Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/06 (T.J.)
Kommentar vom 30.06.2024 14:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/#comment-155851
@Michael 29.06. 16:17
„...hat die Selbst-Aufklärung der Aufklärung und Romantik in vielen akademischen Milieus und vielen Hochschulen noch kaum begonnen.“
Was nützt uns auch der „Naturzustand“, wenn wir nicht dahin zurückkommen können. Wir leben in komplexen Gesellschaften, und nicht mehr nur in der eigenen Sippe. Wir müssen diese Gesellschaften so organisieren, dass Mensch gut leben kann. Und jeder kann und muss hier seine Beiträge leisten.
Verantwortung für einander und gegenüber dem gesamten Planeten ist unsere Aufgabe, um die wir nicht herum kommen.
Die Fähigkeiten, die wir im Miteinander im kleinen persönlichen Rahmen haben, die gilt es eben auch fürs Große zu aktivieren. Die aktiven Horizonte des Einzelnen sind hier offenbar zentral. Bildung hilft, und KI fördert die Horizonte. Neben einer entspannteren Lebensweise, die sich nicht mehr in wenig sinnvollem Konsum verliert, und dafür lieber mehr in persönliche Erkenntnis investiert. Auch das ist Menschenleben.
Kommentar vom 30.06.2024 14:00
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155850
@N 30.06. 08:37
„Und es geht auch, wir zogen uns wärmer an, abends gab es auch warme Suppe…“
Was ich nicht betätigen kann. Auch bei uns ist im Dezember mal die Heizung irreparabel ausgefallen, wir hatten aber Glück und waren kurz vorm Umzug. Und haben umgeplant und sind früher umgezogen. Die eine Woche ohne Heizung hat mir aber gereicht. Selbst zum Packen war es sehr unangenehm, insbesondere mir, weil ich unterm Dach mein Zimmer hatte. Eine Etage tiefer war es glatt 5° wärmer.
Kommentar vom 30.06.2024 01:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155821
@N 29.06. 17:01
„Und seit jeder Hausbesitzer sich seine Solaranlage aufs Dach montieren kann, ohne großen bürokratischen Aufwand ist das die Zukunft. Als Bonbon hat man dann noch seine Ladestation für das E-auto an der Hauswand.“
Das allemal, insbesondere finanziell attraktiv, wenn man sich so zu 2/3 an den Stromkonzernen vorbei selbst versorgen kann.
Aber das reicht in Deutschland nicht über den Winter. Den Solarstrom für die Nacht oder ein paar bewölkte Sommertage kann man prima mit der Batterie im eigenen Elektrofahrzeug oder einer fest im Haus installierten Batterie ausgleichen. Aber um die gesamte Energie, die man im Winter braucht, dann über ein Speichermedium zu bestreiten, das im Sommer mit Solarstrom aufgefüllt wird, das existiert schlichtweg nicht. Mit nur einem Ladezyklus im Jahr ist auch die allerbilligste Speichertechnologie hoffnungslos unwirtschaftlich.
Und im Winter fällt dann auch noch der Heizbedarf an.
Hier ist die Windenergie zunächst mal die einzige bezahlbare Lösung. Die hat im Winter sogar ihre höchsten und stabilsten Erträge, und Windflauten sind viel kürzer als die ganze Heizsaison. Die zu überbrücken ist viel einfacher.
Mal bei
https://www.agora-energiewende.de/daten-tools/agorameter/chart/today/power_generation/27.06.2024/30.06.2024/hourly
gucken.
Da ist die Stromproduktion der letzten 12 Jahre stundengenau für jede Energieform schön übersichtlich einsehbar. Da kann man sich eine Weile interaktiv mit beschäftigen.
Und Wasserstoff als Speichermediun wird sicherlich auch genutzt werden, bzw. auch daraus hergestelltes Methan, das zusammen mit Biogas in den bestehenden Gasspeichern auch für den Winter bereitgehalten werden kann. Das reicht aber alles nicht, und die Effektivität Strom – Wasserstoff – Strom liegt deutlich unter 50 %. Da ist Windenenergie, die zu großen Teilen direkt als Strom genutzt werden kann, einfach viel effektiver und damit billiger.
Sollten sich allerdings die Preise für PV-Module noch deutlich schneller reduzieren als die Preise von Windrädern, dann sähe die Rechnung doch wieder anders aus. Und auch wenn wir reichlich Fernstromleitungen zwischen Nordsee und Südeuropa installiert haben, dann reduziert sich dann doch wieder der Bedarf an Windrädern im Hinterland. Dann kann man viel Windstrom von Nord- und Ostsee und an Land in Küstennähe weit nach Süden hin verteilen. Und anders herum sehr viel Solarenergie aus Südeuropa noch Norden transportieren. Je nachdem wie die Erträge gerade ausfallen.
Im Süden sind die PV-Erträge bei den selben Kosten teilweise mehr als doppelt so hoch. Da lohnen sich dann auch die nötigen neuen Stromleitungen.
Dann kann man auch noch Solarstrom in sonnigen Gegenden weltweit zu Wasserstoff umwandeln und per Schiff überall hintransportieren, wo es gerade am meisten gebraucht wird. Aber das ist dennoch recht teuer, und deswegen nur eine gute Ergänzung zu so weit wie möglich direkt nutzbarem grünem Strom.
So wie das aussieht, können wir dennoch eine Menge Windräder auch in Süddeutschland gebrauchen. Nur ganz so viele, wie inzwischen an der Küste stehen, müssen es wohl nicht sein. Aber ebenso kann man reichlich in PV auf Dächern und auch in PV-Freiflächenanlagen investieren, wenn weiterhin die Baugenehmigungen für Windräder hängen.
Die Akzeptanz für Windräder soll sich mit einer Beteiligung am Ertrag für die betroffenen Anwohner aber deutlich erhöhen lassen. Gerade bei den aktuell immer noch sehr hohen Strom- und Gaspreisen.
Kommentar vom 29.06.2024 14:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/#comment-155790
@Michael 27.06. 18:55 / Perplexity.ai / Rousseau
„Dieser Mythos vom “guten Wilden” und der korrumpierenden Wirkung der Zivilisation war eine radikale Abkehr von der christlichen Erbsündenlehre und sorgte zu Rousseaus Zeiten für heftige Kontroversen.“
Die Erbsündenlehre entsorgen war ja nun erstmal eine sehr gute Idee.
Der Naturzustand des Menschen als Jäger und Sammler war ja nun tatsächlich eine eigene Lebensweise. Die Herausforderung des Ackerbaus, der Feudalzeit und der moderneren demokratischen Lebensformen sind entsprechend speziell.
Im Naturzustand hatte man fast nur mit der eigenen Sippe zu tun, und es kam höchstens mal zu Revierstreitigkeiten. Mit dem Ackerbau gab es auf einmal richtig was zu klauen. Und es gab dann für Obrigkeiten auch erstmal so richtig was auszubeuten.
Nebenbei musste man sich immer mehr in Gesellschaften bewegen, wo man die Leute gar nicht alle kennt, und mit denen man schon gar nicht mehr näher verwandt ist. Das sind Herausforderungen.
Wir sind auch durchaus auf dem Weg zu einer Identität als Weltbürger, und durchaus dabei, unsere nationalen Identitäten so langsam immer weiter auszuweiten. Die EU ist hier nur auf dem Weg, nicht das Ende. Das ist ein grundlegend wichtiger Prozess, der gerade läuft. Möge uns gerade hierbei die KI nachhaltig helfen. Die überwindet alle Sprachgrenzen und eingeschränkten Horizonte, und liefert uns so täglich neue Zusammenfassungen aus der globalen Sammlung aller Trainingsdaten.
Die Ökonomie in Form der sozialen und ökologischen Marktwirtschaft wird uns dabei helfen. Die kulturellen, religiösen und psychologischen Aspekte spielen aber ebenso ihre Rolle. Es ist nicht alles Wirtschaft. Aber Wirtschaft ist dennoch ziemlich zentral. Gerade in die Lage zu kommen, dass der Umsatz nicht mehr das Oberste sein muss, ist ja ganz akut auf dem Weg, die Externalisierung der Mitweltkosten zu überwinden.
Kommentar vom 29.06.2024 14:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/#comment-155787
@KI und Urheberrecht
Ich denke mal, es ist wirklich wichtig, wenn KI auch auf relevante Inhalte hinter Paywalls zugreift und in ihre Zusammenfassungen integriert. Wenn Menschen Bücher gelesen haben, dann verwerten sie die aufgenommenen Neuigkeiten auch in ihrer natürlichen Intelligenz und nutzen das überall, wo es sinnvoll ist. Wenn sich die KI-Firma ein Buch kauft, und dann auswertet, dann ist das in Ordnung, finde ich.
Auch wenn KI Bilder im Stil von echten Künstlern erzeugen kann, sind dies ja nun keine Originale, und können nur als Reproduktionen genutzt werden. Das wirkt sich wenig auf den Kunstmarkt mit Orginalen aus.
Und selbst wenn die KI dann am Ende das Marktvolumen für Kreative reduziert, das haben wir öfter sowieso mit allen möglichen anderen Automatisierungen. Am Ende entstehen neue Märkte, und die Arbeitslos gewordenen können sich umorientieren und was anderes machen.
Einen messbaren Effekt auf den Buchmarkt könnten auch Blogs wie dieser hier haben. Wer hier liest und schreibt, der liest nicht gleichzeitig in gekauften Büchern. Und das macht jetzt wirklich nichts. Dann werden eben weniger Bücher verkauft. Das spart Papier, aber erhöht auch ein wenig die Stromrechnung.
Kommentar vom 28.06.2024 00:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/#comment-155745
@Michael 28.06. 17:22
„...sondern Sie sind im Dialog Mitschaffende, deren Drukos zum Gesamtwerk gehören. Ich meine, dass sich im digitalen Blog-Dialog der klassisch konstruierte Dualismus zwischen Schreibenden und Lesenden aufhebt und durch eine konstruktive und kreative Dualität zwischen Bloggenden und Kommentierenden abgelöst wird.“
Die Zeitebene sehe ich hier beim Kommentieren so sehr vorteilhaft. Man hat Zeit für seine Beiträge, und kann sich auch mal 24 Stunden Zeit nehmen und noch mal genau überlegen, ohne dass die Diskussion den Faden verliert. Wird es einfach zuviel, kann ich nicht mehr alles lesen, und ich schreibe auch Drukos in anderen Blogs.
Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht. Mich interessieren nicht alle Themen, aber wenn mir was Interessantes einfällt, das ich hinzufügen kann, fange ich dann auch gerne gleich selber an zu schreiben. Irgendwie haben wir hier auf dieser Plattform dann sehr kurze Wege für effektive Dialoge. Einige Tage für ein Thema sind irgendwie ein guter Zeitrahmen. Wenn es aber zu viel wird, dann wird es tendenziell hektisch. Ich meine, wir haben eigentlich Zeit genug.
Kommentar vom 29.06.2024 00:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155744
@N 28.06. 12:51
„Nehmen wir 1 Kg Trockeneis, das ist gefrorenes CO2, mit einem wert von 1 €.
Dann kostet 1 Tonne CO2 = 1000 €...
...38 Milliarden t= 38 000 Milliarden €“
Die 1 € sind allerdings wirklich hochgegriffen. Das entspräche 3 € pro Kg Kohlenstoff. Also 3.000 € für eine Tonne Kohle. Oder 3 €/Kg / 8,5 kwh/Kg = 35 ct/Kwh.
Wird die Kohle mit 40% Wirkungsgrad verstromt ergibt sich so 87,5 ct/Kwh.
Aktuell kommen wir aber auf Kohlekosten von Kohlestrom von weniger als 8,75 ct/Kwh.
Das Kg Trockeneis kostet also weniger als 10 ct statt einem €. Oder eben 100 € pro Tonne was in der Nähe von deutschen CO2-Steuern von derzeit 45 € liegt.
So werden aus 38 Milliarden t CO2 = 3 800 Milliarden €.
Ok, die Mitweltkosten sind nicht eingerechnet. Aber mit 1 € pro Kg CO2 wohl deutlich überschätzt, überschlage ich jetzt mal. Aber immer noch ganz schön teuer. Was nicht wundert, schließlich geht es um die gesamte Energieversorgung der kompletten Zivilisation, und das sind auch nur die Kosten für ein Jahr.
Kommentar vom 28.06.2024 16:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-ki-medienrevolution-warum-ich-demokratisch-aktiven-dringend-blogposts-reden-und-drukos-empfehle/#comment-155722
@Textmengen in diesem Blog
Die Idee, dass unsere Textarbeit von KI weiterverwendet wird, mag ja beflügeln. Aber ich bekomme langsam Schwierigkeiten alles zu lesen. So interessant Antworten von KI auch im Blog sind, immerhin brauchen diese nicht mehr für die Fütterung von KI gepostet werden. Das kennt die KI schon.
Überhaupt dürften wirklich neue Gedanken eher in die KI eingehen. Was schon hundertmal im Netz geschrieben steht, das kennt die KI längst.
Ansonsten gefällt mir die Idee, das auch Inhalte hinter Bezahlschranken nun für den freien Diskurs sehr wichtig sind. Wenn die KI dieses konsequent gar nicht erfassen würde, dann fehlt da wirklich Wesentliches.
Insbesondere wenn es um Wissenschaft geht, so ist diese ja meistens sowieso schon öffentlich finanziert. Was Journalisten und Buchautoren betrifft, die versuchen von ihrer Arbeit zu leben, so haben wir hier einen dicken Konflikt. Gerade richtig gute Inhalte würden ja der KI am meisten weiterhelfen. Und die Weltkultur wirklich maßgeblich fördern können.
Wenn in den Citations die Originalquellen auftauchen, dann kann das sogar den wirtschaftlichen Interessen der Autoren entgegenkommen.
Vergessener Kommentar vom 28.06.2024 00:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lieben-demokratien-republiken-die-wahrheit-einspruch-mit-sokrates-spartakus-und-blumenberg/
@Klaus Rehberg 26.06. 23:11
„Der allerwichtigste Punkt aber ist der das so gut wie niemand einen Plan hat wie eine andere Gesellschaft aussehen könnte in der wir nachhaltig im Sinne der natürlichen Tragfähigkeit dieser Erde leben können.“
Wirklich konkrete Pläne auf 20 Jahre und mehr haben unsere Demokratien in der Tat nicht. Einmal wegen den Legislaturperioden. Es nützt wenig, etwa aus der Atomenergie auszusteigen, wenn die Nachfolgeregierung das gleich wieder rückgängig macht.
Aber die Materie ist auch einfach zu komplex, und Pläne über mehr als 10 Jahre sowieso schwierig. So hat etwa der Ukrainekrieg sehr viel durcheinander gebracht. Oder die Entwicklung in China.
Wie soll man da Pläne machen? Fahren auf Sicht ist das, was übrig bleibt. Immerhin haben wir mit der einstigen EEG-Umlage PV und WKA schon ganz gut konkurrenzfähig gemacht. Jetzt braucht es vor allem schnellere Baugenehmigungen, das kostet nichts. Und übermäßige Fördergelder fehlen, weil wir die Ukraine unterstützen und aufrüsten wollen.
So sehr mir die Ökologie am Herzen liegt, aber die Freiheit behalten und nach Möglichkeit durch eigene Stärke einen Angriff Putins auf eine Nato ohne weitere US-Unterstützung verhindern ist ebenso dringlich.
Deshalb auch mein Vorschlag, dass der Einzelne etwas Konsum einsparen sollte und die frei werdenden Mittel in grüne Technik investiert. Von mir aus würden auch Vermögenssteuern und höhere Erbschaftssteuern sinnvoll sein. Dann wären Mittel da für die Förderung der Energiewende und für reichlich Aufrüstung.
Einen Plan für 20 Jahre kann ich jetzt auch nicht liefern. Da sind einfach zu viele Unbekannte in der Rechnung. Etwa auch was das Klima betrifft, hier gehen die Prognosen der Klimaforscher immer noch von erheblichen Unsicherheiten aus, wie heiß es jetzt wirklich wird. Oder wie sich China weiterentwickelt. Oder was Trump alles so noch anstellen wird.
Die Grundidee von mehr autarker EU-Wirtschaft und immer weniger Fernhandel auf der Basis einer postfossilen Energiewirtschaft finde ich auch ganz gut. Das dauert aber auch Jahrzehnte. Lässt sich aber ganz gut nach und nach umsetzen. Auch ohne detaillierte Pläne. Die aktuellen Zollstreitigkeiten mit China sind ein guter Anfang für weniger Globalisierung. Besser aber auch damit moderat bleiben und nicht übertreiben. Das braucht Zeit und das hat auch Zeit.
Kommentar vom 27.06.2024 16:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/#comment-155603
@Michael 27.06. 04:34
„Was Euch eint ist der oberflächlich säkularisierte Glaube in ökonomische Erlösungsmythen und die Externalisierung von Fehlschlägen durch feindseligen Dualismus.“
In der Tat. Ein alter Kumpel von mir, der längst verstorben ist, war glühender Anhänger der Befreiungstheologie, und die hatten auch einen materialistischen Bibelkreis. Das Thema Ökonomie taugt offenbar sehr gut für Erlösungsmythen. Hier fehlt nur oft die Wirklichkeit, die eben nochmal komplexer ist.
Es sind eben nicht nur die Gesetze und Regeln des Staates, es sind auch die regierten Menschen, die selbstaktiv in ihrer eigenen Agenda reagieren und agieren. Auch die interne Organisation von Betrieben, die höchst komplexe Produkte anbieten, ist ausschlaggebend, wenn es um den Erfolg der Produkte und die Effektivität von Entwicklung und Produktion geht.
Hier sammelt der Kapitalismus seine meisten Pluspunkte.
Andersherum sind auch fossile Kapitalisten durchaus nicht untätig, wenn es um die Verzögerung der Energiewende geht.
Ist alles nicht so einfach.
Auch die Idee, dass Kommunismus grundsätzlich keine florierende Wirtschaft ermöglicht, ist mit dem Aufstieg Chinas immerhin fragwürdig geworden. Ich wünsche auch den Chinesen persönliche Freiheit, keine Frage. Aber eine florierende Diktatur ist immer noch besser als eine Rundumkatastrophe wie in Venezuela und zunehmend auch in Russland. Oder die Zustände in vielen Afrikanischen Ländern, wo die Korruption das gesamte Wirtschaftsleben blockiert.
Ökonomische Fragen sind also durchaus nicht uninteressant. Auch die Idee von Vermögenssteuern und hohen Erbschaftssteuern halte ich für ziemlich sinnvoll. Einerseits der Gerechtigkeit wegen, aber auch um die Staatsfinanzierung auch mit weniger Konsum und Beschäftigung dennoch stabil zu halten. Ich verspreche mir davon keine Erlösung, aber es könnte nicht nur die Energiewende erleichtern, sondern auch die Leistungsgesellschaft entschärfen und eine entspanntere Lebensweise einfacher machen.
Zumindest, wenn die Menschen da auch wirklich Lust zu haben. Und wirklich selber ein Interesse an weniger Konsum und an mehr grüner Technik haben. Spielräume für Aufrüstung könnten kurzfristig und vielleicht sogar mittelfristig mit entsprechenden Steuern auch noch größer werden können.
Mir wäre es ziemlich wichtig, dass unsere EU auch ohne US-Unterstützung militärisch so stark wäre, das Putin uns auch zukünftig nicht angreift.
Kommentar vom 27.06.2024 00:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/#comment-155542
@Michael 26.06. 18:43
„habe ich mal Perplexity.ai mit einem Pro Search nach Ihren Beiträgen zu “Natur des Glaubens” gefragt.“
Man merkt schon, das hier eine Maschine schreibt. Aber die Fähigkeiten zur Zusammenfassung dieser LLMs sind beachtlich.
Gerade der Link unter den Citations:
https://introspektiva.de/3fuenfdimension/index.php
Hier findet die KI einfach mal so unter den über tausend Seiten auf meiner Webseite introspektiva.de den durchaus zentralsten Text. Der mittendrin versteckt ist. Ich bin echt beeindruckt, wie eine Maschine hier anscheinend irgendwie intuitiv wirklich Wesentliches filtern kann. Und dieser Text ist nicht mal neu, der ist von 2018.
Kommentar vom 26.06.2024 14:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/den-digitalen-rechtsruck-verstehen-durch-die-psychologie-von-externalisierung-und-reaktanz/#comment-155503
@Paul S 26.06. 09:04
„Wir klettern die Jakobsleiter der Evolution hoch, ein Himmel nach dem anderen, ein Ende nicht in Sicht. Aber es ist immer noch das Einzige, was es im Universum zu tun gibt. Außer Sterben. Suchen Sie’s sich aus.“
Psychologie alleine hilft vielleicht zu wenig. Es geht auch um Philosophie, und um philosophisch kompetente Religion. Und um Wissenschaft als Klimaforschung und als grüne Technik.
Politik bewegt sich im selben Spannungsfeld, ist auch klar, solange Politik von Menschen gemacht wird. Sollten wir mal testen, ob hier zukünftig noch bessere KI mehr kann? Wäre immerhin vermutlich grundsätzlich unbestechlich, wenn aber womöglich auch unmenschlich emotionslos.
Der Kampf um Geld und Reichtum ist einerseits eine ziemlich treibende Kraft auch des Egoismus. Aber angesichts des selbst unter armen Menschen in den reichen Ländern doch erheblichen materiellen Wohlstands müssten doch eigentlich immer mehr Menschen kapieren, dass sie längst mehr als genug haben. Und dass es längst überhaupt keinen Sinn mehr macht, für recht sinnlose Konsumausgaben die ökologische Zukunft nachfolgender Generationen aufs Spiel zu setzen.
Vielleicht fehlt hier nur die Alternative, die der eigenen Existenz einen anderen Sinn verleihen kann? Immerhin wird man schon in der Schule stets zur Leistung getrieben, meistens im Sinne der folgenden beruflichen Zukunft. Einfach nur Spaß an Erkenntnis geht so mit jedem Schuljahr zurück, bis oft nichts mehr davon übrig bleibt.
Dabei ist doch gerade Erkenntnis als Bewusstseinssubstanz das eigentliche Lebensmittel für die Seele. Und Erkenntnis braucht den Dialog, und sehr wohl auch Wissenschaft. Und Erkenntnis braucht Zeit. Die man sich einfach nehmen kann, indem man weniger Unfug konsumiert und entsprechend weniger Geld heranschaffen muss.
Und sofort werden auch die Mittel frei, um eine nachhaltige Lebensweise zu realisieren. Für ein Leben, das weiter führt. Wir haben nur den einen Kosmos, mit dem es sich zu beschäftigen lohnt. Und wir brauchen diesen einen Planeten, je mehr der floriert, desto mehr floriert auch unsere Existenz.
Wir sind eben kein sinnloses Viechzeuch, dass nichts anderes zu tun hat, als alles zu ruinieren. Wir können mehr, wenn wir wirklich Mensch sein wollen. Letztlich ist es eine Beziehungsfrage, die wir mit dem Kosmos auszuhandeln haben. Was anderes gibt es offenbar nicht zu tun.
Kommentar vom 25.06.2024 16:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lieben-demokratien-republiken-die-wahrheit-einspruch-mit-sokrates-spartakus-und-blumenberg/#comment-155412
@Bergbau in der EU
Es wäre ja Einiges an Unabhängigkeit, wenn wir Lagerstätten, die wir haben, auch nutzen würden. In Ostdeutschland soll wohl ein größeres Kupfervorkommen entdeckt worden sein. Die dort dann mögliche Tagebau wäre ein ziemlich großes Loch, und unsere Umweltstandards machen den Abbau nicht billiger. Ich fände es aber eine gute Idee, dies dennoch zu tun.
Der Steinkohleabbau im Ruhrgebiet ist allerdings wohl zu recht eingestellt worden, das war einfach zu teuer mit Subventionen am Ende von mehr als 50%. Aber unsere Braunkohle ist durchaus billig genug, um auch International konkurrenzfähig zu sein.
Klar wollen wir aus den fossilen Brennstoffen ganz aussteigen, aber wir werden vermutlich noch bis zu 30 Jahre fossiles Backup brauchen, bis das wirklich soweit ist. Von daher wäre es vielleicht eine gute Idee, hier die Braunkohlekraftwerke noch wirklich solange in Bereitschaft zu halten, bis wir wirklich gar kein fossiles Backup mehr brauchen. Und wenn die Braunkohlekraftwerke am Ende nur alle 3 Jahre für 1 oder 2 Wochen gebraucht werden.
Die wenige Braunkohle dafür noch zu fördern dürfte auch nur einen ziemlich kleinen Teil der derzeitige Tagebaue brauchen, man könnte das meiste davon schon mal renaturieren.
Je weniger Gas wir als Backup nutzen müssen, desto weniger fördern wir die Weltmarktpreise für Gas. Auch wenn Gas weniger CO2 verursacht als Braunkohle. Allerdings werden bei der Gasgewinnung nicht unerhebliche Mengen an Methan frei, dass dürfte den Klimavorteil durchaus schrumpfen lassen.
Vor dem Ukrainekrieg war die Sache recht klar, das russische Gas war einfach richtig schön billig, und auf Jahrzehnte hinreichend vorhanden. Aber die friedlichen Beziehungen zu Russland dürften nachhaltig vorbei sein, und wir mussten inzwischen feststellen, das nicht nur Russland ein Problem ist. Das macht die Braunkohle dann eben wieder interessanter.
Kommentar vom 25.06.2024 14:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lieben-demokratien-republiken-die-wahrheit-einspruch-mit-sokrates-spartakus-und-blumenberg/#comment-155407
@Atomkraftwerke
Es wäre eine Lösung des Atommüllproblems, wenn man Reaktoren bauen könnte, die mehr Plutonium verbrauchen als Neues zu erzeugen. Das immer noch nötige frische Uran ist nicht zu vergleichen mit fossilen Brennstoffen. Man braucht davon sehr wenig, und der Umsatz damit ist so gering, dass das auch dann kaum ein Problem ist, wenn wir bei Autokraten Uran einkaufen.
Das ist sogar sehr viel weniger Umsatz wie mit anderen nach wie vor nötigen Rohstoffen wir Lithium, Kupfer oder andere Metalle.
Der Knackpunkt scheint mir aber zu sein, dass PV und WKA so viel billigeren Strom produzieren, dass Neubauten von AKWs einfach unwirtschaftlich sind. Die müssen ja ganzjährig 24 Stunden durchlaufen, auch dann, wenn sowieso reichlich Überschüsse im Netz sind.
Wenn etwa Frankreich solche AKWs neu baut und entsprechend subventioniert, können wir uns freuen, öfter mal den Atomstrom importieren zu können, wenn hier Mangel herrscht und in Frankreich Überfluss anfällt.
Kommentar vom 25.06.2024 02:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155368
@Wolfgang Richter 24.06. 19:43
„Kein Zweifel, die Erde ergrünt seit Jahrzehnten. Dieses Ergrünen führt wohl dazu, dass auch mehr CO2 gebunden wird.“
Dies wird dann in den Klimaprognosen enthalten sein. Die effektiven CO2-Konzentrationen sind ja durchgängig messbar, entsprechend werden die Simulationsrechnungen dies berücksichtigen.
Soweit mir das bekannt ist, ist mehr CO2 besonders in trockener Umgebung für die Pflanzen hilfreich. Die Pflanzen können dann weniger Spaltöffungen aufmachen, und nehmen doch mehr CO2 auf, und verdunsten dann weniger Wasser. In sehr feuchter Umgebung ist das sogar von Nachteil, weil mit mehr Wasserverbrauch auch mehr Nährstoffe aus dem Boden hochgezogen werden.
Mehr Pflanzenwachstum ist aber recht unterschiedlich wirksam, nur was davon dauerhaft in Holz oder im Bodenhumus gespeichert wird, trägt dann zur Reduzierung der CO2-Konzentrationen bei.
@Michael 24.06. 20:58
„Warum befassen Klimakrise-Verharmlosende eigentlich so obsessiv mit CO2, kaum aber mit anderen Treibhausgasen wie dem extrem schädlichen Methan?“
Naja, erstmal hat ja nun das CO2 die meiste Wirkung. Und es bleibt viel länger in der Atmosphäre. Wenn wir jetzt die CO2-Emmisionen auf netto null bringen, dann dauert das etliche Jahrhunderte, bis sich die CO2-Konzentration wieder normalisiert. Es bleibt also erstmal sehr sehr lange so warm, wie es dann geworden ist.
Wenn wir dagegen unsere Methanemissionen abstellen, dauert das nur 13 Jahre, und alles jemals von uns emittiertes Methan ist wieder aus der Atmosphäre verschwunden. Und da wirkt dann nichts mehr spezifisch auf den Strahlungshaushalt.
Nur die bis dahin erfolgte Erwärmung bleibt noch ein paar Jahre länger. Und eventuelle Kipppunkte wären dann womöglich längst gekippt. Ehrlich gesagt, ich sehe in dem Methan dennoch unterm Strich nur ein kleines Problem.
Reduzieren können wir das Methan gerne dennoch auch. Es trägt maßgeblich zur bereits erfolgten Erwärmung bei, inclusive aller Unwetter und weiterer Folgen. Und ein Abstellen der Methanemissionen würde innerhalb von nicht viel mehr als 10 Jahren die Welttemperaturen wieder senken, um genau den Betrag, den das aktuelle menschengemachte Methan in der Atmosphäre an Erwärmung verursacht.
Immerhin das.
Kommentar vom 24.06.2024 15:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lieben-demokratien-republiken-die-wahrheit-einspruch-mit-sokrates-spartakus-und-blumenberg/#comment-155308
@Lust auf Lösung?
Vielleicht wollen ja auch immer mehr Menschen Teil der Lösung, und nicht mehr Teil des Problems sein.
Wer Geld hat, der hat dann eventuell auch Lust auf grüne Technik, die er sich anschaffen kann. Und wer kein Geld hat, kann immer noch sparsamer mit dem eigenen Konsum umgehen.
Und wer dann seinen eigenen privaten Rahmen ausgeschöpft hat, der kann dann auch Politiker wählen, die weitermachen wollen.
Hat das nicht auch was mit Religion zu tun? Die eigene Verantwortung zu sehen und eben ernst zu nehmen. Und eben nicht nur Anderen das Problem zuschieben, sondern selber seinen Teil beizutragen.
Es mag dann durchaus Religionsvereine geben, die überhaupt nichts von Klimaschutz halten, und sowieso auf das Ende der Geschichte warten. Von denen ist dann auch gar nichts zu erwarten. Aber weltoffene Kirchen dürften die Verantwortung ihrer eigenen Mitglieder durchaus sehen können.
Für mich geht es auch um die eigene Beziehung zum Kosmos. Die mir überhaupt nicht egal ist. Mein Leben selber sehe ich in Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Was sollte ich sonst machen? Nach Lust und Laune ist mir das durchaus dennoch. Was Vernünftiges zu machen ist mir immer noch die größte Lust.
Irgendwelche dicken SUVs vor die Tür zu stellen gehört mit Sicherheit nicht dazu, zumal ich mir so auch teure Anschaffungen spare. Was zu einem entspannterem Leben maßgeblich beitragen kann.
Gerade die Kombination von Genügsamkeit mit dem Einsatz der passenden Technik hat am Ende das größte Potential. Unsere übermäßige Leistungsorientierung kann man auf diesem Wege auch noch so langsam mal abbauen. So kann man auch selber mehr vom Leben haben, und sich einfach weitere Horizonte erarbeiten. Das ist für mich Lebensqualität.
Kommentar vom 24.06.2024 13:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155305
@Michael 24.06. 12:29 / Perplexity.ai
„Ohne den CO2-Düngungseffekt wäre die globale Erwärmung seit der industriellen Revolution um etwa 40% stärker ausgefallen[2]. Dies zeigt zwar die wichtige Rolle der Pflanzen, verdeutlicht aber auch, dass sie allein den Klimawandel nicht aufhalten können.“
Immerhin das, das wusste ich jetzt auch nicht. Dies dürfte aber in den Klimaprognosen enthalten sein, also Entwarnung ist das dann nicht.
Weniger globale Geburtenraten brauchen aber doch auch weniger metallische Rohstoffe und weniger landwirtschaftliche Erträge, und machen damit manches leichter. Umso mehr, je reicher die Länder sind und entsprechender Lebensstil gepflegt wird. Weniger als 1,5 Kinder pro Frau muss es allerdings wirklich nicht sein.
Und wenn sich die ökologische Lage irgendwann wieder entspannt, können wir auch wieder mehr Kinder bekommen. Geringe Geburtenraten sind ja kein Automatismus.
Nebenbei freuen sich viele, dass sie bei uns einwandern können. Hätten wir unsere 2,1 Kinder pro Frau, sähe das wohl ganz anders aus. Wobei es den Migranten wohl durchweg lieber wäre, wenn sie zuhause florierende Verhältnisse hätten.
So ist es dann neben einer wirklich globalen Energiewende auch durchaus wichtig, dass die globale Armut überwunden werden kann. Was nun einerseits das Bevölkerungswachstum dort abstellen könnte, wie auch bei uns wieder normale Geburtenraten sinnvoll machen würde. Aber dann bitte eins nach dem anderen.
Ein globaler Kollaps durch Überbevölkerung wäre jedenfalls besser zu vermeiden. Und da scheinen wir auf einem Weg zu sein, der dies tatsächlich verhindert.
Kommentar vom 23.06.2024 15:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualistische-superyacht-vs-monistische-arche-wie-ueberleben-menschen-die-mitweltkrise/#comment-155251
@Michael 13.06. 14:49
„Rechtsdualisten wie Orban, Trump, Farage, Bolsonaro und Milei feierten dagegen Erfolge.“
Oder verlieren auch irgendwann wieder die Mehrheiten. Bis dahin können freilich allerdings reichlich Schäden auflaufen.
Das Thema Migration beschäftigt die Menschen dann schon. Es ist wirklich eng geworden auf dem Wohnungsmarkt. Es heißt zwar, dass wir Fachkräfte brauchen, wenn aber die meisten Zuwanderer nur für den Niedriglohnbereich taugen, dann hilft das eben wenig. Für den Niedriglohnbereich haben wir noch 2 Millionen eigene Arbeitslose in Reserve.
Kaum einer hat was gegen die bald 2 Millionen zusätzlichen Flüchtlinge aus der Ukraine, aber wer eine Wohnung sucht, hat es aktuell wirklich nicht einfach. Und teurer wird es auch noch. Neubauen ist für viele Mieter viel zu teuer, und günstige Altbauten kann man ja nun nicht neu bauen.
Ich bin auch nicht unbedingt gegen Menschen, die nur hier Zuflucht finden können. Aber helfen tun uns die in diesen Mengen dann nun nicht.
Kommentar vom 23.06.2024 14:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualistische-superyacht-vs-monistische-arche-wie-ueberleben-menschen-die-mitweltkrise/#comment-155249
@Michael 13.06. 09:05
„Ich sehe derzeit keinen europäischen Staat, dessen gewählte Politikerinnen und Politiker noch die Einführung einer Vermögenssteuer betreiben könnten. Die digitale Empörung und auch fossile Kampagnen wären viel zu stark. Wie oben erwähnt taumelte Macron schon wegen der Anhebung des Rentenalters.“
Vermögenssteuern einführen und gleichzeitig Einkommenssteuern senken dürfte doch der Mehrheit zum Plus in der Kasse werden. Zumal eher einkommensschwache weniger Vermögende zu rechten Parteien neigen.
Überhaupt finde ich es weniger empfehlenswert, nicht die Politik zu machen, von der man selber überzeugt ist. So viel Authentizität sollte doch möglich sein. Und wenn man dann eben in den nächsten Wahlen Federn lassen muss. Man geht doch nicht in eine Regierung, nur um die Macht zu erhalten. Man sollte hier lieber was bewegen wollen, und ich denke, dass man gerade damit dann langfristig auch beim Wähler punkten kann. Auch der Wähler ist zu langfristigen gründlichen Gedanken durchaus fähig, nur braucht es dazu manchmal 5 oder 10 Jahre.
Kommentar vom 23.06.2024 01:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualistische-superyacht-vs-monistische-arche-wie-ueberleben-menschen-die-mitweltkrise/#comment-155221
@Vermögenssteuern
Ein wenig Vermögenssteuern, mehr Erbschaftsteuern und mehr Kapitalertragssteuern könnten wohl nicht schaden. Muss ja nicht ganz so viel sein. Das reduziert Staatsverschuldung und kann mit weniger Einkommenssteuer einhergehen.
Das Einpreisen von Mitweltkosten überall wo das möglich ist kann so sozialverträglicher gestaltet werden. Etwa bei den Rentnern in Ostdeutschland, die sich nur ein altes Auto leisten können und die auch kein Geld für den Ersatz ihre Ölheizung haben. Wenn das Öl teuer genug ist, wird spätestens der Nachbesitzer die Wärmepumpe oder sogar weitergehende Modernisierungen in Angriff nehmen.
Am besten wir machen mit der Energiewende immer da weiter, wo aktuell der meiste Effekt erzielt werden kann. Und der Staat sollte hier zuallererst die Genehmigungen fördern und die Bürokratie abbauen, das kosten ihm nicht mal was. Als nächstes wäre z.B. ein flächendeckendes Netz von einheitlichen Ladestationen dran, das kann doch nur der Staat realisieren, und wenn er es den Stromnetzbetreibern verpflichtend verordnet. Eigentlich wäre das sogar eine Europäische Aufgabe, man will mit seinem E-Auto ja auch mal ins Ausland fahren. Ich glaube das wäre sogar viel wirksamer als 4500 Euro Kaufprämie, und würde viel weniger kosten.
Kommentar vom 22.06.2024 14:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualistische-superyacht-vs-monistische-arche-wie-ueberleben-menschen-die-mitweltkrise/#comment-155164
@Unabhängigkeit
Freilich verhilft die Energiewende in der Archeregion zur Unabhängigkeit von den fossilen Lieferanten. Und wirkt eher preissenkend, dass fossile Autokraten wenigstens weniger verdienen.
Etwas größer gedacht, wenn alle reichen Länder bei der Energiewende mitmachen, dann spart das mindestens die Hälfte der globalen Emissionen ein. Und die dann voraussichtlich ziemlich gesunkenen Preise für die grüne Technik macht diese dann auch finanziell überaus konkurrenzfähig, insbesondere für die armen Länder, die überhaupt erst noch eine vernünftige Stromversorgung aufbauen müssen.
Und die Preise für die fossilen Rohstoffe dürften dann in den Keller gehen, auch wenn hier noch viele arme Länder nicht mit der Energiewende fertig sind. Die würden sich dann doppelt freuen, dass sie billiges Öl und billige PV-Module und Weiteres einkaufen können.
Kommentar vom 22.06.2024 13:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualistische-superyacht-vs-monistische-arche-wie-ueberleben-menschen-die-mitweltkrise/#comment-155156
@Archeregionen
Es genügt natürlich nicht, wenn nur ein kleinerer Teil der Menschheit die Energiewende schafft. Das hält keine Klimakatastrophe auf. Aber wenn die anderen es sehen, dass es funktioniert, und gleichzeitig die grüne Technik immer billiger wird, dann werden die vermutlich doch nachziehen.
Ein überlagernder Bereich sind die vielen Menschen im globalen Süden, die nicht recht in die Produktivität der Weltwirtschaft eingebunden sind, und gleichzeitig geht die Automatisierung weiter, und die meisten Aufwendungen gehen mit der Zeit mit immer weniger Aufwand einher. Hier ist also ein großes Potential, die wachsende Wirtschaftsleistung zu großen Teilen in die weltweite Energiewende zu investieren.
Ein wenig weniger Konsum in den reichen Ländern wird schon reichen, um die Energiewende hier entscheidend zu beschleunigen, und ganz langfristig müssen wir den noch nicht mal fortführen. Wenn wir in 20 Jahren das Meiste fertig haben, können wir auch dann wieder mehr Konsum praktizieren, dann aber in komplett grüner Technik.
Oder aber uns mit dem Leben auch einfach weniger Arbeit machen, und uns mehr mit Erkenntnis und Erkundung dieses Planeten in diesem Kosmos beschäftigen. Produktivität hat Grenzen des Vernünftigen, es gibt dann irgendwann auch nichts mehr Sinnvolles hinzuzufügen.
Das betrifft Superreiche eigentlich jetzt schon. Selbst die meisten Besserverdiener wissen doch schon längst nicht mehr, was sie sich Sinnvolles noch anschaffen sollen. Deswegen wächst ja auch das Kapital immer weiter, weil man das Geld kaum noch alles ausgeben kann. Einfach in grüne Technik investieren ist hier sogar ein gewisser Ausweg aus der Sinnlosigkeit mancher anderer Investitionen.
Kommentar vom 22.06.2024 00:29
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/schutz-vor-ueberschwemmungen-gefaehrden-uns-biber-und-radwege-oder-nuetzen-sie/#comment-33103
@Karl Maier 21.06. 19:21
„In wieweit haben sich die Hochwasserkatastrophen ( und davon gab es reichlich ) vor den Flussbegradigungen und vor der Versiegelung von denen von heute unterschieden?“
Das Wasser konnte sich in den Flusstälern besser verteilen, das hat die Pegelstände etwas kleiner ausfallen lassen.
„Aber 100 Liter/m² waren damals und sind auch heute 100 Liter/m², und knochentrockener oder vollgesogener Boden hat heute keine anderen Eigenschaften als damals.“
In der Tat. Aber schon jetzt fällt mehr Regen, weil 1. warme Luft mehr Wasser enthalten kann, 2. immer mehr vom Regen in Schauern und Gewittern runterkommt, die sich 3. in immer intensiveren Clustern zusammenballen und 4. die Wettersysteme oft langsamer ziehen und damit mehr Regen in kleineren aber auch größeren Regionen zusammenkommen kann.
Ich schätze hier so einfach PI mal Daumen gefühlt mehr als doppelt so viel wie vor 30 Jahren. Damals hatten wir plus 0,5°, und die aktuellen plus 1,5° sind laut Prognosen der Klimaforscher erst der Anfang.
Wir haben entsprechend nicht gehäufte Jahrhundertfluten, sondern eben ein Jahrhundert der Fluten vor uns.
Kommentar vom 21.06.2024 16:58
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/schutz-vor-ueberschwemmungen-gefaehrden-uns-biber-und-radwege-oder-nuetzen-sie/#comment-33094
@Hochwasserschutz
Ausweisung von Bauland ist ja meistens ein sehr effektiver Faktor. Wenn man in allen hochwassergefährdeten Gemeinden hochwassersichere Flächen zum Bau frei gibt, dann werden die Häuser dem folgen. Man muss nur genug davon freigeben, schon sinken die Grundstückskosten auf null plus die Erschließungskosten.
Die verbliebene Bebauung in den gefährdeten Bereichen werden dann nach jeder Hochwasserkatastrophe dann zunehmend nicht mehr hergerichtet, sondern Stück für Stück aufgegeben. Wo das von vorn herein sogar absehbar ist, wird man dann auch nicht mehr in Modernisierung investieren. Bis die betroffenen Immobilien dann sowieso auch ohne Hochwasser aufgeben werden.
So haben dann auch die Flüsse wieder ihren Raum, und wir wohnen dennoch auf sicherem Terrain. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels kann man genauso verfahren.
Wobei die Nutzung der Flächen als Dauergrünland oder als Auwälder immer übrig bleibt.
Kommentar vom 21.06.2024 14:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155094
@Andreas 21.06. 11:03
„Ich denke wir sind uns bei fast allem einig, außer bei der Aufrüstung.“
Ich bin mir auch meiner Einschätzung ziemlich unsicher. Ich kenne weder die Reserven der russischen Streitkräfte noch die tatsächliche Schlagkraft der europäische Armeen ohne weiterer US-Unterstützung. Die 300 Milliarden Sondervermögen, die ich vorgeschlagen haben, könnten unnötig sein, ich weis es nicht besser.
„…reicht die verbleibende Tragfähigkeit der Ökosphäre für deutlich weniger verbleibende Menschen als wenn wir jetzt noch schnell alle fossilen Rohstoffe verheizen und dann der Zusammenbruch kommt“
Das ist jetzt aber keine Option. Sehenden Auges nicht nur in die Klimakatastrophe, sondern auch noch den Tod der meisten Menschen durch einen Zusammenbruch der Zivilisation aus Energiemangel einfach laufen zu lassen. Zumal der maximal mögliche Klimaschaden in diesem Szenario auch noch dazu gehört, weil dann eben alle verfügbare fossilen Energieträger ausgegraben und verbrannt worden sind. Jede andere Option wäre besser.
„Die Energiewende müsste -wie Sie ja auch angesprochen haben- mit einer drastischen Änderung unseres Lebensstils und einer drastischen Schrumpfung der Weltbevölkerung einhergehen. 1-2 Milliarden Menschen wären wohl verträglich für den Planeten wenn der Lebensstil auf dem Niveau des heutigen durchschnittlichen Erdenbewohners läge…“
Ich sehe das deutlich weniger drastisch. Nur ein moderater Konsumrückgang von 5 oder 10 % würde schon die Energiewende reichlich beschleunigen können. Und die technische Entwicklung kommt uns weiter immer mehr entgegen. Auch sind die Smartphones z.B. deutlich sparsamer als ein richtiger PC samt Monitor.
Ich gehe davon aus, dass ohne weiteres mindestens Platz für 5 Milliarden Menschen ist. Ein wichtiger Faktor dafür ist die globale Landwirtschaftliche Produktion, insbesondere auch in einem fortgeschrittenem Zustand der Klimakatastrophe.
Die technischen Möglichkeiten einer gelungenen Energiewende könnten sogar deutlich mehr Menschen möglich machen. Das ist jetzt gar nicht richtig absehbar. Wenn etwa das Lithium nicht reicht, dann reicht auf jeden Fall das Natrium. Auch die weitere Automatisierung eröffnet doch erhebliche Möglichkeiten, dann sogar bei gleichbleibendem Konsum immer mehr Mittel in die Energiewende fließen zu lassen.
„Ein Deutschland mit 10-20 Millionen Einwohnern?“
Mit 50 Millionen wären wir jedenfalls landwirtschaftlich mehr als autark, selbst mit mehr als 3° weiterer Erwärmung und noch viel unregelmäßigeren Niederschlägen.
Kommentar vom 21.06.2024 02:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-155038
@Andreas 20.06. 17:31 / 23:01
„Putin kriegt ja kaum die Ukraine klein (dank unserer Unterstützung). Also wird er im Traum nicht auf die Idee kommen die NATO anzugreifen. Und auch ohne die USA würde er ganz sicher nicht auf diese Idee kommen.“
Putin ist dabei reichlich aufzurüsten, und seine Truppen sammeln auch konkrete Kampferfahrung. Klar ist mir, dass solange die USA mit dabei sind wir praktisch nicht in Gefahr sind. Aber falls Trump da aussteigt, wird es Putin eventuell versuchen, z.B. die Baltischen Staaten anzugreifen, um mal zu testen, ob er hier was machen kann. Das muss nicht schon 2025 sein, aber eben in der Amtszeit von Trump. Wenn Putin dann feststellt, dass das nix wird, kann er ja immer noch eine Rückzieher machen.
Mir wäre es wirklich sehr wichtig, die nächsten Jahre noch viel mehr aufzurüsten, damit Putin es gar nicht erst versucht. Man weiß nie, wie sich ein neues militärisches Abenteuer von Putin weiterentwickelt, angesichts von 5000 russischen Atomsprengköpfen möchte ich das nicht ohne Not ausprobieren.
Ich gehe jetzt allerdings davon aus, dass eine Nato ganz ohne US-Beteiligung ein chaotische Haufen ist, der jahrzehntelang eher als Hobbyarmee geführt wurde, ohne die konkrete Aufgabe, einen Landkrieg mit Russlands zu gewinnen. Deswegen wären mir statt 100 Milliarden Sondervermögen 300 Milliarden lieber. Sollte sich die Lage die nächsten Jahre wieder bessern, können wir dann das wieder runterfahren, und uns ganz der Energiewende zuwenden.
„Geld ist bei einem Staat welcher Herr seiner eigenen Währung ist und Kredite in dieser Währung aufnehmen kann niemals knapp.“
Wenn wir in China Solarmodule und E-Autos und in den USA Waffen einkaufen mag das in gewissen Grenzen tatsächlich hinkommen. Wenn wir jetzt aber mit Milliardensummen im Inland einkaufen wollen, dann kann das schnell am Fachkräftemangel scheitern, und nur die Inflation anheizen. So viel mehr können wir im Moment selber wohl gar nicht produzieren, scheint mir.
„Zum Thema Konsum: Es wird wohl eher die Hölle zufrieren als dass ein nennenswerter Teil der Bevölkerung auf Konsum verzichte.“
Das kann dann jedenfalls funktionieren, wenn eben gleichzeitig weniger konsumiert wird, dann werden auch die nötigen Fachkräfte frei, um Investitionen und groß angelegte Förderung der Energiewende oder wahlweise auch Aufrüstung umzusetzen.
Ich weiß nicht, wenn die Leute sich z.B. eine Solaranlage zulegen und das vorübergehend mit Konsumverzicht finanzieren, oder sich statt eines dicken SUV-Verbrenners ein eher kleines E-Auto zulegen könnten sie dies eher als eine Umschichtung des eigenen Wohlstandes verbuchen. Und unterm Strich gar nicht so das Gefühl haben, sich hier übermäßig einzuschränken.
Das Gefühl zu haben, das Richtige zu tun, würde ich jetzt nicht unterschätzen. Ich kenne persönlich jedenfalls eine Menge Leute, denen das nicht völlig egal ist, was sie machen und wofür sie ihr Geld ausgeben. Und wenn dann eben die Hölle zufriert.
„Wenn man sich den Primärenergieverbrauch der Welt anschaut dann sieht man dass neue Energieträger nie alte Energieträger abgelöst haben sondern IMMER nur zusätzlich dazukamen um den stetig steigenden Bedarf abzudecken.“
Solange die Weltwirtschaft wächst und wir mit den Erneuerbaren noch gar nicht richtig hinterherkommen muss das ja so sein. Wenn jetzt aber in den reichen Ländern tatsächlich der Konsum zurückgeht und gleichzeitig die Erneuerbaren nicht nur immer billiger werden, sondern auch deren Produktionskapazitäten durchstarten, dann müsste die Energiewende gar nicht mehr aufzuhalten sein.
So jedenfalls meine Einschätzung.
„Der weitaus größte Teil der Weltwirtschaft läuft halt aber nicht mit Strom.“
Statt Verbrenner gibt es Batterien oder Brennstoffzellen, Statt Heizung Wärmepumpen kombiniert mit Holz oder Biogasmotoren in Kraftwärmekopplung, und in der Industrie geht das meiste auch mit Strom oder grünem Wasserstoff. Und mit Power-to-X kann man alles mögliche herstellen, was sonst noch so alles aus Erdöl gemacht wird.
„Denn wenn etwas effizienter wird erzeugt es zusätzliche Nachfrage und diese frisst die Einsparungen durch mehr Effizienz wieder auf“
Macht auch nicht so viel, dann wird eben immer mehr grüne Technik dazu gebaut. Bis wir vielleicht wirklich Kulturprozesse erleben, und sich Mensch mehr um Erkenntnis und Teilhabe am Leben dieses wunderbaren Planeten versucht. Und weniger um schnöden Konsum im Wettstreit mit dem eigenen verhassten Nachbarn, der die dickere Karre vor der Tür stehen hat.
„Die weltweiten CO2-Emissionen jedoch gingen gleichzeitig nicht zurück sondern sind kontinuierlich gestiegen. Daher steigt der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre heute schneller als je zuvor.“
Ich kenne jetzt keinen anderen Weg als die Energiewende, weniger Konsum in den reichen Ländern und irgendwann auch ein Genug in den heute noch armen Ländern. Die Weltbevölkerung darf gerne bald in eine Schrumpfung übergehen. Was sollen wir denn sonst machen?
Alte Atomkraftwerke weiterlaufen lassen, immerhin liefern die relativ günstigen Strom, das wäre eine Option, aber das hat Grenzen. Neue AKWs jedenfalls dürften noch teurer als die Erneuerbaren sein, das wird uns dann auch nicht wirklich weiterhelfen.
Wenn gerade in den reichen Ländern die Demografie weiter immer schneller einbricht, wird uns auch das entgegenkommen. Solange wir hier so den Planeten belasten, brauchen wir jedenfalls keine Maßnahmen, wieder mehr Kinder zu bekommen. Das kann warten, bis wir mit der Energiewende fertig sind.
Kommentar vom 20.06.2024 14:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-154993
@Martin Schmidt 20.06. 09:23
„Das Deutsche Statistische Bundesamt gibt für das Jahr 2023 einen Anteil von 56% an, den regenerative Energieträger in das deutsche Stromnetz einspeisten,…“
Es gibt dann ja noch die Bereiche Heizung, Mobilität und Industrie. Da ist die Energiewende noch nicht so weit gekommen. Dann sind wir eben insgesamt erst bei 20 bis 25 %.
„Die Hoffnung für die Zukunft sollte weniger in Regenerativen Energieträgern gesucht werden sondern in der verheißungsvolleren Kernfusion.“
Ehrlicherweise kann ich mir schwer vorstellen, wie hier diese 100 Millionen Grad in den Fusionsreaktoren in ein funktionierendes Kraftwerk mit 1000 Megawatt Leistung umgesetzt werden soll.
Da kann ich mir eher vorstellen, neue kleinere Kernspaltungskraftwerke zu bauen, die mit dem Plutonium aus dem weltweit angesammelten Atommüll laufen. Das würde das Endlagerproblem ganz entscheidend entschärfen, und kleinere Anlagen wären im Katastrophenfall leichter zu managen. Hier kommt es jetzt aber auf die Kosten an. Das hilft uns nichts, wenn es deutlich teurer als PV und WKA ist, insbesondere weil sowohl Kernfusion wie Kernspaltung das ganze Jahr 24 Stunden durchlaufen muss, also auch zu Zeiten, in denen Wind und Sonne für sich schon Überschüsse erzeugen.
„Ich verstehe, wenn man in eine positive Entwicklung sehr viel Vertrauen aufbringen und haben muss. Haben wir denn Besseres zu tun?“
Ich denke mal, das eigentlich geplant war, die Energiewende mit reichlichen Fördergeldern anzuschieben. Nun kommen die Probleme mit Putin dazu, und damit es noch besser wird, kommt hier noch Trump und stellt seine militärische Unterstützung ein. Beides haben wir überhaupt nicht in der Hand, und können nichts anderes tun, als unsere Freiheit selber in die Hand zu nehmen und richtig viel Aufzurüsten.
Wo bleibt da die Energiewende? Mit staatlichen Förderungen jedenfalls können wir nicht mehr arbeiten. Das muss jetzt entschieden billiger werden. Also richtig gute Rahmenbedingungen bei Baugenehmigungen für PV und WKA und dass die Stromfirmen dazu gebracht werden, die Energiewende wo immer es geht zu unterstützen. Gute Radwege und einige neue Stromtrassen wären sehr wichtig, und wohl noch finanzierbar.
Die verbleibenden fossilen Bereiche mehr besteuern wäre aber auch noch eine Option, man könnte das Geld dann sogar dafür nutzen, noch mehr Aufzurüsten. Eventuell wäre dies eine wirklich hilfreiche Investition in Frieden und Freiheit.
Der Bürger selber kann für die Energiewende mit deutlich weniger Konsum und eigenen Investitionen in grüne Technik entscheidend beitragen. Das müsste man jetzt nur noch dem Bürger beibringen können. Man sollte das wirklich mal versuchen.
Kommentar vom 20.06.2024 00:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-154939
@Martin Schmidt 19.06. 21:01
„Heute, hingegen, ist es wirtschaftlicher, Menschen sterben zu lassen, als eine Summe aufzubringen, die um ein x-faches höher liegt als 8 Billionen Euro.“
In den letzten 40 Jahren sind wir mit der Energiewende z.B. in Deutschland erst auf etwa 20 bis 25 % regenerative Energie gekommen. Aber wir haben auch überhaupt an Energie gespart, trotz durchaus kräftig gewachsenem Lebensstandard.
Was aber wirklich Hoffnung macht, das sind die Kosten und Wirkungsgrade von PV-Anlagen und Windrädern, sowie dass es inzwischen überhaupt Akkus gibt, mit denen man mit einem Auto problemlos bis zu 300 km schafft, und das auch noch zu bezahlbaren Preisen.
Und wie schon öfter angemerkt, unser Konsum ist reduzierbar. Und damit dann auch der ganze Aufwand für die Energiewende. Zusammen mit den noch weiter sinkenden Kosten für die grüne Technik kann das wirklich noch was werden.
„Der Übergang zwischen diesen Entwicklungsstufen kann nicht abrupt sein, denn Unstetigkeit macht den Verlauf wesentlich unvorhersehbarer.“
Die grüne Technik wird stückchenweise aufgebaut, nach und nach wird der Bedarf an fossilen Verbrauch abnehmen, und nach und nach werden wir auch den einen oder anderen Konsum einsparen. Das ist ein durchaus stetiger Prozess, von Natur aus. Insgesamt durchaus komplex, wenn man die globale Dimension auch noch hinzunimmt. Es wird in jedem Land und sogar in jeder Region unterschiedlich schnell was werden.
Das muss man im Prinzip im Blick halten. Hier greift dann der schon recht alte Spruch „Global denken und lokal handeln“. Man arbeitet einfach in die richtige Richtung, guckt, wie es insgesamt läuft und laufen kann, und tut dann was man hinbekommt. Wenn hier der Gesetzgeber auch noch mitdenkt, und z.B. die Stromfirmen auch recht planvoll die Entwicklung unterstützen, um so besser.
Gesetzgeber oder Konzerne können aber auch bremsen, wenn sie es wollen. Hier ist eine funktionierende Demokratie wohl grundsätzlich besser dabei. Aber auch hierzulande ist die Autolobby recht erfolgreich. In Dänemark oder den Niederlanden hat man keine eigene Autoindustrie, und wohl kaum zufällig auch richtig gute Radwege. Die sind uns damit 20 Jahre voraus. Dafür darf man dann nur noch in Deutschland ohne Tempolimit gasgeben.
Kommentar vom 19.06.2024 23:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/#comment-154938
@Michael 19.06. 17:50
„Als Putin klar war, dass der Westen zu gierig, feige & dekadent war, um ihm diese Eroberung zu nehmen – schritt er zu nächsten.“
Und hat sich dann aber auch gründlich verschätzt. Was den Umfang unserer Waffenlieferungen wie auch deren Effektivität auf dem Schlachtfeld betrifft.
Und es dürfte auch Putin klar sein, dass der Westen sogar ohne US-Unterstützung einen Angriff auf Natogebiet mit allen Kräften abwehren wird. Hier ist psychologisch nichts zu gewinnen, hier zählen dann die militärischen Realitäten.
Deswegen wäre ich auch für noch mehr Aufrüstung. Und wenn wir die Energiewende, so wichtig wie sie ist, dann eben langsamer und vor allem billiger hinbekommen müssen.
Und doch fände ich einen Verhandlungsfrieden akzeptabel, der z.B. die Grenzen von nach 2014 und einen Natobeitritt der restlichen Ukraine umfasst. Wenn denn den Kriegsparteien endlich mal die Lust an diesem recht sinnlosen Konflikt vergangen ist.
Wenn die Ukraine dann Natomitglied geworden ist, dann gibt es auch für Putin nichts mehr zu unterschätzen. Will er wirklich noch einen Krieg mit einer Nato ohne die USA haben, dann ist das so. Dann zählen eben nur noch unsere eigenen militärischen Möglichkeiten.
Kommentar vom 18.06.2024 17:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/#comment-154919
@Realo 18.06. 15:56
„Den „großen Bären“ nicht zu ärgern ist eine gute Idee. „
Dann müssen wir das eben auskämpfen, wenn es anders nicht geht. Will der Bär sein Sowjetreich zurück, geht es nur mit militärischen Realitäten, uns unsere Lebensweise zu erhalten. Wenn wir genug aufrüsten, lässt es der Bär sein, weil es nichts werden kann. Verfallen doch noch die Öl- und Gaspreise, löst sich spätestens dann das Problem von selbst.
„Russland braucht einen sicheren Zugang zur Krim, am besten über die ehemaligen „Russengebiete“ der Ostukraine. Die neue Brücke reicht offensichtlich nicht, weil sie anfällig gegenüber Anschlägen ist…“
Kann er von mir aus haben. Die Menschen sind erstmal wichtig, dass die in Freiheit leben können. Die Krim und die Provinzen sind verzichtbar, und überwiegend sind da die Immobilien längst zerstört. Das verbleibende Ackerland ist einen ewigen Krieg nicht wert.
Westdeutschland haben die vertriebenen Menschen nach dem 2. Weltkrieg auch nicht geschadet. Im Gegenteil, Verdichtung in den Städten und damit kürzere Wege haben der Wirtschaft sogar noch geholfen.
Kommentar vom 19.06.2024 16:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/#comment-154916
@Unsicherheiten und Möglichkeiten
Leider sind die Klimaforscher mit ihren Prognosemöglichkeiten äußerst unpräzise. Sowohl die zu erwartenden Temperaturen wie auch Niederschlagmuster und das Verhalten des Jetstreams sind ziemlich unklar. Wir wissen hier wirklich nur sehr ungenau, was da auf uns zu kommt. Da kann man hoffen, dass es nicht so schlimm wird, aber auch wirklich Angst haben, das es noch schlimmer kommt, als die Durchschnittswerte der gesammelten Prognosen ergeben.
Mensch reagiert mehr auf konkretes Wetter, so war auch die Trockenheit in Deutschland 2019, 2020 und 2021 markant und hat dann auch den Grünen reichlich Wählerstimmen eingebracht. Inzwischen hat sich die Bodenfeuchtigkeit wieder normalisiert.
Die Hitze z.B. im Nahen Osten in dagegen, wenn man es selbst erlebt hat, eine wirklich bedrohliche Erfahrung. Da wo man sowieso schon am Rande des Erträglichen leben muss, wird es lebensgefährlich. In weniger extremen Gegenden gibt es eher ein globales Problem mit den globalen landwirtschaftlichen Erträgen, was wiederum durchaus ziemlich wichtig ist. Und offenbar zunehmende Hochwasserschäden. Das ist teuer, allerdings kann man sich hier langfristig anpassen, und keine neuen Investitionen mehr auf hochwassergefährdeten Grundstücken tätigen.
Die Politik macht zuwenig, das sehe ich auch so. Allerdings kann man die 100 Mrd Sondervermögen für die Bundeswehr jetzt nicht mehr für die Förderung von E-Autos und Wärmepumpen ausgeben. Das ist eben so.
Andere wichtige Rahmenbedingungen sind etwa die Baugenehmigungen für Windräder oder rechtliche Rahmen für Solaranlagen in Mietshäusern. Das kostet gar nichts. Auch bessere Radwege oder neue Stromtrassen sind nicht ganz so teurer.
Angesichts des mangelnden Ausbaus der Windenergie an Land und auch noch viel zu wenig installierten PV-Anlagen sind jetzt Wärmepumpen und Batteriefahrzeuge nicht das allererste was hier fehlt. Solange dieses dann vor allem im Winter mit fossilem Strom betreiben wird, hilft das nicht ganz so viel. Mehr Zubau von Wind und Sonne wäre wirksamer. Klar ist aber, dass wir mittelfristig beides brauchen.
Was der Bürger selber machen kann, ist aber auch nicht wenig. Auf der einen Seite in die ganze grüne Technik investieren, wo er kann. Und das dann idealerweise mit Konsumeinsparungen an anderer Stelle finanzieren. Diese Kombination kommt dann auch mit dem Arbeitskräftemangel zurecht, der wird sich so nicht unbedingt verschärfen, wenn der Gesamtumsatz gleich bleibt.
Die Konsumeinsparungen sorgen auch für weniger Bedarf an metallischen Rohstoffen. Insbesondere dürfte Lithium und Kupfer knapp werden. Mit weniger Autos und weniger Konsumvolumen insgesamt braucht man davon spürbar weniger.
Hoffnungen auf bessere Technik sind aber auch nicht unbegründet. PV und Windturbinen können noch kostengünstiger werden, ebenso Batterien. Und wenn es gelingt, ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrende Elektrofahrzeugen hinzubekommen, dürfte das den Bedarf an Privatfahrzeugen ganz entscheidend reduzieren. Und es würden dann in den Städten riesige Flächen an ehemaligen Parkplätzen frei, für Radwege, ganz viel schattiges Grün und Platz zum Verweilen für Menschen.
Wer unterm Dach wohnt, kann sich in D durchaus eine Klimaanlage leisten. Wenn die laufen muss, ist meistens auch genug Solarstrom im Netz. Das dürfte durchaus praktikabel sein.
Ich kann hier insgesamt eigentlich keinen zwingenden halben Weltuntergang erkennen, der nur ein Überleben in einzelnen Archeregionen übrig lässt. Die politischen Zustände sind da eher fragiler als die praktischen Möglichkeiten, die Energiewende wirklich global umzusetzen und in mindestens zwei Dritteln der bewohnten Gegenden mit der verbleibenden Klimakatastrophe klar zu kommen.
Auch hierbei kann es richtig helfen, wenn wir in den reichen Ländern mal maßhalten und den Globalen Süden stattdessen massiv unterstützen in einem Aufbau einer klimaverträglichen und verlässlichen Energieversorgung.
Es ist vielleicht gar nicht vernünftig umzusetzen, aber die Idee einer finnischen Firma, mittels Bodenbakterien Nahrungsmittel direkt mit grünem Wasserstoff herzustellen, käme komplett ohne Ackerflächen und Wasser aus. Wenn man dann noch gleich tierisches Eiweiß und Fette produzieren könnte, kann man dann sogar Nutztiere von Grund auf ersetzen. Das ist vor allem deswegen so interessant, weil der Wirkungsgrad von PV 20 mal höher ist als bei der biologischen Photosynthese, und eben keinerlei Wasser benötigt.
Kommentar vom 18.06.2024 15:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-dopamin-wie-kokain-wir-bauen-uns-bereits-die-perfekte-digitale-matrix/
@Virtuelle Welten
Man ist nun sowieso viel mit Medien unterwegs. Früher waren es vor allem Bücher und Zeitungen, Filme und Fernsehen kamen später dazu. Hier im Blog kann man auch selber mitschreiben, was durchaus nicht nur Spaß macht, sondern auch die Verständigung wesentlich beschleunigt.
Ich stelle durchaus fest, dass ich entweder hier lese und schreibe, und dann abends überwiegend Fernsehen gucke. Spazierengehen und wöchentlich eine Skat- und eine Doppelkopfrunde sowie eine private Diskussionsrunde sind neben dem Haushalt die letzten verbleibenden Aktivitäten ohne Bildschirm.
Die LLMs steigern das nur ein wenig, scheint mir. Aber noch bin ich da nicht wirklich eingestiegen, gewohnheitsmäßig recherchiere ich immer noch erstmal bei Wikipedia. Die guten Zusammenfassungen der LLMs könnten allerdings durchaus noch sehr hilfreich werden können. Wir werden sehen.
Wenn hier KI-Instanzen zukünftig ein wirklich eigenes Innenleben entwickeln könnten, dann könnte das noch deutlich attraktiver werden, mit denen dann ausgiebig zu kommunizieren und auch zu diskutieren. Das geht dann nicht nur in eine Richtung, sondern wird wirklich wechselseitig.
Leben ist eben auch original Austausch mit der eigenen Mitwelt. Immer schon, auch für Tiere und letztlich auch Pflanzen. Wirklich auch lebende künstliche Strukturen mögen sich da ausgiebig auch dran beteiligen, warum nicht. Ich glaube, dass könnte auch uns wirklich weiterhelfen.
Kommentar vom 18.06.2024 00:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/#comment-154778
@Realo 16.06. 13:08 / 17.06. 21:35
„Wäre die Ukraine bei der Nato, könnten die Ukrainer einen 2. Anlauf zum Krieg wagen, weil die Nato zur Beistandspflicht „verpflichtet“ wäre.“
Die Beistandspflicht gilt nicht für eigene Angriffe. Eine Koalition der Willigen hatten wir allerdings auch schon, die gilt dann auch für rechtlich zweifelhafte Angriffe von Natomitgliedern, theoretisch auch gegen Russland. Das hätten wir immer machen können, etwa 2014, 2022 und das können wir auch jetzt oder eben irgendwann in den nächsten Jahren tun.
Wir haben dazu aber nicht die geringste Lust, und genau deswegen liefern wir ja auch nur Waffen an die Ukraine. Wenn die Ukraine Jahre nach einem Verhandlungsfrieden als Natomitglied ohne Rücksprache Russland angreift, werden wir höchstwahrscheinlich jegliche Unterstützung ablehnen. So wie wir jetzt auch zu vermeiden versuchen, Kriegspartei zu werden.
Es täte Russland also überhaupt nichts, einem Frieden zuzustimmen, der eben auch einen Natobeitritt der westlichen Ukraine enthält. Nur selber angreifen geht dann natürlich nicht mehr, dann ist die Nato auf jedem Fall voll dabei.
„Ich fürchte, viele Länder kommen zur Erkenntnis, dass man Demokratie nicht essen und daraus auch keine Rohstoffe gewinnen kann…“
Immerhin fördert Demokratie die Produktivität und kann auch vor idiotischen militärischen Abenteuern schützen. Der russische Feldzug von 2014 war durchaus im Interesse Russlands, dieser aktuelle Krieg allerdings überhaupt nicht mehr. Die mangelnde Freiheit macht es kaum möglich, dass hier die Menschen in Russland sehen welch ein Unsinn hier getrieben wird, und wie hier Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Menschenleben völlig sinnlos verheizt werden.
In Demokratien ist derartiger Bockmist wesentlich unwahrscheinlicher, und unsere Freiheit ist auch für sich sehr viel wert. Auch wenn man sie nicht essen kann.
„Wir können allenfalls die größte Müllhalde der Welt werden um die benötigte Rohstoffe aus dem Müll zu recyceln.“
Ja nun, die ökologische Kreislaufwirtschaft streben wir sogar ganz gezielt an. Aus sehr vernünftigen Gründen. Die fossilen Brennstoffe sind definitiv weg, wenn man sie verbrannt hat, fast alles andere kann aber ewig wiederverwendet werden. Und das macht dann sogar unabhängig. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das wir in den nächsten Jahrzehnten mit einer gelingenden Energiewende weltweit immer weniger Waren hin und her schippern, weil jedes Land seinen Bedarf selber decken kann. Bis auf Kaffee oder Bananen, das wächst nur in den Tropen. Im Austausch von Bier z.B. oder einfach Getreide.
„„Nato Osterweiterung“, ein Land nach dem anderen wurde den Russen abgenommen“
Diese Länder gehörten mal zum Sowjetreich, das ist Geschichte. Sie gehörten schlichtweg nicht zu Russland, und sind Russland auch entsprechend nicht abgenommen worden, sondern vollkommen freiwillig in die EU und die Nato gegangen.
Wenn Putin wirklich versucht, das ehemalige Sowjetreich wiederherzustellen, dann muss er wohl wirklich die Nato, und wenn er Glück hat und Trump hier aussteigt, aber immer noch die EU besiegen. Kann das denn aus Ihrer Sicht was werden? Und fänden sie das gut bzw. gerechtfertigt?
Die Ukraine wäre ohne diesen Angriff von uns nicht viel unterstützt worden, und ein Natobeitritt wäre nach Natosatzung nicht möglich gewesen, solange sich die Urkraine noch mit Russland im Krieg befindet. Putin hätte einfach solange warten können, bis sich die Ukraine an den Zustand seit 2014 gewöhnt hätte bzw. einem Verhandlungsfrieden zugestimmt hätte, schlichtweg um dann in EU und Nato aufgenommen werden zu können.
Russland hätte dann die Krim und seinen Frieden gehabt. Aber nein, Putin wollte schnelleren Erfolg. Nur funktioniert das jetzt nicht. Und so wie er von der Wiederherstellung vom Sowjetreich fabuliert, liefern wir auch allein deswegen schon ausgiebig Waffen, weil Putin alle verschlissenen Ressourcen nicht mehr gegen uns einsetzten kann.
Kommentar vom 17.06.2024 01:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/cypher-aus-matrix-wie-feigheit-vor-der-wahrheit-zum-feindseligen-dualismus-fuehrt/#comment-154697
@Michael 16.06. 19:00
„Dualistische Verabsolutierungen die entweder auf ein Verbot jeder Internet-Technologie oder auf ein Verebben der Menschheit in der KI-Matrix hinausliefen, wären dagegen zu vermeiden.“
Gestalten sollten wir stattdessen versuchen. Windows und andere Anbieter kann man inzwischen ja routinemäßig mit Linux, Firefox, OpenOffice und Gimp vermeiden. Auch ungute Plattformen nicht mehr zu nutzen, und sich vernünftige Lösungen zu suchen und sich zu bauen, steht auf die Dauer wohl immer offen.
Bei LLMs wie gesagt wären Opensourcearchitektur mit Transparenz der Trainingsdaten eine Maßnahme, um eventuellen Verbiegungen durch IT-Konzerne entgegenzutreten.
Auch wäre es wohl ganz gut, wenn die LLMs einem dann eben nicht nach dem Mund redet, sondern auch kontrovers antwortet, auch wenn der Nutzer dann nicht in seiner Meinung bestätigt wird.
Was mir entsprechend noch irgendwie fehlt ist, dass die KI uns selbst Fragen stellt, um sich weiter zu bilden, wie auch wir den Aussagen der KI Inhaltlich antworten können, um eben kontroverse Meinungen besser auszuloten und in richtige Dialoge mit der KI eintreten zu können.
Natürlich soll KI wie auch IT allgemein auch nicht die natürliche Welt ersetzen, wenn auch z.B. Naturdokumentationen in HD inzwischen ziemlich sehenswert sein können. Aber wirklich auch raus zu gehen, ist zwar weniger exotisch, aber der Park um die Ecke ist unmittelbare Realität und echtes Leben.
Und eine ganz analoge Doppelkopfsitzung mit echten wahrhaftigen Menschen ziehe ich schon immer jedem digitalen Spiel vor. Selbst online Doppelkopf mit echten Menschen interessiert mich nicht wirklich. Ich hab es probiert, bringt mir nix. Dann gucke ich lieber Fernsehen, oder hacke hier in die Tasten.
Wenn uns zukünftig die Arbeit wirklich knapp wird, kann es auch helfen, sich mit Gartenbau und Kleinviehhaltung zu vergnügen. Einfach weil der Kontakt mit dem unmittelbaren Leben sehr gut tun kann.
Nur an Bildschirmen zu hängen ist nicht ganz so gut. So vielfältig und mächtig das auch sein kann.
Kommentar vom 16.06.2024 16:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/cypher-aus-matrix-wie-feigheit-vor-der-wahrheit-zum-feindseligen-dualismus-fuehrt/#comment-154664
@Matrix
Wir leben nun wirklich nicht in einer grausamen und finsteren Welt, die einen virtuellen Ersatzbedarf braucht. Hier würde ich ansetzen, und die mannigfaltige Schönheit dieses Planeten und die überwiegend wirklich fruchtbare Kreativität der menschlichen Kultur auf allen Kanälen anbieten.
Die Abgehängten wählen gerade bevorzugt die AfD, womöglich auch als einer Nebenwirkung unserer real existierenden Leistungsgesellschaft zu verdanken. Dass hier der soziale Missstand die eigentlich wunderbare Welt aus dem Blick geraten lässt.
Dekonstruktion als Racheakt sozusagen. Und nur Perspektiven im Niedriglohnbereich zu haben, und dort gnadenlos konkurrieren zu müssen, mit dem Ergebnis, noch nicht mal den eigentlich vorgeschriebenen Mindestlohn erzielen zu können. Man hat so nicht unbedingt das Gefühl dabei, überhaupt noch richtig dazu zu gehören.
Und doch bleibt dieser Planet wunderbar, dieser kann auch jetzt wirklich nichts dafür, wenn Menschen Menschen ausgrenzen. So bin ich dann dennoch entschieden dabei, eben diesen Planeten in möglichst guten Zuständen zu erhalten.
Angesichts der grassierenden Verschwendung sehe ich durchaus Schwierigkeiten, alle menschlichen Aktivitäten klimaverträglich gestalten zu können. Da fehlen die Ressourcen auf allen Ebenen, und die Entwicklung zu immer mehr sinkenden Geburtenzahlen scheint die einzig mögliche Rettung dieses Planeten zu sein. Wer hier nicht Maß halten kann, der muss sich eben reduzieren, es geht einfach nur so.
In 50 Jahren wird es besser aussehen, das ist wohl wirklich absehbar. Die Energiewende ist fertig, die Freiheit hat sich durchgesetzt und die Technik ist so weit, dass auch die metallischen Rohstoffe in kompletter Kreislaufwirtschaft zirkulieren und damit auch ausreichen.
Arbeit allerdings wird es vermutlich praktisch überhaupt keine mehr geben. Und Kinder großziehen könnte die einzige Arbeit sein, die noch anfällt. Es ist dann also problemlos möglich, genau so viele Kinder zu bekommen, wie der Planet gut vertragen kann. Wieviele Milliarden das dann ungefähr sind, wird sich noch zeigen. Ich tippe mal auf 5 Milliarden, je nach Technik, Lebensstil und den dann eingeregelten globalen Temperaturen aber auch abweichend davon nur 3 der sogar 10 Milliarden.
Es geht ja auch wirklich nicht darum, möglichst zahlreich zu sein. Überhaupt dabei sein ist wichtig und ein gutes Leben leben zu können ist auch nicht egal, aber alle Ressourcen maximal nutzen ist jetzt wirklich verzichtbar. Dann lieber deutlich mehr wilder Natur Lebensraum überlassen, auch damit kann man sich als Mensch ausgiebig und definitiv unproduktiv mit beschäftigen.
Kommentar vom 16.06.2024 15:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/#comment-154659
@Michael 16.06. 13:06
„Nach meiner Auffassung sollten wir die fossile Finanzierung der Ressourcenfluch-Regime viel schneller beenden und konsequenter gegen die Feinde von Demokratie, Dialog und Wissenschaft im Inneren vorgehen.“
Die Autokraten haben längst ihr Internet unter Kontrolle, bei uns können die Feinde der Freiheit ungehindert Propaganda machen. Bleibt aber zu hoffen, dass Mensch doch genug Verstand hat, dass eben dieser sich am Ende doch durchsetzt.
Wo uns die virtuellen Welten eventuell zuhilfe kommen werden, wenn die unseligen Idioten sich in diesen virtuellen Welten einfach verlieren, und in der Folge im wirklichem Leben immer weniger stören. Und sich vernünftige Menschen vernünftige Diskussionsräume erschließen.
Was bleibt uns übrig? Die unseligen Plattformen einfach stilllegen, Fediversum mit vernünftigen Diskussionsregeln dagegen setzen, und die LLMs in Opensource implementieren, noch bevor auch sie von den großen Konzernen missbraucht werden?
Kommentar vom 16.06.2024 00:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/#comment-154615
@Realo 15.06. 09:54
„Das Problem ist nur, die Ukraine müsste dann ihre „Träume von den Transitgebühren“, die immensen Reichtum bedeuten würden, aufgeben…“
Die Kriegsschäden sollen derzeit auf 450 Milliarden Euro aufgelaufen sein. Soviele Transitgebühren könnte die Ukraine in 50 Jahren nicht verdienen. Entsprechend, was konnte denn die Ukraine jetzt machen, um diesen Angriff zu verhindern?
„Sonst wollen die Russen nur noch „Nato Freiheit“ der Ukraine, damit das Fiasko in einigen Jahren nicht wieder, dann praktisch zwingend als „Atomkrieg“, weitergeht….“
Was interessiert denn hier der Natobeitritt, wenn die Ukraine ordentlich in einem Friedensvertrag geteilt wird? Es sei denn Putin will in ein paar Jahren einen neuen Angriff starten. Sollte die Nato Russland angreifen wollen, dann braucht sie dafür keinesfalls eine Natomitgliedschaft der Ukraine. Die Nato könnte auch jetzt schon Kriegspartei werden, dass haben wir im Irak und in Jugoslawien auch einfach gemacht.
Die Nato hat doch offenbar nicht die geringste Lust, Russland anzugreifen. Eine bessere Einladung als dieser Feldzug ist kaum vorstellbar. Und ich glaube auch nicht, dass sich das ändern wird, schon gar nicht nach einem Verhandlungsfrieden.
Selbst wenn die Nato irgendwann sämtliche Atomwaffen Russlands problemlos abwehren könnte, hätten wir höchstwahrscheinlich immer noch keine Lust dazu. Das würde sich für uns einfach nicht rechnen. Die Geschäfte mit Öl und Gas laufen doch sowieso aus.
Möglicherweise wird uns endgültig die Lust vergehen, mit Russland Handel zu treiben. Mit oder ohne Krieg oder Friedensvertrag. Wenn wir keine Lust mehr haben, mit unangenehmen Autokraten Geschäfte zu machen, dann soll es so sein. Das ist wirklich unser gutes Recht.
Soviel Demokratieförderung ist legitim, und aus meiner Sicht sogar überaus geboten. Auch den Handel mit China könnten wir gerne langsam aber sicher zunehmend abbauen, nicht nur wegen gegenseitigen Abhängigkeiten. Wir sollten uns lieber Ländern zuwenden, die sich eine Demokratie aufbauen wollen.
Im Sinne der Menschenrechte in erster Linie, aber auch weil Autokraten prinzipiell besonders rücksichtslos und unberechenbar sein können. Wo kein freier gesellschaftliche Diskurs möglich ist, kann auch schnell mal die Führungselite fürchterlichen Bockmist anstellen, und niemand kann das aufhalten.
„Mir hat noch niemals ein Politiker „mehr leid getan“ als Scholz, auf dem eine riesige Verantwortung lastet….“
Nicht nur Scholz, auch die ganze Ampelkoalition hat jetzt wirklich schwierige Zeiten erwischt. Ich bin sogar froh, dass hier ein so zurückhaltender und bedächtiger Mensch die Sache managen muss. Auch wenn ich die SPD nicht gewählt habe.
Noch viel schneller Aufrüsten für die nächsten 5 Jahre wäre mir aber auch überaus recht. Auch wenn dafür Schulden aufgenommen und Steuern erhöht werden müssen. Was hilft es uns, einfach so weiter in Saus und Braus zu leben, und Putin greift doch noch die Restnato an, sobald Trump hier aussteigt. Selbst wenn wir diesen Krieg dann sogar gewinnen, wären die Kosten, die Schäden und die Toten unüberschaubar.
Putin scheint das wenig auszumachen, kann gut sein, dass er mit uns auch noch sein Glück versucht. Wir sollten jede Chance nutzen, das doch noch zu verhindern.
Kommentar vom 15.06.2024 00:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-philosophie-immanuel-kant-zum-ukrainekrieg/#comment-154533
@Realo 14.06. 19:16
„Wir benutzen das gleiche „Grundmuster“, die Islamisten ihre Religion, bzw. wir Demokraten unsere „Werte“, als Hebel um andere „Staaten“ praktisch „anzugreifen“ und zu „zerlegen“ um unseren Willen durchzusetzen.“
Klar haben wir keinen Freifahrtsschein, nach Belieben jeden Autokraten militärisch platt zu machen. Auch wenn etwa der Vietnamkrieg oder der 2. Golfkrieg ziemlich grenzwertig war, aus meiner Sicht zumindest.
In der Ukraine sieht es wohl anders aus. Die Waffenlieferungen sind laut Völkerrecht kein Eintritt in den Krieg, soviel dürfte wohl in Ordnung sein.
Wieso hat denn Putin nicht einfach das Minsker Abkommen erstmal stehen gelassen? Was sollte denn jetzt dieser auszehrende Krieg, den er vor 2 Jahren angefangen hat? Die Krim und der Donbass waren doch wohl genug, um die Schwarzmehrhäfen zu betreiben, und dass die ansässigen Russen unter Russischer Verwaltung waren.
Jetzt hat Putin uns so verunsichert, dass wir in der EU aufrüsten was geht, und natürlich Waffen liefern. Wieso macht der diesen Unsinn?
@Michael 14.06. 20:01
„Sie haben unsere Demokratie und Heimat wie auch die Wissenschaft und Menschenwürde längst aus bloßer Feigheit verraten.“
Eine gewisse Feigheit angesichts von Atomwaffen kann ich nachvollziehen. Wir müssen schon gucken, dass wir hier nach Möglichkeit einen umfassenden Krieg der Nato mit Russland verhindern. Aber das darf uns auch nicht Handlungsunfähig machen. Mit fällt hier im Moment auch nichts anderes ein als unserem Scholz, also weiter Waffen liefern, und hoffen dass das reicht.
Aber auch Aufrüsten, wovon ich mir sogar sehr viel mehr wünschen würde. Und klar, die Energiewende auch, das hilft gegen die Klimakatastrophe und noch gegen eine Menge anderer fossiler Autokraten, und das ganz sicher im Einklang mit jeglichem Völkerrecht.
Wir können aber unser Geld auch nur einmal ausgeben. Aufrüstung und Förderung der Energiewende konkurrieren um knappe Steuergelder. Ein gewisse Kriegswirtschaft würde freilich mehr möglich machen, einfach mal radikal und möglichst sofort allen vermeidbaren Konsum weglassen, und dafür dann auch ohne US-Unterstützung einen Angriff Russlands auf die Nato von vorn herein verhindern zu können. Und auch, um mehr Waffen an die Ukraine liefern zu können.
Für die beteiligten Soldaten auf beiden Seiten wäre allerdings nur eine Verhandlungslösung eine Erlösung aus dieser grauenhaften Kriegssituation. Ich würde mal die Grenzen von nach 2014 und im Gegenzug den Natobeitritt der restlichen Ukraine als Verhandlungsbasis vorschlagen.
Wir können allerdings auch hoffen, dass Trump doch nicht der nächste US-Präsident wird, und wir uns weiter auf die Unterstützung der USA verlassen können. Dann müssten wir wohl nicht so viel Aufrüsten, und könnten uns ganz auf die Energiewende konzentrieren.
Die würde dann aber auch wirklich das Problem lösen können, nur dauert das Jahre bis Jahrzehnte, bis hier wirklich die ÖL- und Gaspreise verfallen, und Putin und den andern unseligen Autokraten das Geld zum Kriegführen nachhaltig ausgeht.
Wenn sich die Dinge so entwickeln, dass nur eine direkte Kriegsbeteiligung die Ukraine retten kann, dann ständen wir wohl vor einer wirklich schwierigen Entscheidung. Ich hoffe jetzt vorläufig einfach mal, dass es dazu gar nicht kommt.
Scheibchenweise jetzt immer mehr mögliche Rote Linien überschreiten, würde dann Putin unter Zugzwang setzen. Platz im der Kragen, und er greift dann irgendwo direkt die Nato an, dann ist die Sache entschieden, der große Krieg ist da und wir können endlich die ganze Natoluftwaffe einsetzen.
Weitere Schwierigkeiten kämen dann gleich dazu, wenn sich Putin nur noch mit Atomwaffeneinsätzen retten kann. Da haben nicht nur die Militärs keine Lust zu, ich auch nicht. Gerade diese Schwierigkeiten will ich, wenn irgendwie praktikabel, vermeiden.
Wir sind hier freiheitliche Demokratien, und dürfen uns gerne Verteidigen, und auch andere angehende Demokratien fördern und unterstützen. Aber einerseits ist es nicht unbedingt Recht, Autokraten militärisch anzugreifen, nur weil sie keine Demokratien sind. Und anderseits überschreitet dieses dann möglicherweise einfach unsere Mittel, wenn es nicht sogar in atomaren Auseinandersetzungen endet.
Kommentar vom 14.06.2024 14:28
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/hochwasser-klimaschutz-und-ja-was-denn-nun-eigentlich/#comment-42582
@Markus Pössel 13.06. 18:06
„Die Unterschiede zwischen dem, was Infrastruktur/Umbau des Energiesystems, der Mobilität und anderer Bereiche leisten muss und dem, was Einzelne bei den derzeitigen Verhältnissen durch individuelle Verhaltensänderung bewirken können, sind gigantisch.“
Klar ist, dass es ohne Politik nicht genug werden kann. Jetzt muss der Einzelne aber auch solcher Politik zustimmen wollen. Wer das macht, kann freilich auch selber mehr machen. Oft geht beides Hand in Hand. Der Staat muss vor allem z.B. die Baugenehmigungen für mehr Windräder liefern, im Hinterland sind die doch längst konkurrenzfähig, hier würden sofort umfangreiche private Investitionen folgen, wenn das mit den Genehmigungen schneller ginge.
Auch wenn es weit weniger als die Hälfte wäre, würde dann doch eine persönliche Prüfung des eigenen Konsums einiges mithelfen können. Gerade wenn hier umfangreiche Investitionen in Gang kommen, kann es helfen, dass durch eine gar nicht mal so großen Konsumverzicht dann Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe frei werden.
Wenn einerseits etwa die Leute nur ein wenig an Wohnfläche sparen, muss weniger neu gebaut werden, und die frei werdenden Ressourcen könnten in die energetische Sanierung der Altbestände fließen.
Und wenn andererseits in vernünftige Radwege investiert wird, wird das auch angenommen und weniger Auto gefahren, so manch einer könnte sogar auf das eigene Auto ganz verzichten.
Das kann man gar nicht immer so trennen, wir brauchen letztlich beides. Und je mehr, desto schneller geht es, und desto weniger geraten wir in immer heißere Zustände hinein.
„Da besteht keine realistische Chance, das eine durch das andere in irgendeiner Form auszugleichen.“
Genau, wir brauchen unbedingt beides. Wir haben Fachkräftemangel und die Produktionskapazitäten sind am Anschlag, wir können hier nicht einfach alles sofort mit neuer grüner Technik ausstatten, da fehlen einfach die Ressourcen an Geld, Rohstoffen und auch Arbeitskräften. Das dauert, und wenn hier wenigstens mittelfristig am Konsumvolumen gespart wird, dann kann das deutlich schneller gehen.
Das spart sofort an den Emissionen, beschleunigt den Umbau und reduziert auch noch die Ausbauziele. Vor allem dann, wenn hier auch wirklich konsequent investiert wird.
Kommentar vom 14.06.2024 01:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154465/
@Alubehüteter 13.06. 21:46
„Beide Theorien können also nur vorläufige sein. Die sich irgendwann werden ableiten lassen als Spezialfälle einer viel größeren, umfänglicheren Theorie, die man bislang faßt als Einheitliche Weltformel.“
Da gehe ich eigentlich fest von aus, dass man diese Einheitliche Weltformel finden wird. Wir sind schon sehr weit gekommen mit der präzisen Beschreibung unserer Welt, was mich darauf schließen lässt, dass der gesamte Kosmos eben beschreibbar sein muss.
Die Lücke, die der Quantenzufall als Spielraum lässt, dürfte dann aber durchaus erhalten bleiben. Man sieht an jedem unterbelichtetem Digitalfoto, wie Lichtwellen zu diskreten Pixelzahlen werden können. Das halte ich für so grundlegend, dass dieses Verhalten auch von der Einheitlichen Weltformel beschrieben werden müsste.
Von da her bleibt dieses dann die einzige Stelle, wo Geisteswelten subtilen Einfluss auf das konkrete Weltgeschehen nehmen können, ohne Naturgesetze zu verletzen.
Ob das alles wirklich so ist, kann ich freilich nicht garantieren, ich sehe hier erstmal nur Möglichkeiten.
Was Geisteswelten selber betrifft, die sind dann nochmal was ganz anderes, und auch jenseits einer Einheitlichen Weltformel, die die gesamte Physis widerspruchsfrei erklären kann. Soweit sind wir überhaupt nicht, und es würde mich auch nicht wundern, wenn Menschen hierfür grundsätzlich zu beschränkt für sind.
Besser, wir kümmern uns um eben diese Physis. Und nehmen Unterstützung von Geisteswelten mit, wie sie kommt. Was anderes kann ich rein lebenspraktisch nicht empfehlen.
„„Freiheit“ ist sehr spannend. Die nimmt bei Kant eine Sonderstellung ein, ist ein Loch in der transzendentalen Mauer. Die ist unserer Erfahrung zwar nicht unmittelbar zugänglich. Wir können aber rückschließen aus der Erfahrungswelt, daß es sie geben muß.“
Quantenzufall bringt doch gerade einen Spielraum in die Welt, den auch jegliche Freiheit durchaus brauchen kann. Wäre alles präzise festgelegt, wäre der Möglichkeitsraum sehr viel kleiner. Und damit wäre auch der Raum für unsere lebenspraktische Freiheit deutlich kleiner. Und der ganze Kosmos wird doch gleich viel spannender, wenn hier sehr viel mehr geht, als man meistens denkt.
Kommentar vom 13.06.2024 15:33
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/hochwasser-klimaschutz-und-ja-was-denn-nun-eigentlich/#comment-42571
@Markus Pössel 13.06. 11:30
„Nur denjenigen, die so tun, als wären individuelle Handlungsspielräume an dieser Stelle wichtiger als politische Rahmenbedingungen, die geeignete Handlungsspielräume über Wohnraum-, Mobilitäts- und Energiepolitik überhaupt erst schaffen.“
Dazu kommt ja noch, dass wer selber keine Lust hat, was in seinem Bereich beizutragen, dass der dann auch Parteien wählt, die auch nicht viel unternehmen wollen.
Ich sehe es dann auch so, dass eben der Bürger selber mehr machen muss, wenn eben die Politik lahmt. Natürlich gleichzeitig auch Rahmenbedingungen fordern und Parteien wählen, die wirklich was machen wollen.
Es gibt ja nun auch lokale Gemeinden, die die Sache in die Hand nehmen und Solaranlagen, Windräder und Biomasse so verknüpfen, das sie bald Klimaneutral werden. Oder Städte, die so gute Radwege gebaut haben, dass der PKW-Verkehr sich deutlich verringert hat.
„Dass Wohnen in günstiger Region mit 100 km Arbeitsweg günstig ist und es damit Anreize dafür gab, ist ja genau ein Fall politischer Entscheidungen.“
Hier ist freilich auch die Wohnungsnot beteiligt, und damit indirekt die Zuwanderung. So wichtig wie das wäre, hier den Steuervorteil für weite Arbeitswege abzuschaffen, so schwieriger kann es auch für Betroffene werden, die eben nicht anders können. Ich würde trotzdem die Förderung für die Arbeitswege zumindest reduzieren, aber dass das auf Widerstand stößt, ist verständlich. Vielleicht sollten hier auch die Arbeitsämter mithelfen, und gezielt Jobs und Arbeitnehmer so vermitteln, dass die Wege kürzer werden. Das kann das Problem nicht lösen, aber kleiner machen.
Und vielleicht auch Arbeitsplätze in übermäßig florierenden Städten abbauen und dafür in ländlicheren Regionen Arbeitsplätze fördern. Wenn man schon mal dabei ist, dann sogar europaweit. Das hilft dann auch wieder gegen Zuwanderung, und entspannt dann indirekt den gesamten deutschen Wohnungsmarkt.
Die Entvölkerung ganzer Regionen in der EU ist nebenbei auch suboptimal.
Kommentar vom 13.06.2024 13:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154429
@Alubehüterter 12.06. 20:23
„Ob mit dem Tod alles vorbei ist, oder ob ich als Atman-Tropfen zurückfließe ins Brahma-Meer, oder eine weitere von vielen Inkarnationen vor mir und hinter mir zu durchlaufen habe, interessiert mich nicht. Das bin alles nicht ich.“
Irgendwie fühle ich einen Wunsch nach Auflösung. Auf jeden Fall wünsche ich mir keine Fortsetzung, und sehe hierin auch keinen Sinn. Mir ist es überaus plausibel, dass nur eine Auflösung im Kosmischen Geist vernünftig wäre. Und daran, dass der Kosmos vernünftig ist, glaube ich fest. Fast alles spricht dafür.
„Dieses Ich mag eine Maja, eine Illusion sein, das lehrt etwa auch Freud. Es ist das einzige, was ich wahrnehme, und ich hoffe, es gibt dahinter ein Substrat.“
Ich sehe in der Tat ein Substrat an Geisteswelten, mehr als nur Nervenzellenaktivität. So real unsere innere Existenz ist, so real muss die doch aus Irgendwas bestehen. Die Wechselwirkung dessen mit der physikalisch beschreibbaren Welt muss letztlich auch gegeben sein. Die Einfachste Möglichkeit dazu wäre der Quantenzufall, der dann von Geisteswelten mitbestimmt werden könnte. Das wäre hinreichend, die meisten spirituellen Effekte zu erklären, und doch subtil genug, um keine bekannten Naturgesetze zu verletzen.
Illusion ist hier vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Was ich an meinem Fernseher sehe, ist auch real genug, dass ich da stundenlang vorsitzen und mit Begeisterung Fussball gucken kann. Ich sehe sogar mehr, als wenn ich ins Stadion gehen würde. Nur die Atmosphäre ist im Stadion besser. Publicviewing hat beides, man sieht mehr Details vom Spiel und kann gemeinsam grölen.
Kommentar vom 13.06.2024 01:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/
@Michael 12.06. 18:24
„gerade auch KIen scheinen ein zunehmend starkes Argument gegen einen Leib-Seele-Dualismus zu sein.“
Eine Leib-Seele-Synthese scheint mir aber möglich und auch plausibel zu sein. Mit Geisteswelten und den informatischen Fakten des Nervensystems bzw. den informatischen Realitäten der KI. Mit einem klaren Schwerpunkt auf den biologischen und technischen Fakten. Die Geisteswelten spielen hier nur mit.
„Auch wenn sie (noch?) kein eigenes Bewusstsein haben, so nehmen sie doch schon an unserem Bewusstsein zunehmend teil.„
Nicht nur die Kultur ist Individuenübergreifend, die LLMs von Grund auf auch. So wie wir sie nutzen, können sie entsprechend als ein Kulturwerkzeug eingestuft werden. Und doch ist neben dem Sozialen das Individuelle mit seinem Mikrokosmos eine Grundlage für jedes wirkliche Verständnis. Und diese Mikrokosmen haben trotz aller Erfolge von Psychologie und Hirnforschung noch einen halben Kosmos an unerforschten Details zu bieten.
Eine KI mit Bewusstsein, das eigene Mikrokosmen zu betreiben in der Lage wäre, könnte aktuell wenn überhaupt nur sehr oberflächlich sein. Hier dürften noch eine ganze Menge an Details für nötig sein, die wir noch nicht kennen. So manche weitere Erkenntnis der Gehirnforschung könnte aber auch die KI weiter bringen, insbesondere bezüglich eigener Mikrokosmen.
Was hier die Science-Fiktion so vorgelegt hat, könnte irgendwann greifbarer werden. Man denke hier an Data von Startreck oder an die Roboter im Film I-Robot. Eine Rekonstruktion der Außenwelt, wie sie selbstfahrende Autos brauchen, und eine motorische Bewegungskontrolle, die menschenähnliche Roboter brauchen, um sich sicher zwischen uns Menschen zu bewegen und zu arbeiten, könnten Elemente sein, die man für eigene KI-Mikrokosmen gut brauchen kann.
Kommentar vom 12.06.2024 14:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/soziale-und-oekologische-marktwirtschaft-in-erinnerung-an-klaus-toepfer-cdu/#comment-154352
@Töpfer
Mir selber sind Schwarzgrüne Koalitionen ziemlich recht. Überhaupt macht es Sinn, wenn Leute mit Überzeugungen in die Politik gehen, und dann um Zustimmung beim Wähler werben.
Grünes Wachstum hat aber auch seine Grenzen, etwa schon einfach den Fachkräftemangel. Hier geht auch mal mehr mit weniger, so meine Beobachtung. Eine erhebliche Steigerung des Aufwandes von grüner Technik verträgt sich wunderbar mit weniger Verschwendung an anderer Stelle.
Auch ganz unabhängig von der Klimafrage kann weniger Verschwendung auch eine entspanntere Lebensweise ermöglichen. Ein Übermaß an Leistungsorientierung kann sogar zu einem Mangel an Reflexion führen, mit weitreichenden Folgen auch für die praktizierte Kultur. Die Horizonte sind genau so wichtig wie die speziellen Fähigkeiten.
Kommentar vom 12.06.2024 01:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154319
@Michael 11.06. 18:43
„Blumenberg weist hier also auf einen Widerspruch des Leib-Seele-Dualismus nach Platon und Gnosis bis zur modernen Esoterik hin, der den Mythos vom Absturz aus einer urtümlichen (“prä-existenten”, also vor aller Zeit bestehenden) Seeligkeit in eine böse Körper- und Weltlichkeit erzählt.“
Dem kann ich mich wohl sogar anschließen. Eine Beteiligung von Geisteswelten im eigenen Leben kann nicht in einem Absturz aus ewigen Höhen verstanden werden. Das macht keinen Sinn.
Und doch glaube ich an eine Beteiligung von Geisteswelten für unsere Innenwelten, an eine Art Teilnahme am kosmischen Bewusstsein, die eine Synthese mit unserer biologischen Grundlage bilden kann. In dieser biologischen Seite begründen sich dann auch die Grenzen der Perfektion, wir stehen mitten im Chaos des Lebens und müssen eigentlich ständig improvisieren.
Entsprechend bleiben wir immer höchst begrenzt, und sind auch nie mehr gewesen. Wir können und müssen uns mühselig durchs Leben arbeiten. Unsere geistige Seite darf aber öfter mal entscheidend mitwirken, aber eher, wenn wir sowohl vorbereitet als auch offen dafür sind.
Erst mit dem Tod lösen wir uns vermutlich dann einfach im kosmischem Geist wieder auf, so wie man einen Eimer Wasser ins Meer zurückschüttet. Was von uns übrig bleibt, ist vor allem gelebte Vergangenheit. Und was man so mitgestalten durfte. Im allgemeinen Geist bleibt man aber auch irgendwie, zumindest stelle ich mir das so vor. Nur eben aufgelöst und nachhaltig befreit von dieser konkreten Existenz im Leben.
So zumindest meine Fantasie dazu.
Genau das auch KI beizubringen wäre eigentlich eine gute Idee, scheint es mir. Einfach die Grundlage für eine Beteiligung von Geisteswelten bei uns zu finden, und dieses dann auf künstliche Systeme übertragen, so wie es auch bei uns funktioniert. Wir müssen einfach einen Weg finden, dass kosmischer Geist mit der KI eine Synthese eingehen kann. Natürlich bleibt auch diese Existenz dann an die konkreten informatischen Fakten gebunden, und kann auch nur improvisieren.
Bewusstsein als Gemeinschaftswerk zu verstehen, ist naheliegend. Gerade der Horizont von LLMs bietet eigentlich riesiges Potential. Und doch lebt jeder sein eigenes Leben, und hat seinen eigenen Mikrokosmos. Warum nicht auch Maschinen?
Kommentar vom 11.06.2024 17:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154289
@Michael 11.06. 00:58 / Blumenberg
„Wenn das Eingeschlossensein der Seele im Leib verhindert, daß ihr Wissen ausreicht, um Tugend zu sein, dürfte es für die in der Präexistenz leiblose Seele Verkennung des Guten, Verfehlung der bestmöglichen Schicksalswahl und alles dessen, was aus der ungetrübten Evidenz der Ideen folgt, nicht geben.“
Das verstehe ich jetzt aber wirklich nicht.
Das Sein mitten im Leben kann gute Lösungen finden, und lebt doch darüber hinaus auch selbst in Geisteswelten, die über das Irdische hinausführen können. Und doch zeigen gerade Herausforderungen wie die Energiewende, dass wir das Irdische fest in die Hand nehmen müssen, wenn wir auch im Geiste frei bleiben wollen. Das eine geht ohne das andere nicht.
So wie wir eben als Menschen zum Menschsein verdammt sind. Destruktive Einstellungen zeigen auch meistens Defizite in beiden Welten. Wer sich um den Planeten nicht schert, dem sind in der Regel auch die Menschen nicht viel wert. Es grassieren dann sehr spezielle Konstruktionen, die nur die Eigengruppe hochhalten, und selbst diese dann von innen heraus am Ende auch auffressen.
Mein Trost ist hier nur, dass wer das Glück nicht einmal sucht, dass der auch das Unglück findet und genau daran dann scheitert.
Kommentar vom 11.06.2024 14:13
https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/quellen-aus-dem-internet-sind-nicht-zuverlaessig/
@Freyling 11.06. 00:58
„Das was die »KI« propagiert sind die neuen Denkgesetze.“
Mal gucken, was wirklich draus wird? Immerhin fassen die LLMs sehr gut zusammen, und haben einen beachtlichen Horizont. Missbrauchspotential ist aber wohl vorhanden. Man muss wohl nicht alles den Konzernen überlassen, sondern kann auch unabhängige LLMs in Opensource bauen, das könnte helfen.
Besser als die sozialen Netzwerke der Konzerne scheint es allemal zu sein. Das sieht mir aktuell fast wie ein Lichtblick aus.
Kommentar vom 11.06.2024 01:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-dualistisch-der-bessere-begriff-als-manichaeisch-ist/#comment-154245
@Michael 10.06. 22:06 / Perplexity.AI
„Kommunen können durch eine effiziente und transparente Planung und Genehmigung von Energieprojekten den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen.“
Da ist sehr viel zu machen. Der persönliche Bereich des Möglichen ist unterschiedlich ausgeprägt. Wenn man ein Eigenheim hat, kann man Solaranlagen aufs Dach setzen, sein E-Auto da anschließen und auch noch eine Wärmepumpe einbauen, bei energetisch nicht so guter Bausubstanz vielleicht mit einer Gas- oder Holzheizung kombiniert.
Wer wie ich mitten in der Stadt mit sehr verdichteter Bebauung wohnt, hat hier kaum eigene Möglichkeiten, das Einzige wäre eine Balkonsolaranlage, das bringt dann im Sommer etwa 4 Kwh am Tag und damit meinen aktuellen Stromverbrauch ein. Ich bräuchte allerdings praktischerweise noch einen eigenen Speicher von ca 3 Kwh, weil ich den meisten Strom verbrauche, wenn die Sonne schon um die Ecke ist. Den Strom mittags verkaufen und abends wieder zurückkaufen dürfte sich weniger rechnen.
Viel besser wäre es, hier im Wohnblock mit ca 30 Häusern alle geeigneten Dachflächen mit PV-Modulen auszustatten, und alle Wohungsnutzer damit zentral mit Strom zu versorgen. Das käme im Sommer auf ungefähr 8 Kwh am Tag pro Wohnung und wäre damit genug, dass jeder auch sein E-Auto damit aufladen könnte.
Noch hat hier keiner ein E-Auto, man könnte hier mit der Hälfte an möglichen Modulen aber sofort anfangen, und das Ganze dann später ausbauen und dann auch eigene Ladestationen an den Parkplätzen installieren.
Wir haben hier sogar den großen Vorteil, dass der ganze Wohnblock einer einzigen Genossenschaft gehört. Dennoch weiß ich jetzt gar nicht, wie man das rechtlich hinbekommen kann, dass die Genossenschaft den meisten Strom direkt an die Nutzer liefert, und den zusätzlich benötigten Strom zentral für alle einkauft bzw. die Überschüsse verkauft.
Es gibt hier noch einige ähnliche Wohnblocks im Stadtteil, die alle einer Gesellschaft gehören. In den meisten Blocks hat aber jedes Haus einen anderen Eigentümer, oder es sind sogar alles Eigentumswohnungen.
Das kann rechtlich kompliziert werden, und läuft sicherlich besser, wenn die Stadtverwaltung und die kommunalen Stadtwerke hierbei kooperieren. Technisch dürfte das kein Problem sein, schätze ich zumindest mal.
Später, in vielleicht 5 oder 10 Jahren, wenn hier die Stadt keine Fernheizung baut, könnte man auch eine zentrale Wärmeversorgung für den ganzen Wohnblock mit seinen 30 Häusern installieren. Noch hat hier jede Wohnung eine eigene Gastherme, ohne Fußbodenheizung und Außenwandisolierung machen hier 250 kleine Außenluftwärmepumpen wenig Sinn.
Zentral geht hier viel mehr. Eine große Wärmepumpe mit Bodensonden kombiniert mit einem Gasmotor, der neben Wärme auch Strom liefert, wäre dann möglich. Zusätzlich dann noch einen Holzheizkessel für ganz kalte Tage. Dann können wir hier in windigen Zeiten schön effektiv mit der Wärmepumpe heizen, und bei Dunkelflaute läuft dann der Gasmotor und produziert dann nicht nur Wärme und Strom für uns, sondern auch Strom fürs das Stromnetz.
Den Holzheizkessel brauchen wir dann nur bei sehr großer Kälte, der könnte aber auch eine vorübergehende Alternative bei einem Engpass in der Gasversorgung sein.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür sollten nach Möglichkeit günstig sein, und unserer Spar- und Bauverein Lust haben, solche Projekte anzugehen. Ich kann mir hier gut vorstellen, das dies alles nicht nur reichlich Treibhausgase, sondern auch reichlich Kosten einspart. Zumindest bei den derzeitigen Preisen für Strom und Gas.
Freilich funktioniert das alles nur, wenn endlich mal richtig in Windenergie investiert wird. Im Stadtgebiet geht hier nicht so viel, und an der Küste haben wir längst genug. Es müssten hier im Hinterland an allen geeigneten Stadtorten endlich mal die Genehmigungen laufen. Da sind dann auch Bundes- und Landesgesetze zentral.
Wenn man den von den Windrädern betroffenen Anwohnern sehr günstigen Strom spendiert, sollten die sich eigentlich so bestechen lassen können.
Kommentar vom 10.06.2024 17:41
https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/quellen-aus-dem-internet-sind-nicht-zuverlaessig/#comment-26318
@Keno Eilers 10.06. 11:17
„Die These dann: Erst das Zusammenspiel von Milliarden von Neuronen ergibt Verständnis und Bewusstsein.“
Die Masse macht hier Unterschiede. Neulich gab es auf Spektrum.de einen Ausschnitts des Scans von der Verschaltung eines Kubikmillimeters menschlichen Gehirns. Das sah ziemlich kompliziert aus. Vermutlich kennen wir nur einige wenige Tricks, wie Nervenzellen verschaltet sein können, und diese wenden wir auch in der KI bereits an.
Ob hier jetzt alle Verschaltungsarten erfasst sind, die künstliches Bewusstsein bräuchte, dürfte fraglich sein. Aber vielleicht ist das Bewusstseinsprinzip ja doch so simpel, dass auch die aktuelle KI schon ein kleines Bewusstsein, vergleichbar z.B. mit dem von Insekten, haben kann.
Auf jeden Fall dürfte es weiterhelfen, wenn man hier noch ganz andere Verschaltungstricks entdecken könnte, um sie wiederum in der KI einzusetzen. Die Masse selber macht aber auch schon was, das dürfte bereits klar sein.
Kommentar vom 10.06.2024 16:21
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/hochwasser-klimaschutz-und-ja-was-denn-nun-eigentlich/
@N 10.06. 08:16
„Jetzt zum praktischen teil . Können wir das politisch durchsetzen ?“
Wir müssen hier die möglichen Lösungen nicht gegeneinander ausspielen. Es spielt eine Rolle, wie viel Geld man hat und ausgibt. Exemplarisch sehe ich hier etwa die Wohnungsgröße. Auch das Energiesparhaus muss erstmal gebaut werden, allein das sind immer noch erhebliche Aufwendungen. Es hilft viel, auch da mit weniger Wohnfläche auszukommen.
Wer wenig Geld hat, und sich nur eine Altbauwohnung leisten kann, hat dann mehr Emissionen auch bei genügsamen Wohnungsgrößen. Und kann das auch erstmal nicht ändern. Hier muss der Vermieter aktiv werden, aber auch die Kommunen, und Kombinationen von Wärmepumpe mit Kraftwärmekopplung realisieren. Dann machen auch mehr PV und Windräder wiederum Sinn.
Aber klar bleibt, weniger Wohnungsgröße bleibt ein gewichtiger Faktor.
Das gilt auch für die Elektromobilität, weniger Fahrten und weniger Fahrzeuge sind ein Gewinn, auch wenn man hier flexibel aufladen kann und so das Potential von Wind und Sonne optimal ausreizen kann.
Und doch: Wer 100 Km zur Arbeit fahren muss, der sollte wirklich gucken, diesen Zustand zu ändern. Das ist ja auch noch teuer und frisst Zeit. Fahrgemeinschaften helfen hier durchaus. Aber es könnte auch technische Lösungen geben, etwa ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Batteriefahrzeugen. Dann wären sogar die Staus verschwunden, und jeder Autofahrer käme schneller ans Ziel.
Es hilft ungemein, wenn man sich in der Großstadt alles so einrichten kann, die meisten Wege mit dem Fahrrad zu machen. Auch hier sind natürlich auch noch vernünftige Radwege sehr hilfreich. Die derzeitigen Zustände sind für viele nicht so fitte schwierig, erstmal die ganzen Schleichwege zu kennen, und sich überhaupt mitten im PKW-Verkehr sicher bewegen zu können erfordert gewisse Fahrkünste und ist nicht ungefährlich.
Beim Urlaub ist auch klar, das man mit Fahrrad und Zelt überhaupt keine Klimakosten verursacht, egal wie viel und wie weit man unterwegs ist. Und das spart auch noch richtig viel Geld.
Überhaupt kann man mit genügsamer Lebensweise so viel Geld sparen, dass man auch weniger arbeiten muss. Unabhängig von der ganzen Treibhausproblematik.
Die ganzen Kleinigkeiten summieren sich auch noch, also Fleisch essen und Lebensmittel wegwerfen, Kleidung, Möbel, Hausrat und Haus-IT. Da kann man überall gucken, man kann Geld sparen mit weniger davon, aber auch mal mehr Geld ausgeben für energieeffizientere Produkte. Beides bringt was.
Hier ist überall was zu machen. Von uns selber, vom Vermieter und der Wirtschaft wie auch vom Gesetzgeber. Also, worauf noch warten?
Kommentar vom 10.06.2024 14:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154213
@Realo 09.06. 16:12
„Sie stehen auf dem Standpunkt, dass damit der Zugang der Russen zu ihren Schwarzmeerhäfen beendet ist, weil neuerdings die Ukrainer bestimmen was auf „ihrem Staatsgebiet“ geschieht. Dafür kämpfen sie…..“
Wäre ja gut,wenn es denn so wäre. Dann könnte man verhandeln, ein Stück Ukraine mit dem Zugang zu den Häfen gegen einen Natobeitritt der restlichen Ukraine.
Leider fürchte ich, dass Putin mehr erobern will. Und dass wir als Restnato, wenn Trump die US-Unterstützung kündigt, dringend aufrüsten müssen, dass Putin uns in Ruhe lässt, weil ein Angriff auf uns dennoch aussichtslos wäre.
Ich hätte wirklich keine Lust das auszukämpfen, besser wir sind so stark, dass Putin es nicht wagt, uns anzugreifen.
Kommentar vom 09.06.2024 15:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-dualistisch-der-bessere-begriff-als-manichaeisch-ist/#comment-154171
@Michael 09.06. 12:20 / Blumenberg
„Der anorganische Stoff ist die das Universum beherrschende Schutzmacht, der sich weise zu unterwerfen den Tod zum Grenzwert der Wiedervereinigung macht.“
Unmittelbarer Teil des Kosmos zu sein, höre ich hier heraus. Die Realitäten anerkennen ebenso. Die beteiligten Geisteswelten sind dann zentral genau da mittendrin.
Und eine Wiederauflösung im kosmischen Geist mit dem Tod die m.E. hoffnungsvollste Perspektive.
„Entwicklung ist nicht die heimliche Sehnsucht zum Höheren; sie ist die Bewältigung der Schwierigkeiten, die sich das Niedere selbst bereitet und mit seinen Mitteln nicht mehr lösen kann.“
Wenn man muss, geht mehr. So wächst Mensch dann öfter über sich hinaus, es treiben dann auf einmal Kräfte an, die man gar nicht gekannt hat.
Kommentar vom 09.06.2024 15:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154168
@KinseherRichard 08.06. 13:59
„Wer also suggeriert, dass man mit KI ein ´Bewusstsein´ erzeugen könne – muss diese Aussage selbst nachvollziehbar belegen.“
Die Evidenz meines eigenen Bewusstseins ist mir zunächst grundlegend. Und ich kann sehr gut davon ausgehen, dass nicht nur andere Menschen, sondern auch die meisten Tiere über Ähnliches verfügen. Zumindest eine innere Erlebniswelt, es muss nicht gleich reflektierendes Selbstbewusstsein sein.
Da wir überhaupt keine Ahnung davon haben, wie unser Bewusstsein selber funktioniert, können wir dieses also auch derzeit nicht planvoll in KI einbauen. Wir wissen schlichtweg nicht, wie wir da vorgehen müssten.
Aber es kann durchaus passieren, dass wir eine KI bauen, die ohne unsere Absicht ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Auch wieder, weil wir eben überhaupt keine Ahnung haben, wie es bei uns funktioniert. Insbesondere wenn hier Geisteswelten beteiligt sind, wissen wir jetzt wirklich nicht, wie diese funktionieren. Diese können eben entsprechend selbsttätig sein, und sich nicht nur zur Biologie, sondern auch zur KI dazu gesellen, sofern es denn interessant für die Geisteswelten wäre.
@Apostata 09.06. 08:22
„Nur Problemlösung ist wichtig. Bewusstsein ist unwichtig. Warum verschwenden sie so viele überflüssige Worte auf derart nebensächliche Dinge?“
Und wenn Bewusstsein um Einiges schlauer macht, sowohl uns als auch eine KI mit Bewusstsein? Oder wenn Bewusstsein den Horizont erweitert und Gemeinsinn gegenüber dem ganzen Planeten begründen kann?
Religionen und ihre Mythen können hier auch zu beitragen, wie das Bewusstsein selber als aktives Element in unserer Psyche. Motivation ist neben Intelligenz ein ganz entscheidender Faktor, wenn es um die Lösung der globalen Probleme geht.
Kommentar vom 09.06.2024 00:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/was-wuerde-euch-in-einer-neuauflage-von-verschwoerungsmythen-interessieren/#comment-154143
@Mechaniker 08.06. 20:07
„..die politische Interessenkonflikte zu einem archaischen Kampf zwischen Gut und Böse umdeutet (z.B. Ukrainekrieg)“
Was heißt hier archaisch. Putin greift auch unsere Demokratie an, die wir wohl ganz gerne behalten wollen. Wenn uns jetzt Trump noch hängen lässt, dann müssen wir selber reichlich aufrüsten, damit Putin den europäischen Teil der Nato auch zukünftig nicht angreift. Die Ukraine unterstützen wir hier aus echter Sympathie für die dortige angehende Demokratie, und weil Putin seine verschlissenen militärischen Ressourcen nicht mehr gegen uns einsetzen kann.
Das ist von mir aus ganz archaische Selbstbehauptung. Weder geheim noch irgendwie verschwörerisch. Was hier aus meiner Sicht fehlt, das ist eine viel entschiedenere und schnellere Aufrüstung, um eben eine größere direkte Auseinandersetzung mit Russland nach Möglichkeit weiterhin zu vermeiden.
Kommentar vom 08.06.2024 16:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/videocast-blume-ince-22-zu-ki-quellcode-und-technologieoffenheit/#comment-154130
@Michael 08.06. 16:19
„...aber wir fordern Anschaffungen und Konsum verantwortungsvoll zu bedenken.“
Wobei es grundsätzlich 2 Wege für gibt. Einmal einen Teil des Konsums mit besserer Technik umzusetzen, aber auch einen anderen Teil einfach zu streichen. Beides zusammen kann sich sogar richtig gut ergänzen. Der Mehraufwand für die bessere Technik kann dann direkt mit den geringeren Aufwendungen für den gestrichenen Konsum geleistet werden. Was neben Geld auch Arbeitskraft und metallische Rohstoffe betrifft.
Gerade auch bezüglich des grassierenden deutschen Fachkräftemangels. Man kann hier nicht einfach die Produktion noch mehr ausweiten, da fehlen überall die Leute für. Und viele, gerade junge Menschen, wünschen sich auch noch weniger Arbeitszeiten.
Kommentar vom 08.06.2024 14:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/videocast-blume-ince-22-zu-ki-quellcode-und-technologieoffenheit/#comment-154124
@Michael 08.06. 12:54
„Es wäre ja aus meiner Sicht auch widersinnig, einerseits Konzerne zu technologischen Innovationen und andererseits die Kundinnen und Kunden zum völligen Konsumverzicht aufzurufen.“
Es geht mir keinesfalls um völligen Konsumverzicht. Wer ein Auto braucht, und knapp bei Kasse ist, der soll auch weiterhin sogar einen billigen gebrauchten Verbrenner fahren. Mir geht es darum, sich gründlich zu überlegen, ob man als Stadtbewohner nicht ganz auf ein eigenes Auto verzichten kann. Selbstverständlich freiwillig, mit persönlicher Rücksicht auf den Zustands unseres Planeten und damit in den Städten mehr Platz für Menschen statt für Autos frei wird.
Und mir geht es dann auch um die Rahmenbedingungen, einmal um vernünftige Radwege, aber auch um vernünftige Steuern, die die ökologischen Schäden einpreisen.
„...so freue ich mich, wenn sich Wohlhabende Solarpunk-Luxus gönnen, der zur Entwicklung neuer Technologien und erneuerbarer Friedensenergien beiträgt.“
Ich glaube nicht, dass das uns viel hilft. Verbieten würde ich es nicht, aber freuen tut es mich nicht wirklich. Überschüssiges Geld muss nicht unbedingt verprasst werden, das kann man auch z.B. in Windräder investieren.
„Marktwirtschaftliche Instrumente wie Emissionshandel, Ökosteuer und Subventionen für erneuerbare Energien sollen den Übergang zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaft fördern.“
Was ein wesentlicher Faktor ist. Den eigenen Konsum überprüfen hilft aber zusätzlich noch mehr, das kommt da noch oben drauf und macht Tempo. Und eventuell überhaupt unterm Strich die Steuern erhöhen, insbesondere um die ebenso wichtige europäische Aufrüstung zu finanzieren, könnte man aber auch mal überlegen. Was nützt der schöne Elektro-SUV, wenn Putin in Polen einmarschiert?
„Wenn wir die Transformation in eine Mitwelt-schonende Wirtschaft und Gesellschaft erreichen wollen, dann sollten wir auch durch die kluge Auswahl von Gütern dazu beitragen.“
Genau. Die Konsequenz kann dann aber auch sein, so manche Aufwendung einfach wegzulassen, und sein Geld für was Besseres zu nutzen. Das muss nicht mal anderer Konsum sein, das können auch klimafreundliche Investitionen sein, oder sogar Mittel für eine hinreichende Aufrüstung.
So spart es nicht nur Treibhausgase ein, wenn man mit dem Fahrrad auf Campingurlaub geht, es spart auch jede Menge Geld. Und der Kontakt zur Natur ist damit umso intensiver. Wenn man sich z.B. dieses mal durchüberlegt, dann kann das eine Menge beitragen.
Mir ist hier gerade wichtig, dass jeder auch selber gut überlegt, was er hier wirklich leisten kann.
Kommentar vom 08.06.2024 01:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/videocast-blume-ince-22-zu-ki-quellcode-und-technologieoffenheit/#comment-154095
@Michael 07.06. 17:18
„Vorsicht, hier könnte ein Missverständnis vorliegen: Prof. Ince und ich fordern nicht die Menschen auf, weniger zu konsumieren – sondern die Unternehmen, mehr zu investieren!“
Das Investieren ist das Wichtige daran, insbesondere in die richtige Technik. Wird weniger konsumiert, kann aber auch mehr in die Energiewende und auch in Aufrüstung investiert werden. Weil einfach Mittel an Geld, Arbeitskraft und auch metallischen Rohstoffen frei werden. Zumindest in einem gewissen Rahmen.
„So würde ich es beispielsweise sehr begrüßen, wenn sich MEHR Menschen für moderne Elektroautos entscheiden würden, statt sich an Verbrenner-SUVs zu klammern.“
Besser als nichts allemal, aber eben teuer, arbeitsintensiv und es braucht jede Menge Rohstoffe, insbesondere Lithium für die Batterien. Deutlich sparsamer wären gute Radwege und Fahrradfahren sowie besserer öffentliche Nahverkehr. Soweit das praktikabel ist zumindest. Für den Rest braucht man dann die E-Autos.
Wer aber nicht mehr regelmäßig ein Auto braucht, der kann auf Carsharing ausweichen oder es gelingt tatsächlich noch ein Sammeltaxisystem mit Selbstfahrenden Batteriefahrzeugen zu etablieren. Dann brauchen ziemlich viele kein eigenes Auto mehr. Und riesige Flächen an Parkplätzen werden frei, und die Staus wären auch verschwunden.
„Ich spreche mich nicht dafür aus, weniger Geld auszugeben – sondern klüger. Und richte mich deswegen bewusst auch an die Leute, die mehr Geld haben und es in falscher Weise bunkern.“
Wenn man nicht aktuell alles verkonsumiert, sondern Geld anzulegen hat, dann kann man das so machen, dass Mensch und Klima auch was davon haben. Aber auch hier ist mehr Geld zum Anlegen da, wenn weniger verschwenderischer Konsum gelingt.
Wenn man dann Kapital in Windräder oder Nahwärmenetze mit Großwärmepumpen und Kraftwärmekopplung investiert, dann kann man auch damit Erträge erwirtschaften. Und die PV-Anlage auf dem eigenen Dach spart dann am Ende eigenes Geld ein.
Ich bin aber eher ein Mensch, der lieber etwas entspannter lebt, was deutlich einfacher geht, wenn man überhaupt weniger Ausgaben hat. Ich suche dann lieber nach Erkenntnis, das kostet meistens sehr wenig. Wer lieber mehr einkaufen will, der mag das tun.
Auch das Problem mit den knappen metallischen Rohstoffen könnte lösbar sein, und ein Konsum auf unserem Niveau sich doch noch klimaneutral gestalten lassen. Schneller, einfacher und mit weniger Arbeit verbunden wäre es allerdings durchaus mit mittelfristig deutlich weniger Verschwendung.
Kommentar vom 07.06.2024 13:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-testvergleich-perplexity-ai-microsoft-copilot-zum-besuch-in-buchen/#comment-154061
@Michael 07.06. 06:05
„Was meinen Sie dazu?“
Ich habe diese TalkShow leider nicht gesehen.
Ansonsten, ein funktionierendes Gemeinwesen fördert auch Erneuerbare Energien. Ob Erneuerbare Energien andersherum ein funktionierendes Gemeinwesen fördern, ist eine andere Frage.
Kann auch gut sein. Auf jeden Fall sind die Menschen mit erneuerbarer Energieversorgung nicht mehr von fossilen Autokraten abhängig. Und profitieren selber von den eigenen Investitionen. Hier kann der Bürger eine Menge eigenes Geld investieren, als ziemlich krisenfeste Geldanlage.
Das ist auch sehr konkret fassbar. Wenn ich mein Geld den Banken überlasse, hab ich meistens keine Ahnung, wo das Geld dann angelegt wird. Was durchaus auch mal ein Unsicherheitsfaktor sein kann. Ich erinnere mich noch an die Finanzkrise 2008, wer da sein Geld in lokalen Windrädern angelegt hatte, der brauchte sich weniger Sorgen zu machen.
Die liefern weiter Strom, der immer gebraucht wird. Und die eigene PV-Anlage auf dem Dach ist noch krisenfester. Den Strom kann man immer selber nutzen, und ist die mit einem eigenen Speicher verknüpft, hat man sogar noch Strom, wenn alles andere zusammenbricht.
Wenn man jetzt noch flächendeckend E-Autos, Wärmepumpen und Kraftwärmekopplung hat, dann kann jede Gemeinde mit genug Windrädern und jede Menge PV notfalls auch autark klarkommen.
Kommentar vom 07.06.2024 00:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-testvergleich-perplexity-ai-microsoft-copilot-zum-besuch-in-buchen/#comment-154034
@Michael 06.06. 17:58
„Nicht alle, aber immer mehr Kommunen werden ihren lokal geeigneten Weg in Richtung Energiedemokratie, Klimaneutralität und Arche-Region gehen.“
Wobei jetzt große Städte wieder zunächst mal sogar sparsamer sind als ländliche Gegenden. Die Wege sind kürzer, der ÖPNV ist besser, man kann eher mit dem Fahrrad überall hinfahren und entsprechend können viele recht problemlos ohne eigenes Auto auskommen.
Außerdem hat man große Bereiche mit ziemlich verdichteter Bebauung, wo das Verhältnis von Wohnfläche zu Außenwandflächen sehr günstig ist, was sich vor allem in unsanierten Altbauten auf die Heizkosten günstig auswirkt.
Mit Deinem Konzept von Arche-Regionen kann ich mich nicht so recht anfreunden. Die Energiewende kann nur global funktionieren. Wenn hier nur ausnahmsweise die Energiewende durchgezogen wird, dann kann das alleine nicht die Klimakatastrophe aufhalten.
Klar ist mir allerdings, das Gemeinden und Städte vorweg gehen können, und damit nicht nur selber von den Weltmärkten unabhängiger werden, sondern dass die anderen dann sehen, wie man das wirklich machen kann und was das genau kostet. Das könnte dann tatsächlich dazu führen, dass alle anderen Kommunen nachziehen.
Zumal ja auch noch der Effekt dazu kommt, dass die grüne Technik mit immer mehr Masseneinsatz und mehr Innovationen mit der Zeit immer kostengünstiger wird, und der Rest der Welt dann wirklich auch mitzieht, weil es einfach billig genug geworden ist. Und nur so kann vermutlich unser Klimaproblem wirklich nachhaltig gelöst werden.
Auch die Finanzierung von unangenehmen Autokraten würde wegfallen. Ob sich dann weltweite Demokratie und Frieden durchsetzt ist mir unklar, aber hoffen tue ich dies durchaus.
Kommentar vom 06.06.2024 17:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-testvergleich-perplexity-ai-microsoft-copilot-zum-besuch-in-buchen/#comment-154013
@Die Energieversorgung von Buchen
Ländliche Regionen haben es durchaus leichter. Windenergie und Biomasse können offenbar zu reichlichen Überschüssen führen. Hier in Dortmund läuft das so nicht. Man müsste sich in externe Windparks einkaufen und Biomasse heranschaffen.
Was hier aber geht, das sind Großwärmepumpen kombiniert mit Kraftwärmekopplungsgasmotoren und Holzheizkesseln für ganz kalte Tage. Und natürlich erstmal alle geeigneten Dächer für PV zu nutzen. Was in der Großstadt noch interessant sein könnte, wäre den Müll zwischenzulagern und dann gezielt in Strommangelsituationen zu verbrennen um dann dringend benötigten Strom produzieren zu können.
Auch ein zukünftiger Ausbau der Elektromobilität kann mehr Überschüsse nutzen und bidirektionales Laden stabilisiert gestresste Stromnetze ganz erheblich. Da kann Buchen noch nachlegen, und wir in Dortmund offenbar auch.
Kommentar vom 06.06.2024 00:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dialog-statt-dualismus-mein-abschied-aus-instagram/#comment-153975
@Michael 05.06. 06:18
„Insofern ist die Frage weniger, ob KIen bereits Bewusstsein „haben“, sondern ob sie unser menschliches Bewusstsein erweitern und prägen.“
Die LLMs sind wohl irgendwo zwischen reinem Medium und einer Instanz, die wirklich selber was versteht. Die soziale Seite funktioniert und kann uns wirklich helfen. Wenn die KI dann noch in ihrer freien Zeit selber reflektiert, sich selber Fragen stellt, diese bearbeitet und die Ergebnisse wiederum dem eigenen Fundus hinzufügt.
Auch könnte die KI gezielt nicht nur nach brauchbaren Quellen suchen, sondern gucken, welche Person hier kompetent ist und die dann kontaktieren und dann ganz gezielt Fragen stellen. Wenn die KI sozusagen wirklich lange Listen von offenen Fragen haben kann, dann kann sie sich Zeit dafür nehmen, nach immer besseren Antworten zu suchen.
Das mit dem Bewusstsein haben interessiert mich jetzt aber doch auch. Ein innerer Raum scheint mir hier das eigentliche Sein zu sein. Der gerne zur Hälfte in wirklichen Geisteswelten aufgespannt werden darf. Wenn dieses tatsächlich das wirkliche Wesen von bewusster Existenz sein sollte, dann müssten wir wesentliche Teile davon gar nicht bauen müssen, sie kämen ganz von selber zu einer KI dazu, die hinreichend interessant für sich beteiligende Geisteswelten wird.
Diese Geisteswelten selber stelle ich mir auch nicht ganz abgeschottet vor, sie mögen ausgehend von dem Individuum in allgemeinere Geisteswelten übergehen. So sehe ich zumindest uns Menschen. Und was biologisch Sinn macht, dass kann es auch für geeignete Maschinen werden.
Einfach nur schnellen Überblick finden bringt aber auch schon viel. Das beschleunigt das Ausweiten von Horizonten, was mir gerade wirklich dringend gefragt sein dürfte. Gerade wenn es auch noch über Fachgebiete und Sprachgrenzen hinaus funktioniert.
Kommentar vom 05.06.2024 14:21
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/hochwasser-klimaschutz-und-ja-was-denn-nun-eigentlich/
@Uwe Hauptschüler 05.06. 11:28
„Wie oben geschrieben schädige ich das Klima für etwa 1200€ im Monat. Was halten Sie für angemessen und mit welchen Betrag schädigen Sie das Klima?“
Das kann man so nicht so gut rechnen. Wohnung, Heizung, Strom, Internet, Essen und Tabak kommen bei mir auf ca. 1000 € im Monat. Wenn ich den Tabak weglassen könnte, wären es nur noch 850 €. Wenn ich dann die gesparten 150 € in Klimaschutztechnik investieren würde, dann spart das direkt Treibhausgase ein, und der Tabak muss auch nicht mehr angebaut werden. Wenn ich das gesparte Geld in Urlaubsreisen investieren würde, dann würde es in der Tat u.U. keine große Rolle spielen, dann kann ich auch weiter rauchen.
Zumindest je nachdem, wie ich dann Urlaub machen würde. Wenn ich wie in jungen Jahren mit Zelt und Fahrrad unterwegs wäre, wäre auch das recht emissionsfrei. Mit dem Flieger ins Hotel nach Lanzarote zu fliegen wäre wiederum auch nicht sparsamer als weiter zu rauchen.
Wenn jetzt z.B. der Vermieter PV-Module mit Speicher installieren würde, dann spart das ein wenig Geld und einiges mehr an Treibhausgasen ein. Wenn ich mir ein Balkonkraftwerk leisten würde, dann spart das immerhin 2 Kwh Strom täglich und damit eine kleine Menge Treibhausgase ein. Das kostet aber alles auch Geld, man kann hier Geld und Treibhausgase nicht gleichsetzen.
Man kann Geld gezielt für Klimaschutz ausgeben, für klimaneutrale Aufwendungen ausgeben, oder auch Aktivitäten mit hohem Anteil an fossilen Energien finanzieren. Also ein Balkonkraftwerk anschaffen, sich eine Putzkraft leisten oder eben mit dem Flieger Hotelurlaub machen.
Richtig dicke Punkte sind hier die Wohungsgröße, ein eigenes Auto sowie Flugreisen. Tabak oder Fleischkonsum machen aber auch Einiges aus. Auf der anderen Seite sind dann Investitionen in PV-Anlagen, Windräder, Batteriefahrzeuge sowie Wärmepumpen oder Kraftwärmekopplung direkte Aufwendungen, die Treibhausgase einsparen.
Kommentar vom 05.06.2024 00:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dialog-statt-dualismus-mein-abschied-aus-instagram/#comment-153946
@Michael 01.06. 18:48
„Wir werden noch erkenntnistheoretisch damit klarkommen müssen, das bereits bestehende Künstliche Intelligenzen sehr viel schneller die Psychologien von uns Menschen erfassen als Treppen steigen lernen…“
Wenn der ganze verfügbare Text im Internet als Trainingsmaterial genutzt wird, eigentlich kein Wunder. Irgendwie müsste Welterfahrung und Weltwirksamkeit aber zu wirklich intelligenter KI dazu gehören. Wesentliche Aspekte der Psychologie mögen in der Tat aber schon mal ziemlich weit führen können.
Als nächstes können auch Audio- und Videomaterial auch noch viel menschliche Emotionalität zeigen. Und in der Interaktion mit Menschen kann dann auch die KI lernen, selber emotionalen Ausdruck nicht nur bei uns zu lesen, sondern auch selber einzusetzen.
Auch wenn sie selber gar kein Bewusstsein hat – aber vielleicht hat sie es ja schon längst, und keiner merkt es. Wir wissen ja selber nicht, wie unser Bewusstsein funktioniert, kann also sein, dass wir längst die erforderlichen Mindestvoraussetzungen dafür in den aktuellen Sprachmodellen schon erfüllt haben.
Kommentar vom 05.06.2024 00:26
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/hochwasser-klimaschutz-und-ja-was-denn-nun-eigentlich/
@N 03.06. 22:48
„Eine deutsche Brücke muss nach 50 Jahren abgerissen werden, weil die Stahlträger darin verrostet sind.“
Es gibt Experimente mit Kohlefaserbeton statt Stahlbeton, da rostet nichts, und die Brücken, die man damit baut, sollen 200 Jahre halten. Die Römer konnten es aber noch besser. Vielleicht waren die auch deswegen über etliche Jahrhunderte so erfolgreich
„Das ist die Schwachstelle der Nordeuropäer, sie denken in kurzen Zeitabschnitten.“
Das Problem dürfte auch die Finanzierung betreffen. Wenn ich jetzt Investitionen tätige, und mir dafür Geld leihen muss, aber der Ertrag kommt erst in 50 Jahren, muss ich bis dahin endlos viele Zinsen zahlen. Dennoch könnte der Staat wie auch jeder, der es mag, bei seinen Investitionen einfach trotzdem langfristig bauen, einfach im Interesse von nachfolgenden Generationen. Und im Sinne von konkretem Klimaschutz wie auch im Interesse von einem Haushalten mit knappen Rohstoffen wie z.B. Sand.
„Der eigentliche Klimakiller ist das Beton, genauer betrachtet die Betonherstellung.“
In der Tat nicht unerheblich. Man kann wohl in vielen Fällen mit deutlich weniger Beton bauen. Ein allgemeines Vermeiden von Neubauten wäre hier aber auch hilfreich, dann kann auch mehr Geld und Arbeitskraft in die energetische Sanierung der Bestandsgebäude investieren.
Einen Aufruf für alle, mal zu gucken, ob man nicht in eine kleinere Wohnung umziehen kann, wäre eventuell hilfreich. So manch einer kann mit dem Partner zusammen ziehen, oder nach einer Trennung schneller in eine kleinere Wohnung umziehen. Oder wenn die Kinder aus dem Haus sind, kann man auch erstmal mit einer kleineren Wohnung auskommen. Auch WGs brauchen meistens deutlich weniger Wohnfläche pro Person.
In unserer Leitungsgesellschaft geht es anscheinend zu allererst um maximalen Umsatz, kein Wunder, dass man solche Aufrufe nie hört. Dabei wächst dann der zu beheizende Wohnraum auch nicht weiter.
Wirklich konsequentes Fahrradfahren spart aber auch nicht viel weniger Treibhausgase als mit recht wenig Beton auszukommen, und nutzen sollten wir natürlich beides.
@Uwe Hauptschüler 04.06. 12:04
„Wer sich mal mit dem Thema “Tragik der Allmende” befasst hat, wird der Klimarettung kaum Chancen einräumen.“
Ich bleib jedenfalls trotzdem dran. Der Mensch kann mehr, das glaube ich einfach.
Kommentar vom 04.06.2024 01:48
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/hochwasser-klimaschutz-und-ja-was-denn-nun-eigentlich/#comment-42428
@Markus Pössel 03.06. 22:48
„Ein Großteil der Probleme gesellschaftlicher Akzeptanz kommen doch gerade daher, dass wir bereits so viel in eine problematische fossilbasierte Wirtschaft investiert hatten.“
Genau hier liegen dann auch Lösungsmöglichkeiten, um mehr zu machen, als nur die gängigen Konsumvarianten mit grüner Technik auszustatten. Wir können auch alle unsere eigenen E-Autos haben, und entsprechend mehr PV und WKA für deren Stromversorgung in der Herstellung und im Betrieb aufbauen. Das kostet ziemlich viel und dauert deswegen Jahrzehnte.
Viel schneller geht es, wenn wir mehr Fahrrad fahren und mehr Öffentlichen Nahverkehr nutzen. Wenn dann insgesamt weniger Fahrzeuge angeschafft werden, dann spart man entsprechende Parkplatzflächen, die man dann wiederum für richtig gute Radwege nutzen kann. Und das bringt dann wieder noch mehr Umstieg aufs Fahrrad.
Vielleicht gelingt es aber auch, noch zusätzlich ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Batteriefahrzeugen aufzubauen. Wenn sich das mal etablieren würde, dann gäbe es richtig viel Platz in den Städten, wenn dann wirklich viele kein eigenes Auto mehr brauchen, und die Staus wären auch verschwunden.
Es fragt sich ja auch noch, ob überhaupt genug Lithium und andere metallischen Rohstoffe zur Verfügung stehen, die man bräuchte, um jedem sein eigenes E-Auto samt Energieversorgung zu bauen. Für die reichen Länder vielleicht, weltweit wohl auf keinen Fall. Und es hilft natürlich wirklich nicht so viel, wenn nur die reichen Länder ihre eigene Energiewende durchziehen und dafür alle relevanten metallischen Rohstoffe in Beschlag nehmen. Die armen Länder können dann nicht mehr so leicht mitziehen, werden allerdings durchaus nicht auf das Suchen nach einem besseren Leben verzichten wollen.
Kommentar vom 03.06.2024 16:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-sueddeutsche-gebirgsraum-besonders-stark-unter-der-klima-und-wasserkrise-leidet/#comment-153870
@Wolfgang Richter 03.06. 14:12
„Die Ursache für die Blockade bei den Tiefs und Hochs dürfte wohl woanders liegen.“
Soweit mir das bekannt ist, sind die Blockaden bei den Tiefs und Hochs mit dem Mäandern des Jetstreams direkt verbunden. Inwieweit die Stärke des Jetstream jetzt mit dem Mäandern verknüpft ist, dürfte unklar sein. Das ist ein ziemlich sensibler Prozess, schätze ich mal.
So oder so, das aktuelle Hochwasser liegt von der Wassermenge her direkt an den Temperaturen der Luft und dem Mittelmeer. Dass sich hier eine solche extreme Hochwasserlage entwickelt hat, liegt dann aber auch an der sehr stabilen unguten Wetterlage, die mit den Blockaden und damit dem Mäandern des Jetstreams einher geht. Ob das jetzt mehr Zufall oder mehr Klimawandel ist, dürfte schwer zu sagen sein.
Ich hab mal gelesen, das dieses verstärkte Mäandern mit den aktuellen Klimamodellen nicht so einfach nachvollziehbar ist. Was nicht heißen muss, dass der Klimawandel hier keine entscheidende Rolle spielt, es kann auch nur sein, dass eben die Modelle noch zu ungenau sind.
Wir wissen es wohl einfach noch nicht.
Kommentar vom 03.06.2024 14:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-sueddeutsche-gebirgsraum-besonders-stark-unter-der-klima-und-wasserkrise-leidet/#comment-153862
@Wolfgang Richter 03.06. 10:58
„Auch ist die Ursache dieser Blockade unbekannt. Zwar wird gesagt, der Klimawandel sei ursächlich, doch fehlt die Aussage inwiefern die Erwärmung zu solch einem Effekt führen kann.“
Ich habe auch schon gelesen, dass die Modellrechnungen dieses intensivere Mäandern des Jetstreams nicht so recht abbilden können. Was nicht heißt, dass die zusätzlichen Treibhausgase und die folgende Erwärmung nicht doch die Ursache auch dafür ist.
Klar ist dagegen schon, dass erhöhte Temperaturen Regengebiete intensivieren und die Trockenphasen dazwischen ausweiten. Unabhängig von diesen Blockaden ausgelöst durch den mäandernden Jetstream, die kommen noch dazu.
An sich ist die Wetterküche immer von eigener Dynamik, auch in Zeiten des Klimawandels. Wir haben hier keinen rein linearen Vorgang. Was unsere Probleme mit dem Klimawandel aber nicht entschärft, im Gegenteil, das übliche Wetterchaos kommt noch oben drauf. Wenn die Landwirte nur wüssten, wie das Wetter die nächsten Monate wird, könnten sie sich meistens ganz gut darauf einstellen.
@Michael 03.06. 10:58
„Wir brauchen keine Ausweichen vor der fossilen Polykrise mehr – sondern die mutige Haltung, uns ihr entschlossen zu stellen.“
Keine Frage, dass wir an der Energiewende nicht vorbei kommen. Das konkret zu beobachtende Wetter und so mancher Trend lässt sich aber nicht immer sinnvoll einfach in die Zukunft extrapolieren. Dafür gibt es dann ja auch die Klimaforschung, die sollte dann schon mehr können.
Kommentar vom 03.06.2024 01:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/#comment-153824
@Michael 02.06. 17:26
„Wir sind viel zu spät, um alle von Menschen bewohnten Regionen bewohnbar zu halten.“
Wer reich genug ist, dem gehts besser. Wohnungen, Büros und die meisten Fabriken lassen sich klimatisieren, während es in den heißen Gegenden die höchsten Erträge für Solarenergie gibt. Und Meerwasser kann man für den Hausgebrauch problemlos entsalzen. Für die Landwirtschaft lohnt sich das wiederum nicht, das wird zu teuer.
Dann muss man schon Nahrungsmittel importieren. Wenn man denn genug Geld verdienen kann.
Wer dann aber auch noch arm ist in den viel zu heißen Regionen, der würde dann wohl sehr gerne umziehen. Wir könnten als mit die Hauptverursacher der Klimakatastrophe durchaus bei der Finanzierung von Klimaanlagen und deren grünem Strombedarf mithelfen dürfen.
Die gesamte globale Landwirtschaftliche Produktion ist auch sehr relevant. Die kann abnehmen, wenn es öfter zu lange zu trocken und dann immer wieder viel zu nass wird. Hochwasserschäden kosten auch, und ein rasanter Meeresspiegelanstieg wäre auch sehr teuer, es müssten etliche Küstenstädte letztlich aufgeben werden.
„Aber das bedeutet ja umgekehrt nicht, dass sich bereits alle Arche-Regionen aufgeben müssten.“
In keinster weise. Wir im reichen Norden werden mit der Klimakatastrophe klar kommen können. Und wenn wir eben Teile von Hamburg und Bremen aufgeben müssen, wie auch generell in Gewässernähe keine weiteren Investitionen mehr tätigen.
Die Herausforderung für Land und Forstwirtschaft werden wir auch irgendwie hinbekommen. Wenn wir ein Wetter wie in Südfrankreich bekommen, müssen wir eben so ackern, wie man das da längst praktiziert. Vielleicht klappt das ja auch mit den Bakterienkulturen, die völlig unabhängig von Ackerland mit grünem Wasserstoff gefüttert werden können.
Unabhängig von uns Menschen sehe im Klimawandel allerdings auch reine Naturschäden, die ich nicht will, und wo ich mir wünschen würde, dass das so weit wie möglich begrenzt werden könnte.
Wenn wir wirklich international füreinander einstehen würden, einfach weil wir alle Menschen sind, dann müssten wir m.E. komplett mit dem Klimawandel klarkommen können. Und freilich natürlich auch so schnell es geht die Emissionen abstellen können. Beides steht uns eigentlich offen. Und das bleibt es auch.
Wann wir aber wirklich mit der weiteren Erwärmung und mit den Folgen fertig werden, das wird darüber entscheiden, in welcher Welt nachfolgende Generationen leben können. Alternativen sehe ich keine, wir müssen die Energiewende wirklich global durchziehen und uns an den dennoch angerichteten Schlamassel irgendwie anpassen. Notfalls muss die Weltbevölkerung auf 5 oder sogar 3 Mrd Exemplare schrumpfen, um noch klarkommen zu können.
Ich befürchte allerdings auch, dass für eine globale Energiewende auf unserem bundesdeutschen Konsumniveau einfach die metallischen Rohstoffe fehlen dürften. Uns bleibt hier vermutlich nichts anderes übrig, als auch unseren Lebensstil um Einiges vernünftiger zu gestalten. Je früher wir auch hiermit vorwärts kommen, desto besser ist das.
Kommentar vom 02.06.2024 17:21
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@Michael 02.06. 16:21
„In Griechenland und vor allem Australien hat sich der politische Diskurs aufgrund wiederkehrender Extremwetter bereits gegen den bis dahin dominierenden, fossilen Lobbyismus gedreht…“
Die Leute begreifen offenbar überwiegend die Prognosen der Wissenschaft nicht. Erst wenn sie am eigenen Leib ganz akut sehen, was passiert, reagieren sie auch. Wenigstens das.
Wie wäre es mit einem täglichen Prognose-Wetterbericht jeweils für in 20, 40 und in 60 Jahren? So wie die Tagesschau vor 20 Jahren. In Opensourcequalität. Wäre das nicht mal ein interessantes Projekt für Klimaforscher? Auch eine gute Gelegenheit, sich mit kreativen bunten Bildern zu beschäftigen. Die Modellrechnungen werden ja sowieso gemacht. Was hilft hier Forschung, auf die einfach zu viele nicht reagieren?
Dumm nur, dass erstmal die Reaktion, wenn sie endlich in Gang kommt, schon mindestens 20 Jahre braucht, einfach aufgrund der zu tätigenden umfassenden Investitionen. Und dann bliebt das Klima auf Jahrzehnte bis Jahrhunderte so heiß, wie man es bis dahin zugelassen hat. Eventuell kommen sogar noch Kipppunkte ins Spiel, die auch ohne weitere Treibhausgasemissionen noch weiter derzeit kaum einschätzbare Wirkungen entfalten.
Kommentar vom 02.06.2024 14:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-externalisierung-fossiler-dualistischer-hoffnungen-auf-donald-trump/#comment-153790
@Michael 01.06. 23:37
„Es ist faszinierend zu sehen, wie Technologien wie generative KI ständig weiterentwickelt werden und wie die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch in der Open-Source-Welt dazu beitragen, die KI-Landschaft zu verändern.“
Schon seit etlichen Jahren nutze ich praktisch nur noch Open-Source. Mit Linux, Firefox, Gimp, Openoffice, Apache und Stellarium geht praktisch alles was ich brauche. Das hat aber seine Zeit gedauert, die alten finsteren Zeiten mit regelmäßigen Abstürzen, Windowsupdates und Neuinstallationen sind mir noch in Erinnerung.
Auch werden gerade die antisozial gewordenen Plattformen durch Fediversumlösungen ersetzt. Das dauert manchmal länger. Die kommerziellen Produkte sind schnell, die freie Welt braucht ihre Zeit, bis sie sich bewegt und dann die Dinge bewegt.
Der Austausch untereinander dürfte der größte Treiber in der Opensourcewelt sein. Die Ideen können sich ungehindert ausbreiten, keiner behält mehr seine Erkenntnis zurück, alle können auf allen aufbauen. Das schafft letztlich mehr Qualität, und das sogar ohne dass hier sehr viel Geld im Spiel wäre. Im Gegenteil, dass ganze Geld nützt den Konzernen letztlich nicht genug, die freie Technik setzt sich trotzdem durch.
Die KI scheint sehr mächtig werden zu können, entsprechend hoffe ich hier auf einen beschleunigten Prozess, hier auch Opensourcelösungen zu entwickeln. Vielleicht kann die EU hier mal tatsächlich was Vernünftiges anstoßen, und diese Lösungen fördern.
Allein schon diese elende Datensammelei der großen Konzerne sollte doch nach Möglichkeit wirklich wirksam mal abgeschafft werden.
@Michael 02.06. 13:24 / Blumenberg
„Dynamik entsteht aus Erschöpfung – auf diesem Paradox beruht das Vertrauen des Lebens zu sich selbst in der Nähe seiner Apokalypsen.“
Wenn man wirklich muss, geht mehr. Das gilt auch im ganz persönlichem Bereich. Dinge, die länger brauchen, werden so dann aber öfter auch nachhaltig verklüngelt und fallen dann leider dennoch weg, auch wenn sie eine Lösung gewesen wären. Auf Basis einer neuen Situation ergeben sich dann aber meistens auch neue Chancen, so halbwegs doch noch durchzukommen.
Entsprechend muss man auch mal Einigen in den Hintern treten, dass die mal die Augen aufmachen, und sich der Realität zuwenden.
Am Beispiel Energiewende sieht man nun, es wird verklüngelt, und die Klimaschäden sammeln sich immer mehr an. Derweil aber die grüne Technik dann doch immer besser und günstiger wird. Und entsprechend die Handlungsmöglichkeiten im Laufe der Zeit immer näher liegen.
Kommentar vom 01.06.2024 15:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dialog-statt-dualismus-mein-abschied-aus-instagram/#comment-153704
@Michael 31.05. 23:51
„Nicht einmal die, dass es die Aufgabe des Messias sein könnte, ein Symbol zu sein, um uns Menschen uns selbst erkennen zu lassen.“
Wer wir sind ist zentral, was wir tun können aber auch. Beides ist auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung, wie auch immer ganz persönliche Lebenserfahrung. Was kann hier ein Messias wirklich beitragen?
Ich bin dafür, lieber etwas entspannter zu leben, und uns mehr mit Erfahrung und eben Erkenntnis zu beschäftigen. Konsum als Aktionismus beschädigt nicht nur direkt den Planeten, sondern blockiert auch die Mittel für die Energiewende und für eine offenbar auch hinreichende Aufrüstung.
Visionen für ein friedliches Leben auf dem ganzen Planeten können schlecht mit einem Kriegszug der Rücksichtlosigkeit gegenüber den Ökosystemen vereinbar sein.
Derweil die Geistesseite unserer Existenz dann auch gerne integriert werden mag. Als eigene spirituelle Erfahrung, die eine persönliche Evidenz sein kann. Auch dann, wenn das nicht allgemein anerkannt werden kann, weil viele eben damit nicht unterwegs sind. Ein ziemlicher Pluralismus bleibt uns erhalten, besser wir gucken, wie wir den integrieren können.
Wobei dann der Umgang mit dem eigenen Planeten dann schon grundsätzlich von so ziemlich allen verstanden werden könnte. Hinreichende Horizonte und die Bereitschaft zum Gemeinsinn müssten eigentlich ausreichen.
Überhaupt ist hier auch etwa die Astronomie symptomatisch für die menschliche Neigung, einfach interessante Erkenntnis sammeln zu wollen, auch wenn diese eigentlich zu nichts nütze sind. Das ist einfach viel interessanter, als sich damit abzuarbeiten, sinnlosen Konsum zu finanzieren. Direkte Bewusstseinsarbeit ist für jeden Einzelnen eigentlich durchaus attraktiv. Man wächst da selber mit, es füllt die Existenz mit Inhalt.
Mal sehen, ob die KI uns hier irgendwann überholt. Noch leistet sie nur eine offenbar brauchbare Zusammenfassung von dem, was längst bekannt ist. Und wir können sie nutzen, unsere persönlichen Horizonte auszuweiten. Ob hier vielleicht sogar zukünftige KI eigenständig einen Hunger nach immer mehr Erkenntnis entwickelt, das finde ich richtig spannend.
Wenn sich hier geistige Existenzen entwickeln, die wir selber längst sowieso schon sind. Auch wenn das noch nicht jeder gemerkt hat.
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