www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2023/05 (T.J.)



Kommentar vom 31.05.2023 01:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138230

@Michael 30.05. 21:03

„Ich überlege, in Zukunft auch einmal zur fatalen Rolle der industriellen Massentierhaltung in der niederländischen Stickstoffkrise (die sich zu einer Demokratiekrise auswächst) zu thematisieren…“

Das Hauptproblem ist hier ja gerade, dass dort massenhaft Fleisch exportiert wird, und das Vieh wesentlich mit importiertem Futter gefüttert wird. Riesige Mengen an Mist bleiben dann da.

Der viele Stickstoff im Mist geht dann zu einem Teil ins Grundwasser, was dessen Qualität verschlechtert. Der andere Teil geht in die Luft, und düngt die ganze Gegend. Außerdem tragen die Stickoxide zum Treibhauseffekt bei. Und das wirkt sich wohl deutlich mehr aus als das Methan, dass von der Viehhaltung ausgeht. Methan trägt zwar mehr zu den aktuellen Treibhausgasemissionen bei, bleibt aber im Mittel nur 12 Jahre in der Atmosphäre. Bei den Stickoxiden sind es 114 Jahre. Kohlendioxid bleibt uns noch länger erhalten.

Um die Landwirtschaft klimafreundlicher zu machen, müssen wir uns wohl eher um die Stickoxide kümmern. Hier hilft schon mal eine vernünftige Kompostierung von dem Mist, den unsere Nutztiere produzieren. Wird der Kompost dann im Bioanbau als Dünger verwertet, dann sorgt das sogar dafür, dass Kohlenstoff durch Humusbildung im Ackerboden gebunden wird.

Mit weniger Viehhaltung geht es sicher auch noch mal besser. Aber die Viehhaltung komplett einzustellen wäre m.E. dennoch unsinnig. Erstmal wollen die Meisten wenigstens Milchprodukte und Eier essen, und dabei fällt dann eben auch schon mal eine gewisse Menge Fleisch an. Dann gibt es noch Einiges an Überschüssen und Nebenprodukten, mit denen sich auch noch eine Menge Schweine und Hühner füttern lassen.

Es wäre zu schade, dieses potentielle Viehfutter in Biogasanlagen zu verwerten. Zumindest wenn man nun wirklich gerne öfter auch mal Fleisch essen mag. Sicherlich bleiben mit flächendeckendem Bioanbau und deutlich reduzierter Fleischproduktion immer noch 2 % bis 3 % der insgesamt ausgestoßenen Treibhausgase für die Landwirtschaft übrig. Dafür können aber dann auch Wiesen und Äcker eine gewisse Menge an Kohlenstoff binden.

Nicht soviel wie die Aufforstung von Wäldern oder die Wiedervernässung von Mooren, aber immerhin auch was. Und Holz oder Torf kann man nicht essen.



Kommentar vom 30.05.2023 16:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138220

@Mussi 29.05. 19:03

„Nicht der Mensch alleine leistet.
Vor allem nicht alleine für den Menschen.“

Genau darauf kommt es ja an. So wie wir nur die Rohstoffe nutzen können, die es auszugraben gibt, und nur auf den Flächen Ackerbau betreiben können, die von der Bodenstruktur und dem Klima her geeignet sind, so sind wir auch an die klimatischen Nebenwirkungen von fossilen Brennstoffen gebunden.

Wir leben nicht im leeren Raum. Es ist ja rühmlich, wenn eine Firma gut nach Öl bohren kann, und doch ist das ein Auslaufmodell. Weil uns sonst das Klima um die Ohren fliegt.

Auch die Landwirtschaft ist eine wichtige Baustelle. Bioanbau verringert die Lachgasemissionen, sorgt dafür dass CO2 im Boden gebunden wird und löst auch das Problem von Überschüssen, die den Verdienst der Bauern gefährden. Das ist weit besser, als der Anbau von Energiepflanzen. Was die zur Energieversorgung beitragen geht auch mit Windrädern und PV-Modulen. Und nur mit flächendeckendem Bioanbau kann man wirklich die Biodiversität erhalten.

Nebenbei erhöht sich mit Bioanbau die Qualität der Erzeugnisse ganz erheblich, dass wir sogar mit deutlich weniger Fleischkonsum auskommen. Was dann wiederum den Flächenbedarf reduziert, dass wir mehr Natur freien Lauf lassen können. In solchen blühenden Landschaften können wir selber uns wiederum wohl fühlen, und haben auch deutlich weniger Bedarf, Urlaub in fernen Ländern zu machen.

Insbesondere ist eine bauliche Verbesserung unserer Städte sehr wertvoll für uns Stadtbewohner. Je mehr Grün, und je mehr wildes Grün und je weniger Autoverkehr, desto besser lebt es sich da auch. Das sind doch alles ganz handfeste Fakten, dagegen steht nur eine Autoindustrie, die zwar anerkanntermaßen eine hohe Kunst praktiziert – aber eben doch viel zuviel produziert. Mehr als wir brauchen, und vor allem viel mehr, als wie die Natur von Stadt und Land es vertragen kann.



Kommentar vom 30.05.2023 13:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/viele-berge-viel-zivilgesellschaft-und-viele-verschwoerungsmythen-wisskomm-fuer-die-tagesschau/#comment-138217

@Michael 29.05. 22:20

„Zu Ihrer Kälte-These nur der Hinweis, dass das extrem hierarchisch-kooperierendere Pharaonenreich in Ägypten um das Wassermanagement am Nil entstand, nachdem eine längere Hitzephase große Regionen Nordafrikas ausgetrocknet hatte.“

In Ägypten war es vermutlich eine reine Kulturleistung, hier eine organisierte Bewässerung hinzubekommen. Die Lebensbedingungen mit kalten Wintern mögen über etliche Jahrtausende durchaus den sozialen Zusammenhalt gefördert haben, was sich sogar biologisch niedergeschlagen haben mag. Einfach weil die Kälteerfahrung über so lange Zeiträume andauerte.

Im Norden läufts dann auch eher besser und sozialer. Da kann man auch China zurechnen, das liegt zwar eher südlich, hat aber richtig kalte Winter. Russland mag eine Ausnahme sein wie Nordkorea, das Klima ist sicher nur eine Nebenbedingung unter vielen. Gesellschaften sind ziemlich komplex.

Die aktuellen kulturellen Bedingungen mögen wiederum selbst den größten Einfluss auf das soziale Leben haben. Eine Verbesserung des kulturellen Klimas kann dann auch das Sozialleben entscheidend fördern. Und kulturelle Katastrophen wie autokratische Despoten oder der Islamismus ruinieren dann auch wieder das Sozialleben.



Kommentar vom 30.05.2023 01:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138205

@Realo 29.05. 19:03

„Sparen am Konsum erscheint oft zweckmäßig. Aber er geht auch zu Lasten von hoch spezialisierten Arbeitnehmern die ihre Jobs verlieren. Wenn sie etwas älter sind, haben sie große Probleme sich neu zu orientieren.“

Nur weiter konsumieren damit keine Arbeitsplätze verloren gehen ist meine ich dennoch nicht sinnvoll. Immerhin ist der Arbeitsmarkt aktuell zumindest in Deutschland eher auf der Suche nach Arbeitskräften, das macht es auch für ältere Arbeitnehmer einfacher, was Neues zu finden.

„Radwege werden ohnehin gebaut.“

Was Radwege angeht, da ist aber zumindest in Dortmund noch ganz viel Luft nach oben, etwa im Vergleich zu vielen holländischen Städten, oder mit Kopenhagen. Es ist auch sicher kein Zufall, dass sowohl Holland wie auch Dänemark keine eigene Autoindustrie haben. Die Konzentration auf Autofreundlichkeit bei uns ist vermutlich auch davon motiviert, Arbeitsplätze in der Autoindustrie zu halten, die nun mal eigentlich nicht nur keinen Sinn machen, sondern zusätzlich auch noch u.a. das Klima ruinieren.

„Wohnungen umzubauen ist teuer.“

Soviel umbauen muss man wohl nicht. Wenn die Kinder aus dem Haus sind können die meisten ganz gut in eine neue kleinere Wohnung umziehen. Das spart eben dann Kosten und Treibhausgase, ohne dass es wirklich weh tut. WGs sind auch ziemlich platzsparend, oder wenn man in einer neuen Beziehung ist, dann spart es auch Platz, wenn man schneller zusammenzieht. Außerdem lebt es sich so geselliger.

Das spart nicht nur direkt an Strom und Heizung, dass braucht dann auch weniger Neubauten, und die Bauarbeiter können sich darauf konzentrieren, die Altbauten energetisch zu sanieren. Wir haben ja nicht nur die Herausforderung die Energiewende zu finanzieren, es sind doch auch die Arbeitskräfte knapp, dass es Sinn macht, auch mit den Arbeitskräften zu haushalten.



Kommentar vom 29.05.2023 13:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138190

@Realo 29.05. 11:31

„Letztlich haben Wissenschaft, Technik und alle Menschen die in diesem Sinne arbeiten, die Welt immer „besser gemacht“ und nach und nach immer mehr Menschen auf der ganzen Welt die Existenz gesichert.“

Das muss man in der Tat anerkennen. Aber die Technik hat eben Nebenwirkungen u.a. in Form von Klimaerhitzung durch Treibhausgasemissionen. Und ohne Technik ist dieses Problem auch überhaupt nicht lösbar. Wir brauchen dafür günstige PV-Module und Windräder, Akkufahrzeuge und Wärmepumpen, mehr Fernstromleitungen und eine begrenzte Wasserstoff-Infrastruktur. Ohne dem hätten wir praktisch keine Chance, den Klimawandel zu begrenzen.

Es kann aber vorübergehend, so ca. für die nächsten 30 Jahre, durchaus Sinn machen, wenn auch der Einzelne am eigenen Konsum einspart, dann geht die Energiewende einfach viel schneller. Das kann uns, meine ich, die Begrenzung des Klimaproblems wert sein.

Insbesondere können mehr und bessere Radwege in den Städten Vielen ermöglichen, auf das eigene Auto zu verzichten. Und jeder, der sowieso in einer etwas zu großen Wohnung wohnt, kann, wenn er sich verkleinert, Platz machen, und so dazu beitragen, die Wohnungsnot zu entschärfen. Dann können die Bauarbeiter sich darauf konzentrieren, die Altbauten energetisch zu sanieren, weil wir dann weniger Neubauten brauchen.

Und wer jung genug ist, der kann sich auch gerne überlegen, ob nicht eine Fahrradtour von Campingplatz zu Campingplatz nicht auch mal ein interessantes Projekt ist. Das produziert sogar weniger Treibhausgase, als wenn man zuhause bleibt und gar nicht in der Urlaub fährt.

Und diese Möglichkeiten, den Konsum zu begrenzen, sparen auch jede Menge eigenes Geld, und machen so auch das eigene Leben einfacher. Technik ist hier wirklich viel, aber eben wirklich nicht alles, was wir machen können.

„Selbstverständlich bin ich für eine psychologische Aufarbeitung aller entsprechenden Probleme, gegen eine „dumpfe“ Verdrängung oder einen sinnlosen Aktionismus.“

In der Tat müssen wir auch gucken, dass wir die Energiewende vernünftig angehen, und bezahlbar halten. Teuren Aktionismus sollten wir vermeiden. Aber eben auch eine Reduktion von Konsum fördern, soweit das möglich ist und Sinn macht.



Kommentar vom 28.05.2023 13:56
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-514

@reutlinger 27.05. 13:25

„Die Gegenströmungen des Antireduktionismus und des Emergentismus halten sogar daran fest, dass die Welt holistisch und nicht teilbar ist. Interpretation wäre damit beliebig möglich, einschließlich metaphysischer, spiritueller und spekulativer Vorstellungen.“

Wenn man dies als Realität akzeptiert, dann bleibt eben Pluralismus als Konsequenz übrig. Wir müssen dann halt gucken, wie wir uns dennoch auf eine gemeinsame Linie einigen, um die gemeinsamen Herausforderungen hinzubekommen.

Entscheidend scheint mir hier zu sein, dass man die ziemlich gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse als solche respektiert, auch wenn man kein rein wissenschaftliches Weltbild vertritt. So wie man selbstverständlich einen Computer nutzt, weil er halt offensichtlich funktioniert, kann man ja auch die Realität des Klimawandels anerkennen, und die nötigen Konsequenzen ziehen. Weil der Klimawandel auch eindeutig existiert, und eine Reduktion unserer Treibhausgasemissionen diesen zweifelsfrei reduzieren kann.

Bei der Frage der eigenen Verantwortung dem Ganzen gegenüber findet man in eher spirituellerem Kontext sogar eher dazu, die eigenen Interessen zurückzustellen, wirklich über den eigenen Tellerrand zu gucken, und die nötigen Konsequenzen tatsächlich auch zu ziehen.

Wenn die spirituelle Einstellung allerdings ganz aus dem Ruder läuft und ins Verschwörungsmythologische ausartet, dann ist sie freilich nicht mehr hilfreich, und wird selber zu einem massiven Problem.



Kommentar vom 27.05.2023 14:13
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-501

@reutlinger 26.05. 20:31

„Eine interessante Frage ist, welche Interpretation für die Zukunft des Menschen und der Menschheit die beste ist, z.B. hinsichtlich Klima- und Umweltzerstörung, oder im Hinblick auf aktuelle Kriege.“

Neben Toleranz ist hier wohl Verantwortung gefragt. Ob es jetzt mit Wissen oder Mythen funktioniert, ist auch nicht ganz egal. Wenn die Mythen jetzt zwar ungewiss, aber doch auch Potential auf einen wahren Kern haben können, werden sie aber durchaus interessant.

Wissen ist auf jeden Fall recht nachhaltig. Und sollte die Wahl sein, soweit wie das Wissen reicht zumindest. Wo das Wissen nicht hin reicht, werden Mythen manchmal sogar unumgänglich, hier ist dann eher die Frage, welche Mythen man sich wählt. Auch in Hinblick auf Toleranz und Verantwortung.

„Selbstverständlich sind alle Menschen einigermaßen gleichartig, so dass sich auf Grund gleicher Erfahrungen bestimmte Interpretationen für die Lebensgestaltung besser bewähren als andere.“

Ich weis nicht. Kulturelle und persönliche Hintergründe können doch sehr verschieden sein, und auch über die Zeit ändert sich hier recht viel. Einen gewissen Pluralismus müssen wir glaube ich mitrechnen, eine gewisse Vielfalt einbeziehen und uns darauf einstellen.



Kommentar vom 27.05.2023 13:10
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-496

@Martin Bäker 27.05. 09:10

„So ziemlich alle anschaulichen Umschreibungen des Elektrons in diesem Kommentar sind falsch:...“

Schade. Man mag sich ja gerne was vorstellen, ohne Physik studieren zu müssen. Hast Du anschauliche Umschreibungen des Elektrons, die nicht falsch sind?

„Dieses winzige Ding kann einen Atomkern einhüllen wie ein Mantel und bläst sich dabei zu einer Größe von 10 hoch – 10 m auf.“

Diese Vorstellung von @irgendwer kenne ich aus dem Chemieunterricht, und das scheint mir nicht falsch zu sein.



Kommentar vom 26.05.2023 01:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138171

@Viktualia 25.05. 21:43

„Ja, das ist echt beeindruckend, wie sehr “der Umsatz” von Strom steigt.
Auf der Ebene der Energieverschwendung haben sie Recht, da wäre eine Reduzierung des Umsatzes wichtiger als diese Konzentration auf Strom.“

Wind und PV-Sonnenenergie fällt als Strom an, und lässt sich am effektivsten durch die direkte Nutzung als Strom nutzen. Deshalb brauchen wir Lithiumakkufahrzeuge und Wärmepumpen, da führt keine Weg dran vorbei. Was mir hier nur auffällt, ist dass man offenbar gerne schon mal die Verbraucherseite noch vor der Produktionsseite fördert.

Erstmal mehr Windräder würden den Strompreis senken, und erstmal mehr Wärmepumpne werden ihn steigern. Genau das kommt den Stromkonzernen durchaus gelegen. Die Windräder an Land sind längst konkurrenzfähig, es hapert hier seit etlichen Jahren nur an den Baugenehmigungen. Derweil jetzt die Hausbesitzer gezwungen werden sollen, Wärmepumpen auf eigenen Rechnung auch dann einzubauen, wenn es sich noch gar nicht rechnet.

Insgesamt würde es alles viel schneller gehen, wenn eben generell weniger konsumiert würde. Das können auch die Lobbyisten kaum verhindern, das haben die Menschen selber in der Hand. Insbesondere vernünftige Radwege wären allerdings sehr hilfreich, und würden es erleichtern, vom eigenem Auto wegzukommen. Hier sehe ich das größte realistische Konsumeinsparpotential.

„Auch wenn wir die Kreisläufe, die unsere Realität ausmachen, nicht wahrnehmen, sie leugnen und missbrauchen, existieren sie trotzdem.“

Genau hier ist einfach mehr Bewusstsein gefragt.

„Ich bin sicher, dann würden sich auch ein paar mehr finden, die Bock auf eine Ausbildung im Handwerk haben.“

Wobei gerade das Handwerk wohl die besten Chancen hat, noch viele Jahrzehnte nicht von KI und Robotern ersetzt zu werden. Jobs in der Verwaltung werden vermutlich demnächst deutlich weniger werden. Alles was ziemlich Textbasiert ist, könnte bald die KI billiger als der Mensch hinbekommen. ChatGPT soll inzwischen auch Abiturprüfungen bestehen können. Wenn ich jetzt als Schüler auf dem Gymnasium mit der 10. Klasse fertig wäre, würde ich ernsthaft drüber nachdenken, lieber gleich eine Lehre als Heizungsbauer anzufangen.



Kommentar vom 25.05.2023 14:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/

@Viktualia 23.05. 21:21

„Wieso denn ausgerechnet “Umsatz”?
Ich schätze, sie meinen das mit dem “ewigen Wachstum”, das ja nicht funktionieren kann.“

Ich meine hier den rein finanziellen Umsatz. Was ewig draus wird, ist mir jetzt auch nicht das akute Thema. Ich stelle nur fest, dass ganz aktuell die Energiewende sehr viel schneller laufen kann, wenn zumindest mittelfristig weniger konsumiert wird. Es fehlt hier weniger am Geld, sondern auch an Arbeitskräften und Rohstoffen wie Kupfer oder Lithium.

„Was Menschen brauchen, ist Beschäftigung; von Geld wir man weder satt noch zufrieden.“

Langfristig auch, allerdings sind Investitionen in die Energiewende dann doch keine reine Beschäftigung, sondern ganz handfeste Maßnahmen, das Klimasystem vor dem Absturz zu bewahren.

„Die “praktische Umsetzung” (Rahmengestaltung; sie machen sich ja nicht die Hände schmutzig, sondern die Gesetze) ökologischer Anliegen gelingt ihnen oft nicht besonders gut.“

Das ist mir auch schon aufgefallen. Die EEG-Umlage war maximal unsozial, das mit Energiepflanzen und Palmöl ist sicher eine Maßnahme gegen landwirtschaftliche Überproduktion, aber ökologisch und klimaschutzmäßig sinnvoll ist das sicher nicht.

„Aber wenn die angeblichen “Ziele dahinter” in Verschwörungstheorien abdriften ist bei mir Schluss.“

Bei mir auch, aber die Lobbyisten sind real und sicher nicht untätig. Egal was läuft, die deutschen Stromkonzerne machen meistens einen guten Schnitt dabei. Das gilt auch beim aktuellen Wärmepumpengesetz. Etwas verfrüht würde ich sagen, ein paar Jahre regen Zubau von Windenergie wäre wohl vorher sinnvoll – den Stromkonzernen passt es dagegen wunderbar, wenn erst die Wärmepumpen kommen, bevor der Windstrom dafür da ist.

Entsprechend sinnvoll wäre es, wenn die Wärmepumpenpflicht vorerst nur für windenergiereiche Regionen in Norddeutschland gelten würde. In Süddeutschland werden die Wärmepumpen nun leider erstmal überwiegend mit fossilem Strom laufen müssen. Gut für die Stromkonzerne, teuer für die Immobilieneigentümer und Mieter, und es würde sogar Arbeitskräfte binden, die besser PV-Anlagen, Windräder und neue Stromtrassen installieren sollten.

Und es kann auch passieren, dass sowohl Gerät wie Installateure fehlen, und so manch einer Monate auf seine neue Heizung warten muss, und per Heizlüfter die Zeit überbrücken muss. Wieder gut für die Stromkonzerne.

Das sind alles nur Kleinigkeiten, es betrifft ja nur den Austausch von alten kaputten Heizungsgeräten. Aber es wäre vermutlich dennoch eben vorerst nur für Norddeutschland wirklich sinnvoll.



Kommentar vom 25.05.2023 12:58
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-475

@little Louis 24.05. 18:40

„Die große Fage ist die nach dem Grund für diese “eigentlich” doch völlig unnötige Engführung des Forschergeistes.Es besteht kaum mehr die Gefahr einer(irrationalistischen) Überwältigung des Lichtes der Aufklärung bzw. der Wissenschaft durch eine übermächtige Koalition von irrationaler kirchlicher Dogmatik. (Im Verein mit einer absolutistischen Staatsmacht)“

Naja, in Europa tatsächlich absehbar nicht. Aber in muslimischen Ländern oder den USA schon eher. Die Evangelikalen sind in den Staaten doch ziemlich aggressiv unterwegs. Da sollen sich sogar spürbar viele junge Menschen für ein wissenschaftliches Studium nicht mehr interessieren, rein aus Glaubensgründen.

Ob das jetzt überhaupt was hilft, wenn sich die Wissenschaft konsequent allem Spirituellem enthält, ist eine andere Frage. Insbesondere Menschen mit eigenen spirituellen Erfahrungen kann man damit letztlich nicht sonderlich beeindrucken. Eher distanzieren.



Kommentar vom 24.05.2023 13:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138156

@Viktualia 23.05. 21:21

„WGs in leerstehenden Kaufhäusern, um “die Innenstädte wiederzubeleben”?“

Ne, ich meine wenn sich viele wohnungsmäßig verkleinern würden, wäre die Wohnungsnot schnell vorbei, es müsste wenig neu gebaut werden und die Handwerker hätten Zeit die Altbestände energetisch fit zu machen. Das würde für die Energiewende richtig Tempo machen.

„Dualismus, ick hör dir trapsen – mein Punkt wäre, dass es nicht um “die Wohlhabenden”, sondern “die Regierenden” gehen müsste. Die von uns Legitimierten, rsp. die Mächtigen.“

Mir ging es hier darum, dass das Verhalten der Wohlhabenden viel ausmacht. Wenn die nur ihren Wohlstand auf regenerativ umstellen, ohne ihn auch zu reduzieren, geht die Energiewende nur ziemlich langsam, weil es dann neben Geld vor allem auch an Arbeitskräften und Rohstoffen mangelt.

Die Regierenden sind freilich noch wichtiger, die Rahmenbedingungen die die setzen, brauchen wir genauso. Erstmal muss man hier die rechtlichen Hürden für Windräder und Stromtrassen abbauen. Das ist das absolut dringlichste. Aber auch kann der Gesetzgeber es versuchen, die Menschen zu motivieren, sich wohnungsmäßig zu verkleinern, und überhaupt weniger zu konsumieren. Auch wenn das gegen alles ist, was die Politik in den letzten 70 Jahren angestrebt hat: Wirtschaftsförderung als oberstes Primat quer durch alle Parteien und alle demokratischen Staaten.

Wir können uns hier eine Pause leisten, und werden die freie Arbeitszeit dann in die Energiewende investieren. Nebenbei könnten es viele auch stressmäßig sowieso gebrauchen, weniger zu arbeiten, das ist aber eine andere Baustelle.

„Es ist halt nur noch nicht in den Köpfen angekommen, bzw. es wären vielleicht nicht ganz die gleichen Profiteure.“

Wenn wir nur schon mal von dem maximalen Umsatz runter kommen würden, dann wäre hier Luft für eine schnelle Energiewende.

@Realo 23.05. 22:59

„Es kommt halt auf eine Energiewende mit Augenmaß an, nicht auf blindwütige Ideologie, die die Gesellschaft spaltet.“

Genau das ist ja auch wichtig. Jeder Konsum bindet Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe, und wir können es wirklich gut gebrauchen, wenn viele ihren Anteil überprüfen und entsprechen soweit sinnvoll reduzieren. Nur so haben wir auch den Spielraum, den wir brauchen, damit es wirklich zügig mit der Energiewende weiter gehen kann.

Den Menschen einfach das Geld wegnehmen, dass sie weniger konsumieren müssen, wäre jetzt suboptimal. Insbesondere weil man dieses Geld ja auch braucht, um den Umbau zu finanzieren. Und es trifft dann auch vor allem die, die sowieso knapp bei Kasse sind und die gar nicht so viele Treibhausgase produzieren.



Kommentar vom 23.05.2023 15:22
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-453

@Belzagor 23.05. 09:27

„Aber wie so oft kann das Pendel auch ZU weit auf die andere Seite ausschlagen, und dass die moderne Naturwissenschaft sich notorisch um ‘Sinn-Fragen’ drückt (bzw. notgedrungen drücken muss) hat in der Zivilisation ein massives Vakuum geschaffen,…“

Das hatte ich mir auch schon gedacht.

„Wer ‘Bernardo Kastrup’ nicht mal googelt,…“

Sehr interessant, ich habe jetzt aber nur wenig auf Deutsch gefunden. Mein Englisch ist recht mäßig.

Mein eigener Ansatz ist recht ähnlich, insbesondere das Kosmische Bewusstsein, wovon unser persönliches Bewusstsein nur ein Teil von sein kann.

Ich selber habe mir die Frage gestellt, wie spirituelle Erfahrungen mit der Physik vereinbar sein könnten. Und kam auf die Idee, dass die Zusammenbrüche von Wellenfunktionen auf die Zukunft hin gezielt sein können, wenn eben dieser Kosmische Geist in bestimmter weise das Leben damit fördern will, bzw. damit fördern muss, damit es überhaupt richtig funktionieren kann.

Das habe ich hier als „Die Reise des Kosmos“ zusammengefasst:

http://introspektiva.de/etitel/index.php#starti

Hier komme ich auch auf viele interessante Nebenwirkungen, wenn man die Konsequenzen untersucht, die sich daraus ergeben.



Kommentar vom 23.05.2023 13:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ueberleben-in-arche-staedten-hitzetod-wasserkrise-in-indien-geburtenrueckgang-in-afrika/#comment-138130

@Realo 22.05. 23:32

„Z.B. das Streben, andere Menschen „dominieren“ zu wollen, oder mehr „haben“ zu wollen als die Anderen. Es mehr oder weniger sogar genießen, wenn jemanden etwas weggenommen wird.“

Stellenweise gibt es das sogar. Wenn sich viele ein E-Auto nicht mehr leisten können, dann wertet das die auf, die sich noch eins leisten können. Die soziale Frage rund um die Energiewende dreht sich auch darum, wie Leute damit noch klar kommen, die sowieso schon am finanziellen Limit angekommen sind, und auch kaum was einzusparen haben.

Dagegen stehen dann die, die auf großem Fuß leben, und vollkommen problemlos ihren Konsum komplett auf Klimafreundlich aufrüsten können. Und so binden die sogar Arbeitskräfte, dass es sogar noch teurer wird, die regenerative Technik einzubauen, was dann denen, die am unteren Rand kratzen, noch mehr Schwierigkeiten bereitet.

@Viktualia 13.05. 09:09

„Die Augen wurden 70 Jahre lang ganz fest zugekniffen aber jetzt stinkt es dermaßen zum Himmel, dass das Leugnen nicht mehr funktioniert.“

Die Notwendigkeiten sind hier nicht mehr so einfach zu übersehen. Auch wenn es Ärmere u.U. mehr trifft, die nicht mal halb soviele Treibhausgase verursachen als die, denen es finanziell richtig gut geht.

Für viele gibt es eigentlich nur beim Fleischessen Einsparpotential, die können sich keine Flugreisen und kein Auto leisten, und haben eine kleine Wohnung und sind von ihrem Vermieter abhängig, wenn es um PV-Module auf dem Dach, Außenisolierung oder die Wärmepumpenheizung geht. Die einen müssen zugucken, dass der Vermieter nichts unternimmt, die anderen müssen ausziehen, weil sie sich die Miete nach einer aufwändigen Sanierung nicht mehr leisten können.

Als Zwangsvegetarier zusehen zu müssen, wie die Energiewende verschleppt wird, weil die Wohlhabenden keinesfalls von ihrem Konsumniveau lassen können, und es einfach an Arbeitskräften und Rohstoffen fehlt, eine zügige Energiewende hinzubekommen, ist dann nicht so prickelnd.

Ich sehe keine Alternative zu einer möglichst schnellen Energiewende, sehe aber auch, dass Viele ziemliche Schwierigkeiten damit haben werden. Insbesondere wer recht schlecht verdient, in Altbauten im eher ländlichem Raum wohnt, und das Auto nicht nur für den Weg zur Arbeit braucht, sondern auch noch die Kinder zur Schule bringen muss.

Wenn sich die Wohlhabenden mal etwas einschränken würden, würde das einen Riesenfortschritt möglich machen. Alleine wenn die sich wohnungsmäßig ein gutes Stück verkleinern würden, wäre sofort die Wohnungsnot Geschichte. Das spart nicht nur gleich Geld, Arbeitskräfte und Rohstoffe ein, es würde auch den Vielen, die jetzt als Pendler im Umfeld wohnen, ermöglichen, in die Stadt zu ziehen, wo sie u.U. dann sogar auf ein Auto verzichten können.



Kommentar vom 23.05.2023 00:56
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-448

@Belzagor 22.05. 09:52

„Allerdings fehlt ‘uns’ völlig die Demut anzuerkennen, dass dieses ‘VIEL’ ein hochgradig subjektiver und letztlich inhaltsleerer Terminus ist, solang man nicht weiss, was ‘ALLES’ wäre, was es zu wissen und zu verstehen gilt.“

Schwer einzuschätzen sind offenbar Erkenntnisse, die man noch nicht kennt. Einfaches Beispiel sind hier Spirituelle Erfahrungen, die Geisteswelten nahe legen. Vielleicht sind das eigene, kaum erfassbare Welten, oder sie sind recht einfach auch in die derzeit bekannte Physik zu integrieren.

„Wissen wir heute, im März des Jahres 2023 10% vom ‘überhaupt Wissbaren’? Sind es 50%? Oder eher 99%, wie manche Jubelprister der Physiker Gemeinde scheinbar denken…“

Was meint man hier mit Wissen, inwieweit ist dies mengenmäßig abzumessen? Wenn etwa ein moderner Erdbeobachtungsattellit die Temperatur der Erdoberfläche auf Meter genau misst und als Datenbank zur Verfügung stellt. Oder wie das Gaia-Weltraumteleskop nach und nach ziemlich automatisch die Bahndaten und Eigenschaften von Milliarden Sternen in dieser Galaxis vermisst.

Wenn wir die gesammelten Daten als Wissen bemessen, dann verdoppelt sich derzeit das Wissen alle 2 oder 3 Jahre. Richtig qualitative Neuigkeiten sind dagegen nicht so reichlich. Und eben vom Wesen her öfter unverhofft und überraschend. Aber was fehlt uns hier noch, was ist klar, was wir noch wissen müssten – und was davon ist wirklich menschenunmöglich?

Wie versteht man etwas als unverständlich? Müssen wir alles, was nicht mehr menschenmöglich ist, ausklammern – oder können wir gar nichts von dem wissen, was wir nicht verstehen. Und irren einfach umher und basteln die ganze Zeit an Nebenbaustellen herum, ohne zu wissen, dass wir sowieso zu dämlich sind, das Wesentliche zu erfassen.

Ich bin hier gnadenloser Optimist. Kann mich aber völlig irren.

Derweil es eine sehr gute Idee ist, erstmal das Bekannte konsequenter im Sinne von wirklich vernünftiger Technik zu nutzen, die die Welt auch braucht.



Kommentar vom 22.05.2023 00:42
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-445

@Freyling 21.05. 13:20

„“Objektivität ist die Wahnvorstellung, Beobachtungen könnten ohne Beobachter gemacht werden.” Heinz von Foerster ( 1911 – 2002)“

Und doch erfassen wir genug von der objektiven Wirklichkeit, um z.B. erfolgreich Auto zu fahren. Es braucht einiges an Übung, und klappt auch nicht immer unfallfrei.

Die Quantenwelten zu verstehen, da sind wir offenbar noch nicht mit fertig. Aber wir arbeiten wenigstens dran.

Die objektive Wirklichkeit ist nicht das erste, das wir entdecken. Zunächst finden wir nur Phänomene, es braucht noch ein paar Schritte weiter, um wirklich Vorstellungen von dem zu entwickeln, was tatsächlich da draußen vor sich geht.

Und auf diesem Weg verfallen wir immer wieder Irrtümern, insbesondere finden wir Grenzen der Theorien, Einschränkungen in der Gültigkeit und neue Phänomene, die eben noch nicht richtig erfasst worden sind.

Ob wir je damit fertig werden, das mag man bezweifeln. Aber ich meine, dass es eine definitive Wirklichkeit gibt, die vollständig erfasst werden kann. Auch wenn wir hier noch einen langen Weg vor uns haben, der wohl nicht mal in Jahrhunderten gerechnet werden kann.

Eine gewisse Selbstgefälligkeit der Wissenschaft mag man kritisieren. Öfter wird der Eindruck gemacht, man kennt schon fast alles, und in 15 Jahren hat man die wichtigsten noch offenen Fragen auch beantwortet. Das ist dann aber schlichtweg der praktische Horizont des aktiven Forschers. Nicht der Zustand der wirklichen Kenntnis von der ganzen Wirklichkeit.



Kommentar vom 21.05.2023 15:20
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-442

@Martin Bäker 21.05. 08:56

„Das ist natürlich ein in gewisser Weise ausgezeichnetes System, die Wahl dieses Systems führt aber z.B. dazu, dass ein vollkommen leerer, expandierender Raum gekrümmt sein muss, bringt also auch seine Merkwürdigkeiten mit sich.“

Keine Frage, das Universum bleibt kompliziert. Aber wir hätten dann schon mal eine allgemeine Ordnung, in der alles schön nacheinander und in einem zeitlichem Bezug zueinander so ablaufen kann, dass Gleichzeitigkeiten allgemein verbindlich festzustellen sind.

Die Frage, ob das vielleicht doch irgendwie messbar ist, dass sich die Koordination von Zusammenbrüchen von Wellenfunktionen an diesem Bezugssystem orientiert, ist mir immer noch unklar.



Kommentar vom 21.05.2023 14:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hass-ist-keine-meinung-instalive-mit-2-polizistinnen-zu-digitaler-gewalt/#comment-138076

@Viktualia 21.05. 08:38

„Dass sie sich dem entziehen, glaube ich, dass sie dadurch tatsächlich “nicht betroffen” seien, nicht. Sah man doch bei Corona sehr deutlich, wie schnell und weit sich Unfug verbreitet.“

Keine Frage, es betrifft mich doch. Allerdings eher entfernter, wenn mir von anderen die Gerüchte aus den Sozialen Medien zugetragen werden.

Solange dort Unsinn gefördert wird, um die Nutzer auf den Webseiten zu halten, und solange es nicht möglich ist, kriminelle Beiträge polizeilich zu verfolgen, sehe ich keinen Grund, mich hier zu beteiligen.

Es ist mir nebenbei auch zu schnelllebig und zu oberflächlich. Ich mag lieber Diskussionen, die tiefer gehen und sich mehr Zeit nehmen, wie hier auf Scilogs.



Kommentar vom 21.05.2023 01:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/#comment-138057

@Realo 19.05. 16:32

„Wärmepumpen betriebene Heizungen sind „Niedertemperaturheizungen“ und benötigen normalerweise „Flächenheizung“, wie Wand- oder Fußbodenheizungen.“

Wärmepumpen laufen dann nur sparsamer. Die meisten Heizkörper sind auch eher überdimensioniert, außerdem wird es im Winter nicht mehr so kalt wie früher. Oft geht es dann auch mit Heizkörpern. Man kann die Wärmepumpe auch gut mit z.B. einer Gasheizung kombinieren. Bei großer Kälte oder wenn Strommangel im Netz akut ist, schaltet sich dann die Wärmepumpe ab und die Feuerung übernimmt. Die aktuelle Forderung ist ja 65 % regenerativ, die restlichen 35 % werden mit der Feuerung abgedeckt, das müsste reichen, um durch den Winter zu kommen.

„Außerdem haben sie einen schlechten Wirkungsgrad, daher sollte das Haus, die Fenster und besonders das Dach gut gedämmt sein, sonst explodieren die im Falle von Strom ohnehin schon hohen Betriebskosten.“

Das hat jetzt nichts speziell mit dem Heizungstyp zu tun. Die Idee hinter der Wärmepumpenheizung ist ja vor allem, dass Überschüsse aus der regenerativen Produktion verwertet werden können. Der Strom sollte dann idealerweise auch nicht mehr so teuer sein, insbesondere wenn man eine Kombinierte Anlage hat, die bei Strommangel im Netz auf Feuerung umschalten kann.

Ich fürchte aber, es ist vielleicht ein paar Jahre zu früh, jetzt schon Wärmepumpen zur Pflicht zu machen. Einmal kommen die Hersteller und die Heizungsbauer womöglich gar nicht sofort hinterher, und auch steht jetzt erstmal mehr Zubau von Windrändern und PV-Module auf dem Plan. Dagegen spricht natürlich, dass neue Heizungen 25 Jahre halten, und entsprechend der Zubau von Wärmepumpen genau so lange dauern wird, bis alle dann eine Wärmepumpe haben. Das wäre 2048, bis dahin sollte die vollkommen regenerative Stromproduktion stehen.

„Außerdem haben alte Häuser eher einen ungünstigen Grundriss und werden nach rund 100 Jahren Lebensdauer abgerissen. Da lohnen sich derart hohe Investitionen nicht mehr.„

Sollte tatsächlich ein Haus in z.B. 10 Jahren abgerissen werden, so wäre es in der Tat sinnvoll, hier möglichst wenig zu investieren, egal mit welcher Technik. Auch sollte es unbedingt eine staatliche Finanzierungsmöglichkeit für eine neue Wärmepumpenheizung geben, es gibt genug Eigentümer, die jetzt wirklich nicht das Geld dafür haben. Oder eben überhaupt Ausnahmen erlauben, immer wenn es gute Gründe gibt, im Einzelfall dann keine Wärmepumpe einzubauen.

Es ist das Wesen von vielen Vorschriften, dass wenn sie zu penibel gehandhabt werden, dass es dann ganz schnell sinnlos teuer werden kann. Ich wäre entsprechend für mehr Flexibilität, und für mehr Eigenverantwortung. Bei allen Bauvorschriften, nicht nur bei Wärmepumpen. Insbesondere verursachen sinnlose Kosten ja gerade eine Verzögerung der Energiewende, indem sie nicht nur Geld, sondern auch Arbeitszeit auffressen.

Es könnte z.B. sein, dass ein Eigentümer in 10 Jahren sein Haus komplett mit einer Außenisolierung versehen will, und es daher sehr viel Sinn macht, mit dem Einbau einer Wärmepumpe noch solange zu warten.



Kommentar vom 20.05.2023 13:20
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-438

@reutlinger 20.05. 12:50

„Die epistemische Selbstbezüglichkeit und Abgeschlossenheit des menschlichen Intellekts erschwert die Möglichkeit zu objektiver Erkenntnis.“

In der Tat, und doch ist sie die einzige Möglichkeit, auch objektive Erkenntnis zu finden. Wir können eben nur mit Wasser kochen. Und das am Ende doch auch mit Erfolg.



Kommentar vom 20.05.2023 12:58
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-437

@reutlinger 18.05. 13:23

„Dass bei der Verschränkung eine physikalische Wirkung übertragen wird, ist keinesfalls sicher, sondern wahrscheinlich falsch, jedenfalls wird keine Information übertragen.“

Auf keinen Fall wird hier Energie oder Masse übertragen. Nur eine Koordination der entfernten Orte findet hier statt, sofern sie denselben Zusammenbruch einer Wellenfunktion betreffen. Die RT ist hier also nicht zuständig, und sie wäre auch vollkommen ungeeignet, weil sie eben verschiedene Bezugssysteme erlaubt, die alle eine andere Gleichzeitigkeit implizieren müssen.

„Aus der Übertragung einer physikalischen Wirkung folgt notwendig die Übertragung von Information.“

Würde das denn die RT überhaupt verletzen? Solange keine Energie oder Materie bewegt wird, ist diese doch nicht zuständig. Auch ein entfernt koordinierter Zusammenbruch bewegt ja keine Masse oder Energie zwischen den Orten. Es geht ja nur um Koordination im Sinne von Ordnung.

„Die Hintergrundstrahlung taugt so wenig als Bezugssystem wie der leere Weltraum.“

Sie taugt aber zur Definition eines einzigen kosmischen Bezugssystems. Wenn wir dieses für die Koordination der Wellenfunktionen brauchen, dann ist dieses sogar das einzig Mögliche. Nur innerhalb dessen ist eine absolute Gleichzeitigkeit gegeben.

Es geht in der Praxis auch weniger um einzelne Photonen oder Elektronen, sondern um eine hochkomplexe Biochemie, die in sich koordiniert ist. Und die dafür dann eben eine ordentliche Gleichzeitigkeit braucht. Relevant wird dies auch für unser Bewusstsein, dass eben auch in derselben Gleichzeitigkeit unterwegs ist, zusammen mit allen anderen Lebewesen und dem ganzen physikalischem Kosmos.

Wir wären dann Zeitreisende, gemeinsam unterwegs innerhalb der Reise des Kosmos selbst durch die Zeiten. Eine absolute Gegenwart macht es möglich. Diese Art der Interpretation der Quantenwelten wäre nebenbei mit einem Panpsychismus ganz gut kompatibel scheint mir.

Man kann es sicher auch anders sehen. So aber eben vielleicht auch.



Kommentar vom 20.05.2023 00:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hass-ist-keine-meinung-instalive-mit-2-polizistinnen-zu-digitaler-gewalt/#comment-138027

@Viktualia 19.05. 19:18

„Da mach ich mir über die Lügen, die auf die unbedarfte Öffentlichkeit in den soziale Medien einprasseln mehr Sorgen.“

Damit habe ich überhaupt nichts mit zu tun, ich verweigere dieses Medium.

„Wir müssen aber nicht alle ihrer Ideen tolerieren.“

Die Meinungen wahrnehmen und ausdiskutieren kann Sinn machen. Wenn es zu viel wird, wird es aber auch anstrengend. Da hilft dann auch eine Moderation wie hier in diesen Blogs.

„Und das wirklich offiziell zu haben wäre inzwischen ja auch schon einen Schritt weiter – im Moment stehen wir ja ziemlich machtlos da, was den Schutz der Wahrhaftigen angeht.“

Insbesondere wenn die Meinungsäußerungen strafbar werden, aber nicht verfolgt werden können, weil der Urheber nicht zu ermitteln ist, wird es schwierig.

„dass man eben keine offenbare Wahrheit zur Hand hat, ist in der Wissenschaft doch quasi gelöst: was man weiß, ist ja definiert.“

Aber auch in jedem Fachgebiet für sich. Im interdisziplinärem Austausch und bei der Diskussion mit Laien ist das gesicherte Wissen nicht jedem Teilnehmer bekannt. Das kann dann Gegenstand des Austausches werden, Suchbewegungen sind hier unvermeidlich. Und was wirklich gesichert ist, kann sich über Jahrzehnte auch wieder ändern. Manche Irrtümer können sich lange halten, bis man merkt, dass hier mal einer richtig Bockmist gemacht hat.



Kommentar vom 19.05.2023 14:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hass-ist-keine-meinung-instalive-mit-2-polizistinnen-zu-digitaler-gewalt/#comment-137998

@Michael 17.05. 16:31 / 19.05. 11:29

„Strafbar wäre aber auch schon jetzt bewusste Irreführung, Manipulation, ja Verleumdung und Betrug.“

Insbesondere geht es hier um Behauptungen wider des eigenen Wissens. Was dann auch nachgewiesen werden müsste. Basis einer solchen Strafbarkeit wäre nicht die Lüge an sich, sondern der damit angerichtete Schaden.

Mir würde dies auch genügen. Grundsätzlich alles Unrichtige nicht mehr sagen zu dürfen würde die öffentliche Diskussion lähmen. Man kommuniziert ja auch gerade, weil man es mit Unklarheiten zu tun hat, die man gerne diskutieren will.

Gerade weniger Gebildeten fehlt doch Vieles an Wissen über den aktuellen Kenntnisstand, die könnten sich gar nicht mehr straffrei äußern, ohne zu riskieren, Ansichten kundzutun, die wissenschaftlichem Konsens widersprechen.

Und selbst eine interdisziplinäre Diskussion unter Wissenschaftlern könnte schwierig werden, wenn jeder peinlich darauf achten müsste, bloß nichts Falsches zu sagen.

Auch dieser Blog hier würde verarmen, wenn hier keine Meinung gegen den wissenschaftlichen Konsens ausgesprochen werden dürfte. Man ist ja auch unterwegs zu neuer Erkenntnis, welches nie ohne Suchbewegungen zu machen ist. Und auch die nur Mitlesenden dürften von der Diskussion was haben, insbesondere wenn hier die tatsächlichen Differenzen der Beteiligten auf den Tisch kommen.

„Wer Meinungsfreiheit nicht stärker an Erkenntnisse der Wissenschaft bindet, begünstigt die Gerontokratie – die relativistische oder gar dualistische Verkleinerung der Zukunft.“

Wenn die Erkenntnisse der Wissenschaft in den Diskussionen klar auf den Tisch kommen, dann können sie auch überzeugen. Die Irrationalität von Mitdiskutierenden und Mitlesenden werden wir mit Verschweigen sowieso nicht los. Wenn, dann mit wirklich vernünftigen Argumenten.

Das hat Auswirkungen auf ganz konkrete Zukunft, ja. Das ist mehr als intellektuelles Vergnügen, auch. Wir müssen aber mit den Menschen arbeiten, die halt da sind.



Kommentar vom 19.05.2023 13:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/#comment-137994

@Realo 19.05. 00:49 / 10:25

„dass sie alles verlieren wenn die Heizung eingeht und sie rund 150 000 Euro in den Umbau investieren müssten, die sie gar nicht aufbringen könnten.“

Das ist doch völlig übertrieben. Die Wärmepumpe muss zunächst mal nur eingebaut werden, wenn sowieso eine neue Heizung fällig ist. Es geht also nur um die Mehrkosten. Meistens reicht nur die Wärmepumpe, eine Komplettsanierung mit neuen Fenstern und Außenwandisolierung ist nicht nötig und auch nicht vorgeschrieben. Selbst wenn die Heizkörper etwas zu klein sind, kann man auch einfach noch ein paar zusätzliche Heizkörper einbauen. Jedenfalls kommen wir hier wohl eher auf maximal 15.000 Euro Zusatzkosten.

Insofern haben sie allerdings recht, dass es hier sehr unterschiedlich wird, ob man viel oder wenig Geld hat. Wer reichlich hat, und sowieso schon auf großem Fuß lebt, der hat sogar die Mittel, entsprechend mehr auszugeben, um alles Klimaneutral zu machen. Hier kommt allerdings das Problem zum Tragen, dass es hierfür nicht nur Geld braucht, sondern auch Arbeitskräfte und Rohstoffe. Hier kommt die Energiewende schnell auf eine begrenzte mögliche Geschwindigkeit.

Wenn hier die richtig Wohlhabenden was entscheidendes Beitragen wollen, dann müssten die zuallererst mal ihren Lebensstil prüfen, und hier mal ordentlich reduzieren. Dann kann es sogar sehr schnell gehen mit der Energiewende. Dann trifft das eingesetzte Geld auch auf freie Arbeitskräfte, und gleichzeitig verringert sich der ganze Aufwand für den Umbau auf Klimaneutralität.

Jetzt gibt es in der Tat auch Menschen, die haben hier wirklich keine Spielräume. Ein relativ gering Verdienender mit Kindern, der in einem Altbau in eher ländlicher Umgebung wohnt, hat hier fast nirgends Luft was zu sparen, und gleichzeitig überhaupt kein Geld für klimafreundliche Investitionen.

Ohne Auto geht es auf dem Land kaum, ein Neuwagen ist unerschwinglich, schon gar kein E-Auto. Urlaubsreisen gibts schon sowieso keine, und die Wohnungsgröße ist auch längst minimal. Rücklagen für Investitionen gibt es auch nicht, im Gegenteil, der Kreditrahmen ist seit Jahren längs ausgeschöpft. Ein Mensch in dieser Situation steht dann sowieso schon mit dem Rücken zur Wand.

Hier sollte der Gesetzgeber drauf Rücksicht nehmen. Und eben wenn nötig die Wärmepumpen so finanzieren, das auch solche finanziell nicht Handlungsfähige damit leben können. Oder eben Ausnahmen machen, dass man halt dann auch ausnahmsweise Gasheizungen einbauen kann, wenn hier wirklich kein Geld da ist für die Wärmepumpe.

„Nur bekommt man bei „Klimakleberinnen“ den Eindruck, sie befürchten ernsthaft noch persönlich in der „Klimahölle verbrennen“ zu müssen.“

Wer heute 23 ist, der geht 2067 in Rente und hat eine Lebenserwartung bis 2080. Wenn man sich vorstellt, dass wir 2070 eine Klimaerhitzung von 3° bis 5° haben können, falls hier weiterhin die Energiewende verschleppt wir, dann kann man hier in der Tat durchaus Angst bekommen. Die Wirkung für Deutschland wäre dann bis zu 9°. Man mag sich hier durchaus vorstellen können, dass das richtig schwierig wird.

Es ist hier ziemlich vorstellbar, dass das die landwirtschaftlichen Erträge ruiniert, und ein Leben ohne Klimaanlage flächendeckend kaum noch möglich ist. Die sozialen Folgen könnten die ganze Zivilisation gefährden. Die Idee, dass wir aktuell die Letzten sind, die dies noch abwenden können, die ist wohl durchaus im Bereich des Möglichen.



Kommentar vom 18.05.2023 13:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/#comment-137957

@Michael 18.05. 06:37

Auch hat hier niemand behauptet, mit Einsparungen ließe sich der „Klimawandel aufhalten“.

Nur entschärfen, und das langfristig. Eine weltweite Erwärmung von 2.5° wird voraussichtlich nicht mehr zu verhindern sein, wobei wir nicht mal wissen, wie viel es genau wird. Die Prognosen haben einen deutlichen Unsicherheitsbereich. Die Erfahrung einer ziemlich erhitzten Welt wird nicht mehr zu verhindern sein. Und wenn zu wenig passiert, dann wird es auch noch immer mehr, nach 3° kommen bald 4° und 5°.

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Energiewende so schnell es geht umzusetzen. Ob man nur den Wohlstand auf regenerative Technik umstellt, oder auch den Wohlstand selber überprüft und soweit möglich reduziert, das würde einen erheblichen Unterschied machen.

Dann gibt es auch noch Leute, die wollen nicht nur ihren Wohlstand nicht überprüfen, die wollen überhaupt nichts unternehmen. Hier scheint schlichtweg jede Verbindung der privaten Welt und der Verantwortung gegenüber dem Rest der Welt zu fehlen.



Kommentar vom 18.05.2023 00:21
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-419

@reutlinger 15.05. 18:03

„Das Problem der Gleichzeitigkeit liegt in den Eigenschaften der Lichtgeschwindigkeit: endlich und konstant.“

Gleichzeitigkeiten sind sehr wohl definierbar, allerdings in jedem Bezugssystem andere. Bei dem Zusammenbruch der Wellenfunktion geht die Wirkung doch sowieso sofort vom Ort der Messung zum Ort des verschränkten Gegenstücks. Das ist doch in jedem Fall schon mal schneller als das Licht. Die RT funktioniert hier sowieso nicht. Von daher kann es sich auch auf ganz andere Bezugssysteme beziehen, als die des Materials des eigentlichen Versuchsaufbaus.

Wenn hier alle Effekte der Quantenkoordinationen in einem absoluten Bezugssystem vermittelt werden, dann wäre das auch alles schön ordentlich. Immerhin muss hier z.B. in der Biochemie sehr viel abgearbeitet werden. Wenn das alles in einem Bezugssystem abläuft, unabhängig von den Bewegungszuständen, die die RT für die beteiligten Bewegungen fordert, wäre das schlichtweg einfacher.

Und hier wird ja auch keine Energie oder Materie übertragen, nur die Zusammenbrüche von entfernten Orten derselben Zusammenbrüche werden hier koordiniert. Da wird nichts bewegt. Da könnte die RT schlichtweg nicht zuständig sein.

Kann man denn das nicht sogar in Experimenten messen? Wenn ich hier einen Messbedingten Zusammenbruch provoziere, und feststellen kann, wann genau die Wellenfunktion auch im Gegenpart zusammenbricht, dann müsste sich doch zeigen, welches Bezugssystem hier zur Anwendung kommt.

Ich tippe einfach mal darauf, dass es immer dasselbe ist, und zwar dieses eine Bezugssystem, in dem die Hintergrundstrahlung in alle Richtungen isotrop ist, und welches seit dem Urknall eindeutig als solches existiert.

Die RT beschreibt dann eben nur die Teilchen selber, wie die sich bewegen. Nicht wie sich die Umwandlungen der Teilchen koordinieren, das findet dann sozusagen in anderen Räumen ab.



Kommentar vom 17.05.2023 13:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hass-ist-keine-meinung-instalive-mit-2-polizistinnen-zu-digitaler-gewalt/#comment-137944

@Michael Pdf Meinungsfreiheit und ihre Grenzen

„Wer das Internet für Hass und Trolling, für Abzocke und Kinderpornografie, für Mobbing und Radikalisierung bis hin zu Gewaltaufrufen missbraucht, muss rechtsstaatlich schnelle und klare Strafen erhalten.“

Das auf jeden Fall. Die Behauptung von falschen Fakten ist jetzt aber schwieriger zu bekämpfen. Wer soll das konkret entscheiden, was falsch und richtig ist? Die Chinesen machen das, wer da Unrichtiges behauptet und mehr als 1000 Leser hat, der macht sich da strafbar. Da entscheidet dann einfach die Partei.

Was bleibt, ist dass man eben Falschbehauptungen richtig stellen kann. Dazu ist es jetzt aber wichtig, dass eine zivile Diskussionskultur gegeben ist. Hier hilft dann eine Strafbarkeit von Hass und Trolling, wenn es eben verleumdend, beleidigend und bedrohlich wird.

Das Hauptproblem ist hier offenbar, dass man die Urheber von kriminellen Textbeiträgen nicht so leicht ermitteln kann. Das Medium Internet ist offenbar in diesem Sinne noch nicht ausgereift, und genau deswegen auch gefährlich.

Eine Strafbarkeit schon von falschen Fakten würde auch jede kontroverse Diskussion erschweren. Vieles ist auch in der Wissenschaft umstritten, der Übergang zu einem allgemeinen Konsens mit einzelnen Ausreißern ist fließend. Und Alltagserfahrung und Alltagsverständnis können sich gerne auch jenseits von Wissenschaftlichkeit bewegen, insbesondere bei Menschen mit wenig Bildung, aber auch bei Menschen mit ungewöhnlichen Lebenswegen.

Und auch können wissenschaftliche Fakten eine Weile Mainstream sein, bis sie sich dann doch als falsch erweisen. Ohne eine freie Diskussion kommen wir nicht aus. Auch wenn manch einer das ausnutzt, um gezielt Unfug zu verbreiten.

Wenn aber die Diskussionskultur schon mal stimmt, dann kann das doch funktionieren.

Ein anderes Problem sind natürlich Plattformen, die Unfug fördern, um die Nutzer online zu halten um damit dann Werbeeinnahmen zu erzielen. Auch nach der Erfindung des Buchdrucks kursierten massenhaft Flugblätter voller Unsinn, mit denen die Autoren einfach nur Geld verdienen wollten.



Kommentar vom 15.05.2023 17:43
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-380

@Martin Bäker 15:05. 16:58

„Die RT zeigt, dass es keine absolute Gegenwart gibt.“

Nicht für die Bewegung von Energie und Materie, aber die Koordination der Quantenwelt könnte eine absolute Gegenwart haben.

„Ja, man kann natürlich ein Bezugssystem auszeichnen (was viele objektive-Kollaps-Theorien auch tun), das ist halt nur immer sehr willkürlich und letztlich physikalisch durch nichts motiviert.“

Naja, es macht aber doch die Dinge einfacher, insbesondere, wenn es sich tatsächlich so verhält.

„du gehst also davon aus, dass chemische Reaktionen für den Kollaps sorgen (was ich nicht für offensichtlich halte, inzwischen hat man Überlagerungszustände bei ziemlich großen Systemen nachweisen können), und das soll jetzt genau was bewirken?“

Die Superposition von komplexen Biochemischen Vorgängen wird doch immer komplexer, je mehr Überlagerungszustände einbezogen werden. Wenn Teile der einzelnen Überlagerungen zu Fakten zusammenbrechen, wird doch die Komplexität wieder reduziert. Ich stelle mir hier vor, dass auf der Vergangenheitsseite der Komplexe Zusammenbrüche für weniger Komplexität sorgen, die dann auf der Zukunftsseite wieder neue Superpositionen möglich machen. Meine Idee dahinter ist, dass die Gesamtkomplexität Grenzen hat, und die ganze Biochemie entsprechend sich dadurch arbeiten muss.

So macht dann auch die Grundkonstruktion Sinn. Dass eben eine gewisse Überlagerung möglich ist, aber eben letztlich immer irgendwann auch wieder zusammenbricht. So können ziemlich viele Möglichkeiten realisiert werden, die aber per Zusammenbruch wieder vergehen, und neuer Zeit für neue Möglichkeiten Platz machen.



Kommentar vom 15.05.2023 16:30
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-377

@Hauptartikel

Grundsätzlich finde ich die Idee einer definitiven Wirklichkeit, der wir uns annähern können, für sehr attraktiv. Wir wissen schon eine ganze Menge, mit dem sich richtig was anfangen lässt, und natürlich kennen wir mit Sicherheit noch nicht alles. Wobei durchaus Interessantes noch aussteht, und auf Erkenntnis unsererseits wartet.

Das Problem mit der instantanen Wirkung von Zusammenbrüchen von Wellenfunktionen ist vielleicht gar nicht so groß. Die RT kann sich doch auf den Transport von Energie und Materie beziehen, und die Koordination der Quantenvorgänge kann sich unabhängig davon in einer absoluten Gegenwart abspielen.

Es gibt ja auch generell noch ganz viele Wellenfunktionen vieler beteiligter Partikel, die alle schön ordentlich nacheinander abgearbeitet werden müssen. Als absolute Gegenwart bietet sich das Bezugssystem an, indem die kosmischen Hintergrundstrahlung in allen Richtungen isotrop ist, und dieses wäre seit dem Urknall ganz konsistent unterwegs durch die Jahrmilliarden. Innerhalb dieses Bezugssystems wäre dann stets eine Gleichzeitigkeit definiert, auf die sich eben die Koordination der Quantenvorgänge beziehen kann.

Natürlich erleben wir einen Blick in die Vergangenheit, wenn wir in den Sternenhimmel schauen, und wir können nichts von dem sehen, dessen Licht hier noch nicht angekommen ist. Das hält aber den Kosmos selbst nicht auf, alle Wirkungen von Quantenentscheidungen instantan in einer einzigen Gegenwart zu realisieren

Wie sich dieses in Bezugssystemen auswirken würde, die sich nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegen, weis ich jetzt nicht. Möglicherweise hätte das Auswirkungen auf die Biochemie von Astronauten, die da mitreisen. Vielleicht führt das über die Biochemie zu speziellen Reisekrankheiten, weil sich die extremen Differenzen der Bezugssysteme irgendwie auswirken.

Zusammenbrüche von Wellenfunktionen passieren nicht nur bei Messungen. Eine Messung ist ja gerade eine Struktur, die eine Wellenfunktion zwingt, sich an einem Ort zu konzentrieren. Im Alltag hat man das z.B. wenn man Fotos mit einer Digitalkamera macht. Erst nutzt man Linsen, um die Lichtwellen richtig zu fokussieren, und dann zwingt man die einkommenden Lichtwellen sich als definitive Photonen so mit den Pixeln auf dem Chip zu verbinden, dass da ein auswertbares elektrisches Signal draus wird. So kommt man an Fotos.

Sowas passiert immer und überall z.B. in der Biochemie. Im Grunde ist doch der Zusammenbruch der Wellenfunktionen etwa in Hämoglobin, wenn es ein Sauerstoffmolekül bindet, einfach eine Reduktion der Komplexität der Überlagerung der Wellenfunktionen hier im gesamten Hämoglobin-Komplex.

So hangelt sich die Wirklichkeit durch die Biochemie von Lebewesen, indem es Schritt für schritt Superpositionen bildet, die dann durch Zusammenbrüche wieder vereinfacht werden, um sich dann wieder ein Stückchen weiter in der Zukunft zu wieder mehr Komplexität zu formieren. Bis zum nächsten Zusammenbruch und immer so weiter. Der Quantenkosmos hätte in seiner Reise in der eigenen Gegenwart jedenfalls jede Menge zu tun.

Das muss nicht so sein, meine Frage an die Experten wäre: Kann das so sein?



Kommentar vom 14.05.2023 17:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/#comment-137882

@Wolfgang Richter 14.05. 14:49

„Von dem usprünglich eingesetzten grünen Strom bleibt schon auf dem Weg: grüner Strom -> Elektrolyse -> Wasserstoff -> Strom (im geeigneten Gaskraftwerk, wie in der Energiewende geplant) nur noch ca. 25% bis 30% übrig. Kommt die Entsalzung hinzu, bleiben noch ca. 10 bis 15%.“

Der meiste Wasserstoff wird in der Industrie verwendet, mit deutlich günstigeren Wirkungsgraden als bei der Wiederverstromung. Auch wird Einiges für Fahrzeuge verwendet werden können, und zu Heizzwecken als Ergänzung zu Wärmepumpenheizungen, insbesondere wenn der Strom aktuell knapp ist.

Bei Wikipedia Stichwort Meerwasserentsalzung steht:

Mehrstufige Entspannungsverdampfung
Der Energieverbrauch beträgt 23–27 kWh/m3

Umkehrosmose
Je nach Salzkonzentration muss aufgrund des hohen Drucks auch in optimalen Anlagen mit einem Energieaufwand zwischen 2 und 4 kWh pro Kubikmeter Trinkwasser gerechnet werden.

Bei Wikipedia Stichwort Wasserelektrolyse steht:
Zur Herstellung von 1 m³ Wasserstoff (bei Normaldruck) wird in der Praxis zum Beispiel eine elektrische Energie von 4,3–4,9 kWh benötigt.

Gasförmiger Wasserstoff kommt auf 0,0899 kg · m−3 bei 273 K
Dafür braucht man 9 mal mehr Gewicht an Wasser. Also ca. 0,8 kg Wasser.
1 Kubikmeter Trinkwasser kann also 1000/0,8 * 4,6 Kwh Energie aufnehmen, das sind 5750 Kwh. Dagegen stehen dann maximal 27 kWh/m3 für die Entsalzung des Wassers.

27 / 5750 = 0,0047 , also gerade mal gut 0,5 %.

Und bei Umkehrosmose noch 10 mal weniger.

Fazit: Die Produktion von Trinkwasser spielt praktisch keine Rolle für die Wasserelektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.



Kommentar vom 14.05.2023 12:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/#comment-137862

@Noch‘n Wort 14.05. 08:34

„Die PVA wandeln Strahlungsenergie in elektrische Energie um.“

Nur einen Teil. Insgesamt sind sie dunkler als Dachpfannen, absorbieren also mehr Energie, was dann neben Stromertrag auch tatsächlich als Wärme anfällt. Allerdings ist dies deutlich weniger als wenn der Strom in Wärmekraftwerken produziert wird, wozu auch AKWs zählen.

„Die Windräder sind viel zu niedrig.“

Dennoch haben die Windräder auch Auswirkungen auf das aktuelle Wetter, wie letztlich alle Vorgänge, die die Atmosphäre beeinflussen. Das Wetter ist eben ein nichtlineares System, wo auch kleinste Einflüsse einige Wochen später große Auswirkungen haben können. Man müsste dies aber auch auf Wochen genau vorausberechnen können, wenn man hier gezielte Wirkungen haben will.

So klein wie die Auswirkungen der Windräder sind, ist eben diese Vorausberechnung derzeit nicht in der nötigen Genauigkeit möglich. Vielleicht wird das aber mal besser? Wenn man etwa bei Vollausbau der Energiewende alle Windräder in der Nordsee gleichzeitig in dieselbe Richtung als Windmotoren umdreht, könnte das theoretisch doch tatsächlich auch die Zugbahn eines Regengebietes verändern.

Wenn das dann aber nur 10 Km sind, dann lohnt sich der Aufwand nicht. Dann lieber überschüssigen Strom in Entsalzungsanlagen verwerten, da weiß man, was man hat.



Kommentar vom 13.05.2023 18:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/

@Wasserkrise in Deutschland

Es kommen hier eine Reihe kleinerer Effekte zusammen. Die Gesamtniederschläge waren die letzten 3 Jahre recht wenig. Dazu kommt eine höhere Verdunstung durch höhere Temperaturen und längere Wachstumszeiten der Vegetation, es fällt mehr Regen in Schauern und Gewittern, was weniger Wasser versickern lässt. Und die Klimazonen wandern langsam nordwärts und bescheren uns mehr mediterrane Niederschlagsverteilungen mit einem Schwerpunkt im Winter und mehr sommerlichen Hochdruckphasen.

Das alles lässt die Bodenfeuchte abnehmen, einen Effekt, der schon seit Jahrzehnten im Gange ist und vermutlich immer weiter zunehmen wird.

Teilweise ist dies für die Landwirtschaft gar nicht so schlimm. Wir haben traditionell in Deutschland eigentlich eher zuviel Regen. Die landwirtschaftlich produktivsten Gegenden etwa in der Soester oder Magdeburger Börde haben entsprechend die niedrigsten Niederschlagssummen. Das führt dazu, dass die Nährstoffe weniger ausgewaschen werden.

In traditionell eher zu nassen Regionen werden die Erträge also vermutlich erstmal steigen, währen sie in den trockeneren Gegenden denn tatsächlich weniger werden. So langsam aber sicher wird sich das aber auch drehen, und die Durchschnittserträge werden dann irgendwann immer weniger werden.

Gleichzeitig geht die Bevölkerung eigentlich sogar zurück, was gut zu weniger landwirtschaftlichen Erträgen passt. Der Bevölkerungsrückgang wird zwar durch Migration ausgeglichen, dass kommt dann aber trotzdem hin, weil die bei uns Zugwanderten ja dann da fehlen, wo sie weggezogen sind. Wir haben also auf vielleicht 50 Jahre gerechnet weltweit einen ziemlich deutlichen Bevölkerungsrückgang zu erwarten. Entsprechend können wir voraussichtlich auch mit entsprechend zurückgehenden landwirtschaftlichen Erträgen klarkommen.

Je weniger Fleisch wir verzehren, desto einfacher wird das auf jeden Fall. Aber so wie das aussieht, wird eine Halbierung des Fleischverzehrs dicke genügen.

Das gilt aber nur, soweit es nur uns Menschen betrifft. Auch die Naturräume erleiden Schäden durch die Klimaverschiebungen, und ich finde, dass die uns auch was angehen.

Wenn wir jedenfalls weniger Migranten aufnehmen, weiter selber weniger Kinder bekommen und dann auch noch weniger Fleisch verzehren, dann haben wir tatsächlich Luft, hier mehr Wald wachsen zu lassen. Wobei allerdings biologisch bewirtschaftete Ackerflächen und vor allem naturnahen Wiesen auch ganz direkt als wertvolle Naturräume mit hoher Artenvielfalt zählen können, auch wenn sie nebenbei uns und unsere Haustiere ernähren.

Man weis natürlich nicht, was passiert, wenn wir die Klimaerwärmung nicht mal auf 2.5° begrenzen können, sondern es in Richtung 4° oder 5° geht. Die dann zu erwartenden Schäden für unsere Landwirtschaftlichen Erträge wie auch der Schaden für die Naturräume sollten wir unbedingt vermeiden, indem wir mit der Energiewende schnell genug fertig werden.

Für das urbane Leben mache ich mir eigentlich weniger Sorgen. Wenn wir für genug Wasser im Boden für Straßenbäume und Parks sorgen können, dann braucht es vielleicht nur noch Klimaanlagen, und man kann hier weiter gut wohnen.

In jetzt schon heißen und trockenen Gegenden wird es natürlich aufwändiger. Aber wenn jetzt nicht noch Armut dazu kommt, dann kann man mit Entsalzungsanlagen und Klimaanlagen auch da noch klarkommen. Landwirtschaft kann man global sehen, die entsprechenden Erträge können gut transportiert werden. Hier kommt es wohl vor allem auf eine gute internationale Zusammenarbeit an.



Kommentar vom 12.05.2023 14:54
https://scilogs.spektrum.de/tensornetz/alien-computer/#comment-783

@Hauptartikel

„Und unser Gehirn weist dabei als Vehikel den Weg, dass es heute im Gravitationszentrum nicht um paralleles Supercomputing geht, sondern um holografisches Ultracomputing.“

Holografisches Ultracomputing hört sich echt interessant an. Da muss ich an den gestrigen Doppelkopfabend denken. In einem Spiel hatte ich den Faden verloren, und wusste nicht mehr, wer mein Spielpartner war. Hier hat sich offenbar die Holografie verhaspelt.

Eine Frage treibt mich hier um: können wir nicht sowieso alles, was wir in unserem Geist detailliert genug identifizieren, dann nicht auch Computern beibringen? Und wenn die damit nicht so gut umgehen können, dann aber auch die Computer selber einfach ganz anders bauen?

Ich hätte glaube ich nicht wirklich ein Problem mit einer Welt, in der es einfach gar keine Arbeit mehr gibt. Mit Interesse dabei zu sein, Natur und Mitmenschen zu erkunden würde mir vermutlich genügen. Wenn es denn den Kapitalisten recht ist, die dann nun generell nutzlosen Menschen trotzdem hinreichend zu versorgen.

Nicht dass ich denke, dass ich das noch erleben werde. Aber Menschen, die heute zur Schule gehen, werden womöglich ihre Berufslaufbahn nach und nach beenden und in Frührente gehen müssen, und langsam aber sicher in eine Welt geraten, die Menschen nicht mehr braucht.

Was immer bleibt, ist der Wert, den das eigenen Leben für sich selber hat. Und der ist m.E. schon längst maßgeblicher als die Arbeitskraft. Und auch die eigentliche Triebkraft von Neugier wie von Wissenschaft.



Kommentar vom 12.05.2023 13:18
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/depression-und-der-serotonin-mythos/

@David Wurzer 10.05. 10:47

„Ihre Aussage und ihre Zahl sind nachweislich falsch, eine Psychotherapie kann eine psychische Erkrankung vollständig heilen. Die Erfolgsquote hängt von der Therapieform und der Art der Erkrankung ab, darüber hinaus natürlich auch von vielen anderen Variablen.“

Bei handfesten Depressionen wird es wohl schwieriger. Die negativen Spiralen von negativen Gedanken und katastrophaler Niedergeschlagenheit fragen auch ständig nach sich selbst. Wieso ist man krank, fragt man sich ständig, man wüsste gerne Auswege, sucht nach entscheidenden Fehlern in den eigenen Gedanken, und findet vieles, aber nichts, dass durchgreifenden Erfolg ermöglicht.

Da kommt ein Mythos, der sich um eine Pille dreht, doch vielleicht gerade recht. Man nimmt das zugehörige Medikament, und wartet einfach auf bessere Zeiten. Und gerade dieses Warten ist doch manchmal die Erlösung von der ständigen Suche nach dem eigenen Denkfehler. Man entspannt sich einfach endlich mal wieder.

Was dann in der Pille drin ist, ist doch egal, solange die Nebenwirkungen erträglich bleiben.

Ein vernünftiges Leben führen muss man aber auch. Der Mensch braucht auch Tätigkeit und Gemeinsamkeit, freundliche Kontakte und Interessantes, womit man sich beschäftigen kann. Hier setzt dann praktischerweise Psychotherapie an, und auch die Angebote wie Kontaktstellen, Tagesstätten, Behindertenwerkstätten und Betreutes Wohnen zielen eben auf die Führung eines lebenswerten Lebens hin.

Der soziale Faktor kommt hier ins Spiel. Mehr Chancen auf Teilzeitjobs auf dem 1. Arbeitsmarkt könnten auch vielen psychisch Kranken sehr entgegen kommen. Aber es muss sich auch jeder selber an die Arbeit machen, sich wieder vielfältige Beziehungen aufzubauen.



Kommentar vom 10.05.2023 16:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/#comment-137774

@Michael 10.05. 11:08

„Es geht mir auch nicht um Tod-, sondern um Leidvermeidung, nicht um die Abschaffung von Tierhaltung (wir hatten/haben übrigens auch Haustiere), sondern von katastrophal verschwenderischer, industrieller Massentierhaltung.“

Wie wärs mit halb so viel Fleischkonsum plus Eier und Milchprodukte? Wenn denn dann alles Pflanzliche in Bioqualität ist, lass ich mir das auch schmecken. Dann wird jedenfalls gar nicht mehr so viel zugefüttert, was mit dem direkten Verzehr konkurriert.

Wie schon gesagt, Wiesen können nur mit Grasfressern genutzt werden, und es fallen reichlich Reste an, die an Hühner und Schweine verfüttert werden können. Auch kann man in Krisenzeiten erstmal das Vieh schlachten, und bis zum Ende der Krise zwangsweise vegan leben. Das gibt es nicht so oft, kann aber mal passieren.

Ich esse nun wirklich gerne Fleisch. Dafür habe ich kein Auto, mache keine Flugreisen und habe eine kleine Wohnung. Und spare hier soviel Strom und Heizung wie geht. Auch sonst bin ich mit Konsum recht zurückhaltend. Selbst Bus und Bahn nutze ich eher selten, was auch nicht emissionsfrei ist, und mache die meisten Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Wenn man so wie ich recht mitten in der Stadt wohnt, geht das.

Nebenbei muss man bedenken, dass man auch Nutztieren ihr Leben schenkt, auch wenn man sie hinterher umbringt, um sie zu essen. Ich bin noch mit eigenen Kaninchen, Enten, Gänsen und Tauben groß geworden. Das ist hart und gewöhnungsbedürftig, die Tiere dann am Ende zu schlachten. Dafür war aber die Qualität auch hervorragend. Insgesamt kann es auch uns Menschen Freude mit den Tieren machen.

Eigentlich ist es sogar eine Verschwendung, die Tiere in der Massentierhaltung verschwinden zu lassen. Auch den meisten Bauern gefällt das glaube ich nicht wirklich, wie sie derzeit mit den Tieren wirtschaften müssen.



Kommentar vom 10.05.2023 13:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/#comment-137772

@Michael 10.05. 11:08

„Immerhin muss die jetzige Regierung nun mehrere Tausend (!) viehwirtschaftliche Betriebe aufkaufen und schließen, da frühere Regierungen nicht rechtzeitig gegen die Stickstoff- und v.a. Nitrat-Belastungen durch Massentierhaltung vorgingen.“

Was die Holländer da machen gibt es wohl auch in Niedersachsen. Die importieren jede Menge Futtermittel, verkaufen einen guten Teil des Fleisches in andere Regionen, und der Mist bleibt da. So viel, dass die angebauten Pflanzen den gar nicht mehr verwerten können. Was dann entweder als Stickoxid in die Luft geht, und da den Klimawandel anheizt oder eben als Nitrat ins Grundwasser, dass das als Trinkwasser ungenießbar wird.

Klar ist, dass man nicht nur den Mist vernünftig kompostieren muss, weil dann viel weniger Stickoxid frei wird. Man muss auch die Fleischproduktion da praktizieren, wo die Futtermittel angebaut werden. Oder den Mist da wieder hin transportieren, wo die Futtermittel herkamen. Und dann dort kompostieren und als guten Biodünger nutzen.



Kommentar vom 09.05.2023 16:16
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/#comment-137761/

@Michael 09.05. 13:11

„Die gesunde und leckere Ernährung durch Pflanzenkost erspart also neben Wasser, Energie, menschlicher Arbeitskraft, Medikamenten & Resistenzen, Emissionen an CO2, Methan & Stickstoff sowie tierischem Leid auch noch den Anbau von Futtermittel-Pflanzen in Monokulturen samt Pestiziden usw.“

Aber ich finde Fleisch aber wirklich lecker. Insbesondere Vegan kommt für mich nicht in Frage. Milch und Eier sind für mich unverzichtbar, und das Rindfleisch und die Hühner sind entsprechend essbar, man sollte das jetzt nicht entsorgen. Auch ein paar Hühner mehr und Schweine, die auch nicht unwesentlich mit Resten, Randprodukten und effektivem Futtermittelanbau wie Mais, Schweinekartoffeln oder Futterrüben gefüttert werden können, müsste doch eigentlich drin sein.

Wie gesagt, weniger davon, und insbesondere generell auch weniger wegwerfen, wäre doch schon eine Option auch mit Fleisch.

Ich wäre jetzt allerdings unbedingt für 100% Biolandbau und wirklich artgerechte Tierhaltung. Das reduziert Methan und Stickoxide nicht unerheblich, macht Äcker und Wiesen zu Kohlenstoffsenken und trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt Einiges bei. Insbesondere sind artenreiche, nicht überdüngte Wiesen ein Naturraum, der genauso wertvoll ist wie ein artenreicher gesunder Mischwald.

Und Wiesen können nun mal nur Grasfresser ernähren, auch für Veganer ist Gras nicht essbar.

Allein die Qualitätssteigerung durch Biolandbau und artgerechte Haltung würde so viel Geschmackssteigerung liefern, dass es mit deutlich weniger Tierischem lecker genug bleibt. Sich kulinarisch weiter entwickeln mit wenig Fleisch und auch mal ganz vegan mag ein sinnvolles Projekt sein, auch noch. Aber Bioanbau wäre m.E. noch dringlicher, und geht letztlich in die selbe Richtung.

Was die weltweiten Erträge angeht, so ist mir nicht ganz klar in welche Richtung die sich die nächsten Jahre entwickeln werden. Einerseits haben viele Menschen in den Schwellenländern mehr Geld für eine vernünftige Ernährung, andererseits gibt es vor allem in Afrika noch riesige Flächen, die mit effektivem Bioanbau erhebliche Erträge liefern könnten, mehr als was die Afrikaner selber brauchen.

Welche Auswirkungen der Klimawandel auf die weltweiten Erträge hat, ist auch wohl noch gar nicht klar. Das könnte sogar mittelfristig zu Ertragssteigerungen führen. Eins dürfte klar sein: wird es mit der Produktion wirklich eng, dann ist weniger Tierisches eindeutig eine Option, damit dennoch hinzukommen.

Aber da sind wir jetzt wohl noch nicht wirklich. Allein was hier alles auf dem Müll landet, ist immer noch ziemlich viel. Insektenzucht, Urban Gardening und Bakterienkulturen, die mit grünem Wasserstoff gefüttert werden können, sind auch wohl noch Lichtblicke.



Kommentar vom 09.05.2023 14:51
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27873

@Holzherr 09.05. 14:28

„...jedes Land sollte sich seiner Abhängigkeiten bewusst werden und Vorkehrungen dafür treffen, was es im Störungsfall tut, was es also tut, wenn die Abhängigkeit „toxisch“ wird.“

Wir können doch als EU gucken, was wir aktuell nicht mehr selber herstellen können. Und dann Fördermittel für Unternehmen bereit stellen, die eben das Fehlende herstellen können. Etwa eine eigene Chipproduktion solange fördern, bis sie einen guten Teil der bei uns benötigten Chips herstellen kann, auch wenn das teurer ist.

Das reicht, mehr Planwirtschaft brauchen wir nicht.

Auf die Dauer macht uns auch die Energiewende unabhängiger, insbesondere, wenn wir es hinbekommen, die meisten dafür nötigen Anlagen selbst herzustellen. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist ja nun ein wesentlicher Teil unserer aktuellen Abhängigkeiten. Insbesondere was Abhängigkeiten von Diktaturen betrifft, die unsere Werte nicht teilen.



Kommentar vom 09.05.2023 14:32
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27871

@Freyling 09.05. 13:52

„Hier “folgt” die Temperatur nicht dem CO2, sondern das CO2 der Temperatur. Insbesondere die Weltmeere dienen hier als primärer dynamischer Einflussfaktor.“

Die derzeitigen CO2-Mengen, die wir in die Atmosphäre entlassen, sind definitiv bestimmbar und die Physik, die dafür sorgt, dass dies dann erwärmend wirkt, ist ebenso definitiv bekannt. Dafür braucht man noch nicht mal Klimamodelle. Die versuchen nur zusätzlich noch Rückkopplungseffekte zu identifizieren.

Die Weltmeere nehmen aktuell jede Menge von dem anthropogenem CO2 auf, dass sich in der Atmosphäre ansammelt. Der Effekt, dass sich in wärmerem Wasser weniger CO2 löst, ist viel kleiner, als die Erhöhung der Konzentrationen des CO2 in der Luft durch uns.

Auf die Dauer gibt es sogar eine positive Rückkopplung, indem wärmere Ozeane weniger CO2 aufnehmen können, wenn die Energiewende zu sehr verzögert wird und die Emissionen zu spät abgestellt werden.



Kommentar vom 09.05.2023 14:06
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27869

@Holzherr 09.05. 13:00

„Daraus müssen wir einen wichtigen Schluss ziehen: Wir dürfen nicht das Schicksal der Menschheit einer einzigen globalen Zivilisation anvertrauen.“

Genau da sind wir doch längst. Und hier kann schon eine Einstellung des Handels von China mit dem Westen zum Kollaps führen, selbst wenn der rein psychologisch motiviert ist.

Wir sollten uns daran machen, mehr Redundanz zu realisieren. Dass Europa, die USA und China für sich selber existieren können, wäre ein Anfang. Da müssen wir uns aktiv drum kümmern. Im freien Wettbewerb gewinnt von selber immer der beste, und übernimmt den ganzen Weltmarkt. Ein gewisser Grad von Planwirtschaft ist hier nötig, anders kann man die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern nicht vermeiden.



Kommentar vom 08.05.2023 18:02
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27861

@Freyling 07.05. 15:14

„Wenn also bereits akademisch ausgebildete Menschen, wie Herr Rahmstorf, Kontrolle über etwas verlieren, was sie im besten Fall für eine winzige Zeitspanne subjektiv beobachten können, aber niemals beeinflusst haben, dann wird durchaus die von Ihnen gefühlte Wirklichkeit nachvollziehbar.“

Das Klima ist allerdings tatsächlich über Treibhausgase kontrollierbar. Man muss es nur auch machen. Noch lassen wir unsere Emissionen teilweise einfach laufen, wobei dann eine Erwärmung folgt, die wir gar nicht haben wollen. Wenn wir mit der Energiewende fertig sind, ist damit erstmal Schluss, es bleibt dann in etwa bei der sich bis dahin eingestellten Erwärmung.

Wollen wir es wieder kühler haben, können wir auch auf Jahrhunderte Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre entfernen, solange, bis wir mit der Weltdurchschnittstemperatur zufrieden sind. Kommt es zwischendurch zu einem Supervulkanausbruch, könnten wir kurzfristige jede Menge Methan freisetzen, und so einer Abkühlung entgegenwirken. Das zerfällt dann in einigen Jahren von selber wieder, so können wir das genau so einregeln, wie wir das haben wollen.

Langfristig können wir aber auch dagegen halten, dass es kälter wird, als wie wir das haben wollen. Wir können dann einfach wieder Kohle oder Gas fördern und verbrennen. Insbesondere können wir so weitere Eiszeiten verhindern. Das freut nicht nur uns, sondern die ganze Natur auf diesem Planeten.

Wir haben halt diesen Einfluss auf das Klima, und können den nutzen. Das aktuelle Wetter hätten wir dann nicht im Griff, auch gehören Schwankungen der Weltdurchschnittstemperatur um +- 0.2° über einzelne Jahre wohl fest zum Klima dazu. Aber die Basislinie, auf der sich das alles abspielt, die können wir tatsächlich mit Treibhausgasen einregeln.

„Gläubige wie Sie, die die Realität ausblenden, durch Irrationalität ersetzen und fordern, dass das alle tun sollten und wenn Sie/sie die Macht hätten, das auch höchstwahrscheinlich erzwingen würden.“

Die Realität ausblenden tun Sie doch. Und in der Demokratie setzt sich halt jeder für das ein, was er selber meint, was nötig wäre.

@Holzherr 08.05. 13:32

„Fazit: Der Nachweis von Radioaktivität ist einfach, der von toxischen chemischen Stoffen schwierig. Radioaktivität nimmt mit der Zeit ab, einige giftige chemische Stoffe aber bleiben ewig giftig.“

Wenn Sie das schon vergleichen. Die Radionuklide, die in AKWs entstehen, die entstehen nur dort zusätzlich, und es gäbe sie sonst überhaupt nicht. Sei kommen also zu allen chemischen Problemstoffen definitiv hinzu.

„Wie viele Deutsche haben sie eine Obsession mit Radioaktivität.“

Ich mache mir hier ganz konkret solche Sorgen gar nicht. Wenn jetzt Saporischschia in die Luft fliegt, würde mich das vermutlich wenig betreffen. Die Gebiete, die danach auf Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende nicht mehr nutzbar sind wären immer noch begrenzt, und auch ziemlich lokal.

Es ging aber in diesem Blogartikel um einen Kollaps der Zivilisation. Egal was den jetzt auslöst, würde der nebenbei fast immer dazu führen, dass es in allen aktiven AKWs zu einer Kernschmelze kommt. Das wäre dann in der Tat ein Problem, auch wenn bei dem Kollaps vielleicht 80% der Weltbevölkerung sowieso verhungern muss.

Nehmen wir das Beispiel Frankreich. Wenn ein havarierter Reaktor einen Radius von 30 Km unbewohnbar macht, wären das etwa 3.000 Km², 50 Stück davon kämen dann in der Summe auf 150.000 Km², bei 630.000 Km² Landesfläche wäre das dann ca. 24%. Und in den weniger betroffenen Gebieten würde sich die Verseuchung entsprechend auch addieren.

Ich schätze mal, dass die Überlebenden des Zivilisationskollaps es dann durchaus relevant noch viel schwieriger haben werden, wenn hier die AKWs auch noch alle havarieren.

Die neuen Mini-AKWs können wenigstens auch bei einer Kernschmelze passiv gekühlt werden, was m.E. eigentlich selbstverständlich seien sollte. Erst das kann man als eine ausgereifte Technik bezeichnen, meine ich jedenfalls.

Auch die Mini-AKWs werden als havarierte Atomruine noch Jahrtausende lästig sein, aber das ist ein lösbares Problem. Entsprechend wäre ich auch nicht unbedingt dagegen, hier doch noch diese neuen Reaktoren zu bauen, zumindest, solange wir hiermit die Energiewende wesentlich beschleunigen können. Das setzt aber auch voraus, dass diese Anlagen auch noch kostengünstig sind. Das glaube ich erst, wenn die Ersten in Betrieb sind, und tatsächlich bezahlbaren Strom liefern.

Ich würde auch ganz klar fordern, dass das erbrütete Plutonium vom Atommüll abgetrennt werden muss, um es dann als neuen Brennstoff zu verbrennen. Das würde dann das Endlagerproblem um den Faktor 100 reduzieren, und das würde ich von einer ausgereiften Nutzung der Kernspaltung auch erwarten.



Kommentar vom 07.05.2023 12:55
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27855

@Holzherr 06.05. 17:47

„Einzelne Exemplare werden von der Radioaktivität schon in Mitleidenschaft gezogen, aber den Arten insgesamt schadet das wenig.“

Da bin ich mir nicht so sicher. Womöglich wandern auch immer wieder frische, unbelastete Tiere ein, und tragen so dazu bei, dass die strahlungsbedingten Erbschäden sozusagen verdünnt werden. Auf jedem Fall hat hier auf Jahrtausende kein Mensch mehr Lust, da zu leben.

„Wir leben eben in einer Zeit in der jedes einzelne Leben zählt. Damit aber leben wir in einer Ausnahmezeit. Wir dürfen froh sein, wenn das so bleibt.“

Nach einem Zusammenbruch der Zivilisation wird wahrscheinlich irgendwann eine Neue kommen, vielleicht schon nach Jahrzehnten. Wenn denn dann der Zusammenbruch mit einer Kernschmelze in allen aktiven AKWs einhergeht, dann wären hier wohl schon erhebliche Flächen nicht mehr nutzbar. Und auch die SMRs wären Atomruinen, um die man sich weiter kümmern muss, dass da die Gebäude intakt bleiben, dass die Radioaktivität drin bleibt. Auch auf Jahrtausende.

@Buehler 06.05. 18:37

„Auf der anderen Seite ist dies kein Grund depressiv zu werden, denn eine andere Welt wird entstehen – ohne den Menschen und das ist auch gut.“

Ja wie dämlich wäre dass denn. Hunderte Jahrmillionen machts die Evolution alleine ohne den Menschen, bis sie endlich mal dieses Experiment Kulturtier wagt. Die Schäden sind gewaltig, aber eben mit der Option, dass der Mensch irgendwann mal erwachsen wird, und sich nicht nur selber gut inmitten dieses wunderbaren Planeten einrichten kann. Er kann auch über die folgenden Jahrmillionen z.B. das Weltklima stabil halten und das Leben hinaus in die Galaxis tragen.

Was macht das für einen Sinn, jetzt total zu versagen? Also selbst wenn diese Zivilisation zusammenbricht, dann wird spätestens in Jahrhunderten ein neuer Versuch kommen, der womöglich aus unseren Fehlern gelernt hat.



Kommentar vom 06.05.2023 16:02
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27847

@Holzherr 06.05. 14:58

„Da bei SMRs alles sehr lokal bleibt, wären auch die Auswirkungen lokal.“

Klar, aber die Zeit könnte lang werden. Wenn wir in den havarierten SMRs wegen dem dort verteilten Plutonium mit einer Halbwertszeit von 50.000 Jahren ein Mehrfaches an Zeit noch die Betonhülle Pflegen müssen, dass kein Wasser eindringt und das Plutonium und seine Zerfallsprodukte herausspült, dann wäre das sehr lästig.

Das droht wohl auch in Tschernobyl und Fukushima, dass man hier womöglich länger als 100.000 Jahre sich um die Ruinen weiter kümmern muss.

Wenn wir jetzt noch 5.000 SMRs bauen, und die alle bei einem Zivilisationskollaps durchbrennen, dann haben nachfolgende Zivilisationen da auch noch was von.



Kommentar vom 06.05.2023 15:38
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27846

@Holzherr 06.05. 14:22

„Gewalt als Mittel der Politik war dazumal Courant Normal und Gewalt ist auch für viele jüngere Nationen kein Tabu.“

Naja, die USA unter Bush konnte das aber auch noch. Saddham Hussein konnte sich nicht wehren, ist inzwischen hingerichtet und sein Land befindet sich immer noch im Bürgerkrieg. Und Obamas Drohnenkrieg gegen alle Terrorverdächtigen einer ganzen Region war auch ziemlich gewalttätig.

„Doch es lässt sich verhindern, das nämlich, dass bestimmte Staaten Gewalt einsetzen, einfach indem man dagegenhält, indem man den Preis dafür sehr, sehr gross macht.“

Wenn der Preis auch für uns zu hoch ist, wäre eben die mögliche Folge, das eben auch unser System daran zerbricht. Ich verstehe die Logik der Stärke, die dahinter steckt, das kann funktionieren. Aber eben auch schief gehen. Und es ist teuer. Um ein Vielfaches teurer als alle Chips, die in Taiwan hergestellt werden können.

„Eine Beeinträchtigung der Produktion bei TSMC hätte katastrophale Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Das allein ist schon mehr als genug Grund um China eine Invasion in Taiwan möglichst schwer zu machen.“

Wenn China Taiwan verwaltet, heißt das nicht, das die Produktion der Chips beeinträchtigt wird, und noch nicht mal, dass wir dann keine mehr bekommen. Die würden noch nicht mal teuer werden müssen.

Klar würde uns das noch abhängiger von China machen. Aber sind wir nicht sowieso schon so abhängig, dass hier alles zusammenbricht, wenn wir den Warenaustausch mit China einstellen würden?

In jedem Fall wird es Zeit, diese Abhängigkeiten zu reduzieren. Mit der Chipproduktion ist die USA ja auch schon dabei, genau das zu tun. Generell wäre es eine Konsequenz auch aus Gefahren wie einem Sonnensturm, wenn wir mehr Redundanz in Infrastruktur und kritischer Produktion hinbekommen würden. Auch wenn dann das Eine oder Andere teurer wird.

Wenn wir so einen Zusammenbruch unwahrscheinlicher machen würden, bzw. einen rechtzeitigen Neustart hinbekommen können, wäre das auch im Sinne der ganzen Welt, inclusive China.



Kommentar vom 06.05.2023 14:40
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27842

@Holzherr 06.05. 14:01

„Bei einem Zusammenbruch der Zivilisation wären einige Atomruinen das allerkleinste Problem. Kein Mensch würde sich darum kümmern. Selbst ausgetretene Radioaktivität würde sehr viel weniger töten, als das der Alltag tun würde.“

Im Prinzip ja. Aber z.B. in Frankreich hätte man dann gleich 50 davon, die dann alle mit geschmolzenen Kernen vor sich hin köcheln, und immer wieder mal verseuchende Wolken von sich geben. So auf die Jahrtausende gesehen wäre das sogar relevant. Wenn die Überlebenden sich daran machen können, sich langsam wieder was aufzubauen, wären sie mit erheblichen Flächen konfrontiert, die nicht mehr genutzt werden können.

Und auch die neuen Mini-AKWs wären auf jedem Fall zerstört, wenn nur einmal kurz die aktive Kühlung aussetzt. Auch wenn dann keine Radioaktivität freigesetzt würde, ständen sie aber bei einem eventuellen Neustart der Energieversorgung nicht mehr zur Verfügung. Und die Ruinen könnte man vermutlich Jahrtausende nicht abreißen, und man müsste die Außenhülle entsprechend pflegen, dass sie wasserdicht bleibt. Im Prinzip hat das Plutonium, dass da in erheblicher Menge enthalten ist, eine Halbwertszeit von 50.000 Jahren. Es wäre entsprechend lästig, sich über solche Zeiträume um die Ruinen kümmern zu müssen



Kommentar vom 06.05.2023 13:43
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-verhext-der-unwiderrufliche-kollaps-der-zivilisation/#comment-27838

@Hauptartikel

Es kann einem direkt schwindelig werden, wenn man bedenkt, wie abhängig wir uns von komplizierter Technik und von völlig ausufernder Arbeitsteilung gemacht haben.

Gegen die Folgen von Sonnenstürmen etwa gibt es schon Maßnahmen, etwa spezielle Transformatoren und eine ständige Beobachtung der Vorgänge auf der Sonne. Aber sicher sind wir vor richtig starken Sonnenstürmen noch nicht. Auch Asteroiden kann man wohl bald sogar abwehren, Supervulkane aber wohl nie. Auch Pandemien kann man vielleicht aufhalten, vielleicht aber auch nicht.

Die Folgen liegen dann irgendwie auch in einem Zusammenbruch zivilisierter Verhältnisse, wie auch immer das Problem ausgelöst wird.

Dass die Maßnahmen gegen den Klimawandel auch wieder destabilisierend wirken können, wenn man sie übertreibt, ist in der Tat zu bedenken. Wir haben ja jetzt schon einen Arbeitskräftemangel. Wenn jetzt zu viele ein neues E-Auto kaufen, eine Wärmepumpe einbauen, ihr Haus isolieren und sich Solarpaneele anschaffen, dann werden die recht schnell keine Handwerker und Bauarbeiter bekommen, und das schafft sich dann ganz von selber Grenzen.

Entsprechend wäre es ja gerade so wichtig, wenn möglichst viele auch ganz persönlich ihren eigenen Konsum überprüfen würden. Wenn man nur schon mal sich mit etwas kleineren Wohnungen begnügen würde, wäre die Wohnungsnot und damit der Bauboom beendet, und die Bauarbeiter wären dafür frei, die Altbestände zu modernisieren und eben die PV-Module und die Wärmepumpen einzubauen.

Und deutlich weniger Privatfahrzeuge würden Millionen Arbeitskräfte frei machen, und die Industrie wäre in der Lage, die Windräder, PV-Module, Wärmepumpen und Stromtrassen zu bauen, die die Energiewende braucht.

Wenn wir ganz original allen Konsum so weiter haben wollen, und dass dann ziemlich schnell vollständig klimaneutral, dann ergibt sich in der Tat eine Gefahr, dass das Wirtschaftssystem das gar nicht umsetzen kann, und im schlimmsten Fall sogar kollabiert.

Auch der Ärger, der sich hier zwischen China und den USA anbahnt, könnte die Lieferketten so durcheinander bringen, dass da ganz schnell ein globaler Wirtschaftskollaps draus wird. Man sollte dies bedenken, ob denn Taiwan das wert ist, und ob wir es überhaupt überleben können, einen umfassenden Wirtschaftskrieg im Kampf Demokratien versus Diktaturen anzufangen.

Ein Atomkrieg ist sicher noch ein paar Nummern destruktiver, aber ein Wirtschaftskollaps, ausgelöst durch einen Wirtschaftskrieg inmitten einer Globalisierung mit unentwirrbaren Lieferketten, könnte schon genügen, um die Zivilisation nachhaltig zu zerstören.

Irgendwie sind wir von einem Weltfrieden so abhängig, dass es dazu schlichtweg keine Alternative gibt. Selbst der ziemlich begrenzte Ukrainekrieg und eine umfassende Aufrüstung konkurriert direkt mit den Investitionen, die die Energiewende erfordert.

Eins dürfte klar sein: der Kollaps der weltweiten Arbeitsteilung wird mehr als die Hälfte der Menschheit das Leben kosten, egal wovon er jetzt ausgelöst wird. Die Meisten werden auf die Dauer einfach verhungern, wenn das landwirtschaftliche Gerät nicht mehr betrieben werden kann.

Ob danach irgendwann ein Neustart der komplizierten technischen Systeme möglich ist, bleibt zudem fraglich. Ein Ende der Zivilisation könnte nachhaltig sein. Auch die Kernenergie könnte die Probleme deutlich verschärfen, im schlimmsten Fall verwandeln sich weltweit alle AKWs innerhalb von Monaten in strahlende Atomruinen, die auch nicht mehr repariert werden können.

Auch die neuen unfallsicheren kleinen AKWs werden dank passiver Kühlungsmöglichkeit zwar keine Strahlung freisetzen, aber werden auf jeden Fall zerstört und nicht mehr repariert werden können. Selbst ein Abriss wäre vermutlich auf Jahrtausende unmöglich.



Kommentar vom 05.05.2023 01:16
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137642

@Realo 03.05. 15:25

„Selbstverständlich sind nicht nur Exxon und Shell am Klima „schuld“, sondern wir alle, einfach deswegen, weil wir grundsätzlich Energie brauchen und der Umwelt entziehen müssen, sonst können wir und die ganze Welt um uns, selbst die Pflanzen, nicht existieren.“

Klar brauchen wir eine Menge Energie. Es ist aber auch mehr als genug Sonnenenergie da, die auf die Erdoberfläche trifft. Wir müssen sie nur einsammeln.

„Letztlich läuft es darauf hinaus eine 2. Schiene der Fusionsenergie zu erschließen, zusätzlich zur Sonne. Das würde vermutlich für einige Zeit reichen….“

Das wäre nett, und das wäre wohl auch der Schlüssel zu einer interstellaren Raumfahrt.

Es geht aber auch alles nur mit PV-Modulen und Windrädern, in Kombination mit Lithiumbatterien, Wasserstofftechnik und weiteren Fortschritten bei der Effizienz der Energienutzung. Wenn wir einmal alle Rohstoffe, die wir dafür ausgegraben müssen, zusammenhaben, und ein vollständiges Recycling der Anlagen hinbekommen, dann können wir quasi ewig so weiter machen.

Eigentlich sind nur die Fossilen Brennstoffe nur einmal nutzbar und weg, wenn man sie verbrannt hat. Alle anderen Materialien sind im Prinzip recyclingfähig.

Wenn wir mittelfristig mit den Kosten und den benötigten Rohstoffen für die Energiewende Probleme bekommen, dann bekäme eventuell auch die Kernspaltung noch eine zweite Chance. Die USA wollen hier ja jetzt noch ausgiebig in neue kleinere und damit unfallsichere AKWs investieren, die vielleicht sogar das Plutonium abtrennen und gleich wieder als Brennstoff nutzen können. So könnte man Kernspaltungsreaktoren dann sogar als tatsächlich technisch ausgereift betrachten. Ich bin durchaus gespannt, wie teuer das wird.

Aber auch das reicht nur soweit wie die förderbaren Uranvorkommen. Einmal gespalten, ist es dann auch weg.



Kommentar vom 04.05.2023 13:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/#comment-137635

@hauptschüler 03.05. 20:45

„Ihre Vermutung ist falsch. Summe der Niederschläge in den Jahren…“

Upps, hätte ich jetzt nicht gedacht. Dann aber sind die Niederschläge von 2020 bis 2022 aber wenigsten ohne Beispiel seit 50 Jahren. Außerdem hat sich wegen höherer Temperaturen die Verdunstung erhöht, was zusätzlich entsprechende Auswirkungen auf die Bodenfeuchte hatte.

So kann man sich auch vertun, wenn man hier in Dortmund 3 Sommer lang den Garten wässern musste, was man selber so noch nie so erlebt hat. Auch der Klimawandel wird von der üblichen Variabilität des Wettersystems überlagert, man kann entsprechend nicht alles dem Klimawandel zurechnen, was irgendwie in Richtung wärmer bzw. trockener geht.

Ein Problem mit der Bodenfeuchte in Deutschland könnte wohl trotzdem chronisch werden, entsprechende Maßnahmen etwa zum Erhalt der Stadtbäume oder neue Baumarten für die Forstwirtschaft scheinen nötig zu werden.



Kommentar vom 04.05.2023 00:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/

@Michael 03.05. 20:45

„Und ja, Mitwelt meint ja gerade, dass unsere „Umwelt“ mehr als nur Kulisse ist, die uns „nicht wirklich angeht“, sondern eben Mitwelt, zu der wir in Beziehung stehen, die auch tief in uns wirkt.“

Im Prinzip sind wir vermutlich auch Geisteswesen. Das Mitsein in der Welt, das Dabeisein, macht doch schon das halbe Leben aus. Wem das fehlt, der mag darauf verfallen, andere Menschen beherrschen zu wollen. Weil schlichtweg das Mitsein mangelhaft ist, und auch als Mitgefühl dann fehlt.

So sind wir dann auch auf der Dunklen Seite es Seins angekommen, Deinem nächsten Blogartikel.

Gemeinsam am Erhalt der Natur und der natürlichen Kreisläufe zu arbeiten, macht sehr viel mehr, als nach Macht zu streben, die am Ende aus den Augen verliert, wofür sie denn überhaupt angestrebt wurde. Und dann als Selbstläufer immer mehr Schaden und Unglück an Mensch und Mitwelt anrichtet.

Während die gemeinsam gepflegte Natur gemeinsam erlebt werden kann, und eine im Grunde grenzenlose Verbindung zwischen allem Leben herzustellen in der Lage ist. Genau hierzu ist der Mensch im Stande, um eine sich die Kreisläufe unterstützenden Tätigkeit einerseits leisten zu können, und um andererseits einen guten Teil des Planeten für sich nutzen zu können.

Im Zusammensein, im Erleben des Gegenübers auch gegenüber der nichtmenschlichen Natur, macht den Menschen erst zu dem, wozu er wirklich fähig ist.

Die Welt ist alles andere als ein Auslaufmodell, das im Kampf von Gut und Böse untergehen muss. Man mag sich hier streiten, wie man es jetzt genau machen kann. Verrückte Typen, die sich nur um sich selbst und um ihre Macht drehen, gibt es viele. Wird Zeit, dass wir früh genug erkennen, dass die uns wirklich nicht weiterhelfen können.

Es geht eben nicht um viel Geld und Macht. Das ist nur hilfreich, will man die Dinge so gestalten, dass es gut funktioniert. Erstmal müssen wir erkennen, dass wir im Miteinander mit dem ganzen Leben auf diesem Planeten unterwegs sind, und dass genau dieses Sein das meiste ist, dass wir als Menschen überhaupt finden können.

Praktischerweise arbeiten wir auch unter uns zusammen, aber solange ein gewisser Konsens hergestellt bleibt, kann man auch eine Menge ganz alleine durchziehen. Vieles ist auch einfach eine Frage der Technik, aber die Richtung, in die wir streben, die ist letztlich eine Frage wirklicher Kultur.

Global denken und lokal handeln bedeutet eben, die Bezüge aller Kreisläufe zu erkennen, und sich so zu verhalten, dass man so seinen Teil nimmt, dass noch alles gut funktionieren kann.

Im Gegensatz dazu bedeutet lokal denken und global handeln, den eigenen Vorteil gegen die Kreisläufe in Stellung zu bringen, um am Ende für verzichtbaren Unsinn den ganzen Planeten zu beschädigen.



Kommentar vom 03.05.2023 18:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-in-kaisersbach-was-wir-alle-gegen-die-wasserkrise-tun-koennen/#comment-137626

@Freyling 03.05. 00:16

„Schauen wir uns die Aufzeichnungen von 1881 bis 2019 an Fazit: Von akutem Wassermangel in Deutschland keine Spur. Was wir sehen können, ist eine große Streuung/Variabilität im gesamten Beobachtungszeitraum.“

Praktischerweise endet ihre Quelle 2019. Die drei trockenen Jahre 2020 bis 2022 waren nun dennoch verheerend, was die Bodenfeuchte bis in 2 Meter Tiefe in Deutschland angeht. Und vermutlich ohne Beispiel in den letzten 200 Jahren.

Insofern ist dies schon eine Warnung. Was jetzt die nächsten Jahre angeht, wieviel es da in Deutschland regnet und welche Konsequenzen das für die Landwirtschaftlichen Erträge hat, ist entsprechend allerdings offen.

Wirklich wichtig sind m.E. aber die weltweiten Erträge. Wenn in einzelnen Regionen mal wenig, dann aber wieder gut geerntet werden kann, dann haben wir noch kein Problem. Einfach weil die Erzeugnisse gut transportiert werden können.

@Michael 02.05. 06:49

„Denn Klima, Natur oder „Umwelt“ brauchen unseren „Schutz“ nicht, um weiterhin zu existieren. Es geht um uns und unsere Zukunft als Menschheit selbst.“

Das kann man doch gar nicht gut trennen. Das Grün in der Stadt freut uns Menschen, und das Grün freut sich auch an sich selbst. Dasselbe gilt auch für naturnahe Wälder, da kann man prima Spazierengehen oder Urlaub machen, und die Natur ist gleichzeitig auch für sich selbst ein Wert.

Auch die Idee, weniger Tierisches zu verzehren, macht nur wirklich Sinn, wenn dann auch landwirtschaftliche Flächen eingespart werden, um stattdessen mehr wilde Natur ohne intensive Nutzung leben zu lassen.

Der Mensch ist nicht das einzige auf der Welt, dass Sinn macht. Die Erhaltung von Naturräumen dient nicht nur uns, Natur hat auch einen Eigenwert.

Was im Prinzip auch für Nutztiere gilt. Wer einen Hund oder eine Katze hat, käme in der Regel nicht auf die Idee, dass das nur sinnloses Fleischmaterial ist, dass ohne uns Menschen vollkommen sinnlos wäre. Die Tiere freuen sich auch selber des Lebens.

Was mit Hühnern, Schweinen und Kühen nicht anders ist. Natürlich ist rücksichtslose Massentierhaltung auch für die Tiere selbst deutlich suboptimal. Man sollte die Bauern in die Lage versetzen, dass sie es ihren Tieren selber auch gut gehen lassen können, nicht nur dass es nur ums Fleisch und um den Verdienst des Bauern dabei geht. Die meisten Bauern würden dies wohl sogar begrüßen.

Und ich als Fleischesser auch. Dafür würde ich dann sogar freiwillig weniger von dem dann knapperen Fleisch essen. Aber keine Tierhaltung kann wiederum nicht im Sinne der Tiere sein. Die freuen sich genauso des Lebens wie Hunde und Katzen, wenn sie denn unter vernünftigen Bedingungen gehalten werden.

Und ich finde, dass sich das überhaupt nicht damit beißt, die Eier, die Milch und am Ende die Tiere selbst auch zu essen.

Überhaupt sind auch landwirtschaftlich genutzte Flächen kein totes Land wie etwa Parkplätze. Insbesondere im Biolandbau leben hier Pflanzen und Tiere, was als Naturraum gewertet werden kann, der auch für die Natur selbst sinnvoll ist. Man muss hier nicht wieder Wald wachsen lassen. So werden etwa in den Alpen die Bauern extra dafür bezahlt, dass sie Bergwiesen mähen um diese zu erhalten, damit hier diese für die Natur wertvollen Flächen nicht von sonst aufkommenden Wald überwuchert werden.

Das macht mit Wiesen im Flachland auch nicht viel weniger Sinn. Nicht zu verwechseln mit überdüngten Grünflächen, wo nur eine einzige Sorte Hochleistungsgras wächst. Bioanbau eröffnet auch der Natur wieder neue Welten, auch als Lebensraum für eine ausgiebige Artenvielfalt. Die Nutzung ist hier inclusive.



Kommentar vom 02.05.2023 14:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137604

@Quentmeier 01.05. 22:41

„Zurück in die Vergangenheit, auf ins grüne Feudalzeitalter.“

Das wollen die Amish. Hier geht es hauptsächlich um alternative Stromgewinnung mit hochmodernen Technologien, die eben letztlich die ohnehin einströmende Sonnenenergie auf die Erdoberfläche höchst effektiv einsammeln können. Das ist einerseits bestechend simpel, im Detail aber doch auch Hochtechnologie.

„Das ist der zentrale Punkt gegenwärtig, diese in “Umstellung von Vernunft auf Glauben”, diese Technikfeindlichkeit, dieser Ausstieg aus Technologien, die in bis zu 200 Jahren perfektioniert worden sind,...“

Perfektioniert ja, aber eben auf Raubbau von Fossilien angewiesen. Der bei den inzwischen umlaufenden weltweiten Umsätzen nicht nur den Kohlenstoffkreislauf entgleisen lässt, sondern dass hier auch die Rohstoffgewinnung selbst bald an ihre Grenzen kommt.

„...eben seit Beginn der industriellen Revolution und die für Milliarden Menschen einen vor Beginn des Industriezeitalters oder selbst vor 100 Jahren einen unvorstellbaren Wohlstand für Milliarden Menschen geschaffen haben.“

Das war und ist ein Segen für die Menschheit. Aber mit zunehmender Verbreitung des Wohlstands, was ich sehr begrüße, geht es aber nicht mit Fossilien so weiter. Das Klima fliegt uns sonst um die Ohren.

Wir können noch viele Jahre froh sein, dass wir noch fossile Kraftwerke als Backup haben, weil die Energiewende eben nicht von jetzt auf gleich realisierbar ist. Wenn wir aber tatkräftig weiter PV und Windräder zubauen, können wir nach und nach auch die Mobilität und das Heizen regenerativ realisieren, während dann das fossile Backup mit immer weniger Laufzeiten langsam auslaufen kann. Bis wir dann den Rest auf der Basis von grünem Wasserstoff dann auch noch hinbekommen.

Es ist ja gerade wesentlicher Teil des Problems, dass viele Weltregionen wohlstandsmäßig aufholen, und nicht mehr nur der reiche Westen reichlich Treibhausgase produziert. Das geht so nicht mehr weiter.

Die Politik kann hier entsprechende Rahmenbedingungen setzen. Und der Einzelne kann hier freiwillig auch was beitragen.

Über Kernfusion und unfallsichere Kernspaltungsreaktoren, die ihren eigene Atommüll selber wieder verbrennen, kann man diskutieren, hier drauf zu setzen erscheint allerdings verfrüht. Das könnte schlichtweg deutlich teurer als PV-Module und Windräder sein. Eine gewisse Hoffnung darauf, dass das doch wirtschaftlich wird, mag man nicht aufgeben wollen. Mehr als eine Ergänzung zur Nutzung der verteilten Sonnenenergie wird das m.E. aber voraussichtlich nicht werden. Wir werden sehen, die ersten Mini-AKWs sollen bald stehen, dann wird man wissen, wie teuer das in der Praxis dann tatsächlich ist.

Wenn man die dann in Polen und Frankreich baut, weil man in Deutschland Kernspaltung nicht mehr mag, dann ist das auch nicht so schlimm. Wir tauschen sowieso Einiges an Strom mit denen aus, dann haben wir da auch was von.



Kommentar vom 02.05.2023 01:13
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83902

@Balanus 30.04. 20:57 / 01.05. 11:37

„Die Freiheit, bestimmte (einfache) Probleme lösen zu können, finden wir schon bei der Amöbe oder beim Schleimpilz.“

Was dann die Freiheit der Amöbe ist. Die Labormaus hat schon sehr viel mehr Spielraum, wir Menschen dann richtig viel davon.

„Und wenn Sie mir entgegen, dass Gehirnprozesse unser Verhalten nicht „direkt“ determinieren, sondern dass (sinngemäß) das „Bewusstsein“ dabei eine steuernde Rolle spielt, dann sind wir wieder bei den bekannten dualistischen Vorstellungen.“

Auch wenn epistemisch von innen gesehenes Bewusstsein nichts als der physiologische Prozess selbst ist, ist dies eben steuernd tätig, sozusagen der zentrale Prozess der Willensbildung. Nicht ohne Grundlage im kompletten Nervensystem und Organismus, aber eben im eigenen Sinne stets dabei, alles so zu bewegen, wie es uns selbst als optimal erscheint. Wie kann Freiheit mehr sein?

„Eben, allem Anschein nach können Sie nicht frei darüber entscheiden, wie Sie mit Ihren subjektiven Erfahrungen umgehen wollen.“

Ich kann nicht entscheiden, welchen Erfahrungen ich habe. Aber in ihrer Bewertung und Integration haben ich alle Freiheitsgrade, die irgend möglich sind.

„Wobei sich diese Gesetzmäßigkeiten selbstredend auch als Wahrscheinlichkeits- und Unbestimmtheitsbeziehungen ausdrücken können.“

Wenn ich bei schlechten Lichtbedingungen mehrere Digitalfotos vom selben Motiv mache, wird jedes Foto von einem individuellem Pixelrauschen unterlegt, dass auf jedem Einzelbild völlig anders ausfällt, und sich dem immer gleichen Motiv überlagert. Das Zufallsrauschen, dass die Quantenwelt der Wirklichkeit aufprägt, wirkt sich auch auf die Biochemie aus, und sorgt für eine grundsätzliche Variabilität, die jeder Determination mehr oder weniger ihre Grenzen setzt.

Eine Determination tritt überall da auf, wo sich das Quantenrauschen herausmitteln kann. Wenn etwa die Leitungsbahnen in Mikrochips breit genug sind, dann laufen die Prozesse störungsfrei und die Programme laufen penibel nach Plan ab. Macht man die Strukturen allerdings so klein, dass hier das Quantenrauschen vereinzelt die verarbeiteten Daten verändern kann, dann hat man ein Problem. Will man dennoch mit so kleinen Strukturen arbeiten, dann muss man diese Störungen irgendwie auffangen und in die Prozesse integrieren. Vermutlich ist dies bei biologischen Nervensystemen tatsächlich die Regel.

Inmitten von innerem und äußeren Chaos sucht man halt stets das persönliche Optimum. Das ist jetzt festgelegt, und doch ist es alles, was man Freiheit nennen kann. Leben in diesem eigenen Sinne findet meistens lebenswerte Bedingungen, was will man mehr? Und es schließt nicht mal Gemeinsinn aus, gemeinsam geht eben sehr viel mehr als alleine.



Kommentar vom 01.05.2023 14:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137585

@Boekhoff 30.04. 12:49

„Andererseits ist dieses Verhalten nur allzu menschlich. Deshalb finde ich die “Verzichtsprediger” schwierig. Sie ermöglichen es mit Maximalforderungen der Mehrheit der eigentlich Gutwilligen, selbst den kleinen persönlichen “Einstieg in den Umstieg” nicht anzugehen – das ist der “Verzicht auf den Verzicht”.“

Ich finde aber, dass ein gewisser Verzicht wirklich der Sache sehr entgegenkäme. Der Umstieg auf neue Technik kostet nicht nur Geld, sondern auch Rohstoffe und vor allem Arbeitszeit. Hierdurch wird das Tempo der Energiewende ziemlich limitiert, und das kann auch nicht per Gesetz geändert werden.

Wer es in der Hand hat, seinen Konsum zu überprüfen, der kann hier sehr hilfreich sein. Nicht nur werden dann die Ausbauziele mit weniger Aufwand erreichbar, bei einer spürbaren Konsumzurückhaltung werden auch die Arbeitskräfte frei. Wenn etwa jeder, der in einer eigentlich zu großen Wohnung lebt, sich aufrafft und sich verkleinert, dann ist ganz schnell die aktuelle Wohnungsnot verschwunden, und die Arbeitskräfte, die jetzt neue Häuser bauen, können sich darauf konzentrieren, die Altbestände energetisch zu modernisieren.

Z.B. so kommen wir auf Geschwindigkeiten, die mit unverändertem Konsum nicht zu erzielen sind. Kann gut sein, dass wir genau dieses Tempo auch wirklich noch brauchen werden.

Wer es nicht mitmachen mag, auch weil er eh gar nicht so wohlhabend ist, und schon sowieso gar nicht einen so großen Fussabdruck hat, der soll eben weiter konsumieren. Aber wer hier Luft nach unten hat, der kann hier eine ganze Menge bewegen. Auf diese Möglichkeit, mit weniger Konsum den Umbau wesentlich zu beschleunigen, zu verzichten, wäre m.E. Unsinn.

Es macht nicht viel Sinn, das Problem kleiner zu reden, als es wirklich ist, nur um es zu vermeiden, dass Einige auf Fatalismus umschalten, und dann nun gar nichts mehr mitmachen wollen.

„Wir haben es im vergangenen – ja: eher warmen – Winter ausprobert. Vorlauftemperatur 40 Grad. Das Haus war problemlos auf 19 bzw. 20 Grad zu wärmen. Dicker Pullover, lange Unterhose. Angenehm. Einsparung beim Gasverbauch: Mehr als 30 Prozent.“

Angesichts der Gaskrise habe ich das zu Beginn des letzten Winters auch ein paar Tage getestet. Gefiel mir so aber gar nicht. Ich hab dann aber nur noch das Wohnzimmer richtig auf schön muckelige 22° gelassen, aber Küche, Badezimmer und Schlafzimmer auf 16° reduziert. Das ging eigentlich ganz gut. Gegessen habe ich dann eben im Wohnzimmer, und mein Daunenschlafsack, der eigentlich zum Campen gedacht war, war hierbei auch sehr hilfreich.

Was die Wärmepumpen für Altbauten betrifft, die kann man doch auch sinnvollerweise auch mit einer Gasheizung kombinieren. Erstmal braucht man dann in Dunkelflauten kein Extrabackup im Versorgungsnetz für die Wärmepumpen, das müsste man doch noch für teures Geld dazubauen, wenn hier über die nächsten Jahre wesentliche Teile der Gebäude Wärmepumpen haben.

Gleichzeitig muss dann die Wärmepumpe auch nicht mit jeder Kälte klarkommen. Wir hätten schon das meiste eingespart, wenn die Wärmepumpe für ca. 0° Außentemperatur ausgelegt ist, und bei größerer Kälte dann zusätzlich noch die Gasflamme den Rest liefert. Vor allem kann man dann in Dunkelflauten die Wärmepumpe für einige Tage ganz abschalten. An diesen Tagen wäre nicht nur der Strom zum Heizen sowieso viel zu teuer, er käme auch noch mindestens 15 Jahre überwiegend aus fossilen Backupkraftwerken.

In der ferneren Zukunft gehts dann statt Erdgas mit Wasserstoff oder Synthesegas, und bei immer mehr gut isolierten Altbauten wird das Problem auch immer kleiner. Aber auch mit weniger Wohnfläche pro Person, wer es dann mag zumindest. Ich denke hierbei auch eher an heute junge Menschen, die ganz klar ihre eigene Verantwortung für ihre eigene Zukunft sehen, und vielleicht auch zu der Erkenntnis kommen, dass sie es mit einer kleineren Wohnung auch ganz persönlich finanziell viel leichter haben.