www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Nachtrag Quantenzufall


Den Quantenzufall habe ich nicht erfunden, ich interpretiere ihn nur neu. Unabhängig von der Geistesfrage stellt sich hier zunächst die andere Frage, wie denn der Quantenzufall sich selbst produziert.

Würde man ein System mit Quantenzufall simulieren, müsste man Pseudozufallszahlen benutzen, um das dann darzustellen. Fragt sich, wie die Natur das macht. Hat sie auch einen eigenen Pseudozufallsgenerator, so wie jede Programmiersprache ihn zur Verfügung stellt? Oder wie macht es die Natur dann?

Wenn wir gezielte Zufälle zulassen, haben wir das Problem nicht mehr. Dann ist klar, das eben die Natur tatsächlich auch Pseudozufallszahlen generiert, wenn es nichts konkretes zu Zielen gibt. Ein System, das zielen kann, muss so komplex sein, das es ganz selbstverständlich auch Pseudozufallszahlen kann.

Und überhaupt hätten wir hier einen Grund gefunden, warum die Natur nicht einfach deterministisch ist, sondern eben die Quanteneffekte beinhaltet, die neben der komplexen Chemie eben auch sonst eine maßgebliche Zufallskomponente in die Physik einbaut.

Der Prozess der Gegenwart, in der der Quantenzufall zusammen mit der aktuellen geistigen Präsenz durch die Zeiten reist, muss genau zugleich stattfinden. Wäre unsere Zeitdimension nur kurz hinter dieser festlegenden Ebene, könnten wir nur zugucken, und könnten nichts ändernd beitragen. Wäre unsere Zeitdimension zu weit davor, könnten wir zwar alles bestimmen, hätten aber keine Ahnung, was jetzt sinnvoll hinzuzufügen wäre. Beides wären Horrorvorstellungen eines Lebens, dass völlig deplaziert ist, entweder in Richtung eines unabänderlichen Schicksals oder eben eine völlig alleingelassenen Freiheit, die nutzlos ist, weil uns die Kenntnisse fehlen, auch nur irgendetwas vernünftig zu gestalten. Wir müssen also mitten in dem wirklichkeitsproduzierendem Vorgang dabei sein, der aus einer konkreten Vergangenheit heraus die Gelegenheiten der Zukunft aufgreift und für das Leben nutzt.

Wie man sieht, hat der ganze gezielte Zufall nur Sinn in einer kosmischen Organisation, die sowohl einen Spielraum enthält, als auch die allgemeine Intelligenz, ihn planmäßig zu nutzen. Ein isoliertes System Psyche hätte eben keine wirkliche Existenzmöglichkeit in diesem Sinne. Ohne aktiven kosmischen Geist, der sich für die Einzelheiten unserer Existenz interessiert, wären wir komplett verloren, und könnten unser Geistesleben nur als Horrortrip ausleben.

Die Frage nach der Existenz eines Gottes findet also nur eine Antwort: Es geht ohne überhaupt nicht. Eine Personalisierung des kosmischen Geistes wäre allerdings nur eine extreme Vereinfachung für unser Alltagsverständnis. Die geistige Wirklichkeit ist eher ein riesiges umfassendes System, das den ganzen Kosmos durchzieht und in der Zeitreise als immerwährender Augenblick präsent und überaus fleißig tätig ist. Und sich keinesfalls zu schade ist, jedes einzelne Lebewesen ganz konkret zu begleiten und im Leben zu unterstützen.

Eventuell sogar künstliches Leben, wenn wir es schaffen unser Gehirn so weit zu verstehen, das wir die Schnittstellen vom Quantenzufall und der Funktionalität der einzelnen Nervenzellen so gut verstehen, das wir sie in unsere CPU-basierte Computertechnik auch einbauen können. Fehlt dann noch die Architektur der mit der inneren Erlebniswelt verbundenen Gehirnzellenverschaltung, und fertig sind auch künstliche innere Erlebniswelten und damit dann auch künstliches Bewusstsein.