www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/10 (T.J.)


Kommentar vom 31.10.2024 16:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-zum-dialog-ueber-zeit-in-erinnerung-an-wolfgang-achtner-1957-2017/#comment-163165

@Michael 31.10. 15:42

„Der Dialog über Fragen der Zeit, Hoffnungen und Anthropodizee geht auch seitdem unvermindert weiter.“

So kann ich mir auch eine Gegenwartsfunktion des allgemeinen Kosmischen Geistes vorstellen. Wovon wir im Leben ein aktiver Teil von sind. Was wiederum eine wesentliche Aufgabe von uns und von Lebewesen aller Art sein dürfte.

Wir haben diesen wunderbaren Planeten in diesem wunderbaren Kosmos einfach zu erleben. Das ist unsere Hauptaufgabe. Dazu gehört dann eben auch das eigene Überleben wie speziell beim Menschen, sich um das irdische Leben wirklich gemäß unseren tatsächlichen Fähigkeiten auch zu kümmern.

Und nicht alles in übermäßiger Arbeitstätigkeit kaputtnutzen.

Diese allgemeine Gegenwartsfunktion des allgemeinen Kosmischen Geistes wäre auch ein Bestandteil des Panpsychismus, indem sich hier persönliche Wahrnehmungswelten als Teil der allgemeinen Funktion auswirken. Das wäre dann sogar die Grundlage der eigenen inneren Erlebniswelt und damit auch des eigenen Bewusstseins.



Kommentar vom 31.10.2024 15:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-zum-dialog-ueber-zeit-in-erinnerung-an-wolfgang-achtner-1957-2017/#comment-163162

@Michael 31.10. 14:45 / Wolfgang Achtner / Perplexity.ai

„Raum und Zeit als Wahrnehmungskategorien in Verbindung mit Ich-Funktion müssen in der undifferenzierten Einheit Gottes verschwinden. Genau dies führt auch Eckhart aus, wenn er die Einheit von Ich und Gott predigt.“

Ungefähr das meine ich ja mit Auflösung im Kosmischem Geist. Wovon man auch zu Lebzeiten schon eine Ahnung und sogar eine Verbindung zu finden kann. Entsprechend freue ich mich eigentlich sogar auf den Tod.

„Dabei stellte er fest, dass besonders die mystisch-holistische Zeit ein gemeinsames Merkmal in allen mystisch orientierten Religionen darstellt“

Dass das jetzt religionsübergreifend gilt, wundert dann wiederum wenig. Letztlich sind all diese Konzepte von Welterfahrung und damit auch von Geisteserfahrung inspiriert. Erfahrungen, die eben dem tatsächlichem Kosmos entspringen. Es kann sich nur auf die tatsächliche Wirklichkeit beziehen.

Hoffnungen also, die begründet sind.

Es bringt nichts, hier den Lebensmodus der Seele ins Jenseits zu verlängern. Dann lieber die Geistesseiten aller Existenz ins Leben holen. Und im Hier und Jetzt nicht nur leben, sondern auch vernünftig wirksam sein. Was gar nicht kompliziert ist.



Kommentar vom 31.10.2024 13:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-zum-dialog-ueber-zeit-in-erinnerung-an-wolfgang-achtner-1957-2017/#comment-163150

@Paul S 31.10. 12:13

„Ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht, das Leben vor dem Tode ist schon schwer genug, und Abschiede für immer machen es noch schwerer.“

Schwer genug ist es in der Tat. Unterstützung von Geisteswelten sind hier durchaus gefragt. Aber nicht noch weitere Komplikationen für das Leben nach dem Tod, würde ich sagen. Sowohl Wiedergeburten wie auch jenseitige Existenzen verkomplizieren das ohnehin komplizierte Sein nicht unerheblich.

Da ist mir eine einfache Wiederauflösung im Kosmischen Geist echt lieber. Dann kann ich mich auf die Herausforderungen des Lebens konzentrieren. Das hilft jetzt.

Und eben die Unterstützung durch Geisteswelten für alle vernünftigen Projekte, die der Mensch so anstellen kann, das können wir wirklich gut gebrauchen.

Die Angst vor dem göttliche Urteil mag auf den ersten Blick für Disziplin im Leben sorgen können. Ich glaube allerdings, dass das unterm Strich hilflos ist, insbesondere wenn hier z.B. die Sexualmoral ganz hoch gehängt wird, während vernünftiges Wirtschaften im Sinne von Mensch und Natur beiseite geschoben wird.

Wenn die Religion die Horizonte gar nicht erweitert, sondern auch noch einengt, dann taugt sie nichts. Das kann Welt und Mensch wirklich nicht mehr gebrauchen. Selbst wenn sich das Geburtentief global noch viele Jahrzehnte auswirkt, und wir schneller schrumpfen, als es der Wirtschaft gut tut, ist das immer noch besser als Religionswelten, die uns einschränken, statt uns den Kosmos zu öffnen.

Hier leistet doch längst die Wissenschaft in jedem Jahrzehnt mehr als die Religion in tausend Jahren, als sie noch an der Macht war.



Kommentar vom 31.10.2024 12:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-163145

@Karl Bednarik 31.10. 06:02

„Die einzelnen Lebewesen haben ebenfalls das Ziel, ihre Leiden zu verringern.
Die Evolutionsvorgänge nehmen darauf keine Rücksicht.“

Lebensfreude und Lebensleid kommen beides vor. Das eine sollte dabei das andere ausgleichen können. Wobei unsere größte Freude die an der Erkenntnis ist.

Und die Erkenntnis kann langfristig unser Leiden reduzieren und uns eine Welt einrichten, die deutlich weniger Leid mit sich bringt.

Geisteswelten dürften zusätzlich dem Leben eine Dimension geben, die es nicht nur weiter fasst, sondern auch im Sinne von Lebensfreude unterstützen kann. Gerade unsere Horizonte spielen für die Lebensfreude wohl eine entscheidende Bedeutung. Einmal erlaubt ein weiterer Horizont eine intelligentere Gestaltung der Systeme, mit denen wir zu tun haben, und zum anderen vergrößert der eigene Horizont den möglichen Erlebnisraum.

Dabei sein wird hier dann sehr viel mehr, wenn man die Herausforderungen annimmt.

Wer wirklich meint, Leben wäre zu leidvoll um noch sinnvoll zu sein, der kann dann konsequenterweise auch keine Kinder in die Welt setzen. Im Prinzip wäre das zu respektieren.



Kommentar vom 30.10.2024 23:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-28-feministische-oekonomik-und-familienwerte/#comment-163119

@Elisabeth K 30.10. 16:22

„Aber alles andere sollte man doch in der Entscheidungsfreiheit der Paare belassen.“

Das sowieso, mehr als Anreize soll es nicht geben.

„Eine sehr viel größere wirtschaftliche Unterstützung bedarf es für alleinerziehende Mütter mit kleinen Kindern.“

Die stell ich mir ja auch für Studentinnen vor, weil ich vermute, dass das manchen Frauen entgegen kommen kann. Langsamer Studieren und kleine Kinder versorgen könnte für die eine oder andere eine Option sein.

„Uns hätte vermutlich auch kein staatlicher Anreiz zu einer anderen Entscheidung gebracht.“

Das soll ja auch nicht jede machen. Die Eine oder Andere würde dann aber eventuell zu mehr Kindersegen beitragen.



Kommentar vom 30.10.2024 14:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-28-feministische-oekonomik-und-familienwerte/#comment-163104

@Elisabeth K 30.10. 10:50

„Erst als ich beruflich eine Sicherheit hatte, war ich auch bereit, Kinder zu bekommen.“

Genau das dürfte verbreitet sein. Frauen wollen erst mal abgesichert sein. Entsprechend spät kommen dann die Kinder, was auch medizinisch etwas schwieriger sein kann. Wenn dann allerdings noch was Anderes dazwischen kommt, etwa ein fehlender optimaler Partner oder berufliche Schwierigkeiten, dann wird es schnell nur ein Kind oder keins.

Genau hier kann man dann ansetzen. Und den Müttern von vorn herein die wirtschaftliche Stabilität garantieren, dass sie in jedem Fall mit ihren Kindern abgesichert ist, auch wenn sie z.B. den Partner verliert oder beruflich in Schwierigkeiten gerät.

Dann kann man auch gleich schon Studentinnen Unterstützung anbieten, falls sie schon früh Kinder haben wollen, und dann eben einige Jahre Studium und Kinderversorgen parallel hinbekommen können. Das Studium dauert dann eben etwas länger. Und wenn dann noch der Vater mithilft, umso besser.

So kann man dann die berufliche Karriere zwar etwas später realisieren, aber eben dann ohne weitere Unterbrechungen. Das wäre doch auch was. Zumal die Schwangerschaft rein biologisch umso besser klappt, je jünger die Frau ist. Rein demografisch wäre das kurzfristig auch noch von Vorteil, wenn denn die Kinder früher geboren werden.



Kommentar vom 30.10.2024 12:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-antisemitismus-auch-hessen-bedroht-vortrag-beim-interreligioesen-forum-darmstadt-dieburg/

@Säkularisierung

Soweit die Säkularisierung eine Hinwendung zum Weltlichen und zum Hier und Jetzt motiviert, muss das noch nicht schaden. Entscheidend scheint es mir zu sein, wenn dennoch auch Geisteswelten anerkannt werden.

So kann dann eine konsequente Mitweltgestaltung zum Guten hin in Gang kommen, die mit geistigen Argumenten unterstützt wird.

Einfach vor allem die weibliche Sexualität kontrollieren und das Weltliche kaum beachten ist es jetzt glaube ich auf keinen Fall.

Und Glaubensgemeinschaften, die detaillierte Vorschriften machen, was man genau zu glauben hat, die finde ich gar nicht gut. Ob die dann mehr Kinder haben ist mir dann sogar egal. So bitte nicht.

Dabei bleibt es den Weltoffenen allerdings frei, dass sie auch im Sinne von Geisteswelten handeln, wenn sie in eigene Kinder investieren.

Immerhin war der Bevölkerungsschwund der letzten 50 Jahre schon ein Segen, würde ich sagen. Die Welt kann nur begrenzt Menschen vertragen, erst recht, wenn die so verschwenderisch leben. Vermutlich sind wir aber inzwischen so gut geschrumpft, dass man gerne die Schrumpfung deutlich verlangsamen kann.

Dann kommen wir auch klar, wenn keiner mehr bei uns einwandern will. Das ist auch nicht schlecht. Wir sollten es versuchen, auf diese 1,8 Kinder zu kommen, indem wir die Frauen, die sich für Kinder entscheiden, mehr unterstützen. Zumal sich Religiosität sowieso nicht verordnen lässt.



Kommentar vom 30.10.2024 00:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-163071

@Berthold Forster 29.10. 20:46

„Lebend kommt keiner durch die Ziellinie, also kann man auch bis zu einem gewissen Grad furchtlos für all das einstehen was richtig und wichtig ist.“

Wer es nicht wagt, was zu bewegen, braucht sich nicht über Langeweile beklagen. Und wer mit Geisteswelten nichts zu tun haben will, der lebt in einer reduzierten Welt.

Letztlich entscheidet jeder schon Einiges selber, was er aus seinem Leben macht. Die Willensfreiheit ist keine zweifelhafte Option, sie ist die Basis allen Lebens.



Kommentar vom 29.10.2024 13:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-28-feministische-oekonomik-und-familienwerte/

@Michael 29.10. 09:46

„Bin zur Frage von Pflicht-Quotierungen sehr auf weitere Beiträge & Meinungen gespannt!“

Der Hauptnachteil für die Karriere von Frauen dürften die möglichen kinderbedingten Fehlzeiten sein. Da würde es helfen, wenn die Väter Pflichtbetreuungsurlaub nehmen müssen. So können dann die Fehlzeiten und die Erziehungsarbeit auf beide Partner verteilt werden.

Nebenbei können verlässliche Kitas und mehr Geld helfen, insbesondere für Alleinerziehende oder Studentinnen.

Im Prinzip ist einfach die Gleichberechtigung noch unvollständig. Frauen dürfen sich zwar bilden und dann arbeiten, Haushalt und Kinderbetreuung müssen sie aber überwiegend immer noch alleine machen. Diese Unvollständigkeit dürfte der wesentliche Grund für den Kindermangel sein.

Quoten brauchen wir dann wohl nicht mehr, wenn wir diese Unvollständigkeit behoben haben.

Das Thema Kinder scheint mir ziemlich aktuell zu sein. Es zeichnet sich ab, dass wir in 20 Jahren Schwierigkeiten haben werden, weitere Zuwanderer zu bekommen. Wenn wir dann dringend mehr eigene Kinder brauchen, dann müssen wir die jetzt schon bekommen. Es dauert nun 20 bis 25 Jahre, bis die auf dem Arbeitsmarkt einsetzbar sind.

Eine Reduktion der Wirtschaft kann aber auch gegen Arbeitskräftemangel helfen. Einfach weniger konsumieren macht Ressourcen frei für Sinnvolleres. Neben einer schnelleren Energiewende eben auch mehr Kinder und die zugehörige Erziehungsarbeit. So sind eventuell die aktuellen Werksschließungen bei VW sogar zu begrüßen?

Die freigesetzten Arbeitskräfte können im Handwerk, als Kitamitarbeiter oder in der Altenpflege neue Arbeit finden, und es wäre auch mehr Luft für Fehlzeiten überall, wenn es tatsächlich gelänge, die Menschen kurzfristig zu mehr Kindersegen zu motivieren.

Klar braucht der Staat auch die Steuereinnahmen. Wenn die Arbeiter von VW allerdings woanders Arbeit finden, dann ist das ja nun kein so großes Problem mehr. Und was Steuereinnahmen betrifft, da könnte auch der Staat mal Bürokratie und Bürokraten nachhaltig abbauen, dass würde rundherum sehr hilfreich sein. Und auch das macht Arbeitskräfte frei, die u.a. die Energiewende umsetzen und zunehmende Betreuungszeiten ausgleichen können.

Insgesamt würde ich sogar sagen, dass wir mehr Arbeitsstress haben als uns gut tut. Mit genügsamerem Konsum könnte der auch kleiner werden.

Öfter mal länger im Park spazieren gehen und einfach nur entspannen sind doch auch überaus sinnvolle Tätigkeiten. Die auch in ökonomischen Statistiken unverhältnismäßig ignoriert werden.

Auch wenn ich mit Zelt und Fahrrad auf Tour gehe, und überwiegend wild zelte, dann taucht diese Eigentätigkeit in keiner ökonomischen Berechnung auf. Im Prinzip ist das aber Eigenarbeit, um Fahrt- und Hotelkosten einzusparen. Und zugleich kann diese Eigenarbeit selber sogar viel Freude machen.

Und im Bewusstsein, hier nicht unerheblich Treibhausgase mit zu sparen, macht es noch mehr Spaß. Für solche Touren braucht es nur geringe Investitionen in die Campingausrüstung, und man spart sogar den Haushaltsstromverbrauch ein. Selbst wenn man Campingplätze nutzt, ist das immer noch sehr sparsam.



Kommentar vom 29.10.2024 00:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-163024

@Berthold Forster 28.10. 20:50

„Und man darüber nur ganz breit Lächeln kann, teil davon zu sein.“

Den Unterschied kann es machen, wenn das Universum von Grund auf selbst lebendig ist. Da dann Teil von zu sein kann so richtig was ausmachen.



Kommentar vom 29.10.2024 00:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-163023

@Mussi 28.10. 14:27

„Nach meinem Empfinden gehen die abgeschotteten Völker sorgsamer mit der Mitwelt um als wir. Wir sind es, wie ausgedrückt, die uns die Probleme einhandeln.“

Wir sind nicht nur ziemlich Verschwenderisch, wir sind auch recht viele auf wenig Fläche. Wir müssen entsprechend unsere Klimawirkung abstellen, mit Einsatz der richtigen Technik auf jeden Fall, und wenn es schneller gehen soll, dann auch mit weniger Verschwendung.

Afrika trägt derzeit ziemlich wenig zu den Treibhausgasen bei, kann aber gerne mit mehr Wohlstand leben. Die sollten dann die fossilen Ära einfach überspringen, und ihren Wohlstand gleich auf grüner Technik aufbauen.

Die Andamanen können gerne weiterleben, wie sie es immer gemacht haben.

„Im arte-Beitrag spricht man von ca. 3 mrd unter Berücksichtigung unseres Lebensstils.“

So einfach ist das nicht einzuschätzen. Und unser Lebensstil ist unsere eigene Entscheidung. Ich tippe hier auf mindestens 5 Mrd Menschen. Eher mehr. Ob Indonesien, Indien oder Afrika überhaupt Lust hat, unseren Lebensstil in vollem Ausmaß zu kopieren, scheint mir eine offene Frage zu sein.

Vor der kompletten Motorisierung mit Privatautos könnte sich dort gleich ein Sammeltaxisystem auf Basis selbstfahrender Batteriefahrzeugen etablieren. Das würde den Lithium- und Kupferbedarf erheblich reduzieren, und ohne den Riesenbedarf an Parkplatzflächen hätten die wachsenden Städte ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten. Damit lässt sich die Bebauungsdichte locker verdoppeln, oder wahlweise viel Grün und viel Ruhe zum Verweilen realisieren.



Kommentar vom 28.10.2024 14:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-162990

@Mussi 28.10. 10:13

„Da kann man diskutieren ohne Ende und es trägt chaotische Züge.“

Genau das machen wir hier, und wir können auch nichts anderes machen. Entscheiden tun am Ende die konkreten Menschen, ob und wie viele Kinder sie haben wollen.

Das kann nie ausdiskutiert sein, und vermutlich war dies sogar schon in der Steinzeit ein Aufregerthema.



Kommentar vom 28.10.2024 00:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-162949

@Berthold Forster 27.10. 18:09

„...also davon ausgeht das eben eine Seele existiert und wir quasi nur im Äther herumgondeln bis es dann eben wieder soweit ist uns wieder in Fleisch zu kleiden…“

Die Zwischenexistenzen stelle ich mir unpersönlich vor, eben einfach im kosmischem Geist aufgelöst. Und eine Anknüpfung an frühere Leben könnte vielleicht mal Sinn machen, in der Regel kann ich mir Diesen aber nicht sinnvoll vorstellen. Da fängt dann jedes neue Leben wirklich selber an, und macht was draus.

„Haben dabei aber nur den Knackpunkt, Wissen wir das oder glauben wir daran?“

Glauben auf jeden Fall, aber es erscheint mir auch logisch. Und diverse persönlich Erlebnisse stützen mir meine These. Andere mögen ähnliche persönliche Belege haben, viele andere aber gerade wirklich nicht. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es auch allgemeingültige Wissenschaftliche Belege von im Leben aktiven Geisteswelten geben kann. Die stehen aber derzeit noch aus.

„Nachwuchs ist emotional-geistig Logisch, rein empirisch faktenbasierend nicht.“

Das bleibt dann übrig, die Antwort ist also persönlich. Und genau das passiert.

„So gesehen, wenn man etwas Deterministisch auf das ganze blickt, dann könnte man ja auch vorhersagen, wer sich wie vermehrt und entwickelt, also quasi eine gewisse Vorherbestimmung daraus schließen.“

Das macht die Sache doch komplizierter als sie ist. Wer geistig oder religiös unterwegs ist, wird mehr Zuversicht haben und eben dem Seelenleben an sich mehr Eigenwert zuschreiben. Das reicht vollkommen aus, um dann mehr Nachwuchs zu produzieren. Zusätzlich mag man auch eher weniger überflüssigem Konsum hinterher rennen, dann hat man mehr persönliche Ressourcen, die man auch in Kinder investieren kann.

„...das Leben zelebriert sich aus der Freude an sich selbst heraus.“

Im Tierreich ist genau dieses verbreitet zu beobachten, unter Menschen nicht weniger. Die Geisteswelten, die diesen ganzen Kosmos entwickelt und umgesetzt haben, die mögen selber auch noch am Leben ihr eigenes Interesse haben. Schließlich scheint ja der ganze Kosmos in unzähligen Details am Ende auf die Existenz von Leben ausgerichtet zu sein.

Die zahlreichen Naturkonstanten, die alle andere Werte haben könnten, dann aber keine Atome, Sterne, Staub, Wasser und Planeten bilden würden, die haben allesamt genau die Werte, die das Leben braucht. Und die Grundkonstitution der Naturgesetze passt sowieso auch noch. Wenn man hier keine Absichten erkennt, dann wo sonst?

Das haben vermutlich die Steinzeitmenschen schon bemerkt. Entsprechend alt ist auch das Phänomen Religion.



Kommentar vom 27.10.2024 14:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-162915

@Berthold Forster 27.10. 10:52

„Solange man keine existenz vor der Zeugung bestätigen kann ist das Argument sehr stichhaltig.“

Die Existenz vor der Zeugung ist vielleicht gerade die weiterführende Idee?

Zumindest die Vorstellung eines möglichen eigenen Kindes ist aber doch denkbar. Eine gewisse Vorexistenz kann man hiermit schon setzen, meine ich zumindest. Auch ein geplantes Haus, das vorerst nur als Zeichnung existiert, hat schon eine gewisse Vorexistenz. Der dann genehmigte Bauplan hat existenzielle Substanz.

Natürlich nur im Kontext von Baufirmen, Bauarbeitern und dem Geld des Bauherrn.

So ist die Existenz eines tatsächlichen Liebespaares eine gewisse Vorexistenz von möglichen ganz konkreten Kindern. Aber die Umgebungsbedingungen sind mitentscheidend, ob man es denn nun wirklich wagt, eine Familie zu werden.

Rein spirituell betrachtet ist die Idee der Vorexistenz auch vielleicht sogar weiterführend. Wenn man so wie ich davon ausgeht, sich mit dem Tod im kosmischen Geist wieder aufzulösen, dann kann sich auch allgemeiner kosmischer Geist mit der Zeugung in konkrete lebende Kinder verwandeln. Eine Vorexistenz ist dann nicht streng persönlich, aber im Prinzip dennoch gegeben.

Gute Gelegenheiten für ein mögliches erfülltes neues Leben auszuschlagen wäre entsprechend ungut zu bewerten. Vergleichbar mit anderen Verschwendungen. Wovon unsere Zeit in den reichen Ländern sowieso in vielerlei Hinsicht bestimmt zu sein scheint.

Während der halbe Planet abbrennt, kaufen die Leute immer noch Verbrenner-SUVs.

Nun gut, in wirklich konsequenten Solarpunk hätte man Gelegenheit, jegliche Verschwendung aufzugeben. Womöglich inklusive der Verschwendung, wirklich gute Möglichkeiten für eigenen Nachwuchs nicht zu nutzen.

Das Leben trägt sich am Ende immer selbst.



Kommentar vom 27.10.2024 00:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-162888

@Michael 26.10. 14:54

„..die beispielsweise die Klimakrise voll anerkennen, ihr aber ein hoffnungsvoll-vertrauendes Dennoch entgegenhalten. Das sprichwörtliche Gottvertrauen kann, muss aber nicht auf Ignoranz basieren.“

Das sind dann auch die richtigen Leute, wenn die dann mehr Kinder haben. Denen traue ich es auch eher zu, die grassierende Verschwendung zu reduzieren. Nicht nur im Sinne einer schnelleren Energiewende, auch um eben die Geburtenzahlen in Richtung 1,8 Kinder pro Frau hinzubekommen.

Es geht wohl auch nicht einfach um Zahlen, und auch nicht unbedingt um mehr Reichtum für uns im Alter. Es geht um einen mit wunderbaren Menschen belebten wunderbaren Planeten.

Berthold Forster 26.10. 16:44

„Da wird mit Macht und Geld versucht ganze Bevölkerungsgruppen aus ärmeren Ländern zu saugen.“

Indien holt auch gerade mit Macht auf. Wir werden dann womöglich bald gar nicht so viele Einwanderer mehr bekommen können, wie wir gerne hätten. Dann begrenzt das eben die wirtschaftlichen Möglichkeiten, und wir müssen eben mit weniger Konsum klar kommen.

Auch ein Argument, jetzt langsam mal anzufangen, für mehr eigene Kinder zu sorgen. Dazu fällt mir auch ein, dass es eventuell vielen jungen Frauen passen könnte, schon zu Studienzeiten erste Kinder zu bekommen. Mit entsprechender Unterstützung könnte das praktikabel sein. Also die Möglichkeit dann etwas langsamer zu studieren, und trotzdem weiter Bafög zu beziehen, und überhaupt noch genug Geld für den Unterhalt der Kinder zu bekommen. Und eine Kita direkt an der Uni, wo man morgens die Kinder abliefert und nachmittags gleich wieder mitnimmt.

So hätte die Frau auch ohne verlässlichen und solventen Partner die Möglichkeit, schon mal für die Kinder gesorgt zu haben, um dann nach dem Studium eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zu realisieren.

Und wenn es dann doch mitten in der Karriere passiert, dass Kinder dazu kommen, dann könnte man auch die Väter zum Vaterschaftsurlaub verpflichten, dass das nicht ganz bei den Müttern hängenbleibt, die kleinen Kinder zu versorgen. So wie es jetzt läuft kommt da schon ein spürbarer Karrierenachteil für die Mütter zum Tragen.

@Michael 26.10. 22:25

„Die bewusst denkende Welt weist und wächst über sich hinaus – Evolution führt zu auch geistiger Emergenz. Die Möglichkeiten des Entdeckens und Erkennens halte ich daher für die stärkste Begründung des Dennoch als hoffnungsfrohes Ausgreifen aus der diesseitigen Welt.“

Ich freue mich entsprechend meines auch geistigen Lebens. Und bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich gezeugt und aufgezogen haben. Was nicht einfach war und auch nicht selbstverständlich gewesen ist.

@Mussi 26.10. 18:48

„1 mrd könnten im Paradies leben!“

Mindestens 5 Mrd. aber voraussichtlich eben auch. Und mit entsprechender Genügsamkeit wahrscheinlich sogar 10 Mrd..

Und die Genügsamkeit macht nicht nur Platz für mehr Menschen, sie ist auch mit weniger Aufwand möglich und damit sogar mit weniger Stress und Arbeit verbunden.

Mit Natur oder mit Geisteswelten kann man sich ja nun wahlweise auch sehr schön beschäftigen. Wenn man eben nicht alles Geld sofort für jeden aufkommenden Konsumunsinn ausgibt. Dann ist wiederum auch Luft für Kinder. Und für eine Kultur, die sich wirklich in der Breite immer mehr um wirkliche Erkenntnis dreht. Bis hin zu Geisteswelten gerne dann auch noch, wenn man denn nun dazu neigt.

Auch hier kann KI wohl viel helfen. Mit ihren Zusammenfassungen können die Neuigkeiten der wachsenden globalen Erkenntnisse immer schneller bei den Menschen ankommen, die danach suchen.



Kommentar vom 26.10.2024 14:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/zeit-demografie-und-musik-im-christentum-am-beispiel-von-der-herr-segne-dich-2020/#comment-162859

@Hauptartikel

„Wer dagegen meint, die biokulturelle Evolution top-down planen und bestimmen zu können, verhebt sich m.E. an Größenwahn. Lebe Deine Werte im Dialog, Diktaturen hatten und haben wir genug…“

Es gibt dann schon Faktoren, an denen man drehen kann. So hatte die DDR Paaren mit Kindern eine Wohnung verschafft. Wer kinderlos war, musste bei den Eltern wohnen bleiben. Das hat durchaus funktioniert. Empfehlen würde ich es aber trotzdem nicht.

Auch andersherum ist Bildung für Mädchen und Berufsmöglichkeiten für Frauen ein Faktor, der für wenige Kinder sorgen kann. Das kann man weltweit beobachten. Damit einher geht eine Leistungsorientierung, und je schärfer die ist, desto gravierender der Bevölkerungsrückgang. Spitzenreiter damit ist wohl Südkorea mit nur 0,72 Kindern pro Frau und 52 Wochenstunden Arbeitszeit.

Vielleicht brauchen wir vor allem eine entspanntere Lebensweise, wollen wir wirklich wieder mehr Kinder haben?

Derweil auch die persönliche Antwort der individuellen Menschen auf die Frage der ganz aktuellen Anthropodizee eine erhebliche Rolle spielen kann. Ich selber habe mir auch immer gedacht, im Zweifelsfall lieber ein paar Kinder weniger, als eine überfüllte Welt zu riskieren.

Es ist aktuell auch gar nicht leicht festzustellen, wie viele Menschen der erhitzte Planet noch ernähren kann. Wir wissen nicht so genau, wie der Klimawandel genau fortschreitet und wie dessen Folgen auf die Landwirtschaft ausfallen werden.

Hinterher gibt es noch die Produktion von Nahrung durch Bakterien in großem Stiel, dass gerade tierische Produkte kaum noch nachgefragt werden. Wenn wir uns dann völlig unnötigerweise geschrumpft haben, dann ist das aber auch nicht so schlimm. Der Genpool ist allemal groß genug, wieder vermehren steht uns ja frei, sobald sich konkret zeigt, dass genug Platz für sehr viel mehr Menschen zur Verfügung steht.

Der geburtenfördernde Effekt von Religiosität kann auch in einem geringeren konkretem Horizont liegen? Man macht sich weniger Gedanken, und folgt einfach der Gemeinde, zu der man gehört. Zusammen mit weniger Fixierung auf immer mehr Wohlstand könnte dies den Religionseffekt auf die Geburtenraten zumindest teilweise erklären.

Das würde wiederum bedeuten, dass eine entspannte Welt mit definitiv reichlich Platz für viele Kinder auch tatsächlich mehr Geburten motiviert.



Kommentar vom 25.10.2024 00:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/stehen-elon-musk-und-donald-trump-vor-dem-sieg-im-us-finale-saekularisierung-und-die-enge-der-zeit/#comment-162765

@Peter Gutsche 24.10. 09:28

„aber wir gehören einer Menschheit an, die schon lange existiert, die sich weiter entwickeln wird, auch wenn ich nicht mehr bin – eine Perspektive, in der ich nur ein kurzes Aufflackern bin.“

So erklärt sich dann auch unsere Lust an Erkenntnis. Sowohl welche zu suchen, wie auch welche weiter zu geben. Hier trifft sich natürliche Neigung mit Sinnhaftigkeit.

Die Evolution des Menschen ist aufs Wissensammeln und Weiterverbreiten ausgerichtet. Das ist grundlegend. Und es macht Hoffnung, dass wir bei allen Verirrungen doch auf dem richtigen Weg sind.

„..dass manche Menschen ihre Lebenszeit oder gar ihr Leben in den Dienst einer „größeren Sache“ stellen…“

Auch gar nicht mal so selten. Und wenn es um Erkenntnis geht, macht man beim allgemeinen Sammeln verbreitet gerne mit.



Kommentar vom 24.10.2024 14:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/stehen-elon-musk-und-donald-trump-vor-dem-sieg-im-us-finale-saekularisierung-und-die-enge-der-zeit/

@Michael 24.10. 08:41 / 08:49

„Persönlich bin ich kein Freund eines verordneten DeGrowth, da ich die Freiheiten von Mitmenschen nicht beschneiden und auch keine Reaktanz auslösen möchte.“

Verordnen nicht. Aber aufrufen? Zumindest muss die Politik jetzt nicht gleich Investitionszulagen verschenken, weil die Wirtschaft ein bisschen schwächelt. Wir haben doch sogar Arbeitskräftemangel, dagegen hilft doch schwächelnde Wirtschaft.

Sicher guckt die Politik immer auch auf die Steuereinnahmen. Mal in der öffentlichen Verwaltung KI und überhaupt erstmal IT konsequent einsetzen könnte hier nachhaltig helfen. Da sind doch massenhaft Leute zuviel mit zuviel blödsinniger Bürokratie beschäftigt. Dann muss man auch nicht immer gleich eben schwächelnde Wirtschaft fürchten. Und es hilft sofort gegen den Arbeitskräftemangel.

Und wenn wir weniger Konsum hinbekommen, können wir doch sofort in grüne Technik investieren, wenn wir es nur wollen. Erst wenn wir wirklich auch weniger arbeiten wollen, schrumpft es dann tatsächlich.

Je nachdem wie die US-Wahl ausfällt, müssen wir uns dann eventuell ziemlich anstrengen, wirklich effektiv in Europa aufzurüsten. Da könnten erhebliche Schwierigkeiten auf uns zu kommen.

„Wenn das Interesse da ist, würde ich gerne öfter über diese Themen bloggen!“

Wirklichen Sinn zu finden und dem zu folgen ist in der Tat ein wirklich großes Thema.

„..scheint mir eine Einladung zu einer humanistischen Spiritualität der Erkenntnis zu sein..“

Und ein Thema, dass sich durchaus mit vielen verschiedenen Weltbildern ausarbeiten lässt.

„Deswegen auch meine wiederkehrenden Bitten, zwischen wissenschaftlichen Theorien und orientierenden Mythen sorgsam zu unterscheiden.“

Derweil die Mythen richtig spannend werden können. Die soll man nicht immer ausklammern, aber freilich nie mit Fakten verwechseln. Es ist doch im persönlichen Umgang mit den ganz verschiedenen Menschen immer hilfreich, auch die Mythen des anderen kennenzulernen und öfter mal auch zu respektieren?

Die persönlichen Mikrokosmen finde ich sowieso immer interessant. So pathologisch sie auch öfter mal gesehen werden können, bemerkenswert sind sie dennoch. Und die Mythen haben immer auch ihre Wirkung. Wenn dann noch dahinter irgendwas dran ist, umso mehr. Auch können manche Mythen sich sogar in Wissen verwandeln, wenn man dann später definitiv feststellt, dass dem tatsächlich so ist.

Manchmal auch andersrum. Und es entpuppt sich eine geglaubt sichere Erkenntnis dann doch noch als Mythos. Hypothesen und Vermutungen bewegen sich dann auch irgendwo im Mittelfeld.

Man kommt also nicht daran vorbei, stets kritisch zu prüfen. Wenn man sich denn erfolgreich im Leben bewegen will. Sonst rennt man noch womöglich völligem Unsinn hinterher.



Kommentar vom 24.10.2024 00:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/stehen-elon-musk-und-donald-trump-vor-dem-sieg-im-us-finale-saekularisierung-und-die-enge-der-zeit/#comment-162712

@Michael 23.10. 13:55

„Und ich darf ganz unabhängig von jeder religiösen Jenseitshoffnung (wie einer karmischen Wiedergeburt, einer Auferstehung zum Jüngsten Gericht usw.) erfassen, dass unsere heutigen Entscheidungen Auswirkungen auf künftige Generationen haben.“

Die Beziehungen zu Geisteswelten dürften sich allerdings auch zu Lebzeiten schon bessern, wenn man sich vernünftig im Leben bewegt. Das kann von konkreter Unterstützung bis zu einem intensiveren Erleben dieses einen Erdenlebens reichen.

Entsprechend wäre man hier auf Erden ganz persönlich besser dran. Ich muss dafür nicht auf ein Jenseits warten. Ich hoffe durchaus auf eine transzendente Weiterexistenz nach dem Tod, aber nicht als Fortsetzung dieser doch sehr biologischen Existenz. Danach wäre es mir auch überhaupt nicht. Aber eine Wiederauflösung im kosmischem Geist wünsche ich mir durchaus.

Unerfülltes Leben wäre entsprechend schon ein Verlust. Und die Idee, dass man schon zu Lebzeiten gut leben will, die finde ich ziemlich gut. Das muss aber überhaupt nicht auf Kosten von Anderen sein, und auch nicht auf Kosten dieses wunderbaren Planeten.

Und des Materiellen braucht es dafür gerade gar nicht so viel. Klar bin ich froh, wenn meine Heizung läuft und ich alles im Rewe kaufen kann, was auf meinem Einkaufszettel steht. In Verschwendung braucht dies allerdings überhaupt nicht ausarten. Da ist es mir viel wichtiger, mich mit dem Leben und diesem wunderbaren Kosmos auseinander zu setzen. Das sind im Prinzip geistige Bedürfnisse, die weder Geld kosten noch Geld einbringen müssen.

Diese dann doch im wesentlichen geistige Existenz auf Erden sollte man nicht unterschätzen, finde ich. Das Biologische und in der Konsequenz auch Technische im Leben ist sicher dessen Grundlage, und da soll es nicht dran fehlen. So wie ich Essen muss, muss ich eine Wohnung haben, und wenn ich mir die globalen Herausforderungen ansehe, dann müssen wir auch die Energiewende haben.

So dringend wir das Physische brauchen, ist es deswegen noch nicht das ganze Leben. Die Geistesseite ist nicht nur eine Frage des Jenseits, wir leben auch auf Erden nicht vom Brot allein. Entsprechend macht es überhaupt keinen Sinn, sich mit Überfluss zu umgeben. Da gehe ich dann lieber Spazieren, mache Fahrradtouren oder lese online über den Urknall und die Entwicklung von Galaxien.

Oder ich misch mich hier in die Diskussionen ein.

„Dass es aber etwas für die Zukunft der Menschheit bringt, ist wissenschaftlich interdisziplinär vom Ressourcenfluch bis zur Klimakrise erwiesen.“

Das Weglassen von Überfluss wäre entsprechend extrem beschleunigend, weil die dann freigesetzten Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen direkt in die grüne Technik investiert werden können. Und wenn wir damit fertig sind, arbeiten wir einfach weniger und vergnügen uns lieber mit dem Sammeln von Erkenntnis und Erfahrung mit Einander, mit diesem wunderbaren Planeten und mit diesem nicht weniger wunderbaren Kosmos. Wenn wir dann noch in richtig schön grünen Städten leben dürfen, die von Menschen und Natur und nicht von Autos dominiert sind, dann haben wir es doch. Da reichen dann auch recht kleine Wohnungen.

Dann muss man auch weniger Putzen.



Kommentar vom 23.10.2024 00:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolution-zeit-und-sinn-warum-demografie-so-viele-triggert/#comment-162662

@Michael 22.10. 17:45

„...die Auswirkungen der globalen Klima- und Wasserkrise sind schon jetzt nicht auf den “globalen Süden” beschränkt, sondern eskalieren auch bereits mitten in Europa, von Sizilien bis Österreich.“

Extremwetterschäden an Immobilien machen uns auch was. Die Waldwirtschaft muss neue Wege suchen, und die Landwirtschaft auch. Keine Frage, aber unser Reichtum macht uns schon resilienter. Das sieht im globalen Süden schwieriger aus. Ich finde wir sollten denen alleine deswegen schon helfen, weil wir in den Reichen Ländern das Problem überhaupt erst verursacht haben.

„Dabei ist es genau umgekehrt: Wir entscheiden durch unsere kulturellen und technologischen Entscheidungen heute mit, wo und wie viele Menschen in Zukunft noch auf der Erde leben können.“

Und nur wir haben die Mittel, diese Klimakatastrophe aufzuhalten. Die meisten Emissionen kommen immer noch von uns, und wir haben das meiste Geld, die Energiewende umzusetzen.

„Die globale Solarpunk-Bewegung erkennt realistisch an, dass die Nationalstaaten alleine die Klimakrise nicht mehr bewältigen können – zu stark sind fossiler Lobbyismus und Reaktanz.“

Das sehe ich auch so. Und wir haben nicht nur die Freiheit, selber wo immer möglich in eigene grüne Technik zu investieren. Wir können auch einfach am eigenen Konsum sparen, dann reicht auch das Geld dafür, und es werden auch die Arbeitskräfte und teils die Rohstoffe dafür frei.

Und wenn wir bei uns gut voran kommen, können wir auch dem globalen Süden helfen. Insbesondere beim Aufbau einer grünen Energieversorgung. Dann haben die wiederum mehr Möglichkeiten, sich dem nun leider unvermeidlichem Teil der Klimakatastrophe anzupassen.

Neben Klimaanlagen können die auch effektive maschinelle Landwirtschaft sehr gut gebrauchen, auch um die klimabedingten Schwierigkeiten beim Kulturpflanzenanbau auszugleichen.

„Auch die Geburtenraten etwa in Afrika lassen sich durch die Förderung von Bildung, Demokratie und Gleichberechtigung am Schnellsten und Menschenwürdigsten moderieren.“

Das dann als aller Erstes auch noch.

„Mancher mag die Folgen der Treibhausgas-Emissionen noch für ein digitales Apokalypse-Spiel halten, dessen Preis fremde Menschen bezahlen müssen. Doch die Realität erreicht und betrifft uns alle.“

Die trockenen Sommer 2019, 2020 und 2021 waren schon beunruhigend, die Wälder hat das erheblich getroffen, und die Landwirtschaft auch. Die Prognosen versprechen noch sehr viel mehr davon, wir müssen letztlich echt gucken, wie Forstwirtschaft und Landwirtschaft noch funktionieren kann, und wie wir die Elementarschadensversicherung für unseren Wohnraum noch bezahlen können.

Der Ukrainekrieg allerdings ist nicht weniger beunruhigend, und der geht letztlich auf das Konto der fossilen Finanzierung des Putinregimes.



Kommentar vom 22.10.2024 17:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/evolution-zeit-und-sinn-warum-demografie-so-viele-triggert/

@Triggernde Geburtenraten

Naja, erstmal sind die globalen Geburtenraten eindeutig, und nicht verschieden. Hier kann nicht jeder erfolgreich was anderes anstreben. Entweder es werden 10 Milliarden, weil keiner was dagegen macht, oder 5 Milliarden, was m.E. ein Optimum wäre, oder gar nur 1 Milliarde, wie es @Andreas favorisiert.

Visionen vom großem Sterben, weil der globale Süden unbewohnbar wird und dort keine Landwirtschaft mehr möglich ist, mag nun ein Aufreger sein. Ob es nun so kommt oder nicht.

Dann haben wir noch die nationale bzw. europäische Perspektive, die besser mit 1,8 Kindern pro Frau nur langsamer sinken sollte, um wirtschaftliche Schieflagen zu vermeiden.

Jetzt entscheidet dann aber auch jeder selber, wieviel Kinder er haben will. Man könnte freilich versuchen, den Kindersegen zu fördern. Immerhin sind Kinder für weniger Qualifizierte ein ziemlich wesentliches Armutsrisiko, insbesondere bei Alleinerziehenden. Aber ob das wirklich was hilft, ist fraglich. Immerhin wäre es gerechter. Kinder Großziehen ist auch eine Leistung für die Gesellschaft.

Und wenn es weiter bei unter 1,5 Kindern pro Frau bleibt, kann man auch demnächst wieder mehr Einwanderer von außerhalb der EU einladen. Momentan meine ich, dass wir erstmal genug Einwanderer haben. Allerdings nur eher kurz- und mittelfristig. Sobald es sich abzeichnet, dass sich die Wohnungsnot in den Städten bessert, hätte ich nicht mehr viel gegen weitere neue Einwanderer.

Was allerdings auch interessant ist, dass ist die Rolle der Leistungsgesellschaft. Offenbar ziehen es viele vor, Karriere zu machen und möglichst viel Einkommen zu erzielen. Dass das längst überwiegend eine Verschwendungskultur finanziert, scheint Vielen wenig klar zu sein.

Nicht zufällig dürfte Südkorea als der Rekordhalter von aktuell 0,72 Kinder pro Frau wohl auch die Gesellschaft sein, die die Weltweit intensivste Leistungsorientierung praktiziert.

Irgendwie passt das, wenn der, der am fleißigsten leistet und damit auch am meisten Ressourcen verbraucht, auch am schnellsten schrumpft.

Es dürfte auch insgesamt wesentlich sein, dass eine Welt mit weniger Verschwendung deutlich mehr Menschen vertragen könnte. Da macht es sogar wirklich Sinn, wenn man eben eine kleinere Weltbevölkerung anstrebt, falls man nicht auf die Verschwendung verzichten möchte.

Ok, von mir aus können wir es auch so machen. Ich habe keine Kinder. Und mag Verschwendung grundsätzlich nicht, für mich ist das nichts.

Unabhängig davon dürfen ja auch die religiöser Orientierten mehr Kinder haben, und so irgendwann auch die Populationen wieder dominieren, und die Geburtenraten steigen einfach deswegen dann wieder. Derzeit ist genau das in Israel bereits zu beobachten.

Da kann man sich dann auch wieder drüber aufregen. Wenn es ein Naturgesetz ist, dann kann man es aber auch laufen lassen. Bleibt nur zu hoffen, dass es dann eher aufgeklärte, tolerante und letztlich fortschrittlichere Formen von Religiosität werden.

Ich selber bin schon spirituell orientiert, habe aber keinerlei Lust, mich irgendwelchen Glaubensvereinen anzuschließen. Ohne Kinder dann aber auch eben, und es macht mir nichts, dass dieser Kelch an mir vorüber gegangen ist. Allerdings kann ich mit der Erhaltung der Schöpfung sehr viel anfangen.



Kommentar vom 22.10.2024 02:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162612

@Andreas 21.10. 21:08

„Nein, im AR6 des IPCC sind wir bei 2.5-4°C Temperaturerhöhung bei Verdopplung des CO2-Gehalts.“
„ Das deutet also genau auf 3°C Temperaturerhöhung bei Verdopplung des CO2“

Ok, das ist schon genauer. Muss ich mir merken. Und dass das in 10 oder 20 Jahren wohl noch genauer wird.

„Wobei die Kipppunkte bzw. positiven Feedbacks diese Temperaturerhöhung wahrscheinlich noch weiter nach oben treiben umso höher die Temperatur steigt.“

Dazu käme noch eventuell ein Ende der Europäischen Golfstromheizung, auch nichts Gutes. Wir werden sehen. Was sollen wir machen?

„Der entscheidende Punkt ist doch dass wir das Roulette eben NICHT mitspielen müssen indem wir das machen was alle Experten seit Jahren fordern.“

An mir wird es kaum liegen. Mir ist das klar, dass wir handeln müssen, und ich handele längst. Ich muss das Roulette nun mal aber mitspielen, die Welt wird noch viel Zeit und viele GT Emissionen brauchen.

„Das können sie jetzt nicht ernst meinen bei 3°C von “Glück” zu sprechen?!“

In Vergleich zu 4° ja.

„Sie denken ernsthaft mit Klimaanlagen könnten wir die Katastrophe abwenden bzw. einigermaßen gut mit ihr leben?“

Selbstverständlich wären Klimaanlagen ganz entscheidend, um auch mit der Klimakatastrophe halbwegs klar zu kommen. Ich bin sehr sicher, dass wenn wir hier Pakistanische Frühsommer hätten, dass auch Sie sich sofort eine Klimaanlage anschaffen würden.

Ich sage nicht, dass das ganze Problem damit zu lösen ist. Aber das wäre ein dicker Punkt. Lebenswichtig sind darüber hinaus noch die Möglichkeiten der Landwirtschaft, das könnte m.E. aber auch noch halbwegs reichen.

„Megastürme, Sintfluten, weltweite Hungersnöte, Kampf ums Wasser? Klimaanlagen!“

Vernünftige Zusammenarbeit kann dann dennoch die Nahrungsmittel global verteilen, wenn in diesem Jahr in der einen Region die Ernten sehr schlecht sind, sind sie dann im nächsten Jahr vielleicht wieder besser oder auch mal richtig gut. Besser in hochwassersicheren Gegenden die Städte ausbauen dürfte sinnvoll sein. Ist aber auch alles eine Frage der Kosten, und damit auch eine Frage, wie gut die Wirtschaft insbesondere im Globalen Süden läuft.

Die meisten Sorgen mache ich mir auch für den globalen Süden. Wir müssten dringend gucken, dass da die Wirtschaft auch floriert. Dann klappt es auch mit den Klimaanlagen, und vor allem hat man dann die Mittel, die Ernährung an die dann wohl stark wechselnden Erträge anzupassen, dass man problemlos die Nahrung von den Nachbarländern beziehen kann, wenn das Wetter die eigene Ernte ruiniert hat.

Einen Umzug von 4 Milliarden Menschen in den Norden kann ich mir dagegen nicht vorstellen. Zumal wir die wohl nicht ernähren könnten. Es muss auch in den Tropen weiter Landwirtschaft betrieben werden. Und ich vermute, dass das auch bei 3° noch funktioniert, zumal die Erwärmung in den inneren Tropen dann nur 2° wären.

„Sie zeigen hier perfekt das erst wenige Generationen alte soziale Konstrukt namens menschliche Einzigartigkeit (human exceptionalism).“

Naja, die Klimaanlagen eben. Auch für Trecker. Können wir das nun bauen, oder nicht?

„Der absurden Idee dass der Mensch außerhalb der biologischen Kreisläufe und Gesetze existiern würde und könnte.“

Vollkommen absurd, natürlich können wir das nicht. Aber eben Lösungen wie PV-Module, Windräder, Biogasanlagen, selbstfahrende E-Sammeltaxis und all die schönen Sachen, mit denen man tatsächlich auch den Klimawandel aufhalten kann.

Wir machen es nur zu langsam, das sehe ich auch so. Das muss unbedingt schneller gehen.

@Michael 21.10. 22:42

„Also: Wenn wir Menschen überleben wollen, dann müssen wir über alle Grenzen hinweg zusammenarbeiten, anstatt uns voneinander abzuschotten.“

Genau das ist das Wichtigste. Wir müssen hier wirklich zusammenarbeiten und auch für einander einstehen. Dazu gehört als allererstes die Unterstützung des Globalen Südens inclusive einer vernünftigen Verteilung der zur Verfügung stehenden Lebensmittel. Und die Energiewende sowieso, auch in den armen Ländern. Das ist ganz klar.

Und ohne eine beherzte Überprüfung des eigenen Konsums werden wir mit der Energiewende nicht schnell genug sein. Wenn dann noch Lobbyisten und Kriegstreiber dagegenhalten, wird es offenbar noch schwieriger.

Die Probleme lösen sich dann aber eventuell sogar gegenseitig. Mit dem Ende des Gebrauchs von fossilen Energieträgern enden auch die Diktaturen, die davon leben.



Kommentar vom 21.10.2024 14:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/migration-wohnungsmarkt-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/#comment-162577

@Michael 21.10. 08:58 / Perplexity.ai

„Während Wähler etablierter Parteien eher optimistisch und zuversichtlich sind, überwiegen bei Wählern populistischer Parteien Pessimismus, Zukunftsängste und Misstrauen gegenüber dem politischen System.“

Die Entwicklung der persönlichen Aussichten sind in der Tat auch wirklich verschieden. Die steigenden Mieten betreffen vor allem Mieter, wer im eigenem Eigentum wohnt, hat da nichts mit zu tun, und Vermieter verdienen sogar richtig gut damit. Die Heizungskostensteigerung betrifft vor allem Altbauten, moderne Niedrigenergiehäuser sind da viel weniger von betroffen.

Wer sowieso schon am Anschlag operiert, und keine weiteren Reserven hat, der musste die letzten Jahre schon gucken, wie er noch klar kommt.

Die Angst vor dem Klimawandel ist da bei vielen womöglich einfach weit weg. Im Hintergrund als allgemeine Zukunftsangst aber vermutlich dennoch wirksam. Gerade wer da überhaupt kein Geld für übrig hat, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu finanzieren, dem könnte das noch mehr auf der Seele lasten.

Wer selber in die eigene Solaranlage investieren kann, der hat dann eher das Gefühl, dass das Klimaproblem lösbar ist.

Dabei können viele dennoch auch das eine oder andere einsparen, auch wenn der persönliche Spielraum klein ist. Bei mir selber habe ich mit der Gaskrise einfach mal die Heizgewohnheiten geändert. Ich heize jetzt nur noch mein Wohnzimmer ständig auf 22°, Küche Bad und Schlafzimmer nur ausnahmsweise bei Bedarf. Mit dem Ergebnis von 45% weniger Gasverbrauch.

Und ich kaufe so langsam immer weniger Fleisch ein. Das spart auch eigenes Geld. Kleidung gibt es sowieso schon überwiegend nur noch gebraucht. Wie auch IT.

Einfach mal abregen, und gucken, wie man dennoch klar kommt?



Kommentar vom 20.10.2024 01:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162535

@Andreas 19.10. 21:21

„Beim Klima jedoch haben viele überhaupt kein Problem damit dieses Russisch Roulette zu spielen und darauf zu hoffen dass das Schlimmste schon nicht eintreten wird.“

Sie können das drehen wie sie wollen, die Unsicherheiten sind doch gerade die präzisen Ergebnisse der Klimamodelle. Bei einer Verdopplung der Treibhausgase liegt die zu erwartende Erwärmung im weltweitem Durchschnitt zwischen 1,5° und 4,5°, mit einem Mittelwert von von mir aus 2,7°. Genauer geht es gerade nicht. Das Russisch Roulette können wir nur mitspielen, es ist unmöglich, was anderes zu machen.

„Die erneuerbaren Energien wachsen viel schneller als die Fossilen, sie decken jedoch bis heute lediglich den ZUSÄTZLICHEN Energiebedarf ab der durchs Wirtschaftswachstum entsteht.“

Das muss schneller gehen, kein Frage. Weniger als die Verdopplung der Treibhausgase werden wir aber vermutlich nicht schaffen können. Leider, obwohl es möglich wäre, wenn wir wirklich loslegen würden.

„...dass viel zu viele denken es gäbe KEINEN Grund zur Panik obwohl unsere Zivilisation mit Vollgas auf den Abgrund zurast.“

Das ist insofern Unsinn, weil es zwar so kommen kann, wenn nämlich die 4,5° Realität werden. Dann ist Feierabend. Aber vielleicht haben wir ja Glück und es wird nur 3,0°, es könnte sogar 2,0° werden, die wir nebenbei aktuell mit 1,5° schon fast haben, schon ohne die Verdopplung der Treibhausgase erreicht zu haben. Wir wissen es nicht und können es nicht wissen.

Die Chancen sind definitiv da. Es ist nicht zu spät. Könnte es nur sein.

„Und man darf nicht vergessen dass sich das alles auf das Jahr 2100 bezieht.“

Wenn die CO2-Emissionen abgestellt sind, wird es so viel heißer nicht mehr werden als es dann schon ist. Gerade wenn auch die Methanemissionen abgestellt sind, wird es innerhalb von nur 10 Jahren sogar wieder deutlich kühler werden können.

Freilich können sich die Emissionen der Ökosysteme noch verändern, also die CO2-Bilanzen der Wälder oder die Methanemissionen der Dauerfrostböden. Ist das der Fall, dann kann man eben noch konsequenter alle restlichen Emissionen reduzieren, und auch CO2 aus der Atmosphäre wieder herausholen.

„Der Meeresspiegel beispielsweise wird noch weit über 2100 hinaus ansteigen. Denn das schmelzen der Eisschilde geht noch sehr lange weiter auch wenn die Temperatur irgendwann nicht mehr steigt da diese so träge reagieren.“

Das sehe ich auch so. Die dann erreichte Temperatur kann Jahrhunderte anhalten, mit entsprechenden Schmelzraten der Eisschilde in Grönland und der Antarktis. Der daraus folgende Meeresspiegelanstieg wird nach und nach weitersteigen, mit vielleicht etwa 1 Meter pro Jahrhundert, meine ich zumindest. Äußerst unangenehm in der Tat, aber keinesfalls ein Weltuntergang. Nur eine ziemlich langsame Verschiebung der Küstenlinien.

Einen demografischen Selbstmord aus Angst vor dem Tod würde ich entsprechend nicht empfehlen. Aber gerne alles in die Wege leiten, dass unser Emissionsproblem gelöst werden kann.

Leben ist immer fern ab des Thermodynamischen Gleichgewichts. Entsprechend ist immer Risiko. Die nächste Pandemie kann schon alles über den Haufen werfen. Oder die Atomwaffen kommen doch noch zu großflächigem Einsatz. Ich weiß auch nicht, ob ich nicht schon morgen einen Herzinfarkt oder nächste Woche einem Fahrradunfall habe. Ich sehe die Risiken, aber eben auch die nach mittlerer Wahrscheinlichkeit zu erwartende glückliche Lebenszeit.

Im Klimafall wären das so ziemlich ungefähr 3,0°. Also 2,0° in den inneren Tropen, entsprechend mit Klimaanlagen auszuhalten. Die Naturschäden wären erheblich, insbesondere wohl im Meer und hier vor allem für die Korallenriffe. Das tut schon weh, ja. Aber dagegen steht dann auch der eigentlich auch wunderbare Mensch, und die Möglichkeit, die Zivilisation doch noch zum durchgreifenden Erfolg werden zu lassen.



Kommentar vom 20.10.2024 00:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/#comment-162532

@Michael 20.10. 18:47 / Perplexity.ai

„Der Noahbund steht biblisch für einen Neuanfang und ein Versprechen Gottes, die Erde zu bewahren“

Kann man das auch als deutliche Abgrenzung von auch biblischen Endzeitvorstellungen betrachten? Die sind jetzt nämlich gar nicht hilfreich. Früher mag das mal ein Trost in grauenhafter Lebenswirklichkeit gewesen sein. Angesichts modernen Wohlstands mitten in der Herausforderung, die ökologische Grenzen unseres Planeten zu respektieren, wirkt das dann aber ziemlich destruktiv, würde ich sagen.

Letztlich wollen wir wohl auch in Vielfalt glücklich werden?



Kommentar vom 21.10.2024 00:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/migration-wohnungsmarkt-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/#comment-162531

@Michael 20.10. 18:41 / Perplexity.ai

„Um dem Leerstand entgegenzuwirken, werden Programme wie “Jung kauft Alt” initiiert, die darauf abzielen, leerstehende Wohnungen und Häuser außerhalb der Ballungsräume zu reaktivieren.“

Gute Idee, es ist auch einfach Verschwendung, wenn hier guter Wohnraum leersteht. Vielleicht hat ja auch so mancher mal Lust, auf dem Land zu wohnen. Muss ja nicht dauerhaft sein. Wie wäre es, neue Einwanderer, die noch kein Deutsch können, erstmal auf dem Land unterzubringen, um dort konzentriert Deutschkurse zu machen? Wenn sie damit fertig sind, können sie ja in die Stadt weiterziehen. Das könnte man auch Einwanderern aus der EU anbieten.

Ich finde die Idee, zusätzlich nach Möglichkeit einfach aus freien Stücken in kleinere Wohnungen zu ziehen so attraktiv, weil dann weniger Neubau nötig wäre. So können sich auch die Handwerker auf die energetische Sanierung der Altbauten konzentrieren. Und Fernwärmeleitungen, Wärmepumpenheizungen und Solaranlagen müssen ja auch installiert werden.

Auch ist dann mehr Platz für weitere Einwanderer. Da habe ich jetzt ja eigentlich soviel gar nicht gegen. Wenn der Wohnungsmarkt entspannt genug wäre, dann wäre das eine ganz andere Situation.

„Mit all diesen Maßnahmen ließe sich die Zuwanderung besser steuern – und die massiven Folgen des Nachwuchsmangels wenigstens noch moderieren.“

Muslime, die von Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und Demokratie nichts halten, wünsche ich mir allerdings sowieso nicht. Wenn sich die 2. Generation dann hier radikalisiert, dann werden wir die freilich nicht so leicht mehr los. Besser, die sind nicht in den Grund- und Hauptschulen unter sich. Was hier im Brennpunktstadtteil von Dortmund leider der Fall ist. Gerade die türkische Fraktion ist hier sehr stark vertreten. Das mag ein spezielles Problem vom Ruhrgebiet sein.

Wie das damit die nächsten Jahrzehnte weiter geht, das weiß ich jetzt nicht.

Wenn wir Fachkräfte brauchen, dann ist natürlich gerade die 2. Generation sehr interessant. Dann müssen die aber auch vernünftige Bildungsabschlüsse hinbekommen. Vielleicht wäre es sehr hilfreich, wenn die Kinder, die noch kein Deutsch können, erstmal 1 oder 2 Jahre hauptsächlich Deutsch lernen, und dann erst in die 1. Klasse der Grundschule gehen. Dann dauert die Schulzeit zwar 1 oder 2 Jahre länger, aber die Chancen, auch erfolgreich zu sein, dürften sich dann deutlich verbessern.

Das kann man wohl auch mit Kindern machen, die erst 4 oder 5 sind. Jedenfalls läuft dann der gesamte Unterricht gleich viel besser, das hilft auch den Kindern, die schon Deutsch können.



Kommentar vom 20.10.2024 18:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/#comment-162522

@Michael 20.10. 06:32

„Es ist schade, wenn dann auch sehr durchdachte Antworten so verkürzt und abgefertigt werden.“

Da habe ich mich nur kurz gefasst.

@Michael 19.10. 14:05

„Hier kann die milieu-, konfessions- und parteiübergreifende Solarpunk-Bewegung also ein sehr guter Weg sein, die Klimakrise weder verdrängen noch sich in Klimaangst verlieren zu müssen, sondern eigene Handlungsmöglichkeiten im Privaten, Kommunalen und generell Demokratischen zu finden. „

Das meinte ich doch. Wenn hier zunehmend absehbar wird, dass die Energiewende gelingen kann, dann gibt es vielleicht sogar deswegen schon ein paar mehr Kinder mehr. Es könnten schon einige sein, die auf Kinder verzichten, weil sie eine schwarze Zukunft kommen sehen. In meiner Jugend war das jedenfalls nicht selten.

Klar ist Religiosität wohl der wesentlichste Faktor. So sind auch in Israel vor allem streng Gläubige wesentlich am Kindersegen beteiligt. Wenn die dann wegen ihrer Kinder noch ökologischer orientiert sind, um so besser.

Religiosität lässt sich aber schlecht verordnen, wir müssen wohl andere Wege finden, wenn wir mehr Kinder haben wollen. Man kann aber auch einfach abwarten, bis sich die kinderreicheren Religiösen von selber in den Populationen durchsetzten.

Und wenn die Energiewende wirklich erfolgreich verschleppt wird, dann kann es der Planet tatsächlich gebrauchen, wenn noch weitere Generationen wenig Kinder bekommen. Weitere Migration steht uns ja frei, dass erhöht ja nicht die Weltbevölkerung. Und wenn mal keiner mehr kommen will, dann werden wir eben ärmer.

„...aber auch etwa die christlichen Old Order Amish, Hutterites u.v.m. können religiös-spirituelle Friedenswünsche mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbinden.“

Und, machen die das auch? Ich hatte in den 80ern kurz einen Kontakt mit einer amerikansichen Sekte, für die war Mitweltschutz überhaupt gar kein Thema. Die warteten tatsächlich auf das baldige Weltenende. Und ich kenne noch ein paar weitere Leute, die sich dem angeschlossen hätten, nur dass jeweils der eigene Verein glaubte, das sie selber dem himmlischem Vater im Himmelreich an nächsten sitzen dürfen.

Die Welt? Hier regiert der Satan, die muss sowieso weg. Und Demokratie ist da auch noch mitten drin. Das ist Jahrzehnte her, ich hab da keinen Kontakt mehr zu. Hat sich das inzwischen gebessert? Immerhin leben wir noch.

„Hier sehe ich noch große Potentiale für den interreligiösen, philosophischen und interdisziplinären Dialog etwa im Zeichen des noachidischen Regenbogens.“

Die sehe ich auch. Ich denke auch einfach, dass Vernunft auf die Dauer konvergieren kann. Oder sogar muss. Mit KI kann das sogar deutlich schneller gehen.



Kommentar vom 20.10.2024 15:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/migration-wohnungsmarkt-ein-gastblogpost-von-elisabeth-krueger/#comment-162519

@Michael 20.10. 13:06

„..., mit Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz gegenüber Demografie ist auch in Zukunft kein erfolgreicher Staat zu machen.“

Die Argumente, dass weitere Zuwanderung die Wirtschaft fördert, sind wohl vielfältig. Generell hilft hier wohl eine höhere Bevölkerungsdichte, das sorgt schlichtweg für kürzere Wege.

Anderseits können Wohnungsnot und hohe Mieten Geringverdienern schon Schwierigkeiten machen. Auch wenn auf der andere Seite die Vermieter sich natürlich freuen, die haben dann die höheren Einnahmen. Was dann wiederum zu höheren Immobilienpreisen führt. Und das dann auch tatsächlich Neubautätigkeit motiviert.

Nur kann man leider keine billigen Altbauten neu bauen. Die Geringverdiener profitieren aber indirekt, wenn Neubauten von solventen Mietern bezogen werden, dann werden am Ende auch Altbauwohnungen frei.

Von daher wäre ich keinesfalls für irgendeine Remigration. Wer sich hier eingelebt hat, der hat m.E. sowieso schlichtweg das Recht, hier zu bleiben.

Was weitere Zuwanderung betrifft, da finde ich die Idee gut, wenn das die Kommunen im wesentlichen selber entscheiden würden. Ich persönlich wäre dann kurzfristig dennoch für eher weniger neue Zuwanderer aus Afrika und dem Nahen Osten hier in Dortmund. Der Zuzug von innerhalb der EU und aus der Ukraine scheint mir momentan mehr als ausreichend zu sein. Das kann man aber gerne auch anders sehen.

Ich bin nebenbei auch der Meinung, das die Energiewende sehr viel schneller ginge, wenn wir unseren Konsum überprüfen würden. Das kann dann gerne auch zu wenig Wirtschaftswachstum oder einer Wirtschaftsschrumpfung führen. Hierbei wäre gerade kaum noch Neubautätigkeit hilfreich. Das könnte man aber nicht nur mit wenig Zuwanderung erreichen. Wenn viele Leute sich wohnungsmäßig verkleinern würden, dann hilft das genauso gut, das macht sofort Platz für weitere Einwanderer. Die eingesparten Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen könnte man dann in eine schnellere Energiewende investieren.

Und das wäre auch eine Investition in die Zukunft. Neben eigenen Kindern und dem Zuzug von produktiven Menschen, die sich hier gut entfalten können.



Kommentar vom 20.10.2024 01:16
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/#comment-162482

@Michael 19.10. 14:05

„Mir sind keine Daten bekannt, nach denen ökologisches Bewusstsein per se zu mehr Kindern wünschen würden.“

„Mir scheint der Zusammenhang daher eher umgekehrt zu sein: Wer Nachkommen (Kinder, Enkel usw.) aufzieht oder aufziehen möchte, interessiert sich durchschnittlich stärker für die auch ökologische Zukunft unserer Mitwelt.“

So eindimensional ist das doch alles nicht. Das geht doch auch hin und her. Man probiert es halt trotzdem mit Kindern, weil man hofft, dass die ökologischen Probleme lösbar sind. Und eigenes Engagement bestärkt durch Selbstwirksamkeit einen selbst wie auch wieder andere. Und man probiert wiederum dann doch noch mehr Kinder in die Welt zu setzen.

Und dann vermehren sich dann eben tatsächlich bevorzugt diejenigen, die wirklich auch handeln. Die meinte ich ja, nicht die, die meinen, wir könnten nix machen und die Welt geht sowieso baden.

„Damit eröffnet sich aber auch eine religiös-spirituelle Dimension des Solarpunk, die den feindseligen Dualismus zwischen Wissenschaft und Religion(en) zu überbrücken vermag“

Unterstützung von Seiten von Geisteswelten für vernünftige eigene Aktionen dürften auch begründet erhofft werden. Eine Förderung von Spiritualität wäre einfach schon durch solche Unterstützungserfahrungen denkbar. Und es geht beim Solarpunkt um genau diese eine unsere Erde, das fördert voraussichtlich Toleranz, selbst zwischen knallharten Materialisten und ziemlich Gläubigen Vertretern. Wie auch unter den verschiedenen Traditionen.



Kommentar vom 20.10.2024 00:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162479

@Berthold Forster 19.10. 13:28

„Ich habe nämlich leider eine eher negative Haltung zu Klimaanlagen,..“

Man muss ja nicht auf 22° runterkühlen, 26° hält man nach ein paar Tagen Gewöhnung auch noch sehr gut aus. Ich wohnte mal in einer unisolierten Dachwohnung, das war an einigen Tagen richtig unangenehm. Seit längerem wohne ich jetzt in einer sehr schön kühlen Erdgeschoßwohnung. Und die hat in erster Linie Nordfenster und die Straße um die Ecke hat 2 Reihen riesengroße Platanen. Diese Allee kann man auch bis zum Park runtergehen. Das macht bis 32° noch Spaß. Ist es noch heißer, dann bleibe ich aber auch meistens zuhause.

Hier brauche ich einfach keine Klimaanlage. Noch nicht. Für meine ehemalige Dachwohnung wäre aber eine Klimaanlage durchaus zu gebrauchen. Wie gesagt, es reicht aber, auf 26° runter zu kühlen.

„..sondern weil sie eben auch die Umgebung weiter aufheizen, da ständig Abwärme nach draußen gepumpt wird.“

Deswegen würde ich ja eine Fernkühlung vorschlagen. Das zentrale Kühlaggregat ist nicht nur effektiver, sie kann dann die Abwärme über eine Art Schornstein loswerden. Dann wird direkt kaltes Wasser in die Stadt geleitet und die Klimaanlagen kühlen sich sogar gegenseitig. Und natürlich erst mal alles begrünen was geht. Gerade in den Tropen, da geht das recht schnell, weil im tropischem Klima die Straßenbäume sehr viel schneller wachsen als bei uns. Der entsprechende Wasserbedarf muss dann allerdings auch beschafft werden.

Bei einer recht geschlossenen Bebauung mit nicht zu breiten Straßen, die von einem geschlossenes Blätterdach bedeckt sind, müsste sich dann die Fernkühlung der Wohnungen und Geschäfte gegenseitig fördern können. Das klappt umso besser, wenn nicht jeder sein eigenes Auto hat, dann braucht man nicht diese riesigen Parkplatzflächen. Mit einen System aus selbstfahrenden E-Sammeltaxis, natürlich auch auf 26° klimatisiert, wäre das möglich.

Ich denk mal, dass das lebenswert wäre. Und man eben nicht in den Norden umziehen muss. Und wenn es bei uns in 50 Jahren noch um weitere 4° wärmer wird, dann können wir sowas hier auch schon gebrauchen.



Kommentar vom 19.10.2024 13:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/#comment-162444

@Kinderreicher Solarpunk?

Kann das sein, dass sich Leute, die sich ihrer ökologischen Verantwortung tätig stellen, längst mehr Kinder bekommen? Und Leute, denen Karriere, Reichtum und Konsum am heiligsten ist, sogar unterdurchschnittlich wenige Kinder bekommen?

Das mit der Religiösität ist ja bekannt, das die mehr Kinder haben, quer durch die Religionen und Kulturen.

Zuversicht, Hoffnung und tätiges Mitdenken angesichts der Herausforderungen könnte sich so zusätzlich ausbreiten. Je mehr die Masse zögert, umso mehr käme es auch darauf an, in Eigenregie tätig zu werden.



Kommentar vom 19.10.2024 01:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162428

@Andreas 18.10. 17:52

„Dauerhaft so zu leben hätte ich mir nicht vorstellen wollen. Und in den Tropen droht genau das.“

Man müsste dann mal gucken, wie es den Wohlhabenderen z.B. in Saudi Arabien so geht. Rausgehen muss man da jedenfalls meistens nur, wenn man Lust dazu hat. Wenn nicht nur die Wohnungen, sondern auch die Fahrzeuge, Geschäfte und Arbeitsplätze klimatisiert sind zumindest. Die Hitze da macht zwar eine Winterpause, aber dafür sind die Sommer noch extremer als in den inneren Tropen. Saudi Arabien könnte man wohl ganz gut als Modell für den ganzen globalen Süden nehmen.

Ich stelle mir das so schlimm jetzt nicht vor. Es müssen natürlich wirklich die Klimaanlagen laufen. In den USA gibt es auch sehr heiße und schwüle Sommer, da helfen Klimaanlagen längst dabei, ganz gut leben zu können. Dass sich da einer über Hitze beschwert, habe ich jetzt noch nicht gehört.

„Wirtschaftswachstum führt zu ökologischen Schäden. Im Süden treten die doch genauso auf.“

Die können die Phase der fossilen Energie doch überspringen, und gleich alles mit grüner Technik realisieren. Was anderes geht doch gar nicht wirklich. Die Schäden, die Bergbau und Industrie immer noch mit sich bringen, die bringen uns nicht um. Das habe ich in der Tat selber erlebt, die Gesundheitsschäden einer Kindheit mitten im Ruhrgebiet sind begrenzt. Die derzeitige Mangelernährung in Teilen des globalen Südens sind um ein vielfaches gesundheitsschädlicher.

„..dass eben alle “Lösungen” die wir für ein Problem ersinnen wieder zu anderen Problemen führt.“

In der Tat lohnt es sich, solche Nebenwirkungen zu erforschen und zu bewerten. Aber dann auch möglichst mit wissenschaftlicher Genauigkeit.

„Und den Gewässern und Wäldern hat das damals bekannterweise auch nicht gerade gut bekommen…“

Die meisten Schäden fallen mit der Energiewende sowieso weg, so insbesondere der Schwefel als Beimengung zu Steinkohle und Braunkohle. Auch Autoabgase produzieren E-Autos nicht mehr. Wenn hier manches Chemiewerk oder der Bergbau noch Schadstoffe freisetzt, dass dürfte so viel dann gar nicht mehr sein. Und auch das lässt sich meistens mit vertretbaren Kosten entschärfen.

„Zeit die wir nicht mehr haben.“

Wenn es sich wirklich um 50 Jahre verzögert, dann passen dazu ja auch die aktuell niedrigen Geburtenzahlen. Dann schrumpft das menschliche Unwesen von selber auf diese art und weise.

„Ja natürlich, das sind die Prognosen. Nach Süden können sie kaum ausweichen,..“

Das wird so nicht laufen, das macht einfach der Norden nicht mit. Bevor ich einem Afrikaner hier eine Wohnung samt winterlicher Heizung spendiere, liefere ich lieber die Klimaanlage samt den zum Betrieb nötigen PV-Module nach Afrika. Das ist 10 mal billiger und verbraucht sogar weniger Energie.

„Wenn dieser Bereich überschritten wird ist Schicht im Schacht. Da ist nix mehr mit gewöhnen“

Im Pakistanischem Frühsommer gibt es inzwischen Tagestemperaturen regelmäßig weit über 40°, die haben nicht nur keine Klimaanlagen, die leben teilweise auch noch in Wellblechhütten. Mit medizinisch relevanten Folgen, klar. Wenn es aber zukünftig Klimaanlagen und den grünen Strom dafür gibt, dann wird es da gleich 10 mal wohnlicher. Selbst wenn es zu einer Erwärmung von weiteren 3° kommt, ist das immer noch weit besser, als was man da jetzt schon hat, ohne Klimaanlage.

Die meisten Menschen werden es überleben. Was auch mal funktionieren kann, ist dass man in höher gelegene Orte umzieht. Und eben eine wirklich gute Gestaltung der Städte könnte viel ausmachen. Zentrale Kältemaschinen, die die Wohnungen über ein Kaltwasserverteilersystem mit Kälte versorgen, könnte die überschüssige Wärme aus der Stadt holen. Wenn man dann noch ein System von selbstfahrenden Sammeltaxis hat, kann man mit recht schmalen Straßen auskommen, die komplett mit Bäumen verschattet sind.

So könnten die Temperaturen auf den Straßen deutlich niedriger sein, und der Energieverbrauch der Kühlung auch kleiner ausfallen.

Wie gesagt, man müsste mal im Juli Urlaub in Saudi Arabien machen, und gucken, wie die sich da inzwischen eingerichtet haben. Geld haben die ja genug, und können wohl alles realisieren, was technisch möglich ist.

Offenbar ist es doch gerade die Kombination von Klimaerhitzung und bitterer Armut, die wirklich tödliche Ausmaße annehmen kann.



Kommentar vom 18.10.2024 17:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-27-kurdentum-und-ezidentum-als-demokratiesegen-fuer-deutschland/#comment-162404

@Gebäudeisolierung

Es gibt jetzt aber auch die Heizungsart und die regenerativer Primärproduktion wie auch Stromleitungen und Speicherlösungen. Wie auch das Biogas zu sammeln, und als Saisonales Backup einsetzen.

Eine effektive Energiewende wird sehr hilfreich sein. Da sollte man dann gucken, wo das Geld am besten angelegt ist, das man aufwendet. Freilich brauchen wir alles, und alles bringt uns auch weiter.

Gebäude Isolieren kann allerdings wirklich sehr teuer werden. Danach ist dann aber auch der Weg frei für die Wärmepumpenheizung und damit verbessern sich dann wieder auch die Einsatzmöglichkeiten für Windenergie.



Kommentar vom 18.10.2024 14:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/#comment-162396

@Aussichten

Wenn die Energiewende erfolgreich verschleppt wird, und gleichzeitig eine Bevölkerungsimplusion immer weiter eskaliert, dann passt das sogar mehr oder weniger zusammen.

Entvölkerte und überhitzte Landschaften, ein Einbruch beim Ackerbau, es werden große Flächen aufgegeben und der Natur überlassen.

Die metallischen Rohstoffe reichen dann auch eher aus, wenn danach, in vielleicht 30, 50 oder 80 Jahren der Mensch dann aber doch noch zur Vernunft kommt. Die Energiewende und der Solarpunk werden irgendwann konsequent umgesetzt, keine Frage.

Ich glaube durchaus, dass es sowas wie die Konvergenz der Vernunft gibt. Die braucht dann aber manchmal mehrere Generationen.

Da wo der Mensch schneller zur Vernunft kommt, können sich dennoch durchaus Solarpunkregionen bilden. Da können wir jetzt unseren Spaß mit haben. Gestern kam eine Sendung über eine Insel in Dänemark, die sind längsr klimaneutral und leben dabei in vollen Zügen.



Kommentar vom 18.10.2024 01:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuer-kinder-braucht-es-zuversicht-frieden-zu-solarpunk-und-demografie/#comment-162365

@Michael 17.10. 22:12

„Und diese dürfen nicht auf Profitmaximierung orientiert sein, sonst schöpfen sie nur ab. Das bestehende System geht vor unseren Augen kaputt…“

Das läuft so nicht, auch weil das Krankenkassensystem schon zum Missbrauch geradezu einladen kann. So haben wir dann diese vielen sinnlosen Behandlungen, die das Potential haben, das eigene System zu sprengen. Mehr ältere Menschen und relativ weniger Beitragszahler kommt zusätzlich auch noch auf uns zu. Bleibt zu hoffen, dass das neue Krankenhausgesetz was bringt.

In den Altenheimen wäre es schon sehr hilfreich, das die KI die komplette Dokumentation und sonstige Bürokratie übernimmt. Auch dürften Pflegeroboter sehr hilfreich sein, es ist für die Alten sogar angenehmer, von Maschinen körperlich versorgt zu werden, wenn zugleich die echten menschlichen Mitarbeiter sich mehr auf echte Freundlichkeit und emotionale Unterstützung konzentrieren können.

Ansonsten ist auch z.B. in den Öffentlichen Verwaltungen ein Rieseneinsparpotential durch KI absehbar. Das kann m.E. vermutlich locker halbiert werden. Die freiwerdenden Mitarbeiter können vielfältig eingesetzt werden, und das spart auch Unsummen von Staatsausgaben ein. Wenn man hier den Beamten gute Ausstiegsangebote macht, und die Leute dabei unterstützt was Neues zu finden und da zurecht zu kommen, dann könnte das funktionieren.

Mittelfristig keine neuen Mitarbeiter einstellen geht auf jeden Fall. Die wenigen jungen Leute dürften keine Probleme haben, woanders anzufangen.

Alles zusammen, die Kassenbeiträge für Gesundheit und Pflege wie auch die Staatsausgaben für Verwaltungspersonal könnten so nachhaltig reduziert werden. So schaffen wir auch die demografischen Herausforderungen viel besser.

Insbesondere wenn wir tatsächlich die Kinderzahl auf 1,8 hinbekommen, dann ist das für 20 Jahre erstmal ein Mehraufwand. Da müssten wir echt gucken, wo wir den dann hernehmen.



Kommentar vom 18.10.2024 00:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162364

@Andreas 17.10. 10:54

„Ich halte es auch für unrealistisch dass die Ärmsten der Armen wirklich Zugang zu dieser Technik bekommen, egal wieviel Wirtschaftswachstum wir dort haben.“

In Hongkong ist der Sommer ziemlich tropisch, und da hat man seit längerem flächendeckend Klimaanlagen. Die kommen da auch mit klar. Wenn der globale Süden günstigen Solarstrom hat, wird das wohl der Weg sein. Immerhin hat man bei gleichen Investitionen doppelt so viel Ertrag wie wir in Mitteleuropa, und das das ganze Jahr über, dass man nur wenig Speicherbedarf und Backup braucht.

Aber was sollen die denn sonst machen? Alle in den Norden umziehen? Weniger Kinder hilft noch nicht denen, die bereits leben und irgendwie auch mit dem Klimawandel leben müssen.

Mehr Grün in den Städten hilft dann aber auch, dass man dennoch mehr draußen sein kann, und das reduziert auch die Leistungsaufnahme der Klimaanlagen. Auch eine umgekehrte Fernheizung dürfte die Geräusche der Lüfter reduzieren, Energieeffizienter sein und das lokale Stadtklima nicht noch zusätzlich aufheizen.

So macht dann der tropische Sommer vielleicht hin und wieder sogar Spaß. Man ist da nun auch an viel mehr Hitze gewöhnt.



Kommentar vom 17.10.2024 16:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162355

@Andreas 17.10. 10:54

„Sie können doch nicht ernsthaft verlangen dass die Menschen fast ihr ganzes Leben, ihren Alltag, nur noch in klimatisierten Gebäuden und Fahrzeugen verbringen.“

Was machen wir denn hier im Winter? Wo ist das Problem? Ist ja öfter nur saisonal und von der Tageszeit abhängig.

„Da unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem aber zwingend auf Wachstum angewiesen ist…“

Weltweites Wachstum ist hier aber relevanter als regionales. Wenn in Deutschland die Wirtschaft stagniert oder schrumpft, kann sich das Kapital dem globalen Süden zuwenden und da investieren.

„Die ökologischen Schäden zu Bereitstellung und Betrieb solcher Heerscharen an Klimaanlagen sind wieder enorm.“

Angesichts einer kompletten Energiewende wären die Erträge von PV in den Tropen doppelt so hoch wie hier und auch noch sehr gut über das Jahr verteilt, mit den Leistungsspitzen genau dann, wenn man die Klimaanlage am meisten braucht.

„die Todeszahlen im auch nur vorübergehenden Fall eines Stromausfalls sind enorm“

Was bei uns im Winter nicht besser aussieht. Dann muss man eben gucken, dass der Strom eben nicht ausfällt, und wenn dann nur kurz und eher selten. Gerade eine regenerative Stromversorgung dürfte recht robust sein, weil viele Stromquellen überall verteilt zur Verfügung stehen.

„Den wirklichen Dreck überlassen und drücken wir heute dem globalen Süden aufs Auge.“

Ich bin mitten im Ruhrgebiet aufgewachsen, und habe dennoch meinen Spaß gehabt, auch wenn man anfangs draußen keine Wäsche aufhängen konnte und mein schräges Dachfenster ein mal die Woche geputzt werden musste.

„Und glauben sie wirklich dass die Bevölkerung (egal in welchem Land) zu hinreichender Bescheidenheit gebracht werden kann?“

Da bin ich sogar fest von überzeugt. Ich zähl hier tatsächlich auf den Menschen. Zeit braucht es aber dafür, viel Zeit.

„das besagt dass man bis zu 10 Mrd. Menschen ernähren könnte ohne den Planeten zu schädigen:“

Wenn die Menschen kaum noch Fleisch essen, dann kann das hinkommen. Mit reichlich Fleisch dann eben nur die 5 Mrd., die ich mir vorstelle. Dann aber auch mit weniger Nutzung aller nutzbaren Möglichkeiten, mit eben auch noch reichlich ungenutzter Natur.

„Wird diese zu hoch können wir uns durch Schwitzen nicht mehr abkühlen da die Feuchtigkeit nicht mehr abtransportiert wird. Und höhere Temperaturen ermöglichen halt höhere Luftfeuchtigkeit“

Beim Schwitzen geht es um die Relative Luftfeuchtigkeit. Die erhöht sich im wesentlichen nicht, die Temperaturen aber reichen schon. Aber wie gesagt, wenn man überall Klimaanlagen und klimatisierte Trecker hat, dann ist das Hauptproblem gelöst.

Wenn am Ende auch der globale Süden floriert, dann können wir auch weltweit überlegen, wie wir ohne weiteres Wirtschaftswachstum leben können. Meine Idee wäre dafür, dass man einfach weniger arbeitet und die Vermögenden soviele Steuern zahlen müssen, dass auch das Kapital nach Steuern sich nicht mehr vermehren kann.

Das könnte dauerhaft stabil sein, scheint mir. Noch ist aber im globalen Süden Nachholbedarf, wenn auch bei uns schon Verschwendung grassiert, die wir gerne sogar abbauen können. Praktischerweise ganz freiwillig, aus reiner Verantwortung heraus, aber auch um uns selber mehr freie Zeit zu verschaffen.



Kommentar vom 17.10.2024 01:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162324

@Andreas 16.10. 21:04

„Wie sie vielleicht wissen habe ich explizit in meinem Kommentar an Tobias Jeckenburger darum gebeten dass er und SIE mir ihre Meinung zu diesem paper kundtun.“

Sie meinten vermutlich https://www.austriaca.at/0xc1aa5576%200x003dcfa1.pdf

Erst mal doch einige Seiten, aber mein Englisch ist eher zu miserabel als das ich mich da durchkämpfen könnte. Wir können aber gerne das Thema weiter diskutieren, mich beschäftigt auch dieses Thema seit Jahrzehnten.

Wie viele Menschen wären das Optimum, mit welcher Technik und mit welcher Lebensweise?

Klar sollte sein, dass hier die Begrenzung der Landwirtschaft recht zwingend ist, während die rein technischen Fragen auch einfach eine Frage von Innovation verbunden mit einer hinreichenden Bescheidenheit sein kann.

„Apokalyptische Szenarien zu Afrika? Sie beschäftigen sich doch regelmässig mit dem Klimawandel. Dann müsste Ihnen doch längst das Problem der tödlichen Hitze (Kombi aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit) bekannt sein.“

Die Tropen erwärmen sich eher langsamer als der Weltdurchschnitt. Was vielleicht helfen kann, das wären einfach Klimaanlagen. Dafür muss aber wohl die Wirtschaft besser laufen, aber aufgeben würde ich dieses Projekt gerade nicht. Die aktuelle KI ermöglicht offenbar auch gerade im Globalen Süden eine Bildungsoffensive, mit der Perspektive wirtschaftlicher Fortschritte und gleichzeitig einem Ende des Bevölkerungswachstums.

Wenn man auch dort dann vernünftige Landmaschinen einsetzt, muss auch keiner mehr bei 45° mit der Hacke auf dem Feld arbeiten. Aktuelle Trecker haben vermutlich serienmäßig Klimaanlagen.

Also offenbar kein wirklicher Grund, dort die Landwirtschaft aufzugeben und zu versuchen, in den Norden umzuziehen.

@Berthold Forster 16.10. 18:22

„Es gab einen spannenden Artikel im Spektrum, wo es um die Ernährung auf Bakteriums Kulturen basis ging.“

Vermutlich diese Finnische Firma mit ihrem Soleinprojekt? Vor allem wenn man dann direkt tierisches Eiweiß und tierische Fette herstellen könnte, dann kann man gezielt die Tierhaltung reduzieren. Und die Produkte dann auch zu recht hohen Preisen anbieten können.

Ich bin da wirklich gespannt drauf, insbesondere weil das ja völlig unabhängig von Ackerland und Wasserversorgung wäre. Man braucht wirklich nur aus grünem Strom hergestellten Wasserstoff als Energiequelle, die weiteren Zutaten wären nicht mehr als der Mineraldünger, den auch Pflanzen brauchen.

Und Photovoltaik ist nun mal 10 bis 30 mal effektiver als die Photosynthese, und verbraucht überhaupt kein Wasser. Wenn direkt Tierisches erzeugt werden kann, dann ist das sogar 30 bis 100 mal effektiver als Landwirtschaft samt Tierhaltung. Und kein Tier muss hier irgendwie leiden.

Fragt sich jetzt nur, was dass dann im Supermarkt kostet, ob das schmeckt und ob das auch gesund ist.

Sollte das der Renner werden, dann können wir jedenfalls unsere Überlegungen über die Frage, wie viele Menschen das Optimum wären, neu auflegen.



Kommentar vom 16.10.2024 18:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-27-kurdentum-und-ezidentum-als-demokratiesegen-fuer-deutschland/

@Michael 16.10. 08:27

„19,5 Millionen Arbeitnehmende der sogenannten Babyboomer-Jahrgänge werden in den kommenden zwölf Jahren in Rente oder Pension gehen. Gleichzeitig kommen nur noch 12,5 Millionen jüngere Beschäftigte bis 2036 nach.“

Da fällt mir wieder meine Standardlösung für ein: Den eigenen Konsum überprüfen und die weitere Automatisierung konsequent anwenden. Automatisierung vor allem in den öffentlichen Verwaltungen, dass spart nicht nur Arbeitskräfte, sondern auch massiv Staatsausgaben ein.

Beim Konsum insbesondere eine Überprüfung der eigenen Wohnsituation. In jungen Jahren können WGs viel Wohnfläche einsparen, viele Paare können früher zusammenziehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind steht auch eine Verkleinerung an, und im Alter dann nochmal, wenn der Partner verstorben ist. Und generell kann man gucken, ob man nicht mit weniger Möbeln und Inhalt an „Gerümpel“ in einer kleineren Wohnung auch gut lebt. Dann spart man nicht nur Geld, man hat auch weniger zu putzen.

Und schon ist sogar Platz für weitere Einwanderer. Und ohne Neubaubedarf kann man sich mehr auf die energetische Sanierung der Altbestände konzentrieren, und das spart ja auch jede Menge Material und Arbeitskraft ein.

Die Idee mit den Kontingenten von wirklich akut Gefährdeten ist ja gut. Aber das waren jetzt 1.100, zu Zeiten in denen pro Jahr mehrere 100.000 über die Grenzen kamen.

Vielfalt wie bei den beschriebenen Jesiden machen mir sogar Lust auf Vielfalt. Radikale Islamisten allerdings nicht. Auch nicht, wenn sich Teile der 2. Generation hier radikalisieren. Wir haben selber Elemente wie die Zeugen Jehovas oder diverse Rechtsradikale, das reicht mir eigentlich davon.

Bessere Bildungsabschlüsse bei der 2. Generation wie auch bei sogenannten Bildungsfernen Schichten wären auch genau das, was der Arbeitsmarkt nachfragt. Weniger Qualifizierte fehlen eher nicht, vermute ich mal. Auch zukünftig nicht wirklich.

Wollen wir jetzt ernsthaft 7 Millionen weitere Zuwanderer in den nächsten 12 Jahren ins Land holen?

Vielleicht müssen wir nur von unserer Fixierung auf Wirtschaftsförderung runterkommen, und einfach verzichtbare Geschäftsmöglichkeiten sausen lassen, weil eben die Arbeitskräfte nicht reichen. Noch haben wir immer noch einen ewigen Außenhandelsüberschuss, auch weil es uns immer wieder gelingt, Produktion ins eigene Land zu holen. Dabei ist die Nachfrage nach Arbeitsplätzen anderswo in der EU doch richtig dringlich. Und in Afrika und im Nahen Osten erst recht.

Wenn es etwa gelingt, ein Sammeltaxisystem auf Basis von selbstfahrenden E-Autos zu etablieren, dann fällt 90% der Autoproduktion weg. Die hier frei werdenden Arbeitskräfte wären für sich schon bald genug, um den Mangel von diesen 7 Millionen Arbeitskräften auszugleichen. Das wäre für mich nebenbei ein wesentliches Element von wirklich florierendem Solarpunk.

Mehr Kinder allemal, für mich keine Frage mehr. Die wirken aber erst in 20 Jahren, bis dahin müssen wir irgendwie klarkommen.

„..und den vom Volk gewählten Gemeinderäten das Recht abspricht, unbürokratisch Aufenthaltserlaubnisse zu erteilen,“

Genau, wenn die Kommunen Einwanderer wirklich haben wollen, dann stelle ich mich nicht dagegen. Die lokale Auseinandersetzung wäre hier wichtig, auch was die Akzeptanz bei den Einheimischen angeht. Und wenn die das wirklich nicht wollen, dann ist das aber auch zu respektieren.



Kommentar vom 16.10.2024 15:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162300

@Andreas 15.10. 21:31

„Dass die Vitalität und Widerstandsfähigkeit unserers Lebenserhaltungssystems (derr Biosphäre) überlastet ist wenn die Hälfte der gesamten nutzbaren Landfläche der Erde durch Agrarwirtschaft in Beschlag genommen wird leuchtet denke ich ebenso jedem ein…“

Mir letztlich eben nicht. So sind etwa Wiesen ein viel artenreicherer Lebensraum als Wald, zumindest in Europa. Setzt natürlich voraus, dass da nicht gegen Unkraut gespritzt wird. Mit besserem kräuterreichem Futter wäre auch die Milch und das Fleisch der Tiere von bester Qualität.

Wenn jetzt noch nach modernem Agrarwissen bodenverbessernd angebaut würde, dann wäre es das doch schon. Jetzt noch Blühstreifen und Hecken, und alle Vielfalt ist wieder da, zumindest ohne die Arten, die inzwischen leider längst ausgestorben sind.

Auch Forstwirtschaft kann mit höchster Biodiversität betrieben werden, wenn nur auf 5 bis 10 % der Flächen gar kein Holz geerntet wird, haben wir alles an Biodiversität, was möglich ist. Und können immer noch jede Menge Holz ernten und eine nicht unerhebliche Menge an CO2 im Wald und im Waldboden versenken.

Auch Äcker und Wiesen können Kohlenstoff speichern, wenn man sie nach neuesten Erkenntnissen bewirtschaftet.

Klar können wir aber auch unter dem maximal Möglichem bleiben, was bei 5 Milliarden Menschen Weltbevölkerung wohl schon so wäre. Dann gäbe es auch mehr wilde Natur für den Menschen zu erleben, warum nicht. Das sind auch Werte, so wie Menschen selbst Werte sind.

Der Abstand zur Apokalypse ist in der Tat wohl noch recht groß. Das hängt wohl aber auch davon ab, wie schnell die Energiewende gelingt und wie viel Erderwärmung es jetzt wirklich werden. Beides sind wohl recht offene Fragen, einmal wie schnell wir hier die erforderliche grüne Technik konsequent einsetzen, und anderseits gibt es auch noch sehr große Unsicherheiten, was die Klimaprognosen der Klimawissenschaft betrifft.

Grund zur Panik jedenfalls sehe ich bei dem Thema nicht.

Mit entschiedenerer Aufrüstung oder mit Kamela Harris als US-Präsidentin würde ich mich allerdings sicherer fühlen, was einen möglichen Angriff Putins gegen uns inclusive Atomwaffen betrifft. Aber nur, falls Trump hier aussteigt, und die Kampfkraft der Restnato nicht reicht.



Kommentar vom 16.10.2024 12:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162291

@Andreas 15.10. 23:30

„Ohne Kunstdünger und Pestizide würden wir niemals auch nur ansatzweise die Mengen an Erträgen erzielen welche wir mit unserer heutigen Landwirtschaft generieren.“

Bioanbau schafft locker 80% der derzeitigen Erträge.

„Warum gibt es kaum noch Insekten und Vögel bei uns?“

Wegen zu wenig Blütenpflanzen und zu vielen Pestiziden. Lässt sich beides auf ein Maß reduzieren, dass das wilde Leben hinreichend floriert.

„Wie kommen Sie auf diese 15%?“

Biologischere Anbaumethoden mit recht wenig Mineraldünger erzielt ca. 90% der derzeitigen Erträge. Dann noch 5% Blühstreifen oder Hecken, macht dann ein minus von 15%.

„Nein, Afrika hat überhaupt kein Potential mehr.“

Afrika ist riesengroß, und es sind öfter mehrere Ernten im Jahr möglich. Die derzeitigen Anbaumethoden sind vergleichsweise mittelalterlich. Da sind die meisten Steigerungen zu erzielen. Auch mit Bioanbau bzw. biologischeren Methoden.

„Durch die Klimakatastrophe werden die Tropen am Ende dieses Jahrhunderts unbewohnbar sein.“

Das weis ich jetzt nicht. Hier kommt es auf die Kulturpflanzen an, was die noch an Hitze vertragen. Neuzüchtungen, die das aushalten, dürften möglich sein.

„Es geht um den ökologischen Fussabdruck. D.h. um die Fläche welche wir benötigen um all unsere Ressourcen die wir pro Kopf und Jahr verbrauchen abzudecken und all unsere Abfälle zu entsorgen.“

Jenseits der Landwirtschaft kommt es auch auf Ressourcen an, da sind allerdings technische Lösungen wie auch verändertes Konsumverhalten sehr wirksam. So einfach ist das hier nicht zu bewerten, wie viele Menschen der Planet verträgt. So würde etwa die Wohnbebauung langfristig stagnieren, wenn wir in Deutschland auf 70 Millionen Einwohner geschrumpft wären. Eine vollzogenen Energiewende wäre auch das Ende von fossilen Energieträgern. Ein Sammeltaxisystem auf Basis von selbstfahrenden E-Autos könnte die Privatautos ablösen, mit dem Potential, dass mindestens 10 mal weniger Lithium für die Batterien gebraucht wird.



Kommentar vom 16.10.2024 01:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162278

@Berthold Forster 15.10. 20:18

„Weltweit produzieren wir wohl für die Menge von 11 Millarden Menschen. Der Hauptgrund für Hunger liegt wohl eher an der Armut, nicht am Mangel an Nahrungsmittel. „

Insbesondere können sich viele immer noch kein Fleisch leisten. Wenn sich das ändert, wird das Folgen haben. Und ich habe auch nichts gegen mehr wilde Natur. Entsprechend wären vielleicht doch 5 Milliarden Menschen ein Optimum. Vorerst.

„Wenn aber die größten Ballungsräume sich nicht in Europa befinden, Saudi Arabien, Kanada, Australien, die USA massiv gut gebildete Migranten aufsaugen, dann verliert dieses Thema in wohl 20 Jahren komplett an Bedeutung.“

Na dann geht es dann ja wirklich. Derweil wäre ich jetzt aber trotzdem für deutlich weniger neue Zuwanderer aus Afrika und dem Nahen Osten. Da will ich nicht 20 Jahre drauf warten. Kontingente von wirklich schwer Verfolgten und von wirklich einsetzbaren Fachkräften vielleicht ausgenommen. Und auch keinesfalls Leute wieder zurückschicken, die sich hier gut eingelebt haben.

Und das würde ich dann auch gerne überwiegend in die Hände der Kommunen legen. Was geht das den Bund an? Die Außengrenzen kontrollieren muss sowieso die EU. Entscheidend ist doch, ob die Leute ganz lokal willkommen sind.

Was interessiert es mich in Dortmund, welche und wie viele Einwanderer Düsseldorf aufnehmen will? Da kann man doch auf Basis der Wünsche der Kommunen einen nationalen Einwanderungsplan machen. Die Einen holen sich die Kommunen dann selber, für den Rest kann man dann der EU sagen, wie viele Leute sie reinlassen kann. Die kann man dann sofort an die nachfragenden Kommunen weiterleiten, egal wie und wo sie eingereist sind.

„Die Inlandsmigration wird Städte nicht loslassen, man kann Menschen schwer dazu bringen mehr Kinder zu bekommen…“

So viele können in Deutschland gar nicht mehr in die Städte ziehen, die meisten wohnen da schon. Und mit mehr Kindern das würde ich wenigstens mal versuchen. Also wirklich verlässliche Kinderbetreuung, mehr Geld und dafür sorgen, dass Mütter möglichst keine Karrierenachteile haben, auch nicht mit mehr als 2 Kindern. Praktischerweise sogar schon zu Studienzeiten, dass auch mit den Kindern dann das Studium einfach langsamer weiterlaufen kann, und dennoch weiter Bafög gezahlt wird. Wenn die Uni dann gleich eine eigene Kita hat, dann wird es noch einfacher. Die Kinder kann man morgens da abgeben und gleich wieder mitnehmen, wenn man wieder nach hause fährt.

Selbst wenn es wenig hilft, wäre es wenigstens gerechter. Gibt es da noch mehr Ideen zu?



Kommentar vom 15.10.2024 17:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/

@Andreas 15.10. 16:08

„Was würde also in Deutschland bleiben um von 6ha/Kopf auf 1.5ha/Kopf herunterzukommen? Natürlich eine Reduktion der Einwohnerzahl auf 21 Mill. Menschen.“

Ich weiß jetzt nicht wo Sie diese Zahlen her haben. Wir haben mit 234 Einwohnern pro km² und ca. 55% Landwirtschaftliche Nutzfläche 4,25 Einwohner pro ha Acker und Wiesen, andersherum also 0,235 ha/Kopf für die eigene Ernährung zur Verfügung.

Und damit kommen wir sogar im Wesentlichen aus. Hauptsächlich importieren wir Futtermittel, exportieren dann aber auch wieder jede Menge Fleisch. Wir werfen immer noch jede Menge weg, und mit weniger Tierischem geht es auch. Der Trend geht dann auch ganz real in Richtung weniger Fleisch und weniger Wegwerfen.

Auf der anderen Seite brauchen wir langfristig bodenfördernde und insektenfreundliche Bewirtschaftungsformen, wie auch deutlich mehr Biodünger statt synthetischem Dünger. Das muss aber nicht mal Biostandart sein. Wir dürften mit Einbußen von maximal 15% Ertrag hinkommen. Entsprechend ergäbe sich dann eine Bevölkerung von etwa 70 Millionen Einwohnern, die wir dann noch ernähren können.

Das würde ich entsprechend als Ziel anvisieren. Mit 1,8 Kindern pro Frau und ohne weiteren Nettozuzug wären wir in gut einer Generation da angekommen. Danach können wir sogar auf 2,1 Kinder kommen. Das bleibt dann abzuwarten, das müssen wir nicht jetzt klären.

Und Deutschland ist hier wohl eher sogar mehr bevölkert als die meisten anderen EU-Länder.

In Asien dürfte es am knappsten sein. Und Afrika hat noch das Potential für eine erhebliche Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion. Die USA, Kanada, die EU und Ukraine, Weißrussland und Russland haben teils erhebliche Überschüsse. Und das bei hohem Fleischkonsum.

Nur die Ernährung dürfte wirklich begrenzend sein. Die komplette Technik geht auch anders zu organisieren, wenn man es denn wirklich will und genug Zeit hat, was Besseres zu entwickeln.



Kommentar vom 15.10.2024 14:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162238

@Michael 15.10. 07:59

„Es wird immer klarer, dass die schnell schrumpfenden, jungen Generationen die Beiträge ohne weitere Zuwanderung und mehr Nachwuchs kaum mehr leisten können.“

Die gestiegenen Mieten sind anderswo ja auch steuerpflichtige Einnahmen. Es gab sogar mal Zeiten, da musste man auf selbstgenutztes Wohneigentum auch Steuern zahlen. Wenn man hier mehr einnimmt, klappts auch mit der Rentenfinanzierung besser. Und das trifft dann keine armen Leute.

Mehr Erbschaftsteuern und Vermögensteuern wären auch denkbar.

Aber klar, wer gegen weitere Einwanderung ist, der muss irgendwo Einbußen einkalkulieren, also entweder steigende Altersarmut oder mehr Steuern für Vermögende.

Man muss jetzt aber auch bedenken, dass weniger Neubautätigkeit durchaus auch Ressourcen einspart, also Rohstoffe, Energie, Arbeitskraft und auch Geld.

„Ich kann mich da nur wiederholen: Geburtenraten unter 1,8 führen zu massiven demografischen, kulturellen und eben auch wirtschaftlichen Verwerfungen.“

Keine Frage, es macht viel Sinn, zu versuchen die Geburtentaten auf 1,8 zu bringen. Das wirkt aber erst in 20 Jahren, bis die dann Rentenversicherungsbeiträge zahlen. Bis dahin kosten Kinder selber Geld, brauchen Wohnraum, Schulen und die Betreuungszeiten fallen als Arbeitszeit weg.

Eine wichtige Perspektive für die Zukunft, ja. Aber die akuten Probleme der nächsten 20 Jahre löst das nun mal überhaupt nicht.

@Realo 15.10. 10:00

„Es gibt auch Zuwanderer mit eher invasiven Absichten. Deren Wohngebiete kann man als Einheimischer nicht mehr betreten.“

Hier im Brennpunktstadtteil von Dortmund eher nicht. Was passiert, das ist, dass solvente Einwanderer Mietshäuser aufkaufen und diese bevorzugt an Landsleute vermieten. Und hier im Brennpunkt wohnen nicht nur sehr viele Migranten, hier wohnt auch die Dortmunder Unterschicht. Auf einigen Plätzen empfiehlt es sich daher nicht, sich da auf die Bank zu setzen.

Dann gibt es in Dortmund noch einen kleineren Stadtteil, in dem kaum Migranten, aber dafür Rechtsradikale gerne wohnen. Da muss man auch aufpassen.



Kommentar vom 15.10.2024 01:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162208

@Michael 14.10. 18:15

„Hätte Deutschland nicht so viele auch arbeits- und aufstiegswillige Migrantinnen und Migranten aufgenommen, so wären die Grundstücks- und Immobilienpreise bei uns im ganzen Land so verfallen,…“

Hier kommt es jetzt auf das Maß an. Zuwenig Zuwanderung lässt die Immobilienpreise verfallen, zuviel treibt aber die Preise so hoch, dass viele nicht so gut Verdienende wirklich in Schwierigkeiten geraten.

„dass die Wohlstandsgewinne durch Migration in den öffentlichen Diskussionen meist verschwiegen werden.“

Ich käme jetzt auch nicht auf die Idee, die Leute, die hier alles mit aufgebaut haben, wieder zurückzuschicken. Aber ich meine dennoch, dass es jetzt zu voll geworden ist. Insbesondere ganz akut mit den zusätzlichen Flüchtlingen aus der Ukraine. Und ich wünsche mir für mindestens 5 Jahre deutlich weniger Einwanderer von außerhalb der EU. Auch damit wir die Ukrainer noch vernünftig verarbeiten können.

@Erwin Neher 14.10. 18:57 / 18:02

„Unsere gesamte Wirtschaft ist ohne Migranten schlicht nicht machbar.“

30 % der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Das ist selbstverständlich nicht wieder rückgängig zu machen. Aber wie viele und auch welche man noch zusätzlich will, ist durchaus zu diskutieren, meine ich. Wenn es in einen Bauboom führt, dann konkurriert das nebenbei mit der Energiewende.

„Die Migrationsdebatte zeigt an manchen Stellen leider Züge von grobem Unfug.“

Kommt aber auch drauf an, wie gut man verdient bzw. wie viele Immobilien man selbst besitzt. Selber mehr Nachwuchs wäre nebenbei auch nicht verkehrt. Andererseits kann ich mit Vokabeln wie Überfremdung auch nicht viel anfangen.

„Das diese vielleicht nicht am gewünschten Ort stehen kann sein. Dann sind allerdings Migranten nicht der Grund; denn die lässt man nie in den besten und noch nicht mal in den guten Lagen wohnen.“

Die Logik kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Wenn insbesondere in ländlichen Gegenden Ostdeutschlands viel leersteht, dann hält das keinen neuen Einwanderer davon ab, in die Städte im Westen zu ziehen, und da machen sie dann insbesondere einkommensschwachen Menschen gerade den billigen Wohnraum streitig.

Wenn die Einwanderer sich gut integriert und etabliert haben, dann wird es besser. Aber das dauert dann meistens schon etliche Jahre, öfter eine ganze Generation.

@SabineH 14.10. 18:54

„Was wir für die Attraktivität des ländlichen Raums künftig benötigen, ist ein gut ausgebauter und funktionierender ÖPNV. Heute läuft ohne Auto fast nichts. Ich könnte mir auch Carsharing vorstellen.

Mein Traum wäre ja ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden E-Autos. Das wäre für den ländlichen Raum ein Segen, wie auch in der Stadt, wo dann ein Großteil der Parkplätze frei würde. Was wiederum der Schwammstadt sehr entgegen käme.

Mit dem E-Bike kommt man aber auch auf dem Land schon mal öfter auch zum Ziel.

„Hochwasserschutz auf der einen Seite, der Schutz des Grundwassers und der Quellen auf der anderen betreffen Dörfer und kleine Städte sicher mehr. Beides hat Auswirkungen auf die Stadtbevölkerung.“

Auch eine verantwortungsvolle Landwirtschaft muss zum Solarpunk dazu gehören. Also mehr Biodiversität, Bodenerhaltung, Kompostproduktion, weniger Gifteinsatz und eine vernünftige Forstwirtschaft. Und den ländlichen Raum als Urlaubsort, praktischerweise für Schwammstadtbewohner mit dem E-Bike erreichbar.

@Elisabeth K 14.10. 19:07

„Viele dieser Häuser, die jetzt die alleinstehenden Menschen 80+ verkaufen, werden hier an Familien mit einem Migrationshintergrund der zweiten Generation verkauft.“

So soll es ja auch laufen. Zu viele zusätzliche neue Einwanderer müssen es dennoch nicht sein.



Kommentar vom 14.10.2024 16:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162178

@Peter Gutsche 14.10. 14:09

„Also soweit ich das verstehe, ist das Angebot von Wohnraum insbesondere für geringverdienende Menschen, in den letzten Jahren stetig gesunken…“

Teil des Problems dürfte es sein, dass man günstige Altbauten nun mal nicht neubauen kann. Wenn man Neu baut, dann erstmal für solvente Mieter. Die räumen dann andere Wohnungen, und indirekt kommt das irgendwann auch bei Ärmeren an.

Die derzeitigen Bauvorschriften inklusive des Wärmeschutzes verschärfen das Problem noch.

Überhaupt nicht betroffen sind Leute, die in eigenem Wohnraum wohnen. Generell dazu kommen aber auch hier die mit dem Ukrainekrieg gestiegenen Energiekosten.

Und wer selber Wohnraum vermietet, der verdient zunehmend gutes Geld. Entsprechend ist von den Eliten wenig Engagement zugunsten von Mietern zu erwarten. Was sich womöglich auch auf das Thema Migration auswirkt?



Kommentar vom 14.10.2024 15:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162177

@Berthold Forster 13.10. 23:53

„Gerade nachgelesen: von 2012-2022 wurden in der EU 50 Millionen Menschen geboren und es starben um die 56 Millionen. Der Zuzug außerhalb der EU betrug 12,6 Millionen herum. Also, kein wirklich Nennenswerter Zuzug.“

Immerhin doppelt so viel Zuzug als die Schrumpfung durch den Kindermangel.

„Das eigentliche Problem ist die innere Migration, die Landflucht und die wird nicht so einfach zu beenden sein.“

Das interne Problem ist sicher größer, aber beide Probleme addieren sich. Und es dürfte möglich sein, beide Probleme zu bearbeiten. Einmal die Wirtschaft auf dem Land fördern und die in den wachsenden Städten bremsen. Und eben erstmal deutlich weniger Zuzug von außerhalb der EU zulassen, bis sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt bessert.

Oder einfach in kleinere Wohnungen umziehen. So geht auch Solarpunk 3 mal schneller, in der Stadt und auf dem Land.

Rein ökologisch gesehen ist Stadtleben deutlich effizienter. Die Wege sind kürzer und die Bebauung dichter, beides macht die Energiewende schneller. Das zählt aber nur, wenn zugleich Wohnraum auf dem Land wirklich aufgeben wird. Wenn hier einer aus Afrika in eine deutsche Stadt zieht, dann verursacht das nur zusätzlichen Aufwand.



Kommentar vom 14.10.2024 14:02
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/nature-vs-nurture-wer-formt-unser-wesen/#comment-8407

@Karl Maier 13.10. 19:52

„Zumindest was unser ‘Wesen’ ausmacht, so ist ( aus meiner Sicht ) eine technische Sichtweise als Modell möglicherweise nützlich:..“

Psychologie und grobe Hirnscanner helfen wohl wenig. Die Intelligenz verstehen braucht wohl Detailwissen, wie die einzelnen Nervenzellen die Intelligenz hinbekommen. Das kann die Kartierung von möglichst ganzen Gehirnen liefern, aber auch kreative Neuschöpfungen der Technik, die von den biologischen neuronalen Netzen nur inspiriert sind.

So hat man dann nicht nur fleißige Helfer, das dann erschließbare Detailwissen kann womöglich das Geheimnis lüften, wie Intelligenz funktioniert. Dann weis man auch gleich genauer, wie viel vererbt oder erlernt ist. Und ob das auch noch Geisteswelten braucht.

Jetzt hat man ja auch das komplette Konnektom einer Fruchtfliege kartiert. Mit 140.000 Nervenzellen und 56 Millionen Synapsen. Da bin ich gespannt, ob man da mit klarkommt, und so manches herausbekommt, wie die Detailprobleme in der Biologie gelöst sind.

Mehr Respekt vor Fruchtfliegen könnte dabei auch noch herauskommen.



Kommentar vom 14.10.2024 01:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162166

@Peter Gutsche 13.10. 18:43

„Diejenigen, die vor den stockenden Fortschritten beim Klimaschutz warnen, finden momentan wenig Gehör, während die Diskussion um Migration dominiert.“

Die Themen gehören für mich schon auch zusammen. Durch die durch Zuwanderung verstärkte Wohnungsnot steigt nicht nur die Belastung insbesondere von Geringverdienern, dass die dann erst recht kein Geld auch noch für Klimaschutz ausgeben wollen. Außerdem fördert die Wohnungsnot die Neubautätigkeit. Das konkurriert dann nicht unerheblich mit Aufwendungen für die Energiewende.

Und die Neubautätigkeit verstärkt sogar noch den Arbeitskräftemangel, was den produktiven Beitrag der Zugewanderten zum Teil wieder zunichte macht.

Außerdem stelle ich mir für Deutschland langfristig ein Ziel von 70 Millionen Einwohnern vor. Mit einer dann ausgeglichenen Geburtenrate. Dazu gehört dann auch, dass so viele neue Einwanderer nun nicht mehr kommen können.

Und ganz direkt steigt auch akut der ökologische Fußabdruck eines Menschen, der aus Nigeria in Deutschland einwandert, um ein Vielfaches.

Freilich ist jetzt in der Tat das Thema Klimaschutz wohl wichtiger als das Thema Migration. Wir sollten aber wirklich über Beides reden. Auch Menschen, die gerne mehr Menschen helfen wollen, und für die das erst mal im Vordergrund steht, respektiere ich durchaus. Ist nur derzeit nicht meine Auffassung.

Es sei denn, man reduziert einfach die eigene Verschwendung, und sucht sich als Erstes eine kleinere Wohnung. Dann haben wir gleich mehr Platz für noch mehr Gäste. Ob das mit den 70 Millionen Einwohnern wirklich Sinn macht, da bin ich mir auch nicht sicher. Wenn wir deutlich weniger Tierisches verzehren, dann kommen wir auch mit weniger Landwirtschaftlicher Nutzfläche klar, wenn wir dann nun irgendwann flächendeckend eine hinreichend ökologische Landwirtschaft praktizieren. Dann reicht es womöglich auch für 90 Millionen Einwohner. Oder mehr.

Das Eine muss aber zum Anderen passen, das wäre dann schon wichtig, finde ich.

Ich fände es auch sinnvoll, langsam mal zu gucken, ob wir nicht mehr Kindersegen hinbekommen. Sollten die Geburtenraten so niedrig bleiben, und wir 5 oder 10 Jahre keine neuen Zuwanderer aus Afrika und dem Nahen Osten aufgenommen haben, dann kann man überlegen, dann doch wieder welche einzuladen.



Kommentar vom 13.10.2024 15:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/brasilien-mexiko-nigeria-und-kurdentum-als-solarpunk-hoffnungen/#comment-162151

@Peter Gutsche 13.10. 10:02

„Zu viel Toleranz gegenüber den Intoleranten kann dazu führen, dass die offene Gesellschaft insgesamt in Gefahr gerät.“

Man muss vielleicht auch gucken, was wirklich intolerant ist. Nicht jeder, der sich erstmal keinen weiteren Netto-Zuzug von Einwandern wünscht, ist ausländerfeindlich oder gar demokratiefeindlich.

Ich z.B. bin mit der Wohnungsnot sehr unzufrieden, und denke, dass wir mehr als genug Einwanderer für den Niedriglohnsektor längst im Land haben. Die europäische Freizügigkeit will ich dafür aber nicht aufgeben. Was bleibt, das ist, dass die EU die Außengrenzen möglichst dicht macht. Sind Einwanderer aus Afrika oder dem Nahen Osten ertmal in Europa, landen viele dann doch in Deutschland, und es ist dann richtig schwierig, die wieder los zu werden.

Auch europäische Regelungen, die Einwanderer gerecht zu verteilen, bringen vor allem Unfrieden. Länder und Regionen, die selber eine hohe Arbeitslosigkeit haben, können die Einwanderer wirklich überhaupt nicht gebrauchen, und die Einwanderer selbst wollen da jetzt auch auf keinen Fall hin.

Wenn die einzelnen Kommunen ein bestimmtes Maß an neuen Zuwanderern haben wollen, dann sollen die das tun dürfen. Man könnte dann die, die es trotz des Versuchs, die Außengrenzen dicht zu machen, nach Europa geschafft haben, auf diese Kommunen verteilen. Und wer sich gezielt Fachkräfte z.B. aus Thailand holen will, dem würde ich das auch nicht verbieten.

Auch Bürger aus der Ukraine würde ich wie EU-Ausland einstufen. Wir unterstützen da den Krieg, dazu passt sehr gut, wenn wir das Land entlasten und die Menschen hier aufnehmen, bis das Problem vielleicht mal gelöst ist.

Und wir können gerne die Zuwanderer, die wir haben, besser integrieren. Also Deutschkenntnisse wo immer möglich deutlich ausbauen, und die 2. Generation so fördern, dass sie bessere Bildungsabschlüsse schaffen. Auch einer Konzentration von Zuwanderern in einzelnen Stadtteilen sollte man nach Möglichkeit entgegenwirken.

Die Eliten scheint das alles wenig zu interessieren. Letztlich profitieren die ja selbst von Einwanderern, die arbeitslos sind, aber eben Miete zahlen, und damit die Immobilienpreise hochtreiben. Ich käme jetzt aber nicht auf die Idee, die AfD zu wählen. So wie das aussieht, haben sich wohl einige Demokratiefeinde in der AfD gesammelt. Und die Energiewende wollen die wohl auch nicht.

Was freilich bleibt, dass ist die Wirtschaft an den Rändern der EU zu fördern, und die Wirtschaft in der Mitte der EU eher zu bremsen. Dann verwaisen dort keine Dörfer, und hier entspannt sich der Wohnungsmarkt. Den globalen Süden bei der Energiewende zu unterstützen wäre für die betroffenen Menschen wohl auch hilfreicher, als sie hier einreisen zu lassen.



Kommentar vom 13.10.2024 01:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162133

@Peter Gutsche 12.10. 18:55

„Die Begründung ist, dass die Vorteile auf die Bevölkerung verteilt werden, während die Kosten stärker auf die Eliten konzentriert sind, und dass Eliten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung in Nicht-Demokratien einflussreicher sind als in Demokratien“

Ein sehr interessanter Gedanke. Der Profit der Eliten kann also die größte Bremse werden, und je demokratischer das Land, desto weniger wirkt sich das aus. So erklärt sich auch, dass hier lokal öfter mehr läuft als was Berlin so hinbekommt. Wir selber haben aber auch unseren eigenen Einfluss, wir können nicht nur Wählen gehen. Wir können unseren eigenen Konsum überprüfen und das gesparte Geld in grüne Technik investieren.

Bleibt zu beobachten, wie es mit der Energiewende in China weitergeht. Rein traditionell wären die vergleichsweise gut in der Lage, die Mitwelt konsequent mitzudenken und auch längerfristig zu planen. Außerdem hat China selber inzwischen immense Kapazitäten, Neues zu entwickeln. Auch die komplette grüne Technik, die man dann auch sehr gerne international verkauft.

Hier trifft sich dann auch mal das Interesse der Eliten an florierendem Umsatz mit der Förderung der Mitwelt. Aber auch mit der eigenen Unabhängigkeit von teuren Öl- und Gas-Importen? Da hat uns China vielleicht sogar Einiges voraus, man ist dort recht streng im nationalen Interesse unterwegs. Unsere Konzerne und Lobbyisten sind auch mal von Saudi-Arabien finanziert.

Ich will hier nicht die chinesische Diktatur fördern. Wirtschaft und Mitweltschutz sind nicht alles. Ich beobachte aber mit Interesse, was die so machen. Insbesondere freut es mich aber, wenn die Techniken entwickeln, die bei uns vernachlässigt werden, weil man bei uns öfter versucht, die Energiewende zu verzögern.

Das sieht man alleine schon an den fehlenden vernünftigen E-Autos aus deutscher Produktion. Wenn hier China nicht tätig würde, dann wären wir vermutlich sogar noch langsamer damit. Konkurrenz belebt das Geschäft.



Kommentar vom 13.10.2024 00:35
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/nature-vs-nurture-wer-formt-unser-wesen/#comment-8378

@hto 12.10. 18:09

„Diese Welt- und “Werteordnung” im Verhältnis 1:5 (Wohlstand : Tittytainment) der Weltbevölkerung, von/zu wettbewerbsbedingt-konfuser Symptomatik, IST eine Welt amoklaufender Narzisten und Soziopathen.“

Davon laufen in der Tat eine Menge von rum. Die meisten engagieren sich rein wirtschaftlich, manche auch politisch und damit auch mal gewalttätig. Aber es gibt auch Lichtblicke in Form von Menschen, die sich vernünftig überlegen, was sie machen.

Entsprechend steht die Welt auch noch.



Kommentar vom 12.10.2024 15:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162112

@Michael 12.10. 14:48

„handelte es sich 2015-2017 um eine längerfristige Kampagne mit präziseren Schlägen und dem Ziel, zivile Opfer zu minimieren.“

Kann man natürlich auch mit Iran machen. Dann steigt aber der Ölpreis, und Putin freut sich.

Kann man auch mit Putin dann machen, konventionelle zielgenaue Marschflugkörper dafür hätten wir wohl. Dann steigt der Ölpreis aber noch mehr. Wird uns das dann selbst zu teuer?

Vielleicht nicht. Könnte aber in einen Atomkrieg führen. Den will jetzt keiner. Vielleicht manche Radikalreligiöse, erst recht, wenn Jerusalem irgendwie beteiligt ist. Das Himmelreich kann sehr attraktiv sein, auch als pure Fantasie. Vor allem, wenn man sonst nichts mehr hat.

Was allemal bleibt, ist die Energiewende. Wenn sie nicht zu spät kommt.



Kommentar vom 12.10.2024 15:00
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/nature-vs-nurture-wer-formt-unser-wesen/#comment-8340

@Hauptartikel

Die biologischen Möglichkeiten ermöglichen uns das Erlernen von Sprache. Die Sprachen selbst sind das Produkt von Millionen Menschen über Jahrtausende der Kulturentwicklung. Und jede Sprache hat ihre eigene Logik, deswegen können wir auch alle Sprachen ineinander übersetzen und sogar der KI beibringen, mit Sprache kompetent umzugehen.

Derweil sich die KI daran macht, sich der Kultur nachhaltig hinzuzufügen.

Natürlich sind wir biologisch bedingt, und gleichzeitig kulturell sehr überformt. Und jeder Einzelne bewegt sich in diesem Spannungsfeld.

Geisteswelten kamen in dem Artikel gar nicht vor. Die meisten Menschen glauben daran. Und diese Geisteswelten wären wohl noch mal ein Faktor für sich, sofern sie denn tatsächlich auch existieren.

Die Wissenschaft tut sich schwer damit, weil Geisteswirkungen von der Wissenschaftlichen Methode meistens grundsätzlich herausgerechnet werden. Was deren tatsächliche Existenz nicht verhindern kann.



Kommentar vom 12.10.2024 13:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162105

@Realo 12.10. 12:24

„Ihnen war klar, nach Napoleon und Hitler wird der Westen, diesmal vereint, irgendwann wieder vor der Türe stehen…“

Dagegen hat Putin ja seine Atomwaffen. Aber warum sucht er dann die Auseinandersetzung? Nach 2014 war die Sache nicht ganz geklärt, aber Putin hatte die Krim und den Donbass, und wir haben das offensichtlich als gegeben akzeptiert.

War das hier ein Missverständnis, und Putin dachte, dass wir auch einer Eroberung der ganzen Ukraine tatenlos zusehen? Vielleicht war das wirklich das Problem, vielleicht auch unseres. Wir hätten mit mehr Nachdruck unsere Waffenlieferungen androhen können. Ob das was genutzt hätte ist schwer zu sagen. Vielleicht.

Ich sehe hier auch überhaupt kein Bestreben des Westens, Russland anzugreifen, zu besetzen und uns die Rohstoffe zu holen. Wir haben genug florierende Wirtschaft, wir brauchen das schlichtweg nicht.

Wenn Trump jetzt doch wieder Präsident wird, und wirklich aus der Nato aussteigt, wird Putin erstmal gucken, ob er dann in der Ukraine doch seine Ziele erreichen kann. Und bei Erfolg womöglich das Baltikum angreifen, und mal testen, was der Bunte Haufen der Restnato noch drauf hat.

Das wäre für uns ein Argument, noch viel entschiedener Aufzurüsten und die europäischen Streitkräfte besser zu koordinieren. Was jetzt aber erstmal schon fast gelaufen ist. Im Januar wäre Trump dann im Amt. Bis dahin bleibt kaum noch Zeit für uns.

Bleibt freilich zu hoffen, dass sich Putins Armeen doch auch ausgiebig abgenutzt haben, und die Möglichkeiten entsprechend begrenzt sind. Eine Verhandlungslösung, in etwa so wie sich das Trump vorstellt, wäre vielleicht sogar möglich. Das bisschen Land brauchen wir als EU wohl kaum, auch nicht mit Bodenschätzen. Die Menschen sind viel wichtiger. Das Leben muss florieren.

Das ist ja gerade der Ressourcenfluch, dass man angesichts des damit verbundenem Reichtums auf des Florieren und Aufblühen der Menschen verzichten kann. Das hat offenbar sogar China verstanden.

@Michael 12.10. 12:52

„Wussten Sie, dass es vor der Durchsetzung der Verbrennermotoren bereits Elektroautos mit einer Reichweite bis zu 80 km gab, die dann aber wieder verdrängt wurden?“

Entscheidend für den Erfolg des Verbrennungsmotors war ja die sehr einfache Herstellung flüssiger Energieträger aus Erdöl. Was auch durchaus zur Niederlage Hitlers im 2. Weltkrieg beigetragen hat. Die Alliierten hatten fast alle Ölquellen in ihrem Machtbereich. Und auch Japan hatte dasselbe Problem.



Kommentar vom 11.10.2024 17:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162075

@Realo 11.10. 16:08

„Ein Vermieter vermietet sein Haus weil sein Job 500 km entfernt ist.“

Ich würde es dann eher verkaufen.

„Dann ist die Ölheizung hinüber und die Heizung samt Haus muss saniert werden“

Die neue Gasheizung kostet nur 10.000 €.

„weil eine Wärmepumpen Heizung großflächige Heizkörper, praktisch eine Fußbodenheizung benötigt und das Haus isoliert werden muss. Kostet rund 200 000 Euro.“

Muss jetzt keiner. Bei mittelmäßiger Bausubstanz geht die Wärmepumpe alleine, kostet dann 30.000 €. Bei einer Isolierung geht es auch immer ohne Fußbodenheizung.

„Folge: Arbeitslose Bauarbeiter. Weniger Wohnungen. Noch höhere Mietpreise.“

Ja was denn jetzt? Entweder wir brauchen Bauarbeiter, z.B. für die Isolierung, was bei höheren Mieten sogar eher funktioniert. Oder es bleibt für die Mieter billiger.

„Die Nachfrage nach Immobilien und damit die Wohnungskosten sinken nur, wenn weniger zuwandern und Betriebe mit gut bezahlten Mitarbeitern pleite gehen..“

Ja gerne. Was nützen Betriebe, die nichts wirklich Brauchbares herstellen. Wenn der Kunde das nicht mehr nachfragt, dann ist das doch gut. Die Mitarbeiter werden meistens was anderes finden.

„Die Firmen wollen junge billige Mitarbeiter und sind nicht bereit in „alte und teure“ Mitarbeiter zu investieren.“

Die müssen inzwischen auch die Alten nehmen, weil es nicht genug Junge gibt.

„Die jungen Leute wissen nicht was sie machen sollen, weil ihre Ausbildung in wenigen Jahren wertlos sein kann..“

Ja nun. Die weitere Automatisierung ist immer schon ein Faktor gewesen, der die jungen Leute vor die Frage stellt, was sie später machen können. Und doch steigen die Möglichkeiten mit der Automatisierung und auch der Wohlstand. Und gerade weil es so wenig junge Leute gibt, haben die dann auch mehr Möglichkeiten. Insbesondere wenn mal weniger Zuwanderer kommen.

„Eine Inflation ist jedenfalls auch kein Honiglecken…“

Die Inflation ist durchgängig auf den Ukrainekrieg zurückzuführen. Das ausbleibende billige Gas treibt die Strom- und Heizkosten hoch, und die Flüchtlinge verursachen eine guten Teil der Wohnungsnot, und damit die Mieterhöhungen. Und die Kosten für die Waffenlieferungen und die eigene Aufrüstung treiben ebenfalls einen Teil der Inflation an.

Das hat mit der Energiewende alles nicht viel zu tun. Im Gegenteil, wenn wir hier weiter wären, dann wären auch die Energiekosten niedriger. Und Putin hätte weniger Geld, um gegen uns Krieg zu führen.



Kommentar vom 11.10.2024 14:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/

@Hui Haunebuh 11.10. 12:44

„..wäre dann Gewaltanwendung gegen diese Gruppen gerechtfertigt, wenn diese Gewaltanwendung die Katastrophe abwenden könnte? Ab welchem Punkt?“

Noch hat jeder selber genug an der eigenen Energiewende zu arbeiten. Was noch mindestens 20 Jahre gelten dürfte. Wenn dann z.B. die Länder übrig bleiben, die jetzt die fossilen Energieträger verkaufen, sind das so viele gar nicht.

Und auch denen werden die PV-Module und weitere grüne Technik immer günstiger.

Wirtschaftssanktionen würden vermutlich reichen. Krieg zu führen, das halte ich auch für absurd.

Vielleicht gelingt aber auch eine internationale CO2- und CH4-Steuer, und wer da dann nicht mitmacht, wird einfach von den anderen Ländern vom Handel ausgeschlossen. Zusammen mit eben günstigen Preisen von grüner Technik könnte das funktionieren.

Das würde auch noch weiterführen können, und jeder, der es schafft ,Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre herauszuholen, könnte damit Geld verdienen.

Aber da muss man ja auch erstmal hinkommen. Wenn die EU, die USA und China hier wirklich vorwärts kämen, dann hätten wir wohl das meiste geschafft. Der Rest wäre dann eher einfach.



Kommentar vom 11.10.2024 14:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162060

@Berthold Forster 11.10. 11:51

„An sich, Wandel sehe ich nicht wirklich negativ, eher als schmerzhaft. Wenn Fabriken nicht mehr gebraucht werden und Grund und Gebäude an Geldwert verlieren, dann wird das eben sehr wohl große Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.“

Für Mieter ist das doch richtig gut, und Vermieter haben eher sowieso genug Geld. Wenn es freilich überhand nimmt, dann kann man immer noch doch wieder Einwanderer einladen oder mehr eigenen Nachwuchs realisieren. Für die nächsten 5 Jahre dürften wir aber wirklich sehr gut mit Mietern versorgt sein.

Und eine langsame Schrumpfung, etwa wenn wir auf 1,8 Kinder pro Frau kommen und ohne weitere Nettozuwanderung klarkommen wollen, das dürfte auch funktionieren. In Gegenden mit Abwanderung renoviert man dann eher keine Immobilien mehr, und reißt sie dann irgendwann einfach ab. Wenn das eher langsam abläuft, kann man auch damit klar kommen.

@Realo 11.10. 10:31

„Ich fürchte Sie sehen die Sache mit den „Einsparungen“ zu optimistisch.“

Wir haben hier keinen Krieg hinter uns, der alles zerstört hat. Wenn viele Menschen freiwillig weniger konsumieren und das Geld für grüne Technik ausgeben, dann fallen ein paar Arbeitsplätze weg, und andere entstehen. Und wenn das irgendwann in der Summe schrumpft, braucht man weniger Arbeitskräfte, aber wenn gleichzeitig die Bevölkerung auch schrumpft, dann hat man auch weniger Arbeitskräfte.

Das einzige was hier wirklich passiert, dass ist weniger Nachfrage nach Immobilien. Für Wohnungen und für Gewerbe. Das ist derzeit in den meisten Städten völlig überteuert, und auf mindestens 10 Jahres wäre das nur zu begrüßen, wenn hier sich die Preise normalisieren. Die Mieter hätten dann deutlich mehr Geld, und an Bauarbeitern kann man auch sparen.

„Arbeitskräfte kann man nicht so einfach „hin und her“ verschieben. Ein Dachdecker kann nicht einfach Autos reparieren und Automechaniker nicht als Dachdecker arbeiten.“

Wenn ein Wandel langsam genug erfolgt, können viele Leute dann schon umschulen. Wer in der Autoindustrie gearbeitet hat, der wird auch in einer Firma klarkommen, die Wärmepumpen herstellt. Wer auf dem Bau gearbeitet hat, der kann auch Windräder, PV-Module und neue Stromtrassen installieren. Und allein die Berufsanfänger reagieren ja sofort auf die Lage auf dem Arbeitsmarkt, und lernen bevorzugt genau das, was gerade gefragt ist.

„Nicht nur weil wir auf Bananen und Südfrüchte verzichten müssten.“

Wir haben einen weiterhin robusten Außenhandelsüberschuss, dass hier Importe schwieriger werden, ist wirklich extrem weit entfernt.

„Ein Mangel würde sich ausbreiten. Lebenswichtige Dinge würden extrem teuer oder sie verschwinden einfach vom Markt.“

Alles was die Leute weiter nachfragen, wird doch auch problemlos produziert werden können. Das kann doch nicht schwieriger werden, wenn manches nicht mehr gekauft wird. Wer sich kein neues Privatauto kauft, wird doch weiterhin Fahrräder kaufen können oder sich einen Urlaub leisten.



Kommentar vom 11.10.2024 01:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162042

@Berthold Forster 10.10. 19:20

„Derzeit verbrauchen ja die Server dieser Welt 1,5% der Stromerzeugung, der Verbrauch massiv steigend durch KI.“

Angesichts der Zeit, die man heute so online verbringt gar nicht mal soo viel. Und die Server können da stehen, wo der Strom billig ist, also z.B. in Norwegen oder auch zwischendurch pausieren, wenn im Netz akuter Strommangel herrscht.

Außerdem werden die Prozessoren wohl immer noch kleiner, billiger und sparsamer. Und ich kann mir gut vorstellen, dass man mit spezieller Hardware, die die Funktionalität von neuronalem Netzen eingebaut hat, sehr viel sparsamere KI hinbekommen kann.

„Entweder man zieht mehr Wachstum aus einer größer werdenden Bevölkerung oder man hat eine reichere, konsumfreudigere.“

Ehrlich gesagt, wo wäre denn eine schrumpfende Wirtschaft wirklich ein Problem? Wenn es aus der Demografie folgt, dann wird es doch eher mit einem Arbeitskräftemangel einher gehen. Die Angst vor Rezessionen nährt sich doch aus einer drohenden erhöhten Arbeitslosigkeit. Der Arbeitskräftemangel würde nur Einiges teurer machen, und entsprechend einfach nur zu eher leichteren Wohlstandseinbußen führen.

Und wenn eine tatsächlich sinkende Bevölkerung nicht mit neuer Zuwanderung ausgeglichen wird, dann macht sich das irgendwann auch auf dem Wohnungsmarkt überaus positiv bemerkbar. Was dann den tatsächlichen Wohlstand wieder deutlich erhöhen kann und gleichzeitig durch weniger Neubautätigkeit wieder Arbeitskräfte frei macht.

Ich mache mir da ehrlich gesagt überhaupt keine Sorgen.

Selbst wenn wir aus freien Stücken wirklich deutlich weniger konsumieren würden, können wir die freiwerdende Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen in die Energiewende oder wahlweise in Aufrüstung investieren. Und wenn das nicht reicht, dann einfach weniger Arbeiten.

„Das wird wohl ganz gewaltig einen Wandel herbeiführen, ganz gleich wer Krieg führt oder was die KI kann.“

Insbesondere wenn jetzt aber KI im Gesundheitswesen wie in den Öffentlichen Verwaltungen zu weitreichenden Einsparungen führen kann, dann würden sich hier die Staatshaushalte nachhaltig sanieren lassen. Und Mittel frei werden, die seit Jahrzehnten hängenden öffentlichen Investitionen endlich mal aufzuholen.



Kommentar vom 11.10.2024 00:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162041

@Elisabeth K 10.10. 16:53

„Weder LNG, noch Steinkohle und schon gar nicht Braunkohle sollten in Zukunft noch zur Energiegewinnung verbrannt werden. Die Entwicklung zu mehr Speicherkapazitäten über Groß-Batterien muss mit Nachdruck vorangetrieben werden.“

Und Zubau von PV und WKA auch erstmal, Fernstromleitungen und Wasserstoffinfrastruktur auch. Dann noch Elektroautos, Wärmepumpen und andere Industrieprozesse. Das dauert alles, angesichts der gewaltigen Investitionen. Ich würde es gerne beschleunigen. Wenn wir mittelfristig mal weniger Konsum praktizieren, kann das doppelt so schnell gehen. Das braucht dann aber immer noch 15 bis 20 Jahre.

Jahre, die nicht ohne fossiles Backup auskommen können. Es wird dann aber zügig immer weniger.

„Braunkohle zu verbrennen ist die schmutzigste Art der Energiegewinnung.“

Nicht viel schlechter als Steinkohle, und auch nicht so viel schlechter als LNG-Frackinggas. Und vor allem stehen die Braunkohlekraftwerke schon, mitsamt einheimischer Kohleförderung. Und dieses kann auch noch lange Jahre als letztes Backup vorgehalten werden, wenn z.B. in besonders kalten Wintern die Methangasspeicher leer werden. Auch wenn das nur alle paar Jahre für wenige Wochen zum Einsatz kommt. Das schützt dann vor dem Blackout ohne viele Treibhausgase zu verursachen. Die dafür nötige Kohle kann man recht einfach auf Halde am Kraftwerk lagern.

Und wir finanzieren damit keine fossilen Autokraten. Das wäre auch ziemlich wichtig.

„Gaskraftwerke sind sehr viel flexibler beim Herauf- und Herunterfahren als Reserve, wenn nicht genügend Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht.“

Wir brauchen sowieso fest installierte und in Fahrzeugen verbaute Lithiumbatterien um insbesondere die täglichen PV-Schwankungen auszugleichen. Sobald wir genug davon haben, können die auch gleich das langsame Ansprechen der alten Braunkohlekraftwerke ausgleichen.

Wollen wir in fernerer Zukunft alles benötigte Methan aus regenerativen Quellen gewinnen, dann dürfte das relativ knapp sein. Backupkraftwerke die mit Holz und zwischengelagertem Müll laufen, werden wir dann wohl auch noch gebrauchen können. Vielleicht kann man dann sogar alte Braunkohlekraftwerke auf Holz und Müll umrüsten. Jedenfalls gibt es viel schneller eine akute Gasknappheit, wenn hier nur noch Gaskraftwerke als Backup genutzt werden können.

Und andere Speicher mit nur einem Ladezyklus im Jahr dürften unbezahlbar sein. Wir können froh sein, wenn wir neben den im kurzfristigem Einsatz optimalen Lithiumbatterien noch Lösungen finden, die mit 10 bis 20 Ladezyklen im Jahr wirtschaftlich sind.

Der Kostenfaktor ist jetzt aber auch nicht egal. Wenn die Braunkohle viel billiger als das LNG-Gas ist, bleibt doch auch mehr Geld für die nötigen Investitionen in die gesamte Energiewende übrig.



Kommentar vom 10.10.2024 17:23
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509981

@Jocelyne Lopez 10.10. 16:53

„Alle Werte, die die Zahl 1 unterteilen (minus oder plus) zerstören die physikalische Entität eines Objektes.“

Naja, es gibt schon Messwerte wie die Körpergröße, die z.B. mit 173,2 cm genau gemessen werden können. Und auch Durchschnittswerte einer Population wie eben die 1,4 Kinder pro Frau sind nützliche Werte.


Kommentar vom 10.10.2024 16:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162034

@Berthold Forster 10.10. 14:00

„Das macht einfach keinen Logischen Sinn, außer eben um ein einfaches Weltbild aufzubauen und zu Leben.“

Den Wählern rechter Parteien mag es auch um ein Ende von Einwanderung gehen? Das steht dem Mitweltthema jedenfalls gar nicht unbedingt entgegen.

Weniger Konsum, weniger Arbeitskräftebedarf, mehr Ressourcen für eigenen Nachwuchs wären wohl keine schlechte Idee. Das braucht dann auch keine weiteren Einwanderer.

Zumal der ökologische Fußabdruck eines Einwanderers aus Ghana deutlich zunimmt, wenn er sich in Deutschland niederlässt.

Insbesondere würde ein zunehmend entspannter Wohnungsmarkt den Neubaubedarf senken, die hier nicht mehr nötigen Investitionen kann man dann anderweitig einsetzen. Man spart dann nicht nur die Emissionen der Baustoffproduktion, man hat dann auch mehr Geld über für grüne Technik.

Jedenfalls wären das auch Möglichkeiten. Wieso man auch gegen die Energiewende ist, ist eigentlich in der Tat nicht nachvollziehbar.

Ok, eine Energiewende bei gleichzeitig weiter steigendem Konsum wäre ja sogar auf noch mehr Zuwanderung angewiesen. Wenn man das dann nicht will, dann muss man auch an der Energiewende sparen.



Kommentar vom 10.10.2024 15:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162031

@Berthold Forster 10.10. 14:00

„Vielleicht ist ja der Leitspruch: Global denken, lokal handeln für den Solarpunk treffend.“

Nicht vielleicht, es ist definitiv die Grundlage. Die globalen Zusammenhänge zu sehen, die Möglichkeiten zu reagieren auszumachen und dann eben das lokal Mögliche aus eigener Motivation umzusetzen.

„Vielleicht noch das man sich daran bereichert?“

Für die Energiewende müssen alte Geschäftsmöglichkeiten aufgeben werden, und neue Wege gefunden werden. Das sind dann auch wieder Geschäftsmöglichkeiten. Aber die Akteure der alten Geschäfte sind voll etabliert, und die neuen Branchen sind noch nicht wirklich am Markt und noch nicht als Lobbyisten aktiv.

Genauso können künftige Generationen noch nicht wählen gehen, das machen die jetzt Lebenden ganz unter sich aus. Das dürfte hier ein wirklich grundlegendes Problem sein.

Wir können uns hier aber selber einfach weigern, und unsere Wege selber gehen. Und einfach unseren Konsum überprüfen, das gesparte Geld in grüne Technik investieren und so die Widerstände einfach links liegen lassen. Wer wirklich Lust hat, nicht mehr Teil des Problems zu sein, der kann das auch tun und Teil der Lösung werden.

Leute mit mehr Geld zählen hier umso mehr, aber auch ziemlich arme Leute haben ihre Möglichkeiten.



Kommentar vom 10.10.2024 15:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162030

@Michael 09.10. 21:40

„Thesen, die die Probleme externalisieren, „zum Problem anderer“ machen – zum Beispiel als jüdisch-muslimischer Religionskonflikt -, hätten es dagegen viel einfacher.“

Der Religionskonflikt ist jetzt aber im Nahen Osten schon Teil des Problems. Nur ist der gar nicht grundlegend, das wirkliche Problem sind die fossilen Diktatoren, die sich gegen das eigene Volk mithilfe von Ölmilliarden durchsetzten können.

Und rein praktisch können wir die Religionskonflikte von Europa aus wenig beeinflussen, die Energiewende allerdings können wir wirklich realisieren.

https://www.spektrum.de/news/treibhausgasemissionen-fluessigerdgas-klimaschaedlicher-als-kohle/2236749

„Flüssigerdgas (englisch: liquified natural gas, LNG) verursacht 33 Prozent mehr Treibhausgase als der Einsatz von Kohle.“

Ja wenn es dann so ist, dann sollten wir doch lieber die heimische Braunkohle weiter nutzen, und dann so auch die Weltmarktpreise für Gas senken helfen. Und wir sparen dabei auch noch Geld, das wir z.B. in neue Stromtrassen investieren könnten, was dann wiederum die gesamte Energiewende beschleunigt.

Unsere seit längerem geplante Erdgasnutzung als Brückentechnologie funktioniert doch nur mit billigem russischem Gas. Das ist doch zumindest mittelfristig vorbei. Zusätzlich sind Gaskraftwerke schneller regelbar als Braunkohlekraftwerke, was dann aber der inzwischen laufende Zubau von Batteriespeichern sehr gut ausgleichen kann.

Ich meine entsprechend, dass wir wirklich keine Kohlekraftwerke mehr stilllegen sollten, soweit das möglich ist. Und wenn Wind und Sonne zuwenig liefern, sollten wir vorrangig das dann nötige Backup mit Braunkohle realisieren. Und die Gaskraftwerke nur laufen lassen, wenn es anders nicht geht.

China macht das offenbar auch, die haben genug eigene Kohle und müssten Gas auch teuer importieren. Und wie das aussieht, ist das überhaupt kein Problem. Für das Klima kann das sogar hilfreich sein. Insbesondere mittelfristig, solange das unverbrannt entwichene Gas noch in der Atmosphäre ist.



Kommentar vom 10.10.2024 14:08
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509969

@N 10.10. 13:52

„Die Verwendung der Null ist nützlich bei der Temperaturangabe. Bei Null Grad Celsius gefriert das Wasser.“

In der Thermodynamik muss man den Nullpunkt auf -273° setzen. Im täglichem Gebrauch sind aber die Null Grad Celsius praktischer.

Auch haben wir derzeit 1,4 Kinder pro Frau, was freilich nicht wörtlich genommen werden kann. Es gibt nur ganze Kinder.

Also, man kann hier die Zahlen so definieren, wie man sie gerade braucht. Die Mathematik kann sehr flexibel sein.



Kommentar vom 10.10.2024 01:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-peinliche-abhaengigkeit-des-westens-vom-oel-des-iran/#comment-162025

@Berthold Forster 09.10. 18:59

„Die Chinesen werden wohl, wenn sie soweiter machen, der erste Staat der sich vollkommen von Rohstoffen lößt die er nicht im Land hat. Also, Machtpolitik scheint besser zu helfen als ein Langfristiges handeln mit seiner Mitwelt.“

China war ja traditionell sehr lange ziemlich selbstständig. Und denkt vielleicht auch ein paar Jahre weiter wie wir. Mitwelt dürfte da interessieren.

Aber Machtpolitik auch. Es macht auch unabhängig, wenn man alles selber kann. Damit wären auch wir gar nicht mal so schlecht beraten, finde ich. Das macht das Leben sogar irgendwie überschaubarer, je regionaler es zu Leben und zu Wirtschaften gelingt.

Ist das nicht sogar auch noch mal ein Extraspaß am Solarpunk?

Natürlich kommen die Smartphones auch weiterhin aus hochspezialisierten Fabriken. Aber Baumaterial und Nahrung kann doch gerne möglichst lokal organisiert werden, und eben die grüne Energieversorgung.

KI ist einerseits zentral organisiert, kann aber eine ganz lokale Bildungsoffensive lostreten, wo man in jedem Dorf auch im hinterletztem Busch in Afrika das gesammelte Weltwissen zur Verfügung hat.

Der globale Massenhandel darf dann gerne massiv kleiner werden. Mit dem Ende von Öl und Gas auch noch. Das spart nicht nur Schiffsdiesel, es macht das Leben auch überschaubarer. Das ist doch schon für sich was wert.



Kommentar vom 10.10.2024 00:21
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509926

@little Louis 09.10. 18:31

„Allerdings sehe ich die Gefahr , dass sie (die reine Mathematik), wenn man es mit den Abstraktionen unkritisch zu weit treibt , zur “reinen” Science Fiction oder zur “reinen” Metaphysik mutieren kann.“

Man muss immer genau gucken, wie weit Berechnungen in der Wirklichkeit Entsprechungen finden. Dann gibt es ja auch noch z.B. die berechneten Spielräume von Computerspielen. Die müssen nur gut aus sehen und eine spannende Bühne bieten.

Etwas ähnlich sind Computersimulationen des Wetters oder von der innere Dynamik von Galaxien. Hier lernt man dann auch mittels künstlicher Parameter dem Vorbild so halbwegs gerecht zu werden, um doch noch brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Es gibt in der Mathematik entsprechend viele Näherungsverfahren, die nur PI mal Daumen produzieren, aber dennoch hilfreich sein können.

So sicher kann man dann in der Tat nicht sein, ob eine mathematische Beschreibung reale physikalische Prozesse wirklich erfasst. So sind die Gesetze der Thermodynamik nur gültig, wenn wir genügend Gasatome im Zusammenspiel betrachten. Im Übergangsbereich zu nur ein paar hundert beteiligten Molekülen geraten die thermodynamischen Gesetze außer Kraft, und man muss jedes Molekül einzeln betrachten, wie es mit andern Molekülen zusammenstößt und dann in eine andere Richtung weiterfliegt.



Kommentar vom 09.10.2024 14:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/#comment-162004

@Elisabeth K 09.10. 08:08

„Es fand also permanent eine Integration der Neubürger statt, und ich hoffe sehr, dass das auch weiterhin gelingt, auch wenn die Neubürger eine Vielfalt an Kulturen mitbringen.“

Hier im Brennpunkt läuft es wirklich suboptimal. Einheimische Familien sind hier größtenteils weggezogen, damit die Kinder nicht hier in die Grundschule müssen. Dort sind entsprechend die Kinder der Zugewanderten so ziemlich unter sich.

Die Zustände sind in den Grundschulen recht schwierig, die meisten Kinder können noch gar kein Deutsch. Entsprechend schlecht sind dann die Aussichten auf gute Bildungsabschlüsse, und Integration geht mangels einheimischer Mitschüler auch nicht so schnell, wie es möglich wäre. Immer mehr junge Musliminnen laufen hier mit Kopftuch rum, was mich irritiert.

Ich wohne hier trotzdem gerne. Viele Künstler haben sich hier niedergelassen, die Vielfalt der Menschen tut mir gut, und die Bausubstanz aus den 20ern mit vielen großen Straßenbäumen sieht auch gut aus. Außerdem ist man hier fast mitten in der Stadt, die Wege sind kurz, dass man wirklich kein Auto braucht. Und fußläufig erreichbar ist ein großer schön verwilderter Park, den ich regelmäßig besuche. Zu Coronazeiten hat man hier an die 100 Bänke zusätzlich aufgestellt, seit dem findet man auch Sonntagsnachmittags immer eine freie Bank zum sitzen.

Der Mix ist ganz gut, aber es reicht mir doch mit den Zuwanderern. Hier in Dortmund war der Wohnungsmarkt lange Zeit eigentlich recht entspannt, seit einigen Jahren aber zunehmend nicht mehr.



Kommentar vom 09.10.2024 01:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/#comment-161990

@Elisabeth K 08.10. 17:40

„Es gibt aber auch hier leider Menschen, die das völlig anders sehen, die die Vielfalt der Herkunftsnationen als Überfremdung empfinden.“

Ich wohne hier in einem Brennpunktstadtteil, und einerseits sehe ich die Vielfalt sogar positiv. Aber dass hier der Zuzug immer so weitergeht, dass stell ich mir ungut vor. Die Vielfalt ist mir wirklich vielfältig genug. Langfristig wäre ich auch eher für ein Deutschland mit 70 Millionen Einwohnern, und mit hinreichend eigenem Nachwuchs.

Insbesondere Muslime, die von Gleichberechtigung, Demokratie und Religionsfreiheit nichts halten, wünsche ich mir nicht noch mehr.

Und die Wohnungsnot samt steigender Mieten gefällt mir überhaupt nicht. Und der Druck auf die Löhne im Niedriglohnbereich insbesondere durch neu Zugewanderte gefällt mir ebenso wenig.

Das Maß scheint mir aktuell ziemlich voll zu sein. Sicher auch durch zusätzliche 1,5 Millionen ukrainische Gäste. Gegen die habe ich wirklich gar nichts, aber wir haben jetzt deswegen einfach keinen Platz mehr. Ich würde es also sehr begrüßen, wenn die EU die Außengrenzen möglichst dicht macht. Ausgenommen natürlich für Ukrainer.

Praktischerweise solange, bis sich die Lage auf dem Wohungsmarkt gebessert hat.



Kommentar vom 09.10.2024 00:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/#comment-161989

@Michael 08.10. 21:46

„Wenn die Hamas heute die Waffen niederlegt und die Geiseln freilässt, ist ab morgen Frieden. Wenn die israelische Armee heute die Waffen niederlegt und zu kämpfen aufhört, sind ab morgen Massaker.“

Es ist nun nicht alle 3 Monate ein Massaker wie vom 07.10.2023 zu erwarten. Das konnte ja nun auch nur passieren, weil man damit nicht gerechnet hat. Ich kann verstehen, dass man Hamas und Hisbolla wirklich vernichten will, aber ich meine dennoch, dass mehr Geduld sinnvoll wäre.

Einmal weil man den Antisemitismus damit auch nicht los wird, und im Prinzip froh sein kann, dass nicht die Türkei, Pakistan und Ägypten auch noch zu den Waffen greifen. Und mittelfristig bis langfristig könnte sich die Lage deutlich bessern, wenn die globale Energiewende vorwärts kommt, und die Öleinnahmen im Nahen Osten wegfallen.

Dann muss man sich um eine eigene florierende Wirtschaft kümmern, und wenn das dann tatsächlich irgendwann gelingt, dann braucht man auch die Juden als Sündenbock nicht mehr. Wir müssten also einfach nur bis dahin irgendwie über die Runden kommen.

Auch wir als Nato können nicht so gut gegen Putins Russland, gegen China und die Arabische Welt gleichzeitig kämpfen. Da wären wir wohl deutlich überfordert.



Kommentar vom 08.10.2024 16:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/#comment-161976

@Michael 08.10. 12:50

„..dass eine Zwei-Staaten-Lösung aufgrund des Antisemitismus unter Palästinenserinnen und Palästinensern nicht funktionieren könne.“

Was heißt funktionieren. Die Vernichtung Israels als Ziel ist offenbar alternativlos. Es ist und bleibt unmöglich, den Antisemitismus abzuschaffen.

Man kann aber gegen konkrete Gewalttätigkeiten angemessen reagieren, und den Gegner immer wieder auffordern, sich auf das eigene Florieren bitte zu konzentrieren.

Dazu gehört dann ein palästinensisches Staatsgebiet. Militärische Stärke kann man dann nutzen, um stets hinreichende Vergeltung zu üben. Zumal ja schon ziemlich viel einfach technisch gelöst werden kann, insbesondere was Raketenabwehr betrifft.

Die Palästinenser jedenfalls völlig wegzubomben wird vielleicht auch nicht funktionieren.

Wenn Ägypten, die Türkei und Pakistan dann auch einsteigen, weil der Druck der Straße zu groß geworden ist, dann wird es eben wirklich schwierig. Dann wäre der von Manchen angestrebte Endkampf endlich Realität.

Geduld angesichts ziemlich schwieriger Lage könnte sinnvoller sein, als blindlings um sich zu schlagen.



Kommentar vom 08.10.2024 15:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gedenken-friedensarbeit-ein-jahr-nach-dem-hamas-massaker-zu-simchat-thora-am-7-10-2023/#comment-161972

@Michael 08.10. 12:50

„...sondern auch muslimische Antisemiten greifen Israelis an, die sich verteidigen.“

Letztlich waren es christliche und säkulare Antisemiten, die die Gründung Israels motiviert haben. Jetzt hat man es rein lokal bedingt mit muslimischen Antisemiten zu tun, aber man hat eben auch jetzt die Möglichkeit, sich militärisch wehren zu können.

Bleibt zu hoffen, das man es nur mit Hamas, Hisbolla, Huthi und Iran zu tun hat. Das scheint noch zu gewinnen zu sein. Wenn jetzt Ägypten, die Türkei und Pakistan mit einsteigen, wird es schwieriger.

Wenig Verständnis habe ich dafür, dass man nicht längst den Palästinensern ein eigenes Gebiet gelassen hat, wo sie leben können. Egal wie unfähig die sind, sich selber was Florierendes aufzubauen, hätte man dennoch seinen Teil dazu getan.

So wie das gelaufen ist, könnte man meinen, dass es auch Israelis gibt, die den Endkampf um Jerusalem, das Ende der Geschichte und die Wiederkunft des Obermessias suchen. Bei den Christen gibt es die, da kenne ich persönlich welche von. Bei Muslimen und selbst Juden gibt es die offenbar auch.

So oder so, denen kann man nicht viel entgegen setzen. Die meisten warten nur auf die Erlösung, sind dabei selber friedlich. So wie das aussieht, gibt es aber auch Aktive.

Es nützt aber alles wohl überhaupt gar nichts, die Vernichtungsphantasien den Juden gegenüber brauchen überhaupt keine Gründe. Man nutzt die Juden sowieso als Sündenböcke, um das eigene Versagen zu kaschieren. Gaza, Libanon und auch Iran sind sowieso politische und ökonomische Katastrophen. Islamischer Fundamentalismus funktioniert eben nicht. Das Weltenende ist entsprechend wirklich die einzig denkbare Lösung.

Dass wir solche Zeitgenossen noch in Europa importiert haben, ist sicher suboptimal. Es sind aber zuwenige, damit dürften wir letztlich mit klar kommen. Bereichernd sind die aber keinesfalls. Noch mehr davon wünsche ich mir nicht. Eigene destruktive Zeitgenossen haben wir schließlich auch noch.



Kommentar vom 07.10.2024 14:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bruessel-ob-filderstadt-die-lange-nacht-der-demokratie-in-sindelfingen/

@Michael 07.10. 09:04

„...sondern eindeutig die deutsche Rechte ansprach und ihnen zu verstehen gab, dass auch sie selbst deutlich zu wenige Kinder hatten und haben. Schrumpfende Bevölkerungen erzielen kein ewiges Wirtschaftswachstum…“

Wirtschaftswachstum muss doch gar nicht sein. Allerdings wirkt der Sog von freien Arbeitsplätzen, insbesondere allein schon innerhalb der EU.

„aber wohl nicht völlig „biodeutsch““

In der Tat ist das biodeutsche nur schwer zu definieren. Dunkelhäutige haben wohl für Mitteleuropa die falsche Hautfarbe, die dürften unter Vitamin-D-Mangel leiden. Da kann man aber mit leben. Aber da hört es dann schnell schon auf.

Was bleibt, sind aber wohl kulturelle Verwerfungen?

Muslime, die von Gleichberechtigung der Frau, von Demokratie und von Religionsfreiheit nichts halten, die will ich eigentlich nicht so gerne hier sehen.

Und wenn viele Menschen von den Rändern Europas hier einwandern, haben wir in den Herkunftsregionen verlassene Dörfer und hier immer schlimmere Wohnungsnot. Besser, man reduziert das, und fördert dort die Wirtschaft und baut sie hier ein wenig ab. Finde ich.

Wenn wir hinreichend geschrumpft sind, dann ist aber zweifelsfrei mehr Kinderkriegen zu begrüßen. Für Beides können wir uns langsam mal wirklich auf den Weg für machen. Erst mal die Schrumpfung auf ein vernünftiges Maß im Sinne florierender Ökosysteme und dann genug eigene Kinder für die eigene Bestandserhaltung.

Der Globale Süden sollte selber sehen, wie er zu einer florierenden Wirtschaft kommt. Das sollten wir nach Möglichkeit unterstützen. Im Zuge der Energiewende, die nur global wirklich funktioniert, können wir da doch einiges leisten. Das hilft viel mehr, als die Leute hier einwandern zu lassen.



@Michael 06.10. 21:09 / Perplexity.ai

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Süßmilch eine optimistische, theozentrische Weltanschauung vertrat, die göttliche Ordnung in demografischen Mustern sah,...“

Angesichts des tatsächlichen Bevölkerungsrückgangs mitten in Zeiten, in denen der Mensch global betrachtet an die Grenzen der Ökosysteme kommt, könnte man meinen, dass hier tatsächlich eine göttliche Ordnung zugange ist.

„...während Malthus eine pessimistischere, säkulare Perspektive einnahm, die auf vermeintlichen Naturgesetzen und der Knappheit von Ressourcen basierte.“

Dazu kommen dann eben staatliche Maßnahmen wie Rentenversicherung und die Gleichberechtigung der Frau, die dann wohl wesentlich zum Geburtenrückgang führt.

Das kann auch gerne noch einiges weiter schrumpfen. Es ist immer noch zu voll auf der Welt, ich würde entsprechend in etwa 5 Milliarden als Optimum vermuten. Und konkret für Deutschland etwa 70 Millionen Einwohner. Dann kommen wir mit den begrenzten Ressourcen wohl hinreichend entspannt klar, und können auch der Natur noch ihren Raum lassen.

Migration spielt global gesehen keine wesentliche Rolle, das sind ja nur Verschiebungen. Wollen wir aber in Deutschland in vielleicht 50 Jahren auf 70 Millionen kommen, dann können wir langsam mal anfangen wieder mehr Kinder zu bekommen. Das dürfte auch ein durchaus langwieriger und schwieriger Prozess werden können. Insbesondere wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, ohne noch mehr Nettozuwanderung zuzulassen.

Natürlich brauchen wir dann erstmal verlässliche Kinderbetreuung, mehr Geld für jedes Kind und vermutlich auch eine Regelung, dass Mütter keine Karrierenachteile in Kauf nehmen müssen. Es sollten auch die Väter verpflichtet werden, weniger zu arbeiten, dass die Familie nicht bei den Müttern alleine hängen bleibt. So werden die Väter auch nicht karieremäßig bevorzugt.

Ein mittelfristig grundlegendes Problem sehe ich hier aber, dass durch mehr Kinder zunächst der Arbeitskräftemangel noch verschärft wird. Durch die direkten Kosten und durch den Arbeitsausfall wegen Kinderbetreung. Hier würde kurzfristig weniger Konsumniveau helfen, und mittelfristig, wenn man einen Guten Teil der weiteren Automatisierung in den Aufwand des Kindersegens investiert.

Noch mehr Einwanderer helfen hier nur begrenzt. Wenn man für die jetzt auch noch neue Immobilien bauen muss, dann macht das selber sogar wieder die Unterstützung durch Mitarbeit der Einwanderer teilweise wieder zunichte.

Was auf jeden Fall hilft, dass ist die vorhanden Einwanderer wirklich zu integrieren. Also Deutschkurse, für alle die es noch nicht können, und dass die 2. Generation so gefördert wird, dass sie vernünftige Bildungsabschlüsse hinbekommt.



Kommentar vom 06.10.2024 18:09
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509672

@Dirk Freyling 06.10. 15:21

„Die Urknall-Kosmologie ist gewissermaßen die moderne, physikalische Version der Schöpfungsgeschichte. …“

Warum nicht? Schöpfungsgeschichten hat der Mensch immer schon gehabt. Und dieser Urknall ist nicht nur eine wunderschöne Vorstellung, er ist auch mit astronomischen Beobachtungen ganz gut belegt, und passt gut zu vielem, was der Physik derzeit bekannt ist.

Alternativhypothesen gibt es durchaus, aber die sind weniger schön, und passen weniger gut zu den Beobachtungen wie zu den Theorien. Und sind auf keinen Fall auch nicht plausibler.

Fertig ist das aber in der Tat alles noch nicht. Dunkle Materie und Dunkle Energie z.B. warten noch auf Erklärungen, was das jetzt wirklich ist. Mit den üblichen mathematischen Methoden wurde man hier offenbar noch nicht fündig. Da dürfte noch einiges offen sein.

Das können auch einfach wirklich freie lokale Parameter sein, die hier den Kosmos ganz zielführend mitgestalten. Das wäre eine Idee von mir dazu.

Wir dürften hier aber auch Zeit haben. Wir müssen jetzt nicht sofort wissen, wo der Kosmos herkommt und wie er sich entwickelt. Wir haben durchaus irdische Probleme, die dringlicher sind. Da hilft auch keine Reise zum Mars. Das dürfte in die Billionen gehen, hier eine Forschungsstation auf dem Mars zu unterhalten, und als Ersatzplanet dient er dann noch lange nicht.

Das Geld für eine bemannte Marsmission wäre für jede Menge supergute Weltraumteleskope wohl besser angelegt.



Kommentar vom 06.10.2024 14:50
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509656

@little Louis 06.10. 14:12

„Eine naturwissenschaftliche physikalisch- kosmologische Theorie als Existenzberechtigung für “Gott”. Genial, nicht wahr?“

Eindeutiger als mit einem Urknall kann eine Schöpfung wohl kaum ausfallen?

Was vorher war, und wie sich der Geist dieses Universums mitten im Leben weiter verhält, ist dann weniger zugänglich. Aber auch hier ist vieles denkbar. Und erfahrbar wohl öfter auch noch.

Und offenbar auch undenkbar, bei anderen Zeitgenossen.

Was dann aber bleibt, sind die Naturwissenschaftlichen Theorien und die tatsächlichen Belege dieser Theorien. Der Weisheit letzter Schluss wohl nicht unbedingt, aber vielfältig und verlässlich anwendbar durchaus. Da muss was dran sein.



Kommentar vom 06.10.2024 00:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bruessel-ob-filderstadt-die-lange-nacht-der-demokratie-in-sindelfingen/#comment-161876

@Michael 05.10. 19:36

„..da der Geburteneinbruch ja weltweit erfolgt, halte ich auch den Glauben an eine ewig weiterwachsende “Exportnation” für verfehlt.“

Wo steht, dass es ohne Wachstum nicht geht? Die Energiewende braucht das jedenfalls nicht. Und Altersarmut wegen zu wenig Einzahlern? Muss man nicht nur negativ sehen. Etwas weniger Verschwendung wäre doch sogar gut? Jedenfalls für die Energiewende wie auch dass mehr Ressourcen für Aufrüstung übrig blieben.

Und die Automatisierung läuft doch ungebremst weiter. Es würde schon Welten bewegen, wenn nicht immer mehr konsumiert würde. Selbst wenn der Konsum nur stagniert, würde angesichts der Automatisierung Mittel frei, auch um ein Übermaß an Rentnern zu versorgen.

So langsam mal überlegen, wie wir wieder mehr Kinder hinbekommen, wäre aber durchaus keine schlechte Idee. Ein gewisse tatsächliche Schrumpfung der Weltbevölkerung wäre voraussichtlich ein Segen für das Klima und viele andere ökologische Themen. Wenn wir in Europa aber in Kürze doch 1,8 Kinder pro Frau hinbekämen, dann wäre die globale Schrumpfung ja nicht aufgehoben, nur verzögert. Ich wäre dafür, das jetzt zu versuchen.

Was sich jetzt Korea dabei denkt, mit nur 0,72 Kinder pro Frau, würde mich jetzt aber interessieren. Arbeit und Karriere haben hier offenbar einen Stellenwert, der sehenden Auges in das rapide eigene Verschwinden führt. Hier sind offenbar Ideale aktiv, die einfach so nicht funktionieren. Der kompromisslose Leistungsgedanke wird zur Selbstabschaffung.

Wenigstens werden sich die hohen Mieten in Seoul wohl bald von selber normalisieren. Ohne weiteren Investitionsbedarf für Wohnraum könnte es dann sogar wieder Luft geben, mehr Geburten hinzubekommen.



Kommentar vom 05.10.2024 15:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bruessel-ob-filderstadt-die-lange-nacht-der-demokratie-in-sindelfingen/#comment-161865

@Michael 05.10. 14:12

„Die großen Blöcke versuchen einander ihre Überschüsse reinzudrücken. Und dabei werden immer noch Kosten fossil externalisiert.“

Mehraufwand für die Energiewende und für Aufrüstung bieten doch auch Möglichkeiten, zusätzlichen Umsatz zu machen. Und der Arbeitskräftemangel durch Überalterung lässt sich auch mit KI ausgleichen. Das passt doch alles richtig gut zu mehr Automatisierung. Ich kann hier keine wirklichen Probleme erkennen. Das eine Geschäft fällt weg, ein anderes kommt dazu.

„Wenn die Weltbevölkerung in die Schrumpfung übergeht, geraten Exportmodelle zwangsläufig an ihre Nachfrage-Grenzen.“

Noch hat der globale Süden riesigen Nachholbedarf. Und wenn eben das auch fertig wird, na dann wird eben weniger gearbeitet? Die digitalen Möglichkeiten sich jenseits von Gelderwerb zu beschäftigen, nehmen doch auch zu. Das machen wir hier in dieser Diskussionsrunde doch auch.

Klar mag man gerne seinen angestammten Arbeitsplatz behalten. Wenn man dann wechseln muss, muss man meistens auch mehr oder weniger umlernen. Das ist dann eben der Preis des Fortschritts.

Wichtiger ist es, dass wir unseren Planeten in möglichst gutem Zustand behalten, und auch wirklich große Kriege vermeiden. Die Demokratie wäre auch noch erhaltenswert. Und es geht hier nicht nur um Geld und Wirtschaft. Es geht auch ganz direkt um Kultur im weitesten Sinne.



Kommentar vom 05.10.2024 13:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bruessel-ob-filderstadt-die-lange-nacht-der-demokratie-in-sindelfingen/#comment-161862

@Michael 05.10. 09:01

„Meine Familie fährt jetzt seit über sieben Jahren französische Elektroautos, davor fuhren wir gerne deutsche Fabrikate.“

Viele Ersatzteile für mein Fahrrad kommen längst fast komplett aus China. Zwischendurch war das ein richtiges Problem, es war kein Hinterrad mehr zu bestellen, Wartezeit 6 Monate. Ich hatte Glück, und mein Fahrradhändler hatte noch eins im Lager versteckt.

Chinesen sind nicht nur fleißig. Es gibt auch 3 mal mehr davon als wir EU-Bürger haben. Entsprechend haben die mehr kluge Köpfe und können 3 mal mehr Innovationen entwickeln. Dann haben die noch einen größeren Binnenmarkt, für den sie produzieren können.

Kein Wunder also, dass die auch bei der Entwicklung von E-Autos schneller sind als wir in der EU. Wenn wir trotzdem auf die Dauer klarkommen wollen, müssen wir wohl die Globalisierung abbauen. Erste Maßnahmen sind dann auch solche Zölle. Nur dass das gerade mit grüner Technik angefangen wird, das ist, würde ich sagen, etwas suboptimal.

Man kann sich hier höchstens damit trösten, dass Privatautos allgemein auch in der E-Version noch eine Riesenverschwendung sind. Sie stehen 23 Stunden am Tag herum, und wenn sie mal fahren, sitzt meistens nur einer drin. Selbstfahrende Sammeltaxis könnten die Lösung sein. Die haben auch kein Reichweitenproblem mehr: Ist auf Fernfahrten der Akku leer, wechselt man einfach das Fahrzeug und fährt sofort weiter.



Kommentar vom 05.10.2024 00:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bruessel-ob-filderstadt-die-lange-nacht-der-demokratie-in-sindelfingen/#comment-161855

@Michael 04.10. 22:44

„Die Zeiten, in denen fossile Lobbyisten aus Deutschland heraus die EU-Politik bestimmen konnten, sind vorbei. Hoffentlich begreifen dies nun auch diejenigen, denen wirklich etwas an der erfolgreichen Transformation der deutschen Industrie und Wirtschaft liegt…“

Ich bin hier etwas irritiert. Kurzfristig werden doch E-Autos durch die Zölle deutlich teurer, auch die von deutschen Firmen in China produzierten. Dass ist das absolute Gegenteil der inzwischen gestrichenen Kaufprämie. Man wird jetzt wohl erst recht noch weniger E-Autos in der EU verkaufen?

Langfristig lohnt es sich jetzt allerdings mehr für die Autofirmen, eben E-Autos in der EU zu produzieren. Bis das jetzt aber greift, werden eher noch mehr Verbrenner in der EU verkauft.

Ich weiß jetzt nicht, was ich davon halten soll. Auch haben wir in Deutschland immer noch einen Außenhandelsüberschuss bei gleichzeitigem Fachkräftemangel. Da wäre es doch sogar hilfreich, ein wenig mehr zu importieren und etwas weniger hier im Land zu produzieren. Diese Zölle bewirken genau das Gegenteil. OK, im Rest der EU hat man meistens nicht so eine überhitzte Wirtschaft wie in Deutschland. Da machen die Zölle Sinn.



Kommentar vom 05.10.2024 00:17
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509542

@N 04.10. 16:23

„“Die Auswertung von psychologischen Fragebögen ist von der Wahrscheinlichkeitsrechnung inspiriert”,
nenne mal ein Beispiel !“

Wenn man etwa einen eventuellen Zusammenhang bei Erwachsenen zwischen Intelligenz und der Körpergröße untersuchen will, kann man zunächst mal davon ausgehen, dass es überhaupt keinen Zusammenhang gibt. Ich kann jetzt mit einer Menge Probanden einen Intelligenztest machen und die Körpergröße messen.

Wenn ich dann die jeweiligen Messwerte in ein Diagramm auftrage, also eine Punktwolke erhalte, dann ist die gemäß der Wahrscheinlichkeiten normalverteilt. Wenn wir im Aussehen der Punktwolke allerdings eine signifikante Abweichung sehen können, dann ist hier eine Korrelation vorhanden, sonst nicht.

Diese Ergebnisse sind dann bei Fragebogendaten allgemein meistens ähnlich, man hat hier ein starkes Zufallssignal, dass eventuelle Korrelationen überlagert.

In der Physik ist die Datenqualität meistens viel höher, hier sind meistens klare Kurven zu erkennen, die nur von eher geringen Zufallsanteilen überlagert sind. Und wenn man in der Physik auch mal widerspenstigere Effekte untersucht, dann macht man meistens sehr viele Messungen, um dennoch genauere Ergebnisse zu erzielen.

In der Psychologie ist das meistens viel schwieriger, weil man nicht genug Probanden hat und auch die Experimente nicht so gut reproduzierbar sind. Man findet dann in der Psychologie eben selten mal was Genaues. Das Meiste, was gemessen und verarbeitet wird, ist einfach Zufall, die Ergebnisse sind darin versteckt.



Kommentar vom 04.10.2024 15:50
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/

@N 04.10. 09:13

„...sie stellt die Verbindung her zwischen dem Phänomen, das was wir sehen, und dem was dahinter steckt, also den physikalischen Gesetzmäßigkeiten her.“

In der Physik gibt es nun tatsächlich Bereiche, die sich nach mathematischen Regeln verhalten. Hier kann man wirklich jede Menge Berechnungen anstellen, die in der Technik zuverlässig funktionieren.

„Wenn man versucht, psychologische Begriffe in eine mathematische Form zu bringen, sogar mit Vektoren und komplexen Zahlen, und die Psychologen zwingt...“

Die Auswertung von psychologischen Fragebögen ist von der Wahrscheinlichkeitsrechnung inspiriert. Wobei Roulette noch wirklich gut erfasst werden kann, auch wenn es keine Strategie geben kann, mit der man verlässlich gewinnt, lässt sich sehr gut abschätzen, wieviel man mit welchem Einsatz gewinnen oder verlieren kann.

Die Auswertung der Fragebögen ist dagegen noch viel unberechenbarer. Hier haben wir verbreitet ganz viele verborgene Parameter, vor denen wir eigentlich nur noch kapitulieren können. Wenn ich einen Menschen einschätzen will, muss ich ihn sehen und mit ihm reden können, das kann was bringen. Die Fragebögen helfen ziemlich wenig, hier nützen auch die besten mathematischen Spitzfindigkeiten kaum was.

Wenn dann auch noch die Probanden selber überlegen, was sie ankreuzen müssen, um spezifische Ergebnisse zu erzielen, ist ganz Schluss.



Kommentar vom 04.10.2024 01:04
https://scilogs.spektrum.de/hlf/was-heist-es-dass-und-wie-weit-der-einfluss-der-umwelt-mein-verhalten-erklart/#comment-509432

@Dirk Freyling 03.10. 22:20

„Das bedeutet: Axiomatik prüft und bewertet keine Inhalte beispielsweise in Hinblick auf machbare Realisierungen.“

Manchmal passt es, und wenn es ein Wunder ist?

Gerade was man mit Computern und der richtigen Mathematik anstellen kann, ist finde ich phantastisch. Nicht nur die Planetenbahnen sehr präzise vorausberechnen, oder eine für bis zu 5 Tagen brauchbare Wettervorhersage herstellen. Oder mit KI-Algorithmen, die von der Funktionalität von Nervenzellen inspiriert sind, was Nützliches anstellen.

Wieso passt das so oft, das ist für mich die interessante Frage. Als wäre das Universum ein Etwas, dass unseren Computern ähnelt. Und ein Teil unserer Wirklichkeit wäre so was Ähnliches wie eine Simulation. Aber eine, die definitiv wirklich ist. Und mittig in unserer eigenen persönlichen Wirklichkeit steht, und von da aus wirkt.

Das wäre jetzt eine mögliche Antwort, warum Mathematik zuweilen in der Welt tatsächlich zu gebrauchen ist.



Kommentar vom 03.10.2024 15:09
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/das-polen-experiment-wo-gesundheitspolitik-an-grenzen-stoesst/#comment-92671

@N 01.10. 12:32

„Und ….wenn hier über die Grenzen der Gesundheitspolitik gesprochen werden soll,
dann ist das auch eine Luxusgrenze.“

Eine Luxusplage aber durchaus. Das ist wirklich alles sehr teuer. Geld, dass für die Energiewende und ganz aktuell für Aufrüstung fehlt.

„Oder doch nicht mehr ? Wenn ein Kranker ein halbes Jahr auf einen Termin beim Arzt warten muss ?“

Die überflüssigen Behandlungen sind doch auch hierbei Teil des Problems. Die Knieoperation ist offenbar lukrativer als die wirklich nötige Behandlung beim Hausarzt oder beim Psychiater. Wäre das besser geregelt, dass hier kein wirtschaftlicher Druck eine deutliche Schieflage verursachen würde, dann wäre auch das Problem mit partiellem Ärztemangel gelöst.

„Bleiben wir bei der Zigarette. Wer hier extra nach Polen fährt, der hat ein Luxusproblem.“

Der Suchtfaktor ist dann aber doch sehr konkret, und den würde ich jetzt wirklich nicht als Luxus abtun. Bei aller Schädlichkeit, im geringen Maße auch für Andere, ist der tatsächliche Spielraum meistens nicht so groß.



Kommentar vom 01.10.2024 14:43
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/das-polen-experiment-wo-gesundheitspolitik-an-grenzen-stoesst/#comment-92634

@N 01.10. 12:32

„Und seit die Menschheit erkannt hat, dass man mit Fürsorge Geld verdienen kann, sind wir ja wieder beim Thema Gesundheitspolitik.“

Entsprechende Blüten kann das dann treiben, wenn hier das Geldverdienen die Hauptmotivation werden kann. Das ist dann nicht nur teuer, sondern auch lästig. Was ich schon alles erlebt habe an überflüssigen vorgeschlagenen Maßnahmen, das reicht mir.

Dazu mögen auch ständige Gesundheitsaufklärung und Vorsorgemaßnahmen gehören. Es würde mich nicht wundern, wenn das über den Noceboeffekt sogar Krankheiten fördert. Das wäre auch eine Erklärung dafür, dass die Leute immer kränker werden.

Eigentlich sollte doch der Fortschritt der Medizin das Gegenteil bewirken.

„Es gilt also den gangbaren Weg auszuloten, wo der Mitmensch die Fürsorge akzeptiert und sie nicht als Bevormundung ansieht.“

Bei Sucht ist man öfter schnell dabei, die Leute zu bevormunden. Das gilt erster Linie für Prohibitionsmaßnahmen, manchmal aber auch für therapeutische Zwangsmaßnahmen. Es wird hier dass teils erhebliche Lebensleid ziemlich ausgeblendet, zugunsten von vordergründigen Argumenten für ein drogenfreies Ideal.

@Paul S. 30.09. 21:19

„Hoffnung, Leben, Aufbruch, Risikobereitschaft, Neugier, Offenheit, Freiheit…“

Man muss sein Leben und auch seine Gesundheit riskieren, wenn man wirklich leben will. Ständig das Minimum an Risiko zu suchen ist dann am Ende womöglich sogar krankmachend. Und wenn es nur daran liegt, dass man sich mit zu viel Vorsicht am Ende einfach viel zu wenig trainiert.

Es kann aber auch noch daran liegen, dass man vom Schicksal bestraft wird, wenn man sein Leben einfach nicht einsetzt. Leben ist immer fernab vom thermodynamischem Gleichgewicht, und will stets gefordert sein.

Am Ende absolvieren die Mediziner eine umfangreiche und sehr anstrengende Ausbildung, um dann hinterher zur Hälfte Überflüssiges anzustellen. Das ginge alles sehr viel entspannter, wenn man sich wirklich nur auf sinnvolle Maßnahmen konzentrieren würde. Platz für mehr Menschlichkeit im Umgang wäre dann auch noch.



Kommentar vom 01.10.2024 00:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisoziale-medien-befeuern-den-thymos-letzte-ausfahrt-ki-fediversum/#comment-161747

@Michael 30.09. 17:06

„So ein Gesetz kann ohne Länder und Kommunen nie funktionieren.“

Sieht so aus, dass hier der Bund gar nicht so viel regeln sollte, die Kommunen und Landkreise dafür um so mehr. Gute rechtlichen Rahmenbedingungen und vielleicht auch manche Förderung sollten reichen.

Ohne den Ukrainekrieg wären auch die Wärmepumpen sinnvoll gewesen, weil das russische Gas so schön billig war. Mit ein paar neuen Gaskraftwerken wären dann auch Wärmepumpen in Süddeutschland gut versorgt worden, bis dass hier der Zubau an PV und Windrädern die Versorgung übernimmt. Inzwischen ist das Gas dafür aber zu knapp und zu teuer.