Geistheilerei und weitere Auswüchse
So manche esoterische Heilslehre wird dann aber doch recht schnell gestrickt. Da hat mancher gerade mal ein bisschen Bewusstsein seiner geistigen Seite entdeckt, und will dann damit sofort der Medizin Konkurrenz machen. Das ist geschäftstüchtig, aber doch wohl etwas voreilig. Die Schamanen hatten durchaus eine langjährige Ausbildung absolviert, und waren sich doch eher bewusst, dass ihre Kunst Grenzen hat.
Auch im Mittelalter hat man den Glauben so hoch aufgehängt, dass man Krankheit dann als Folge eigener Sünde oder dem Wirken böser Mächte zugeschrieben hat. Die älteren vorchristlichen Konzepte waren da medizinisch noch wesentlich wirksamer. In der Kombination von psychologisch gut konstruierten Placeboeffekten mit tatsächlich hilfreichen Inhaltsstoffen von Kräutern hat man beim Druiden deutlich mehr Hilfe gefunden als bei den Ärzten mit ihrer merkwürdigen Säftelehre im christlichen Mittelalter.
Ich halte viel von moderner Medizin, ihre Konzepte von gestörter Physiologie treffen in den meisten Fällen ganz gut das tatsächliche Krankheitsgeschehen, und entsprechend ist man gut Beraten, zum Arzt zu gehen, wenn man krank ist. Aber wo unsere Ärzte an Grenzen stoßen, macht dann auch Homöopathie oder Akupunktur Sinn. Für mich ist das eine gute Kombination aus Psychologie und kultiviertem Placeboeffekt. Es ist erwiesen, dass das besser ist als ein typischer reiner Placeboeffekt, der ganz ohne Brimborium verstärkt wird, so wie er in Doppelblindstudien als Vergleich verwendet wird.
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