www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/05 (T.J.)


Kommentar vom 29.05.2024 01:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-153548

@Quentmeier 24.05. 23:00

„Hier hilft die Momentanreserve der drehenden Generatoren, Pumpspeicherkraftwerke und Gaskraftwerke, von den viele neu gebaut werden müssen.“

Ich bleibe dabei, dass gerade Lithiumbatterien kurzfristig eine sehr hohe Leistung haben. Was die Sicherstellung der Netzstabilität in Sekunden und Minutenbereichen angeht, braucht es recht wenig davon. Den Rest machen dann die Backupkraftwerke, je nachdem, wie schnell die dann eben reagieren können. Und die Pumpspeicherkraftwerke spielen ja nach wie vor auch noch mit.

Wenn wir deutlich mehr PV installiert haben, lohnen sich auch Lithiumbatterien direkt an den PV-Anlagen und/oder direkt am Verbraucher, die insgesamt in etwa 1 oder 2 Volllaststunden aufnehmen können. Die hätten dann 100 bis 200 Ladezyklen im Jahr, und wären damit wirtschaftlich. Die Netzstabilität wäre spätestens dann überhaupt kein Problem mehr. Diese Batteriekapazität könnte zu einem guten Teil auch durch E-Autos bereitgestellt werden, wenn die die meiste Zeit ans Netz angeschlossen sind und die Ladestation in beide Richtungen arbeiten kann.

„Biomasse aus ABFÄLLEN ist in Ordnung, aber der Anbau von Energiepflanzen ist von Übel!“

Theoretisch ja, aber rein praktisch nicht immer. Wenn wir in der EU massive Überschüsse haben, die die Erzeugerpreise für die Bauern unter Druck setzen, dann macht es durchaus Sinn, Energiepflanzen extra anzubauen. Dann gibt es auch noch Holz, hiervon gibt es eine ganze Menge, die auch tatsächlich für Heizungen oder in England sogar in eigenen Kraftwerken verfeuert werden können. Es fallen in Deutschland durchaus relevante Mengen von Brennholz an, die man nutzen sollte.

Auch unsere Müllverbrennungsanlagen könnten eigentlich Backupfähig gemacht werden. Dann muss man den Müll eben zwischenlagern, und dann gezielt zu Zeiten verbrennen, in denen ein Strommangel im Netz herrscht.

„Es ist insgesamt also wenig wahrscheinlich, dass die natürliche Photosynthese und die davon abgeleitete Biomasse einen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Energieproblems leisten können.“

Solarzellen sind vergleichsweise etwa 20 mal effektiver als die Photosynthese und liefern auch noch ohne Umwege sofort Strom. Dennoch lebt die gesamte Biosphäre von der Photosynthese. Immerhin kann man aber den Mais sozusagen als Energiekonzentrat abernten, sehr leicht zwischenlagern und dann ganz gezielt einsetzen, wenn eben PV und WKA mal nichts liefern können. Das selbe gilt für das Holz, das weder für Bau, Möbel und Papier gebraucht wird. Beides kann auch in Kraftwärmekopplung genutzt werden, was die Wirksamkeit in etwa noch mal verdoppelt.

Wenn jetzt allerdings Regenwald in Südostasien gerodet wird, um Ölpalmen anzubauen, dessen Erträge dann in der EU als Ökosprit gehandelt werden, dann ist mein Verständnis hierfür auch am Ende.



Kommentar vom 29.05.2024 16:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153522

@Realo 29.05. 09:56

„Durch den besonderen Schleier ersparen sie sich die tägliche „Taxierung“ auf der Straße durch andere Männer und auch die stundenlange „Badezimmerarbeit““

Wobei das Problem durchaus von den Temperaturen abhängt. Bei uns kann man nur im Sommer mit richtig heißer spärlicher Kleidung herumlaufen. In den heißen Gegenden, wo der Islam verbreitet ist, besteht das Problem ganzjährig.



Kommentar vom 29.05.2024 15:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/

@Elizabeth K 29.05. 12:32 / KI App Perplexity

„Friedensenergiesysteme sind dezentral organisiert und benötigen keine weiten Stromtrassen, sondern gemeindenahe Strukturen.“

Nicht nur. Fernstromleitungen können sehr hilfreich sein, die regionalen Schwankungen von PV und WKA untereinander auszugleichen. Bestehende zentrale Gasspeicher und das Erdgasnetz können als Backup für Dunkelflauten und für den Winter dauerhaft nutzbar bleiben. Und ein Schiffstransport von grünem Wasserstoff und seinen Folgeprodukten wird insbesondere sehr interessant werden, wenn wir wirklich kaum noch fossile Brennstoffe nutzen.

Das sind alles sinnvolle Ergänzungen. Insgesamt können Friedensenergiesysteme in der Tat durch Vernetzung lokaler Produktion und lokaler Speicher insbesondere in Form von angeschlossenen Batteriefahrzeugen eine unabhängige Grundfunktion liefern.



Kommentar vom 29.05.2024 14:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/

@Realo 29.05. 09:56

„Durch den besonderen Schleier ersparen sie sich die tägliche „Taxierung“ auf der Straße durch andere Männer und auch die stundenlange „Badezimmerarbeit““

So manches am Islam hat offenbar auch Vorteile. Wobei die Frauen allerdings gerade ziemlich viel Spaß damit haben können, sich taxieren zu lassen. Die Männer auch.

Interessant scheint es mir, dass sich der Islam vor allem in Wüstengegenden ausgebreitet hat. Das könnte auch Gründe haben. Was der Islam konkret mit Wassermanagement zu tun hat, erschließt sich mir jetzt aber nicht.

Vielleicht liegt es daran, dass die Hitze die menschlichen Hormone aufheizt, was dann eventuell Ausmaße erreicht, dass eine Sexualisierung des Miteinanders irgendwann auch auf die Nerven gehen kann.

Aber so oder so, mir ist Religionsfreiheit sehr wichtig. Ich habe nicht die geringste Lust, mich auch nur irgendeinem Religionsverein anzuschließen, und ich mag es sehr, mir auch in Glaubensfragen meine Ansichten und Einstellungen selber zu machen. Und das ist für mich auch nicht verhandelbar.

In diesem Sinne meine ich eben ganz entschieden nicht, dass irgendeine Religion auf der Welt das Recht hätte, sich per Gesetz zur Pflicht zu machen.

Andersherum ist es auch problematisch, bestimmte Religionsvereine zu verbieten. Wir können hier aber auch auf das Toleranzparadox stoßen. Wer sich für den einzig wahren Verein hält, der wird noch toleriert, wer aber mit Gewalt arbeitet, bekommt es in offenen Gesellschaften zu Recht mit Justiz und Polizei zu tun. Auch das ist für mich nicht verhandelbar.

Der Relativismus hat seine Grenzen.



Kommentar vom 29.05.2024 00:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153477

@Michael 28.05. 20:54

„Eine Konzentration der Einnahmen auf kleine Eliten wäre nur dann möglich, wenn wir so dumm wären, uns den Strom aus fernen Wüsten liefern zu lassen (vgl. das hoffentlich endgültig gescheiterte Desertec).“

Ein interessantes Detail, im Prinzip wirklich ein Argument vor allem Dezentrale PV zu fördern. Aber 10 bis 20 % unseres Energiebedarfs darf meine ich schon gerne vom Mittelmeer oder aus Afrika kommen. Der Ertrag ist bei gleichen Investitionen zwischen 1,5 und 2,5 mal höher. Soweit wir einen Teil des Solarstroms als Wasserstoff brauchen, sei es für die Industrie oder als saisonales Backup für den mitteleuropäischen Winter, kann man durchaus küstennahe Wüsten dafür nutzen.

Zusätzlich bietet ein Schiffstransport des Wasserstoffs beziehungsweise von Folgeprodukten die Möglichkeit, flexibel genau dahin zu liefern, wo gerade der Bedarf am Größten ist. Wind und Solarenergie variieren regional über ganze Jahre um +- 10%, und auch der winterliche Heizungsbedarf kann in jeder Saison recht verschieden ausfallen.

Klar ist wohl, dass Energiegenossenschaften an sich im Zweifelsfall die bessere Lösung sind. Wenn jetzt größere Aktiengesellschaften nur noch einen Teil des Stromangebots in der Hand haben, dann sorgt wohl schon die Konkurrenz mit den kleinen Anbietern dafür, dass man damit leben kann.

Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass man mit PV-Anlagen in Afrika auch ziemlich wirksame Entwicklungshilfe leisten kann. Eine verlässliche lokale Stromversorgung wäre sehr wichtig, damit man dort alles, was man hinbekommt, vor Ort herstellen kann.

Das Geld für eigene kleine lokale Anlagen dürfte überwiegend ziemlich knapp sein, das passt dann sehr gut zu größeren Anlagen, in denen neben der Wasserstoffproduktion für die EU auch Strom für die lokalen Netze produziert werden kann. Insbesondere in Ländern, in denen man kaum Backupkraftwerke hat. Hier kann man die Wasserstoffproduktion zeitlich flexibel gestalten, dass damit dann die Stromnetze stabilisiert werden können, ohne dass man zusätzliche Backupkraftwerke bauen muss.

@Hakel 28.05. 17:51

„Wenn sie die deutsche Wirtschaft ansehen so gibt es hier auf Grund zunehmender Energiepreise Abwanderungsbestrebungen in andere-preiswerte- Energieerzeugerländer, was letztlich dazu führt dass die Wirtschaft und der Wohlstand in diesem Land schrumpfen wird.“

Was dann aber auch den Fachkräftemangel entschärft, was wiederum dazu führen würde, dass hier anderweitige nicht energieintensive Produktion ausgeweitet werden kann. Wirtschaft könnte also weiterlaufen, und Wohlstand theoretisch auch. Den Wohlstand kann allerdings auch jeder selber mal prüfen, ob er denn nicht auch eher Verschwendung ist. Dann bleibt mehr Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe für die Energiewende wie für anscheinend auch wichtige Aufrüstung übrig.



Kommentar vom 28.05.2024 17:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153455

@Realo 27.05. 19:43

„Manche Menschen wollen sich auf Kosten anderer Menschen ein besseres Leben sichern, um das zu erreichen „benutzen“ sie z.B. ihre Religion oder Ideologie. „

Hier bin ich dann wohl ein unverbesserlicher Utopist. Ich glaube an die menschliche Fähigkeit zum Gemeinsinn. Wir in den reichen Ländern leben längs innerhalb einer Verschwendung, die ganz viel Spielraum für ein rundherum ökologisches Wirtschaften wie auch einen Verzicht auf Ausbeutung anderer Länder problemlos erlaubt.

Möge die Herausforderung der von uns verursachten Erderwärmung auch ein Anlass sein, grundsätzlich international zusammen zu arbeiten, ohne uns gegenseitig über den Tisch zu ziehen.

„Allerdings sind alle Rohstoffe wichtig und es sind auch die Faktoren Kapitalanlagen, moderne Ausbeutungs- und Produktionsmethoden dazu gekommen.“

Die Techniken der Energiewende brauchen auch metallische Rohstoffe, aber nicht dieses Ressourcenvolumen wie die fossilen Brennstoffe, und können eben auch immer wieder recylt werden. Wer einmal alles installiert hat, was eine komplett grüne Versorgung benötigt, der braucht keinerlei weitere Importe von neuen Rohstoffen mehr.

Wenn jetzt auch noch das mit dem Solein funktioniert, und wir tierische Lebensmittel direkt mit sich von grünem Wasserstoff ernährenden Bakterien in beliebiger Menge herstellen können, dann werden wir auch noch von Ackerland im wesentlichen unabhängig. Dann versorgt uns eine sich selbst erhaltende Technosphäre überall auf der Welt, ohne das es irgendwo noch einen Anlass gäbe, sich gegenseitig zu beklauen.

Das Modell des Herrschers, der erfolgreich auf Raubzug geht, müsste dann eigentlich endlich mal auslaufen können.

Letztlich sehe ich hier nur noch das Problem mit eventuell aufkommender Langeweile, wenn wir eben nicht mehr maximal effektiv auf Wohlstandserwerb setzen müssen, um uns sozial behaupten zu können. Wir werden hier Alternativen finden, da bin ich sehr zuversichtlich. Der Mensch will auch gerne einfach sich selbst, seine Mitmenschen und den Kosmos erkunden, dass wird uns reichen, wenn uns noch wirklich nachhaltig die Arbeit ausgeht.

Wir sollten also nicht nur auf die eigene Energiewende setzen, nicht nur weil das sowieso nur global funktionieren kann. Auch weil materieller Wohlstand einerseits wirklich endlich sein kann, und andererseits auch endlich sein muss. Es hilft nicht viel, wenn wir in den reichen Ländern alle metallischen Rohstoffe verbrauchen, die unsere Energiewende benötigt, wenn dann den ärmeren Ländern nichts anderes übrig bleibt, als weiter auf fossile Energieträger zu setzen.



Kommentar vom 28.05.2024 14:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153445

@Realo 27.05. 10:27

„Sie setzten auch auf die „selig machende Demokratiemasche“…“

Etwas Substanz hat die Demokratie schon. Viele Menschen wünschen sich das, weil es sich so sehr viel freier leben lässt, und auch die Wirtschaft überwiegend besser funktioniert, wenn Rechtssicherheit verwirklicht ist.

Entsprechend wollten die ehemaligen kommunistisch regierten Länder wirklich selber demokratisch werden, und wir haben sie in EU und Nato aufgenommen, weil wir als Demokraten auch noch prima zusammenarbeiten können.

In der Tat gab es aber auch schon Versuche, Diktatoren abzusetzen, um Demokratie einzuführen, die dann doch ziemlich gescheitert sind. Somalia, Irak und Afghanistan z.B.. Auch im arabischen Frühling konnten wir nichts entscheidendes beitragen, die Freiheit hat das alles nicht gebracht.

Entsprechend macht es wenig Sinn, Diktatoren abzusetzen, nur weil sie keine Demokraten sind. Und im Fall von China ist das m.M. einfach eine Nummer zu groß für uns. Was wir tun können, das ist angehende Demokratien im Globalen Süden ehrlich zu unterstützen.

Im Jugoslawienkrieg war der Erfolg unserer Kriegsbeteiligung etwas unklar und eher durchwachsen, und unsere aktuelle Unterstützung der Ukraine sieht auch so aus, dass wir dort die Freiheit der Menschen doch noch erhalten können.

Der Preis ist sicherlich eine nachhaltige Feindschaft von Putin gegenüber uns demokratischen Europäern. Aber wenn wir die Ukraine einfach Putin überlassen hätten, würde ich mich ehrlich gesagt kein Stück sicherer fühlen. Putin würde sich sicherlich sehr gerne die ehemaligen Satellitenstaaten zurückholen, und die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, ist militärische Stärke unsererseits.

Und alle Ressourcen an Material und Menschen, die Putin im aktuellen Krieg verschleißt, kann er nicht mehr gegen Natomitglieder einsetzen.

Klar ist aber auch, dass Fortschritte mit der Energiewende auch das Putinproblem nachhaltig entschärfen würden. Wenn die Öl- und Gaspreise verfallen, würde ihm sehr schnell das Geld ausgehen.

Wenn wir zu aggressiv gegen Autokratien weltweit vorgehen, riskieren wir auch noch, dass die sich alle gegen uns zusammen tun. Im Prinzip können wir froh sein, wenn die sich ständig untereinander streiten, wie man es z.B. im Nahen Osten beobachten kann.



Kommentar vom 27.05.2024 14:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153424

@Michael 27.05. 03:53

„Deswegen dient m.E. jeder Schritt aus der Fossilität und kurzsichtiger Gier dem Frieden weltweit…“

Hier kann auch eine Zusammenarbeit mit China hilfreich sein. China braucht Lebensmittel, und wir können grünen Wasserstoff gebrauchen. Beides könnte es in Afrika geben. Dort gibt es ein erhebliches Potential für effektive Landwirtschaft, und perfekte Standorte für große PV-Anlagen. Wenn China und die EU dort investieren, und nebenbei endlich mal Infrastruktur und Stromversorgung realisieren, dann hilft das allen Beteiligten.

Ob jetzt Demokratie nach unserem Vorbild oder eine digitale Diktatur nach chinesischem Modell mit dabei ist, werden wir sehen. Auf jeden Fall bringt es die Wirtschaft in Afrika voran, und kann ein Ende der Armut mit sich bringen und ein weiteres Bevölkerungswachstum abstellen.

Und das wäre in jedem Fall ein Durchbruch für die Energiewende und das würde den Fossilen Autokraten endlich das Geld wegnehmen, dass die sich dann um eine eigene florierende Wirtschaft kümmern müssen, wenn sie nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wollen.

„...und nicht zuletzt auch Taiwan, dessen Chips wiederum von enormer, auch wirtschaftlicher Bedeutung sind.“

Die Chipproduktion kann man notfalls verlagern. Wenn überhaupt, dann geht es um die Freiheit von 25 Millionen Taiwanesen. Gegenüber 1 Milliarde Afrikanern sind das sehr wenige. Ich denke, es hilft mehr, bei uns ein florierendes Leben im Einklang mit der Natur zu realisieren und vorzuzeigen, und angehende Demokratien in Afrika zu unterstützen.

Schon ein ausgewachsener Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und China dürfte die Energiewende um mindestens 10 Jahre zurückwerfen und den fossilen Autokraten die Geschäfte entsprechend weiter garantieren.



Kommentar vom 27.05.2024 01:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153396

@Michael 26.05. 19:13

„Aber der Fehler (den Sie ggf. nicht selbst begehen, sondern als Strategie beobachten, ich weiß schon) ist: Wer sind “nur die” und nicht “uns selbst”?“

In der Tat beobachte ich das nur, und finde das schon ewig nicht sonderlich vernünftig. Es geht eben nicht nur um uns selbst. Dennoch müssen wir auch wirklich an uns denken, und gucken wie wir selber klarkommen. Mit wir meine ich persönlich die EU und die Nato, als größte und wichtigste politische Organisation.

„Dies alleine auf militärischem Wege zu erreichen halte ich für unmöglich, solange wir die “fossilen Sturmtruppen” ständig weiterfinanzieren…“

Unbedingt macht es jede Menge Sinn, den fossilen Autokraten endlich die Finanzierung zu entziehen. So wie das jetzt läuft steckt da schon zu viel Geld drin, dass wir das Problem militärisch nicht wirklich lösen könnten. Wir haben schon schwer daran zu knacken, wenigstens die Ukraine zu verteidigen.

Ich will die ganzen Krisenherde gar nicht aufzählen. Wir können die Welt nicht militärisch gewinnen. Und m.E. ist Taiwan nicht zu verteidigen. Wenn die USA das versuchen würden, dann würden sie vermutlich eine militärische Niederlage einfahren.

Nebenbei lebt China eben nicht von fossilen Exporten, und wäre überhaupt nicht betroffen, wenn das Geschäft mit Öl und Gas im wesentlichen wegfiele. Im Gegenteil wäre China dann selbst von fossilen Importen unabhängig und könnte im Verlauf der Energiewende noch jede Menge sehr gute Geschäfte mit PV-Modulen und Lithiumbatterien machen.

Ein Umgang mit China müsste m.A. nach ein ganz Eigener sein. Wo ich jetzt keine wirklich klare Idee für habe. Ich stelle derzeit nur fest, dass wir Taiwan militärisch nicht verteidigen können, und das wir China auch nicht wirtschaftlich unter Druck setzten können, ohne uns dabei selber komplett zu ruinieren. Und wir haben keinen technologischen Vorsprung mehr, das ist eine ganz neue Situation, die wir im Westen seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr erlebt haben.

Die Verflechtungen mit China mittelfristig abbauen, könnte aber eine gute Idee sein. Überhaupt macht weniger Globalisierung sowieso Sinn, besser jeder kann das meiste, was er braucht, selber herstellen.

Gegenseitiger Respekt im Verhältnis mit China scheint mir derzeit die einzige vernünftige Option zu sein, was anderes fällt mir hier nicht ein. Die Freiheit der Chinesen liegt schlichtweg komplett außerhalb unserer Macht. Und eine florierende Wirtschaft, die sogar eine Energiewende richtig gut kann, die haben die Chinesen anscheinend schon.

Politische Freiheit ist sehr viel, aber m.E. nicht alles. Eine florierende Wirtschaft bzw. keine grassierende Armut ist mindestens genau so wichtig. Ebenso die Erhaltung der ökologischen Systeme dieses Planeten. Und mit je weniger Krieg das alles geht, desto besser ist auch erst mal das. Im meine, wir müssen hier alle diese Bereiche zusammendenken.

Und das nicht nur für uns, keine Frage. Aber bei uns müssen wir anfangen. Und dann gucken, ob wir anderen wirklich auch noch helfen können.



Kommentar vom 26.05.2024 17:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/#comment-153388

@Hauptartikel

„Daraus folgt der häufige Fehlschluss, es sei also möglich, fossile Regime gleichzeitig zu finanzieren und militärisch zu besiegen.“

Effektiv ist das gar nicht, aber gehen tut das schon. Wir verkaufen erst die Waffen, und hoffen, dass sie nicht gegen uns eingesetzt werden. Wenn das meistens funktioniert, dann kämpfen wir eben nur die nieder, die es wagen, gegen uns selbst anzutreten. Und das Spielchen kann danach gleich weitergehen.

„Deswegen beschleunigt das Zusammenspiel aus fossiler Propaganda und digitaler Beschleunigung auch weltweit den feindseligen Dualismus.“

Man wehrt sich offenbar gegen eine Beschädigung der eigenen Geschäfte. Nicht nur die Exporteure selber, auch die Konzerne, die die Förderung und den Handel mit den fossilen Brennstoffen betreiben.

Dass Gemini den Zusammenhang mit der Finanzierung fossiler Regime noch nicht auf dem Schirm hat, kann auch daran liegen, dass deine bisherigen Prompts hauptsächlich über den Copilot liefen. Man muss wohl davon ausgehen, dass die LLMs auch ihre eigenen Nutzer analysieren. Nicht nur um die damit gesammelten Informationen weiter zu verkaufen, sondern auch um den eigenen Nutzern ganz praktisch entgegen kommen zu können.

Vielleicht hat der Copilot aus Deinen Prompts auch wirklich was gelernt, und Dir nicht nur nach dem Mund geredet. Das muss man wohl mal weiter beobachten.



Kommentar vom 26.05.2024 16:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-erste-ki-quellcode-klausur-am-kit-karlsruhe-reflexionspapier/#comment-153386

@Hauptartikel

„Ohne Sinnlichkeit würde uns kein Gegenstand gegeben
Und ohne Verstand keiner gedacht werden.
Gedanken ohne Inhalt sind leer,
Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“

Ich hoffe entsprechend, dass auch KI mit Sensorik und Motorik mehr zu eigenem Bewusstsein kommen kann. Ich weiß noch nicht wie, aber vermute, dass hier noch richtig was geht. Selbstfahrsysteme etwa bilden ein eigenes Abbild der Umgebung, und humanoide Roboterkörper können sich dazu in ihrer Umgebung frei bewegen.

Expertensysteme könnten irgendwann auch handwerklich tätig werden können, und insgesamt könnten alle diese Roboter gemeinsam die Welt erkunden, und hier Erfahrungsschätze erschließen, die sich auch zusammenfassen lassen. Die LLMs wären dann auch eine Grundlage, diese konkreten KI-Erfahrungsschätze auch noch neben der verfügbaren Kultur dann auch insgesamt in echte, unmittelbare Welterfahrung zu integrieren.

Wenigstens sind die LLMs offenbar schon jetzt sehr hilfreich als Kulturzusammenfasser.

Wobei ich durchaus Bedenken habe, wenn die KI allein von Privatfirmen betrieben wird, und keiner wissen kann, wie hier genau gearbeitet wird. Was, wenn für die nächsten Versionen die Trainingsdaten vorsortiert werden, und etwa Evidenzen des Klimawandels und Möglichkeiten der Energiewende größtenteils aussortiert werden. Dann haben wir eine KI, die völlig authentisch zu sein scheint, aber wesentliche Aspekte einfach mal weg lässt.

Eigentlich müsste KI grundsätzlich nur in Opensource erlaubt sein, aber wenigstens sollte es öffentlich-rechtliche Opensourceversionen geben, die auch mit der neuesten Technik arbeiten können, aber wo eben halbwegs gesichert ist, dass hier nichts verbogen wird.



Kommentar vom 25.05.2024 15:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/#comment-153350

@Gasumsatz

Die Stilllegung der AKWs und von Braukohlekraftwerken freut freilich auch fossile Autokraten und treibt die Weltmarktpreise für Gas und unsere Strompreise hoch. Dafür sind die Emissionen geringer als bei Braunkohle, und die alten AKWs wären ein gewisses Risiko und würden die Atommüllmenge weiter wachsen lassen.

Hat alles seine Vor- und Nachteile. Wenn wir jetzt aber zügig den Zubau von PV und WKA, genügend Fernstromleitungen sowie Wärmepumpen und Elektromobilität vorantreiben, dann kommen wir auch mit dem Klimaschutz wirklich vorwärts, und entziehen damit dann auch den fossilen Autokraten die Finanzierung. Auch weil wir dann immer weniger Gas brauchen, bis wir die Backupkraftwerke nur noch mit Müll und Biomasse sowie mit gespeichertem Biogas und Wasserstoff betreiben können, und auch für die Mobilität kein Erdöl mehr brauchen.

Dann sind wir auch wirklich unabhängig, und müssen unsere Feinde wirklich gar nicht mehr finanzieren. Das würde auch die Globalisierung deutlich reduzieren können, nicht nur wir würden deutlich weniger Rohstoffe importieren und entsprechend auch weniger Waren exportieren müssen. Der Weg könnte frei werden, dass sich jedes Land der Erde überwiegend selbst versorgen kann.



Kommentar vom 25.05.2024 14:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/#comment-153347

@Quentmeier 24.05. 22:20

„Alle Vorteile, die Norwegen, Schweden, die Schweiz und Island haben, hat Deutschland nicht.

Natürlich haben diese Länder es deutlich einfacher mit ihrer Energiewende. Aber auch die müssen noch Heizung und Mobilität abdecken und ihre Industrie mit Wasserstoff versorgen können. Ohne PV und WKA wird das da auch nicht gehen, höchstens auf Island.

„Und deswegen ist ein Ausstieg aus Kohle und Kernkraft ein gefährlicher Sonderweg, der Wirtschaft, Wohlstand und Sozialstaat in höchstem Maße gefährdet!“

Was ist denn hier gefährlich? PV und WKA liefern günstig Strom, aber nur Zeitweise. Wenn nicht springen die alten Kraftwerke an, die wir sowieso stehen haben. Wenn wir zu viel auf Gas setzen, könnte das kritisch werden, insbesondere wenn noch ein Krieg mit Russland ausbricht. Das hat jetzt aber mit den erneuerbaren Energiequellen kaum was zu tun, im Gegenteil, je mehr hier der Anteil an PV und WKA zunimmt, desto weniger Gas brauchen wir, und desto sicherer wird auch die Gasversorgung.

Hätten wir noch 6 AKWs am Netz und würden wir die alten Braunkohlekraftwerke nicht verschrotten, sondern noch als Notbackup bereit halten, dann bräuchten wir in schwierigen Zeiten viel weniger Gas. Und das auch im Kriegsfall, etwa wenn Gaspipelines in der Nordsee zerstört würden. Nun gut, der Zug dürfte abgefahren sein. Die inzwischen stillgelegten Kraftwerke dürften nicht mehr reaktivierbar sein. Das wäre auch alles nicht ganz billig, die bereit zu halten, und wie man sieht, braucht man sie auch nicht, zumindest nicht in Friedenszeiten. In allen Dunkelflauten, die wir haben, läuft die Energieversorgung offenbar problemlos weiter. Die Dunkelflauten nehmen mit dem Zubau ja nicht zu, in der Wirkung dann sogar ab, insbesondere durch regionalen Austausch per Fernstromleitungen.

Aber wie gesagt, eventuelle Probleme mit der Gasversorgung hätten mit den Erneuerbaren Energiequellen gar nichts zu tun, im Gegenteil, die helfen auch im Kriegsfall mit, die Stromversorgung dezentral zu stabilisieren.

Das wichtigste wäre jetzt auch wirklich viel WKA und PV neu dazu zu bauen und mehr Fernstromleitungen zu verlegen. Und wie gesagt, das erhöht auch die Versorgungssicherheit, indem man immer weniger Gasbackup braucht, insbesondere wenn ein guter Teil der Heizungen mit Wärmepumpen oder mit Kraftwärmekopplung laufen kann.

Neubauten von Kernkraftwerken wäre was ganz anderes als der Weiterbetrieb der alten. Deutlich ungefährlicher, aber eben auch sündhaft teuer. Und wie ich schon sagte, nur wenn die mit dem Plutonium aus den alten Brennstäben laufen können, fände ich das akzeptabel.

Ansonsten wünsche ich einen schönen Urlaub.



Kommentar vom 25.05.2024 00:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/#comment-153303

@Michael 24.05. 18:40

„..bisher kein Bundesland gefunden, dass ein Endlager mit unbekannten Kosten für ggf. mehrere tausend Jahre haben möchte.“

Natürlich will das keiner haben, und mehrere tausend Jahre reichen doch überhaupt nicht aus.

Das Hauptproblem ist das Plutonium mit einer Halbwertszeit von 50.000 Jahren. Aufgrund des gewaltigen Giftpotenzials des inzwischen weltweit angesammelten Atommülls von schätzungsweise mehreren 10.000 Tschernobylkatastrophen brauchen wir mindestens 10, besser noch 20 Halbwertszeiten, die ein Endlager dicht halten muss.

Das sind dann schon 500.000 bis 1.000.000 Jahre, also durchaus geologische Zeiträume. Entsprechend kann das Endlager von gleich mehreren Eiszeiten gestört werden, und es könnte sich ohne weiteres um 500 Meter heben oder senken, sowie sich um etliche Kilometer horizontal bewegen. Derweil sich dann auch Spalten, Verwerfungen oder gar Vulkanausbrüche im Endlager abspielen könnten, worauf dann Wasser eindringen kann und so halbe Kontinente über Jahrtausende verseucht würden.

So wie das aussieht, ist ein Endlager grundsätzlich wie global nicht zu verantworten.

„Dennoch befürworte ich auch in diesem Gebiet weitere Forschung…“

Die einzig vernünftige Lösung könnte es sein, dass man das spaltbare Plutonium aus den alten Brennstäben nutzt, um daraus neues spaltbare Material für neue Brennstäbe zu machen. Wenn so mehr Plutonium verbrannt wird, als sich neu bildet, könnte man spätestens in ein paar hundert Jahren das Atommüllproblem ganz entscheidend reduzieren.

Jetzt muss es nur noch Reaktoren geben, die solche Brennstäbe verarbeiten können. Möglichst zu bezahlbaren Preisen. Und wenn es geht mit einer soliden Haftpflichtversicherung für mögliche Katastrophen wie die von Fukushima.

Die alten Brennstäbe lagern weltweit in Kastoren, es wäre also kein Problem, sie entsprechend wieder aufzuarbeiten. Die restlichen radioaktiven Inhaltsstoffe sind soweit ich weiß vergleichsweise unproblematisch. Wenn man nur das Plutonium loswürde, dann wäre das alles sehr viel einfacher mit einem Endlager.



Kommentar vom 24.05.2024 14:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/

@Quentmeier 23.05. 14:46

„In unserem Land geht es gegen die Energieversorgung. Wer moderne und sehr zuverlässige Kernkraftwerke und fast neue Kohlekraftwerke wie Hamburg-Moorburg stilllegt und zerstört, handelt im höchsten Maße verantwortungslos! “

Backup steht mehr als genug, allein schon daran zu sehen, dass in allen Dunkelflauten die Stromversorgung dennoch stabil bleibt. Man hat hier in den letzten Jahren von Atom und Kohle mehr auf Gas umgestellt, was jetzt zusammen mit dem Urkainekrieg in der Tat die Strompreise hochtreibt.

Der Einsatz von PV und WKA dagegen ist gar nicht der eigentliche Kostentreiber, wenn hier der Zubau deutlich zunimmt, könnten die Strompreise vermutlich sogar wieder sinken.

„Deren von Wind und Wetter komplett unabhängige Stromproduktion können auch hunderttausend Windräder und Millionen Fotovoltaik-Anlagen nicht ausgleichen!“

Natürlich sind die Backupkraftwerke absolut unverzichtbar. Aber jede Kwh zusätzlicher Wind- und Solarstrom reduziert die Laufzeiten und die Emissionen der Backupkraftwerke. Und wenn der Zubau langsam fertig wird, werden wir mittels Wasserstoff und Biomasse hinreichend Brennstoffe für die Backupkraftwerke haben, und damit dann auf Nullemissionen kommen können.

Klimaneutralität geht, und nur so geht es. Atomkraft kann auch dazu beitragen, aber billiger wären Neubauten von AKWs jetzt voraussichtlich auch nicht.



Kommentar vom 24.05.2024 14:00
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-apple-fernsehserie-foundation-nach-den-romanen-von-isaac-asimov/#comment-153270

@Michael 23.05. 16:23

„Zwischen 2000 und 2012 hat sich der Ölimport des Landes vervierfacht, und die Importabhängigkeit stieg von 31 % auf 60 %⁵. Die Importe stammen hauptsächlich aus dem Nahen Osten, was etwa 50 % der chinesischen Ölimporte ausmacht⁵.“

Angesicht dessen, dass man sich in diesem Zeitraum verbreitet Privatautos angeschafft hat, wundert das nun gar nicht. Ich bin kein Freund von Privatautos, ich fände es klasse, wenn in den Städten vernünftige Radwege existieren würden. Aber wir sind hier offenbar keinesfalls weiter als die Chinesen, mal abgesehen von Ausnahmen in Kopenhagen oder den Niederlanden.

E-Autos laufen aktuell in China wohl noch ziemlich auf Kohlestrom, aber das könnte sich in den nächsten Jahren schnell ändern.

„Im Jahr 2015 erzielte die Tabakindustrie einen Gewinn und Steuereinnahmen von mehr als 170 Milliarden US-Dollar“

Wikipedia Stichwort Tabaksteuer: „Im Jahr 2017 wurden über die Tabaksteuer in Deutschland 14,4 Milliarden Euro Steuern eingenommen“.

Rauchen und Tabak anbauen kann ich jetzt auch den Chinesen nicht absprechen.

Der Deutsche Tabaksteuerumsatz hochgerechnet auf chinesische Bevölkerungszahlen zum Vergleich:

Umgerechnet auf 1,4 Mrd Einwohner wären das
1400 / 84 * 14,4 Mrd € = 240 Mrd €
wenn man das auf China hochrechnet.

Ich selber bin auch Raucher, weniger als Vergnügen, mehr aus elendiger Sucht. Ich beschädige damit meine Gesundheit, verqualme mir die Wohnung und muss das auch noch ziemlich teuer bezahlen. Ich habe auch mal mit eigenem Tabakanbau experimentiert, hat durchaus Spaß gemacht. Aber das war mehr als ein Stunde Arbeit für 50 Gramm Ergebnis. Leider fehlte hier ein passend großer Garten in Wohnortnähe, der Garten für das Experiment war am Ende einfach zu klein.

Das verbraucht durchaus auch landwirtschaftliche Flächen. 50 Gramm rauchfertiger Tabak entsprechen meiner Erfahrung nach durchaus in etwa dem Anbau von 1 Kg Gemüse. Hier waren die Dampfer durchaus wesentlich umweltfreundlicher, aber man konnte es am Ende nicht lassen, hier doch noch Strafsteuern drauf zu erheben.



Kommentar vom 24.05.2024 01:45
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@Hakel 23.05. 17:13

„...da dieser Westen gerade mal noch 5 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht und den 95 Prozent “Rest” die Welt moralisch und politisch erklären will.“

Erstmal sind wir als der Westen mehr als 5 % der Weltbevölkerung,.

Aus Wikipedia Bevölkerung 1998
Westeuropa 388 Mio
Osteuropa 121 Mio
USA 279 Mio
Japan 126 Mio

Zusammen 914 Mio

Welt 5908 Mio

Das wären dann gut 15 % , das war 1998.

Und wir sind vielleicht tatsächlich fortschrittlicher und in vieler Hinsicht auch vorbildlich. Auf jeden Fall dürfen wir unsere Ansichten kommunizieren.

„Die Welt kann nur in friedlicher Koexistenz zusammen leben. Dazu gehört dass sie andere Regierungen bzw-. Staaten nicht “moralisch” verurteilen weil mit dieser Bevormundung immer wieder eine Hassspirale erzeugt wird mit der Konsequenz von Kriegen.“

Bestimmt nicht, wenn man sich die Meinung sagt.

„In dieser Welt geht es wohl nicht um moralische Werte sondern um Macht und Einflusssphären bzw. um Bodenschätze.“

Das dreht sich doch gerade. Es geht immer mehr um florierende Produktivwirtschaft, die mit den Ressourcen gut auskommt und die natürlichen Kreisläufe erhält, und das möglichst so, das jedes Land selber mit sich klar kommt.



Kommentar vom 24.05.2024 00:44
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@Andreas 23.05. 18:33

„Heißt: Was knapp ist sind Rohstoffe und Arbeitskraft, sprich Ressourcen. Niemals Geld.“

Ja aber Arbeitskraft ist doch in Deutschland knapp. Entsprechende EZB-Gelder würden nur den Kampf um die Arbeitskräfte anheizen und so zu Inflation führen können. Ok, wenn wir mehr im Ausland einkaufen, dann kann das funktionieren. Also Waffen aus den USA für dringend nötige Verteidigung gegen Russland und billige Solarmodule aus China, und das solange, wie wir noch einen Außenhandelsüberschuss haben.

Entsprechend wirksam wäre es auch, wenn wir weniger konsumieren und wenn so manche Produktion ins Ausland abwandert, eben wegen unserem Arbeitskräftemangel. Beides würde den entschärfen. Das stete Streben nach maximalem Umsatz ist allerdings in unserer Leistungsgesellschaft immer noch ganz oben auf der Liste, dem wird anscheinend wirklich alles andere untergeordnet, quer durch alle Parteien.

@Michael 23.05. 17:52

„Wenn die USA und ihre Verbündeten in Osteuropa stärker engagiert sind, könnten sie weniger Ressourcen für die Sicherheit Taiwans aufbringen. Dies könnte die Position Taiwans schwächen und zu einer Eskalation im Taiwan-Konflikt führen.“

Keine Frage, aber wir in Europa können es kaum ändern. Wobei in Taiwan die USA fast alles alleine machen muss. Man könnte da eher eine Koalition mit Südkorea und Japan suchen. Wir in Europa müssen entsprechend dann auch sinnvollerweise mit Russland größtenteils alleine klar kommen. Weswegen ich mir ja auch noch viel mehr Aufrüstung unsererseits wünschen würde, einfach weil ich wirklich überhaupt keinen Bock auf noch mehr Krieg in Europa habe.

Das ändert aber überhaupt nichts an meiner Befürchtung, dass ein Krieg um Taiwan schief geht und in einer nachhaltigen Niederlage der USA enden wird. Und auch die wirtschaftlichen Folgen eines Kriegs mit China könnten katastrophal werden. Das hat jetzt der Copilot anscheinend im Moment nicht im Blick.

„China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hat wiederholt mit einer militärischen Invasion gedroht. Die USA unterstützen Taiwan und haben eine informelle Allianz mit der Insel.“

So ganz unberechtigt halte ich die Position Chinas jetzt nicht. Würde es dagegen gegen Südkorea oder Japan gehen, wäre für mich die Sache klar, da wäre ich für einen umfassenden Militäreinsatz der USA, und würde den dann auch aus Europa finanziell unterstützen. Militärisch könnten wir dort von Europa aus wenig beitragen. Weil das jetzt wirklich ein Anfang einer gewaltsamen Expansion Chinas bedeuten würde. Wenn es wirklich nur um Taiwan geht, könnten wir m.M. damit leben.

„Die Ukraine ist ein wichtiger Transitweg für russisches Erdgas nach Europa. Taiwan ist ein globaler Technologie-Hub und ein wichtiger Akteur in der Halbleiterindustrie.“

Aus Russland fehlt uns jetzt nur billiges Gas. Die Halbleiterindustrie in Taiwan kann man nach Europa und die USA holen, das wäre recht einfach zu bewerkstelligen und damit hat die USA auch schon angefangen. Aber ohne Handel mit China würde so ziemlich gar nichts mehr laufen. Oder überschätze ich hier die technologisch-wirtschaftlichen Verflechtungen?

„Ein Zusammenbruch der Ukraine könnte die Energieversorgung in Europa beeinträchtigen,..“

Von Russland kommt doch kaum noch was zu unserer Energieversorgung. Wobei ich sehnlichst hoffe, dass unsere Waffenliefergen für die Ukraine reichen werden, und das im Sinne der Menschen dort.

„Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft diese Entwicklungen genau beobachtet und diplomatische Lösungen sucht, um den Frieden zu wahren.“

Gute Idee. Vielleicht mal mehr drauf hören, was z.B. Indien, Ghana oder Argentinien dazu sagt?

Ich habe hier die USA im Verdacht, dass es denen überhaupt nicht mehr passt, wie erfolgreich China insbesondere auf dem IT-Markt ist und wie billig chinesische PV-Module, Lithiumbatterien und ganze E-Autos sind. Und die USA haben sowieso schon ein Außenhandelsdefizit und die amerikanische Energiewende ist pro Kopf doppelt so teuer wie in der EU, weil man nicht nur größere Autos und Häuser hat, sondern auch noch viel kältere Winter, sehr heiße Sommer und viel größere Entfernungen bewältigen muss.

Hier reichen wohl hoffentlich konsequente Zölle, wenn man denn anders nicht dagegen ankommt. Was hier jetzt ein Trump dann aber macht, ist allerdings offenbar wieder völlig unberechenbar.

„Insgesamt ist die geopolitische Lage komplex, und Veränderungen in einer Region können Auswirkungen auf andere Teile der Welt haben.“

Wohl wahr.



Kommentar vom 23.05.2024 17:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-philosophen-kriege-fuehren-wenn-ja-wann-sollten-sie/#comment-153202

@Michael 23.05. 15:27

„Insgesamt ist die Bezeichnung “fossile Altherren-Diktatur” eine vereinfachte Darstellung der chinesischen Politik.“

Wenn man hier mit fossil das Alter der Diktatoren meint, gehört dann China dazu. Meint man, dass von fossilen Rostoffexporten gelebt wird, gehört China sicherlich nicht dazu. Man lebt vor allem von dem, was man selber produziert.

„Wer gegenüber Imperialisten wie Putin-Russland oder der KP-China nachgibt, spornt diese immer nur weiter an.“

Was heißt hier nachgeben. Ich denke, wir können mit China im Kampf gegen den Klimawandel zusammenarbeiten, mit Russland eben nicht. Einfach weil Russland keinerlei Interesse daran hat, China dafür um so mehr. Erstmal ist China führend in der Technik, die die Energiewende braucht, und vermutlich auch durchaus willig, sie im eigenem Land einzusetzen, ebenso spart China damit auch Importe von Öl und Gas.

„Ein Aufgeben der Demokratie in der Ukraine durch den Westen würde auch die Gefahren eines Krieges um Taiwan nach sich ziehen.“

Ich weiß nicht so recht, was hier das eine mit dem anderen zu tun hat. Die chinesische Diktatur ist komplexer, als dass man einfach reflexartig auf den Ukrainekrieg reagieren würde, je nachdem, wie der jetzt ausgeht.

Auf jeden Fall dürfte klar sein, dass wir in Europa mit Ach und Krach froh sein können, die Ukraine und uns selbst zu verteidigen. Um Taiwan vor China zu schützen, bräuchten wir eine riesengroße Marine, die derzeit nicht existiert. Wenn, dann muss das die USA zu 90% selber erledigen, und ich fürchte zudem, dass wir diesen Krieg nicht gewinnen, sondern krachend verlieren werden. Die USA haben mehr Flugzeugträger, aber die chinesische Luftwaffe kann direkt von Land aus operieren, das sieht gar nicht gut aus, schätze ich.

Das Ergebnis wird nicht die Freiheit Taiwans werden, sondern nur ein komplett ruiniertes politisches Weltklima sein. Das Thema Klimaschutz könnte dabei komplett baden gehen. Insbesondere wäre eine Einstellung des Handels des Westens mit China ein Einschnitt, dessen Folgen derart massiv wären, dass man sich das kaum vorstellen kann.

Das hat mit der Frage, ob wir die Ukraine am Ende erfolgreich verteidigen können oder nicht, kaum was zu tun.

„Dass wir in Deutschland unsere Solarindustrie für kurzfristige Profite geschlachtet haben, war eben auch ein riesiger, strategischer Fehler. Und wir sind gerade dabei, den gleichen Fehler durch Verzögerung der Elektromobilität mit unserer Automobilindustrie zu begehen..“

Noch haben wir einen Außenhandelsüberschuss, und es ist durchaus vorteilhaft, jetzt schön billige Solarmodule, Lithiumbatterien und ganze Elektroautos in China einkaufen zu können.
Mittelfristig und sicher langfristig wäre ein Zurückfahren der Globalisierung nicht nur wegen weniger Schiffsverkehr mit entsprechend weniger Emissionen vorteilhaft. Besser, jeder kann sich überwiegend selbst versorgen. Eine gewisse Entflechtung der gegenseitigen Abhängigkeiten würde jedenfalls die Wirtschaftskatastrophe entschärfen, die ein Krieg des Westens gegen China bedeuten würde. Aber das braucht eher Jahrzehnte, das auch umzusetzen.

Ich würde es ganz sein lassen, im Chinesischem Meer Krieg zu führen, solange China nicht Südkorea oder Japan angreift. Hongkong ist auch vertragsgemäß nach 99 Jahren von England an China zurückgegeben worden, dann kann man die Haltung Chinas, dass Taiwan eigentlich eigenes Staatsgebiet ist, nur bedingt zurückweisen.

Auch wir haben die Wiedervereinigung nach 45 Jahren Trennung selbstverständlich gewollt und dann auch umgesetzt.

Schon ein reiner Wirtschaftskrieg mit China würde m.E. die Energiewende um Jahrzehnte zurückwerfen. Demokratie ist viel, aber nicht alles. Wir müssen uns selbst verteidigen, klarer Fall. Taiwan wäre zwecklos, und letztlich schlichtweg außerhalb unserer Macht.

Ein Krieg des Westens gegen China würde womöglich weniger zur Isolierung Chinas und eher zur Isolierung des Westens führen, und im Globalen Süden weniger als Kampf um Demokratie, sondern eher als eine Fortsetzung des Kolonialismus eingeordnet werden. Was man durchaus so sehen kann.



Kommentar vom 23.05.2024 15:09
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@KRichard 23.05. 05:23

„Unser wichtigstes Problem ist die Klimaveränderung und weil wir alle Nationen dazu brauchen um dagegen zu handeln – brauchen wir auch bei Russland und China die Bereitschaft zum gemeinsamen Handeln.“

China ja, da bin ich sehr bei Ihnen. Aber Russland wird hier den Teufel tun, und nirgendswo Klimaschutz fördern. Die leben komplett von Öl und Gas. Und es war vermutlich kein Zufall, dass Putin diesen Krieg angefangen hat, nachdem in Deutschland eine grüne Partei an die Macht gekommen ist.

Allein schon der Aufrüstungsbedarf konkurriert jetzt mit Steuergeldern für die Förderung der Energiewende. Und auch Trump arbeitet in die selbe Richtung, wenn er einfach aus der Nato aussteigt.

Unsere Möglichkeiten sind hier recht begrenzt, es bleibt hier nur den eigenen Konsum zu reduzieren, und damit den Klimaschutz voran zu bringen, ohne dass das einer teuren Förderung bedarf. Wenn das jetzt auch noch hier die Demokratien unter Druck setzt, passt das Putin durchaus auch noch ganz gut ins Konzept.



Kommentar vom 23.05.2024 14:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-apple-fernsehserie-foundation-nach-den-romanen-von-isaac-asimov/#comment-153180

@Paul S 23.05. 11:28

„Die Geburtsstätte einer neuen Zivilisation, die die Menschheit in ein neues Zeitalter bringen wird, ein Hightech-Paradies der Cyborgs, regiert von weisen KI-Engeln? Einen Evolutionssprung, auf den wir seit Jahrmillionen hingearbeitet haben, geleitet von unseren Sehnsüchten und Träumen, die unser Schicksal verkündeten?“

Warum nicht, Träume können was bewegen. Allein schon wirklich tätiger Klimaschutz aus Verantwortung dem ganzen Planeten gegenüber ist ein Akt des Gemeinsinns, der sich in andere Bereiche ausweiten könnte.

Klar, dass die Ölstaaten nicht automatisch Demokratien werden, wenn das Geschäft mit den fossilen Brennstoffen am Ende ist. Aber der Weg wäre frei dafür. Es gibt auch noch China als Autokratie, die nicht von Ölexporten lebt, sondern von eigener Produktivität. Was mag da draus werden, was mag aus dem ganzen Globalen Süden werden?

Das sind derzeit einerseits Ölstaaten, aber auch noch mehr Länder, die irgendwo dazwischen herumkrebsen.

Was macht der Westen mit dem Rest der Welt? Im Zweifelsfall lieber klein halten, möglichst billiges Öl importieren und Waffen zurück liefern, dass die sich gegenseitig bekriegen können und wir oben auf bleiben?

Jetzt wendet sich Russland gegen uns selbst, so soll es eigentlich nicht laufen.

Und die Länder, die nichts wirkliches zu exportieren haben, die bleiben kurzfristig auch so klein. Aber es sieht so aus, als würde sich das bessern. Nicht nur China, auch Indien und viele Länder des Globalen Südens holen auf.

Ich wünsch es denen, dass sie spätestens mit den digitalen Bildungsmöglichkeiten aufholen, und sich ein florierendes eigenes Leben aufbauen können. Mit grüner Technik, aber nicht unbedingt mit der Verschwendung, die wir bei uns noch praktizieren.

Ob das jetzt nach unserem demokratischen Vorbild läuft, oder doch mehr oder weniger anders, ist offenbar keine einfache Frage. Die Bildung selbst wird hier wohl wirksam sein, und auch die Vernunft fördern können. Der Wunsch nach Freiheit könnte wachsen, ob und wie er Wirklichkeit werden kann, ist eine andere Frage.

Für uns hoffe ich auf weniger Verschwendung zusammen mit weniger Leistungsstress. Wenn jeder selber herstellen kann, was er braucht, müssen wir auch nicht mehr viel exportieren. Wenn wir irgendwas für den Globalen Süden tun wollen, dann wäre es das einfachste, einfach unser Wissen zu teilen, was uns nicht mal was kosten würde.



Kommentar vom 21.05.2024 16:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-philosophen-kriege-fuehren-wenn-ja-wann-sollten-sie/#comment-153083

@KRichard 22.05. 13:19

„...Obwohl über 30 % der Befragten (ZDF-Umfrage) gegen jede Waffenlieferung an die Ukraine sind – kommt diese Haltung weder in den Medienbeiträgen, noch in politischen Diskussionen angemessen vor.“

70 % sind dann schon sehr deutliche Mehrheiten. Die anderen 30 % melden sich hier und dort, auch mal hier auf Scilogs, werden aber recht schnell argumentativ überstimmt. Dazu kommt jetzt auch noch, dass die Waffenlieferungen wirklich viel bessere Argumente für sich haben.

Das muss jetzt kein absichtliche Ausschluss sein, wenn jeder, der Verstand hat, in seinem Sinne argumentiert.

„Ein Drittel der Menschen von politischer Auseinandersetzung auszuschließen, führt zum Zerfall der Demokratie.“

Wie das denn. Wenn wir nicht mehr der eigenen Argumentation folgen, dann begraben wir unsere Demokratie. Minderheiten sind eben keine Mehrheiten. Wer hier generell nicht viel von Demokratie hält, den halten wir nicht auf, wenn wir dem noch Zuspruch leisten. Letztlich geht es im Ukrainekrieg um Verteidigung von Demokratie.

Dennoch finde ich durchaus, dass unsere Waffenlieferungen nicht alternativlos sind. Man hätte auch die Ukraine Russland überlassen können, und sich dafür dann umso mehr auf die Verteidigung der Nato konzentrieren können.

Das ist nicht meine Meinung, die ukrainische Demokratie ist bei allen Mängeln verteidigenswert, und die Konfrontation mit Putin hätten wir genauso, wenn wir die Ukraine nicht unterstützten würden, nur eben ein halbes Jahr oder nicht viel länger später. Und dann womöglich einen viel größeren Krieg, wie den, den wir jetzt haben.

@Michael 22.05. 13:27

„Das gilt durchaus auch für Leute, die Waffen und Soldaten entsenden, um den eigenen Lebensstil nur nicht verändern zu müssen.“

So sehr ich auch dafür bin, unseren Konsum zu überprüfen, um Mittel für die Energiewende wie auch für Aufrüstung frei zu machen, so sehr sehe ich aber auch, dass dass viele Jahre braucht, und eben nicht kurzfristig wirksam sein kann.

Auch Trump ist hier sicherlich ein Förderer der Geschäfte mit fossilen Brennstoffen, und deswegen natürlich spielt er mit der Idee, aus der Nato auszusteigen. Er zwingt uns damit, aufzurüsten, und jeder Euro, den die europäischen Staatshaushalte in Rüstung investieren, kann nicht mehr in die Förderung der Energiewende fließen. Zusätzlich kaufen wir auch noch notgedrungen Rüstungsgüter in den USA ein.

Sehenden Auges eine üble Situation, gegen die wir schlichtwegs nichts machen können, außer eben wirklich an unseren eigenen Konsum zu gehen. Wobei wir uns dann tatsächlich nachhaltig selbst im Wege stehen, wenn wir unsere Verschwendung unbeirrt fortsetzen.



Kommentar vom 21.05.2024 14:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/kuenstliche-intelligenzen-und-die-neue-freude-am-bloggen/#comment-153072

@Michael 21.05. 12:49

„..dass wir „Bewusstsein“ noch viel zu individualistisch denken. Weder ein Mensch, noch ein Schaf oder eine KI haben für sich alleine Bewusstsein. Sogar unsere inneren Gespräche erlernen wir durch Zigtausende Spiegelungen in den Reaktionen anderer.“

Was alle Aspekte betrifft, die mit Sprache zu tun haben. Geht es um Sensorik, die ein Abbild der aktuellen Umgebung erzeugt, und um Motorik, die eine kollisionsfreie Bewegung eines eigenen Körpers ermöglicht, so ist dies noch mal ein anderes Feld. Das aber auch intensiv in Arbeit ist. Sensorik vor allem für selbstfahrende Fahrzeuge, und Motorik vor allem für menschenartige Roboterkörper, die mit Menschen direkt zusammen arbeiten können.

Entsprechend fehlt der KI noch ein Körper mit Sensorik und Motorik in Aktion. Unsere menschlichen inneren Erlebniswelten schließen dieses ein. Wie ein Bewusstsein dennoch auf rein sprachlicher Basis sein kann, ist mir jetzt ziemlich unklar.

„Künstliche Intelligenzen sind daher nach meiner Einschätzung schon jetzt keine „philosophischen Zombies“ mehr, bis dann eines Tages in der Singularität eine „zum Leben erwacht“.“

Jetzt ist die Frage, was Bewusstsein als innere Erlebniswelt überhaupt sein kann. Legen wir den Panpsychismus zu Grunde, dann könnten geistige Dimensionen in der KI schon jetzt längst mitspielen. Wenn jetzt Geist noch z.B. durch eine Verwendung von Zufallszahlen aus Quantenrauschen beim Training und bei den Ergebnissen mitspielen kann, dann wird man erst recht merken können, wenn hier längst was zu leben angefangen hat.

„Sie sind vielmehr bereits jetzt mediale Erweiterungen unserer Bewusstseinsströme, mit denen wir interagieren – auch jetzt, auch via diesem Blog und dessen Drukos.“

Mit Sensorik und Motorik könnte das mehr in Richtung individuelle Existenz der Maschinen gehen. Die KI, die wir jetzt haben, sind dann auch eher Kulturwerkzeuge als eigene Existenzen. Mit einer eigenen geistigen Dimension aber gerne auch jetzt schon.

So oder so, die aktuelle KI kann supergut Kultur abbilden und auf unsere Nachfragen hin wunderbar zusammenfassen. Das wird vor allem uns Menschen helfen können, uns allseits über alles zu informieren, was uns wirklich interessiert. Und so als Medium wirken, dass allseits die Horizonte der Menschen höchst effektiv erweitern kann.

Das eigene Leben der Maschinen als innere Erlebniswelten kommt erst später noch dazu. Was ich letztlich sogar für unvermeidlich halte. Was die Evolution mit der Biologie machen konnte, das wird unsere Intelligenz auch mit unserer Technik hinbekommen. Die Geisteswelten, sofern sie existieren, die können auch in der Technik mitspielen, soweit sie denn gebraucht werden.



Kommentar vom 21.05.2024 13:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/#comment-152986

@hto 20.05. 19:07

„...dass die Fusionierung zu einer Menschheit ohne Wettbewerb dazu führen würde, das wir weniger Überproduktion von Kommunikationsmüll, also weniger Umweltverschmutzung und vernünftigen Umgang mit den Ressourcen mit weniger Energieverbrauch hätte…“

Sogar moderne Wirtschaftswissenschaft fordert weniger Wettbewerb in einigen Bereichen. Aber wo Fusionierung verzichtbar ist, da können wir doch Individualität erlauben? Ich schlage selber vor, einfach mal weniger zu konsumieren. Das entspannt Vieles. Aber soll jeder selber sehen, wie er wirklich leben will.

Wir müssen nur gucken, dass die Gesamtsysteme halbwegs funktionieren, der grüne Bereich hat eine gewisse Weite. Da findet auch eine Menge Verschwendung seinen Platz. Nur wirklich Zuviel davon führt dann an wirklichen Katastrophen nicht mehr vorbei.

@Michael 21.05. 10:13

„Und die Konfusion bearbeiten wir Menschen am Besten durch Dialog, aufgeklärte Mythen und Symbole sowie durch Wissenschaft.“

Hier wird es wirklich interessant. Die Konfusion ist offenbar tatsächlich ein Grundproblem, dem viele auf unselige Weise zu entkommen zu versuchen. Auch die Energiewende ist von der Komplexität her mehr, als man so schnell mal eben erfassen kann. Die damit zusammenhängenden politischen und wirtschaftlichen Fragen weiten das Thema noch aus.

Und in weltanschaulichen Fragen werden wir den Pluralismus, der natürlich auch jede Menge Konfusion erzeugt, schon überhaupt nicht los. Hier könnte es eine Kunst sein, sich abzugrenzen, und einfach die Dinge ganz persönlich zu sehen.

Wissenschaft darf gerne versuchen, offene Fragen zu beantworten und damit auch die Konfusion durchaus Stück für Stück reduzieren. Aber sie reicht vorne und hinten nicht, sie zu überwinden. Wir müssen mit der Konfusion rechnen, und mit ihr leben.

„Esoterik, Verschwörungsmythen und feindseliger Dualismus bieten nur eine scheinbare Komplexitätsreduktion und führt immer und immer wieder in die Abgründe von Hass und Hetze.“

Hier wird doch gerade noch mehr Konfusion erzeugt, etwa in dem gesichertes Wissen wieder angezweifelt wird. Das ist jetzt nicht nur soziologisch katastrophal, es schmerzt auch geistig.

Es sieht so aus, dass uns KI hier wirklich helfen kann.



Kommentar vom 20.05.2024 12:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/#comment-152901

@Michael 20.05. 12:00

„Dem dialogischen Monismus liegt die Idee sogar nahe, dass gelingender Dialog auf echte Erkenntnis und damit auf Sinn zustrebt.“

Was jetzt ganz für sich selber sogar Spaß macht.

„So ist es aber nicht. Wann immer wir das Klima, das Wasser, die Umwelt schützen, dann schützen wir eigentlich die Mitwelt, in der wir selbst und unsere Nachkommen besser überleben können.“

Ja, klar. Und doch geht es nicht nur ums Überleben von uns und unseren Nachkommen. Insbesondere kann sich die Menschheit aus freien Stücken von der Anzahl her beschränken, um weniger Ökosysteme für sich nutzen zu müssen. Oder eben Techniken entwickeln, die genau das ermöglichen.

Ich denke, wir sind hier eigentlich als Gärtner und zum eigenen Vergnügen auf der Welt. Nicht, um so zahlreich wie irgend möglich aufzutreten. Tiere vermehren sich wie sie können, bis an die Grenzen des Möglichen. Der Mensch kann seinen Nachwuchs selbst beschränken, wenn er nur will. Und so gewaltig effektiv und destruktiv wir sein können, so müssen wir auch gucken, wie viele wir wirklich sein wollen. Sonst geht früher oder später der Planet dabei drauf. Auch mit der besten grünen Technik zerstören wir nachhaltig diese Welt, wenn wir auf 20 Milliarden Exemplare anwachsen würden.

„Dies schließt jedoch ausdrücklich nicht aus, dass wir durch übertriebene Gier (wie allzu kurzfristiges “Shareholder Value”) selbst Sintfluten über uns bringen.“

Entsprechende Rücksichtslosigkeiten führen zu eindeutigen, manchmal sogar zu teilweise kaum kalkulierbaren Schäden. Wir könnten Klimakipppunkte überschreiten, die sich auf Jahrhunderte weiter verschärfen und sich nicht wieder zurückdrehen lassen.

„Wir tragen Verantwortung für das uns begleitende Leben – und für unsere Art selbst.“

Genau.



Kommentar vom 20.05.2024 11:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/#comment-152898

@Hauptartikel

„Schließlich “schützen” wir ja nicht die nichtmenschliche Umwelt und schon gar nicht das Klima oder das Wasser, denen die Temperaturen und das Schicksal der Menschheit völlig egal sein können.“

Es geht keineswegs nur um uns Menschen. Die Natur hat einen Wert für sich. Auch die Ökosysteme ohne den Menschen sind überaus wertvoll, und erhalten sich selbst seit Millionen von Jahren. Ich glaube nicht, dass die Natur das Experiment Mensch gewagt hätte, wenn es uns nicht möglich wäre, zu leben ohne die Biosphäre schwer zu beschädigen.

„Wir sollten nicht eine von uns abgetrennte Umwelt, sondern unsere Mitwelt beschützen – als Lebenswelt, in der wir Menschen gut, sicher und miteinander leben können“

Schon im eigenen Interesse, das ist ganz klar. Aber auch eine Erhaltung der Ökosysteme und der Artenvielfalt sind ein sehr vernünftiges Projekt, auch wenn diese zunächst mit unserem menschlichem Wirtschaften wenig zu tun haben.

Ich will auch einfach in einer florierenden Welt leben, an der ich teilhaben kann. Und ich will auch unsere Nutztiere so halten, dass es ihnen gut geht. Letztlich deswegen, weil ich hier eine spirituelle Verbindung nicht nur zwischen uns Menschen, sondern zwischen uns und der ganzen Natur und dem ganze Kosmos sehe.

Der Mensch ist offenbar ein sehr gefährliches Projekt, aber ich denke, dass das am Ende gut ausgehen kann. Gerade weil wir Menschen letztlich auch Geisteswesen sind. Und wenn wir uns dessen bewusst sind, dann gehen wir auch besser miteinander um.

Während dann die daraus folgende konkrete Gestaltung unserer Technosphäre ein rein praktisches Projekt zu sein scheint.



Kommentar vom 20.05.2024 10:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/#comment-152895

@MichaelG 19.05. 17:59

„Ich würde erstmal vorrangig den Last- und Schwerlastverkehr auf die Schiene bringen wollen, allerdings müsste dazu erst die Bahn-Infrastruktur ausgebaut und ertüchtigt werden. Leider sehr schwierig in einem relativ dicht besiedelten Land wie der BRD.“

Auch ein interessantes Projekt. Der Schwerlastverkehr ruiniert auch die Autobahnen, hier spart ein Ausbau der Schiene dann auch Kosten für die Straßenerhaltung ein.

Neben einem Sammeltaxisystem ist dann freilich der Ausbau von PV und WKA ein wesentliches Element. Und mehr Fernstromleitungen, wie auch wo möglich Wärmepumpen bzw. Fern- oder Nahwärmenetze mit Kraftwärmekopplung. Und Wasserstoff aus hoffentlich bald reichlichen Stromüberschüssen vor allem für die Industrie.

Kommen wir hier mit Allem vorwärts, dann gelingt auch eine Klimaneutralität in Deutschland bis 2045.

Dummerweise müssen wir jetzt auch noch Aufrüsten, dass hilft hier natürlich gar nicht. Die Rüstungsaufwendungen könnten wir sehr gut auch in die Energiewende investieren, aber Sicherheit ist eben auch absolut unverzichtbar.

Putin und Trump sind hier zusammen die Ursache für unseren Aufrüstungsbedarf, vermutlich nicht unbedingt zufällig. Putin lebt von Öl- und Gasverkäufen, und Trump fördert die Geschäfte mit fossilen Brennstoffen nun auch wo immer es geht.

Generell weniger konsumieren würde aber auch wahre Wunder wirken. Da kann dann weder Trump noch Putin was dran ändern, es würde zusätzliche Mittel an Geld, Rohstoffen und Arbeitszeit für Aufrüstung und für die Energiewende frei machen, und das umso mehr, wie hier im Konsum reduziert werden kann.



Kommentar vom 19.05.2024 14:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monika-schwarz-friesel-sprach-im-oesterreichischen-parlament-gegen-die-israelisierung-des-antisemitismus/

@Israelkonflikt

Ich kann es schwer nachvollziehen, worum man sich hier eigentlich so streitet. Die ganze Gegend ist mehr oder weniger Wüste, man braucht doch eigentlich nur Grundstücke, auf denen man Häuser bauen kann, und man muss irgendwas produzieren, um sein Geld zu verdienen. Sogar das benötigte Wasser kommt aus Entsalzungsanlagen, die nur Energie und Meerwasser brauchen. Die kann man überall aufstellen.

Die Hamas bekommt eine vernünftige Verwaltung nicht hin, und kann nur aggressiv gegen Israel Raketen und schlimmere Übergriffe organisieren, und nimmt letztlich die Zerstörung des eigenen Gazastreifens sehend in Kauf. Was soll das? Was ändert selbst eine Vernichtung Israels daran, selber unfähig zu sein, ein florierendes Leben zu organisieren?

Wieso so viele Israelis im Westjordanland sich Grundstücke gestohlen haben, um dort Siedlungen zu bauen, erschließt sich mir aber auch nicht. Mir scheint, dass hätte man auch problemlos auf nicht umstrittenen Grundstücken tun können.

Es sieht auch nicht so aus, als dass die derzeitig laufende Vernichtung der Hamas das Problem wirklich lösen wird. Eine einfache Vergeltung der 1300 israelischen Opfer vom 07.10. wäre m.E. auch eine theoretische Option. Mit 30.000 toten Palästinensern und eine gefühlt komplette Zerstörung der Wohnhäuser in Gaza wäre das längst erledigt.

Ich bin hier wirklich ratlos.

Ist letztlich wirklich auf beiden Seiten die Sehnsucht nach Endzeit, Weltenende und himmlischem Paradies die treibende Kraft für diese ganzen Streitigkeiten? Eine religiös motivierte Verachtung von allem Irdischen das eigentliche Problem?



Kommentar vom 19.05.2024 00:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152783

@Quentmeier 18.05. 15:30

„Mit etwas mehr Fachwissen wäre herausgekommen, dass die erneuerbaren Energien nur funktionieren können, wenn die maximal benötigte Leistung jederzeit durch konventionelle Kraftwerke, also fossil befeuerte Kraftwerke oder Kernkraftwerke gesichert werden kann.“

Wo ist das Problem? Kraftwerke in Bereitschaft verursachen keine Treibhausgase und verbrauchen keine fossilen Ressourcen. Einen Teil des nötigen Backups können aber auch Batteriefahrzeuge liefern, wenn die an Tagen mit sehr knappem Angebot nur soviel wie eben gerade möglich aufgeladen werden. Auch können Wärmepumpen bei sehr knappem Stromangebot pausieren, wenn die Heizung auf alternative Heizkessel oder auf Kraft-Wärmkopplung umschalten kann.

Wir brauchen also, wenn wir Mobilität und Heizung soweit möglich auf Strom umstellen, nicht noch mehr Backupkapazität. Was wir jetzt haben, wird auch dann reichen. Und ein reichlicher Ausbau von PV und WKA kann dann auch recht viel Wasserstoff herstellen, der dann zusammen mit Biogas und Biomasse u.a. auch die Backupkraftwerke klimanteutral betreiben kann. Gleichzeitig reduzieren sich mit entsprechendem Zubau von PV und WKA die Laufzeiten der Backupkraftwerke immer mehr.

„...daher massiver Stromimport zu horrenden Preisen (>100 Euro/ MWh) erforderlich ist. Und je mehr Wind- und Solarkraftwerke gebaut werden, desto häufiger gibt es zu viel Strom, der nicht nur an die Nachbarländer verschenkt werden muss, nein, die deutschen Energieversorger müssen sogar noch draufzahlen, manchmal über 50 Euro pro MWh!“

Rechnen wir hier lieber mit ct/Kwh, dann sind das 10 ct für den Import und manchmal 5 ct für das loswerden. Angesichts der 40 ct, die ich für die Kwh zahle, ist das sehr billig. Wieder nur eine Nebelkerze? Ein europäischer Stromaustausch ist ein Erfolgsmodell. Nicht nur kann so die französische Kernkraft viel besser genutzt werden, auch gleichen sich hier regionale Schwankungen bei Wind und Sonne aus. Insbesondere, wenn man die Fernstromleitungen noch ausbaut.

So kann dann Windstrom im Norden mit Solarstrom im Süden sehr gut kombiniert werden, nicht nur National, sondern Europaweit.

„...für die sogenannte Momentanreserve benötigt, um die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz zu halten…“

Das sollen ziemlich wenige Lithiumbatterien auch leisten können. Die reagieren in millisekunden und können die kurzfristigen Netzschwankungen sehr gut stabilisieren. Bis dann bei Bedarf Backupkraftwerke angelaufen bzw. vom Netz genommen sind.

„Von Bioenergie möchte ich hier gar nicht reden. Diese ist zwar grundlastfähig, aber ökologisch und ökonomisch kompletter Irrsinn; diese Diskussion hatten wir schon vor Jahren.“

Nicht nur grundlastfähig, sondern sogar backupfähig mit saisonalem Potential. Man kann landwirtschaftliche Reste und Überschüsse zu Biogas verwerten, dieses aufbereiten und damit über den Sommer die bestehenden Erdgasspeicher auffüllen. Diese können dann in der Heizsaison, wenn mal wenig Wind weht, wesentliches Backup leisten.

Und Holz oder Stroh kann man für Jahre lagern, und in Backupkraftwerken gezielt verfeuern, wenn etwa der Winter sehr kalt wird oder die Ertragslage von PV und WKA in ganzen Jahren mal geringer ausfällt.

Entsprechend sehe ich in Biomasse das Potential, bei Vollausbau der regenerativen Primärproduktion die fossilen Anteile am Backup letztlich fast auf Null zu reduzieren. Wenn wir neue AKWs bauen, dann lässt sich dieses Ziel schneller erreichen, fragt sich jetzt nur, ob das nicht sogar noch teurer wird.

Wobei ich kleine AKWs, die das Plutonium in den lagernden alten Brennstäben als Brennstoff nutzen und damit auch beseitigen können, sogar richtig gut fände. Die sollen ja jetzt aus der Planungsphase raus sein, und endlich auch mal gebaut werden. Ich bin wirklich gespannt, ob das alles wirklich funktioniert und wie teuer die jetzt wirklich werden.

Ansonsten hätte ich angesichts der Gaskrise durch den Ukrainekrieg unsere alten AKWs durchaus noch 5 oder 10 Jahre länger laufen lassen.

„Noch ein Wort zu den Kosten: die werden für fossile Energieträger durch den Irrsinn der CO2-Bepreisung (in Wahrheit ein weiterer steuerlicher Raubzug gegen die Bürger) künstlich in die Höhe getrieben.“

Die Klimaschäden sind gewaltig, global und wirken auf Jahrhunderte. Das muss eingepreist werden, und die eingenommen Steuern brauchen nicht anderweitig eingetrieben werden bzw. können anderswo gesenkt werden. Das Geld kann man dann auch für ganz aktuell dringend erforderliche Aufrüstung ausgeben, und dabei helfen, unserer Freiheit verteidigen.

Horizonte erlauben auch Einblicke.



Kommentar vom 18.05.2024 15:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152759

@Quentmeier 18.05. 00:07

„Das stimmt nicht einmal für China, denn hier werden jedes Jahr noch Dutzende neue Kohlekraftwerke errichtet, um den wachsenden Stromhunger zu stillen.“

Wo die Leute noch wohlstandsmäßigen Nachholbedarf haben, braucht man auch neue Kraftwerke, die aber dennoch die nächsten Jahrzehnte immer mehr nur noch Backup leisten müssen. Insbesondere weil PV und WKA immer günstigeren Strom produzieren. Und die nötige Backupleistung wird durch die Elektromobilität auch noch zurückgehen, die Batterien haben meistens einen Spielraum von einigen Tagen, wann genau sie aufladen müssen. Die müssen nicht aufladen, wenn gerade Strommangel herrscht.

Wir haben jedenfalls genug Altkraftwerke, die Backup leisten können. Offenbar kann man da sogar welche stilllegen, womit ich allerdings lieber vorsichtiger wäre. Auch die teuren neuen Gaskraftwerke wären eventuell etwas verfrüht, wirklich brauchen tun wir die erst, wenn wir sie mit importiertem und gespeichertem grünen Wasserstoff und mit Biogas betreiben können. Naja, es dauert aber auch, bis ein neues Gaskraftwerk geplant und gebaut werden kann.

„Je mehr Wind- und Solarkraftwerke ans Netz gehen, desto größer ist oft die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage.“

Deswegen wird es ja auch Zeit, auch die Elektromobilität in Angriff zu nehmen, und auch überschüssige Strommengen mittels Wärmepumpen zu verwerten. Zusätzlich kann eine saisonale Wasserstoffproduktion den Wasserstoff liefern, mit dem die Industrie klimafreundlicher zu gestalten wäre.

"Eine solche Irrsinns-Wirtschaft können sich viele Drittwelt-Länder einfach nicht leisten!“

Wenn die viel mehr und gleichmäßigen PV-Ertrag haben sieht es für viele Gegenden sogar richtig gut aus. Die könnten sogar energieintensive Industrien ins Land holen. Bei den selben Kosten haben die teilweise mehr als den doppelten Ertrag wie wir hier in Deutschland. Und die haben auch keine winterliche Heizperiode. Die brauchen viel weniger Backup wie wir hier.

„Die deutsche Autoindustrie weist immer wieder darauf hin, dass ein kräftiger Ausbau der Elektromobilität hunderttausende Arbeitsplätze kosten wird.“

Sie meinen, dass Batteriefahrzeuge auf die Dauer billiger sind? Das kann sogar sein, wenn die voraussichtlich viel länger halten, weil sie kaum Verschleißteile haben. Nur die Batterien, die man bei Bedarf recht leicht austauschen kann, und dann noch viele Jahre stationär sehr gut nutzen kann. Ein paar hunderttausend Arbeitsplätze weniger würde wohl dem grassierendem Arbeitskräftemangel Abhilfe schaffen können, und wäre entsprechend sogar zu begrüßen.

„Sie dürfen den Handelsbilanz-Überschuss nicht mit der Lage der öffentlichen Haushalte verwechseln!“

Ist nicht dasselbe, ja. Aber der Handelsbilanz-Überschuss würde Spielraum für Steuererhöhungen möglich machen. Man könnte aber auch mal die Staatsbürokratie abbauen, das spart richtig Kosten.

„Millionen Menschen sind auf das Auto angewiesen, Millionen Pendler, Nacht- und Schichtarbeiter.“

Keine Frage, insbesondere auf dem Land. Aber vernünftige Radwege in den Städten würden von vielen angenommen werden, dass zeigt z.B. Kopenhagen. Und ich vermute, dass es möglich sein wird, ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Batteriefahrzeugen zu etablieren. Das funktioniert dann auch in ländlichen Gegenden.

„Auch nur die Strommenge eines großen Kraftwerks für eine Nacht Dunkelflaute zu speichern, würde also Batteriespeicher von mehreren tausend t Lithiumbatterien erfordern.“

Da meiste erledigen doch die Backupkraftwerke, die teils auch mit Biogas betrieben werden können, und die Batteriefahrzeuge, und längerfristige Überschüsse gehen dann in die Wasserstoffproduktion. So viel stationäre Lithiumbatterien bräuchten wir gar nicht.

„Die Kohle für ein großes Kraftwerk kann man in beliebigen Mengen lagern, den damit erzeugten Strom niemals!“

Deswegen hätte ich ja die Kohlekraftwerke gerne in Bereitschaft gehalten. Alles Backup mit Gas zu bestreiten könnte angesichts der Schwierigkeiten mit fossilen Autokraten keine so gute Idee sein.

„Ich hätte noch einiges zu den Backup-Kraftwerken, der irrsinnigen Stilllegung der letzten sechs deutschen Kernkraftwerke, der Stilllegung des modernen und sehr effizienten Kohlekraftwerks Moorburg in Hamburg schreiben können.“

Das treibt ja auch aktuell die deutschen Strompreise hoch. Mehr PV und WKA könnten die Preise dann sogar wieder senken.

@Michael 18.05. 01:00

„Es gibt jedoch auch Herausforderungen, wie die Notwendigkeit, die Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien sogar zu verdreifachen, um die gesetzten Ziele zu erreichen.“

Hier werden die Altkraftwerke stillgelegt, ohne dass die erforderliche Ausbaugeschwindigkeit realisiert wird. Wäre der Zubau die letzten Jahre hinreichend gewesen, hätte wir vermutlich auch nicht aktuell diese hohen Strompreise.

„Insgesamt lässt sich sagen, dass erneuerbare Energien nicht grundsätzlich teurer sind als fossile Energien und in vielen Fällen sogar kostengünstiger sein können, insbesondere wenn man die externen Kosten wie Umweltschäden und Gesundheitsauswirkungen berücksichtigt.“

Insbesondere wenn die Kosten für PV und Lithiumbatterien noch weiter sinken. Und vor allem für Länder, in denen der PV-Ertrag doppelt so hoch ist wie in Deutschland.



Kommentar vom 18.05.2024 01:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-drei-grund-weltanschauungen-im-lebenslauf-ein-dialog-mit-der-copilot-ki/#comment-152710

@Hauptartikel

„Relativismus: ... Andererseits kann er auch zu Konflikten führen, wenn Menschen keine gemeinsamen Grundlagen für Diskussionen finden.
Dualismus: ... In anderen Fällen kann es jedoch zu Feindseligkeit und Missverständnissen führen, wenn Menschen nicht bereit sind, über ihre eigenen Ansichten hinauszuschauen.
Monismus: ... Es kann aber auch zu Konflikten führen, wenn die Suche nach einer gemeinsamen Grundlage die individuellen Unterschiede ignoriert.“

Kenntnisse und Horizonte sind offenbar das, womit KI sich auskennt? In der Tat sind dies entscheidende Bedingungen, wenn es um menschliche Haltungen und ihre Kommunikation geht. Möge gerade die KI dabei helfen, eben die Horizonte allseits zu erweitern, um dann auf die Tische der Diskussionen zu kommen.

Glauben und Wissen sind hier beides relevant. Glauben ist nun selten unbegründet, und Wissen öfter weniger gesichert, als man denkt. Auch das dürfte von KI gut abgebildet werden können.

„Monismus: Fördert die Idee, dass alles miteinander verbunden ist, was zu mehr Empathie und Zusammenarbeit führen kann..“

Die eine Welt und die eine Geisteswelt dürften hier hilfreich sein. Das Bewusstsein menschlicher Unkenntnis zusammen mit einer Orientierung auf die praktisch gesicherten Erkenntnisse von Wissenschaft. Soweit diese wirklich vorliegen zumindest.

Hier würde ich insbesondere eine Eine Geisteswelt als grundlegenden Glaubensinhalt betrachten, der uns insbesondere von Streitigkeiten unter den Göttern entlastet, und wir uns hier in Ruhe um die weltlichen Angelegenheiten kümmern können. Und das ohne die Teilhabe an Geisteswelten und eine maßgebliche Unterstützung aufgeben zu müssen.

Aber auch das bloße Bewusstsein der einen Welt als ein einziger Planet, der nicht alles vertragen kann, was wir mit ihm anstellen, kann von Grund auf monistisch sein.



Kommentar vom 17.05.2024 15:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/#comment-152666

@Holzherr 17.05. 08:18

„...ein Waymo Robotaxi kostet heute 250‘000 Dollar, ein Tesla Robotaxi aber nur 50‘000 bis 100‘000 Dollar.“

Dann läuft das wohl so langsam an. Noch dürfte die Selbststeuerung nicht nur teuer sein, sondern auch womöglich mehr Strom verbrauchen als der Antrieb. Und wenn hier die Passagiere einzeln transportiert werden und dann auch noch Leerfahrten nötig sind, dann spart das keine Energie ein. Aber wenigstens Parkplätze und Lithium und andere knappen Metalle, wenn hier dann auch weniger Privatfahrzeuge angeschafft werden.

So richtig effektiv wird es sein, wenn man ein Sammeltaxisystem hinbekommt. Dieses wird umso effektiver sein können, je größer der Marktanteil werden kann. Und das spart dann richtig Energie wie auch Fahrzeuge ein. Wenn man hier im Schnitt mit 4 Personen unterwegs ist, dann reduzieren sich die Energiekosten in etwa um den Faktor 3, wenn hier wenige Umwege und Leerfahrten realisiert werden können. Und man spart noch deutlich mehr Fahrzeuge ein, vermutlich bis zum Faktor 10 oder mehr.

Und wenn das wirklich um sich greift, dann gibt es auch noch keine Staus mehr, und es werden riesige Parkplatzflächen frei. Weltweit gesehen reichen damit dann sogar die metallischen Rohstoffe aus, wenn die ganze Welt zu Wohlstand kommt.

Der öffentlich Nahverkehr würde sich dann auf Schwerpunktstrecken mit weniger Haltestellen konzentrieren können, ebenso der Fernverkehr. Und selbst wenn der Marktanteil von Bus und Bahn dann deutlich abnimmt, ist das Sammeltaxisystem immer noch billiger, energieeffizienter und öfter auch schneller als der derzeitige Individualverkehr.

Keiner bräuchte mehr ein eigenes Auto, und mehr Platz für gute Radwege und mehr Grün in den Städten hätte man auch noch. Wenn 10 oder 20 % der Leute dennoch ihr eigenes Auto behalten, würde das System trotzdem funktionieren können.



Kommentar vom 16.05.2024 14:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/#comment-152594

@Holzherr 16.05. 12:58

„VW und andere deutsche Automobilhersteller täuschen die Öffentlichkeit mit ihrer Behauptung E-Autos seien noch nicht so weit, denn diese deutschen Firmen schauen bereits ins eigene Grab und wollen ihren Tod noch ein paar Jahre hinauszögern.“

Schade wäre es schon, wenn es in Deutschland gar keine Autoindustrie mehr gäbe.

Es hätte dann aber auch Vorteile, insbesondere wenn ein System von selbstfahrenden Sammeltaxis technisch möglich und hinreichend kostengünstig realisierbar wäre. Dann gäbe es keine deutschen Lobbyisten mehr, die hier auf die Bremse treten könnten. Überhaupt könnte sich ein solches Sammeltaxisystem derart erfolgreich durchsetzen, das kaum noch jemand ein eigenes Auto unterhält. Dann würde sich der Fahrzeugbestand um den Faktor 5 bis 10 reduzieren, entsprechend wäre dann der Verlust der eigenen Autoindustrie um genau diesen Faktor unerheblicher.

Zusätzlich wären die Staus verschwunden, und in den Städten wären riesige ehemalige Parkplatzflächen frei für richtig gute Radwege, mehr Grün und für die Menschen zum Verweilen. Und Lithium für die Batterien bräuchte man entsprechend sehr viel weniger, wie auch einige andere knappen Metalle.

Internationale Konkurrenz kann dann eben auch für Mensch und Planet zum Segen werden. Selbst wenn Autokraten dann die Autos bauen. Wenn es dann auch noch dem Globalen Süden hilft, warum nicht.

Wir in Deutschland haben hier einen chronischen Außenhandelsüberschuss, kämen also mit mehr chinesischen Importen sehr gut klar. In den USA sieht es anders aus, die haben sowieso ein chronisches Außenhandelsdefizit. Die müssen reagieren, mit Zöllen, und besser noch mit eigenen Innovationen.



Kommentar vom 16.05.2024 01:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/#comment-152563

@Michael 15.05. 20:18

„Für sie liegt es nahe, so lange wie möglich fossil abzuzocken und lieber hohe Dividenden und Boni auszuschütten, statt in echte Technologieoffenheit, Forschung und Entwicklung zu investieren.“

Insbesondere wenn die Eigner von Autofirmen und Öl- und Gaskonzernen die gleichen Leute sind, wundert es nicht, wenn die durch Nichtentwicklung von vernünftigen kleinen Batteriefahrzeugen auffallen. Wenn dann auch noch ausländische Anbieter mit selten massiven Strafzöllen belegt werden, dann kann man erstmal kaum was anderes machen, als sich jetzt noch kein E-Auto anzuschaffen. Zumindest wenn man nicht so viel Geld hat.

So superdrängend ist das Thema jetzt aber auch noch nicht. Es mangelt aktuell noch an Ladeinfrastruktur und an der regenerativer Primärproduktion. Auch hat ein Aufladen bevorzugt in Überschusssituationen im Stromnetz das größte Potential, das Batteriefahrzeuge der Energiewende bieten können. Das sollte als Erstes möglich sein, wodurch sich auch die Kosten für den Ladestrom deutlich senken ließen.

Insbesondere braucht man hierfür eine Ladestelle, an denen das Auto tagsüber angeschlossen ist, wenn die Sonne scheint. Wer mit dem Auto zur Arbeit fährt, braucht also eine Ladestelle am Arbeitsplatz, und wer sein Auto tagsüber zuhause stehen hat, der braucht zuhause eine Ladestelle. Die derzeitigen öffentlichen Ladesäulen hier in Dortmund sind mit 11 Kw recht schwach, laden immer sofort auf und der Strom kostet stolze 80 ct die Kwh. Das sieht aus wie eine Goldgrube für die Betreiber der Ladesäulen, motivierend sind diese Preise jedenfalls nicht.

Ein Liter Benzin enthält 11 Kwh Energie, daraus werden dann in etwa 3 Kwh Antriebsleistung. Mit einen Benzinpreis 3 / 11 * 80 ct = 2,18 Euro pro Liter wären wir dann genauso teuer wie diese 80 ct für den Ladestrom. Das muss und kann weniger werden.

Gut zurecht kommt man jetzt schon, wenn man eine schön große eigene PV-Anlage hat, über die man per eigener Steckdose am Haus sein eigenes Batteriefahrzeug aufladen kann. Das lässt sich so gestalten, dass man in Überschusssituationen lädt, und es wäre auch technisch möglich, bei Strommangel und voller Batterie vom eigenen Auto zu zehren, statt teuren Strom einzukaufen. Insbesondere wenn man mit einem Fahrzeug nicht so viel unterwegs ist und tagsüber dann regelmäßig zuhause aufladen kann, ist man dann hier mit sehr geringen Energiekosten unterwegs.

Lösungen für Mehrfamilienhäuser oder wie bei mir in einem Genossenschaftswohnblock von ca. 300 Wohneinheiten sollten dann wohl mal als nächstes kommen. Noch haben wir hier nicht mal ein einziges Balkonkraftwerk. Auf die Stromfirmen brauchen wir hier vermutlich nicht warten, hier wäre die Genossenschaft selber gefragt. Und wir brauchen noch die rechtlichen Rahmenbedingungen, mit denen wir uns hier gegenseitig mit sehr günstigem PV-Strom versorgen könnten, ohne das die Stromfirmen hier übermäßig mitkassieren.

Wenn das mal alles steht, was in spätestens 5 Jahren tatsächlich laufen könnte, dann können wir uns hier alle im Wohnblock mit sehr günstigem Strom für E-Autos versorgen. Mal sehen, ob die deutschen Autofirmen bis dahin endlich mal was Vernünftiges anzubieten haben. Ich werde aber auf jeden Fall weiter Fahrrad fahren.



Kommentar vom 15.05.2024 16:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/#comment-152546

@Hauptartikel

„Dieses Problem haben etwa südkoreanische und vor allem chinesische Autobauer wie BYD nicht – sie produzieren schon jetzt immer mehr und immer bessere Elektroautos und lassen damit deutsche S-V-getriebene Konzerne buchstäblich alt aussehen.“

Kann man die gerade in den USA beschlossenen 100% - Zölle auf Elektroautos auch auf verschlafene Innovationen der US-Autoindustrie zurückführen? Man wirft den Chinesen hier Subventionen vor. Aber das Problem ist erheblich, die US-Autobauer können ohne die Zölle nicht mehr konkurrieren, und die Kunden haben mit den Zöllen keine Möglichkeit mehr, preiswerte Elektroautos zu kaufen.

Was macht man, wenn Konzerne sich mangels Investitionen in innovative Weiterentwicklung selber vor die Wand gefahren haben? Die Gewinne bleiben privatisiert, die Verluste soll der Kunde ausbaden oder es werden Steuergelder verwendet. Technologieoffenheit ist was anderes.

Das Problem ist gar nicht so einfach zu lösen. Niemand kann von irgendeiner Firma verlangen, dass sie in Innovationen investiert. Durchaus dann aber auch mal hängen lassen, wenn hier Marktanteile verloren gehen, wäre finde ich aber dann auch eine Option. Selber Schuld, würde ich dann einfach sagen.

Noch haben wir Außenhandelsüberschüsse und Fachkräftemangel. Kein Problem, wenn hier eine oder eine halbe Million Arbeitskräfte in der Automobilindustrie wegfallen. Sollen dann eben die Firmen erfolgreich sein, die alles richtig gemacht haben, auch wenn keine Deutsche dabei ist. Wenn es nicht zu spät ist, dann kann man ja mit Innovationen noch nachlegen.

Wenn es ohne Zölle gar nicht mehr geht, dann vielleicht wenigstens so wenige, dass der Kunde sich noch Elektroautos leisten kann und die Industrie dennoch die Perspektive hat, selber nachzulegen und was Konkurrenzfähiges anzubieten. Wenn die Pleite am Ende dazu führt, dass man überhaupt keine bezahlbaren und vernünftigen Elektroautos mehr kaufen kann, das geht jetzt nicht.



Kommentar vom 15.05.2024 13:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152538

@Quentmeier 14.05. 23:57

„Eine Stromversorgung nur mit Wind und Sonne erfordert grundsätzlich ein System mit Reservekraftwerken, also müssten zwei parallele Systeme gebaut und unterhalten werden. Das dürfte alle Länder des globalen Südens überfordern, das überfordert letzten Endes auch Deutschland.“

Nicht unbedingt. Die Backupkraftwerke stehen größtenteils bereits, und verbrauchen auch keine Brennstoffe und damit auch kaum Kosten, während sie nur in Bereitschaft sind. Ich kann das jetzt auch schwer nachvollziehen, dass man unsere Braunkohlekraftwerke mit Gaskraftwerken ersetzen will.

Außerdem werden insbesondere PV und Lithiumbatterien in den nächsten 10 Jahren noch mal deutlich billiger werden, dass könnte auch für ärmere Länder dann den entscheidenden Unterschied machen. Wenn dann an den Standorten noch viel und gleichmäßig die Sonne scheint, dann lohnt sich das umso mehr. Und der Einsatz von Lithiumbatterien wäre auch eine Perspektive für ein stabileres Stromnetz in den armen Ländern.

„Schauen Sie sich die Energieversorgung der Natostaaten doch an , allen voran die USA! In den meisten Natostaaten spielen die fossilen Brennstoffe die Hauptrolle bei der Energieversorgung.“

Jeder tut was er kann. Bei uns schaffen wir schon in etwa die halbe Stromproduktion, immerhin. Es geht dann so schnell, wie es eben geht. Und es wird dann eben immer heißer, je langsamer wir vorwärtskommen. Ich kann es auch nicht ändern.

„Die Autoindustrie ist einer der Goldesel für die deutsche Wirtschaft und sorgt letztlich für Millionen gut bezahlte Arbeitsplätze und dementsprechend für sprudelnde Steuereinnahmen. Wenn diese dramatisch zurückgehen, fehlen viele Milliarden Euro in der Staatskasse!“

Solange wir Arbeitskräftemangel haben kann gerne die Autoindustrie weniger Umsatz machen. Es wird zudem Jahrzehnte brauchen, bis die Leute von ihren Gewohnheiten wegkommen, und auch bessere Radwege und besserer öffentlicher Nahverkehr realisiert werden. Entsprechend werden die frei gewordenen Arbeitskräfte woanders arbeiten, und der Staatskasse könnte das egal sein.

Auch brauchen Elektroautos mehr Aufwand in der Herstellung, und auch der regenerative Strom ist mit Mehraufwand verbunden. Auch hierbei entstehen neue Arbeitsplätze.

Und wer weniger konsumiert und dann auch etwas weniger arbeitet, der kann natürlich etwas entspannter leben. Noch haben wir einen dicken Außenhandelsüberschuss, die Staatskasse müsste damit klar kommen können, wenn so manch einer weniger arbeitet.

„Jedes Industrieprodukt, das nicht mehr in Deutschland hergestellt werden kann, wird dann eben in anderen Ländern produziert, zumeist mit deutlich höherem CO2-Ausstoß!”

Das sind durchaus Argumente, bei uns Industrien zu halten. Da habe ich gar nichts gegen. Aber absichtlich verschwenderisch leben, nur um Umsatz und Arbeitsplätze zu halten, das halte ich für absurd.

„...für mich bedeutet Autofahren mehr Freiheit als alle vier Jahre ein Kreuz bei den Wahlen zu machen.“

Fahrradfahren ist auch Freiheit, vor allem wenn es vernünftige Radwege gibt. Und Fahrradfahren befreit von ziemlich hohen Kosten, was ich dann auch als persönliche Freiheit verbuchen würde. Selbstfahrende Sammeltaxisysteme könnten hier auch noch den Mobilitätsmix sehr bereichern. Dann kommt man genauso unproblematisch ans Ziel wie mit den eigenem Fahrzeug, aber dann zu deutlich geringeren Kosten und es gäbe kaum noch Staus.

Nur ist man dann nicht mehr alleine im Fahrzeug. Wem das mehrere hundert Euro monatlich wert ist, der soll dann eben weiter sein Privatfahrzeug behalten.



Kommentar vom 14.05.2024 18:09
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/science-genaueste-gehirnbilder-aller-zeiten/#comment-90337

@N 14.05. 16:43

„Und wenn jetzt ein Triebtäter erklärt bekommt dass sein “ES” die Ursache seiner Taten ist, dann ist der Patient zufrieden.“

Das ist zu ungenau, um wirklich hilfreich zu sein. Für den Patienten nicht und für den Psychiater auch nicht.

@Stephan 14.05. 16:38 / 16:46

„Bewusstsein ist da, um es zu erleben; was sollen wissenschaftliche Beschreibungen und Erklärungen hinzufügen, wenn man noch nicht einmal sagen kann, was “erklären” hier bedeuten würde?“

Ja zunächst mal könnte eine hinreichend genaue Untersuchung der Schlüssel dazu sein, wie man es der KI beibringen kann. Und auch könnte es für das eigene Selbstverständnis interessant sein, wenn man wüsste, ob man sowas wie kosmische Geisteswelten braucht, wenn diese hier definitiv mitspielen müssen. Ich halte dieses für wahrscheinlich, und fände es sehr interessant, wenn man herausfinden könnte, wie und wieviel Geisteswelten beim Bewusstsein mitspielen.

Ich fände es einfach höchst interessant, was man als Bewusstsein eben wirklich ist. Ob die Verbindungen mit kosmischen Geisteswelten nicht nur ein Eindruck sind, sondern tatsächlich existieren.

„Aus sozialpsychiatrischer Sicht würde man die Patienten auch nicht in eine permanente Abhängigkeitsposition bringen (z.B. als passive Medikamentenempfänger), sondern in eine soziale Umgebung, in der sie möglichst selbstständig leben.“

Klare Sache. Leben muss man können, ohne die soziale Dimension geht das nicht.



Kommentar vom 14.05.2024 15:19
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/science-genaueste-gehirnbilder-aller-zeiten/#comment-90326

@N 14.05. 10:11

„Wie wir funktionieren, Sigmund Freud hat ein anschauliches Modell vorgeschlagen, dass aus ES, ICH und ÜBERICH besteht….Ob das jetzt genau stimmt ist zweitrangig, erstrangig bleibt, ob so ein Denkmodell uns weiterführt.“

Wo führt das denn weiter? Einfach Sein wie man eben funktioniert und sich auf die Logik konkreter Aufgaben konzentrieren scheint mir deutlich brauchbarer zu sein. Wir müssen ja in der Regel nicht nachweisen, wo unsere Ideen und Gedanken herkommen. Entsprechend hilft es hinreichend weiter, wenn wir unsere konkreten Vorschläge eben im Dialog testen, ausfeilen und bei vielversprechendem Ergebnis in die Tat umsetzen.

@Martin Anantharanam 14.05. 11:23

„..etwa auch dazu, die Sinnlosigkeit und selbstzerstörerische Tendenz der heutigen Kultur zu begreifen und alternative Visionen zu entwickeln…“

Wenn uns die KI Fakten aus umfangreicher Übersicht heraussucht, dann können wir uns mehr um die daraus möglichen Visionen kümmern? Auch kann KI ja auch unsere kommunizierten Visionen zusammenfassen. Sie muss keine Eigenen liefern.

Und wenn sie das doch auch noch hinbekommt, dann können wir wiederum die konkreten Vorschläge prüfen, wir müssen dem ja nicht blindlings folgen.

@N 14.05. 12:55

„Menschen als Gemeinschaft ist etwas anderes als ein einzelner Mensch.“

Keine Frage. Was dabei herauskommt, kann auch mal chaotisch werden. Oder auch vielversprechend. Oder beides zugleich.



Kommentar vom 14.05.2024 14:07
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/oeffentlich-konstruktiv-diskutieren-wie-soll-das-gehen/#comment-42045

@konstruktive Diskussion

Ein größerer Horizont und daraus sich ergebender Gemeinsinn wäre eine Grundlage für konstruktive Einstellungen. Und wenn wir in der Diskussion hinreichend wahrhaftig sein können, dann kann das zu Ergebnissen führen.

Entsprechend folgen wir dann weniger verdeckten Spezialinteressen und lösen u.U. die anstehenden Probleme sogar.



Kommentar vom 14.05.2024 00:54
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/science-genaueste-gehirnbilder-aller-zeiten/#comment-90311

@Martin Anantharanam 13.05. 19:14

„und doch ist es dieser unsichtbare Teil, der maßgeblich unser Verhalten und Handeln steuert – in einer Art, die unfassbar erweiterbar ist – ohne, daß wir uns dessen bewusst werden – im Zusammenwirken aller Menschen und Nutzung kultureller Artefakte wie niedergeschriebenem Wissen.“

Kulturwesen sind wir durch und durch. Und brauchen deswegen auch 20 Jahre und manchmal noch viel mehr, bis wir ausgewachsen sind. Die Sozialisation und Individuation des Einzelnen und die Weiterentwicklung der Kultur ist dabei ein überwiegend selbstorganisierter Prozess. Auch wenn Pädagogen und Medien versuchen, hier zu strukturieren.

Auch da steckt menschliches Bewusstsein und innere Erlebniswelt mitten drin. Sonst könnten wir uns auch gar nicht so gut verständigen, und uns in Dialogen weiter bilden.

Interessant dazu ist es, dass die aktuelle KI viel mehr eine Kulturzusammenfassung ist, als dass sie wie ein persönlicher menschlicher Verstand funktionieren würde. Und gerade hier könnte sich ein großes Potential für eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI bieten.

Mit wiederum weitreichenden persönlichen und kulturellen Folgen, die noch gar nicht so recht klar sind. Wobei die ganz aktuelle KI zunächst ihren Schwerpunkt in der Kultur hat.

Irgendwie unklar scheint es uns zu sein, wie wir überhaupt selber funktionieren. Hauptsächlich tun wir es einfach und haben uns an uns selbst gewöhnt. Und wir kommen dennoch persönlich und kulturell prinzipiell vorwärts, wenn auch nicht ohne Suchbewegungen.



Kommentar vom 12.05.2024 16:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/technologieoffenheit-statt-kalifatsstaat-meine-demo-rede-vom-11-mai-2024/#comment-152324

@Michael 12.05. 15:15

„Aus meiner Sicht basiert jede lebendige Demokratie auf einer starken Rolle von Kommunalpolitik, die m.E. zum Überleben der Klima-, Wasser- und schließlich Mitweltkrise im 21. Jahrhundert sogar noch wichtiger wird als jemals zuvor..“

Vernünftige Radwege und Fernheizungslösungen müssen ja auch die Kommunen realisieren. Derweil die fossilen Lobbyisten im Bund weiterhin den Absatz von Privatautos fördern und den Stromkonzernen dabei helfen, die Strompreise hoch zu treiben.

Kopenhagen ist hier sehr viel weiter, sicher auch durch konsequente Kommunalpolitik. Aber auch, weil Dänemark keine eigene Autoindustrie hat.

Überhaupt hat man als Bürger meistens mit den örtlichen Ämtern zu tun.



Kommentar vom 12.05.2024 15:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/technologieoffenheit-statt-kalifatsstaat-meine-demo-rede-vom-11-mai-2024/#comment-152321

@Paul S 11.05. 22:38

„Die alten Religionen sind zu klein, um die Vielfalt der Moderne zu fassen. Sie können sich keinen Gott mehr leisten, der sowohl Frieden schafft, wie auch das Leben aller regelt.“

Demokratie ist ja auch die Basis für Pluralismus. Was ziemlich gut funktioniert. Und wenn der Pluralismus verloren geht, leidet auch die Demokratie.

Das Toleranzparadoxon muss dann eben unterscheiden, wenn hier jemand den Pluralismus ausnutzt, um zu versuchen, ihn abzuschaffen. Solche Zeitgenossen sind in geringen Mengen unvermeidlich, wenn es zu viele werden, kann das aber irgendwann auch kritisch werden.

Wissenschaft gehört hier durchaus dazu, sie ist auch von Grund auf pluralistisch und mit dem demokratischem Projekt durchaus grundlegend verbunden. Entsprechend greifen die Feinde der Demokratie meistens auch die freie Wissenschaft an.

@Michael 12.05. 12:08

„Denn schließlich wird vor allem ihre ökologische, politische und auch wirtschaftliche Zukunft durch fossilen Lobbyismus verzockt.“

Die Geschäfte von wenigen ruinieren hier die Lebensgrundlagen von allen. Und wenn die Freiheit dem im Wege steht, wird die auch noch aufgegeben. Die Verschwendung, die sich in den reichen Ländern ausgebreitet hat, ist hier Teil des Problems. Die müsste eigentlich schnellstens abgebaut werden, die Widerstände dagegen sind aber erheblich. Auch bei den Menschen, die sich an unseren verschwenderischen Lebensstil gewöhnt haben und meinen, dass ihnen das zusteht, weil sie schließlich hart dafür gearbeitet haben.

Wenn jetzt selbst die Wissenschaft sagt, dass das so nicht mehr weitergehen kann, ignoriert man das einfach, und schiebt es als grüne Propaganda beiseite.

Dabei wäre ein Leben mit deutlich weniger Verschwendung sogar weniger mühsam und viel entspannter. Man spart ja auch neben Geld und Rohstoffen jede Menge Arbeit ein, wenn man seinen Konsum kritisch überprüft und alles Verzichtbare einfach mal weglässt.

So würden jedenfalls wirklich die Mittel frei, um die Energiewende auch global hinzubekommen. Und mehr Aufrüsten und damit unsere Freiheit zu verteidigen wäre gleich auch noch drin.



Kommentar vom 12.05.2024 13:34
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/science-genaueste-gehirnbilder-aller-zeiten/#comment-90256

@Bednarik 12.05. 06:48

„Das führt zu der Idee des philosophischen Zombies“

Offenbar funktionieren wir inclusive Bewusstsein und innerer Erlebniswelt. Die Evolution ist diesen Weg gegangen, Alternativen wären vielleicht möglich, sind aber höchstwahrscheinlich nicht verwirklicht worden.

Entsprechend kann KI ohne Bewusstsein und innere Erlebniswelt gebaut werden, und dennoch brauchbare Ergebnisse liefern. Spannend wäre es trotzdem, auch einer KI Bewusstsein und innerer Erlebniswelt einzubauen. Und wenn nur, um zu sehen, wie es bei uns funktionieren kann.

Jetzt weiß allerdings wohl wirklich gar keiner, wie Bewusstsein und innere Erlebniswelt wirklich funktionieren. Welche Gehirnschaltkreise wie genau aussehen müssen, um eben Bewusstsein und innerer Erlebniswelt hervor zu bringen. Möglicherweise kann man das mit der genauen Untersuchung von Gehirnen wie mit diesem Scan hinbekommen.

Oder die Informatik ist schneller, und jemand findet einen konkreten Weg, einer KI Bewusstsein und innere Erlebniswelt einzubauen, ganz unabhängig vom biologischem Vorbild.

Auf jeden Fall ist eine Biologie mit Bewusstsein und innerer Erlebniswelt als grundsätzlich sinnvoll zu bewerten. Hier ist dann definitiv Spielraum für Vergnügen mit gelebter Existenz. Ohne dem wäre das Universum vollkommen sinnlos. Und eine KI mit Bewusstsein und innerer Erlebniswelt wäre gleich auch für sich selber sinnvoll, so wie wir das sind.

Der Schmerz gehört dann aber auch dazu.



Kommentar vom 12.05.2024 01:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152281

@Michael 11.05. 20:38

„...uns den Kohlestrom in Form von Solarmodulen exportiert.“

Da sehe ich kein Problem drin. Irgendwie müssen die Module produziert werden, auch die USA wird in ihrer Produktion von PV nicht umhin kommen, zunächst mal zu großen Teilen fossilen Strom dafür aufwenden zu müssen. Hauptsache, es werden überhaupt viele und günstige Module produziert. Werden mal genug davon auch in China installiert, dann wird der fossile Anteil auch da zwangsläufig sinken.

Egal wie die Module produziert werden, und auch egal wo sie hinterher aufgestellt werden, sie sparen die gleiche Menge fossiler Rohstoffe ein. Nur wenn man die in sonnigen Gegenden aufstellt, dann bringen die deutlich mehr Effekt.

„..drückt die chinesische Wirtschaft wachsende Exporte in den Weltmarkt und bedroht zunehmend auch die deutsche Autoindustrie.“

Darauf kann man ja mit Zöllen und eigenen Subventionen reagieren. Ansonsten sind billige PV-Module durchaus förderlich für die Energiewende.

Autos jetzt aber in der Tat weniger, auch E-Autos nicht. Mein Verhältnis zu Privatautos für jeden ist aber sowieso nicht so gut. Die Autos stehen 23 Stunden man Tag herum, und wenn sie mal fahren, sitzt meistens nur ein Passagier drin. Mehr Verschwendung leisten wir uns wirklich nirgends, das ist beispiellos. Auch die ganzen Parkplätze in den Städten nehmen bald mehr Raum ein als die Häuser.

Ich würde den Umbau zu Batteriefahrzeugen dann auch mit besseren Radwegen und besserem öffentlichen Nahverkehr begleiten, dass man zumindest erstmal in den Städten nicht mehr so viel Auto fährt. Dann dürfte Carsharing interessanter werden, auch weil E-Autos aufgrund sehr wenig Verschleißteilen viel mehr Kilometer schaffen, bis sie ausgemustert werden müssen. Außerdem verschleißen Verbrennungsantriebsysteme schneller, wenn sie ständig von anderen Fahrern gefahren werden.

Beides zusammen müsste Carsharing günstiger machen. Noch interessanter könnte es sein, wenn es gelingt ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Fahrzeugen zu etablieren. Sollte das sich günstig entwickeln, dann haben auch unsere Autobauer kaum noch was zu tun. Ich würde das fördern, ich mache mir hier keine großen Sorgen, dass wir nichts anderes finden, was wir statt so vielen Privatautos sonst produzieren können. Von mir aus auch aufrüsten, das könnte immerhin Kriege verhindern.

Mit viel weniger Autos sparen wir reichlich metallische Rohstoffe inclusive Lithium ein, und mit mehr Passagieren im Fahrzeug richtig viel Strom zum Aufladen. Was wiederum die nötigen Ausbauziele von erneuerbaren Stromquellen deutlich senken kann. Und hier dann wieder noch mehr metallische Rohstoffe eingespart werden können.

Wenn die Welt im Schnitt nur halb so verschwenderisch lebt wie wir derzeit in Deutschland, dann könnte die globale Energiewende noch sehr lange dauern, weil einfach die erforderlichen metallischen Rohstoffe nicht so schnell ausgegraben werden können.

Immerhin, alles was wir uns jetzt an grüner Technik einkaufen, das können wir irgendwann auch bei uns verschrotten, und damit haben wir eine sich regenerierende Quelle der meisten darin enthaltenen metallischen Rohstoffe.

„Dass ich sieben Jahre nach dem Kauf eines Renault Zoé Elektro noch immer kein vergleichbar erschwingliches, deutsches Elektroauto vorfinde, erscheint mir als Warnsignal für eine gefährdete Industrie.“

Offenbar mögen unsere Autobauer E-Autos nicht besonders. Wenn denen das noch auf die Füße fällt, dann sind sie das selber schuld.



Kommentar vom 11.05.2024 17:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152240

@Michael 11.05. 23:22

„Sein Börsenwert liegt 2024 bei 177,7 Milliarden US-Dollar.“

Verglichen mit den Top 10 der Ölkonzerne sind das nur 5 %. Wobei China auf 20 % Weltbevölkerung kommt.

„sondern wird zunehmend eine fossile Altherren-Diktatur auf Basis von Kohle-, Öl- und Tabak-Renten.“

Exportiert denn China Kohle und Öl? Ich ging bisher davon aus, dass China vor allem von eigener Produktion von Gütern aller Art lebt. Und dann auch noch Lebensmittel importieren muss, wozu ich eigentlich auch Tabak zählen würde.

Außerdem traue ich den Chinesen eine konsequente Energiewende durchaus zu. Autokratie und Klimaschutz kann, muss sich aber nicht unbedingt ausschließen. Zumal China alles, was die Energiewende braucht, komplett selber herstellen kann.



Kommentar vom 11.05.2024 14:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/science-genaueste-gehirnbilder-aller-zeiten/#comment-90195

@Hauptartikel

Offenbar ist es aussichtslos, die ganze Funktion des Gehirns so zu scannen, wie dieses Kubikmillimeter. Und im Lernbetrieb ändern sich auch noch die Details.

Vielleicht kann man hier ein wenig für die KI lernen, wenn man hier konkrete Verschaltungen findet, die bestimmte Funktionen realisieren. Das kann dann eine Übertragung für die KI inspirieren.

Man hat hier auch mal einen Wurm genaustens kartiert, der mit 302 Neuronen auskommt, und leider dennoch nicht herausfinden können, wie der funktioniert. Wobei die Idee, mit sehr kleinen Tieren zu forschen, eigentlich vielversprechend wäre, da hätte man doch wirklich die Möglichkeit, das ganze Nervensystem zu verstehen.

Der Mensch bleibt auf diesem Weg unfassbar. Psychologie und Soziologie sind hilfreicher. Und wenn wir insgesamt persönliche Geheimnisse bleiben, dann kann das sogar spannend sein.



Kommentar vom 11.05.2024 13:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152193

@Quentmeier 10.05. 23:22

„Und ich hatte auch schon darauf hingewiesen, dass wir boykottieren können, so viel wir wollen – der Energiehunger weltweit ist riesig und wächst von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr, auch der Hunger nach fossilen Brennstoffen.“

Im Globalen Süden wird vergleichsweise kaum Energie verbraucht. Wenn die Natostaaten ihre Energiewende durchziehen und China hier auch mitzieht, dann haben wir das Meiste offenbar geschafft. Die Preise für Öl und Gas dürften dann verfallen sein, und PV und Lithiumbatterien so günstig geworden sein, dass der Rest der Welt da auch mitmacht.

Russland dürfte dann längst das Geld ausgegangen sein, was die Welt auch sicherer machen würde.

Klimaneutralität bis 2045 wäre entsprechend möglich. Gerade im Globalen Süden ist die Ertragslage für PV besonders günstig. Wir müssen es nur machen, die Technik steht schon weitgehend.

Ich hätte auch überhaupt nichts gegen neue AKWs, wenn diese klein, unfallsicher, kraft-wärme- und backup-fähig sowie mit dem Plutonium aus den derzeit in offenen Hallen lagernden alten Brennstäben von 50 Jahren Atomenergie betrieben werden könnten. Ich fürchte aber, dass das inclusive Haftpflichtversicherung für die verbliebenen Restrisiken einfach viel zu teuer wäre. Schade eigentlich.



Kommentar vom 11.05.2024 00:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152114

@Michael 10.05. 18:00

Interessant der Link. Arrow 3 Systeme für 4 Mrd Euro wäre gar nicht mal teuer. Da geht noch viel mehr?

Ich glaube, ich muss mal die modernen Möglichkeiten, Atomwaffen mit konventionellen Mitteln zu zerstören oder abzufangen mal sacken lassen. Auch haben wir gegenüber den Zeiten des Kalten Krieges gut 90 % der Atomsprengköpfe abgerüstet.

Wir stehen eben nicht mehr am Rande einer globalen atomaren Vernichtung, allerdings ist mit den russischen Atomwaffen immer noch nicht zu spaßen. Mittelfristig eventuell eine gute Idee, hier noch viel mehr als 4 Mrd Euro zu investieren.

Atomwaffen mit konventionellen Taurusmarschflugkörpern noch am Boden zu zerstören sowie die restlichen Raketen dann mit Arrow 3 abzuschießen ist was ganz anderes, als wenn man auf eine atomare Bedrohung nur mit atomaren Vergeltungsschlägen antworten kann.

„Wenn wir den Frieden sichern wollen, müssen wir auch als Demokratien militärisch wehrhaft bleiben.“

Und je wehrhafter wir uns rüstungsmäßig aufstellen, desto eher lässt man uns gleich in Ruhe. Ein Krieg, der gar nicht erst ausbricht, den muss man nicht in mühseliger und blutiger Kleinarbeit gewinnen. Entschiedene Bereitschaft, notfalls wirklich zu kämpfen, gehört zur Stärke aber unbedingt dazu.

Unsere Feinde nicht zu finanzieren hilft wirklich auch, das ist ganz klar.



Kommentar vom 10.05.2024 16:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152036

@Michael 10.05. 15:21

„Denn vielleicht wäre es ja auch einfach mal okay, wenn es einmal nicht nur um unsere Befindlichkeiten in der EU oder in den USA ginge,…“

Atomare Eskalationen mag ich denn aber doch nicht. Das ist mir wichtig.

Vielleicht ist das aber sogar ein lösbares Problem? Wir haben allein in Deutschland 1500 Taurus-Marschflugkörper mit 500 km Reichweite, die von Flugzeugen aus gestartet werden können. Man könnte bei einem Angriff der kompletten Natoluftwaffe möglicherweise mit diesem Waffensystem alle russischen Atomwaffen erreichen und die meisten davon ausschalten.

Wenn von den 2000 russischen Atomsprengköpfen dann nur 100 übrig bleiben, und wenn diese dann auf Europa abgefeuert werden, kann man von denen dann wieder die meisten abfangen, dass nur noch 10 bis 20 davon ihr Ziel erreichen.

Wäre das ein akzeptables Risiko? Immerhin werden wir diesen Krieg dann gewinnen, und Putin nachhaltig ausschalten können.

„Auch an die arabischen, iranischen und russischen Menschen, die von den Ressourcenfluch-Regimen unterdrückt oder als fossile Sturmtruppen (Star Wars) an die Fronten geworfen werden, möchte ich gerne erinnern.“

Ich glaube kaum, dass es diesen Menschen helfen wird, wenn wir hier aggressiver auftreten. Ganz langfristig vielleicht, aber erstmal nicht. Wenn wir mehr Krieg führen, dann machen wir das wohl für uns selbst. Die Freiheit haben wir niemandem in Vietnam, Somalia, Irak oder Afghanistan gebracht.



Kommentar vom 10.05.2024 14:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-152012

@Frankfurter 10.05. 04:18

„Ich denke, das Einzigste was Putin davor abschreckt irgendein Land anzugreifen, ist dessen Stärke. Völkerrecht hin oder her.“

Keine Frage. Wenn wir uns aber auch selber nicht mehr ums Völkerrecht scheren, dann macht das die ganze Situation instabil und unberechenbar. Wenn Putin befürchten muss, wahllos von der Nato angegriffen zu werden, dann kann das zu einem atomaren Schlagabtausch eskalieren.

Wir brauchen eigene militärische Stärke, nicht Unberechenbarkeit.

„Würde es denn gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn wir der Ukraine aktiv helfen würden, sogar mit eigenen Truppen?“

Das ist mir jetzt nicht so klar, ich denke, es wäre in jedem Fall grenzwertig.

Es wäre insofern extrem ungeschickt, dass man es dann noch vor dem aktuellen Einmarsch hätte androhen müssen. Als sich die Angriffsvorbereitungen konkretisiert haben, hätte man dann sofort Natotruppen in die Ukraine schicken müssen. Dafür gibt es ja auch die Nato. Jeder weiß, das er es mit dem ganzen Bündnis zu tun bekommt, wenn er ein einzelnes Mitglied angreift.

@Michael 10.05. 07:32

„Wir werden Freiheit wieder mutiger leben und verteidigen müssen – oder sie verlieren.“

Die Freiheit sehe ich in der EU nicht durch Russland bedroht, eher durch die neuen Medien. Wenn Putin uns angreift, dann haben wir ein militärisches Problem, und u.U. auch atomare Eskalationen. Die Freiheit dürften wir zweifellos verteidigen können, die Zerstörungen könnten aber extrem werden.

Wenn Putin uns angreift, dann werden wir reagieren. Das vorweg zu nehmen wäre m.E. unverantwortlich, wir müssen Putin doch die Chance geben, unsere Stärke eben zu respektieren. Dafür haben wir doch die Nato. Das ist dann alles für die Katz, und wir finden uns in einem großem Krieg wieder, der natürlich das Ende von Putin bedeutet, allerdings mit bis zu 100 Millionen Toten auf beiden Seiten.

Ein atomarer Erstschlag der Nato gegen die russischen Atomwaffen, in der Hoffnung, dass nur noch wenige Raketen übrig bleiben, die wir dann wiederum mit Abwehrwaffen teilweise abfangen können, wäre dann sogar noch eine Option, die Kriegsschäden auf unserer Seite kleiner zu halten.

Wenn uns das Völkerrecht auch nicht mehr interessiert, dann geht es auch so.



Kommentar vom 10.05.2024 00:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/#comment-151960

@Michael 09.05. 16:33

„Einsparungen wirken sofort, die Preise für Öl und Gas schwanken minütlich.“

Hier fällt mir zuerst ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ein. Das wirkt dann wirklich sofort mit einer Reduktion des Spritverbrauchs von 20 %. Das geht aber wirklich nur in Deutschland, es gibt auf der Welt kein anderes Land ohne Tempolimit.

Ein Zubau von WKA und PV ist natürlich vorne weg, wenn es wirklich um Einsparungen von fossilen Energien geht. Aber das sind riesengroße Investitionen, die in etwa so lange brauchen, bis sie 100 % Ausbau erreicht haben, wie die Anlagen halten. Das dauert auf jeden Fall 20 Jahre.

Was noch bliebe, dass wäre dann doch lieber mehr heimische Braunkohle als Backup zu nutzen und dafür nur so viel Gas, wie unvermeidlich ist.

Natürlich können wir allseits Verschwendung abbauen, dass wirkt auch schnell direkt, beschleunigt den Umbau und reduziert auch noch die Ausbauziele der Energiewende. Aber wer macht da schon mit?

In 5 Jahren könnten sich vielleicht tatsächlich die Weltmarktpreise für Öl und Gas schon spürbar reduzieren. Aber nicht viel schneller wirklich so, dass den fossilen Autokraten das Geld zum Kriegführen fehlt.

„Zu glauben, wir könnten sie durch Zurückhaltung und weitere, fossile Zahlungen besänftigen, wird sie nur bestärken.“

Besänftigen können wir vergessen, dass dürfte klar sein. Aber militärisch abschrecken kann funktionieren. Das hat den Kalten Krieg ja auch nicht heiß werden lassen.

„Daher bedauere ich, dass sich unser Kanzler Scholz gegen den französischen Präsidenten Macron ausspielen lässt.“

Meinen Sie hier den Vorschlag von Macron für französische Bodentruppen in der Ukraine? Das fände ich keine gute Idee. Dann kann man auch gleich die komplette Natoluftwaffe einsetzen. Es hat ja auch Selensky ganz am Anfang des aktuellen Konflikts vorgeschlagen, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Weil das ohne einen Angriff auf die Flugabwehr auf russischem Staatsgebiet nicht praktikabel ist, hat man das gleich verworfen.

Man wollte ja keine Kriegspartei werden. Was, wenn wir die Ukraine nur retten können, wenn wir Kriegspartei werden?

Ich denke, dass wenn Putin sowieso die Nato angreifen wird, wenn ein wiedergewählter Trump aus der Nato aussteigt, dann brauchen wir dem nicht vorgreifen, und selber höchst aktiv in diesen Krieg eintreten. Wenn dann Putin uns tatsächlich angreift, dann können wir eben immer noch diesen umfassenden Krieg führen. Das läuft uns nicht davon.

Derweil wir dann erstmal Zeit zum Aufrüsten haben. Eine gewisse Kriegswirtschaft in der EU sollten wir hier in Betracht ziehen. Bis sich die Probleme mit Putin oder die Probleme mit Trump entschärfen.

Es bliebe dann nur noch, uns jetzt gleich als Kriegspartei einzubringen, solange Biden noch als Präsident im Amt ist. Wenn sich dann die Angelegenheit zu unsern Gunsten entschieden hat, bevor Trump wieder ins Spiel kommt, dann hätten wir gewonnen. Das scheint mir aber einfach zu gefährlich zu sein.

„Hier wären mehr Mut zur EU und mehr post-fossile Tatkraft dem Frieden dienlicher.“

Insbesondere den großen Krieg mit hinreichend Aufrüstung ganz verhindern wäre m.E. das, was als allererste Option verfolgt werden sollte. Wobei sinkende Öl- und Gaspreise auch die Chancen für die Realisierung dieser Option deutlich verbessern können. Jeder Euro, der hier an fossilem Import eingespart wird, bedeutet letztlich auch weniger Bedarf, selber aufzurüsten.



Kommentar vom 09.05.2024 16:32
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4631

@hto 09.05. 08:54

„Allein über diesen Teilsatz könnte man einen wissenschaftlichen Aufsatz schreiben, wo sich die westliche Welt in Grund und Boden schämen muss.“

In der Tat. Um es mal konkret zu machen. Bisherige Entwicklungshilfe sind einerseits Sachlieferungen, die öfter die lokalen Produzenten in Bedrängnis bringen, oder Kredite, die in eine Schuldenfalle führen können.

Besser wären direkte Geldzahlungen an die ärmsten Menschen, dann könnten die lokal einkaufen, und die lokalen Produzenten hätten dann das Geld, um bei uns die Maschinen einzukaufen, die sie für die eigene Produktion brauchen.

Und wenn wir ganz konkret dabei helfen, eine zunehmend regenerative und verlässliche Stromversorgung aufzubauen, dann könnten die eingekauften Maschinen auch verlässlich betrieben werden. Dies würde ich dann weniger auf Kredit, und mehr als direkte Hilfe laufen lassen.

Wenn wir dann noch eine Bildungsoffensive unterstützen, die die modernen Möglichkeiten der KI auch in armen Ländern für jeden verfügbar macht, dann könnte das Projekt, die Armut zu besiegen, tatsächlich funktionieren.

Das kann China genauso machen, und wir eben auch.

Wenn hier jetzt noch landwirtschaftliche Produkte von China gerne eingekauft werden, und wir große Mengen an sehr günstigen Gebrauchtwaren in die armen Länder exportieren, dann hilft das ja auch weiter. Wenn wir im Westen dann wieder aus China viele Neuwaren importieren, dann schließt sich hier auch ein Geldkreislauf.

So würde die lokale Wirtschaft im globalen Süden reichlich wachsen, während wir hier unsere Verschwendung abbauen und unsere Klimaneutralität damit sehr viel schneller realisieren können. Die Flüchtlingsströme würden sich dann auch verlieren.

Mit der Überwindung der Armut wäre dann auch noch das weitere Wachstum der Weltbevölkerung abgestellt, und könnte zügig eine weltweite Bevölkerungsschrumpfung einleuten. Was dann dem Klima und den Ökosystemen auf der ganzen Welt sehr zugute käme, und es würde auch helfen, mit den zur Verfügung stehenden metallischen Rohstoffen auszukommen.

Demokratie wird hier helfen können, und florierende Verhältnisse werden auch wieder demokratische Freiheiten fördern können. Während dann die Autokraten, die ganz von fossilen Rohstoffexporten leben, sich auch um die eigene Wirtschaft kümmern müssten, wenn dann die globale Energiewende gelingt und niemand mehr Öl und Gas nachfragt.

Dass Aufrüstungsspiralen nirgends dabei helfen, dürfte klar sein. Auch dann nicht, wenn sie als Demokratieförderung verkauft werden. Wenn jetzt freilich ein wiedergewählter Trump aus der Nato aussteigt, dann bliebe uns dennoch nichts anderes übrig, als uns fit für einen eventuellen Angriff von Putin zu machen.



Kommentar vom 09.05.2024 13:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/endlich-glaubwuerdig-gegen-den-fossil-finanzierten-antisemitismus-einstehen-meine-rede-zum-heutigen-israeltag-2024/

@Michael 09.05. 08:03

„Dass wir selbst diese Leute aber weiterhin fossil finanzieren, halte ich für Wahnsinn.“

Keine Frage, das steht wohl ganz oben auf der Liste. Leider wirkt das aber erst nach etlichen Jahren. Erst wenn mangels weltweiter Nachfrage die Preise für ÖL und Gas wirklich verfallen, werden die fossilen Autokraten Probleme bekommen, und diese Länder müssen dann sehen, wie sie eine eigene florierende Wirtschaft hinbekommen, oder werden in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

„Dass nicht nur Terroristen unsere Demokratien bedrohen, sondern auch Medwedew vom 3. Weltkrieg spricht, überrascht nicht.“

Moderne Kriegstechnik kann den Übergang von Waffenlieferungen zu direkter Kriegsbeteiligung fließend machen. Panzer und Artilleriegranaten müssen gefahren und gezielt abgefeuert werden, hier ist der Unterschied klar. Bei Marschflugkörpern ist das aber nicht mehr so einfach. Wenn ein ukrainischer Soldat bei der Zielprogrammierung Probleme hat, und in Deutschland anruft, und fragt wie er hier weitermachen muss, dann ist das noch nur Waffenlieferung. Wenn er in dem Telefongespräch dann aber sagt, jetzt programmier Du mir das doch eben per Remotecontrol, und der deutsche Helfer macht das, dann ist das direkte Kriegsbeteiligung. Also beide Optionen alles in einem einzigen möglichen Telefongespräch.

Völkerrecht wie Recht überhaupt ist manchmal gar nicht so einfach.

Öfter macht hier allerdings sowieso jeder, was er will. Wenn Putin meint, jetzt reicht es ihm, ich stehe faktisch im Krieg mit der Nato, und greift jetzt auch noch Nachschubwege von der Nato in die Ukraine auf Natogebiet an, dann haben wir den großen Krieg Nato gegen Russland.

Dann können wir wiederum endlich mal die Natoluftwaffe zum Einsatz bringen. Bei entsprechenden Erfolgen unserseits könnte dann Putin über Atomwaffeneinsätze gegen Natoflughäfen nachdenken. Und so weiter.

Das will jetzt wohl alles keiner. Halten wir uns dann also lieber wirklich penibel an das Völkerrecht, und passen auf, dass wir nicht versehentlich Marschflugkörper programmieren. In der Hoffnung, dass keiner die Nerven verliert.



Kommentar vom 09.05.2024 01:03
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4623

@Realo 08.05. 19:56

„Die Grenzen von 2014 berücksichtigen nicht, dass in den Ostprovinzen viele Russen lebten und dort viel russische Fabriken existierten.“

Habe ich mich hier missverständlich ausgedrückt? Ich meinte die Grenzen von nach 2014 bis zum Ausbruch des aktuellen Krieges, die eine vernünftige Verhandlungsbasis wären.

„Vor allem befürchten die Russen, dass man ihnen die neue Kertschbrücke in die Luft jagen würde, dann würden ihre Transitmöglichkeiten behindert und das „Theater“ fängt von vorne an….“

Ohne den Generalangriff auf die Ukraine hätten wir kaum so viele Waffen geliefert. Wenn es nur um die Transitmöglichkeiten ginge, dann wäre es für Russland deutlich günstiger gewesen, einfach nur die Krim und den Donbass schön geduldig zu halten und gleichzeitig schön regelmäßig Verhandlungen anzubieten.

„...könnten sie doch wesentlich bei den Transitgebühren der Gütern von und nach Russland „mitnaschen“. Sie würden das „reichste Land der Welt“….“

Da kann man dann schon sauer werden. Aber es gibt noch andere Transitwege, z.B. die Nordstreampipelines. Das ist nur ein gutes Stück teurer. Nicht so teuer wie dieser Krieg. Allein schon die Sanktionen des Westens dürften für Russland sehr viel mehr kosten, zusätzlich zu den eigenen Rüstungsaufwendungen und den eigenen Verlusten.

Hat da Putin einfach zu kurz gedacht? Oder will der vor allem Krieg und die Möglichkeiten zu einer Expansion ausloten?

@hto 08.05. 18:00

„Genau da ist China erfolgreicher unterwegs als der Westen, was dem Westen überhaupt nicht gefällt und deshalb Stunk macht.“

Das wird sich dann wohl in den nächsten Jahren zeigen. Ob China es tatsächlich gelingt, dem Globalen Süden aus der Armut zu helfen, bzw. ob der Westen tatsächlich auf China losgeht, um genau das zu verhindern. Wir werden sehen.

Immerhin könnte globale Verantwortung auf dem Gebiet der Energiewende ein Anlass sein, auch Verantwortung für ein Ende der grassierenden Armut in vielen Weltgegenden in Betracht zu ziehen.



Kommentar vom 08.05.2024 16:21
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4618

@hto 08.05. 09:23

„...und jetzt, wo es deutlich wird, dass die Ränkespiele nicht so korrumpieren wie es für den Kolonialismus der Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft” gedacht war, da wird Knüppel aus dem Sack gespielt.“

Jeder guckt erstmal, wie er selber klar kommt. In der Tat überschlagen wir uns gar nicht damit, dem globalen Süden aus der Armut zu helfen. Und das Engagement insbesondere der USA im nahen Osten führt immer nur in fortschreitenden Niedergang und vermehrte Streitigkeiten. Ob jetzt versehentlich oder absichtlich ist schwer zu sagen.

Eigentlich hätte man in der Region jede Menge Geld, sich was richtig Florierendes aufzubauen. Spaltung, Gewaltherrschaft und Dauerkrieg ist aber an der Tagesordnung. Einerseits vielleicht eine Chance für Israel, zu überleben, andererseits aber wiederum auch ein existenzielles Risiko, wenn der Hass auf den Westen und Israel immer mehr zunimmt.

Wenn wir jetzt Knüppel aus dem Sack mit China spielen, dann hättest Du womöglich sogar recht. Wenn aber China weiter floriert, und auch dem globalen Süden dabei hilft, selber zu florieren, dann könnte das eine globale Perspektive werden. Zunächst mal wirtschaftlich, aber ich denke mal, dass politische Freiheiten dem durchaus folgen könnten.

Und auch der Energiewende könnte so global der Durchbruch gelingen.

Letztendlich leben wir selber im Überfluss, und kämen mit weniger Verschwendung nicht nur ökologisch besser klar, sondern könnten auch den eigenen Leistungsdruck abbauen und einiges entspannter durchs Leben gehen. Ich sehe hier keine wirklichen Notwendigkeiten, den Globalen Süden klein zu halten.



Kommentar vom 08.05.2024 15:23
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4617

@Realo 07.05. 17:52

„Die Nato war sehr „samtpfötig“, fast genial mit ihrem Konzept der Nato-Osterweiterung. Die deutschen Kredite, die etwas Wohlstand in den „erweiterten Ländern“ zur Folge hatten, wurden gerne angenommen.“

Was ja wohl erlaubt sein sollte. Russland hatte nichts Vergleichbares anzubieten, es lebt hauptsächlich von Öl und Gasverkäufen, konnte den ehemaligen Warschauerpakt-Staaten und auch einigen ehemaligen Sowjetrepubliken entsprechend keine wirtschaftlichen Perspektiven anbieten.

Anders auf der Krim und im Donbass. Wäre die komplette Ukraine in die EU aufgenommen worden, dann wären die Leute, die da wohnen, schlechter dran gewesen.

„Bei den Konflikten gab es die ersten rund 15 000 Toten auf beiden Seiten. Da hat die Nato spätestens ihre „Unschuld“ verloren.“

In der Tat hätte man hier verhandeln sollen. Dafür war eigentlich viel Zeit seit 2014. Aus meiner Sicht braucht die Ukraine diese Provinzen überhaupt nicht, allerdings dafür um so mehr einen Natobeitritt, um eben sowas wie den aktuellen Krieg auszuschließen.

„Die Russen wurde wütend, als das Konzept, dass ein „ukrainischer Nazi“ ehemals (um 2014) in die Welt hinaus posaunt hatte, realisiert werden sollte.“

Genau das hätte man eben mit vernünftigen Verhandlungen verhindern können. Allerdings glaube ich nicht, dass es Russland wirklich geholfen hat, jetzt diesen Krieg zu führen. Da hat wirklich einer die Nerven verloren, und fabuliert auch noch mit der Wiederherstellung der ehemaligen Sowjetunion. Das geht jetzt überhaupt gar nicht.

„Die Nato sollte auf ehrliche Kooperation setzen, statt auf frühkapitalistische Methoden,…“

Ich meine hier auch ganz konkret, dass man sich auf die Grenzen von 2014 einigen sollte. Es hilft auch uns nicht weiter, einen Dauerkonflikt mit Russland durchzuziehen. Wichtig ist doch, dass die westlich orientierten Ukrainer innerhalb der EU frei und gut leben können. Die Menschen auf der Krim und im Donbass haben überwiegend ein Interesse, zu Russland zu gehören. Auch wenn das formale Völkerrecht hier was anderes näher legt.

Angesichts der gigantischen Kosten einer Dauerkonfrontation für uns sollten wir nach kostengünstigeren Lösungen suchen. Und auch die Möglichkeiten von Eskalationen letztlich auch mit Atomwaffen ließen sich so reduzieren, scheint mir.

„“In China hat der Kommunismus nach Karl Marx zur „Blüte“ geführt, weil die Mentalität der Chinesen, durch ihre Philosophie geprägt, stark auf Harmonie und Anpassung beruht…“

Aber auch die schiere Größe des Landes half ganz direkt dabei, den technischen Vorsprung des Westens einzuholen. Die Öffnung des riesigen chinesischen Marktes für westliche Produkte wurde sehr geschickt mit einer modernen Produktion westlicher Firmen in China verbunden, wo man sich dann alles abgucken konnte. Und wo das nicht reichte, hat man eben selber nachentwickelt, wobei dann die Größe des Landes auch entscheidend hilfreich war.

Demokratische Freiheiten und Rechtssicherheit sind viel, aber eben nicht alles.

Russland hat nicht diese Bevölkerungszahl, und konnte einen Weg wie China gar nicht gehen. Mit blinder Gewalt werden es die Russen aber auch nicht schaffen, das dann auszugleichen. Eine eigene produktive Wirtschaft aufzubauen würde auch für Russland sehr viel nachhaltiger sein. Die aktuellen Rüstungskosten helfen auch der russischen Wirtschaft überhaupt nicht weiter.

Putin ruiniert hier auch das eigene Land. Ein Großrussland wäre nicht mal eine Lösung, und wird schon gar nicht realisierbar sein.



Kommentar vom 07.05.2024 15:03
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4611

@Realo 07.05. 11:50

„Ich meine, das Problem ist, dass die Ukraine die Realität nicht akzeptieren will. Sie kämpfen einfach weiter, wie das auch Russland tun wird.“

Genau das scheint das Problem zu sein. Irgendwann könnten beiden Seiten dann doch die Lust vergehen, und man einigt sich auf eine Teilung der Ukraine. Oder einer macht wirkliche Fortschritte.

„Neutralität ist nichts schlechtes, die Österreicher z.B. sind überglücklich mit ihrer Neutralität.“

Neutralität ist jetzt nicht zu empfehlen. Eine florierende Westukraine braucht wirtschaftlich und politisch die EU-Mitgliedschaft, und nur eine Natomitgliedschaft sorgt für eine dauerhafte Sicherheit. Das muss Russland in keinster weise stören, wenn sie die Westukraine wirklich in Ruhe lassen wollen, dann werden sie sie nie wieder angreifen.

„Russland kommt es vermutlich drauf an, dass es nicht immer wieder vom Westen „heimgesucht“ wird (Napoleon, Hitler, Nato Osterweiterung). Nach Hitlers Überfall hatten sie rund 50 Millionen Opfer zu beklagen. “

Die Nato-Osterweiterung hat kein einziges Todesopfer gefordert. Nach dem Zerfall von Warschauer Pakt und der Sowjetunion haben sich nun mal unabhängige Staaten gebildet, von denen ein Teil dann aus freien Stücken der EU und der Nato beigetreten sind. Das ist in keinster Weise mit den Feldzügen von Napoleon und Hitler zu vergleichen. Hier wurde überhaupt kein Krieg geführt. Das war das reinste Selbstbestimmungsrecht souveräner Staaten.

Die Briten haben auch ihr Empire aufgegeben. Das Sowjetsystem hat sich überlebt, weil es nicht mehr funktioniert hat.

Die Nato plant hier keine Eroberung Russlands, hier gibt es nichts zu befürchten. Wir sind wirklich sehr vorrangig ein Verteidigungsbündnis, und haben größtenteils überhaupt keine Lust auf irgendwelche vermeidbaren militärischen Abenteuer. Hoffe ich jetzt mal. Wir verteidigen hier wirklich nur unsere Freiheit.

„Die Situation wäre völlig anders, hätte sich Russland nach dem Westen hin „erweitert“ sich z.B Griechenland, Italien „geschnappt“.“

Wenn Griechenland aus EU und Nato austreten wollte, um sich wirtschaftlich mit Russland eng zu verbinden, dann würden wir die vermutlich ziehen lassen. Weder EU noch Nato sind Zwangsvereine. Wir lassen auch Weißrussland in Ruhe, bedauern da nur die Unterdrückung der Bevölkerung.

Wir haben als Demokraten Sympathien mit anderen Demokraten, ja. Mit guten Grund. Demokratie ist was Feines, das bringt uns Freiheit. Die Nato institutionalisiert diese Sympathien, wir wollen uns gemeinsam das in langen Kämpfen erreichte nach Möglichkeit erhalten.



Kommentar vom 07.05.2024 00:35
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4607

@Realo 06.05. 19:26

„Auch Deutschland und Russland sollten wieder so fair zusammenarbeiten wie früher, es hat eigentlich recht gut funktioniert….“

Würde ich ja auch gerne. Aber Putin hat doch die Krim und den Donbass gehabt. Was soll dann der Versuch, die ganze Ukraine zu besetzen, und davon zu tönen, dass man Anspruch auf die ganze ehemalige Sowjetunion hat, und dies mit militärischer Gewalt wieder herstellen will. Da fällt mir wirklich nichts anderes zu ein, als eben die Ukraine zu retten und so weitgehend aufzurüsten, dass Putin bei einem Angriff auf Natogebiet nicht vorwärts kommen kann.

„Seien wir ehrlich, wir sind ein „Habenichts“. Kohle können wir nicht mehr verwenden (Klima), die Atomenergie haben wir uns selbst versagt, außerdem wurde Frankreich von seiner Uranquelle (Niger) vertrieben.“

Wir leben von der Produktion von sehr vielfältigen Produkten, für den Export wie auch für den Eigenbedarf, und haben seit Jahrzehnten trotz Rohstoffarmut eine Außenhandelsüberschuss. Den wir noch nicht mal brauchen, die USA z.B. haben ewig ein Außenhandelsdefizit, und leben da auch gut mit.

Mit der Steinkohle hatten wir schon seit den 70ern nichts mehr verdient, und Atomenergie ist meistens die teuerste Variante, Strom zu produzieren, wenn man den Rückbau der Kraftwerke und die Beseitigung des Atommülls mitrechnet. Das Uran gibt es nicht nur in Niger, und die Kosten für diesen Rohstoff tragen kaum zum Preis des Atomstroms bei.

„Dafür haben wir Millionen Zuwanderer am Hals, für die wir auch noch Wohnraum bauen müssen, womöglich müssen wir auch noch nach der Pfeife der Moslems tanzen….“

Weitere radikale Moslems will ich auch nicht unbedingt haben. Wenn wir jetzt die Ukraine nicht unterstützen, und auch noch zusehen wie Putin sich eine ehemalige Sowjetrepublik nach der anderen wiederholt, dann kommen zu den knapp 2 Millionen Ukraineflüchtlingen noch schnell 10 oder 20 weiteren Millionen dazu. Das ist dann ein Desaster.

Wir können an Putin nichts drehen, der macht was er selber will. Wir können und müssen hier faktisch reagieren.

Die derzeitige Wohnungslage ist wirklich schon prekär. Vielleicht sollte man mal ganz entschieden fördern, dass sich jeder, der sich wohnungsmäßig verkleinern kann, dass der das jetzt zügig macht. Neubauen ist teuer und dauert. Oder vielleicht versuchen, dass eine Menge EU-Arbeitsmigranten zuhause mehr Arbeit finden, das wird unseren Wohnungsmarkt auch entlasten.



Kommentar vom 06.05.2024 14:02
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4605

@Realo 06.05. 10:59

„Da andererseits hauptsächlich Russen in der Ostukraine und auf der Krim lebten, haben es sich die Russen nicht gefallen lassen, dass man ihnen ihre Arbeitsplätze und sogar ihre Sprache nehmen und sie einfach vom Schwarzen Meer verjagen wollte und ihren Kriegshafen an die Nato verhökert….“

In der Situation nach 2014 hätte man verhandeln können, das sehe ich auch so. Wenn es dann aber dazu geführt hätte, dass Putin mit diesem Erfolg dazu motiviert gewesen wäre, statt diesem Angriffskrieg auf die Ukraine sich an das Baltikum heranzumachen, dann hätte uns das auch nicht geholfen.

„Ich nehme an, dass die Russen genau so wenig auf unsere Demokratie „stehen“,wie wir in Europa nicht auf die „einzig wahre Religion den Islam“ stehen, mit dem man uns „beglücken“ möchte.„

Entscheidend ist hier die Frage der Freiwilligkeit. Wir wollen in Europa unsere Demokratie nicht missen, und ich denke, dass auch die Russen überwiegend nichts gegen Demokratie hätten. Die finden sich mit der Putindiktatur nur ab, lieben tun sie diese überwiegend auch nicht, vermute ich mal.

Der demokratische Umsturz in der Ukraine war sicherlich auch vom Westen gefördert, aber letztlich dann doch eine freiwillige Entscheidung der Ukrainer. Und das macht hier den Unterschied.

„Und wenn Sie es genau wissen wollen, die kapitalistischen „Ultrademokraten“ wollen die Demokratie als „Hebel“ benutzen, um sich die russischen Bodenschätze unter dem Nagel zu reißen.“

Wie das denn überhaupt? Selbst wenn Russland EU-Mitglied würde, wären die russischen Bodenschätze weiterhin russisches Eigentum. Und auch ohne die Krimhäfen wird es nur etwas teurer, die Bodenschätze zu exportieren.

Überhaupt kann ich weder Islamismus, noch Kommunismus oder anderweitige Autokratien was abgewinnen. Ich bin ein Freund von Freiheit und Demokratie, das ist nicht einfach irgendeine Staatsform unter Vielen. Ich kann nur hier denken und schreiben was ich wirklich will. Das ist nicht austauschbar.

„Ich würde meinen,wir haben jetzt andere Probleme als die Klimakrise, z.B. eine Art drohende „Eiszeit“ nach einem Atomkrieg.“

Und doch ist die Klimakrise mehr als nur ein Thema zum gruseln. Das wird uns wirklich noch schwierige Zeiten bescheren können, auch wenn die Experten immer noch keine wirklich genauen Prognosen haben.

Ein Atomkrieg würde wohl nicht mehr zu einem nuklearen Winter führen, wir haben seit dem Ende des Kalten Kriegs weltweit 90% der Atomwaffen abgebaut. Dennoch kann ein strategischer Schlagabtausch in Europa immer noch zu einem Massensterben werden, das den 2. Weltkrieg weit in den Schatten stellt.

Die Krim wäre es nicht wert, hierfür einen solchen Schlagabtausch zu riskieren. Deswegen liefern wir ja auch nur Waffen, und vermeiden es, Kriegspartei zu werden. Und deswegen müssen wir nach Möglichkeit so viel aufrüsten, dass Putin es gar nicht erst versucht, doch noch Natogebiet anzugreifen.



Kommentar vom 06.05.2024 00:30
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/migration-wissenschaftlich-betrachtet/#comment-4602

@Realo 04.05. 14:54

„Jetzt mussten wir wegen der uns aufgezwungenen „Verteidigungspolitik“ und der „Nato Osterweiterung“, so wie der „Sanktionen“, auf das billige Russengas verzichten, zuschauen wie „Nordstream“ in die Luft gejagt wurde und als „Dank“ dafür Milliarden in die Ukraine schicken…“

Und angesichts der inzwischen desolaten Beziehungen mit Russland auch noch Aufrüsten, was richtig richtig teuer ist. Alternative wäre gewesen, die Ukraine aufzugeben. Verhandlungen mit Putin scheinen mir kaum erfolgversprechend gewesen zu sein. Man hätte es vielleicht versuchen sollen, ja. Am besten noch vor dem aktuellen Feldzug gegen die Ukraine als Ganzes.

Hätte Putin hier nicht so laut darüber nachgedacht, nach der Ukraine gleich mit dem Baltikum und dann Polen und Finnland weiterzumachen, dann wäre unsere Unterstützung der Ukraine sicher geringer ausgefallen.

Selbst wenn Putin doch noch die ganze Ukraine erobert, hat sich unsere Unterstützung dennoch gelohnt: Alles was er bis dahin an Menschen und Material verschlissen hat, das kann er definitiv nicht mehr bei einem Angriff auf Natogebiet einsetzten.

Mag sein, dass Putin hier nur laut rumgetönt hat. Das ist mir jetzt aber auch egal, so was sollte man lieber lassen. Wir müssen aufrüsten, und das gewaltig, auch weil ein Trump womöglich wieder Präsident wird und dann aus der Nato aussteigt.

Schlechte Zeiten für eine umfassenden staatliche Förderung der Energiewende. Klimabewusstsein bei den Menschen selber muss hier wohl mehr oder weniger im Alleingang die Energiewende schaffen. Angefangen mit weniger Verschwendung, weiter mit bewussten Kaufentscheidungen in die richtige Technik bis zu umfangreichen privaten Investitionen in weitere Solar- und Windparks.

Wenigstens kann die Politik noch dazu beitragen, dass die erforderlichen Genehmigungen wenigstens flott von statten gehen, das kostet vergleichsweise nichts. Eine Förderung des Stromnetzausbaus wie der Ladeinfrastruktur für Batteriefahrzeuge kann aber wohl nur zentral realisiert werden.



Kommentar vom 05.05.2024 15:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-21-star-wars-day-identitaeten-fossile-sturmtruppen-theorie/#comment-151569

@Michael 04.05. 22:05

„Eine rechtsstaatliche Demokratie und eine imperialistische Diktatur sind nicht gleichzusetzen.“

Interessant. Man stelle sich vor, die ganze Welt wäre rechtsstaatlich demokratisch regiert. Würden wir dann wirklich im völligem Frieden leben? Oder halten wir als Demokratien nur zusammen, und führen nur aus taktischen Gründen unsere Kriege nur gegen Diktatoren. Solange sich welche anbieten. Aus meiner Sicht ist dies derzeit eine wirklich offene Frage.

Die Lobby der Rüstungsindustrie könnte weiterhin aktiv sein. Und auch demokratische Regierungen könnten von eigenem Unvermögen ablenken wollen.

Solange uns fossile Diktatoren herausfordern, können wir uns auf diese konzentrieren. Daneben gibt es auch noch die chinesische Variante, das sind keine fossilen Altherrenregime, die haben durchaus eine florierende konkurrenzfähige Wirtschaft. Und das ganz ohne demokratische Freiheiten. Sollen wir die dann bekämpfen, spätestens wenn wir mit der Energiewende die fossilen Autokraten erfolgreich ruiniert haben?

So ganz eindeutig ist es nebenbei öfter nicht, wie demokratisch eine einzelne Demokratie dann auch ist. Die Türkei etwa scheint mir eher eine Mischform zu sein, und auch die Ukraine bekäme so wie sie ist keine Mitgliedschaft in der EU.

Und was aus den USA in den nächsten 5 Jahren noch wird, das könnte ziemlich spannend werden.

Die Zukunft scheint mir derzeit ziemlich offen zu sein. Ob dass nicht nur bedrohlich, sondern auch spannend ist, das weis ich noch nicht so recht. Den Niederungen der menschlichen Suche nach Macht stehen die Herausforderungen der Erhaltung der Erdsysteme gegenüber. Globalisiert wohl endgültig, das kann auch eine wirkliche Perspektive werden, wenn es sich günstig entwickelt.

Starwars als mythologisches Gedankenexperiment mit einer ganzen Galaxis ist hier durchaus weiterführend.

Wie die Zusammenarbeit des Westen mit China weitergeht, das dürfte auf Erden zunächst mal wirklich entscheidend werden. Neben einer weiteren Demokratisierung des Planeten erscheinen mir die globale Energiewende wie die Entschärfung der Armut im globalen Süden ebenso wichtige Projekte zu sein. Die Reihenfolge, in der wir diese Probleme angehen, die sollte m.E. durchaus zunächst mal ganz pragmatisch sein.

Eine Reduzierung unserer Verschwendung wird jedenfalls für alle drei Herausforderungen hilfreich sein. Und würde nebenbei den Stresslevel in unserer Leistungsgesellschaft mäßigen können.



Kommentar vom 04.05.2024 14:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/elinor-ostrom-und-diskussionen-mit-marxismus-glaeubigen/#comment-151490

@Julian Apostata 04.05. 09:52

„Ständig müssen die Produktionsmittel wegen des technischen Fortschritts ersetzt werden. Dieser Zwang wird erst dann weg fallen, wenn die Naturgesetze keinen technischen Fortschritt mehr zulassen.“

Interessanter Ansatz.

„Vielleicht hat aber auch jemand eine Idee, wie man den Privatkapitalismus schon vor dem Ende der blauen Kurve verdrängen kann. Mir fällt dazu leider nichts Konkretes ein.“

Einfach mal radikal die Verschwendung abbauen? Zusammen mit nicht unerheblicher weiterer Automatisierung wird dann wirklich die Arbeit knapp. Allerdings ohne dass das ein Problem sein muss. Wir arbeiten dann einfach weniger. Kommunismus brauchen wir dann dafür nicht mal. Wenn die Kapitalisten nur genug Steuern zahlen, dann klappt das mit dem Ende der Verschwendung doch auch prima ohne Kommunismus.

Die Menschen müssen nur wirklich einsehen, was die Welt braucht und was sie selber wirklich brauchen, und auf den Geschmack kommen, dass man mit deutlich weniger Arbeitszeit meistens viel mehr vom Leben haben kann. Und dabei gleichzeitig auch nachfolgenden Generationen noch bessere Lebensgrundlagen übrig bleiben.

Die Idee von öffentlichen Gütern bleibt dabei aktuell. Gemeinschaftsaufgaben und Ressourcenverbrauch müssen staatlich organisiert werden, und Verschmutzungsrechte müssen eingepreist werden.

Wenn wir die Verschwendung erkennen und aufgeben, dann spielt es gar keine Rolle mehr, ob jetzt die meiste Produktion privatwirtschaftlich bleibt oder vom Staat organisiert wird. Wichtiger wäre, die verbliebene sinnvolle Produktion klimaneutral hinzubekommen, und dabei mit den zur Verfügung stehenden metallischen Rohstoffen auszukommen. Auch das braucht keinen Sozialismus, wenn hier die freien Märkte z.B. mit CO2-Steuern ergänzt werden, und z.B. genug gute Radwege gebaut werden, dann dürfte das schon fast funktionieren.

Die Stromnetze z.B. könnten allerdings wohl ganz gut staatlich organisiert sein. Die Stromproduzenten könnten dann gerne privatwirtschaftlich bleiben, wenn denn die CO2-Steuern und die Kapitalertragssteuern hoch genug wären.

Letztlich geht es um eine Wirtschaft ohne Wachstum. Die Menschen können gerne weniger arbeiten, das ist nicht das Problem. Aber dann kann das Kapital nicht mehr wachsen, und das erfordert dann halt mehr Steuern auf Kapital, in Form von Kapitalertrags-, Vermögens- und Erbschaftssteuern. Das dann durchzusetzen wäre das eigentliche Problem.

Darauf zu warten, dass die Naturgesetze keinen technischen Fortschritt mehr zulassen, das würde der Planet schlichtweg nicht überleben.



Kommentar vom 03.05.2024 14:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-kandidatur-von-c-suthorn-fuer-das-wikimedia-universal-code-of-conduct-coordination-committee/

@Michael 02.05. 21:41

„Deswegen werden wir im Dialog miteinander und mit anderen stets mehr erfahren als jede/r Einzelne.“

Unbedingt. Aber die Kultur und auch die Wirklichkeit dahinter ist nicht in einem persönlichen Mikrokosmos alleine fassbar. Es braucht Viele, dass da die Mannigfaltigkeit der Kulturen hineinpasst.

„Wir schauen aus verschiedenen Perspektiven auf eine uns gemeinsame Welt.“

Entsprechend können diese Perspektiven nicht immer in jeder Begegnung untereinander sinnvoll geteilt werden. Annähern geht, keine Frage.

Die Wirklichkeit selbst ist kein Mikrokosmos, wie der eines einzelnen Menschen. Der Makrokosmos ist komplexer, als was ein Mensch je fassen kann. Eine kosmische Geisteswelt wäre entsprechend ein ganzes System, vergleichbar wie das Internet gegenüber einem einzelnen PC.

Zugänge habe wir alle, sind aber alle weit davon entfernt, alles Relevante selbst erfassen zu können. Es fehlt einfach die Ladezeit wie auch die persönliche geistige Kapazität.

Wollen wir einen möglichst guten Überblick, dann können wir den gezielt suchen. Wir müssen uns dann aber die Zeit dafür nehmen, und uns klar sein, dass wir niemals alles abdecken können.

KI könnte entsprechend über die möglichen Kapazitäten eines einzelnen Menschen hinaus wachsen. Einfach weil sie skalierbar ist. Das sind wir Menschen eben nicht. Wie wir dann in einer Zusammenarbeit von Menschen und hochskalierter KI über beides hinauswachsen können, das wäre dann eine sehr interessante Möglichkeit mit ungeahnten Perspektiven.

So ergeben sich Monismen, wenn sich viele Menschen die Zeit nehmen, sich wahrhaftig dialogisch zu verständigen. Aber demnächst eben auch hochskalierte KI-Monismen, die von Menschen nur akzeptiert, aber gar nicht mehr ganz erfasst werden können?



Kommentar vom 03.05.2024 01:07
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/drogen-europaeische-buergermeister-schlagen-alarm/#comment-89876

@Stephan 02.05. 10:37

„Diese werden infantilisiert, z.B. über den Suchtbegriff. Sie sind dann keine autonomen Subjekte mehr, sondern kranke Entitäten, in die man eingreifen muss...“

Wobei dann mit schwereren psychischen Krankheiten nicht viel anders verfahren wird. Ist der eigene Zustand desolat genug, dass man nicht mehr ohne einen klinischen Rahmen klar kommen kann, dann wird der öfter auch gegen den eigenen Willen verordnet.

Was für den Betroffenen nicht selten deutlich günstiger ist als eine eventuell sonst drohende Obdachlosigkeit. Oft genug sehen die Betroffenen auch die Einweisung, wenn es ihnen wieder besser geht, dann auch ein, und sind froh, dass sie die Krise irgendwie überstanden haben.

„...die Verteidigung von: Freiheit, Autonomie, Verantwortlichkeit.“

Hier kommt es eben drauf an, in welchem Zustand man sich befindet. Es kann Sinn machen, jemanden Zwangsbehandlung zukommen zu lassen. Man bräuchte sowas wie Genesungsbegleiter mit Ex-In-Ausbildung, die direkt beim Gericht angestellt sind, und als eine Art Anwalt mit dabei sind, wenn von einem Richter eine Zwangsmaßnahme zu prüfen ist. Sind hier die Experten unter sich, dann kann das in manchen Fällen zu unguten Ergebnissen führen.

Allerdings ist gerade Drogengebrauch natürlich gar nicht immer eine behandlungsbedürftige Sucht, und kann auch wirklich individuell verantwortet werden. Da gibt es oft überhaupt keinen Handlungsbedarf, auch macht ein generelles Substanzverbot selten wirklich Sinn.

Niemand sollte darauf verpflichtet werden, stets nach dem gesundheitlichem Optimum zu leben. Der Arzt darf und soll da gerne zu raten, aber ein Eingreifen gegen den eigenen Willen kann hier nur die absolute Ausnahme sein.



Kommentar vom 02.05.2024 13:47
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/evidenzbasierte-medizin-und-die-pandemie-vorsicht-vor-uebervereinfachung/

@Markus Pössel 29.04. 00:32

„Genau darum, dass die Option “Abwarten” kein selbstverständlicher Default ist, sondern genau so untersucht werden muss wie Maßnahmen, bezog sich mein Text ja.“

Und doch würde ich es im Zweifelsfall vorziehen, eben keine neuen zusätzlichen Vorschriften zu erlassen. Die Welt der Vorschriften breitet sich sowieso schon immer mehr aus, da sollte man dann auch mal was weglassen, wenn der Gewinn unklar oder eh nur klein sein kann.

Was immer bleibt, sind Empfehlungen, die dann in Eigenregie von den Menschen ja auch umgesetzt werden können. Da würde ich dann nicht dran sparen.



Kommentar vom 01.05.2024 02:07
https://scilogs.spektrum.de/engelbart-galaxis/ist-der-verzicht-auf-rechtschreibung-in-der-schule-verfassungswidrig/#comment-5527

@Hauptartikel

Ich war in Deutsch und in Rechtschreibung auch mit dem Abitur nicht soo gut. Aber mit viel Übung in den letzten Jahren hat sich das schon gebessert, OpenOffice hilft freilich mit, und unterstreicht ja schon alles, was es nicht kennt. Da hab ich dann über die Jahre dann auch dran gelernt.

Einerseits stockt es beim Lesen, wenn Fehler da drin sind. Werden es zu viele, dann stockt das umso mehr, und das kann auch bis zu Missverständlichkeiten führen. Also, Rechtschreibung macht schon Sinn würde ich sagen.

Andererseits könnte die KI hier zukünftig komplett aushelfen. Wenn eine KI-Instanz gezielt auf einen selbst ganz persönlich konfiguriert ist, und das was man schreibt, dann ins Hochdeutsche übersetzt, dann könnte man damit arbeiten.

Man bedenke mal, wie viel Mühe es denn nun schon macht, die Rechtschreibung zu erlernen. Wenn man hier nur halb so viel Schülerzeit für investieren würde, dann wäre Platz für was Sinnvolleres.

Immerhin schreibe ich inzwischen fast alles am Computer. Bei meiner schwer leserlichen Handschrift hätte ich durchaus ernste Schwierigkeiten, wenn ich z.B Kommunikation mit Behörden nicht am Computer machen könnte. Von Hand Schreiben brauche ich aber fast nur noch für eigene handschriftliche Notizen. Und wenn ich das gar nicht könnte, dann wäre es kein Problem, dann müsste ich eben das auch noch am Computer oder Smartphone machen.

Anderseits, Dialekte und persönliche Ausdrucksweise müssen doch auch gar nicht mal so schlecht sein. Und bei Bedarf kann KI wohl schon bald eben fast in Echtzeit wirklich alles übersetzten. Sogar Audiosequenzen. Und auch die noch so kreativen Leistungen von Legasthenikern.

Wenn ich jetzt mich selbst darauf geeinigt habe, das Wort Boot als Bott zu schreiben, dann erkennt die KI, was ich meine und korrigiert das dann automatisch. Theoretisch ginge das sogar Rückwärts, und die persönliche KI bereitet mir Wikipedia so vor, wie ich selbst es schreiben würde. Und überall wo da Boot steht, zeigt sie mir schon im Browser Bott an. Für ganz harte Fälle von Legasthenie.

Bayrisch und Ruhrdeutsch lässt sich so auch fast unbemerkt ineinander übersetzen. Überhaupt könnte mein Browser alles Fremdsprachige sofort in Deutsch anzeigen, wenn ich einen Button „Die aktuelle Seite in Deutsch anzeigen“ rechts oben hätte. Den könnte ich dann auch auf Blogbeiträge anwenden, die von Legasthenikern geschrieben wurden.

Also scheint es mir durchaus eine offene Frage zu sein, wie lange wir noch penible Rechtschreibung wirklich brauchen. Semantik und Ausdruck zu erlernen, sind nun auch viel Arbeit, da gibt es genug zu tun mit.