www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Warum: Mystische Erfahrungen gerne einordnen


Ein Freund von mir hatte von einem Autounfall geträumt. Dabei hat sich sein Wagen überschlagen und kam wieder auf den Rädern zu liegen, alle Scheiben waren raus, und das Radio lief noch. Ein paar Monate später ist ihm genau das passiert, genau der selbe Unfall, die Scheiben waren alle raus, und das Radio lief noch. Derartige Träume, die Ereignisse vorweggenommen haben, die später wirklich passiert sind, kommen öfter vor.

Öfter erlebt man auch Situationen, die einem sehr bekannt vorkommen, so als hätte man genau dies irgendwie schon mal geträumt. Man weiß nicht mehr wann, aber über lange Sekunden hinweg weis man genau was im nächsten Moment kommt, und das kommt dann auch. Man kann hier auch sehr konzentriert sein, und in der anscheinend wichtigen Situation entsprechend sorgfältig reagieren.

Oder eine Glückssträhne im Spiel, gerne auch im Spiel um Geld, die wirklich Stunden anhalten kann und die nicht aufzuhalten ist. Man bekommt gute Karten, wenn das nicht reicht hat man die richtige Idee, die richtigen Karten auszuspielen, und wenn auch das nicht reicht, machen die Mitspieler Fehler, und man gewinnt trotzdem.

Andersherum geht aber auch. Es gibt Tage, an denen nichts funktioniert.

Aber das Sein selbst ist meine ich schon richtig mystisch. Man erlebt nicht nur seine Umgebung, man erlebt Stimmungen, man erlebt den Geist dieser Welt mit, man erlebt die Stimmungen seiner Mitmenschen, aber auch die von Pflanzen und Tieren. Zumindest wenn man Glück hat, und ein sensibler Mensch ist.

Schutzengelereignisse gibts auch öfter, dass man im letzten Moment einem Unfall entkommt beispielsweise.

Mitfühlen, insbesondere in Extremfällen, ist recht häufig und schon eine Basis für ein funktionierendes Miteinander. Das kann sehr viel mehr sein, als nur eine Rekonstruktion des Anderen gemäß den äußeren Zeichen der jeweiligen Stimmung des Anderen.

Wahnsinn und Drogen fördern spirituelle Erfahrungen, aber auch Halluzinationen und Wahnideen. Dies überschneidet sich hier stark, so sind auch Halluzinationen wohl real teils geistig bedingt, aber doch eigentlich Illusionen, mit denen man vorsichtig sein muss. Auch wenn sie geistige Anteile haben, entsprechen sie nicht 1:1 der Wirklichkeit.

Wahnsinn und Liebe sind auch oft nah beieinander, wichtig und wesentlich für das Leben, aber eben auch gefährlich. Liebe selbst bewegt viel, macht einen wichtigen Teil des Menschenlebens aus, aber kann auch sehr unglücklich enden.

Göttliche Offenbarung wird auch viel berichtet, ob sie echt ist, ist eher die falsche Frage. Wohin sie führt, ob man da auch hin will, dass muss man hier immer bedenken, das ist die bessere Frage.

Diese und andere mystische Erfahrungen will man gerne einordnen, es ist doch hochinteressant, wenn man Konzepte hätte, wie man das zumindest ein wenig erklären kann. Genau darum geht es in diesem Buch.

Die meisten mystischen Erfahrungen sind intern, beziehen sich auf das eigene Innenleben, bzw. das seiner geliebten Mitmenschen. In der Außenwelt treten entsprechende Effekte eher sporadisch auf, nur in der Innenwelt sind sie tendenziell regelmäßig. Das erklärt auch, dass hier jeder die Dinge anders erlebt. Aber selbst erlebte Fakten sind auch Fakten, auch wenn man sie so nicht mit jedem teilen kann. Hier hat jeder seinen eigenen Erfahrungsschatz, und entsprechend passt nicht zu jedem jedes Konzept. An einer gewissen Pluralität kommen wir also nicht vorbei.

Natürlich wäre es schön, wenn man sich auf ein Weltmodell einigen könnte. Aber das geht wohl zunächst mal nicht. Es gibt genug Menschen, die keinerlei spirituelle Erfahrungen haben, und sogar meinen, dass es diese in echt gar nicht geben kann. Diese Naturalisten berufen sich gerne auf die Physik, und meinen, dass diese alles Spirituelle ausschließen kann. Dabei kann sie das nicht, was ich in diesem Buch auch ausführen möchte.