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Unsinn, Spekulation, Mythos oder Theorie?


Vielleicht alles zugleich. Es gibt allerdings konkrete Möglichkeiten der Verifikation und der Falsifikation, was man ja von Theorien gemeinhin fordert. Eine Beteiligung des Geistes ist denkbar: Bei der Entstehung des Leben, dem Verlauf der Evolution, als Unterstützung der internen Regulation der Zellchemie, bei der geistigen Beteiligung an bewusstseinsbildenden Gehirnprozessen, der Entwicklung von Gesellschaften und Ökosystemen sowie des Gesamtökosystems unseres Blauen Planeten.

Konkret testbar wäre zunächst ganz prominent natürlich die essentielle Beteiligung des Geistes am menschlichen Bewusstsein. Hierfür bräuchten wir das komplette Konnektom eines menschlichen Gehirns, und eine Computersimulation desselben in einem hinreichendem Großrechner.

Hierfür müssten ohnehin die zahlreichen Zufallsprozesse, die z.B. an den Synapsen im Gehirn ablaufen, auch in der Simulation entsprechend nachgebildet werden. Hier kann man jetzt entweder, wie meist üblich, mathematisch generierte Pseudozufallszahlen verwenden, oder aber echte Zufallszahlen wie z.B. aus dem Quantenrauschen eines elektrischen Widerstandes verwenden.

Bei diesem Experiment könnte sich zeigen, dass das simulierte Gehirn nur mit den echten analogen Zufallszahlen überhaupt „aufwachen“ kann. Das wäre dann ein experimenteller Nachweis, dass hier der Geist dieses Kosmos tatsächlich zum Betrieb von Gehirnen im Wachbewusstsein notwendig ist.

Sollte sich zeigen, dass das simulierte Gehirn auf eine Umschaltung von den Pseudozufallszahlen auf die analogen Zufallszahlen überhaupt nicht reagiert, wäre das eine starke negative Evidenz für die Idee der kosmischen Beteiligung. Hier müsste man dann davon ausgehen, das meine ganzen Überlegungen Unsinn sind.

Es wäre auch möglich, dass das Ergebnis solcher Experimente nicht eindeutig ist, und von Fall zu Fall mal schwache Effekte zeigt, und mal gar keine. Das kennen wir schon aus den Experimenten der Parapsychologie, und das wäre dann eben kein besonderer Erkenntnisfortschritt. Man kann den Geist nicht einfach auf Kommando testen, man muss ihm Angebote machen, denen er nicht widerstehen kann. Nun gut, ich denke, das lohnt sich auf jedem Fall, das mal zu testen.

Zumal man solche Konnektome sowieso erstellen und simulieren wird, sobald das technisch möglich ist, einfach weil man wissen will, wie das alles im Detail funktioniert. Mit Glück kann es dann sein, dass man solche geistig verursachten Bewusstseinseffekte auch schon an Konnektomen von Insekten feststellen kann, das könnte schon in ein paar Jahren möglich sein. Oder in vielleicht 20 Jahren könnte man erste Konnektome von Labormäusen schon mal untersuchen.

Analog könnten Simulationen der Zellchemie auch Ergebnisse liefern: Geistesunterstütze simulierte Zellen sind eventuell robuster und leben vielleicht etwas länger, wenn die Simulation analoge Zufallszahlen verwendet.