www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Wo bietet die Physik Platz dafür?


Die Quantenwelt bietet vielen Versuchen esoterischer Schulen Platz für eigene Theorien, aber das bietet sich ja auch an: Die Quantentheorien beschreiben nun mal die wesentlichen Elemente, wie sich Materie und Licht verhält. Man kommt da also kaum dran vorbei.

Jedenfalls gibt es in der Quantenwelt Wellenfunktionen, die sich lokal überlagern, und sich zunächst noch nicht auf genaue Fakten festlegen. Spätestens mit einer Messung brechen Teile der Wellenfunktion zusammen, und bilden Fakten aus, wie neue Energiezustände von Molekülen, eine konkrete chemische Reaktion oder schlagen ein Elektron aus einem Molekül heraus. Entscheidend ist hier, dass die vorherigen Wellenfunktionen nur Wahrscheinlichkeiten liefern, wie genau jetzt der Zusammenbruch stattfindet. Was konkret passiert, ist innerhalb eines gewissen Rahmens immer zufällig.

Wenn ich einen Ort suche, in dem ein kosmischer Geist mit der Welt wechselwirken kann, dann bietet sich hier ja ganz dringend eben dieser Ort des Zusammenbruchs der Wellenfunktion an: Die Natur der Dinge hat hier eine gewisse Freiheit, die Natur selbst muss hier Zufallswerte einsetzen. Und wo sie schon mal dabei ist, Freiräume mit Zufallszahlen auszufüllen, so könnten hier im Rahmen der Wahrscheinlichkeiten auch mal auf die Zukunft hin gezielte Eingriffe ins Weltgeschehen realisiert werden.

Auf der Grundlage dieser konkreten Fakten bilden sich dann neue Wellenfunktionen mit ihren lokalen Überlagerungen, bis diese auch wieder zusammenbrechen, und das Wechselspiel von Wellenfunktion und Fakten geht so immer weiter. Wir haben also eine Wirklichkeit, in der zum Zeitpunkt der aktuellen Gegenwart eine gewisse geistige Kontrolle des Geschehens möglich ist. Diese aktuelle Gegenwart wäre dann ein zentrales Element im ganzen Kosmos, sie würde sich auf voller Breite des gesamten Weltgeschehens durch die Raumzeit bewegen und aktiv das Geschehen in diesem Kosmos auf subtile Art in einer gewissen Kontrolle halten.

Dem kosmischem Geist müsste es natürlich möglich sein, zumindest ein wenig in die Zukunft hinein zu sehen, um hier den vorhandenen Spielraum auch sinnvoll nutzen zu können. Hier wäre eine totale Vorsehung aber gerade nicht nötig, die Fristen können Millisekunden, Tage oder auch mal Jahre sein, weiter muss hier nicht unbedingt vorgeplant werden. Entschieden wird sowieso immer im Augenblick der Gegenwart, die Vorplanung kann recht entspannt sein, und muss am Ende immer nur die jeweilige Gegenwart kontrollieren.

Ein Molekül, dass ein Infrarot-Lichtquant absorbiert, und so in einen angeregten Zustand wechselt, wäre ein Beispiel. Oder eine Optik, die ein Wellenabbild eines Motivs auf einen Sensorchip projiziert und dort Elektronen freisetzt, die dann einzeln von der Auswertungshardware gezählt werden. Hier brechen die Wellenfunktionen zusammen, und schaffen Fakten, die ziemlich zufällig sind. Ein kosmischer Geist, der genau an der Stelle standardmäßig eine gewisse Kontrolle durchführt, hätte hier Spielraum für ganz spezielle Ergebnisse, ohne die bekannten Naturgesetze dabei verletzen zu müssen.

Die quantenphysikalischen Details habe ich vielleicht nicht ganz verstanden, aber dieser Übergang von der Wellenfunktion zu Fakten bietet einfach zu attraktiv den Ort, an dem der kosmische Geist dieser Welt Gezieltes ins Spiel bringen kann. Dieses wäre sozusagen minimalinvasiv, die ganze übrige Physik würde nicht verändert, und könnte weiter gelten. Und doch würden sich fast alle spirituellen Erfahrungen so einordnen lassen.

Es ist darüber hinaus nicht praktikabel, einem anderen Ort diese Einflussnahme zuzuschreiben. Vor dem Zusammenbruch der Wellenfunktion Eingeflochtenes würde mit dem folgenden Zufallsrauschen des Zusammenbruchsgeschenens wieder verwischt. Und hinter dem Zusammenbruch ist kein Spielraum mehr, eine Einflussnahme hier würde die Naturgesetze verletzen, damit ist eher nicht zu rechnen. Also geht es nur genau an der Grenze zwischen Superposition der Wellenfunktionen und dem erfolgtem Zusammenbruch der Wellenfunktionen.

Dieses Konzept kann man auch technisch anwenden. Wenn ich eine Computerwelt simuliere, in der Zufallszahlen maßgeblich beteiligt sind, kann ich hier analoge Zufallszahlen verwenden, die z.B. aus dem Rauschen einer analogen Fernsehkarte oder aus dem Pixelrauschen einer Webcam generiert werden. Im Gegensatz zu mathematisch generierten Pseudozufallszahlen, die man normalerweise in der Programmierung verwendet, hätten diese echten analogen Zufallszahlen die Eigenschaft, dass der kosmische Geist hier die Gelegenheit hat, auf die jeweiligen Ergebnisse der simulierten Computerwelt Einfluss zu nehmen. Die Pseudozufallszahlen sind nur aus verborgenen Parametern konstruiert, und von vorn herein determiniert, da gibt es keinerlei Spielräume für geistige Einflüsse.

Auch bietet diese technische Anwendung die Möglichkeit einer Gelegenheit, mein ganzes Konzept zu verifizieren: Man könnte einfach eine Programmdurchlauf einmal mit Pseudozufallszahlen und einmal mit echten analogen Zufallszahlen laufen lassen, und gucken, ob die Ergebnisse unterschiedlich sind. Wenn hier keine Unterschiede zu beobachten sind, spräche das gegen mein ganzes Konzept. Wenn hier aber die echten Zufallszahlen sichtbar bessere Ergebnisse liefern, wäre das eine gewisse Evidenz, die auch recht einfach festgestellt werden kann.

Wenn ich etwa im Bereich der Kunst Computerbilder mache, und die Verwendung analoger Zufallszahlen bessere Bilder produziert, werde ich dabei bleiben. Man könnte einfach das Publikum fragen, welche Bilder besser aussehen. Das wären harte Fakten, wenn sich hier bestätigt, was ich vermute.