Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/08 (T.J.)
Kommentar vom 31.08.2024 00:14
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/nature-mag-kommentar/#comment-4934
@Die mögliche Zukunft des Anthropozän
Besonders interessant wäre die Frage, wie es weitergeht. Kriegen wir die Kurve, und normalisieren wir die Ökosysteme, reduzieren unsere Anzahl und gewöhnen uns Lebensstile an, die der Planet dauerhaft tragen kann? Dann fängt wohl eher ein neues Zeitalter gerade erst an. Vermutlich auch auf einem dauerhaft höherem Temperaturniveau, das dann vom Menschen zunächst stabilisiert, aber dann ganz gezielt gehalten wird, um weitere Eiszeiten zu verhindern.
Oder wir leisten doch nur ein kurzes Gastspiel, und vernichten unsere eigene Zivilisation, bevor wir wirklich mit ihr fertig geworden sind. Dann bleibt das Anthropozän nur eine winzige Episode, die in Jahrmillionen als ein ganz kurzes Spezialereignis gelten wird. Wie eben die Iridiumlage des Asteroiden der Kreide/Paläogen-Grenze selbst ja nicht als eigenes Zeitalter gilt, sondern als Grenze zwischen zwei Zeitaltern.
Kommentar vom 30.08.2024 23:36
https://scilogs.spektrum.de/3g/es-gibt-kein-individuelles-substanzielles-hirnunabhaengiges-bewusstsein/#comment-270
@Hakel 30.08. 17:03
„Naturgesetze werden garantiert dafür sorgen dass die Erde,trotz Mega-Bewusstsein, in einigen Milliarden Jahren von der Sonne zerstört wird,…“
Was das Megabewusstsein nicht daran hindert, die menschliche Weltkultur zu fördern und am Ende dazu beizutragen, dass unser Planet halbwegs erhalten bleibt, und wir lange zu den Sternen aufgebrochen sind, bis dass uns unsere Sonne zu heiß wird.
Es geht kaum darum, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen, aber womöglich um Details, die an sich variabel sind, und Spielräume frei machen.
Kommentar vom 30.08.2024 17:13
https://scilogs.spektrum.de/3g/es-gibt-kein-individuelles-substanzielles-hirnunabhaengiges-bewusstsein/#comment-269
@KinseherRichard 30.08. 15:31
„Ein Zusammenbruch von Wellenfunktionen ist nicht nötig – denn eine Veränderung ist auch durch Übergang in einen energieärmeren (= niederfrequenten) Wellen-Zustand möglich.“
Entscheidend ist doch der zeitliche Zusammenhang, in dem was passiert, das den weiteren Gang der Dinge festlegt. Selbst wenn es zwischen Zuständen auftritt, die sich gar nicht ändern.
Genau hier müssen wir leben, weil es woanders als in dieser Gegenwart keinen Spielraum dafür gibt.
„Ein Unterschied zwischen Wissenschaft und Esoterik ist – dass Wissenschaftler für ihre Behauptung nachvollziehbare Belege vorlegen müssen.“
Wenn man etwas vermutet, dass man (noch) nicht nachgewiesen hat, ist das noch keine Esoterik. Die Esoterik proklamiert geheimes Wissen, wovon ich meistens auch nicht viel halte.
Aber an Vermuten und manchmal sogar Glauben kommt man öfter nicht vorbei. Man muss sich z.B. in der Metaphysischen Frage nach der Existenz eines Gottes irgendwie verhalten. Da gibt es dann sogar eine ganze Reihe von Fachbegriffen für, vom Gläubigen über den Agnostiker zum Atheisten, mit einigen weiteren Differenzierungen. Man kann hier nicht sinnvoll alles außer dem Atheismus zur Esoterik erklären, das stimmt so nicht.
Kommentar vom 30.08.2024 13:31
https://scilogs.spektrum.de/3g/es-gibt-kein-individuelles-substanzielles-hirnunabhaengiges-bewusstsein/#comment-264
@KinseherRichard 29.08. 16:59
„Die Gegenwart ist eine dynamische, unscharfe Grenze des Übergangs, für welche es keinen fest definierbaren Gegenwarts-Zustand gibt.“
Was ist denn der Zusammenbruch der Wellenfunktion in der Quantenwelt? Wenn das keine Gegenwart definiert, dann gibt es wirklich keine. Insbesondere muss der Zusammenbruch der Wellenfunktion lokal ziemlich gleichzeitig mit der eigenen Umgebung stattfinden, sonst ergibt sich kein definierter Ablauf der Ereignisse.
Und wenn wir lokal diesen gemeinsamen Zusammenbruch haben, dann muss doch der ganze Kosmos mitmachen. Hier darf ja nun nichts was anderes Überholen, dass würde zu Brüchen in der Wirklichkeit führen.
Dann haben wir doch sogar eine kosmisch konsistente Gegenwart. Die darüber hinaus selbst Ewigkeit sein kann.
@Christian Hoppe 30.08. 11:58
„Aber es ist auf jeden Fall ein faszinierender Gedanke, dass die materielle Welt nicht nur in großen bewussten Tieren und Menschen phänomenal oder epistemisch auf eine erlebte Welt hin “eröffnet” sein könnte, sondern auch schon auf einer wesentlich elementareren Ebene der physischen Realität.“
Dass der Raum selbst mit universalem Bewusstsein angereichert ist, halte ich auch für möglich. Was uns Menschen hierbei betrifft, so kann hier eine Abbildung der neurologischen Korrelate in lokale Aspekte dieses universalem Bewusstseins stattfinden. Dieses wäre die gesuchte Synthese von Physis und allgemeinem Bewusstsein. Die Rückwirkung auf die Physis würde dann der Quantenzufall übernehmen, entsprechend wären wir damit auch an die allgemeine Zeitordnung gebunden, was unsere Existenz betrifft.
Hier bildet sich dann nicht nur eine ganz konkrete Teilhabe an kosmischen Weiten, wir haben damit auch die Grundlage, uns gegenseitig auch innerlich zu berühren. Und das auch über alle Artgrenzen hinweg. Und es wären auch substanzielle Begegnungen mit einer zukünftigen KI mit Bewusstsein genauso denkbar.
Kommentar vom 29.08.2024 17:43
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/willensfreiheit-wie-die-nieren-den-urin-absondern-erzeugt-das-gehirn-gedanken/#comment-91982
@Elektroniker 29.08. 16:59
„Nicht ganz so offensichtlich ist die „qualifizierte UND Gatterfunktion“ der Neuronen, die Brücke zur Informationsverarbeitung, zur Boolschen Schaltalgebra und zur Logik.“
So weit ich weiß, gilt genau das für wirklich alle Nervenzellen. Eingangssynapsen mit hemmenden und aktivierenden Wertigkeiten, einen Schwellenwert für das Ausgangssignal und dann wiederum Ausgangssynapsen.
Daraus muss sich wirklich alles zusammensetzen, was in Nervensystemen abläuft. Wie genau sich das jetzt wieder zu komplexem Innenleben summiert, ist die große Frage. Für die tatsächlich auch Antworten gefunden werden könnten.
Die auch in künstlichen Systemen anwendbar wären, wenn sie denn erstmal verstanden sein werden? Es sei denn, es hängt hier an der Leistung und dem Stromverbrauch von künstlichen Systemen.
Kommentar vom 29.08.2024 17:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/willensfreiheit-wie-die-nieren-den-urin-absondern-erzeugt-das-gehirn-gedanken/#comment-91981
@Stegemann 29.08. 12:45
„Der Kardinalfehler besteht darin, dass man zwischen Physis und Psyche keine Kausalität annehmen darf, denn beide beschreiben dasselbe, nur aus einem anderen Blickwinkel und mit anderen Begriffen.“
Wenn man Geisteswelten grundsätzlich ausschließt, ist das zunächst mal in der Tat weiterführend.
Allerdings kann es dann doch auch interessieren, welche physischen Details mit welchen psychischen Details zusammenhängen. Insbesondere wenn wir KI bauen wollen, die eventuell auch Bewusstsein hat und damit nicht weniger als künstliches Leben ausmachen kann.
Kommentar vom 29.08.2024 16:42
https://scilogs.spektrum.de/3g/es-gibt-kein-individuelles-substanzielles-hirnunabhaengiges-bewusstsein/#comment-239
@KinseherRichard 29.08. 15:33
„Beide gehen davon aus, dass es Zukunft und Vergangenheit in der Realität nicht geben kann – weil es nur die imaginäre(gedachte) Grenze des Übergangs gibt, die wir ´Gegenwart´ nennen und an der alle Veränderungen erfolgen.“
Die Gegenwart ist doch sogar die einzige Existenzmöglichkeit. Nur weil die Vergangenheit schon passiert ist und damit feststeht, haben wir eine Basis für intelligentes Eingreifen. Und nur weil die Zukunft noch offen ist, haben wir auch die Spielräume für dieses Eingreifen.
Und nebenbei bringt uns doch gerade die Gegenwart zusammen. Was wiederum nur funktionieren kann, wenn wir alle gemeinsam genau die selbe Zeitreise angetreten haben, und uns eben wirklich nur gemeinsam um unser Leben kümmern können.
„Diese ´Gegenwart´ ist nur ein Zustand ständiger Veränderung und hat keine Dauer. Mit dieser Idee kann es z:B. keine ´Ewigkeit´ geben.“
Entsprechend sind nicht nur die Zeiten, sondern auch die Räume von kosmischen Dimensionen. Und wenn man hier irgendeine Ewigkeit definieren will, dann ist das doch die hier universal durchlaufende Gegenwart. Wo sich auch kosmische Geisteswelten zugesellen, sofern sie existieren, dessen sinnhafte Existenz wird sich genau wie wir auch in der selben Gegenwart auf Zeitreise befinden.
Kommentar vom 29.08.2024 15:11
https://scilogs.spektrum.de/3g/es-gibt-kein-individuelles-substanzielles-hirnunabhaengiges-bewusstsein/#comment-230
@Hauptartikel
„Eine Rückkehr bzw. Heimkehr des irdisch abgetrennten individuellen Bewusstseins in ein substanzielles Mega-Bewusstsein im Moment des Todes bliebe jedoch weiterhin “vorstellbar” (wirklich?)..“
Eine angenehme Vorstellung, besser noch als in einem Jenseits in gewohnt irdischer Begrenzung weitermachen zu müssen. Ich hab manchmal jetzt schon keine Lust mehr zum Leben. Eine Auflösung im kosmischen Geist, wie ich es nennen würde, nehme ich gerne.
Eine Synthese von Gehirn und Kosmischem Geist kann ich mir jetzt schon zumindest vorstellen, ich will nicht sagen, dass das wirklich so ist. So würde dann der Kosmische Geist einen Innenraum aufspannen, in den das physiologische Korrelat der nervlichen Inhalte hinein abgebildet wird.
Falls man mal die Korrelate unserer Innenwelten findet, und es gelingt, diese auch in künstlichen Strukturen nachzubauen, dann würde es sich möglicherweise ergeben, dass diese aufgespannten Innenräume gar nicht materiell realisiert werden müssen, und das Ding trotzdem funktioniert und eben eigenes Innenleben in einem definitivem Innenraum erlebt.
Eine weitere Verbindung von Geisteswelten mit der Physis wäre möglicherweise der Quantenzufall. Sollte man künstliches Bewusstsein erfolgreich nachbauen können, dann würde das notwendigerweise ohne Quantenzufall nicht vernünftig laufen. Man könnte hier Testläufe ganz mit Pseudozufallszahlen machen, und dann würden diese so nicht funktionieren können. Erst wenn man den Quantenzufall einschaltet, könnte das Ding aufwachen, und sobald man wieder auf Pseudozufallszahlen umschaltet, würde es das Bewusstsein verlieren.
Keine Ahnung, wie sich hier die Details wirklich verhalten. Aber wenn ich mit künstlichem Bewusstsein experimentieren würde, dann würde ich auch testen, ob Pseudozufallszahlen versus Quantenzufall Unterschiede machen. Was eigentlich ziemlich einfach realisierbar wäre.
Kommentar vom 29.08.2024 00:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/willensfreiheit-wie-die-nieren-den-urin-absondern-erzeugt-das-gehirn-gedanken/#comment-91972
@N 28.08. 12:48
„Wir sind eingebettet in einem metaphysischem Ganzen, das heißt, wir wissen nicht wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen warum wir überhaupt leben.“
So stell ich mir das auch vor. Lebenspraktisch als Säugetier herumlaufen und Essen suchen gehört wohl dazu, diesbezüglich sind wir recht simple Wesen. Da ist aber noch mehr, denke ich. Das ganze Sein, nicht nur wir als isolierte Individuen, ist eine lebendige Welt, die sich selbst zum Inhalt macht.
@DH 28.08. 22:47
„..der den freien Willen nicht in diesem zeitgeistigen Sinn erklärt, daß er quasi unabhängig von den Umständen existiert, sondern in sie zwangsläufig eingebunden ist und dann aber gerade deshalb eindeutig existiert.“
Es kommt dann auf die Lebenslage an, und darauf, was man an Strategien hat, um sie zu bewältigen. Das geht auch mal schnell ganz daneben, wenn man nicht die Zeit hat oder sich nimmt, um zu vernünftigen Antworten zu kommen.
Entscheidungen brauchen dann eben ihre Zeit. So ist etwa die Berufsentscheidung eines jungen Menschen ein Prozess, der über Jahre läuft, und Eltern, Lehrer und Gleichaltrige mit einschließt. Andere Entscheidungen gehen schneller, aber sind dennoch genau so ein Prozess.
Kommentar vom 28.08.2024 23:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160311
@N 28.08. 17:17
„Wenn das stimmen sollte, dann läuft irgendwas bei uns schief. Dazu habe ich gerade keine Meinung. Das muss erst mal verdaut werden.“
Ich habe nochmal recherchiert. Perplexity.ai meint, dass in China 2023 von 26 mio Neuzulassungen 6 mio Elekroautos inclusive Plugin-Hybrid waren. Das sind dann doch nur 23 %, keinesfalls 50%.
Aber immer noch eine Menge.
Vermutlich läuft das Geschäft mit E-Autos in China so gut, weil China neben immer mehr Strom von PV und Windrädern den restlichen Strom überwiegend mittels eigener Kohle produzieren kann. Die E-Autos laufen dann auch mit Kohlestrom, und China muss dagegen für die Verbrennerfahrzeuge Öl und Gas teuer importieren. Deswegen wohl auch diese höheren Zahlen für Neuzulassungen von E-Autos.
Kommentar vom 28.08.2024 16:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-2-von-der-hitze-zur-hetze-zu-gewalt-mord-und-flucht/#comment-160295
@Michael 28.08. 14:34 / Perplexity.ai
„Die klare Trennung von städtischen und natürlichen Räumen ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Vision, da sie die Grundlage für eine harmonische und nachhaltige Interaktion zwischen Mensch und Natur schafft.“
Gerade deutlich weniger Privatautos wären entsprechende Perspektiven für die Städte. Ein System von selbstfahrenden Batteriefahrzeugen als Sammeltaxis könnten den Individualverkehr per PKW ablösen. Und zugleich den Platz frei machen für Radwege, Grün in allen Formen und Platz zum Verweilen für die Menschen.
Und das so eingesparte Geld, die freigewordenen Arbeitskräfte und die eingesparten Rohstoffe wie die eingesparte Energie könnten in eine Beschleunigung der Energiewende wie auch in mehr Aufrüstung investiert werden. Oder zur Entspannung der Lebensweise genutzt werden, dass man dann irgendwann auch deutlich weniger arbeiten muss. Was wiederum Luft für wieder bestandserhaltenden Kinderreichtum freimachen kann.
Den aktuell gepflegten Wohlstandsstress halte ich nicht für alternativlos.
Kommentar vom 28.08.2024 15:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-2-von-der-hitze-zur-hetze-zu-gewalt-mord-und-flucht/
@Michael 28.08. 14:34
„...denn diese Erfahrungen und Vorstellungen weisen tatsächlich bereits auf die Ästhetik und Architektur des Solarpunk voraus!“
Letztlich sind attraktive urbane Räume auch Lebensqualität, die motorisierte Mobilität einspart. Wenn die Wege kurz, die Radwege gut ausgebaut sind, und es sich auch in sommerlicher Hitze gut mitten in der Stadt leben lässt, braucht man eher gar kein eigenes Auto mehr. Was dann wiederum noch mehr Platz macht für Solarpunkt mitten in der Stadt.
Auch der Urlaubsbetrieb könnte auch noch nachlassen, je attraktiver das konkrete Stadtleben funktioniert.
Kommentar vom 28.08.2024 14:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/
@Holzherr 28.08. 01:05
„Wäre die Technologie reif, könnte man nämlich genau sagen, was man braucht und man würde nicht Technologien erwähnen, die erst noch entwickelt werden müssen bis sie wirklich marktreif sind (wie etwa Redoxflowbatterien oder Wasserstoffspeicher).“
So wie das aussieht, sind wir dennoch auf dem Weg. Aktuell reichen PV, WKA und Lithiumbatterien, und das ist alles ausgereift, wenn auch nicht ohne Potential, noch kostengünstiger zu werden.
Bis wir Redoxflowbatterien oder Wasserstoffspeicher einsetzten müssen, sind noch 5 bis 10 Jahre Zeit, eben erstmal die grüne Primärproduktion aufzubauen und dann erst auch Wege für eine mittelfristige Energiespeicherung zu etablieren.
Solange wir nur tägliche PV-Stromspitzen speichern müssen, reichen Lithiumbatterieen, und solange wir sowieso fossile Anteile im Mix haben, kann dieses das mittelfristige und saisonale Backup liefern.
„Fazit: Jedes verpasste Jahrzehnt des Verzichts auf Öl, Gas, Erdöl, Beton bedeutet ein Jahrhundert länger Erderwärmung.“
Wohl wahr. Aber alle erfolgreichen Maßnahmen bringen uns dennoch auf eben weniger Erderwärmung.
@N 28.08. 09:05
„Der E-Motor findet zu wenig Akzeptanz, weil die Akkus zu teuer sind.“
In China sollen doch schon 50% der Neuzulassungen Batteriefahrzeuge sein. Und die Lithiumakkus sollen noch billiger und leichter werden.
Kommentar vom 28.08.2024 14:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-2-von-der-hitze-zur-hetze-zu-gewalt-mord-und-flucht/#comment-160286
@Michael 28.08. 08:44
„Vor allem Reiche werden sich diese Edelstücke auch in Zukunft leisten können und dazwischen auch ein paar mittelständische Einsprengsel dulden.“
Mein Stadtteil wird überwiegend von Einwanderern bewohnt, das günstige Mikroklima meiner Wohnung ist eher ein Glücksfall. Ich bin auch überhaupt nicht reich, und meine Wohnung ist nicht teuer. Mir geht es darum, dass man es sich auch ohne hohe Kosten ganz gut lokal einrichten kann. Auch mit weniger Privatautos werden Flächen frei für Bäume und anderes Grün.
Überhaupt sind innenstadtnahe Wohngebiete mit verdichteter Bebauung ökologisch ziemlich sinnvoll. Man hat weniger Außenwand pro Wohnfläche, geringere Baukosten und vor allem hat man kurze Wege und deutlich weniger Bedarf für ein eigenes Auto. Man muss eben nur genug Grün anpflanzen, und mit der neuen Wäremepumpenheizung ein wenig Kühlfunktion mit anschaffen.
Unterm Strich wohnt es sich so billiger und klimaneutraler, als wenn man im Einfamilienhaus am Stadtrand wohnt. Wenn man jetzt noch Wohnfläche spart, und eher mit einer etwas kleineren Wohnung auskommt, kann das noch die aktuelle Wohnungsnot entschärfen, und es gäbe weniger Neubautätigkeit. Was jetzt wiederum eine Menge Treibhausgase und Arbeitskraft einspart.
Natürlich sind die zu erwartenden 3° Erderwärmung trotzdem eine Katastrophe. Aber wenn man sich vernünftig einrichtet, kommt man besser damit klar. Auch eben weniger Tierisches essen führt ja auch dazu, dass man auch mit weltweit sinkenden landwirtschaftlichen Erträgen besser auskommen kann.
Kommentar vom 28.08.2024 01:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-2-von-der-hitze-zur-hetze-zu-gewalt-mord-und-flucht/#comment-160278
@Hitzefolgen
Nichts gegen die dringend umzusetzende Energiewende. Aber mal ganz persönlich gesehen gehts mir mit dem wärmeren Wetter mit selten gewordenen mehrtägigen Regenzeiten eigentlich besser. Auch mal ein paar Hitzetage zum gründlichem Aufwärmen machen mir Spaß, auch wenn ich dann einfach gar nicht vor die Tür gehe, wenn es denn einzurichten ist.
Ich habe aber trotz Innenstadt von Dortmund auch eine selten günstige Wohnung erwischt. Erdgeschoss nur mit Süd- und Nordfenstern, nach Süden noch einen eingerückten Balkon, der im Sommer die Sonne draußen lässt. Dann habe ich um die Ecke eine richtig lange Allee von zwei Reihen riesengroßen Platanen, von wo bei Hitze immer ein kühler Luftzug herüberweht. Wenn ich dann die Nordfenster alle aufmache, dann ist es etwa 5° kühler als auf der Südseite, da mache ich dann die Südfenster besser zu.
Wenn ich spazieren gehe, dann kann ich die angesprochene Platanenallee herunter gehen, und lande direkt in einem richtig großem Park, der inzwischen eher wie ein Urwald gestaltet ist. Da gibt es wahlweise reichlich Bänke im Schatten wie in der Sonne. Bis 30 ° macht es da noch Spaß für einen Spaziergang. Ist es noch heißer, dann bleibe ich dann auch wirklich zuhause.
Und kann hier problemlos auch bei 36° Außentemperatur am Computer arbeiten, und muss keine Kommentarpausen wegen Überhitzung machen.
Vor ca. zwanzig Jahren wohnte ich allerdings in einer Dachwohnung, gar nicht so weit weg von hier. Da konnte ich schon ab 28° Außentemperatur kaum noch vernünftig am Computer arbeiten, zumal der Computer samt Zubehör noch mal 200 Watt Wärmeleistung beisteuert.
Es sind dann wohl wirklich Welten, wie man das städtische Umfeld gestaltet. So kann man dann auch mit noch mehr Klimaerhitzung klar kommen. Man muss es aber auch machen.
Es müsste sich allerdings doch bei einer Wärmepumpenheizung auch eine Kühlfunktion einbauen lassen. Ein paar Grad kühler, ohne dass die dann kühlenden Heizkörper Kondenswasser ansetzen, müsste doch drin sein, wenn man einfach ca. 18 ° kühles Wasser andersherum durch den Heizkreislauf pumpen würde. Naja, für unisolierte Dachwohnungen mitten in komplett betonierter Umgebung bräuchte man dann noch etwas mehr Kühlleistung. Und ein Kühlgebläse.
Der Strom, den das braucht, würde jedenfalls zu Zeiten von Kühlbedarf reichlich vorhanden sein, wenn alle geeigneten Flächen im Stadtbereich mit PV genutzt werden.
Und eben jede Menge Bäume pflanzen, und entsprechende Wasserspeicher bauen, dass es den Bäumen auch in Dürrezeiten noch gut geht. Und noch weiteres Grün z.B. an Fassaden dürfte auch was bringen.
Kommentar vom 27.08.2024 18:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160271
@Michael 27.08. 11:39
„Aber in sehr vielen, vielleicht gar den meisten Fällen nehme ich doch an, dass Menschen einfach gar nicht vernetzt denken “wollen”, um sich nicht ihrer eigenen Verantwortung psychisch und ökonomisch zu stellen.“
Was freilich eher funktioniert, wenn man die physikalischen Grundlagen nicht hat. Dann muss man der Wissenschaft glauben, ohne es wirklich prüfen zu können. Dabei hilft es dann, wenn einzelne Wissenschaftler den Klimawandel leugnen oder die Energiewende für technisch unmöglich erklären.
Ansonsten spielt die Bereitschaft zu Gemeinsinn bzw. dessen Fehlen dann aber auch die entscheidende Rolle. Das kann sogar soweit gehen, dass man Leute als Gutmenschen beschimpft, die sich ihrer Verantwortung stellen.
Oder dass manche religiösen Vereine gleich die ganze Welt zum Auslaufmodell erklären, und lieber auf den Messias warten, als hier die Dinge wirklich in die Hand zu nehmen. Und dann ihren Leuten noch erzählen, dass sie von Gott bevorzugt werden, und für ihre Rechtgläubigkeit schon im Leben mit Reichtum belohnt werden.
@N 27.08. 14:36
„Man könnte auch zusätzlich den Temperaturunterschied des Wassers oben auf dem Berg und unten im Tal nutzen, warum hat das noch niemand bedacht ?“
Die Temperaturunterschiede dürften jedenfalls keine Stromproduktion erlauben. Allerdings nutzt man z.B. in Kopenhagen das Wasser aus den lokalen Hafenbecken, um dann in der Innenstadt direkt die Kälte für die Klimaanlagen zu liefern.
Wo man keinen Hafen hat, gehen dafür auch Bohrlöcher. Wobei man dieselben Bohrlöcher dann im Winter auch zur Wärmebeschaffung für Wärmepumpen nutzen kann.
„Das nur am Rande, wir sind im Augenblick so auf Batterien fixiert, dass die einfachen Lösungen vergessen werden.“
So kann man ja auch z.B. eine Wärmepumpe mit einem Puffertank kombinieren, dann kann man über die Mittagszeit die Pumpe laufen lassen bis der Tank mit heißem Wasser voll ist. So kann man dann die PV-Überschüsse nutzen, und hat für den ganzen Tag Wärme zum Heizen. Das wirkt in der Tat wie eine Lithiumbatterie.
Natürlich braucht man immer noch Lithiumbatterien, Redoxflowbatterien, Wasserstoffspeicher, Biogasspeicher und Brennholzvorräte. Auch kann man die Folgeprodukte von Wasserstoff wie synthetisches Flugbenzin mit Überschüssen herstellen, und diese Produkte selbst wiederum in größeren Tanks lagern.
Kommentar vom 27.08.2024 13:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160258
@N 27.08. 11:39
„Auch wenn die Pumpspeicherwerke einen niedrigen Wirkungsgrad haben, so bleiben sie in Bezug auf Gefährlichkeit unschlagbar.“
Der Wirkungsgrad von Pumpspeicherkraftwerken ist super, der ist nicht das Problem. Es braucht aber einen Riesenaufwand, die zu bauen, jede Menge Platz und überhaupt erstmal geeignete Standorte.
Ein Mix aus Lithiumbatterieen, Redox-Flow-Batterien, Biogasspeicher und am Kraftwerksstandort gelagertem Holz wird uns aber reichen. Und solange wir noch fossiles Backup im Netz haben, haben wir auch noch Zeit, all diese Speichermöglichkeiten aufzubauen. Aktuell brauchen wir deswegen hauptsächlich die Lithiumbatterien für die kurzfristige Speicherung von PV-Stromspitzen.
@Per 27.08. 11:40
„Davon abgesehen halten die Stromnetze das gar nicht aus, wenn auf einmal alle ein E-Auto wollen.“
Eine mäßige Menge von E-Autos würde die Stromnetze sogar stabilisieren. Die kann man so programmieren, dass sie bevorzugt in Überschusssituation aufladen. Und die können in Mangelsituationen sogar wieder ins Netz einspeisen. Nur bei längere Fahrten muss man dann voll aufladen, und das sofort und ohne Rücksicht auf die Angebotssituation im Stromnetz.
Wenn jeder sein eigenes Elektroauto hätte, könnte das dann in der Tat hier und da mal eng werden. Wenn dann noch die Wärmepumpen dazu kommen, dann muss man vermutlich tatsächlich gucken, wie man das alles durch die Netze durch bekommt. Immerhin sind gerade die E-Autos aber eben meistens flexibel. Auch ein Vollausbau von PV macht schon erheblich Stromspitzen, die können aber direkt am Standort erstmal die Autobatterien aufladen.
Ich sehe da eher Probleme mit der Verfügbarkeit von Lithium und wäre sowieso für deutlich weniger Privatfahrzeuge. Dann lieber mehr Carsharing, und noch besser ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Elektrofahrzeugen. Dann hat man auch keine Probleme mehr mit der Reichweite, man kann einfach auf der Autobahnraststätte das Fahrzeug wechseln, wenn die Batterie zur Neige geht. Und so reicht dann auch das Lithium.
Kommentar vom 26.08.2024 15:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160238
@Michael 26.08. 14:44 / Bing-Copilot
„Trotz dieser Nachteile bieten Redox-Flow-Batterien viele Vorteile, wie Skalierbarkeit, Langlebigkeit und Sicherheit, die sie für bestimmte Anwendungen sehr attraktiv machen.“
Für den mittleren Bereich vermutlich eine Perspektive. Für den saisonale Einsatz mit nur einem Ladezyklus im Jahr und darüber hinaus offenbar aber nicht geeignet. Die Tanks samt Inhalt dürften dafür zu teuer sein.
Für den kurzfristigen Einsatz sind immer noch die Lithiumbatterien besser, also bei um die 100 Ladezyklen im Jahr. Weil effektiver, und vermutlich billiger.
Aber für um die 10 bis 20 Ladezyklen im Jahr sind die Redox-Flow-Batterien genau das, was uns noch fehlt. Insbesondere die Windenergie liefert über Wochen gute Erträge, die sich mit Flauten abwechseln.
Die täglichen Schwankungen insbesondere von PV sind was für die Lithiumbatterieen, der Saisonale Überschuss im Sommer und der Saisonale Einbruch bei gleichzeitiger Heizperiode im Winter bilden einen Bedarf für eben nur einen Ladezyklus im Jahr. Das geht nun nicht mal mit Wasserstoff vernünftig, der lässt sich nicht in dieser Menge speichern. Das geht voraussichtlich hauptsächlich mit gespeichertem Biogas und in großem Umfang gelagertem Holz. Die Redox-Flow-Batterien leisten hier auf jeden Fall auch dazu einen Beitrag.
Insgesamt zeichnet es sich hier eine Lösung ab, schätze ich mal.
Kommentar vom 26.08.2024 14:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160233
@Holzherr 26.08. 04:13
„Und immer ist China bereits einen Schritt weiter. Bei EVs, bei Batterien, bei Solarpanels und wohl bald schon in der Wasserstofftechnologie.“
Mit 1,4 Milliarden fleißigen gut ausgebildeten Einwohnern hat China offenbar mehr Potential für Neuentwicklungen? Naja, in Deutschland haben wir Arbeitskräftemangel und immer noch eine dicken Außenhandelsüberschuss. Also warum nicht billige Grüne Technik auch in China einkaufen? Das Geld ist da, und es braucht eben keine eigenen Arbeitskräfte.
Ein wenig eigene Arbeitskräfte braucht das gleich mit, z.B. die PV-Module müssen auch vor Ort installiert werden. Aber es bringt die Energiewende in Gang, auch chinesische E-Autos, je billiger, desto besser, würde ich sagen.
Wenn es uns mit China zuviel wird, dann gibt es eben Zölle. Die sind auch noch gut für die europäischen Staatskassen.
Kommentar vom 26.08.2024 13:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160232
@Michael 26.08. 09:28
„und reduzieren zugleich den eigenen Verbrauch in einem beeindruckenden Tempo durch post-fossile Transformation. Genau so geht kluge Mitwelt-, Verkehrs-, Energie- und auch Sicherheitspolitik!“
Norwegen hat hier Möglichkeiten, und nutzt sie auch. Neben Öl- und Gasvorkommen eben auch riesige Mengen Wasserkraft bei einer recht kleinen Bevölkerung.
Wir selber können überlegen, ob wir jetzt vielleicht mittelfristig doch eher mehr Braunkohle als Gas für die Stromerzeugung nutzen sollten. Einerseits verursacht das mehr Treibhausgase, andererseits finanziert das keine Fossilen Autokraten. Und ist für uns selbst bei den aktuellen Rohstoffpreisen auch noch billiger. Dann bleibt auch mehr Geld für den weiteren Ausbau der grünen Technik.
Langfristig müssen wir gucken, dass wir die bestehenden unterirdischen Erdgasspeicher als Wintervorrat nutzen, indem wir über den Sommer Biogas sammeln. Da das nicht reichen wird, wenn wir auch die winterliche Heizung regenerativ abdecken, können wir noch alte Braunkohlekraftwerke auf Holz umstellen. Das Holz kann man gut über Jahre sammeln und lagern, und man wäre dann auch auf mal sehr kalte Winter vorbereitet. Dann geht uns auch dann nicht der Strom für die dann verbreiteten Wärmepumpen aus.
Die kurzfristigen Schwankungen im Stromnetz kann man gut z.B. mit Lithiumbatterien ausgleichen, ob nun in Fahrzeugen oder stationär. Mittelfristige Schwankungen kann man mit der Wasserstoffproduktion aus grünem Strom auffangen. Und Saisonaler Bedarf wie auch ein Backup für besonders kalte Winter gehen dann gut mit gespeichertem Biogas und gelagertem Holz.
Das sind unsere technischen Perspektiven. Den nebenbei anfallenden Atomstrom z.B. aus Frankreich können wir dann auch noch mit verarbeiten.
Kommentar vom 26.08.2024 01:16
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160216
@Elisabeth K 25.08. 18:16
„Ein anderes Beispiel dafür ist die Meyer-Werft. Wer braucht noch Kreuzfahrtschiffe?“
In der Tat, und dann beklagt man sich ständig über Fachkräftemangel. Würde die Meyer-Werft zu machen, würden jedenfalls ein paar tausend Arbeitskräfte frei werden. Um in Bereichen zu arbeiten, die wirklich gebraucht werden. Verstehen tue ich die Arbeiter, die haben sich hier jahrelang eingearbeitet, und es kann schon auch Freude machen, solche Schiffe zu bauen. Nur sind eben diese Schiffe nicht so sinnvoll. Wenn sich das dann sogar finanziell nicht mehr lohnt, kann das m.E. auch weg.
„Der Verkauf von Wärmepumpen ist im ersten Halbjahr 2024 um 54 % gesunken im Vergleich zum Vorjahr. In anderen europäischen Ländern gab es Verbote beim Einbau fossiler Heizungen.“
Etwas irritiert war ich mit der geplanten Wärmepumpenpflicht nun doch auch. Die Wärmepumpen mit fossilen Stromquellen betreiben zu müssen ist nicht so sinnvoll, aber dafür richtig teuer. Und auch PV-Strom leistet derzeit nicht soviel Beitrag um die Wärmepumpen zu betreiben. Wirklich sinnvoll ist der Betrieb vor allem, wenn genug Windkraft regional dafür zur Verfügung steht. Da ist Süddeutschland wie auch NRW derzeit noch nicht so weit.
Eine Wärmepumpenpflicht in Küstennähe wäre allerdings jetzt schon wirklich sehr sinnvoll. Wenn mehr Windräder stehen, und auch mehr Nord-Süd-Stromleitungen, dann sollte man auf jeden Fall Bundesweit auf eine Wärmepumpenpflicht noch mal zurückkommen.
Derweil sollen die Kommunen Wärmepläne machen, was auch sehr sinnvoll ist. Wenn unsere Wohnungsgenossenschaft weiß, wo zukünftig Fernwärme installiert wird, dann muss sie da nicht selber mit Wärmepumpen und Gasmotoren aktiv werden. Und da wo keine Fernwärme kommt, kann die Genossenschaft dann auch Geld in die Hand nehmen, und selber entsprechende Technik einbauen. Soweit dann der Ausbau von Windstrom entsprechend voran kommt.
Man könnte dann auch gleich mal PV-Module auf die Dächer setzen, und eigene Steckdosen für E-Autos anbieten. Das wären im Moment deutlich sinnvollere Investitionen als Wärmepumpenheizungen, wo hinterher sowieso Fernwärme kommt. Zumal wir bei mir z.B. zwar einen riesigen Wohnblock mit 250 Wohneinheiten haben, allerdings nicht mal Zentralheizungen in den einzelnen Häusern, sondern in jeder Wohnung eine eigene Gastherme mit normalen Heizkörpern und keine Fussbodenheizung. Hier wäre eine zentrale Lösung für den ganzen Wohnblock denkbar, allerdings auch Fernwärme. Ist ja mitten in der Stadt hier.
Ich finde, es kommt öfter auf die richtige Reihenfolge an. Erst E-Autos und Wärmepumpen anschaffen bevor der grüne Strom dafür da ist, treibt vor allem die Strompreise hoch. Dann lieber erstmal PV und Windräder zubauen, Stromtrassen bauen und Speichermöglichkeiten fördern. Luft für mehr E-Autos hätten wir allerdings schon, und wie gesagt, in Küstennähe gibt es auch jetzt schon den grünen Strom für Wärmepumpenheizungen.
Spätestens wenn immer mehr grüner Strom abgeregelt werden muss, wird es Zeit für die E-Autos und die Wärmepumpen. Das sieht allerdings auch regional sehr verschieden aus.
Kommentar vom 25.08.2024 16:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-wahnsinn-im-alltag-fehlende-elektroautos-kosten-leben-und-zunehmend-steuergeld/#comment-160205
@Michael 25.08. 12:19
„...an bereits entwickelten, organischen Redox-Batterien und Produktionsstätten für grünen Wasserstoff mangelt es noch immer.“
Die Elektrolyseanlagen sind wohl sehr teuer, und müssten möglichst zu 80% des Jahres durchlaufen. Solange wir nur mittags im Sommerhalbjahr Überschüsse haben, ist Wasserstoff nicht die Option. Hier müssen z.B. Lithiumbatterien die täglichen Schwankungen auffangen, was bei über 1000 Ladezyklen auch zur Lebensdauer diese Speichermöglichkeit sehr gut passt. Eine Ladeinfrastruktur für Fahrzeuge, die in beide Richtungen arbeitet, also an sonnigen Tagen immer komplett voll läd und abends den Strom, der nicht zum Fahren gebraucht wurde wieder ins Netz zurückspeist, wären durchaus zu gebrauchen.
„Aus eigenem Erleben können wir Blumes bestätigen: Wer heute Elektroautos fährt, kann sich vor Lade-Angeboten um die Mittagszeit kaum mehr retten.“
Ich hatte jetzt aber gelesen, dass der Strom von öffentlichen Ladesäulen 80 ct die Kwh kostet. Das ist teurer als Benzin. 14 kwh auf 100 Km machen dann 11,20 € / 100 km. 6 Liter Benzin für 1,76 € kommen dann auf 10,56 € / 100 km. Dann hat man noch Speicherverluste.
Irgendwer verdient hier aktuell mit den Ladesäulen anscheinend sehr viel Geld. Wer keine eigene Steckdose hat, der muss wohl richtig zahlen.
„Schon in diesem Jahr sollen 20 Milliarden Euro Steuergelder (!) für das Verschleudern oder gar Vernichten der solaren Überproduktion ausbezahlt werden – weil zu wenig vernetzt und voraus gedacht wurde.“
Offenbar wäre dieses Geld für die Förderung von Elektroautos besser angelegt. Es sollen aber auch zunehmend Lithiumbatterien als ortsfeste Speicher installiert werden. Das ist keine schlechte Idee, finde ich. Viel besser als ein Elektroauto ist immer noch gar kein Privatfahrzeug. Wenn man es denn hinbekommt. Kommt drauf an, wo man wohnt und wo man hin muss. Dann kommt man vielleicht mit ÖPNV und Fahrrad auch weiter, und wenn ein Familienhaushalt mit einem statt mit zwei eigenen Fahrzeugen auskommt, hilft das auch schon ganz erheblich.
Wer trotzdem Geld in die Energiewende investieren will, kann ja auch z.B. in stationäre Speicher investieren? Windkraft in Süddeutschland hängt auch sehr hinter her. Und mehr PV zu installieren lohnt sich trotz teilweiser Überschüsse wohl immer noch. Insbesondere, wenn man viel davon direkt selber nutzen kann, auch ohne eigenes E-Auto. Mit eigenem E-Auto dann aber am meisten. Dann hat man ja auch eine eigene Speichermöglichkeit gleich mit.
Kommentar vom 25.08.2024 14:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-koennen-deutsche-politiker-nur-nicht-reden-wie-kamala-harris-die-obamas/#comment-160201
@Michael 25.08. 12:19
„...nach der alle Probleme von Andersdenkenden, Zuwandernden, religiösen und ethnischen Minderheiten ausgingen.“
Was ja nicht heißt, das diese ganz problemlos sind. Der Attentäter von Solingen war ein andersdenkender zugewanderter Muslim aus Syrien.
In der Tat haben wir umfangreichere Probleme wie die verschleppte Energiewende, die gewaltsame Auseinandersetzung mit Putin und eben den destruktiven Dualismus selbst. Dem dürfte unser Attentäter vermutlich auch verfallen gewesen sein.
Und wir haben es mit neuen Medien zu tun, die u.a. unsere Demokratie herausfordern, und zur Radikalisierung von Menschen beitragen können.
Vergessener Kommentar vom 24.08.2024 18:00
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-evolution-der-kognition-oder-warum-voegel-schlau-sind/
@Holzherr 24.08. 01:32
„..unterstützt das die Annahme, dass neuronale Netze – egal ob biologisch oder künstlich – zu ähnlichen Leistungen und auch zu ähnlichen Fehlern neigen.“
Was dann wiederum ein Phänomen wie eine informatische Leistung nahelegt? Informatische Korrelate mit allerlei Funktionen wie auch Bewusstsein bzw. innere Erlebniswelten könnten dann informatisch definierbar sein, und so dann auch den Maschinen beigebracht werden können.
Vögel müssen Fliegen können, und haben zugleich eine höhere Körpertemperatur mit deutlich mehr Stoffwechselleistung pro Kilogramm Körpergewicht. Sie müssen auch am Gewicht des Gehirns sparen, und die höhere Stoffwechselleistung mag auch die gleiche Anzahl von Nervenzellen auf höhere Leistung bringen.
Außerdem sind Vögel eher kleiner als Säugetiere, und entsprechend schwieriger ist es, dass die Gehirngröße für eine bestimmte Lebensweise die hinreichende Intelligenz liefert. Das macht alles bei Vögeln mehr evolutionären Druck auf effektivere Gehirne.
Bei Walen ist es vermutlich anders herum. Bei zig Tonnen Körpergewicht ist ein Gehirn mit mehren Kilogramm eine energetische Kleinigkeit. Entsprechend dürften diese Tiere eher intelligenter sein, als sie es wirklich brauchen.
Kommentar vom 24.08.2024 01:27
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-evolution-der-kognition-oder-warum-voegel-schlau-sind/#comment-7902
@Hauptartikel
„Also: räumt mit diesem Mythos der Evolution des Gehirns auf, wenn er euch begegnet und eine persönliche Message von mir: Seid lieb zu Tauben.“
Ich bin mit Gänsen, Enten, Fasanen, Tauben, und einer zahmen Elster aufgewachsen, und kann nur bestätigen, das die unseren Kaninchen weit voraus waren. Und insbesondere die Elster sehr beeindruckt hat. Die hat nicht nur die Tauben von der Terrasse vertrieben, wenn die sich dort bei Regen untergestellt haben. Wenn meine Oma mit ihren Dackel zu Besuch kam, hat ihn die Elster bis unter die Küchenbank gejagt, wo er dann geduldet wurde. Offenbar war die Elster nicht nur besonders dreist, sondern dem Dackel vermutlich geistig überlegen.
Ich selber habe später auch Hühner gehalten, und musste feststellen, das die eigentlich sehr vorsichtig, zurückhaltend, ja fast zart und dabei einfühlsam waren, was auf den ersten Blick weniger intelligent aussah. Aber die Hühner beobachten uns Menschen sehr genau, und wissen, wo sie mit uns dran sind. Hier lässt sich eine artübergreifende Empathie beobachten, die man auf den ersten Blick zunächst nicht bemerkt. Man muss sich nur ein wenig Zeit für die Tiere nehmen, dann merken die das, und nehmen ganz vorsichtig Kontakt auf.
Kommentar vom 23.08.2024 16:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-klima-und-wasserkrise-in-sizilien-als-menetekel-fuer-europa/#comment-160125
@Michael 22.08. 09:05
„Wenn wir nicht sehr schnell die Vergeudung von Futtermitteln an und die Emission von Treibhausgasen durch die industrielle Massentierhaltung hinter uns lassen, werden wir erhebliche Preissteigerungen vor allem auf Kosten der Ärmsten erleben.“
Ich denke mal schon ein wenig weniger Tierisches und auch weniger Wegwerfen dürfte schon deutlich auf die Weltmarktpreise wirken.
Ich denke, Du bist nur Vegetarier und nicht Veganer. Wieviel Tierisches gönnst Du Dir denn noch? Also mein Hunger auch auf Fleisch ist dann dennoch recht kompromisslos, es wird aber seit Jahren immer ein bisschen weniger von den Portionen her, und auch öfter mal ganz vegetarisch. Ganz Vegan allerdings nie. Das Minimum ist öfter mal Milchreis mit heißen Kirschen oder Reibekuchen mit nur einem Ei. Aber wenn das die Hauptmahlzeit war, esse ich abends dann doch noch mal eine Portion Käse oder Wurst.
Es mag auch an meinem erheblichen Zuckerkonsum in Getränken liegen, dass ich von tierischem Eiweiß in relevanten Mengen nicht herunterkomme.
Naja, wer jedenfalls reichlich Milchprodukte und Eier konsumiert, der muss dann anerkennen, das man zumindest die Milchkühe und Legehennen dann aber auch essen kann. Dieses Fleisch wegzuwerfen wäre wohl pure Verschwendung und damit keine Option.
Dann gibts aber auch noch ziemlich große Weideflächen, die man nur mittels Grasfressern nutzen kann, und es gibt Abfälle und Überschüsse, die man nur an Schweine und Hühner verfüttern kann. Bevor man das alles komplett zu Biogas macht, würde ich es allerdings zunächst mal zur Ernährung anbieten. Auch wenn es mir daran gelegen ist, wie es den Ärmsten geht.
Was dann wirklich keiner mehr essen will, das kann dann von mir aus auch in die Biogasanlage. Wie schon gesagt, die Energiewende geht mit PV und WKA sowie mit Speicherlösungen. Biomasse ist eine gute Option, aber es gibt technische Alternativen dafür, wenn man eben erstmal konsequent die Ernährung sichert.
Kommentar vom 23.08.2024 15:00
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160122
@Bednarik 23.08. 09:05
„Ressourcenfluch und Ressourcenkurs – Solarpunks nehmen sich die Freiheiten, Technologien für das Miteinander von Menschen und Mitwelt zu wählen. Erscheint mir sowohl dualistisch als auch sexistisch.“
Das Bild zeigt sehr deutlich die Gier nach Profit, und die Ausmaße der gesamten Energiewirtschaft. Es geht um die komplette Energieversorgung der gesamten Menschheit, die in ihrem Ausmaß tatsächlich die halbe Welt in Brand setzt.
Und im Vordergrund dann eben die klare Haltung: Wir machen das nicht mehr mit, und richten uns in umfassenden Alternativen ein. Eine schwarze Frau möge dann noch die Perspektive vermitteln, dass der globale Süden in seiner Entwicklung gleich in die Energiewende einsteigt, und den Weg über die fossile Phase so überspringt. Sowie dass es eher Männer sind, die den reinen Profit suchen, während Frauen eher das praktische Leben in seinen konkreten Herausforderungen im Blick haben.
Konflikte sind nicht automatisch Dualismus. Wenn man sich alle Seiten genau anguckt, kann man zu weiterführenden Lösungen kommen, öfter sogar gemeinsam. Mit durchaus auch mal klaren Standpunkten.
@Uli Schoppe 23.08. 05:34
„Fleischkonsum deutlich eingeschränkt. Was habe ich verloren? Nix, neue interessante Rezepte gewonnen so nur auf der ganz untersten Ebene. Die Liste ist endlos. Für jeden…“
Einfach mal gucken, was man denn macht und einkauft. Vielleicht spart man sogar so viel Geld, dass man weniger arbeiten kann, um sich anderen interessanten Lebensmöglichkeiten zuzuwenden.
Kommentar vom 23.08.2024 01:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/do-something-demokratisierung-als-fantasiearbeit-mit-generativer-ki-kunst/#comment-160108
@Hauptartikel
„Ich kann keine Urheberrechtsverletzung darin erkennen, dass täglich mehr KI-Crawler über diesen Blog gehen und aus dem Vorgefundenen neue Inhalte zu den Prompts von Interessierten schöpfen. Mir wird dadurch nichts genommen, denn auch ich betrachte mit Elinor Ostrom Wissen und Ästhetik als öffentliche und gerne zu mehrende Güter.„
Sehe ich auch so. Wenn man mit Kulturinhalten auch mal Geld verdienen kann, dann ist das keine schlechte Sache. Wenn man aber wirklich auch zum gesamten Diskurs was beitragen will, dann kann man es durchaus begrüßen, wenn es auch noch weiter die Runde macht, ohne dass man noch mehr Geld damit verdient.
Und was man nun ins Netz stellt, da weiß man ja nun, dass das dann nicht nur gelesen, sondern auch kopiert und von KI ausgewertet wird. Das muss eigentlich jeder Autor selber entscheiden, ab wann er mit dem Verkauf z.B. seiner Bücher zufrieden sein kann, und seine Arbeit dann allgemeinfrei zur Verfügung stellt.
Insbesondere gibt es ja auch jede Menge Text z.B. von Wissenschaftlern, die eigentlich sowieso von der Allgemeinheit finanziert werden. Da kann man dann sogar verlangen, das die Ergebnisse nicht hinter Paywalls versteckt bleiben.
Und natürlich gibt es reichlich Text, nicht nur auf diesem Blog, der wirklich um der Diskussion willen geschrieben wird, und nirgends ein finanzieller Hintergrund eine Rolle spielt.
Die freiwillige Arbeit an öffentlichen Gütern kann durchaus erfüllend sein, und kommt auch ohne jede finanzielle Perspektive aus.
Mit klassischer Malerei oder etwa Lyrik versuchen sich schon immer hunderttausende Künstler hauptsächlich aus purer Lust an der Arbeit, ohne nennenswerte finanzielle Erfolge zu erzielen. Die werden mit Sicherheit sogar froh sein, wenn ihre Werke wenigstens ein wenig geteilt werden. Wer verdient mit Kunst denn wirklich sein Geld? Das sind nicht viele.
Ich verwende gerne den Begriff Mikrokulturprozess, das umfasst alle Produktion und Interaktion, die insgesamt durch die Menschheit kursiert. Dazu gehört dann auch das Miteinander in der privaten Doppelkopfrunde, wenn dann zwischendurch z.B. kurz über den Ukrainekrieg gesprochen wird. Und selbst was man ganz für sich beim Spaziergang im Park so denkt, ist ein Teil vom Mikrokulturprozess.
Es sieht so aus, dass die aktuellen LLMs mit ihren Zusammenfassungen wichtige Verbindungsarbeit leistet, die im Zweifelsfall mit einem quasi eingebauten dialogischem Monismus unterwegs ist. Diese KI kennt eben viele Seiten, Standpunkte und Perspektiven, und versucht zumindest, eine wirkliche Zusammenfassung zu leisten. Was wir wiederum leicht aufgreifen und für uns als Mensch noch mal weiter verarbeiten können.
So gehört KI wie alle IT und alle analogen Medien fest zum Mikrokulturprozess dazu. Die wesentliche Basis sind aber wir Menschen. Und soweit wir als Menschen auch an Geisteswelten beteiligt sind, dann gehören diese zu dieser Basis auch noch dazu.
Naja, und die restliche Natur lebt auch noch, und zumindest unsere Hunde und Katzen begleiten uns Menschen auf ihre Weise durchaus.
Kommentar vom 22.08.2024 16:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160093
@N 22.08. 13:55
„…
Mich wundert’s, dass ich so fröhlich bin
Da mir mein Sein ist unbekannt
geb ich es ganz in Gottes Hand.“
In der Tat bezieht sich das auf ziemlich Vieles im Leben. Und doch gibt es Einsichten, Aussichten, Erkenntnisse und Konzepte, denen man dennoch folgen kann.
Schicksalsergebenheit hat seine Stärken, hier ist was Größeres, als wir selbst. Und doch bewegen wir uns auch in Räumen, die wir verstehen und manchmal sogar beherrschen können.
Solarpunk weiter ausarbeiten, und uns daran machen, es wirklich umzusetzen, das geht wirklich. Und wir dürfen sogar noch hoffen, dass wir mit Rückenwind des Universums dabei rechnen können.
Das sind ja alles durchaus nachvollziehbare Strukturen, die wir wiederum mit eigenen selbstgeschaffenen Strukturen wirklich verwirklichen können. Das Geheimnis des Gemeinsinns könnte der Schlüssel sein, der am Ende den Unterschied macht?
Derweil bleibt der eigene Lebenslauf eine eigene Reise, in Welten, die man gar nicht immer geahnt hat. Gelegenheiten ergeben sich, das lässt mich öfter staunen. Und doch ist es einfache Wirklichkeit, wie es so kommt.
Kommentar vom 21.08.2024 01:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160062
@Michael 21.08. 19:36
„Ich bin dagegen der Auffassung, dass eine entschlossene Energie- und Verkehrswende hin zu Erneuerbaren Friedensenergien den Regimen in Russland, Iran, Katar usw. schon jetzt auch wirtschaftlich signalisieren würde – so geht es nicht weiter! „
Gerne, und an mir soll es nicht scheitern. Wir können in 10 Jahren mit der Energiewende fertig sein, klarer Fall. Und mit bevorzugtem Braunkohleeinsatz sogar schon in 5 Jahren kein ÖL und Gas mehr brauchen. Dann müssten wir aber den Konsum um ein Drittel herunterfahren und die freiwerdenden Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen konsequent und vor allem intelligent in die Energiewende investieren.
Da ich das nicht erwarte, obwohl ich es sogar gut fände und auch persönlich mitmachen würde, müssen wir uns mit einem noch viele Jahre solventen Putin auseinandersetzen. Und um uns vor einem Krieg mit Russland auch ohne die USA in der Nato schützen zu können, fehlt hier vermutlich eine ganze Menge.
@Andreas 21.08. 22:45
„Und natürlich muss ich zugrundelegen dass die europäischen NATO-Mitgliedsländer zusammenhalten falls sich die USA zurückziehen.“
Da gehe ich fest von aus. Mir reicht es aber nicht, einen Angriffs Russland wahrscheinlich abwehren zu können. Ich wünsche mir unbedingt, dass Putin einen Angriff gar nicht erst versucht. Und wenn sich in 5 Jahren das Problem durchgreifend entschärft hat, können wir dann auch unsere Rüstungsaufwendungen wieder auf ein Minimum herunterfahren. Was wir einmal haben, dürfte einige Zeit einsatzfähig bleiben.
„Das wird ja im berühmten Haber-Bosch-Verfahren hergestellt: CH4+H20=CO+3H2, 3H2+N2=2NH3.“
Wenn wir genug Grünen Wasserstoff haben, brauchen wir kein bisschen Biomethan dafür. Eben 3H2+N2=2NH3, oder nicht?
Den Wasserstoff werden wir genug haben. Das Biomethan kann man entsprechend sinnvoller nutzen, insbesondere um die bestehenden unterirdischen Gasspeicher zu nutzen, damit wir über die winterlichen Dunkelflauten kommen.
„Da wir langfristig wegkommen müssen von tierischen Produkten steht diese Gülle (hoffentlich) irgendwann nicht mehr zur Verfügung.“
Wenn wir das schaffen, dann haben wir den völligen Überfluss. Aber ich glaube nicht, das die Menschen das mitmachen, und sich der Anteil an Tierischem in der Ernährung nur halbieren lässt. Und ich persönlich werde mehr als eine Halbierung keineswegs mitmachen, u.a. auch, weil die Ressourcen dafür wirklich reichen werden.
„Und Agrarflächen nur zum Anbau von Energiepflanzen ist ebenfalls ein sehr schädliches Unterfangen.“
Wenn man den Anbau vernünftiger hinbekommt weniger. Klar ist aber auch, dass man das nur machen sollte, wenn hier wirklich Überschüsse da sind, die wir nicht mehr zur Ernährung brauchen. Dann eben lieber mehr PV-Module aufbauen und mehr grünen Wasserstoff nutzen, das geht ja auch.
„Selbst jahrzehntelange Befürworter der Biolandwirtschaft wie Urs Niggli sagen ganz klar dass man mit Biolandwirtschaft die Welt nicht ernähren kann.“
Es muss nicht gleich Biolandwirtschaft sein. Bodenerhaltende Bewirtschaftung geht auch bei konventioneller Landwirtschaft, ohne wesentliche Ertragseinbußen. Es wäre aber irgendwann zu überlegen, wirklich auch auf Bioanbau umzusteigen, soweit denn die globalen Erträge dafür ausreichen. Und dafür auf extra angebaute Energiepflanzen zu verzichten, nicht für Biogas und auch nicht als Kraftstoff.
Das geht mit anderer grüner Technik halt auch. Und zukünftig irgendwann vielleicht sogar kostengünstiger. Da sollten wir auf jeden Fall drauf achten, bevor wir neue Anbauflächen für Energiepflanzen frei machen. Wenn Windräder, PV-Module und Speichermöglichkeiten deutlich günstiger sind als extra angebaute Energiepflanzen, dann kann man die Flächen sogar der Natur zurückgeben, falls sie denn tatsächlich für die Ernährung nicht mehr gebraucht werden und die Nutzung als Energiequelle teurer wäre als die technischen Alternativen.
Das sind aber wohl Fragen, die erst in 15 oder 20 Jahren akut werden.
Kommentar vom 21.08.2024 17:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160052
@Michael 21.08. 14:13
„Ohne die Milliardeneinnahmen aus dem Öl- und Gasexport hätte Putin schon längst klein beigeben müssen.“
Und genau hier liegen die besten Aussichten. Dass wir auch wieder mit weit weniger Aufrüstung auskommen können. Die meisten Kriege gehen auf Kosten von fossilen Autokraten, nur China ist hier eine Ausnahme. Deren Entwicklung derzeit unklar ist, China könnte aber friedlich bleiben.
Entsprechend wichtig ist die Energiewende. Die ändert allerdings wenig an der aktuellen Gefahr, die von Putin ausgeht. Hier hilft m.E. erstmal nur militärische Realität inclusive hinreichend Aufrüstung. Wir haben allein in Europa zwar mehr als 10 mal mehr Geld als Putin, was freilich rein gar nichts hilft, wenn wir zu wenig davon für Rüstung ausgeben. Putin hat längst auf Kriegswirtschaft ganz konkret umgestellt, und der Ukraine ging schon so ziemlich die Artilleriemunition aus.
Kommentar vom 21.08.2024 16:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160048
@Andreas 21.08. 13:44
„Und dann denkt jemand ernsthaft er würde sich auch noch mit der NATO anlegen wollen? D.h. mit dem JETZIGEN Umfang und den JETZIGEN Militärausgaben der NATO-Mitgliedsländer?“
Solange die Nato zusammenhält sehe ich in der Tat auch wenig Aufrüstungsbedarf. Mir geht es darum, dass eventuell die USA hier aussteigen, und dass dann ein Putin einfach mal probiert, ob er nicht doch was gegen uns gewinnen kann. Die Risiken die Putin eingeht, wären für uns kaum verständlich, es wäre wohl sehr wahrscheinlich, dass auch eine Nato ohne die USA mit Russland fertig wird.
Aber für Putin ist die Chance da, dass wir Europäer militärisch ein bunter Haufen sind, der sich seit Jahrzehnten gar nicht wirklich auf eine effektive Verteidigungsfähigkeit konzentriert hat. Ich würde entsprechend lieber ein paar hundert Milliarden mehr ausgeben, wenn es denn dazu führt, dass es Putin gar nicht erst versucht.
Nebenbei kann die USA mit Iran und China ziemlich beschäftigt sein, wenn die denn die Situation ausnutzen, dass Russland die Nato herausfordert. Wenn hier Autokraten auch mal zusammenarbeiten, erfordert das unsererseits auch entschiedene Zusammenarbeit. Und eben auch Aufrüstung.
„Könnten wir nicht aus Erdgas riesige Mengen Stickstoffdünger produzieren würde schon ein Großteil der Menschheit innerhalb eines Jahres verhungern.“
Das macht nicht viel aus, und geht auch mit Biogas, vermutlich auch mit Wasserstoff.
„Zum anderen verlieren wir (trotz Dünger) jedes Jahr ca. 1cm an Bodenfruchtbarkeit.“
In der Tat sind die aktuellen Anbaumethoden gar nicht optimal. Mit relativ wenig Aufwand kann man mittels Zwischensaaten, Komposteinsatz und Heckenstreifen die Bodenfruchtbarkeit mittel- und langfristig sogar immer weiter steigern. Das lohnt sich nur nicht, weil die Bauern jetzt und sofort Geld verdienen müssen. Mit entsprechender Förderung könnte man flächendeckend aktiv werden, und dieses Problem wäre Geschichte.
„Wir können auch nicht hergehen und die landwirtschaftliche Fläche ausweiten um dann pro Fläche den Boden weniger auszulaugen.“
In Afrika ist hier noch sehr viel Luft nach oben, was effektive Bewirtschaftung betrifft. Woanders dann in der Tat nicht mehr so viel.
„Wenn wir heute irgendwelche großen Tierherden in Afrika sehen dann sind das kümmerliche Reste dessen was einst auf diesem Planeten unterwegs war. Dass ein Ökosystem so nicht dauerhaft funktionieren kann leuchtet wohl jedem ein.“
Brauchen wir in Europa riesige Flächen, auf denen Tierherden grasen können, die wir für uns gar nicht nutzen? Mir würde es reichen, wenn unsere Landwirtschaft ökologisch genug gestaltet wäre, und unsere Wälder in gutem Zustand wären.
„Was ich so gelesen habe schwanken die Werte zwischen 500 Millionen und 2 Milliarden.“
Diese Zahlen kann ich nicht nachvollziehen. Selbst im dicht besiedelten Europa erzielen wir unterm Strich Überschüsse, und nehmen nebenbei noch Millionen Zuwanderer auf. Was ich in der Tat sehe, das sind die vielen Menschen im globalen Süden, die sofort auch tierische Produkte einkaufen würden, wenn sie denn das Geld dafür hätten. Dieses wäre in der Tat zu bedenken, und würde nahelegen, dass wir doch kurzfristig eine weitere Schrumpfung fördern sollten. Als Optimum kann ich mir in etwa 6 Milliarden Menschen vorstellen.
„Wir MÜSSEN daher unsere Bevölkerungszahl so schnell wie möglich reduzieren.“
Wir schrumpfen doch in der EU schon seit Jahrzehnten. Die Menschen, die wir hier aufnehmen, vermehren ja keineswegs die Weltbevölkerung. Und wir sind dann unterm Strich mehr als konstant, kommen in der EU mit der eigenen Produktion aus, und leben längst in vollen Zügen.
Mit dem deutlichem Potential, weniger Tierisches zu verzehren und auch noch weniger wegzuwerfen. Das wird zu erheblichen Überschüssen führen, die wir mittelfristig an den globalen Süden verkaufen können, wenn es denen mal wirtschaftlich besser geht.
„Dass eine schrumpfende Bevölkerung Sozialsysteme an ihre Grenzen und darüber hinaus bringen kann ist klar. Das sind aber Nebensächlichkeiten wenn es ums pure Überleben geht.“
Das sehe ich auch als praktikabel an. Etwas weniger Überfluss, und wir kommen auch mit einem Mangel an Arbeitskräften zurecht. Aber wie gesagt, soweit wie die landwirtschaftlichen Erträge wirklich reichen, werden wir keinesfalls verhungern.
Die Geburtenzahlen sind in der EU unverändert niedrig. Ich mag dem Zustimmen, dass wenn wir 6 Milliarden global als Optimum anstreben, dass wir dann auch gerne noch eine weitere Generation warten können, bis dass wir für wieder bestandserhaltenden Kinderreichtum sorgen sollten. Wieviele Einwanderer wir aus dem Globalen Süden noch einladen spielt hierbei überhaupt keine Rolle, das wäre ja nur eine Verschiebung. Auf jedem Fall können wir uns in der EU weiterhin problemlos in vollen Zügen richtig schön reichhaltig ernähren.
Für den globalen Süden kann es nur besser werden, je schneller es auch dort zu einer Bevölkerungsschrumpfung kommt, desto eher kann man sich auch dort reichhaltiger ernähren.
Kommentar vom 20.08.2024 17:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160026
@Michael 20.08. 16:41
„Nach meinem Verständnis würde eine weitere Verkürzung der Arbeitszeiten den Arbeitskräftemangel in vielen Bereichen noch “verschärfen” und zudem zu höheren Lohnkosten und also Preisen etwa für Gesundheit, Pflege, Gastronomie, ÖPNV etc. führen.“
Die Verkürzung der Arbeitszeiten wäre doch erst eine Reaktion auf massive Einbrüche bei den Arbeitsplätzen in der Autoindustrie. Das macht dann Millionen Arbeitsplätze aus. Natürlich würde man das erstmal nutzen, um den längst bestehenden Arbeitskräftemangel auszugleichen.
Ich gehe jetzt davon aus, dass ein umfassend eingesetztes Sammeltaxisystem den Umsatz in der Autoindustrie um ca. 70 % reduzieren würde.
Zunächst würden diese frei gewordenen Arbeitskräfte dann die derzeit freien Stellen besetzen und damit den Fachkräftemangel entscheidend entschärfen. Nur wenn das nicht reicht, wäre es auch noch sinnvoll, die Arbeitszeiten zu reduzieren.
Und die kürzeren Arbeitszeiten würden dann auch mehr Kinderbetreuung möglich machen, was dann zumindest theoretisch auch zu mehr Geburtenzahlen führen kann. Das ist sicherlich nicht der einzige Faktor, aber klar ist, dass Kinder erstmal sehr viel Arbeit machen, bis sie dann selber wieder produktiv werden. Das muss man dann eben wirklich investieren.
Es müsste doch generell klar sein, dass weniger Konsumaufwand grundsätzlich Zeit frei macht, auch Zeit, Kinder großzuziehen.
Kommentar vom 20.08.2024 16:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-160017
@Michael 20.08. 14:24
„Ihr Verlust durch die weitere Irrfahrt in die fossile Sackgasse wäre für mein Heimatland, aber auch etwa für Bayern und Niedersachsen eine Katastrophe!“
Klar wird das Zeit, dass man auch E-Autos hinbekommt. Aber wie gesagt, wenn die selbstfahrenden Sammeltaxis kommen, muss man dann schrumpfen. Das wird aber noch mindestens 15 Jahre dauern, bis hier ein großer Teil des Verkehrs auf diese Art abläuft.
Zeit genug, um sich was anderes zu überlegen. Etwa Rüstungsgüter, doch wieder eigene PV-Anlagen und Windturbinen, oder was so an Neuem auf den Markt kommt, wo man jetzt noch gar nicht dran denkt.
Und wenn wirklich unterm Strich deutlich weniger Arbeitskraft gebraucht wird, dann eben kürzere Arbeitszeiten. Gerade junge Leute würden das wohl sehr begrüßen. Natürlich fiele der Fachkräftemangel dann auch weg. Und man hätte sogar Luft, um wieder bestandserhaltenden Kinderreichtum hinzubekommen.
Es ist doch hauptsächlicher der Konflikt zwischen Karriere und Kinderbetreuungsaufwand, der den Geburtenmangel verursacht. Und auch gesamtgesellschaftlich gesehen würde eine akute Normalisierung der Geburtenraten den Arbeitskräftemangel erst mal für 20 Jahre noch verschärfen, bis die Kinder endlich auf dem Arbeitsmarkt ankommen.
Wenn wir das wirklich machen wollen, dann hilft doch weniger Arbeitskräftebedarf ganz erheblich. Und die größten Einsparungen, die ich mir vorstellen kann, wäre eben ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Batteriefahrzeugen.
Dafür reichen dann auch die Lithiumvorkommen, nicht aber wenn jeder sein eigenes E-Auto haben will.
Kommentar vom 20.08.2024 14:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/
@Michael 20.08. 13:09
„Ich bin ehrlich entsetzt und besorgt, dass die meisten deutschen Autokonzerne auf kurzfristige, fossile Shareholder-Value-Profite gesetzt und die entscheidenden Investitionen in Elektromobilität aufgeschoben haben.“
Ich trage es mit Fassung. E-Autos sind viel besser als Verbrenner, aber noch viel besser sind vor allem weniger und besser besetzte Fahrzeuge. Dann schrumpft der Absatz sowieso ganz gewaltig.
Wenn sich die deutsche Autoindustrie dann selber schadet, wenn die Kunden nicht mehr viele Verbrenner nachfragen, dann muss sie eben schrumpfen. Wenn das damit zusammenfällt, dass immer mehr Menschen gar kein eigenes Auto mehr wollen, dann fällt das womöglich kaum mehr auf.
Naja, weniger Mitarbeiter in der Autoindustrie bedeuten auch weniger Fachkräftemangel in allen anderen Bereichen scheint mir. Unterm Strich ist das doch gar nicht mal so schlecht.
E-Autos eignen sich gut für Carsharing, und wenn es mal gelingt, ein System von selbstfahrenden Sammeltaxis zu etablieren, dann hätten wir eine neue Welt. Die meisten Parkplätze würden frei, Staus wären auch verschwunden, und diese Form der Mobilität dürfte auch noch ziemlich kostengünstig werden.
Es wäre beliebig viel Platz für Radwege, und für viel mehr Grün und Plätze zum Verweilen in den Städten. Und für Schwammstadtmaßnahmen auch noch. Das wäre jetzt ein urbaner Solarpunk, wo man sich überlegen kann, was man mit diesen riesigen Flächen in den Innenstädten am besten so alles machen kann. Das sind wirkliche Werte, die hier frei werden können.
Wenn man sich die stehende Blechlawine hier in Innensstadtnähe mal bewusst anguckt, und sich vorstellt, dass die auf 20% runterschrumpft, dann sieht man hier wirklich riesige freie Räume.
Kommentar vom 20.08.2024 01:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/#comment-159992
@Michael 20.08. 00:18
„Die Wissenschaft verweist darauf, dass irgendwann Sinnerhöhungen mehr Lebensglück stiften als weitere Gehaltserhöhungen.“
Ist vollkommen klar. Und man muss vor allem nicht alles Geld sofort verkonsumieren, es kann sogar Spaß machen, Geld zu sammeln. Was der Energiewende wiederum sogar hilft.
Was hier noch fehlt ist Naturerfahrung als Quelle von Glück. Und vielleicht sogar spirituelle Erfahrung, gerne im Zusammenhang mit Naturerfahrung.
Bildung ist mir etwas speziell, eigentlich attraktiver ist noch persönliche Erkenntnis, wie auch wirklich was zu bewegen.
Und natürlich Teil von was wirklich größerem zu sein. Das kann den ganzen Menschen moblisieren.
Kommentar vom 20.08.2024 00:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gegen-wen-und-was-rebelliert-der-post-fossile-solarpunk/
@Hauptartikel
„Wie und vor allem warum sollte denn eine Wirtschaft ewig weiterwachsen, wenn die Gesellschaft mangels Kindern längst schrumpft?“
Es heißt ja, dass sonst die Staatsfinanzen schwieriger werden. Da gibt es dann aber recht einfache Mittel gegen. Einmal Vermögenssteuern und Erbschaftssteuern, und dann könnte man mal KI und überhaupt IT in den öffentlichen Verwaltungen wirklich nutzen und hier Beamtenstellen und damit Staatsausgaben reduzieren. Insbesondere in Zeiten von Arbeitskräftemangel würde das die Staatsfinanzen deutlich stabilisieren.
Sogar so, dass wir auch noch viel mehr Aufrüsten können.
Die Wirtschaft darf also schrumpfen, und wenn immer mehr Menschen ihre eigene Verantwortung entdecken und ihren eigenen Konsum überprüfen, dann floriert nicht nur das Leben, die Wirtschaft wie die Staatsfinanzen können auch damit leben.
Zumal die ganze Zeit die zunehmende Automatisierung weiterläuft. Und immer mehr Konsum möglich macht. Es würde also sogar schon spürbar wirksam sein, wenn der private Konsum nur noch langsam wachsen würde.
Klar ist aber auch, dass wir mit der Energiewende schon hinterher hängen, und je weniger Konsum, desto schneller auch die Energiewende. Mittelfristig aber nur. Wenn der Umbau fertig wird, sieht es nach mehr Luft für doch wieder mehr Konsum aus.
Oder wir haben bis dahin gelernt, uns anderweitig gut zu beschäftigen, und wir gucken dann lieber, dass wir immer weniger Arbeiten müssen. Man kann auch Zeit investieren, das Leben auf diesem Planeten möglichst hautnah mit zu erleben, wie auch wieder Zeit in bestandserhaltenden Kinderreichtum investieren.
Kommentar vom 19.08.2024 16:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-klima-und-wasserkrise-in-sizilien-als-menetekel-fuer-europa/#comment-159970
@Michael 19.08. 15:43 / perplexity.ai
„Die Bewegung inspiriert dazu, aktiv an der Gestaltung einer besseren Welt mitzuwirken, indem sie Besitz und Zeit als Mittel zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit betrachtet.“
Naja, die einen besitzen alles, die andere Hälfte gibt ihr Geld immer aus, und muss sich alles mieten. Das wird sich kaum ändern, ist aber auch nicht das Problem.
Wird die grüne Technik entsprechend nachgefragt, wird man das meiste Kapital genau da anlegen, und die nichts Besitzenden werden eben u.a. über ihre Stromrechnung ihre Beiträge leisten.
Aber mir geht es immer auch darum, dass mit weniger Konsumaktionismus alle mehr Zeit haben. Auch Zeit, diesen wunderbaren Planeten zu erkunden. Je mehr tätige Anstrengung zu dessen Florieren, desto mehr kann genau das dann auch mehr Spaß machen. Man wird sozusagen tätigerweise intensiverer Teil des großen Ganzen.
Zumal schon nur etwas weniger Konsum gleich auch maßgeblich Mittel frei machen kann. An Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen. Und es beschleunigt damit nicht nur den technischen Umbau, sondern reduziert sofort die Emissionen und am Ende auch noch das erforderliche Ausmaß der Ausbauziele.
Insbesondere sieht es nicht so aus, dass es für unser Wohlstandsniveau nachhaltige Lösungen gibt, es klimaneutral umzubauen. Da dürften vermutlich die Rohstoffe für fehlen. Schon gar nicht, wenn der Rest der Welt auch noch so leben will.
Man wird sehen, was die Technik noch alles so erfindet, vielleicht reicht es irgendwann doch. Auf jeden Fall braucht es aber mittelfristig mehr Tempo, und da wäre schon nur etwas weniger Konsum mit Abstand ein ganz maßgeblicher Faktor.
Kommentar vom 19.08.2024 14:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-klima-und-wasserkrise-in-sizilien-als-menetekel-fuer-europa/#comment-159968
@Michael 19.08. 07:48
„Leider kann ich etwa die Emissionen von CO2 und besonders Methan durch die industrielle Massentierhaltung nicht ganz so entspannt sehen. Die eskalierenden Folgen der Treibhausgas-Erhitzung sehen wir ja inzwischen auch in Europa, auch auf Sizilien.“
Hier ist an so vielen Stellen was zu machen, dass ich hier recht zuversichtlich bin. Wenn wir uns auf den Weg in eine Solarpunkzukunft machen, dann werden wir mit den Schwierigkeiten fertig werden.
Wie viel Erwärmung jetzt wirklich auf uns zu kommt, ist leider auch den Klimaforschern nur sehr ungenau bekannt. Da ändern lokale Schwierigkeiten wie gerade in Sizilien wenig dran, das real zu befürchtende Klima folgt keinen lokalen Menetekeln, sondern einer globalen Entwicklung eines hochkomplexen irdischen Klimasystems.
Wir wissen nicht, ob es die nächsten 25 Jahre nur um 0,5° oder um 2,5° wärmer wird als wir es aktuell mit 1,5° über dem vorindustriellen Niveau bereits haben. Wir können da nur abwarten, und tun was in unserer Macht steht. Ständig auf lokale Spitzenwerte zu gucken führt zu nichts.
Man kann so die Menschen dazu bringen, das Thema ernst zu nehmen, ja. Aber die wirkliche Zukunft funktioniert so nicht, einzelne Spitzenwerte sagen nur wenig aus, wenn es darum geht, was uns wirklich noch erwartetet.
@Michael 19.08. 10:51 / perplexity.ai
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Solarpunk durch seine optimistischen, aber realistischen Zukunftsvisionen tatsächlich die Weite der Zeit erschließt und damit Hoffnung vermittelt.“
Hier geht es nicht nur um Klimabewahrung und sonstige Bewahrung von florierenden Ökosystemen. Hier geht es m.E. auch um eine entspanntere Lebensweise, die sich nicht darin verliert, teilweise völlig sinnlosen Konsum zu zelebrieren und sich dafür auch noch abzurackern.
Statt sich Unsummen für den fetten SUV zusammen zu sparen, kann man sich besser einfach Zeit nehmen, mit dem Fahrrad auf Campingtour zu gehen und die heimische Natur erkunden und genießen.
Der Abbau von Verschwendung ist an vielen Stellen praktikabel, und immer hilfreich. Kein Fleisch mehr kann dazu gehören, ist aber nur eine von ziemlich vielen Möglichkeiten, hier wirklich auch rasant vorwärts zu kommen.
Am besten guckt hier jeder, wo er selber näher dran ist, was zu machen. Der eine spart erstmal bei der Raumtemperatur, der andere hat Geld zum investieren, und kann sich eine PV-Anlage zulegen. Der eine schafft alle Wege mit dem Fahrrad, der andere mag Fleisch sowieso nicht so sehr, und lässt es dann ganz weg.
Kommentar vom 19.08.2024 01:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-klima-und-wasserkrise-in-sizilien-als-menetekel-fuer-europa/#comment-159943
@Michael 18.08. 19:03
„Ich möchte kein Tierfleisch mehr konsumieren – aber schon gar nicht möchte ich unter einer Regierung leben, die uns die Nahrung vorschreibt.“
Das ist mir auch ziemlich wichtig. Eine gewisse Menge Fleisch fällt aber auch an, wenn man Milchprodukte und Eier isst. So viel ist das nicht, aber wem es wirklich schmeckt, der freut sich dann schon über ein Stück Fleisch. Ich auch.
Statt einer Subventionierung der Fleischproduktion wäre ich eher für Subventionierung von Bodenverbessernden Anbaumethoden. Ich hätte auch nichts gegen 19% Mehrwertsteuer auf tierische Produkte, aber nur, wenn dann die Mehrwertsteuern auf alle anderen Nahrungsmittel inclusive Getränke ganz gestrichen wird.
Weniger Tierisches, und vor allem nichts wegwerfen, danach suche ich dann schon. Auch wenn das weiter vergleichsweise billig bleibt. Was aber so einfach gar nicht ist. Wobei mir persönlich gutes Essen sehr wichtig ist. Hier geht es auch um Kochkünste, die begrenzt sein können.
Ich denke auch nicht, dass wir wirklich darauf angewiesen sind, einen erheblichen Anteil der Landwirtschaftlichen Produktion für Biogas oder Treibstoffe zu verwenden. Solange wir hier globale Überschüsse haben, ist das Ok. aber wenn das Essen wirklich knapp wird, angesichts von mehr Nachfrage im globalen Süden, dann sollten wir uns auf Reste, Abfälle und Ungenießbares beschränken, was wir dann zur Energieversorgung nutzen wollen.
Noch kann sich der globale Süden nur Veganes leisten, wenn es denen mal besser geht, dann werden die anders einkaufen wollen. Außerdem wächst die Weltbevölkerung noch ein wenig, und was der Klimawandel bringt, ist auch wohl vorerst unbekannt. Nebenbei sind aber auch noch globale Ertragssteigerungen zu erwarten, trotz Klimawandel.
Dann kommt es womöglich gar nicht zu einem Konflikt zwischen Ernährung und Bioenergienutzung. Insbesondere, wenn hier wirklich viele Menschen ihre Verantwortung wahrnehmen. Und mit Tierischen ziemlich sparen und nicht viel wegwerfen.
Am wichtigsten wäre Bioenergie als saisonaler Beitrag um über den Winter zu kommen. Kurzfristige Engpässe in der Energieversorgung können sehr gut z.B. mit Lithiumbatterien ausgeglichen werden. Was wir brauchen werden, das ist genug Biogas, um die bestehenden Erdgasspeicher über den Sommer zu füllen. Das kann aber auch zusätzliches Methan aus einer thermischen Verwertung des anfallenden Mülls sein. Ansonsten könnte man auch lagerfähigen Müll und Brennholz als Extrareserve in großem Maßstab ansammeln, und diese dann in außergewöhnlichen Energiemangelsituationen in umgebauten alten Braunkohlekraftwerken verstromen.
Holz zum Heizen könnte auch eine durchaus sinnvolle Ergänzung von Wärmepumpenheizungen sein.
Den Rest macht dann erst mal eine umfassende Primärproduktion von Wind und Sonne, Nutzung aller Speichermöglichkeiten inclusive Elektrofahrzeuge, genügend Fernstromleitungen und was man mit Wasserstoff noch alles so machen kann.
Ein Konflikt mit der Ernährung dürfte wirklich vermeidbar sein.
Was das Methan aus der Landwirtschaft angeht, so sehe ich hier nicht ganz so große Probleme. Das ist zwar 30 mal stärker als CO2, verschwindet aber auch schon nach gut 10 Jahren von selber wieder. Und die Stickstoffdioxidemissionen der Landwirtschaft fallen überwiegend weg, wenn man die Gülle erstmal durch Biogasanlagen schickt, bevor man dann die Reste davon auf dem Acker ausbringt.
Methan und Stickoxide tragen freilich zur aktuellen Erwärmung bei, aber insbesondere Methan wird auch von selber abgebaut, und wird bei weiter konstanten Emissionen keine weitere Erwärmung mehr verursachen. Werden die Emissionen reduziert, sinkt auch schon innerhalb weniger Jahre wieder der dadurch verursachten Anteil an der Erderwärmung und es wird gleich wieder etwas kühler.
Kommentar vom 18.08.2024 17:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-klima-und-wasserkrise-in-sizilien-als-menetekel-fuer-europa/#comment-159919
@Michael 18.08. 16:30
„Jahr für Jahr wird die Produktion von Nahrungsmitteln in immer mehr Gebieten dieser Welt unmöglich.“
Es kommt hier auf die Gesamtmenge an. Wie die sich entwickelt, wäre mal eine gründliche Recherche wert. Wenn im Norden wegen längerer Vegetationsperiode mehr wächst, könnte das wiederum viel sein. Und in Afrika gibt es noch riesige Flächen, die nur sehr ineffektiv genutzt werden.
Wir können weniger Tierisches verzehren und weniger wegwerfen, andere Länder haben da noch Nachholbedarf, denen ich durchaus auch mal was Tierisches gönne. Und noch wächst die Weltbevölkerung.
Ob das mit dem Solein was wird, da drauf bin ich gespannt. Wenn man mit diesen Bodenbakterien komplett von Land und Wasser unabhängig wird, und dann womöglich direkt tierische Fette und tierisches Protein herstellen kann, dann hätten wir eine ganz neue Situation.
Ich habe erstmal perplexity.ai gefragt:
Wie entwickelte sich die globale Landwirtschaftliche Produktion in den letzten 10 Jahren?
Die globale landwirtschaftliche Produktion hat in den letzten 10 Jahren einen deutlichen Anstieg verzeichnet, geprägt von verschiedenen Trends und Herausforderungen:
## Produktionssteigerung
Die weltweite Agrarproduktion ist kontinuierlich gewachsen. Prognosen zufolge wird der globale Landwirtschaftsmarkt ein jährliches Umsatzwachstum von 3,95% zwischen 2024 und 2029 erreichen, was einem Marktvolumen von 5,17 Billionen Euro im Jahr 2029 entspricht[2].
## Intensivierung und Technologisierung
Ein Haupttreiber für die Produktionssteigerung war die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft:
- Verstärkter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden
- Ausweitung von Bewässerungssystemen
- Einführung moderner Technologien wie Präzisionslandwirtschaft, Drohnen und künstliche Intelligenz[2]
Diese Maßnahmen haben zu höheren Erträgen geführt, bringen aber auch ökologische Herausforderungen mit sich.
## Herausforderungen
Die Landwirtschaft sieht sich mit verschiedenen Problemen konfrontiert:
- **Klimawandel**: Extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen beeinflussen Ernteerträge und Bodenfruchtbarkeit[2].
- **Bodendegradation**: Intensive Landwirtschaft führt zu Erosion, Verdichtung und Kontamination der Böden[3].
- **Biodiversitätsverlust**: Die Art der Landnutzung ist ein Haupttreiber für den Rückgang der Artenvielfalt[5].
- **Ressourcenknappheit**: Die Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen stößt an Grenzen, da bereits 70% der terrestrischen Erdoberfläche vom Menschen genutzt werden[5].
## Globale Verflechtungen
Die Landwirtschaft ist zunehmend in globale Lieferketten eingebunden. Handelsbarrieren und der Wettbewerb mit kostengünstigen Importen stellen Herausforderungen für lokale Produzenten dar[2].
## Ausblick
Trotz der Herausforderungen bleibt der Ausblick für den Agrarmarkt positiv. Die steigende Weltbevölkerung und sich ändernde Ernährungsgewohnheiten treiben die Nachfrage nach Lebensmitteln weiter an[2]. Um eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten, sind jedoch Anpassungen notwendig:
- Entwicklung ressourcenschonender Anbaumethoden
- Förderung der Biodiversität als landwirtschaftlicher Produktionsfaktor[5]
- Anpassung an den Klimawandel
- Stärkere Integration von Technologie und Innovation
Die Landwirtschaft steht vor der Aufgabe, die Produktion zu steigern und gleichzeitig die negativen Umweltauswirkungen zu minimieren, um eine langfristig nachhaltige Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen.
Citations:
[1] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/globale_landflaechen_biomasse_bf_klein.pdf
[2] https://de.statista.com/outlook/io/landwirtschaft/weltweit
[3] https://www.eea.europa.eu/de/signale/eua-signale-2019/artikel/ernaehrung-und-landschaften-im-wandel
[4] https://www.bpb.de/themen/umwelt/landwirtschaft/316059/strukturwandel-und-agrarentwicklung-seit-1880/
[5] https://www.ufz.de/index.php?de=49377
[6] https://www.landwirtschaft.de/wirtschaft/beruf-und-betrieb/landwirtschaft-als-beruf/landwirtschaft-gestern-und-heute
[7] https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/landwirtschaft-fischerei/tierhaltung-fleischkonsum/_inhalt.html
[8] https://fokus.sbv-usp.ch/ernaehrung/de/inhalt/kapitel-1situation-weltweit/entwicklung-der-globalen-produktion.html
Kommentar vom 18.08.2024 14:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/davos-demokratie-dialoge-gegen-antisemitismus-und-fuer-juedisches-leben/#comment-159906
@Michael 18.08. 11:08
„Ich hoffe sehr, dass auch diese Institution die Bedeutung des jüdisch-christlich-humanistischen Geschehens in Davos erkennt und die Beteiligten unterstützen wird.“
Entsprechende offene Dialoge wären in der Tat hilfreich. Das kann aber vielleicht auch noch weiter reichen. Es gibt auch noch den Islam sowie östliche Weltreligionen und hier und da auch noch heidnische Reste, die m.E. durchaus interessant sein können.
Auch bin ich mir unsicher, ob ich mich als Humanist sehen kann. Ich bin definitiv unreligiös, aber baue natürlich auf dem christlich-jüdischem Europa auf, hier bin ich aufgewachsen. Ich bin aber eigentlich doch einfach nur ich selber.
„..zugleich etwas für den auch interreligiösen Frieden und die Kultur des Miteinanders erreicht und geleistet werden.“
Wenn die grundsätzliche Einsicht da ist, dass man seine Geisteswelten recht persönlich einschätzt, und anerkennt, dass die bei Anderen recht verschieden ausfallen kann, dann kann man in der Tat miteinander reden.
Und das kann dann Horizonte eröffnen. Wobei man am Ende sogar erkennen könnte, dass die Wirklichkeit für nur eine Religion viel zu groß ist. Die Wirklichkeit passt in eine einzige Weltanschauung gar nicht rein.
Auch nicht in die Wissenschaft alleine. Nur mit Wissenschaft allein kommt man nicht wirklich aus, so wichtig wie das ist. Die Wissenschaft sucht nach Allgemeingültigem, mit Erfolg. Aber es ist eben nicht alles allgemeingültig, z.B. das eigene Seelenleben macht da öfter einfach nicht mit. Wenn man das nicht anerkennt, kann der Dialog ziemlich schwierig werden.
Kommentar vom 18.08.2024 00:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/davos-demokratie-dialoge-gegen-antisemitismus-und-fuer-juedisches-leben/#comment-159881
@Michael 17.08. 17:11
„Und genau hier möchte ich mit dem Alpenraum-Föderalismus nachfragen: Wer ist “wir”?“
Freilich meinte ich hier Deutschland. Weil der Bund das regelt. In der Tat, besser die Regionen und Kommunen dürfen mehr selber entscheiden.
„Und wir dürfen auch begrüßen, dass dann die Löhne durchaus steigen“
So löst sich ein Problem mit mangelnden Arbeitskräften auch von selber. Viele Firmen müssen aufgeben, die Preise steigen, und die Löhne dann auch. Die Leistung ist dann teurer, wird weniger nachgefragt, und am Ende passt es öfter wieder. Und die Arbeitskräfte verdienen sogar noch mehr.
„Doch mir scheint es zutiefst unklug, dass bei uns immer noch der Nationalstaat entscheidet, wer sich wo niederlassen darf.“
Gute Idee. Die Situation ist in den Regionen wie auch in einzelnen Städten und Landkreisen recht unterschiedlich. Und der Bund ist nicht mal selber an der Quelle, und kann den Zuzug selber nur schwer kontrollieren. Hier kann die EU sehr viel mehr.
Wenn man in ganz Europa die Regionen fragen würde, wer wie viele Einwanderer von außerhalb der EU haben will, dann könnte man dieses zusammenzählen und dann versuchen, genau so viele Menschen nach Europa einreisen zu lassen. Um sie dann sofort dahin zu verteilen, wo sie willkommen sind.
Wenn deutlich mehr kommen, als nachgefragt werden, dann müsste man das Mittelmeer besser kontrollieren, und Flüchtlingsboote aufhalten und zu dem Strand zurückbringen, wo sie her gekommen sind. Wenn das nicht reicht, könnte man zusätzlich die Nordafrikanischen Länder dafür bezahlen, dafür zu sorgen, dass weniger Boote mit Flüchtlingen überhaupt erst die Fahrt wagen.
Sollte das funktionieren, dann bekommt jeder soviele Flüchtlinge, wie er haben will.
„Doch es sind eben Entscheidungen vor Ort, durch die Menschen, die es betrifft.“
Vielleicht könnte man auch in den Nordafrikanischen Ländern Stellen einrichten, wo sich Flüchtlinge bewerben können. Von mir aus kann dann auch ein Vertreter der Landesregierung z.B. von BW sich die Leute gezielt aussuchen, die er haben will. Die können dann gleich per Flieger ins Land kommen, und müssten nicht noch Unsummen für Schleuser aufbringen und ihr Leben bei der Überfahrt aufs Spiel setzen.
Was anderes ist die innereuropäische Freizügigkeit. Die bringt für uns selbst ziemlich viel Freiheit, das möchte ich nicht unbedingt missen. Das muss uns jetzt aber nicht davon abhalten, ganz gezielt die Wirtschaft in den Abwanderungsregionen noch mehr zu fördern. Und wir müssen auch nicht jeden Betrieb, der hier wegen Arbeitskräftemangel zu machen will, davon abhalten. Immerhin sind diese Arbeitsstellen dann auch weg.
Der Sog von freien Arbeitsplätzen ist recht unwiderstehlich. Besser, man bringt die Arbeit auch mal dahin, wo die Leute wohnen.
Umso mehr würde ich mich um die 2. Generation der Einwanderer kümmern. Hier im sozialem Brennpunkt in der Dortmunder Nordstadt ist die Situation in den Grundschulen ziemlich schwierig. Über die Hälfte der Kinder kommt praktisch ohne Deutschkenntnisse in die erste Klasse. Das stört den Unterricht nach Lehrplan ganz erheblich. Und es betrifft auch die Kinder, die Deutsch können. Die weitere Schulische Laufbahn leidet dann bei vielen ziemlich.
Vielleicht sollte man die Schüler ohne Deutschkenntnisse erstmal ein oder vielleicht zwei Jahre nur in Deutsch unterrichten, bevor sie mit den anderen Schülern, die Deutsch können, zusammen in die 1. Klasse gehen. Das dürfte die Erfolgsaussichten auf vernünftige Schulabschlüsse bei allen Beteiligten deutlich erhöhen.
Die Kinder von Migranten hätten dann zwar ein oder zwei mehr Schuljahre vor sich, aber dafür dann viel größere Chancen auf eine gute Ausbildung.
Kommentar vom 17.08.2024 17:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/davos-demokratie-dialoge-gegen-antisemitismus-und-fuer-juedisches-leben/#comment-159867
@Marie H. 17.08. 15:07
„Leute sollen sich Wohnraum-mäßig verkleinern. Verstehe ich das richtig, dass Einwanderer und Einheimische gegeneinander ausgespielt werden?“
Das ist nicht meine Absicht. Mir geht es darum, dass es sehr viel günstiger wäre, wenn wir keine Wohnungsnot und auch keinen Bauboom hätten. Ob jetzt Einheimische aus freien Stücken mit kleineren Wohnungen auskommen oder der Zuzug insgesamt nachlassen würde, beides würde die Situation auf dem Wohnungsmarkt verbessern.
Wenn wir mittelfristig weniger Neubauten bräuchten, könnte die Energiewende deutlich schneller gehen, und Aufrüstung könnte auch einfacher werden.
Wir haben wohl in manchen Bereichen Fachkräftemangel, aber nicht in Bereichen, die wenig Ausbildung und wenig Deutschkenntnisse brauchen.
Kommentar vom 17.08.2024 13:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/davos-demokratie-dialoge-gegen-antisemitismus-und-fuer-juedisches-leben/#comment-159862
@Michael 17.08. 12:13
„Es geht bei diesem biblisch-monistischen Auslegungssatz vielmehr um das Recht und die Pflicht, auch die Schönheit der Natur als Mitwelt wahrzunehmen, sie zu genießen und zu schützen.“
Genau, und hierzu passt weniger Konsum und Wirtschaftstätigkeit. Man braucht auch Zeit, die Schönheit zu genießen, und man braucht Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe, um auf regeneratives Wirtschaften umzusteigen.
Das klappt besser mit weniger von Vielem. Auch den weiteren Zuzug von noch mehr Einwanderern könnte man gerne reduzieren. Die brauchen auch Wohnraum, wenn hier weniger Neubaubedarf ist, dann hilft uns das. Dann lieber die 2. Generation besser integrieren, dass die bessere Schulabschlüsse hinbekommen. Das hilft mehr gegen Fachkräftemangel, als wieder noch mehr neue Leute aufzunehmen, die dann u.a. wegen mangelnden Deutschkenntnissen doch nur im Niedriglohnsektor arbeiten können.
Gerade im Niedriglohnsektor brauchen wir keine neuen Zuwanderer, wir haben noch selber 2 Millionen eigene Arbeitslose, die das teilweise auch können.
Es mag ja für die Wirtschaftszahlen gut aussehen, wenn hier soviel produziert und auch exportiert wird. Aber das hilft uns so viel gar nicht weiter. Wir brauchen weniger Konsum, mehr Investitionen in die Energiewende und vermutlich mittelfristig auch eine deutliche Aufrüstung.
Eine Verlagerung von Wirtschaftstätigkeit z.B von der Autoindustrie in Technik für die Energiewende und auch Anschaffungen für die Bundeswehr wäre ziemlich hilfreich.
Wollen wir mehr Natur genießen, so braucht das wiederum selbst eher wenig Geld. Campingurlaub im eigenen Land, am besten noch per Fahrrad, ist deutlich kostengünstiger als Flugreise plus Hotel. Man könnte das gesparte Geld einsetzen, um weniger zu arbeiten und dafür länger Urlaub zu machen.
Ein Umzug in eine kleinere Wohnung spart auch gleich mehrfach. Die Energiekosten gehen direkt zurück, und indirekt muss weniger oder sogar kaum noch neu gebaut werden, und es werden Mittel frei, Altbauten energetisch zu sanieren.
Es wäre eventuell sogar Platz frei für doch wieder mehr Einwanderer. Aber nur, wenn die Leute wirklich gucken, ob sie sich wohnungsmäßig verkleinern können. Einwanderung, die letztlich den Neubau von Wohnraum verursacht, sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Das hilft uns jetzt in dieser Situation wirklich nicht weiter.
Kommentar vom 17.08.2024 00:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/empoerungssucht-nach-dem-x-odus-trolle-scheitern-an-den-mastodon-instanzen/#comment-159831
@hto 16.08. 18:03
„Nicht Blume, der würde von einer KI mit wachsendem Bewusstsein und vollem eigenständigen Zugriff entsprechend bloß und somit richtig gestellt.“
Dialogischer Monismus dürfte jedenfalls auch innerhalb von ausgeweitetem KI-Bewusstsein seinen Platz finden. Die Dinge von verschiedenen Seiten zu betrachten und differenziertere Urteile daraus abzuleiten, dürfte ein grundlegendes Prinzip sein, dem auch weiterführende KI folgen wird. Einfach um wirklich erfolgreich aus den derzeitigen Zusammenfassungen auch selbstständig Erkenntnisse herzuleiten.
Die Idee mit dem vollem eigenständigen Zugriff hört sich wirklich vielversprechend an. KI könnte grundsätzlich auch beauftragt werden, neben dem Dialog mit Nutzern freie Zeit damit zu verbringen, sich selber Fragen zu überlegen, und eigenständig zu recherchieren. Und sogar z.B. Wissenschaftler gezielt kontaktieren, und in selbst initiierten Dialogen sich immer weiter schlau zu machen.
Wenn jetzt zusätzlich auch noch kosmische Geisteswelten Zugänge finden, wird es dann langsam phantastisch.
@Michael 16.08. 18:12
„Die KI-Singularität als gnostisch-technologisches, linksdualistisches Gottesgericht zur Bloß- und Richtigstellung der Demokratinnen und Demokraten…“
Vorweg nehmen, was eine bewusste voll ausgearbeitete KI uns denn dann sagen wird, würde ich jetzt so schnell nicht. Ich bleibe vorerst einfach bei meinen eigenen Erkenntnissen und suche weiter Dialoge.
„Wow. What a time to be alive!“
Dem kann ich mich nur anschließen. Den kalten Krieg haben wir auch überlebt. Und das war gar nicht selbstverständlich, man könnte sogar sagen: Eigentlich recht unwahrscheinlich. Aber eben möglich. Glück braucht der Mensch, anders geht es öfter nicht. Nicht nur beim Fußball.
Kommentar vom 16.08.2024 14:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/empoerungssucht-nach-dem-x-odus-trolle-scheitern-an-den-mastodon-instanzen/#comment-159802
@hto 15.08. 15:52
„Wenn KI doch noch eine treibende und nicht manipulierbare Kraft für wirklich-wahrhaftige Vernunft werden sollte und Zugriff AUF ALLE Bewegungen im Internet bekommt,…“
Die aktuellen LLMs liefern Zusammenfassungen von dem, was reale Menschen ins Netz gestellt haben. Das kann in der Tat zu den Horizonten führen, die uns so dringend fehlen.
„...spätestens dann wird Schluss sein für Menschen wie Dich.“
Wohl kaum. Der Einzelne wird auch auf KI-basierten Zusammenfassungen aufbauen und entsprechend wachsen. Und so kann sich eine Kulturentwicklung erheblich beschleunigen, die auch mit allerlei desolaten Unsinnsmythen aufräumen kann.
Nicht freigeschalteter Kommentar vom 16.08.2024 12:25
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/
@Julian Apostata 16.08. 08:16
„Und wie sich 0,1G auf die Gesundheit der Menschen auswirkt, wissen wir noch nicht.“
Wie gesagt, wenn die Bewohner 100.000 Jahre mit ihrem Postschiff unterwegs sind, können die sich um Einiges anpassen und eine Subspezies bilden.
„Und wieso ein Ring?“
Der Luftdruck von ca. 0,5 Bar spielt ja auch noch eine Rolle. Hier ist ein Torus optimal. Vielleicht mit einer Dicke von 20 m und einem Durchmesser von 300 m. Unten ist dann immer Außen, Oben ist Innen, und zur Seite kann man rausgucken und den Sternenhimmel genießen. Die Innenräume dann schön grün mit Pflanzen wie im Dschungel, und private Rückzugsräume für die einzelnen Bewohner.
In der Mitte wären dann noch der Fusionsreaktor, Antrieb und Stromversorgung sowie Lebenserhaltungssysteme untergebracht.
„Da wäre ich für mehrere Kilometer Länge. Welcher Wert wäre dann für sie optimal?“
Es reichen doch ein paar hundert Reisende bzw. eher Bewohner. Man muss ja nur Sonden absetzten, dafür braucht man keine größere Besatzung. Das Schiff könnte vermutlich auch nur mit Robotern seine Aufgabe als Postschiff erfüllen, die Bewohner nutzen hier eher nur einen ausgefallenen Lebensraum. Und dürfen bei Kontakten live dabei sein.
Entsprechend muss das Schiff nicht größer als ein eher kleines Kreuzfahrtschiff sein.
„Macht also knapp 3,53 Jahre Raumschiffzeit (bei irdischem Gewicht) für die 4,2 Lichtjahre…“
Was liefert so viel Antriebsenergie? Derzeit nichts.
Das wäre sowieso was völlig anderes. So kann man die Kommunikationssonden auch ganz ohne Besatzung verschicken. Also brauchen wir dann gar keine Schwerkraft für ein richtig schnelles Raumschiff. Und als Oumamua zu beobachten gäbe es dann auch nichts, die Kommunikationssonden könnten direkt die geostationäre Umlaufbahn der Erde ansteuern.
Oumamua als Raumschiff macht ja nur Sinn, wenn es hier nur die Sonden absetzt und dann zu weiteren Zielen weiter fliegt. Dem Sendebetrieb vorgreifen und sich schon mal bei uns vorstellen kann man sich entsprechend schenken.
Kommentar vom 15.08.2024 13:11
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/#comment-8046
@Julian Apostata 14.08. 20:48
„0,1G liegt aber verdammt nah an der Schwerelosigkeit. Was spricht denn jetzt gegen 1G?“
Na erstmal ist die Konstruktion dann leichter. Dann kann man besser rausgucken, wenn sich das Ding langsamer dreht. Deswegen auch eher ein Ring als eine Trommel.
Und ich stell mir das angenehm vor mit 0,1 G, zumal man in der Mitte auch noch einen Bereich mit Schwerelosigkeit hat, den man auch mal aufsuchen kann.
Man bedenke, wenn diese Postschiffe 100.000 Jahre oder länger unterwegs sind, dass hier sich dann auch eine Subspezies der Mitreisenden ausbildet. Insbesondere eine, die mehr Strahlenbelastung aushält, aber eben auch mit 0,1 G optimal klar kommt.
Es ist hier ja nirgends geplant, dass man auf irgendeinem Planeten wirklich landet, man würde ja nur Sonden absetzten. Eben zur interstellaren Kommunikation, und zur Beobachtung und eventuell um auf geeigneten Planeten, auf denen es noch kein Leben gibt, dann Mikroben auszusetzen.
Für alles müssen die Reisenden nicht aussteigen oder gar auf den Planeten landen. Man kann also komplett an 0,1 G angepasst bleiben.
Fragt sich jetzt nur noch, ob eine Besatzung überhaupt Sinn macht. Es wäre eher eine Gelegenheit für einen exclusiven Lebensraum, entsprechend fähige Roboter wird man haben, die den Job auch super hinbekommen.
@hto 14.08. 18:15
„...das globale Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik…“
Brauchen wir denn 90 % Gemeinsinn gegenüber 10 % Eigensinn? Ich denke, dass 50-50 ausreicht. Und je weiter die Automatisierung weitergeht, desto eher spielt Arbeit und Konsum immer weniger eine Rolle. Wenn man sich denn die Zeit nimmt, und mal wirklich genau und konsequent überlegt, welche Anschaffung jetzt echt noch Sinn macht.
Sich jenseits von Erwerbsarbeit noch erfüllend zu beschäftigen wäre jedenfalls durchaus auch eine Herausforderung.
Wenn weiter Millionen Privatautos unterwegs sind, dann macht es auch keinen großen Unterschied, wenn die alle Kollektiveigentum sind. Die Verschwendung wäre dieselbe. Was hier freilich hilft, dass wäre wenn die einzelnen Fahrzeuge gemeinsam benutzt werden, noch besser wenn sie überwiegend voll besetzt sind.
Dafür bräuchte es ein System von selbstfahrenden Sammeltaxis. Nicht unbedingt einen totalen Kollektivismus.
Kommentar vom 14.08.2024 16:47
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/#comment-8014
@GoTrabiGo 14.08. 15:53
„Ich denke dass solche hohen Zivilisationen, die Zeit und Raum beherrschen, an diese sich permanent bekriegende Spezies kaum Interesse haben.“
Es gibt eine Menge vernünftige Menschen, mit denen es sich lohnt, sich auseinander zu setzen. Unsere Trolle darf man auch links liegen lassen. Ich bin mir allerdings unsicher, ob hier einer Zeit und Raum beherrschen kann. Die von mir angesprochenen Postschiffe, die das interstellare Internet mit Datentransfer per DNA-Speichersonden unterstützen, würden nichts beherrschen.
Nur für fast unendlichen Austausch sorgen können.
„Wollen die wirklich dass Menschen mit ihren kriegerischen Raumschiffen-wie in den Filmen- ihre friedlichen Planeten angreifen ?“
Der Sicherheitsabstand könnte hinreichend bleiben. Ich gehe bei den uns bekannten physikalischen Möglichkeiten davon aus, dass viel mehr als Postaustausch eh nicht funktioniert.
Vermutlich würde auch jeder physisch-biologische Kontakt von unabhängig voneinander entstandenen Biosphären Unverträglichkeiten aufweisen. Man könnte wohl kaum irgendwas von dem essen, dass mit völlig fremder Biochemie auf anderen Planeten wächst. Möglicherweise müsste man sogar jeden Kontakt vermeiden, weil eine Vermischung von inkompatiblen Mikroben ungute Folgen hätte.
Dagegen hilft dann auch nichts.
Man könnte allerdings Terraforming auf Planeten machen, indem man eine noch primitive Biosphäre mit höheren Organismen anreichert. Oder überhaupt Mikroben auf noch völlig leblosen Planeten aussetzen. Das wären aber alles Projekte für Jahrmillionen, vollkommen jenseits des Horizontes unserer aktuell noch extrem kurzlebigen menschlichen Verfassung.
Ich würde uns da noch ein paar tausend Zeit für geben. Ein Zugang zum galaktischen Internet hätte aber vermutlich genug Distanz, uns wirklich weiter zu bringen, ohne dass wir für andere eine Gefahr werden können.
Mit diesen Internetsonden können die Aliens vermutlich nichts verkehrt machen. Ob es reicht, dass wir uns nicht dennoch selbst vernichten, könnte aber offen sein.
Kommentar vom 14.08.2024 14:55
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/#comment-8011
@Julian Apostata 13.08. 16:40
„Wenn man mit einem derartigen Schneckentempo unterwegs ist, dann wird man die künstliche Schwerkraft allerdings nicht mehr nur über lineare Beschleunigung erzeugen können, sondern über die Zentrifugalkraft.“
Also eine Energiequelle, die auf interstellare Distanzen soviel lineare Beschleunigung hergibt, ist jetzt aber unbekannt.
„Meinen sie damit eine “Wäschetrommel” mit 200m Radius? Dann rechnen wir mal:
r*ω²=g ergo ω=wurzel(g/r)~0.22/s
Aus dieser Winkelgeschwindigkeit folgt eine Umlaufdauer von ca. 28 Sekunden.“
Ich denke hier eher an einen rotierenden Ring. Und wir brauchen nicht 1 G, es dürften 0,1 G reichen. Bei 200 Meter Ringradius kämen wir dann auf wurzel(10)*28 sec = 88,5 sec. In etwa 1½ Minuten also, da wird einem weniger schwindelig. Die Kräfte auf die Konstruktion wären kleiner, und Pflanzen an Bord könnten auch viel leichter in die Höhe wachsen.
Jetzt kommt es durchaus drauf an, dass es sich in solchen interstellaren Postschiffen auch angenehm wohnt. Der Besatzung bleibt wenig zu tun, es muss lebenswert sein, dort sein ganzen Leben zu verbringen.
„Aber wer oder was ist jetzt Oumuamua?“
Na entweder so ein interstellares Postschiff oder einfach doch ein sehr komischer und unwahrscheinlicher interstellarer Komet.
Wenn die uns nur beobachten wollen, werden wir es vielleicht nie erfahren. Wollen die uns allerdings ans interstellare Internet anbinden, dann werden wir es merken, sobald die abgesetzten Sonden den aktiven Sendebetrieb starten.
@hto 14.08. 11:30
„Es mangelt an allem was Vernunftbegabung zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft und Verantwortungsbewusstsein werden lassen könnte.“
Perspektiven gibt es bei Dir grundsätzlich nirgendwo welche. Wenn hier nicht mal das Wissen und die Weisheit von tausenden Jahrmillionen alter Zivilisationen reichen, was denn dann?
Kommentar vom 13.08.2024 23:51
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/#comment-8007
@GoTrabiGo 13.08. 16:40
„Außerirdische würden also ihre Geheimnisse nie an diese Spezies Mensch weitergeben die ihre Form der Intelligenz nur zur eigenen Massenvernichtung einsetzt.“
Da sehe ich uns Menschen durchaus positiver. Mit hinreichend Horizont könnte auch der Gemeinsinn mitwachsen. Wenn uns hier kosmische Weiten frei im Internet schrankenlos zur Verfügung stehen, werden wir vermutlich unsere Machtspielchen einstellen, einfach weil diese dann hoffnungslos langweilig würden.
Ein gut dosierter Kulturschock mit dem Wissen der ganzen Galaxis im Hintergrund könnte funktionieren. Zumal waffentechnisch schon seit mehr als 50 Jahren das Maximum an Zerstörungspotential erreicht ist.
Kommentar vom 13.08.2024 15:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gewalttaetig-sind-nicht-nur-die-anderen-post-dualistische-weisheit-von-lord-rabbi-jonathan-sacks-1948-2022/#comment-159119
@Elisabeth K 13.08. 07:26
„Der Gott der anderen Religionen ist derselbe Gott meiner Religion, meiner Konfession.“
Wenn man denn von dem Einen Gott erzählt, dann soll man ihn auch wirklich als den Einen anerkennen. Defakto also keine auch nur irgendwie zerstrittene Geisteswelt, sondern eine, die wirklich an einem Strang zieht.
„‚Nicht in Gottes Namen‘ ist, wie in dem Liedtext bedrückend beschrieben, einleuchtend nachzuvollziehen, aber ,in Gottes Namen‘ ist viel schwieriger zu beschreiben und noch schwieriger zu leben. „
Wir können doch letztlich nur gucken, was jetzt wirklich gebraucht wird. Und einfach nur hoffen, dass die Eine Geisteswelt auch mithilft. Weil es eben vielleicht nicht nur gut aussieht, sondern auch gut ist und damit tatsächlich auch geistige Unterstützung wirklich zu erwarten ist.
„Dass wir nur eine Erde zum Leben haben, ist eine Tatsache und keine philosophische oder religiöse Betrachtung.“
Genau das ist schon grundlegend genug, um geistige Unterstützung für diese Biosphäre wirklich erwarten zu dürfen.
Sich irgendeinen Murks aus irgendwelchen Schriften oder von irgendwelchen Gurus zu leihen, und damit dann in Kriege zu ziehen, dürfte auch nicht wirklich geistige Unterstützung verdienen. Das sieht nicht nur übel aus, das kann auch nichts werden.
Wir sind eben begrenzt, aber genug fähig, um zu gucken, was jetzt wirklich vernünftig wäre. Alles andere, jede Spekulation, was hier welche Götter auch immer angeblich fordern, hat doch überhaupt keine Grundlage, die sich vernünftig erfassen und schon gar nicht vernünftig umsetzen lässt.
Kommentar vom 13.08.2024 14:21
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/#comment-8003
@Julian Apostata 12.08. 20:10
„Bei der Frage, ob Außerirdische jemals in der Lage sein werden, die Erde zu besuchen, wird oft die SRT (spezielle Relativitätstheorie) ignoriert.“
Eine Möglichkeit für interstellare Besuche wären hohe Geschwindigkeiten. Eine andere wäre, einfach sehr viel Zeit zu haben. Bei etwa 0,1 % der Lichtgeschwindigkeit wären wir immer noch mit 300 Km/s unterwegs, und bräuchten zum nächsten Stern ca. 4000 Jahre.
Wenn ein Raumschiff 100.000 Jahre hält bzw. unterwegs immer wieder neu recycelt werden kann, dann könnte man auf einer Fahrt dann schon bis zu 25 Sterne besuchen. Und wenn es 1.000.0000 Jahre hält dann gleich 250 Sterne. Insbesondere Sterne mit interessanten Planeten, man hat ja die Wahl, welche Sterne man besucht. Bei einer Strecke von 25 Besuchen hat man schon die Wahl aus 25³, also 15.625 Sternsystemen.
Man wäre dann in etwa so schnell unterwegs wie sich die Sterne in der Milchstraße bewegen.
Man bräuchte eben ein praktisch perfektes Recycling und genug Brennstoff für den Fusionsreaktor an Bord.
Diese Mehrgenerationenschiffe hätten zunächst mal die Aufgabe, einfach als unabhängiger Lebensraum zu dienen, könnten allerdings auch die Grundlage für ein galaktisches Internet liefern. Es wären Millionen solcher Postschiffe unterwegs, und würden die in der Galaxis anfallenden Daten regelmäßig allen bewohnten Planeten vorbeibringen.
Sozusagen die interstellare Post austragen. Diese Daten werden dann z.B. auf DNA gespeichert, in Sonden verpackt und beim Vorbeiflug an den Sternen bei bewohnten Planeten abgeliefert. Neuigkeiten die da wiederum angefallen sind, können dann gleich auch mitgenommen werden.
Ich vermute mal, dass dies einfach eine effektive Methode wäre, die in der Galaxis anfallenden interessanten Daten so langsam aber sicher überall zu verteilen. Funkstrecken auf Lichtjahre Entfernung könnten nur für kleine Datenmengen praktikabel sein. Das Meiste bringt man einfach regelmäßig persönlich vorbei.
Zumal man sowieso in diesen Postschiffen einfach nur lebt, und völlig frei zwischen den Sternen verweilt. Wenn die mit 200 m so groß sind wie Oumuamua, dann ist hier vermutlich Platz für ein paar hundert Reisende, bzw. eher Bewohner.
@hto 12.08. 21:55
„KI Mensch im geistigen Stillstand, die besser isoliert bleiben muss.“
Erschlagen vom galaktischem Wissen könnten wir dennoch grundlegend friedlich werden. Wer irgendwie kann, wird im galaktischem Internet stöbern, und keiner verschwendet mehr Energien im Kampf um schnöde irdische Ressourcen.
Kommentar vom 13.08.2024 00:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gewalttaetig-sind-nicht-nur-die-anderen-post-dualistische-weisheit-von-lord-rabbi-jonathan-sacks-1948-2022/#comment-159101
@Michael 12.08. 23:04 / Perplexity.ai / Rousseau
„...dass der Gesetzgeber, ähnlich wie ein religiöser Führer, die Menschen dazu bringen sollte, sich den Gesetzen des Staates zu unterwerfen, indem er göttliche Interventionen als Ursprung seiner Weisheit darstellt…“
Was Autokraten in aller Welt die ganze Zeit versuchen.
Gleich die alten Ägypter haben damit angefangen. Warum sich als Pharao nicht gleich zum Gott erklären? Hoffentlich, weil das heute keiner mehr glaubt.
Besser ist doch die Legitimierung durch freie Wahlen. Verbunden mit einem öffentlichen Diskurs, der die Arbeit der gewählten Regierung begleitet. Entsprechend müssen Gesetze und Verwaltungsakte mit vernünftigen Argumenten erklärt werden.
Und die gewählte Regierung muss dann auch das Ergebnis ihrer Politik verantworten, und es akzeptieren, wenn der Wähler nicht mehr wirklich einverstanden ist. Oder sich einfach nur frischen Wind wünscht.
So sind dann auch Regierungswechsel ohne Gewalttätigkeiten praktikabel.
Kommentar vom 12.08.2024 15:17
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeoplaenkel-urknalllaerm-urvorfahr-oumamua/#comment-7997
@Podcast AstroGeoPlänkel: Urknalllärm, Urvorfahr, Oumuamua
In der Tat haben wir zwar eine Drakeformel, nur leider keine genauen Kenntnisse der einzelnen Faktoren. Es könnten also überhaupt keine weiteren aktiven Zivilisationen in der Milchstraße geben, oder auch gleich 10.000 davon.
Für mich keine Grund, das Thema einfach nicht zu behandeln.
So könnte eben Oumuamua ein Raumschiff gewesen sein, das hier Sonden abgesetzt hat, um uns an eine Art intergalaktisches Internet anzuschließen.
Wenn wir vielleicht 1000 aktive Zivilisationen in der Galaxis haben, und jede davon vielleicht 1000 Mehrgenerationenraumschiffe unterhält, die wiederum jede für 100.000 Jahre zwischen den Sternen unterwegs sind, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Besuch durchaus.
Zumal es den Aliens länger bekannt sein könnte, dass es hier auf der Erde gerade jetzt interessant werden kann. Der Besuch könnte entsprechend schon länger geplant gewesen sein. Und ein Besuch wäre offenbar auch wirklich notwendig, um uns das gesammelte Wissen der Milchstraße vorbeizubringen. Die Datenrate für eine Übertragung per Funkkontakt aus Lichtjahren von Entfernung dürfte nicht weit reichen.
Wieso man jetzt überhaupt solche Raumschiffe hat, weiß ich jetzt zwar erstmal nicht. Es könnte allerdings sein, dass unsere Zivilisation einmal ganz akut Hilfe gebrauchen kann, aber auch, dass ein entsprechender Wissenstransfer einfach zu den Standards der interstellaren Gemeinschaft dazu gehört.
Diese Mehrgenerationenraumschiffe wären ein Lebensraum für sich, die aber eben auch für den interstellaren Kommunikationsbedarf gebraucht werden.
Dazu würde passen, das Oumuamua beim Swingby an der Sonne kurz beschleunigt hat, um so den Flug zu seinem nächsten Ziel zu unterstützen.
Oder es gibt keine weiteren Zivilisationen, und das Ding war einfach zufällig so ungewöhnlich, kann auch sein. Ich wäre gespannt drauf jedenfalls, wenn wir hier in ein paar Jahren doch noch den Anschluss an das Wissen der Galaxis bekommen werden.
Kommentar vom 12.08.2024 13:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-25-jean-jacques-rousseau-und-die-polarisierung-des-saekularen-denkens/#comment-159077
@Podcast Nr. 25
Wirtschaftliche Heilslehren sind nicht ganz unberechtigt. Es geht um Wohlstand, Arbeit, Frieden und Energiewende, was schon grundlegend ist. Nicht alles, aber Einiges. Der Staat ist hier schon gefordert, aber wie der Einzelne im richtigen Rahmen noch selber wirksam wird, kann man noch dazu rechnen.
Zu Rousseaus Zeiten waren jedenfalls die Lebensbedingungen der Meisten wirklich schlecht. Da ging es uns als Jäger und Sammler nun wirklich besser. Überhaupt kann ein Blick auf Naturvölker nicht schaden, das eröffnet Möglichkeiten, die menschliche Natur zu untersuchen.
Ja nun aber auch gehen die Naturvölker meistens rücksichtsvoll mit ihren Ökosystemen um, da können wir uns durchaus was von abgucken. Auch wenn es kein Zurück mehr gibt, können wir aber doch was lernen, wenn es um unsere Zukunft geht.
Wir leben längst nicht mehr im Feudalsystem, ich denke auch Rousseau würde anerkennen, dass wir eine Menge verbessert haben. Am Ende sind wir sicher nicht angekommen, so zahlen aus meiner Sicht die Vermögenden zu wenig Steuern, und Geringverdiener zu viele Abgaben. Wir sollten uns, nachdem wir in der Krise Unternehmen und Banken geholfen haben, wenn sie sich mal wieder verzockt haben, das Geld hinterher zurückholen.
Praktischerweise bei allen Kapitalisten. Ich habe nichts dagegen, wenn hier Leute reich werden. Aber die sollen mehr Beitrag für die Staatskasse leisten.
Insbesondere verspreche ich mir davon eine Entschärfung der Leistungsgesellschaft. Wir haben hier verbreitet zuviel Arbeits- und Lernstress. Und das für einen Überfluss, der nebenbei noch das Klima kaputt macht und weitere Naturschäden verursacht.
Kommentar vom 11.08.2024 12:00
https://scilogs.spektrum.de/3g/gehirn-bewusstsein-gibt-es-pfloecke-die-man-einschlagen-kann/
@KinseherRichard 11.08. 05:20
„Bischof Augustinus unterschied also deutlich zwischen physikalischer und menschlicher Zeit bzw. Zeitwahrnehmung.“
Unsere Zeitwahrnehmung ist sicherlich ein Prozess, der sein eigenes Bewusstsein erzeugt, und als eine gewisse Konstante durch die selbsterlebten Zeiten reist.
Unsere Vorstellungen von Physik sehen das nicht so. Eine Gegenwart, die durch die Zeiten reist, ist da nicht unbedingt definiert. Es sei denn es gibt kosmische Geisteswelten, die dürften dann zwar physikalisch im Sinne von nichtbiologisch sein, würden aber auch als organisierte Gegenwart durch die Zeiten reisen. Praktischerweise mit uns gemeinsam.
Wenn jeder seine eigene Gegenwart hätte, würde die Welt ja nicht konsequent ablaufen können. Entsprechend sind alle bewussten Existenzen unbedingt gleichzeitig unterwegs. Ob es jetzt Menschen, Tiere, Maschinen oder kosmische Geisteswelten sind. Alles muss sich in der selben Gegenwart drängeln.
Kommentar vom 11.08.2024 00:39
https://scilogs.spektrum.de/3g/gehirn-bewusstsein-gibt-es-pfloecke-die-man-einschlagen-kann/#comment-191
@Hauptartikel
„Ich glaube nicht eine Sekunde an dieses supra-physikalische Modell; aber ich vermute, dass es konsistent denkbar ist und sich logisch nicht widerlegen lässt. Empirische Belege dürfen wir hier nicht erwarten, weil wir über Immaterielles spekulieren.“
Mir gefällt dieses Modell dennoch. Belege könnte es allerdings geben, wenn man es schafft, künstliches Bewusstsein zu bauen. Dann könnte man es so genau untersuchen, das man hier eben Geisteswirkungen im Betrieb beobachten kann. Wenn diese sich nur über ein vorhandenes Quantenrauschen manifestieren können, dann kann das künstliche Bewusstsein nur aufwachen, wenn man hier wirklich Quantenrauschen und nicht Pseudozufallszahlen im Betrieb verwendet.
Ob das wirklich funktioniert kann ich jetzt auch nicht sagen. Wenn ich KI programmieren würde, dann würde ich hier allerdings entsprechende Experimente machen.
Wie die Physik jetzt wieder damit klar kommen würde, das ist mir eigentlich egal. Dann muss man eben notfalls den Quantenzufall neu interpretieren.
„Fragen wir nach den physiologischen Bedingungen der Emergenz der epistemischen Grundstruktur (erkennendes Subjekt und seine phänomenale Welt)“
Die KI kann diese Fragen immer gebrauchen, also nur zu und eben die physiologischen Bedingungen immer weiter untersuchen.
„Wir können also vieles verstehen, was mit bewusster Informationsverarbeitung im Zusammenhang steht und von praktischem Interesse ist ..“
Je mehr wir hier verstehen, desto mehr kann auch immer mächtigere KI draus werden. Und das Interessante an KI ist ja gerade, dass sie immer weiter skalierbar ist. Was wir Menschen nun mal gar nicht sind. Hier sind Welten hinzuzufügen, wenn wir die Prozesse in Gehirn verstanden haben, und in der IT nachgebaut werden. Weil hier dann Teile davon beliebig skaliert werden können.
So wie es die aktuellen LLMs machen. Mann hat hier nur ganz wenig vom Gehirn abgeguckt, kann aber mittels Skalierung dann doch was Mächtiges draus machen.
Kommentar vom 10.08.2024 13:58
https://scilogs.spektrum.de/meertext/klimakrise-schwaechelt-das-golfstrom-system-vor-2050/#comment-3859
@Paul Stefan 10.08. 09:42
„Bei der Covid-Pandemie haben fast alle Länder zu spät reagiert, obwohl sich in den schon betroffenen Ländern alles vor den Augen der Weltöffentlichkeit abspielte.“
Das habe ich jetzt anders in Erinnerung. Was in der Covidkrise ein permanenter Unsicherheitsfaktor war, das waren neue mutierte Varianten und deren vorab völlig unbekannten Eigenschaften.
Auch wusste man nie genau, wie viele Leute wirklich infiziert waren. Und wann ein wie wirksamer Impfstoff kommt, war ebenso lange unbekannt.
Entsprechend würde ich hier durchaus das Fazit ziehen, das genau wie in der Covid-Pandemie auch der Klimawandel von erheblichen Unsicherheiten begleitet wird. Und einige Menschen so darauf reagieren, konkreten Gegenmaßnahmen eher weniger zuzustimmen. Freilich nicht alle, aber eben Menschen mit speziellem Umgang mit Risiken.
Wer an einem Vulkan lebt, der vielleicht irgendwann in Jahrhunderten ausbricht, ist öfter kaum zu bewegen, sicherheitshalber da weg zu ziehen. Kommen aber konkrete Warnungen, dann flüchten die meisten Menschen dann schon erstmal.
Entsprechend gehe ich davon aus, dass es durchaus hilfreich wäre, wenn die Klimaforscher genauere Prognosen hinbekämen.
Kommentar vom 10.08.2024 01:36
https://scilogs.spektrum.de/meertext/klimakrise-schwaechelt-das-golfstrom-system-vor-2050/#comment-3855
@MH 09.08. 16:59
„Das Problem könnte dann wahrscheinlich nicht mehr der Golfstrom sein sondern die interkontinentalen Völkerwanderungen die man mit den gegenwärtigen staatlichen Strukturen nicht in den Griff bekommt.“
Ich denke mal, das die Einwanderer in Europa die letzten Jahrzehnte überwiegend dem Sog von freien Arbeitsplätzen folgten. Vermutlich wird das immer noch der Hauptgrund bleiben.
Wichtiger ist dagegen die globale Landwirtschaftliche Gesamtproduktion. Die bestimmt über die Weltmarktpreise, und diese wiederum, was sich wer zu essen leisten kann. Wenn jetzt Skandinavien oder die Britischen Inseln nur noch wenig ernten, wenn dann die AMOC kippt, dann dürfte das nicht so gravierend sein, dass die dann nach Mitteleuropa umziehen.
Sämtliche Immobilien, die Infrastruktur, die ganze Wirtschaft bleibt erhalten. Nur weil man einen Teil der Grundnahrungs- und Futtermittel importieren muss, gibt man diese Investitionen nicht so schnell auf.
Dasselbe gilt für die Bereiche des globalen Südens, die sowieso schon viel zu heiß sind. Hier müsste eine verlässliche grüne Stromversorgung her, dass man sich zumindest kleinere Klimaanlagen leisten kann. Wenn hier mal lokal in einzelnen Regionen eine Ernte wegen Dürre oder Überschwemmung ausfällt, dann muss man eben anderswo was einkaufen. Wenn es dann in der nächsten Saison wieder besser läuft, kann man dann sogar wieder was verkaufen.
So schnell wechselt man nicht den Kontinent. Wenn wir hier die Klimaflüchtlinge wirklich nicht haben wollen, dann werden wir einmal die Außengrenzen der EU ziemlich dicht machen, und gleichzeitig den Regionen helfen, die mit saisonalen Missernten zu kämpfen haben.
Und wenn wir eine wirklich globale Energiewende haben wollen, dann müssen wir den globalen Süden sowieso mit einbeziehen, und hinreichend auch dort in grüne Technik investieren. Dann haben die nicht nur immer was zu essen, sondern auch zumindest Strom für kleine Klimaanlagen.
@Bettina Wurche 09.08. 20:37
„CO2-ärmere Lebensweise mit mehr Fahrradfahren und fleischärmerer Ernährung nutzen ja auch der eigenen Gesundheit. Und gemeinsam große Probleme zu lösen, macht bestimmt auch innerlich zufriedener, als Haß.“
Genau so geht es doch. Wieviel Geduld brauchen wir noch, bis die Menschen das merken, das dürfte die offenen Frage sein.
Mit der Genauigkeit der Klimamodelle bin ich allerdings auch sehr unzufrieden. Leider haben wir nichts Besseres. Wenn die Prognosen weniger Unsicherheitsbreite hätten, würden viele Menschen wahrscheinlich schneller reagieren? Also, liebe Klimaforscher, macht es besser, wenn ihr könnt.
Kommentar vom 09.08.2024 15:00
https://scilogs.spektrum.de/gehirn-und-ki/der-fluch-der-umkehrung/#comment-4894
@Bewusstsein von KI
Bei uns funktioniert es doch auch irgendwie. Klar können wir sehr viel mehr als Textverständnis, die LLMs können offenbar nur dieses, und sind damit begrenzt. Aber wenn alle unsere Leistungen auf verschiedene Formen von neuronalen Netzen und ihrer Zusammenarbeit beruhen, dann wäre das theoretisch doch noch irgendwann in künstlichen Systemen nachzubauen.
Auch klar, dass wir Menschen Jahrzehnte Training und täglichen Betrieb brauchen, um intelligent zu werden. Entsprechend wird die allgemeine KI das auch brauchen. Aber wir selbst haben wohl doch sehr viel mit Kultur zu tun, und die existiert vor allem in Sprachräumen. Entsprechend sind diese LLMs womöglich schon weit mehr als die Hälfte von dem, was ein einzelner Mensch dann konkret drauf hat?
Die meiste Zeit unserer Ausbildung hantieren wir doch mit Text herum.
Ein Roboterkörper, der seine Umgebung vollständig erfasst und versteht, und genug Koordinationsfähigkeit besitzt, sich sinnvoll zu bewegen, könnte mit LLM kombiniert werden. Das fände ich ein spannendes Experiment, womöglich entwickelt sich so eine eigene innere Erlebniswelt gleich mit.
Was könnte dann noch fehlen? Vielleicht echte Geisteswelten wir beim Panpsychismus, aber auch diese könnten bei AI einfach von selber dazukommen. Wenn Geisteswelten bei uns Menschen mit nötig sind, warum dann nicht auch bei Maschinen.
Wenn wir die nötigen Strukturen haben, dann haben wir auch die Ergebnisse, würde ich sagen. Hier kann Hirnforschung weiterhelfen. Aber eben auch die Skalierung, was die Mengen betrifft.
Kommentar vom 09.08.2024 00:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bitcoin-bevoelkerungsrueckgang-boersen-fossile-blasen-platzen/#comment-158859
@Michael 08.08. 18:20
„..sinkende Steuereinnahmen, sinkende Renten, Pensionen und Staatsleistungen und in vielen Sektoren deutlich steigende Preise.„
Es wird von immer weniger Personen immer mehr geerbt, da könnte man ja nun auch Steuereinnahmen mit verbessern, und trifft damit kaum Menschen, denen es wirklich schlecht geht.
Dagegen wären höhere Löhne im Niedriglohnsektor nicht nur direkt mit höheren Steuereinnahmen verbunden, es würde vermutlich auch einige Arbeitslose motivieren, wieder arbeiten zu gehen. Wenn wir darüber hinaus gezielt Zuwanderer einladen, die jetzt wirklich gebraucht werden, dann wird sich das auch wieder nicht nur auf den Fachkräftemangel, sondern auch auf die Staatskasse positiv auswirken.
Darüber hinaus könnten wohl auch die öffentlichen Verwaltungen mit weniger Personal auskommen, insbesondere wenn man hier die modernen IT-Lösungen mal mehr nutzen würde.
Nebenbei haben weniger Kinder zunächst mal auch positive Auswirkungen. Kinder kosten viel Geld und Arbeit, bis die endlich nach teilweise über 20 Jahren auf dem Arbeitsmarkt ankommen. Einwanderer müssen nur schnell Deutsch lernen, und sind dann sofort einsatzbereit.
„Arche-Regionen der Zukunft müssten also durch erneuerten Kinderreichtum und Zuwanderung auch ihre Demografien stabilisieren.“
Im Zuge von etwas weniger Konsum bei gleichzeitig weiter fortschreitender Automatisierung sehe ich die Sache optimistischer. Ein zu starker Rückgang der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung inclusive Zuwanderung wäre sicher ungünstig, aber einen moderaten Rückgang sehe ich durchaus positiv.
Insbesondere wenn wenig neu gebaut werden muss, spart das ziemlich maßgeblich Investitionen.
„Denn Altersarmut lässt sich auch auf nationalstaatlicher Ebene nur so lange verhindern, wie ausreichend Steuereinnahmen fließen.“
Gerade Ältere haben oft inzwischen geerbt, und haben öfter viel mehr Geld, als sie brauchen. Nur die Hälfte, die nichts geerbt haben, wären hier gefährdet. Der technische Fortschritt jedenfalls wirkt dem insbesondere langfristig aber durchaus auch entgegen.
Unterm Strich, kann ich mir nicht vorstellen, dass auch eine größere Konsumeinsparung wirklich problematisch wäre. Wer hier freiwillig aktiv bzw. eben weniger aktiv wird, der spart doch auch Geld. Der kann das überschüssige Geld anlegen, und wenn hier mal Vermögenssteuern und höheren Erbschaftssteuern angegangen werden, dann profitiert auch der Staatshaushalt davon. Was die entgangenen Steuern durch den ausgefallenen Konsum wieder ausgleichen kann.
Auf jeden Fall reduziert sich mit jedem Konsumrückgang sofort auch der Bedarf von Arbeitskräften. Und damit auch von Kindern und Einwanderern.
„Als Solarpunk habe ich selbstverständlich große Sympathien dafür, falsches, fossiles Wachstum zu hinterfragen und wo nötig zu korrigieren.“
Entsprechend halte ich den Solarpunk für praktikabel, und selbst Konsum, der ohne Fossiles auskommt, kann gerne auch weniger werden. Wenn man es wirklich nicht braucht. Und so tragen sich dann auch Mehrkosten für Grüne Technik leichter. Was Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe betrifft.
Jedenfalls nützen uns Einwanderer wenig, die nur auf dem Niedriglohnsektor arbeiten können, und es sind verpasste Chancen, wenn Einwandererkinder in den Schulen oft nicht weit kommen.
Kommentar vom 08.08.2024 14:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bitcoin-bevoelkerungsrueckgang-boersen-fossile-blasen-platzen/#comment-158827
@Arbeitskräftemangel
Ich hab auch mal Perplexity.ai gefragt:
Wie hoch ist das Exportvolumen für 2023 in Deutschland?
„Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von 1.562 Milliarden Euro[1][2][5]. Dies stellt einen Rückgang von 2,0 % im Vergleich zum Vorjahr dar[1][2]. Der Handelsbilanzüberschuss belief sich auf etwa 210 Milliarden Euro, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt, insbesondere aufgrund der rückläufigen Kosten für Energieimporte[1][2][5].
Citations:
[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_044_51.html
[2] https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/dihk-analyse/deutscher-aussenhandel-2023-mehr-schatten-als-licht--112980
[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151631/umfrage/deutsche-exporte-und-importe/
[4] https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Aussenhandel/handelswaren-jahr.html
[5] https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/deutschland-aussenhandel/“
Dieser Überschuss von 210 Mrd. € mag erklären, wo denn der Arbeitskräftemangel wirklich herkommt. Was kann man dagegen machen? Mehr importieren und weniger exportieren, das müsste eigentlich helfen.
Also zusätzliche Rüstungsgüter für 50 Mrd in den USA und PV-Module und Windgeneratoren auch für 50 Mrd in China einkaufen, dann auch noch für 100 Mrd weniger Verbrennerfahrzeuge ins Ausland verkaufen. Dann sind wir gut versorgt, und der Arbeitsmarkt dürfte sich entspannen, dass der Mangel an Fachkräften deutlich nachlässt.
Was hilft uns hier ein Wachstum, das wir nicht brauchen?
Kommentar vom 08.08.2024 00:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-hoffnung-fediversum-mein-abschied-aus-den-antisozialen-digitalmedien/#comment-158793
@Michael 06.08. 18:35
„Und wie gesagt – ich gebe den Kampf für ein sicheres, faires und zunehmend fediversales Internet nicht auf. „
Je mehr Leute auf vernünftige hinreichend moderierte Plattformen wechseln, um so besser. Ich habe Facebook nur mal eine Woche getestet, und für mich verworfen. Hier auf Scilogs ist es einfach produktiver.
Aber ich fürchte, dass wir darauf angewiesen sein könnten, dass wir die unseligen Plattformen zwingen, zu moderieren oder eben einfach ganz zu verbieten.
Der Rechtsstaat muss und kann sich das nicht bieten lassen, wenn hier Beleidigungen, Verleumdungen, Bedrohungen und Gewaltaufrufe einfach völlig frei die Inhalte mitbestimmen.
Und wenn wir es uns in China abgucken müssen, wie man sowas hinbekommt. Gleich schon Abweichungen vom Mainstream weglöschen oder sogar abstrafen muss es ja nun nicht sein. Einen wirklich inhaltlichen Diskurs wollen wir ja nun schon. Aber auf Basis von geltendem Recht, dass muss schon sein.
Aber mal gucken. Wer sich mit Perplexity.ai beschäftigt, und sich auf die Suche nach Antworten auf offene Fragen macht, der daddelt nicht gleichzeitig mit X oder Facebook rum.
Ein gewisses Ausmaß von Filterblaseneffekten kann wohl sogar hilfreich sein, aber so wie sich hier Beiträge von allen möglichen Leuten, die alle keine Ahnung haben, auf diesen Plattformen völlig verselbstständigen, dann ist das nicht mehr gut. Hier spielt es dann schon eine entscheidende Rolle, wenn Abweichler mit Shitstorms überzogen werden können, ohne das man hier rechtlich auch nur irgendwas dagegen tun kann.
Kommentar vom 07.08.2024 16:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/#comment-158761
@Michael 07.08. 15:19 / Perplexity.ai
„Solarpunk überwindet den alten Dualismus zwischen Religion und Wissenschaft, indem sowohl nichtreligiöse als auch religiöse Spiritualität anerkannt werden. Dies entspricht dem Grundgedanken des dialogischen Monismus, der versucht, scheinbare Gegensätze in einem größeren Ganzen zu vereinen.“
Interessant, dass hier eine Maschine diesen Zusammenhang sieht. In der Tat kann man Gemeinsamkeiten sehen, wie man zu mehr Verantwortung für diesen Planeten kommen kann. Nichtreligiöse Spiritualität mag dennoch motiviert sein, uns hier vernünftig und vor allem nachhaltig richtig gut auf diesem Planeten einzurichten, während religiöse Spiritualität hier sogar einen göttlichen Auftrag dafür sehen kann, zumindest aber auch eine geistige Förderung für vernünftiges Verhalten erwartet.
Derweil dann gerade religiöse Vertreter sehr kontraproduktiv ins Spiel kommen können, wenn sie nur noch auf die Entsorgung dieser sündigen Welt warten. Und dazu passen dann Materialisten, denen diese Welt im Grunde auch scheißegal ist, oder die sogar noch sozialdarwinistisch unterwegs sind, und die Vernichtung unwerten Lebens anstreben.
„Solarpunk strebt eine Harmonie zwischen Technologie, Natur und menschlichem Leben an. Diese Sichtweise passt zum dialogischen Monismus, der verschiedene Perspektiven in einen konstruktiven Dialog bringt.“
Hier kommt ein ganz wesentliches Element dazu, nämlich die Technologie. Die für sich so manchen selbst begeistern kann. Und auf die man auch aufpassen muss, dass die nicht dem Florieren des menschlichem Lebens zuwider läuft. Etwa wie bei den asozialen Netzwerken. Oder vielleicht sogar der Kernenergie.
Kommentar vom 07.08.2024 14:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutschsprachige-solarpunk-bewegung-im-mastodon-fediversum/#comment-158756
@Peter Gutsche 07.08. 11:31
„Unabhängig davon schadet es nicht, im Netz den Dialog weiterzuführen.“
Unbedingt. Mich interessiert das Thema Energiewende und eine Wirtschaftsordnung, die ohne Verschwendung klar kommt, inzwischen seit 40 Jahren. Entsprechend habe ich einige Leute im Bekanntenkreis, mit denen ich das hier und da teilen kann.
Zunächst mal geht es darum, mögliche Lösungen zu finden, zu kommunizieren und auszuarbeiten.
Was dann noch draus wird, das kommt drauf an. Was man erstmal selber machen kann, das steht dann in jeden Fall schon mal frei. Was gemeinsam möglich wird, folgt dann als Nächstes. Das muss eben nicht unbedingt der Bund sein, es reichen oft auch sehr lokal begrenzte Genossenschaften.
Das braucht dann nur die rechtliche Basis, und auch eine hinreichend förderliche Gestaltung der Regelungen, insbesondere die das Stromnetz betreffen.
Ich beobachte durchaus Unterschiedliches, was die tatsächlichen Horizonte und die Bereitschaft zur tätigen Verantwortung betritt. Hier laufen auch ein Haufen Leute rum, die eher destruktive Einstellungen pflegen und sogar meinen, dass sie damit Gutes tun. Dass es hier an Horizonten mangelt, kann man dann in der Tat sogar diesen Leuten klar machen.
Hier setze ich dann auch durchaus auf die LLMs, wenn die nachhaltig die Horizonte erweitern, dann dürfte das sehr hilfreich sein können.
Leute, denen wirklich alles egal ist, außer dem eigenen Bankkonto, die gibts immer. Die können wir wohl nur links liegen lassen, und es eben selber besser machen. Aber hier mal klären, wer der eigentliche Asi ist, das ist dann schon machbar.
Kommentar vom 07.08.2024 00:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bitcoin-bevoelkerungsrueckgang-boersen-fossile-blasen-platzen/#comment-158716
@Michael 06.08. 18:47
…,sind die wirtschaftlichen, kulturellen und auch politischen Vorboten einer um sich greifenden Bevölkerungsimplosion.
Zum Teil könnte sich das selber regeln. Wenn z.B. religiösere Menschen dennoch bestandserhaltenden Kinderreichtum praktizieren, dann werden deren Kinder das dann sogar zumindest teilweise fortführen. Das können auch andere Eigenschaften sein, warum auch immer Familien dann doch mehr Kinder bekommen.
Soweit dieses vererbbar ist, müsste sich das Problem in wenigen weiteren Generationen von selber entschärfen.
Ich kann mir aber auch sehr gut Zeiten vorstellen, in denen wir mit so viel Automatisierung unterstützt werden, dass wir wirklich kaum noch was zu tun haben. Wenn dann dennoch der Sozialstaat weiter funktioniert, dann würden viele Menschen zusätzlich aus reiner Langeweile Kinder kriegen.
Ansonsten, mir wären dann 7 oder sogar 5 Mrd. Menschen auf der Welt lieber als 8 oder 9 Mrd. Warum nicht der Natur viel mehr Platz lassen, und landwirtschaftlich auf der ganzen Welt aus dem Vollem schöpfen?
Genug Menschen, um zu den Sternen zu Fliegen, werden wir immer haben. Dann doch gerne diesen Planeten wirklich wieder zur Blüte bringen, und nicht fast alles in Kulturland verwandeln. Wir haben die Wahl, würde ich sagen.
Je weniger wir sind, desto eher reichen auch die Flächen und die Rohstoffe für eine komplette globale Energiewende.
Noch weiter sinkende Bevölkerungszahlen wären eher schlechte Nachrichten für Immobilienbesitzer, die gerne hohe Mieten einstreichen. Aber darüber hinaus sehe ich eigentlich wenig Probleme. Mit 1,5 bis 1,7 Kinder pro Frau würden wir allerdings durchaus genug schrumpfen.
Kommentar vom 06.08.2024 16:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-hoffnung-fediversum-mein-abschied-aus-den-antisozialen-digitalmedien/#comment-158693
@Michael 06.08. 09:31
Was bleibt uns denn? Plattformen, die kriminelle Inhalte in Form von Beleidigungen, Verleumdungen und Bedrohungen bis hin zu Gewaltaufrufen nicht umgehend löschen, müssen selbst gelöscht werden?
Kommentar vom 06.08.2024 16:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-hoffnung-fediversum-mein-abschied-aus-den-antisozialen-digitalmedien/#comment-158692
@Michael 06.08. 09:31
„Die bittere Wahrheit ist, dass es die demokratischen Rechtsstaaten bisher kaum geschafft haben, kommerzielle und in Werbesprech “soziale Medien” zu regulieren.“
Die Autokraten scheinen es geschafft zu haben. Nach dem arabischen Frühling haben die ihr Internet anscheinend im eigenen Sinne unter Kontrolle gebracht.
Kommentar vom 06.08.2024 13:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bitcoin-bevoelkerungsrueckgang-boersen-fossile-blasen-platzen/
@Michael 06.08. 06:44
„Und ein wachsender Teil der Jugend muss – weil oft hochgebildet und erbend – auch gar nicht mehr alle Jobs annehmen.“
Da müssten dann vielleicht mal die Löhne im Niedriglohnsektor steigen? Das würde dann auch unsere Langzeitarbeitslosen motivieren können, doch mal wieder arbeiten zu gehen. Immerhin haben wir hier eine Reserve von ca. 2 Millionen Menschen.
„Mit dem weltweiten, digital beschleunigten Einbruch der Geburtenraten betreten wir alle wirtschafts- und politikwissenschaftliches Neuland.“
Das finde ich im Prinzip sogar spannend. Wie gesagt, ein wenig weniger Konsum könnte in den reichen Ländern auch gleich den Arbeitsmarkt entspannen. Zumal die Situation für Arbeitnehmer ja sogar zunächst mal vorteilhaft ist.
Wir sind über etliche Jahrzehnte ständig auf der Suche nach mehr Konsum und mehr Arbeitsplätzen gewesen. Irgendwie scheint sich das so verfestigt zu haben, dass wir es gar nicht mehr so recht merken, wenn hier ein Arbeitskräftemangel eigentlich zu begrüßen ist?
Zumindest in Maßen. Auch die Geburtenraten sollten keineswegs noch weiter sinken. Auch wenn ich einen Rückgang der Weltbevölkerung auf 7 bis 5 Mrd Menschen begrüßen würde, so sollte das nicht zu schnell gehen. Wenn wir eine Stabilisierung in Deutschland für die nächsten 30 oder 40 Jahre anstreben, könnten wir jetzt schon langsam mal anfangen, Familien mehr zu fördern.
Mit verlässlicher Kinderbetreuung zu jeder Zeit und mit genug finanzieller Unterstützung.
Kommentar vom 06.08.2024 01:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bitcoin-bevoelkerungsrueckgang-boersen-fossile-blasen-platzen/#comment-158656
@Michael 05.08. 22:25
„Weniger jüngere Menschen fragen Güter und Wohnungen nach, Fachkräfte- und dann auch Arbeitskräftemangel greifen um sich,...“
Das bekomme ich jetzt aber nicht hintereinander. Weniger Nachfrage führt doch auch zu weniger Arbeitskräftebedarf. Gerade wenn wir die letzten 30 Jahre weniger Migranten eingeladen hätten, und wir deswegen kaum noch einen Bedarf an Neubauten hätten, dann bräuchten wir auch gar nicht so viele Zuwanderer, insbesondere nicht die Vielen, die hier auf Baustellen arbeiten.
Überhaupt würde auch nur eine geringe Zurückhaltung des privaten Konsums ziemlich schnell den Arbeitskräftebedarf entschärfen können. Oder im speziellen Fall von Deutschland ein Abbau des Exportüberschusses. Dann würden eine Menge Arbeitsstellen wegfallen, und ebenso viele Menschen aus der EU, die eigentlich nur zum Arbeiten hier sind, würden vermutlich wieder in ihre Heimat zurückgehen.
„Reichtum entsteht jetzt immer seltener durch Fleiß, doch immer öfter durch das Erben.“
Das Erben verteilt sich auf die Kinder von Einheimischen, und die geerbten Werte, insbesondere die Immobilien, werden dann zu nicht unerheblichem Teil an neu Zugewanderte vermietet. Neben den Vielen, die eben Eltern haben, die sowieso schon immer alles Geld am Monatsende ausgegeben hatten. Das dürfte in etwa jeden Zweiten betreffen.
Bei einer Menge von Erben stellt sich dann auch ein ziemlicher Überfluss ein. Je weniger Nachwuchs, desto mehr konzentriert sich das Vermögen. Da muss man auch mit klar kommen.
Wenn wir mal eine wachstumsfreie Wirtschaft hinbekommen, dann vermutlich nur, wenn wir auch die Vermögenden wesentlich am Steueraufkommen beteiligen. Einfach weil ein wachsendes Vermögen in einer nicht mehr wachsenden Wirtschaft nicht mehr angelegt werden kann. Auf dem Weg dahin dürften die Zinsen immer niedriger werden. Wenn die Zinsen bei Null angekommen sind, dann helfen darüber hinaus halt nur noch Vermögens- und Erbschaftssteuern.
So geht es dann aber auch.
Kommentar vom 05.08.2024 16:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/#comment-158608
@Michael 05.08. 15:18
„Für die schon nähere Zukunft sehe ich keinen Bedarf mehr an Braunkohle, da sich schon jetzt neben dem erneuerbaren Energiemix auch ein wachsender Energiespeichermix entfaltet. So habe auch ich mich bereits konkret für mehr Biogas, für organische Redox-Flow-Batterien und für grünen Wasserstoff ausgesprochen.“
Ganz unabhängig von fossilen Energien sind wir erst, wenn wir sowohl die Stromversorgung, die Industrie, das Heizen und die Mobilität abgedeckt haben. Das braucht erstmal die Primärproduktion an Wind, PV, Biogas und Holz bzw. Müll. Erst wenn das alles auf 100% ist, brauchen wir weder Erdgas, noch Braunkohle oder Öl.
Derweil wir das noch nicht haben, haben wir die Wahl zwischen den verschiedenen fossilen Energieträgern. Da wäre ich eben lieber für Braunkohle als Gas für die Stromerzeugung. Mit kurzfristiger Speicherkapazität von Lithiumbatterien oder Vergleichbarem fest installiert oder als Fahrzeugbatterie, kann man das langsame Ansprechen der Braukohlekraftwerke sehr gut ausgleichen. Auch wenn diese Speicher primär vor allem PV- und WKA-Schwankungen ausgleichen sollen.
Was generell die Speicher betrifft, kommt es dabei auf die Anzahl der Ladezyklen an. Täglichen Einsatz können eben z.B. Lithiumakkus sehr gut, aber rein saisonaler Einsatz von nur einem Ladezyklus im Jahr ist kaum wirtschaftlich. Das können wir eben vor allem damit bestreiten, dass wir schon mal die sommerlichen Überschüsse in recht großem Ausmaß in Wasserstoff umwandeln, und den dann erstmal da einsetzen, wo er effektiv genutzt werden kann. Das wäre aber eben nicht die Zurückverwandlung in Strom, einfach weil das einen ziemlich schlechten Wirkungsgrad hat.
Solange wir sowieso noch Fossiles im Mix haben, können wir doch dieses dann gezielt saisonales Backup leisten lassen. Wohl noch mindestens 15 Jahre.
Natürlich können wir später das Biogas in den bestehenden Erdgasspeichern vorhalten, aber eben auch einfach Holzkraftwerke mit ziemlich großen Holzlagern vorhalten. Und damit dann durch den Winter kommen.
Davon sind wir aber noch ziemlich weit entfernt. Derweil wäre Braunkohle als Brückentechnologie für das Saisonale Backup nicht nur billiger als mit LNG-Gas, sondern würde auch keinerlei fossile Autokraten finanzieren. Freilich mit mehr Treibhausgasen. Ich wäre da eher für die Braunkohle, und würde eben keine alten Braunkohlekraftwerke stilllegen, und dafür dann auch auf den Neubau von weiteren Gaskraftwerken verzichten.
Wenn wir wirklich mit der Energiewende fertig sind, werden wir nicht nur Gaskraftwerke gebrauchen können, die dann mit Biogas oder auch beigemischtem Wasserstoff laufen, sondern auch ehemalige Braunkohlekraftwerke, die man auf Holz umgerüstet hat.
Man bedenke eben, das die Erdgasspeicher begrenzt sind, und Wasserstoff speichern geht schon mal gar nicht gut. Holz ist dagegen perfekt, um auf mehrere Jahre gelagert zu werden. Von mir aus auch noch ein Teil des Mülls, wenn man den über den Sommer sammelt, um ihn dann bevorzugt im Winter zu verbrennen um dann gezielt Strom zu erzeugen, wenn es im Netz eng wird.
Dazu kommt noch, das Wind und Sonne als Energiequelle über ganze Jahre öfter um bis zu +- 10% schwankt, und gleichzeitig der winterliche Heizbedarf ziemlich verschieden ausfällt. Das erfordert einen Speicherbedarf, der über mehrere Jahre hinweg funktioniert. Selbst im europäischen Stromverbund bleibt ein Teil dieser Schwankungen nicht aus.
Kommentar vom 05.08.2024 14:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/#comment-158595
@Norwegen
Wer mal in Norwegen war, der sieht hier die natürlichen Gegebenheiten. Man hat jede Menge Berge mit reichlich Niederschlägen bei sehr niedriger Bevölkerungsdichte. Kein Wunder also, dass hier auch Elektroautos inzwischen der Renner sind. Schon seit Jahrzehnten heizt man da mit Strom. Der ist so billig, dass man hier nicht mal Wärmepumpen bemüht, sondern einfach per Heizstab heizen kann.
Es gab aber in Norwegen vor vielen Jahren eine ziemlich handfeste Energiekrise. Es hat da mal über 8 Monate kaum geregnet, und das Landesweit. Entsprechend explodierten die Strompreise, und viele konnten ihre Elektroheizung nicht mehr finanzieren und saßen in eiskalten Wohnungen.
Man hat nur Strom aus dem benachbarten Schweden importieren können, was nicht reichte. Entsprechend haben auch viele Betriebe längerfristig ihre Produktion eingestellt.
Inzwischen hat man aber Stromleitungen bis nach Deutschland durch die Nordsee verlegt, das sichert jetzt nicht nur die eigene Versorgung, wenn so eine Dürre nochmal passiert. Man verkauft auch inzwischen eine Menge Wasserkraft-Strom nach Deutschland.
Wasserkraft ist noch mal wesentlich unsicherer als Wind und Sonne. 8 Monate ohne Wind oder Sonne gibt es nie, mehr als +- 10 % in der Jahressumme ist sehr selten zu erwarten. Beim Regen kann das immer passieren, dass mehrere Quartale komplett ausfallen. Auch im Alpenraum schätze ich mal. Da sollte man drauf vorbereitet sein. Praktischerweise mit Braunkohle-Bereitschaftskraftwerken. Die belasten auch nicht zusätzlich die durchaus knappen Erdgasspeicher.
Ganz langfristig kann man auch Holzkraftwerke bereithalten, wenn wir mit der Energiewende soweit sind, dass wir auch die Braunkohle nicht mehr brauchen. Möglicherweise kann man dann sogar die Braunkohlekraftwerke einfach auf Holz umrüsten. Das benötigte Holz kann man wie die Braunkohle sehr gut und sehr einfach über viele Jahre lagern, und dann halt nur im Notfall über wenige Wochen und maximal Monate nutzen.
Kommentar vom 05.08.2024 12:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/#comment-158588
@Michael 04.08. 17:11
„...doch die Ressourcenfluch-Einnahmen entstehen aus der Differenz zwischen Förderkosten und Exportpreisen.“
Bei 10 $ pro Barrel Förderkosten im persischem Golf und 75 $ Erlös wundert es dann auch nicht, dass hier eine sehr handfeste Motivation besteht, die Energiewende so weit irgendmöglich zu verzögern.
Selbst die Förderkosten in Russland mit 20 $ bis 25 $ bieten noch riesige Gewinne. Da kommt keine Produktion von irgendwelchen Gütern bei der Gewinnspanne mit.
Auch dürfte die Gewinnspanne auch noch lange lukrativ bleiben. Selbst wenn die globale Energiewende wirklich vorwärts kommt, und der Ölpreis auf 25 $ fällt, verdient man am persischen Golf immer noch sehr gut. Nur Russland hätten wir dann schon mal.
Man muss aber bedenken, dass niedrige Ölpreise auch wieder z.B. E-Autos weniger attraktiv machen, es könnte also sein, dass der Ölpreis noch ziemlich viele Jahre um die 50 $ pendelt. Dann würde Russland zwar nur noch halb so viel verdienen, aber immer noch genug, um über die Runden zu kommen.
Der Weg scheint also noch recht weit zu sein.
Es geht eben um den kompletten Umbau der Energieversorgung. Und ein großer Teil der Welt hat noch wohlstandsmäßig Nachholbedarf, nur in den reichen Ländern ist auch Potential für weniger Konsum. Dennoch hätte es umfangreiche Wirkung, wenn wir nicht nur unserer Technik umbauen, sondern auch mittelfristig deutlich weniger konsumieren und dann umso mehr in grüne Technik investieren. Auch auf den Ölpreis würde das einigen Einfluss haben.
Kommentar vom 04.08.2024 14:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/#comment-158533
@Michael 04.08. 11:20
„Die Welt verbessert sich nicht durch das Warten auf eine Revolution, Offenbarung oder einen politischen Messias, @hto. Die Welt verbessert sich, wann immer wir selbst bereit sind, uns zu verbessern. „
Unser eigenes Verhalten und Wirtschaften wirkt sich ganz direkt aus. Und wir können auch noch wählen gehen, auch das bewirkt was. Wenn Regierungen vom Wähler abgestraft werden, wenn sie vernünftige Schritte wagen, dann hilft das nun wirklich nicht.
Was bleibt ist Lobbyismus bis zur Korruption, das bremst nun wirklich auch.
Viel mehr geht jetzt leider nicht. Wir könnten aber über die Runden kommen, und wenn wirklich viele Menschen ihre Verantwortung begreifen, dann kann das noch was werden. Der Faktor Mensch kann am Ende doch noch den Unterschied machen.
Die Horizonte, die uns die LLMs eröffnen kann, die könnten auch in diesem Sinne was bewegen.
Kommentar vom 04.08.2024 01:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-schmerz-der-bleibt-der-fossile-ressourcenfluch-finanziert-die-gewalt-gegen-juedinnen-kurden-ezidinnen/#comment-158504
@Hauptartikel
„Aber wir alle können etwas für eine post-fossile, friedlichere, demokratischere Zukunft tun, in der mindestens einige Arche-Regionen bewohnbar bleiben.“
Das müsste schon mehr werden. Weder die Klimakrise noch der Ressourcenfluch kann entschärft werden, wenn nur einzelne Regionen ihre Herausforderung annehmen. Aber wir können anfangen, und wir tun es längst, etwa in Dänemark kommt man wirklich vorwärts. Ist die Technik immer besser ausgefeilt und immer kostengünstiger, dann wird sich das vermutlich doch noch überwiegend durchsetzen.
„Wir können aus der Geschichte und Wissenschaft lernen, damit der fossile Ressourcenfluch samt Propaganda, Terror und Kriegen so schnell wie irgend möglich endet.“
Wir können uns aber auf jeden Fall unabhängiger und wehrhafter machen. Und auch hierbei hilft es ungemein, nicht so viel Unsinn zu konsumieren, dafür lieber in die eigene Freiheit, Sicherheit und in florierende Landschaften investieren. Das würde wohl auch eine Frau Ostrom empfehlen.
Wie genau die Klimakatastrophe ausfällt, wissen auch die Klimasforscher leider nicht. Wir können nur unsere Beiträge zur Energiewende leisten, und hoffen, dass wir in der kommenden Heißzeit dennoch irgendwie klar kommen.
Kommentar vom 03.08.2024 00:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/#comment-158422
@Michael 02.08. 17:47 / Perplexity.ai / Jeanne Hersch
„Ihre Philosophie fordert uns auf, die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen und die Freiheit zu nutzen, um unserem Dasein Bedeutung zu verleihen.“
Das ist zunächst grundlegend. Dem kann man noch hinzufügen, dass es richtig Freude machen kann, Teil der Lösung zu sein. Und nicht Teil des Problems. Außerdem darf man hoffen, mit vernünftigen Zielen möglicherweise auch von Geisteswelten unterstützt zu werden.
Es ist klar, dass die Bundespolitik mehr für die Energiewende tun kann. Hier hängt eine Menge. Aber die Energiewende erfordert dennoch so hohe Investitionen, dass das eben beim besten Willen immer noch 20 Jahre dauert. Letztlich geht es um die komplette Energieversorgung.
Nur mit deutlich weniger Konsum könnte es schneller gehen, aber nur die Technik austauschen, das dauert. Es geht ja nicht nur um Geld dabei, sondern auch um Arbeitskraft und Rohstoffe.
Wer ein Eigenheim hat, und Auto fahren muss, der kann vieles selber investieren. Eine entsprechende eigene PV-Anlage mit eigener Ladesteckdose für das eigene E-Auto kann hier recht kostengünstig viel bewegen. Allerdings ist schon die Wärmepumpe nicht mehr so eindeutig, insbesondere wenn das Haus nicht so gut isoliert ist. Das macht aktuell nur in Küstennähe wirklich Sinn, in Süddeutschland fehlt hier im Winterhalbjahr einfach zu viel grüner Strom. Sobald hier endlich auch mal hinreichend viel Windenergie installiert wird, machen dann aber auch die Wärmepumpen wirklich Sinn.
Wer jetzt Geld investieren will, sollte erst mal in Windräder, und erst ein paar Jahre später in Wärmepumpen investieren.
Wer in der Stadt inmitten von verdichteter Bebauung wohnt, der kann hier selber gar nichts alleine machen. Man bräuchte hier Energiegenossenschaften, die sich um die Versorgung von ganzen Wohnblocks bis zu mehreren Straßenzügen kümmern.
Dann kann man erstmal alle geeigneten Dächer u.ä. mit PV-Modulen versehen, damit einen erheblichen Teil des eigenen Stromverbrauchs abdecken, und nach und nach immer mehr eigene Ladestationen dazubauen. Die vorhandenen Flächen dürften auch im Innenstadtbereich sowohl den eigenen Stromverbrauch wie das Laden aller Fahrzeuge zumindest im Sommerhalbjahr sicher stellen können.
Wenn mal die Windenergie noch deutlich weiter ausgebaut ist, dann kann man auch Nahwärmenetze mit einer Kombination von Wärmepumpe, Gasmotoren in Kraftwärmekopplung und zentrale Holz-Heizkessel als Backup installieren, die gleich 10 bis 100 Miethäuser zentral versorgen.
Sollte man Gelegenheit haben, sinnvolle Projekte einfach nur Mitzufinanzieren, dann kann auch das sehr hilfreich sein.
Freilich kann man öfter auch das eigene Auto ganz aufgeben, und mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln auskommen. Und weniger Tierisches verzehren und weniger Nahrungsmittel wegwerfen. Oder mit einer kleineren Wohnung auskommen und Urlaub auf Campingplätzen im eigenen Bundesland machen.
Sollte sich allerdings zukünftig ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Elektrofahrzeugen etablieren lassen, dann können wir richtig Sparen. Geld, Zeit, Platz und vor allem jede Menge Rohstoffe für die Fahrzeuge, und auch viel Energie, wenn die Sammeltaxis im Schnitt mit 2 bis 6 Fahrgästen unterwegs sind.
Das wäre noch mal deutlich sparsamer in jeder Hinsicht als das eigene E-Auto versorgt mit der eigenen PV-Anlage. Die damit wieder freigewordenen Ressourcen kann man gleich für weitere Investitionen einsetzen.
Kommentar vom 02.08.2024 17:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/#comment-158379
@Michael 02.08. 13:43
„...welche Ressourcenfluch-Regime und Terrorgruppen derzeit von den Öl- und Gaseinnahmen profitieren.“
So schnell geht das aber alles nicht. Klar ist, dass es schon hilfreich wäre, wenn durch mehr Energiewende auch die Öl- und Gaspreise fallen. Dazu beitragen würde es freilich auch, wenn wir in Deutschland doch etwas mehr Braunkohle noch als Backup nutzen, soweit das möglich ist. Die Gaskraftwerke reagieren schneller auf Bedarfsschwankungen, andererseits gibt es immer mehr Netzbatterien. Wenn von den Netzbatterien noch deutlich mehr installiert wird, dann kann das die Unflexibilität der alten Braunkohlekraftwerke gut ausgleichen.
Das senkt dann bei uns sogar die Strompreise, und trägt eben zur Senkung der Weltmarktpreise für Gas durchaus bei.
Die aktuelle militärische Lage ist allerdings so kritisch, dass wir nur mit einer Förderung der Energiewende alleine noch nicht klar kommen. Wenn ein wiedergewählter Trump tatsächlich aus der Nato aussteigt, dann haben wir ein europäisches Problem mit unserer Verteidigungsfähigkeit gegenüber Putin.
Aktuell könnte es sinnvoll sein, alles zu unternehmen, um so schnell wie möglich aufzurüsten. Ein Verfall der Öl- und Gaspreise dürfte zu spät kommen.
Wir sind nun immer noch über Jahrzehnte von Öl und Gas abhängig. Da hat Herr Quentmeier partiell recht, was freilich überhaupt nicht bedeutet, dass wir in Europa in 20 Jahren und im Rest der Welt in 30 oder 40 Jahren dennoch komplett mit der Energiewende fertig werden können.
Man könnte das durchaus so gestalten, dass wir erst das Gas zur Stromerzeugung und zum Heizen ersetzen, dann das Öl für die Fahrzeuge und erst am Ende noch als letztes die eigene Braunkohle als saisonales Strombackup nutzen, bis wir auch das nicht mehr brauchen.
Mit dieser Reihenfolge endet die Finanzierung unserer eigenen Feinde deutlich früher. Da wäre es gar nicht gut, als Erstes aus der Braunkohle auszusteigen. Auch wenn das kurzfristig natürlich mehr Treibhausgase einspart. Nebenbei erhöht das Vorhalten von Braunkohle bis zum Schluss deutlich die Versorgungssicherheit.
Das kann nicht nur im Kriegsfall mit Russland aktuell werden, auch könnte z.B. ein großer Vulkanausbruch auf Island die Ertragslage von Sonnenenergie in ganz Europa auf Monate beeinträchtigen. Wenn man da noch alte Braunkohlekraftwerke in Bereitschaft hat, dann kann das sehr hilfreich sein.
Kommentar vom 02.08.2024 13:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/#comment-158371
@Michael 02.08. 11:40 / Quentmeier
Da nimmt mir Perplexity.ai die Arbeit ab, Herrn Quentmeier zu antworten. Wunder der Technik.
Das persönliche und regionale Engagement ist das wesentlichere. Den Konsum überprüfen geht sowieso nur persönlich, und gemeindenahe Lösungen wie Windparks und Nahwärmelösungen wie auch größere PV-Freiflächenanlagen müssen lokal und regional organisiert werden.
So hätte die eigentlich geplante Wärmepumpenpflicht vor allem für noch höhere Strompreise gesorgt, weil derzeit nur in Küstennähe wirklich der grüne Strom dafür da ist. Erstmal für mehr Netzspeicher und neue Stromtrassen zu sorgen genügt die nächsten Jahre, um die dortigen Überschüsse nutzen zu können. Und wer in Küstennähe wohnt, der kann sich ja sinnvollerweise freiwillig eine Wärmepumpenheizung anschaffen. Oder für Neubauten auch woanders.
Der Bund bzw. die EU müssen aber auch ihren Teil beitragen. Vor allem die Baugenehmigungen für Windräder und die Modalitäten für privates Einspeisen und Speichern von Strom. Was wohl noch dringend fehlt, das sind ausreichend und einheitliche Ladestationen für E-Autos in ganz Europa, und auch die Strompreise fürs Aufladen sehen mit 80 ct/Kwh durchaus nach Abzocke aus.
Kommentar vom 01.08.2024 13:50
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeo-podcast-spaeher-von-fernen-sternen-was-verbirgt-oumuamua/#comment-7985
@Karl Urban 01.08. 09:47
„Der Durchmesser von Oumuamua liegt bei 200m.“
Die Größe passt dann zumindest zu einem eher kleinen Mehrgenerationen-Raumschiff. Wir wissen freilich wirklich nichts von Außerirdischem Leben und schon gar nichts von Außerirdischen Zivilisationen. Wir können nur von uns auf andere schließen, was selten gut funktioniert.
„Dass aber deren Wahrscheinlichkeit auch eher gering ist – und zumindest einen gewaltigen Fehlerbalken hat, lässt er unter den Tisch fallen.“
Wir wissen hier wenig, offenbar. Eine Resthoffnung auf die möglicherweise abgesetzten Mediensonden habe ich aber trotzdem. Zudem das Absetzten dieser Sonden erklären würde, dass es keinen Kontaktversuch gab, man ist dann einfach weitergeflogen.
Wenn man nach Lust und Laune in diesen galaktischen Archiven stöbern könnte, das wäre ja wohl wirklich was. Wir brauchen hier gar nicht unbedingt groß weiter nach Erklärungen suchen, wenn dann tatsächlich irgendwann der Sendebetrieb startet, wissen wir es dann ja. Und wenn der ausbleibt, dann ist das auch eben so.
Die bloße Möglichkeit macht mir aber schon Spaß. Und es passt auch wirklich gut in die Zeit, wenn es gerade jetzt in diesen Jahren passiert. Wir haben genau jetzt fast überall Internet, und könnten eine Unterstützung durch galaktische Weisheiten wirklich akut sehr gut gebrauchen.
Kommentar vom 01.08.2024 01:56
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/astrogeo-podcast-spaeher-von-fernen-sternen-was-verbirgt-oumuamua/#comment-7982
@AstroGeo Podcast: Späher von fernen Sternen - was verbirgt Oumuamua?
Eine Frage zunächst mal: Wie groß war dieses Objekt, würde seine Größe zu einem interstellaren Raumschiff passen? Kann es ja nun gewesen sein. Es bleibt ja nun einiges übrig, das für einen künstlichen Ursprung spricht.
Einmal die vermutete Seltenheit von interstellaren Kometen, dann die merkwürdige Form, die freilich gut zu einem Raumschiff passen würde, und dann die rätselhafte Beschleunigung.
Zumindest das mit der Seltenheit könnte wohl durch neue Teleskope geklärt werden, allerdings könnte sich die Seltenheit damit sogar bestätigen. Warum aber nicht einfach die Möglichkeit anerkennen, dass ein künstlicher Ursprung doch offenbar möglich ist?
Da gibt es auch die Frage, warum kam dieses Raumschiff jetzt vorbei, und warum hat seine Besatzung keinen Kontaktversuch gemacht?
Da gibt es auch mögliche Antworten zu. Wenn dieses Raumschiff die Aufgabe hatte, unauffällige Sonden beim Vorbeiflug abzusetzen, um uns mit dem Wissen einer galaktischen Zivilisation zu versorgen, dann werden wir das wohl sehr bald merken, wenn dann von diesen Sonden aus der Sendebetrieb gestartet wird. Und hier mussten die Aliens warten, bis wir überall auf dem Planten Internet haben, was eben gerade jetzt der Fall ist.
Derweil die Sonden noch damit beschäftigt sind, unser Internet und damit unsere Weltkultur durchzugucken, um das mitgebrachte Informationsmaterial auf unsere Sprachen und unseren Kenntnisstand abzustimmen.
Das wäre ja wohl wirklich wunderbar, würde ich sagen. Die Sonden könnten z.B. DNA-Speicher nutzen, um fast den gesamten Inhalt des galaktischen Wissens auf mehreren geostationären Satelliten anzubieten. Es wäre vermutlich das unkomplizierteste, einfach zum richtig Zeitpunkt den Sendebetrieb zu starten, ohne sich vorher vorgestellt zu haben.
Man hat schon öfter überlegt, dass ein Kontakt mit einer weit fortgeschrittenen Zivilisation ein fürchterliche Kulturschock für uns Menschen bedeuten würde. Da macht es dann schon Sinn, wenn uns diese Sonden behutsam in das galaktische Wissen einführen. Mit einem gut dosiertem aber doch umfassenden Informationsangebot ließe sich dieser Kulturschock wohl managen.
Kann ja nun auch alles sein. Ich würde sagen, das wäre m.E. deutlich wahrscheinlicher als ein natürlicher Ursprung von Oumuamua? Und das Beste ist, wir werden es dann merken, wenn denn der Sendebetrieb gestartet wird. Die Sonden dürften reine Maschinen sein, das Mutterschiff mit eventuellen Aliens an Bord ist wohl längst weiter unterwegs, vermutlich ein Mehrgenerationenschiff, das sich dauerhaft auf interstellarer Reise befindet.
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