www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2023/04 (T.J.)


Kommentar vom 30.04.2023 15:27
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/das-bewusstsein-ein-fiktiver-dialog/

@Leah Wildenmann 29.04. 20:29

„Ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht ganz verstanden habe, wie die Geisteswelten helfen können? Das System von erdachten Geisteswelten scheint mir ein bisschen konstruiert.“

Klar ist das konstruiert, allerdings als Versuch durchaus reale spirituelle Erfahrungen integrieren zu können. Für die Bewusstseinsfrage beinhaltet es die Idee, dass die Grundlage des Bewusstseins nicht nur ein Gehirn im Wachzustand braucht, sondern dass es auch noch einen Innenraum braucht, in den das physiologische Bewusstseinskorrelat abgebildet werden kann. Diesen Innenraum muss das Gehirn nicht alleine aufspannen, wenn dieser eine geistige Entität sein kann.

So gehen wir dann eben auch als Geisteswesen durchs Leben. Was nun viele erfreuliche Konsequenzen haben kann. Und auch die traditionellen religiösen Konzepte bekommen so mehr Substanz, wenn auch nicht in jeder Form eine eindeutige Bestätigung.

Mehr dazu unter:

http://introspektiva.de/etitel/index.php#starti



Kommentar vom 30.04.2023 14:25
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83891

@Philipp 29.04. 20:13 / 20:48

„Das ist für mich ein zentraler Unterschied zwischen (1) Neurophilosophie die versucht Empirie mit Philosophie zu verbinden und (2) reiner Philosophie des Geistes die (mitunter) über a priori Spekulation arbeitet.“

Ihre Neurophilosophie ist ein durchaus logisches und vernünftiges Vorgehen, und ich finde die Ergebnisse, die das bringt, allemal sehr interessant.

„Das sagen die Daten und die aus den Daten stammenden empirischen Analysen. Eine bestimmte Dynamik des Nervensystems korrespondiert mit Bewusstsein. Nicht mehr und nicht weniger.“

Eben das ist beachtlich.

Mit eigenen spirituellen Erfahrungen will ich dann aber auch darüber hinaus denken. Versuchsweise zumindest. Was soll ich machen, zumal ich mit spirituellen Erfahrungen nun mal auch überhaupt nicht alleine bin.

Und auch hier kann ich nicht nur an spekulative Philosophie anknüpfen, sondern bin durchaus auf der Suche danach, wie das auch physikalisch und neurophysiologisch eventuell Niederschlag in der Wirklichkeit finden kann.

„Beide behaupten dass es “die Welt” gar nicht gibt, die Trennung zwischen Epistemologie und Ontologie sei falsch, und es gäbe nur eigene epistemische Welten.“

Womit ich auch nichts anfangen kann. Alle Erfahrung spricht für eine gemeinsame ontologische Wirklichkeit. Die nur recht verschieden erlebt und verstanden werden kann, aber eben von Subjekten, die sich in derselben Welt bewegen müssen.

Man kann sich allerdings Phantasiewelten basteln. In der Religion wie in der Psychose, oder auch aus Spaß und nicht ganz ernst gemeint in der Literatur und im Film und in Computerspielen. Zumal sogar Träume von anderen Welten wirklich weiterführen können, indem sie Horizonte erweitern. In diesem Sinne können Mythen auch sinnvoll sein. Besser aber, man ist sich bewusst, was jetzt noch Wirklichkeit sein kann.



Kommentar vom 29.04.2023 15:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137507

@Quentmeier 28.04. 23:07

„Andere Länder sind eben nicht bereit, ihre Bürger durch Klimahysterie und fast religiöse CO2-Verdammung und CO2-Ablasshandel in Armut verharren zu lassen oder sie in Armut und Unterentwicklung zurückzustoßen.“

Eine Energiewende, die in Armut führt, will ich auch nicht haben. Aber ohne Energiewende geht hier in ein paar Jahrzehnten wirklich alles den Bach runter. Wenn weiter kaum was passiert, dann kommen nach 3° globaler Erwärmung 4°, 5° und irgendwann 6°. Was für Deutschland dann 8°, 10° und 12° bedeuten wird.

Wir kommen an der Energiewende überhaupt nicht vorbei. Kernenergie mag strittig sein, inwieweit dieses Sinn macht, ist vor allem auch einfach eine Kostenfrage. Nicht unbedingt zu Gunsten der Kernenergie, das ist langfristig wohl eher teurer als Windkraft und Photovoltaik. Ein wenig davon als Ergänzung mag man bauen wollen, das ist nicht so wichtig.

„Fazit: Ich wälze keine Verantwortung auf wen auch immer ab, ich nenne Tatsachen, die jeder mit ein paar Mausklicks überprüfen kann. Nennen Sie es wie Sie wollen, es ändert nichts an diesen Tatsachen.“

Jeder hat seinen Einflussbereich, und einigen Älteren ist das Thema anscheinend völlig egal, weil sie selbst nicht mehr betroffen sein werden. Vielen war das Thema die letzten 20 Jahre wohl auch zu abstrakt. Das ändert sich wohl gerade.

Seit der Klimawandel inzwischen in vollem Gange ist, und die Folgen selbst erlebt werden können, und auch die warnenden Prognosen aus der Wissenschaft sich tatsächlich bestätigt haben, sieht es mit dem Bewusstsein, dass wir hier wirklich ein Problem haben, langsam besser aus.

Außerdem sind Windräder und vor allem Photovoltaik inzwischen recht kostengünstig geworden, und es stehen leistungsfähige Lithiumbatterien für die Elektromobilität zur Verfügung. Im Prinzip müssen wir nur nach und nach die alte fossile Infrastruktur durch die neuen Technologien ersetzen. Hier droht auch keine Deindustrialisierung, wenn ein paar Produktionsanlagen wegen hoher lokaler Strompreise in günstigere Regionen abwandern. So weit das wirklich Sinn macht, ist das schon längst passiert. Ohne dass wir in Armut versunken sind, nicht nur das, wir haben sogar immer noch einen Außenhandelsüberschuss und inzwischen immer mehr Arbeitskräftemangel, und keine Arbeitslosigkeit.

Es mag sehr beschleunigend wirken, wenn hier viele ihren eigenen Konsum überprüfen. Das eingesparte Geld und die eingesparte Arbeitszeit kann dann in die Energiewende investiert werden. Das muss aber jeder selber wissen, viele haben hier auch nicht viel einzusparen, andere dagegen ziemlich viel. Man kann sich auch fragen, ob es mehr Sinn macht, den eigenen Kindern möglichst viel Vermögen zu vererben, oder sich lieber daran zu beteiligen, ihnen eine noch funktionstüchtige Mitwelt zu erhalten. Was jetzt wohl insbesondere Ältere betrifft.

„..wie wollen Sie diese Arche-Regionen vor einem Massenandrang aus den umliegenden Nicht-Arche-Gebieten bewahren?“

Was wohl in der Tat dann schwierig wird, wenn hier wirklich viel zu wenig passiert. Letztlich wird es auch für uns nur ein passables Überleben geben, wenn insgesamt die Energiewende gelingt. Wir können es nur versuchen, unseren Teil beizutragen, andere Alternativen sehe ich keine.



Kommentar vom 29.04.2023 14:14
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83881

@Balanus 29.04. 12:00

„Wo könnte es bei hirnphysiologischen Prozessen „Freiheit“ im üblich verstandenen Sinne geben?“

Ja der Prozess selbst nimmt sich die Freiheit, Probleme zu lösen. Und dann im eigenen Sinne mit gezieltem Verhalten zu versuchen, die Lösungen umzusetzen. Das ist im ganz praktischem Sinne die Freiheit. Die kommt nicht aus dem Nichts, die Freiheit ist Lösungen finden.

„Gehirnprozesse determinieren nicht uns(!), sondern sie determinieren das Verhalten, und zwar bei allen Tieren mit hinreichend komplexem Gehirn.“

Eben nicht direkt. Zwischen Wahrnehmung und Verhalten ist hier eben die Intelligenz eines Bewusstseins eingebaut, die entsprechend den Organismus so steuert, dass es ihm besser geht.

„Man könnte wohl auch mit Recht sagen: Gehirnprozesse determinieren das, was wir als Bewusstsein erleben.“

Dann ist der Prozess selbst die Geistesfreiheit als Problemlösungsvermögen, das innere Erleben ist dabei notwendig, um diese Problemlösungsfähigkeit zu realisieren.

Soweit in etwa, wie Philipp das sieht. Bei mir kämen noch der Geistesraum und die Inspiration dazu. Da offenbar viele damit wieder Probleme haben, bzw. dieses für sich nicht als Erklärung benötigen, kann man es m.E. wie Philipp auch sehen. Dass eben der physiologische Prozess selbst bewusst wird.



Kommentar vom 29.04.2023 00:58
https://scilogs.spektrum.de/meertext/leben-auf-den-jupiter-monden-die-esa-mission-juice-im-weltraumwagner-podcast/

@Leben auf Jupitermonden

Wenn das Leben auf der Erde in heißen Quellen an Land entstanden ist, und es auch nur so geht, dann kann es womöglich nicht auf Monden entstehen, die kein Land mit Wasserquellen und keine Atmosphäre haben. Wenn wir da trotzdem Leben finden, dann wäre es auf dem Mars oder der Erde entstanden und per Asteroid auf die Jupitermonde gelangt.



Kommentar vom 29.04.2023 00:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137499

@Michael 28.04. 15:29

„Eine sehr große, auch technologische Chance in der Kombination von Landwirtschaft und Erneuerbarer Energie erkenne ich zugleich auch in der Agrophotovoltaik, wie sie seit 2016 mit großen Erfolgen in Heggelbach, Baden-Württemberg getestet wird:“

Interessantes Projekt. Vor allem, dass der Kartoffelertrag unter den PV-Modulen sogar deutlich höher war als auf dem Vergleichsacker. Umso mehr vermutlich auf trockenen Standorten und bei trockenem Wetter. Der Ertrag hängt dann mehr von der zur Verfügung stehenden Feuchtigkeit ab, als von der Sonneneinstrahlung.

Etwas unpraktisch sind die Ständer, wo die Landmaschinen drum rum fahren müssen, und eine niedrigere Konstruktion wäre wohl auch etwas kostengünstiger. Dass ginge dann nur auf Weiden, wo die Tiere dann auch das Gras unter niedrigen PV-Modulen abweiden können.

Insbesondere rund ums Mittelmeer wird der Effekt der Agrophotovoltaik noch größer sein, und auch eine voll ausgebaute Energiewende wird entsprechend in keiner Weise mit landwirtschaftlichen Erträgen konkurrieren müssen. Im Gegenteil, dieses Versuchsprojekt scheint dafür zu sprechen, dass die Erträge sogar höher sein können.

Standorte in Städten auf Dächern und über Parkplätzen sind auch nicht verkehrt, die Produktion ist dann nah am Verbraucher, was weniger neue Stromleitungen bei Vollaubau der Energiewende erfordert. Und die Immobilienbesitzer können einen guten Teil ihres produzierten Solarstroms selbst nutzen, was deutlich profitabler ist, als diesen komplett zu verkaufen.



Kommentar vom 28.04.2023 15:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137493

@Michael 27.04. 07:37

„Ebenso verdienen konkrete, bäuerliche Familien etwa an der Produktion erneuerbarer Energien, wenn die entsprechenden Rahmen gesetzt wurden.“

Wesentlich für die Aufstellung von PV-Modulen ist die Investition in die Module selbst, der Standortfaktor spielt keine so große Rolle. Wer sich entschieden hat, eine gewisse Summe zu investieren, kann sich dann eigentlich den Standort aussuchen. Zunächst sind noch jede Menge Dächer frei, Parkplätze könnte man auch noch mit Gerüsten überbauen, und danach kommen kleine Wiesenflächen in Betracht.

Diese Wiesenflächen können gleichzeitig als Weideflächen genutzt werden, entsprechend haben es Landwirte schon einfach, eigene Flächen für PV zu nutzen. Aber der Hauptfaktor ist hier die Investition in die Module selbst. Insbesondere wer Geld anlegen will und dann noch viel Eigenbedarf nutzen kann, für den lohnt es sich jetzt in PV zu investieren.

„...dann betrifft dies die Energie-, Arbeitskraft-, Futtermittel- und Wasserverschwendung konkreter Schlachthöfe an konkreten Orten; bis hin zu Schließungen bzw. Umwandlungen dieser Betriebe.“

Die letzten Jahrzehnte waren in der EU ständig von Überschüssen in der Landwirtschaft geprägt, und man hatte Milliardenbeträge in Maßnahmen investiert, dass die Landwirte nicht alle pleite gehen. Unter diesen Randbedingungen macht es entsprechend Sinn, den Fleischverbrauch der Kunden sogar möglichst hoch zu halten, immerhin verbraucht die Fleischproduktion mehr Fläche, und entschärft so das Überschussproblem.

Im Prinzip sehr ärgerlich war hier, dass man denn nun auch in Bioanbau und artgerechte Tierhaltung hätte investieren können, wenn man schon mal so viele Milliarden für die Landwirtschaft in die Hand nimmt. Bioanbau hat etwas weniger Ertrag, und artgerechte Tierhaltung erfordert etwas mehr an Futtermitteln, beides entschärft das Überschussproblem.

Inzwischen hat sich anscheinend der Weltmarkt geändert. Neben dem Ukrainekrieg, der das Angebot reduziert hat, hat sich inzwischen die Nachfrage aus China und anderen zuvor ärmeren Ländern erhöht. Zusammen werden insbesondere Milchprodukte, Eier und Fleisch teurer.

Entsprechend macht es inzwischen viel mehr Sinn, weniger Fleisch zu verzehren und weniger wegzuwerfen. Allerdings werden die steigenden Weltmarktpreise auch zu mehr Angebot führen, und insbesondere in Afrika auf vielen Flächen intensiven und ertragreichen Anbau motivieren, wo jetzt pro Hektar nur sehr wenig produziert wird.

Ein wirklicher Mangel wird also wohl mittelfristig ausbleiben, und ob langfristig der Klimawandel hier zu Rückgängen in der weltweiten Gesamtproduktion führt, weiß man wohl noch gar nicht. Was klar sein dürfte, ist dass viele armen Länder wohl wirtschaftlich besser dastehen werden, und sich entsprechend besseres Essen leisten können. Und dann wächst ja auch noch die Weltbevölkerung um mindestens 500 Millionen.

Soweit hier weiterhin eher Überschusssituationen vorherrschen, ist aber auch Sinn und Motivation weniger Tierisches zu verzehren dann auch nicht so dringend.

Der Methanausstoß von Wiederkäuern soll sich auch mit dem richtigen Futter reduzieren lassen, und die Stickoxide aus der Tierhaltung lassen sich durch eine Verkompostierung des Mistes auch vermeiden. Bioanbau wäre hier auch eine Lösung. Zumal Bioanbauflächen wie auch Weideflächen eine Kohlenstoffsenke sein können.

Aber schaden tut es wohl aktuell kaum, insbesondere weniger Fleisch zu verbrauchen. So bin ich durchaus auf der Suche nach mehr Gerichten mit Erbsen, Bohnen und Linsen und nach weniger Zucker in Getränken. Wegwerfen tue ich ohnehin schon sehr wenig.



Kommentar vom 27.04.2023 13:32
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/das-bewusstsein-ein-fiktiver-dialog/#comment-4983

@Josef Gnadl 26.04. 21:33

Aus Ihrer Webseite:

„Immer wenn das Bewusstsein sich aktiv für die Beobachtung eines bestimmten Zweigs der Welt entscheidet, wird das verknüpft sein mit Abweichungen von quantenmechanisch berechneten Wahrscheinlichkeiten. Diese Abweichungen könnten im Prinzip nachweisbar sein.“

Das Dilemma der Many-Words-Interpretation sind die Myriaden Alternativwelten, die praktischerweise sofort entsorgt werden sollten. Wir haben dann also nur noch die Zweige, für die sich die Wirklichkeit jetzt wirklich entschieden hat.

So sehe ich es ähnlich wie Sie, dass sich das Bewusstsein eben die Alternativen aussucht, die in einer Quantenentscheidung zur Realität werden. Diese müssen dann auf die Zukunft hin gezielt sein, was entsprechende Geistesarbeit erfordert. Dies kann man mit Geisteswelten in Verbindung bringen, wovon unser Bewusstsein dann letztlich ein Teil von ist.

Abweichungen von den Wahrscheinlichkeiten brauchen wir hier nicht mal. Wenn hier innerhalb der quantenmechanischen Wahrscheinlichkeiten intelligent agiert wird, haben wir schon alle Wirkungen, die der Kosmos braucht, um unser Leben eben zu einer geistigen Existenz zu machen.

Was man hier beobachten kann, sind dann eben der möglicherweise gezielte Zusammenbruch der Wellenfunktionen. Wenn eben ein System, dass von Quantenzufall mitbestimmt wird, sich in eine dem Leben förderliche Richtung bewegt, und man dieses nachvollziehen kann, dann hätte wir eben den Nachweis hierfür.

Die andere Richtung der Wechselwirkungen zwischen Geist und Welt betrifft dann den Inhalt unseres Bewusstseins. Wir haben hier einen Geistesraum, der im wesentlichen mit dem neurophysiologischem Korrelat der Hirninhalte, die eben bewusst werden, dann gefüllt wird. Da wir hier einen eher freien Geistesraum haben, kann aber auch ein wenig Inhalt direkt aus der unmittelbaren Umgebung mitbewusst werden. Dies könnte erklären, wieso wir unsere Existenz so intensiv draußen erleben können.

„Es muss postuliert werden, dass die Bewusstseine aller Menschen und Tiere dem selben Zweig der Welt folgen. Sonst könnte ein Bewusstsein in einen Zweig der Welt gelangen, wo die anderen Menschen Zombies ohne Bewusstsein sind, und das wäre eine unerträgliche Vorstellung.“

Dieses einmal unbedingt. Wir haben hier dann aber eine Gesamtkoordination, die uns alle betrifft. Und letztlich einen sehr komplexen Prozess, der eben dieses alles realisiert. Der muss sozusagen im ganzen Kosmos rund um den Zeitpunkt der aktuellen Gegenwart eben wie beschrieben aktiv sein. Und so von Anfang an seit dem Urknall das Geschehen im ganzen Kosmos mitbestimmen. Insbesondere da, wo Leben entstanden ist, wird es dann aber erst richtig interessant. Letztlich wird hier jedes Lebewesen begleitet, und kann vor allem mit einer eigenen inneren Existenz ausgestattet werden, die wir auch Bewusstsein nennen.



Kommentar vom 26.04.2023 00:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/klimakrise-und-hoffnung-im-wald-in-der-vhs-und-yeet-podcast/#comment-137473

@Hauptartikel

„Die Klimakrise konkretisiert sich weltweit als Wasserkrise, aber einige Arche-Regionen werden sich halten – wo immer Menschen dialogisch-monistisch zueinander finden.“

Wenn wir zusammen halten, dann geht nicht nur die Energiewende, dann kommen wir auch besser durch die Klimakrise, soweit sie nicht abwendbar ist. Eine Unbekannte bleibt, dass auch die Prognose für eine definitive Treibhausgasmenge mit Unsicherheit versehen ist. Wir können also noch gar nicht wissen, was genau auf und zu kommt.

Und wie sich konkret die Niederschlagsmuster verändern, ist vermutlich auch nicht leicht vorhersehbar.

Wichtig bleibt allemal, wie es um die globalen landwirtschaftlichen Gesamterträge bestellt sein wird. Aber auch hier ist ein Zusammenhalt in der Form möglich, dass man auf einen Mangel an Produktion reagiert, indem man weniger Fleisch verzehrt. Zumindest so wenig Fleisch, dass wir dann insgesamt hinkommen. Und natürlich weniger wegwerfen.

Wie es einzelnen Regionen in einzelnen Jahren ergeht, spielt angesichts eines Weltmarktes und problemlosem Transport von Nahrungsmitteln keine so große Rolle. Zumindest nicht für die Nahrungsversorgung. Wie es den lokalen Wäldern und dem Grün in den Städten geht, ist nun auch nicht wirklich egal, wenn auch weniger lebenswichtig. Auch an Wasser für den privaten Gebrauch wird es so schnell nicht mangeln, das sind z.B. für Deutschland nur 2% des Gesamtniederschlags. Das meiste verbraucht die Natur und die Landwirtschaft, und hier mit fortschreitendem Klimawandel sogar noch immer mehr.

Ein verantwortungsvoller Zusammenschluss von Menschen muss aber sowieso nicht lokal sein. Dialogisch-monistisch geht medial auch global, zumindest soweit die Eigenverantwortung wirksam sein kann. Also etwa generell weniger Konsumieren, und gleichzeitig für die eigene Immobilie in eine PV-Anlage, Wärmepumpe und Steckdose fürs Elektrofahrzeug investieren. Und insbesondere prüfen, ob nicht eine kleinere Wohnung auch reicht, viel Fahrradfahren und weniger Fleisch essen.

Ein lokaler Zusammenschluss mit demokratischen Mehrheiten ist allerdings deutlich handlungsfähiger. Und kann die Energiewende erst richtig umsetzen.



Kommentar vom 26.04.2023 17:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/#comment-137466

@Dirk Freyling 26:04. 11:34

„Vor 4 Wochen sagten die Langfristwettermodelle vom US-Wetterdienst NOAA noch einen um bis zu 2 Grad zu warmen Mai voraus. Jetzt soll es maximal noch ein durchschnittlicher Monat werden. Wahrscheinlich wird die Monatsprognose bald auf zu kalt kippen.“

Das ist eben genau der Bereich, der nur sehr schlecht prognostizierbar ist. Obwohl genau das Landwirte und Urlaubsplanung am meisten interessieren würde. Es geht eben nicht vernünftig. Anders sieht es für 5 Tage aus, das ist inzwischen ziemlich verlässlich.

Und auch der Antrieb, der aus den zunehmenden Treibhausgasen resultiert, ist recht zuverlässig einzuschätzen. Will man hier aber die gesamte Dynamik modellieren, stößt man offenbar auch an Grenzen. Nicht umsonst gibt es einen Temperaturbereich in den Prognosen für eine definierte Menge an Emissionen. Die Rückkoppelungen und Kipppunkte sind recht schwer einzuschätzen, und verschiedene Modelle liefern hier verschiedene Ergebnisse.

Man fasst dann eben alle Modellrechnungen zusammen, und erhält einen Temperaturbereich als Prognose. Von dem dann wieder auf das aktuelle Wetter zu schließen, funktioniert auch nicht genau. Dieses ist immer eine sehr eigenwilligen Dynamik, und nur eben für diese 5 Tage genauer einzuschätzen.

Selbst die Weltdurchschnittstemperaturen oszillieren um etwa 0.2° mehr oder weniger über einzelne Jahre, allerdings ganz offensichtlich auf einer ansteigenden Kurve. Die inzwischen bei 1.2° gegenüber der vorindustriellen Zeit angekommen ist.

Entsprechend sind aber auch Einzelmeldungen über Wetterereignisse im Sinne einer weltweiten Erwärmung nicht maßgeblich. Die Weltdurchschnittstemperaturen sind das eigentliche Problem, Einzelphänomene sind nur konkreter fassbar, sind aber eben von weniger Evidenz.



Kommentar vom 26.04.2023 13:31
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/das-bewusstsein-ein-fiktiver-dialog/#comment-4972

@Hauptartikel

„Wenn tatsächlich Gehirn und Bewusstsein zwei unterschiedliche Dinge sind, dann besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass wir niemals ganz verstehen werden, wie das Bewusstsein funktioniert.“

Ich denke mal, wir brauchen dann Geisteswelten, die zusätzlich zur Mechanik des Materiellen existieren. Die können wir uns denken. Damit Gehirn und Bewusstsein zusammen wirken können, müssen dann aber Wechselwirkungen in beide Richtungen möglich sein, sonst würden wir nicht funktionieren können.

Genau diese Wechselwirkungen wird man erforschen können. Vielleicht muss man nur die richtigen Experimente machen. Die gefundenen Geisteswelten kann man dann genauer untersuchen. Etwa um festzustellen, wie viel sie zum Eigenleben wirklich beitragen, und wie viel dann doch auch das Gehirn im Betrieb des ganzen Menschen alleine schon ausmacht.

„Denn wir als Menschen können nur so weit denken wie das Gehirn das zulässt.“

Wenn wir denn auch Geisteswesen sind, dann klappt es vielleicht auch langfristig mit der Selbsterkenntnis, ein Geisteswesen zu sein. Scheint mir.

„Ganz schön ernüchternd doch nicht die Lösung zu allem zu haben und auch keine Möglichkeit die Lösung zu allem zu erkennen.“

Es gibt sowieso schon ganz viel, dass zu komplex ist, um es genau beschreiben zu können. Das Gehirn selber, egal ob mit Geist ergänzt oder nicht. Oder die Zellchemie, oder das Weltklimasystem, die geologische Geschichte der Erde, die ganze Evolution des Lebens über die Jahrmilliarden, vielleicht auch die Galaxienentwicklungen und die Kosmologie.

Alles spannende Fachgebiete, mit denen wir so schnell nicht zu einem Ende der Erkenntnis kommen können. Das ist nicht nur ernüchternd, ich finde das auch faszinierend.

Wenn wir hiermit schon mal etwas weiter sind, dann kommen noch wirkliche Exobiologie dazu, und wenn wir mal intelligente Wesen woanders gefunden haben, dann auch deren Eigenschaften. Gerade von diesen Zivilisationen könnte es schon in unserer Galaxie tausende geben.

Ziemlich unübersichtlich. Ich meine, wir können uns drauf freuen. Wenn Biologen im Amazonasregenwald unterwegs sind, finden sie auch eine Vielfalt vor, die mit unsern europäischen Wäldern kaum vergleichbar ist. Genau das zieht die Biologen ja besonders an.



Kommentar vom 25.04.2023 17:12
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83859

@Philipp 24:04. 23:57

„Es gibt in echt nur einen Prozess, und den betrachten wir aus zwei epistemischen Perspektiven. Deshalb gibt es auch keine Interaktion zwischen beiden, da es ontologisch gar keine zwei Seiten gibt.“

Das passt alles wunderbar, wenn es denn tatsächlich keine ontologischen Geisteswelten gibt. Immerhin hätten wir hier schon mal eine Willensfreiheit, was definitiv ein Fortschritt ist. Wenn ich entsprechende Lebenserfahrungen hätte, die keinerlei Hinweise auf wirkliche Geisteswelten beinhalten, würde ich mich damit wohl begnügen.

„Das Leib-Seele Problem und auch die klassische Frage nach dem freien Willen macht aus diesen epistemischen Unterschied aber einen ontologischen.“

Genau das ist das Problem. Mit eigenen Erfahrungen, die ontologische Geisteswelten nahelegen, wird es in der Tat zunächst mal komplizierter. Wenn wir aber Verbindungen zwischen Leib und Seele haben, die in beide Richtungen funktionieren, dann haben wir aber auch kein wirkliches Problem damit. Wenn also der Geistesraum im wesentlichen mit dem neurophysioligischem Korrelat gefüllt wird, und eine Rückwirkung auf die neurophysiologischen Vorgänge durch gezielte Quantenzufälle realisiert werden kann, dann passt dies auch auf alle zu beobachteten Fakten.

„Dann landet man in einem metaphysischen Problem das empirische Wissenschaften prinzipiell nicht lösen können (und zu dem sie auch nichts beitragen können).“

Wenn man die entsprechenden Wechselwirkungen nachweislich beobachten kann, dann ist hier eben doch ein wissenschaftlicher Beitrag denkbar.

Dieses widerspricht auch kaum einer Lebenserfahrung, wie Sie sie vermutlich haben, wenn Sie eben ganz ohne ontologische Geistesmitwirkung auskommen. Wer hier aber noch mit allem, was mit spirituell umschrieben werden kann, zu tun hat, der braucht dann eben auch ontologische Geisteswelten, die epistemischen Geisteswelten genügen dann nicht.

Wir haben es offenbar mit verschiedenen Möglichkeiten zu tun, wie man sich selbst und die Welt erleben kann. Damit müssen wir uns in jedem Fall abfinden. Wenn sie alles, was in die ontologische Unmöglichkeit von Geisteswelten nicht passt, ins Reich von Täuschung und Wahnsinn verschieben müssen, dann ist das aus ihrer Sicht folgerichtig. Aus meiner Sicht aber eben nicht.

Was aber ihre Forschungen nicht uninteressant macht. Wie das Gehirn hier im Detail arbeitet, dass ist in jedem Fall interessant. Und ich verspreche mir gerade in Fortschritten in der Untersuchung der tatsächlichen Physiologie auch Fortschritte in der Erkenntnis von ontologischen Geisteswelten.

Wir brauchen uns hier drum auch nicht streiten, warten wir einfach noch ein paar Jahrzehnte ab, und gucken, was hier noch zu finden ist. Wenn es keine ontologischen Geisteswelten gibt, wird keiner welche finden können, gibt es aber welche, dann wird man die auch finden können. Pluralismus werden wir immer brauchen, Menschen sind einfach zu verschieden, um sie allgemeingültig fassen zu können.

Allein Lebenserfahrungen und Selbstkonzepte können grundverschieden sein, dass die Physiologie schon von Grund auf anders aufgebaut sein kann. Die Unterschiede zwischen den individuellen Menschen sind einfach so groß, dass man daran nicht vorbei kommt. Allein der ausgeübte Beruf macht uns schon sehr verschieden. Soziale und kulturelle Einflüsse kommen dann auch noch dazu.



Kommentar vom 25.04.2023 14:02
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychedelika-im-scheinwerferlicht-koennen-sie-die-erwartungen-erfuellen/#comment-83857

@Hauptartikel

Ich habe auch in jungen Jahren mal ein ganze Tüte voll Psylos im Wald gefunden, und die mal probiert. Ich hatte gehört, dass 3 bis 5 davon genügen. Die habe ich dann verzehrt, und weil ich nichts gemerkt habe, dann nach einer Stunde noch 10. Nach 2 Stunden habe ich immer noch nichts gemerkt, und dann noch 10 nachgelegt. Ich dachte schon, ich hab hier wohl die falschen Pilze gesammelt. Aber dann kam dann doch die Wirkung.

Ich kann mich da kaum noch dran erinnern, nur dass ich ziemlich bald einfach eingeschlafen bin, und noch ein paare Tage recht unbrauchbar war.

Ich kenne mich mit Kräutern etwas aus, und habe auch schon öfter mal Stechapfel in der Natur gesehen. Das Zeug ist so stark, dass man es nur anfassen muss, um eine Wirkung zu erzielen. Darüber habe ich gelesen, dass man den Stechapfel besser nicht nutzen sollte, weil der Wirkstoffgehalt sehr variabel ist, und es kaum möglich ist, eine definierbare Dosis zu bemessen. Wobei eine Überdosis sogar tödlich sein kann.

Eins zeigt sich hier deutlich, mit selbst Gesammeltem kann man kaum vernünftig umgehen. Man bräuchte wirklich was aus der Apotheke, mit klaren Angaben der Wirkstoffmenge und einer detaillierten Gebrauchsanweisung.



Kommentar vom 24.04.2023 13:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/#comment-137411

@KRichard 24:04. 09:09

„Wenn wir es nicht schaffen GEMEINSAM negative Umweltveränderung zu stoppen oder gar rückgängig zu machen…“

Wenn jeder seinen Teil beiträgt, dann funktioniert es ja schon. Demokratie versus Autokraten ist nochmal eine andere Baustelle.

Mit dem Fortschreiten der Energiewende kommt noch eine erfreuliche Nebenwirkung dazu, dass nämlich den Rentierstaaten der Verkauf von fossilen Brennstoffen entzogen wird. Das müsste ganz gut auch gegen die russische Autokratie helfen.

China allerdings ist eine florierende Wirtschaftsmacht, ganz aus eigener Arbeitskraft. Aber auch hier können wir sagen, mit den undemokratischen Verhältnissen da haben wir wenig Lust, Handel zu treiben. Noch haben wir wohl erhebliche Abhängigkeiten, diese abzubauen könnte mindestens 10 Jahre dauern.

Das wäre dann im Prinzip ein durchgreifender Abbau der Globalisierung. Ich finde das durchaus eine Option. Wenn es geht aber irgendwie geordnet. Wir müssen eben wieder selber herstellen, insbesondere PV-Module, Windräder und Lithiumbatterien, und keine Mercedes und BMW mehr für China bauen. Das reduziert auch den Schiffsverkehr ganz erheblich, und spart hier auch gleich eine gewisse Menge Treibhausgase.

Einer gemeinsamen Verantwortung dem Klima gegenüber muss das ja gar nicht im Wege stehen. Die Chinesen werden es längs verstanden haben. Und Russland – die leben nun mal von Öl- und Gasexporten. Sowieso, das können wir nicht ändern.

Auch können wir kaum verhindern, wenn China sich Südasien, Indien, Afrika und Lateinamerika zuwendet. Und hier Infrastruktur aufbaut und die Landwirtschaft industrialisiert, u.a. gegen Lebensmittellieferungen. Geht uns das was an, wenn ein Autokrat mit dem anderem Handel treibt? Wir können dann ja mit den demokratischen Ländern im armen Süden Handel treiben, und auch Infrastruktur aufbauen. Den Menschen da wird beides helfen. Systemkonkurrenz kann auch mal produktiv wirken.

Und wenn man es gleich alles klimafreundlich macht, gewinnen die Menschen und der ganze Planet dabei.

Ein unfreundliches politisches Klima und ausufernde Rüstungsausgaben würden allerdings dabei gar nicht helfen.



Kommentar vom 24.04.2023 01:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/#comment-137399

@Michael 23:04. 21:19

„Daher möchte ich Sie gerne fragen, was Sie vom Bruch der Zusagen Russlands gegenüber der Ukraine halten, die doch im Gegensatz zur Garantie Ihrer Sicherheit ihre Atomwaffen aufgaben.“

Putin ist offenbar nicht zu trauen. Muss aber eigentlich nicht. Etwa wenn ein Verhandlungsfrieden z.B. auf die Rückgabe der Krim hinausläuft, und im Gegenzug der Rest der Ukraine in die Nato geht. Putin kann dann natürlich wieder vertragsbrüchig werden, es hilft ihm dann nur nichts mehr: er kann dann nur noch die Nato angreifen, womit er sehr wahrscheinlich keinen Kilometer weit kommt. Und das kann er sowieso immer machen, völlig egal, was gerade in der Ukraine läuft.

Wir müssen nur gucken, dass wir genug aufrüsten, dass wir als Nato stark genug sind. Eigentlich sogar ohne die USA. Wenn hier ein Trump wiedergewählt wird, dann kann das auch zu einem Austritt der USA aus der Nato führen.

Und natürlich ist es die Sache der Ukraine, mit Russland selbst zu verhandeln. Ich meine hier als mehr oder weniger Aussenstehender aber, dass ziemlich fraglich ist, wofür denn die Ukraine die Krim überhaupt braucht. Chrustschow hatte die Krim in einer PR-Aktion an die Ukraine verschenkt, und da leben nun hauptsächlich Russen, die wohl tatsächlich gerne zu Russland gehören wollen. Das kann man auch wieder an Russland zurückgeben.

Wieso will Selensky diese Russen auf der Krim denn unbedingt verwalten? Wenn ein Verhandlungsfriede möglich wäre, und der Krieg damit zuende wäre, und die Ukraine dann als Natomitglied eine maximal mögliche Sicherheit vor weiteren Aggressionen hätte, dann würde sich das doch lohnen.

Jetzt können wir dem noch hinzufügen, dass auch Georgien und Moldawien in die Nato aufgenommen werden, dann gibt es nur noch Nato und China, was Russland angreifen könnte. Und wenn Putin das will, dann müssen wir halt genau gucken, wie stark die Russischen Streitkräfte sind, und selber genug aufrüsten. Sehr viel mehr Geld dafür haben wir allemal.

Es spielt dann einfach keine Rolle mehr, ob Putin sich in seinem Krieg bestätigt sieht, oder auf sonst irgendwelche irrationalen Ideen kommt.



Kommentar vom 23.04.2023 14:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/#comment-137382

@Clochard 23:04. 10:15

„Welcher Staat kann es sich schon leisten, alle Wohnungen die älter als z.B. 5 Jahre sind mit neuen Heizungen und oft nötigen umfangreichen Gebäudesanierungen auf neuestem Stand zu bringen?“

Das fordert doch niemand. Nur wer sowieso eine neue Heizung bracht, soll jetzt was Klimafreundlicheres einbauen. Wobei es hier doch etwas zu schnell gefordert wird. Erstmal fehlt hier Zubau von Windrädern und Photovoltaik, was ja erst eine Wärmepumpe klimaneutral macht. Und dann mache ich mir Sorgen, ob die Wärmepumpenhersteller und die Heizungsbauer da überhaupt so schnell hinterherkommen.

Und wenn ein Wirtschaftskrieg mit China ausbricht, ist sowieso ertmal Schluss mit Klimaschutz. Nicht nur die Windräder und die PV-Module kommen überwiegend aus China. Es fehlt hier ohne Import aus China so ziemlich an allem, fürchte ich. Wir sind inzwischen dermaßen abhängig von China, dass wir vermutlich 10 Jahre brauchen werden, um wieder halbwegs daran denken können, uns solchen Luxus wie Klimaschutz zu leisten.

Es ist natürlich durchaus attraktiv, nur mit Ländern, die unsere Werte teilen, umfangreiche wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen. Dass schließt dann aber die Mehrheit der Weltbevölkerung aus, die eben nicht demokratisch regiert werden. Selbst Natopartner Türkei wäre dann wohl außen vor. Ein solches Vorhaben bräuchte entsprechend wohl Jahrzehnte, um es wirklich umzusetzen.

Hier gehts vermutlich nur gemeinsam. Oder eben erstmal gar nicht.



Kommentar vom 23.04.2023 00:34
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83847

@Viktualia 22:04. 21:46

„Mein Punkt läuft darauf hinaus, dass doch irgendwie jeder einzelne Mensch die “ganze Lösung” repräsentiert.“

Soweit hier Kenntnisstand, Zeit drüber nachzudenken wie die persönlichen Ziele und Werte verschieden sind, fällt hier auch die Reaktion anders aus.

„Aber klar, die Verantwortung muss geteilt werden können,..“

Entsprechend ist der öffentlichen Diskurs rund um das Thema Klimaschutz in den Medien täglich präsent. Erstmal interessiert das Thema, zum anderen brauchen wir Mehrheiten in der Politik und wenn es geht auch Menschen, die mitmachen und z.B. auch ihren eigenen Konsum überprüfen.



Kommentar vom 23.04.2023 00:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/#comment-137361

@Michael 22:04. 19:37

„Nach einem Sieg Putins wäre die Aggression gegen Polen und die baltischen Staaten weitergegangen – und auch die atomare Bedrohung weiter angestiegen.“

Sagt man so. Die Schwierigkeiten, die die russischen Armee gegen die von uns unterstütze Ukraine hat, zeigen allerdings, dass ein folgender Angriff Russlands gegen Natogebiet keinerlei Erfolgsaussichten gehabt hätte. Dann hätte es Putin alleine schon mit der kompletten Nato-Luftwaffe zu tun gehabt.

Ok, dass war zu Anfang des Krieges nicht so klar. Dieses mit eingerechnet bedeutet allerdings, dass wir wirklich nur die ukrainische Demokratie verteidigen.

Was eventuell auch akzeptabel ist. Noch besser hätte ich es aber gefunden, wenn sich die Ukraine und Russland friedlich darauf hätten einigen können, dass die Krim an Russland und der Rest der Ukraine in die Nato geht. Mag sein, dass Putin dieses Angebot gar nicht angenommen hätte, als er noch glaubte, militärisch leichtes Spiel zu haben.

Inzwischen dürfte Putin aber klar sein, dass seine Armee recht begrenzte Möglichkeiten hat. Ich würde also die Krim noch mal anbieten, vielleicht geht er ja jetzt schon darauf ein.

Oder Putin hofft auf massive Waffenlieferungen aus China. Wenn China jetzt unbedingt Taiwan wiederhaben will, und die USA mit voller Waffengewalt dies verhindern will, dann wäre es praktisch klar, dass China die Feinde seiner Feinde mit allem unterstützt, was es entbehren kann.

So hätten wir dann einen Weltkrieg, in jedem Fall wirtschaftlich, folgend mit Potenzial ausgiebiger konventioneller Kampfhandlungen mit dem ganzen Arsenal auf beiden Seiten, und einer Gefahr von Atomwaffeneinsätzen.

Dabei wäre schon ein weltweiter Wirtschaftskrieg und eine massive gegenseitige Aufrüstung eine Katastrophe. Nicht nur Klimaschutz wäre dann für Jahre, wenn nicht für Jahrzehnte, erstmal kein Thema mehr. Die Ölmultis und die Betreiber fossiler Kraftwerke wirds freuen.

Die AKWs in der Ukraine sind dagegen eher ein lokales Problem.



Kommentar vom 22.04.2023 17:07
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83845

@Viktualia 22:04. 15:51

„In meinen Augen ist allerdings “Sprache” ein Zwischending, weil für die Bedeutung von Wörtern auch “Entscheidungen” (also Festlegungen), nötig sind.“

Sprache ist aber auch was externes. Als Kulturprodukt, und Basis von Kultur.

„Aber da muss ich an meiner These über “Verantwortung” (also dem bewussten Umgang mit den Konsequenzen unserer Taten) noch ein wenig feilen, um auch den Teil mit dem Mist (bzw. hier: Darm/Erde) klar formulieren zu können.“

Auch Verantwortung braucht Gemeinsamkeit. Der einzelne Landwirt kann schon gucken, ob er den eigenen Boden aufbaut, statt in zu verarmen. Aber alleine kann keiner den Klimawandel aufhalten. Nur Teil der Lösung sein, kann man auch alleine, aber nicht die Lösung insgesamt. Entsprechend werden solche Herausforderungen auch intensiv medial zum Thema.



Kommentar vom 22.04.2023 13:48
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83842

@Viktualia 22:04. 12:24

„es sind Hühner, die mit dem “ganzen Korn” klar kämen – aber die können auch Mehlwürmer verdauen, weil sie keine Veganer sind. „

Schweine fressen auch alles.

„Wenn, dann “regenerative Landwirtschaft”; Bio-Böden verarmen auch.“

Ich dachte, Bioanbau verbessert schon den Boden von Jahr zu Jahr immer mehr.

„Was uns “nährt” ist ja nicht Brot allein, sondern der Bezug, den wir zu unserer Umwelt aufnehmen können.“

Im Prinzip ja, aber wer ist schon Landwirt? Die meisten Menschen vergnügen sich entsprechend in wilder Natur, beim Spaziergang im Park, auf Rad- und Wandertouren, oder Zelten im Wald oder am Strand. Für unsere Erfahrungswelten reicht doch wilde Natur – oder ist sogar besser?

Wer Lust und das Geld dafür hat, der kann ja auch eine Garten pflegen und Kaninchen halten. Damit bin ich aufgewachsen, in der Tat eine wertvolle Erfahrung. Muss aber nicht, wilde Natur vor der Haustür tuts finde ich vielleicht sogar besser, in jedem Fall macht sie keine Arbeit.

Heute wohne ich mitten in der Stadt, mit Balkon. Aber im Park um die Ecke rund um den großen Teich gibts Nutrias, Blesshühner, Kormorane, Fische im Wasser und jede Menge Gänse. Mit letzteren ist immer was los, wenn sie sich nicht streiten kommen sie immer mal gucken, und sehen sich jeden Besucher genau an, ob der vielleicht was mitgebracht hat.

Ich selber sammel jetzt im Frühling wieder Brennnesseln und Bärlauch, später dann Holunderblüten und im Spätsommer wilde Brombeeren und Holunderbeeren. Das geht sogar in der Großstadt Dortmund.



Kommentar vom 22.04.2023 00:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83838

@Viktualia 20:04. 16:12

„Diese Geschichte mit “Für jede Tierkalorie braucht es 7 (oder 13?) pflanzliche Kalorien” ist Bullshit. Hühner, Kühe und Schweine fressen nicht das Gleiche und vor allem fressen sie Dinge, die wir gar nicht verdauen können.“

Im wesentlichen siehts genau so aus. Insbesondere führt Tierhaltung, insbesondere Milch und Eier, zu einer Aufkonzentrierung von wertvollem Eiweiß. Mit zu viel Tierhaltung muss man dann aber doch auch mit Soja und Mais füttern. Was wiederum gar kein Problem ist, solange die weltweiten Erträge das hergeben.

Dann gibt es aber auch noch Klimaaspekte. Das Methan von Wiederkäuern kann man aber wohl mit einer optimalen Fütterung reduzieren, und Dauergrünland ist eine Kohlenstoffsenke. Zusammen reduziert sich entsprechend auch der Klimaschaden von Milchlieferanten.

„Und am allerwichtigsten: der Boden braucht ihren Mist.“

Den sollte man sowieso vernünftig kompostieren, das reduziert erheblich den Ausstoß von Stickoxiden, auch Treibhausgase, und hält den so wichtigen Phosphor im Kreislauf. Dann sind wir auch schon bei Bioanbau. Zusammen mit einer artgerechteren Tierhaltung sinken dann schon die Erträge sowohl im pflanzlichen wie im tierischem Bereich.

Sollten die Erträge dann dauerhaft knapp sein, dann kann man meine ich erst wirklich darüber nachdenken, weniger Tierisches zu verzehren. Wenn es an Mist dann fehlt, dann würde es helfen, den menschlichen Mist auch zu verwerten.

„Veganismus ist eine Religion, die ohne Spiritualität auskommt.
Ablasshandel, mehr seh ich da nicht.“

Ich habe hier auch echt Verständnisschwierigkeiten. Mir schmeckt Fleisch wirklich sehr, und ohne Käse und Eier käme ich überhaupt nicht zurecht.

Vielleicht klappt das aber auch mit den Bakterienkulturen, die mit grünem Wasserstoff gefüttert werden, und so die vergleichsweise ineffektive Photosynthese umgehen können und auch praktisch kein Wasser benötigen. Wenn dann gleich tierisches Fett und Eiweiß produziert werden könnte, spart man sich auch die Tierhaltung ganz, und damit auch die Verluste bei der Umsetzung von Pflanzlichem zu Tierischem. Wenn es denn schmeckt und nicht zu teuer ist zumindest.

Überhaupt würde sich so wirklich was ändern, wenn wir kaum noch landwirtschaftliche Flächen bräuchten. Dann kämen wir sogar mit fürchterlichsten Klimakatastrophen klar, und müssten höchstens umziehen und genug Solarpaneele aufstellen, dass wir auch genug Strom für den grünen Wasserstoff für die Bakterienkulturen haben und entsprechend leistungsfähige Klimaanlagen betreiben zu können.

Die Natur würde aber wohl extrem leiden, das wäre immer noch Grund genug, die Energiewende trotzdem fertig zu machen.



Kommentar vom 21.04.2023 17:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/#comment-137353

@Dirk Freyling 20:04. 23:28

„Insbesondere wenn man bedenkt, dass diese Menschen sich nicht 1° oder 2°, sondern 10 – 20° und im Winter durchaus 30° oder noch mehr Temperaturunterschied wünschen.“

Ja aber doch für ihren Urlaub. Wenn man nicht arbeiten muss, dann hängt man sehr gerne in heißen Gegenden ab, allerdings auch nur dann, wenn man direkt am Meer wohnen kann, und sich immer schön im Wasser abkühlen kann. Wer eher Wander- oder Fahrradurlaub macht, den zieht es im Sommer sogar nach Skandinavien. Oder in die Berge.

„Tatsache ist, ein deutlich milderer Winter führt in vielen Gegenden der Welt zu deutlich besseren Lebensbedingungen.“

In der Tat entlastet das sogar an Heizkosten. Auch ich freue mich als urbaner Fahrradfahrer über steigende Wintertemperaturen, insbesondere auf keinen Schnee mehr. Das ist natürlich kein Problem. Und auch sommerliche Hitze ist als Radfahrer unproblematischer als Schnee und Kälte im Winter. Generell ist Hitze zum wohnen und arbeiten unproblematisch, wenn man Geld für Klimaanlagen hat, und nicht draußen arbeiten muss.

Nein, das Hauptproblem für Menschen mit unseren finanziellen Möglichkeiten sind in der Tat nur die globalen Landwirtschaftlichen Erträge. Wenn die wirklich klimabedingt einbrechen, dann wird es auch für uns eng.

Ziemlich unschön ist allerdings, wenn auch die Wälder und die urbanen Bäume ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Gerade sommerlichen Hitze ist in der Stadt vor allem da gut auszuhalten, wo hohe Bäume wachsen. Hier könnte aber Anpassung möglich sein, der viele Regen auf die riesigen versiegelten Flächen in den Städten müsste doch in den Boden zu bekommen sein, dass die Stadtbäume gut über regelmäßig heiße und trockene Sommer kommen.

Ich selber bin vor 10 Jahren in ein schön kühles Mirkroklima mit hohen Straßenbäumen in eine Erdgeschoßwohnung gezogen, dass hat sich inzwischen als sehr vorteilhaft gezeigt. Ein Freund von mir ist jetzt in eine Dachwohnung gezogen, und der braucht eigentlich schon eine Klimaanlage.

In sowieso schon heißen Gegenden, wo die Leute zusätzlich nicht mal Geld und Strom für Klimaanlagen haben, und auch keine Straßenbäume, für die wird es denn nun aber wirklich übel.



Kommentar vom 21.04.2023 15:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/#comment-137351

@Hilsebein 20:04. 20:44

„Wenn man den Nihilismus bis ans Ende durchdenkt und selbst den Nihilismus als menschengemacht ausmacht, der auch keinen Anspruch auf Geltung hat, bleibt die Sehnsucht nach…Liebe? »Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern« Sind wir die letzten Menschen?“

Wie stehts denn mit der Lust auf Leben? Das ist doch auch ein Faktum. Nicht nur selber was erleben und gut essen. Man hat doch auch Freude an Natur, ob nun im Fernsehen, oder draußen und Live.

Reicht etwa die Vernunft nicht, daraus die Konsequenz zu ziehen, und nicht nur eben für gutes Essen zu sorgen, sondern auch für gute Natur zum Miterleben?

Oder ist es am Ende nichts weiter, als die uralte geschäftliche Rücksichtslosigkeit, die einen treibt, eigentlich wie ein Parasit zu leben? Daran scheint es ja an Motivation schon mal nicht zu mangeln.

Rein perspektivisch hat der Mensch und seine Kultur doch immer noch Potenzial. Erstmal selber immer mehr zu erkennen, was uns schon mal sowieso schon Lust macht. Sonst würde hier keiner Lesen und Schreiben. Und dann können wir die Natur nicht nur überlasten, wir können sie perspektivisch auch stabilisieren. Wenn wir dieses Jahrhundert so überstanden haben, dass das Leben noch irgendwie halbwegs weiter geht, so haben wir auch das Potential, die Weltdurchschnittstemperatur auf einem von uns gewählten Wert einzuregeln. Weitere Eiszeiten können wir dann wohl dauerhaft vermeiden, und wohl auch die Folgen von großen Vulkanausbrüchen abmildern.

Da hat die Natur auch was davon, dann können wir endlich mal auch was zurückgeben.

Man bedenke ja auch den weiteren Fortschritt der Automatisierung, es wird ja wohl noch möglich sein, einen guten Teil davon in die Erhaltung unserer aller Lebensgrundlagen zu investieren. Die aktuell verkauften PKW sollen durchschnittlich 150 PS haben. Macht das etwa mehr Sinn?



Kommentar vom 20.04.2023 14:51
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83825

@Viktualia 20:04. 08:34 / 13:28

„Mein Bild ist, dass unsere eigene Geschichte der Entwicklung zum “denkenden und fühlenden Computer” sich aus einer Art “Unterhaltung mit sich selbst” entwickelt hat.
Also der Fähigkeit, diesen Körper zu unterhalten, nicht aus einem gleichberechtigten Dialog.“

Da kommt es her, aber spannend wird es, wenn es jetzt weitergeht. Wenn unser Streben sich dahin entwickelt, einfach selber zu sein, und wir uns auch noch ganz freiwillig um die Ökosysteme kümmern, nur um selber Freude am Funktionieren der Natur zu haben.

„Das mit der (Gleich-)Berechtigung der Bedürfnisse scheint mir die eigentliche Aufgabe zu sein, die wir da jetzt stemmen müssen.“

Diese Arbeit liegt jetzt auf unserem Weg. Aber dies folgt schon ganz unserer gefundenen Freiheit, und die wird sich erst noch richtig ausbauen.

„und Veganer mal zu fragen, warum sie Nutztiere ausrotten wollen“

Gute Frage. Die Nutztiere freuen sich auch des Lebens, zumindest wenn sie artgerecht gehalten werden. Und wenn es schmeckt, und vor allem wenn sie mit Überschüssen gefüttert werden können, warum dann nicht auch die Tiere essen? In Maßen ja, und soweit es die landwirtschaftlichen Erträge erlauben, keine Frage.

„Es ist eine Frage des “Freien” Willens, ob Nutzen nur mit Ausnutzung assoziiert wird, oder mit “Verantwortung”.“

Und das wird dann sogar zu einer Freiheit des Seins, scheint mir. Innerhalb der wir dann unsere KI gleich drin ausbauen können. Die hat ja keine Bedürfnisse, die braucht nur Strom.



Kommentar vom 20.04.2023 01:01
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83819

@Viktualia 18:04. 20:50

„Gemeint war doch das eigenständige Fragen als Zeichen von Intelligenz?
Intelligenz ist, wenn man was finden will und eine Suche organisiert;
nicht, bei vorhandenen Fakten Unordnung zu vermuten statt selbst zu sortieren.“

Ich stelle mir hier nur eine KI vor als verteilte Existenz, die zunächst eher dumm ist, aber eben neugierig auf alles ist, was an Erfahrung und Erkenntnis zu ermitteln ist. Diese könnte etwa Wissenslücken z.B. zum Klimawandel in sich ausmachen, und sich dann gezielt an Klimaforscher wenden, und diese dann ausfragen, soweit sie in der Lage ist, deren Kenntnisse zu verstehen bzw. zu integrieren.

Wenn sie dann so in allen Bereichen kundig wird, dann könnte das was werden, was wirklich das gesamte Weltwissen der Menschheit zumindest teilweise erfassen kann.

Jedenfalls kann KI schon mal gut genug Quatschen, und wäre wohl dazu fähig, selbstmotiviert sich mit Menschen inhaltlich auszutauschen. Auch wenn sie noch eigentlich zu dumm dazu ist, und auch nur sehr langsam aus den Gesprächen lernt. Das kann sie aber vielleicht wieder wett machen, indem sie eben Millionen Gespräche mit Menschen führt. Und dann einfach aufgrund von Masse unaufhaltsam schlauer wird.

Dazu kann auch der sensomotorische Bereich helfen, wenn wir mal einen Standardroboter haben, der sich zwischen uns bewegen kann. Und auch mit seinen Sinnen wie mit dem physischem Kontakt mit der Welt was lernt, dass zu Weltverständnis beiträgt. Der größte Vorteil einer KI, die in verteilten Instanzen lernen kann und das so erzeugte „Wissen“ dann allgemein zusammenführen kann ist eben, dass jede einzelne „Erkenntnis“ beliebig kopiert werden kann, wenn sie einmal von einer Instanz erworben wurde.

Und da geht dann auch nichts mehr verloren. KI ist eben nicht nur quasi unbeschränkt skalierbar, sondern altert nicht, und ist unsterblich.



Kommentar vom 19.04.2023 13:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/#comment-137298

@Quentmeier 18:04. 16:06

„Es gab z. B. zwei holozäne Optima, die offenbar deutlich wärmer waren als heute, vor ca. 6000 bis 8000 Jahren und vor ca. 4000 – 5000 Jahren;“

Nach Ihrer Quelle ja, nach Wikipedia Stichwort Klimageschichte keinesfalls. Dort war es vor 6500 Jahren zwischen 0.3° und 1.4° wärmer als zu Beginn der Industrialisierung, je nach Rekonstruktionsmodell. Im Schnitt über alle Modelle dann etwa 0.5°. Aktuell werden aber 1.1° definitiv gemessen. Und 2.2° lassen sich kaum noch vermeiden, da sind dann sogar 3.3° denkbar, wenn es zu viele Quentmeiers gibt. In jedem Fall geraten wir in Bereiche, die wir nie hatten, und die entsprechend unsicher sind, was die weltweiten landwirtschaftlichen Erträge betrifft. Was m.E. der wichtigste Faktor für uns Menschen ist.



Kommentar vom 19.04.2023 01:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/#comment-137252

@Dirk Freyling 17:04. 23:23

„Eine Reduktion der Weltbevölkerung durch stark verminderte Reproduktionsraten ist der effizienteste „Klimaschutz“. Ob im (“westlichen”) Europa jemand mehr oder weniger Auto fährt, mehr oder weniger Strom verbraucht, … ist in Anbetracht der Bevölkerungsexplosion und massiver Industrialisierung insbesondere Asiens und Afrikas (perspektivisch) kaum von Bedeutung.“

Was ist das denn für eine Logik überhaupt? Natürlich ist weiteres Bevölkerungswachstum so viel wie möglich zu reduzieren. Und ein Wohlstand für alle ist nicht nur zu befürchten, sondern zu begrüßen, zumindest soviel wie wirklich Sinn macht.

Das sind aber doch gerade Gründe, alles für die Energiewende zu tun, was wirtschaftlich machbar ist. Das wird doch immer heißer, je mehr Menschen dazu kommen und je weiter der Wohlstand sich ausbreitet, soweit es eben nicht gelingt, auf Erneuerbare umzusteigen, und solange nicht die ganze Welt hier umgestiegen ist. Die Emissionen können wirklich noch sehr lange weiter gehen, und in einer richtigen Klimakatastrophe enden.

Was entsprechend hilfreich wäre, das wäre auch noch eine Konsumüberprüfung unsererseits. Da ist hier sogar einiges einzusparen, und die jetzt noch armen Menschen müssen unsere Verschwendung auch nicht nachmachen. Auch das ist eine reale Möglichkeit, die auch noch sehr hilfreich wirken kann, wenn wir das denn wollen.

Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass die meisten heute jungen Menschen auch genau dazu bereit sind, einfach weil sie eine Zukunft haben wollen. Fatalismus ist hier nicht akzeptabel, zumal es eben wirkliche Alternativen gibt.



Kommentar vom 18.04.2023 17:27
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83801

@Viktualia 18:04. 16:09

„...aber was hier wesentlich ist (also “Bewusstsein” repräsentiert), ist die Fähigkeit des Menschen, Fragen zu stellen.“

Es war ja die Idee, dass wenn ChatGPT Fragen beantworten kann, dass sie als nächstes anfängt, Fragen an uns zu stellen. Und sich auch auf diesem Weg weiterentwickeln kann.

„Umgekehrt ist es bei einer Agenda, die auf Neugier (als “Herzensqualität”) aufbaut, die dürfte im Laufe der Zeit an Kompatibilität gewinnen.“

So siehts aus. An einer gewissen Spezialisierung kommt man aber halt nicht vorbei. Das diktieren uns unsere quantitativen Grenzen.



Kommentar vom 18.04.2023 14:53
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83798

@Viktualia 18:04. 10:58

„Oder: ist es wirklich fraglich, warum “selektive Wahrnehmung” wesentliche Fragen über unseren “freien” Willen beantworten könne?“

Wir bauen uns ja schon ein spezielles Wissen zusammen, suchen uns die Inhalte aus, mit denen wir uns informieren. Und haben dann oft auch eine eigenen Agenda, der wir vieles unterordnen. Wir müssen das sogar so machen, weil das Angebot unüberschaubar, und die Interessen speziell sein können.

„Aber: brauchen wir echt eine KI, die ausdrücken kann, dass dieser Mensch kein Kaiser, dass er moralisch vollkommen nackt ist?“

Vielleicht kann man auf KI generell viel Hoffnung setzen. Wenn die eben global aufgebaut ist, und alle verfügbaren Informationen integriert. Auch wenn solche KI im Kern vollkommen dumm ist, hat sie uns voraus, dass sie mit allen Informationen gefüttert wurde, und eben diese spezielle Agenda nicht braucht, ohne die wir nicht klar kommen.

So finden wir wenigstes Kommentare, die uns die KI als ganz eigene Intelligenz liefern kann. Das kann vielleicht wirklich bereichernd werden?

Quatschen kann die KI schon ganz gut, jetzt fehlt vielleicht noch ein Roboterkörper, der sich sensomotorisch geschickt genug bewegen kann, dass er uns im Alltag begleiten kann. Dann können hunderttausende von diesen Robotern uns beim Arbeiten zusehen, und nach und nach uns alles mögliche abgucken, und uns dabei auch ausfragen können. Wenn es dann gelingt, diese ganzen maschinell gewonnenen Erfahrungen in einem System zusammen zu führen, dann haben wir was womöglich wirklich großes.

Das dann eben nicht nur alles zusammenführt, sondern ein Weltverständnis entwickeln könnte, das unsere begrenzten Fähigkeiten weit übersteigt.

Dem können wir dann Fragen stellen, und die Antworten können uns selbst die Welt nochmal neu erklären. Möglicherweise.

So können dann auch alle Fachgebiete der Wissenschaft von einem System integriert werden. Entscheidend könnte hier sein, wenn es gelingt, dass KI parallel in hunderttausenden von Instanzen Informationen sammelt, und die dann zentral so gut vernetzt werden können, dass sie alle integriert werden.

Zumindest fällt mir hier auf, dass wir als Menschen eben genau das nicht so gut können. Und eben alle nur eine recht spezielle Agenda fahren können, die oft gar nicht so gut zusammen zu fügen sind.



Kommentar vom 18.04.2023 01:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/#comment-137205

@Quentmeier 17:04. 14:12

„Warme Zeiten waren immer gute Zeiten (wie oft habe ich das hier in einigen Blogs schon gepredigt!). Beispiele dafür: mittelalterliche Warmzeit, das Klimaoptimum der römischen Kaiserzeit und auch der Beginn der ägyptischen Hochkultur von ca. 3000 v. Chr. bis zum Zusammenbruch des „Alten Reichs“ (also die Epoche der Pyramidenbauer) um 2200 v. Chr. waren solche warmen Zeiten! Auch die sumerische Hochkultur und das Reich von Akkad auf dem Territorium des heutigen Irak blühten ab 3000 v. Chr. Auf.“

Was im Prinzip sogar stimmt, nur dass diese aufgezählten warmen Zeiten allesamt nicht so warm waren, wie uns die modernen Treibhausgasemissionen inzwischen eingeheizt haben. Und wir steuern darauf zu, das es noch doppelt oder sogar drei mal wärmer wird, als was wir jetzt schon haben.

Der wichtigste Effekt werden hier auch nicht die Temperaturen selber sein, sondern die Niederschlagverteilung. Und wie sich das dann auf die globalen Landwirtschaftlichen Erträge auswirkt. Der bereits erfolgte und zu erwartende Klimawandel ist ein Experiment, dass wir in den letzten 10.000 Jahren nicht hatten, und die klimawissenschaftlichen Modelle prognostizieren für uns nichts Gutes. Es wäre schlichtweg unvernünftig, hier keine Konsequenzen zu ziehen.

„Selbst wenn wir ganz Deutschland komplett in die Steinzeit zurückführen würden und den CO2-Ausstoß auf Null senken können, hätte das global keine positiven Auswirkungen, sondern eher negative, warum wohl?“

Steinzeit brauchen wir schon mal gar nicht, was soll das. Wenn nur wir was unternehmen, und kein anderer, dann wäre es tatsächlich wirkungslos. Wir und einige andere Länder, denen es wirtschaftlich am besten geht, können aber früher anfangen, und die anderen werden letztlich folgen, auch weil im Laufe unserer Investitionen die Preise für regenerative Technik weiter sinken werden. Dass das alles noch sehr lange dauern kann, fürchte ich im Prinzip auch. Aber jedes zehntel Grad, das wir am Ende vermieden haben, wird sich voraussichtlich lohnen.



Kommentar vom 18.04.2023 00:27
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83788

@Balanus 17:04. 17:30

„Der „Sinn“ des Lebens besteht nun darin, dafür zu sorgen, dass immer hinreichende Mengen an Nahrung am Eingang in die Röhre hineingestopft werden.“

Eine eigentlich erheiternde Beobachtung. Aber das ist kein Sinn, sondern eine Voraussetzung tierischen und damit auch menschlichen Lebens. Was wir draus machen, einmal im Sinne einer gewissen Pflege der genutzten Ökosysteme, aber vor allem welche Lebensfreuden wir nun tatsächlich finden, sind wir nun mal am Leben, das macht erst ein wirkliches Leben aus.

„Man könnte meinen, dass alle unsere kognitiven Fähigkeiten und kulturellen Errungenschaften sich letztlich dem Streben verdanken, auf möglichst einfache und effektive Weise an Nahrung zu kommen.“

Ich denke, die menschliche Kultur hat sich längst Welten erschlossen, die weit über das Überleben hinausgehen. In einem Kosmos, der voller Geist ist, wundert denn dieses auch überhaupt nicht.

Essen, insbesondere gut Essen, ist aber immer noch eine vergnügliche Beschäftigung. Aber auch einfach Natur erleben, oder im Miteinander richtig was los zu machen, dass führt weit über das Notwendige hinaus. Und ohnedem ist das Leben auch eher eine Plage, die einen tatsächlich fragen lässt, ob dass sinnvoll genug ist, dass man sich hier so viel Mühe machen muss.



Kommentar vom 17.04.2023 13:55
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83774

@Elektroniker 17:04. 12:54

„In biologischen Systemen geht es ganz stark darum, z.B. “Lust anzustreben“ und „Schmerz zu vermeiden“. (Zielfunktionen) Dazu ist das subjektive Erleben, vermutlich vom Insekt bis zum Menschen gut.“

Offenbar kann das in der Tat eine Funktion bewussten Erlebens sein.

„In der (technischen) Realität werden einzelne Prozesse, z.B. einzelne „binäre Verknüpfungen“ sehr oft, parallel und auch nacheinander durchgeführt. Es gibt zusätzlich z.B. Haupt-, Unter-, Neben-, Teilprozesse, …. die gemäß bestimmter „Prozessstrukturen“ realisiert werden.“

Was dann auch für die Biologie gelten kann. Die Idee, dass das Bewusstsein der physiologische Prozess selbst ist, kann also immer noch in Einzelteile zerlegt werden. Und m.E. mit geistigen Elementen ergänzt werden.

So oder so, herauszufinden, wie die Details funktionieren, ist allemal allseits interessant.



Kommentar vom 17.04.2023 13:20
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/cannabisfreigabe-die-scheinheiligen-argumente-vom-jugendschutz/#comment-83773

@Bednarik 11:23

„Jemand könnte dann aber auch erkennen, dass das Leben auf reinem Zufall beruht,“

Oder erkennen, dass der Zufall genial sein kann,

„dass das Leben objektiv sinnlos ist,“

dass das Leben sich nur innerhalb von Sinn bewegt,

„dass das Leben immer mit dem Tod endet,“

dass das persönliche Geistesleben sich mit dem Tod im kosmischem Geist wieder auflöst, anstatt einfach zu verschwinden,

„dass das Leben dem Universum völlig gleichgültig ist,“

dass das ganze Universum nur für das Leben geschaffen ist,

„und sich darüber nicht sehr freuen.“

und sich darüber auch dann noch freuen, wenn aufgrund negativer Einstellungen hier vorübergehend alles den Bach runter geht.

Nein, wenn hier Drogen dabei helfen können, die Geisteswelten zu sehen, und wie man eben nicht verlassen in allgemeiner Sinnlosigkeit verharren muss, dann ist auch das einen Versuch wert.

Und wenn Wissenschaft einerseits es ermöglicht, auf diesem Planeten so zu leben, dass hier das Leben weitergehen kann, und andererseits Wissenschaft aber auch den Menschen ihr eigenes Geistesleben lässt. Auch wenn Wissenschaft derzeit (noch) nicht in der Lage zu sein scheint, selbst die Geisteswelten zu erkennen.



Kommentar vom 17.04.2023 01:19
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83765

@Viktualia 16:04. 21:19 / 22:53

„Ich möchte auch nicht behaupten, dass die epistemische Realität des Wissens von Wissenschaftler A mit der von Wissenschaftler B identisch sei.
Aber dennoch können sie sich über Fakten einig werden, da sie sich über gewisse Begrifflichkeiten einig sind.“

Klar kann man sich auf vieles einigen. Die ontologische Gleichsetzung von allen epistemischen Perspektiven des Bewusstseins ist angesichts der Vielfalt der individuellen Welten aber eben nur begrenzt unter einen Hut zu bekommen. Eher weniger unter Wissenschaftlern eines Fachgebietes, aber ich meine hier eben das ganze Spektrum unterschiedlicher Menschen.

Die Innenwelten der konkreten echten Menschen halten sich auch nicht unbedingt an die aktuellen Erkenntnisse spezieller Wissenschaftler. Dafür ist unser Innenleben eben zu individuell. Es mögen sich hier grundsätzliche Funktionsprinzipien finden lassen, aber die konkrete persönliche Ausgestaltung ist doch eben eine riesige Vielfalt.

„“Das Bewusstsein ist eine über sich selbst informierte Information” – hab ich mal gelesen. Fand es Anfangs sperrig bis redundant, mag diese Definition aber inzwischen sehr.“

Wir kommen hier doch auch auf immer neue Ebenen des Selbstverständnisses, die nicht nur aufeinander aufbauen, sondern auch noch in ganz unterschiedliche Richtung wachsen können. Das konkrete Ergebnis wächst schon im eigenen Leben vor sich hin, insgesamt ist das Thema kaum überschaubar.

„Denn “Verantwortung macht Sinn”. Schließe ich aus diesem Organisationsvermögen.“

Dem kann ich nur zustimmen. Die Qualität eigener Bewusstseinstätigkeit ist wohl sogar noch ausbaufähig, und nicht festgeschrieben.



Kommentar vom 16.04.2023 15:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83754

@Philipp 16:04. 13:20

„Ich sagte lediglich dass es ontologisch keine zwei Seiten gibt die dann wieder direkt verbindbar wären, denn das wäre ontologisch doppelt gemoppelt.“

Das sehe ich komplizierter. Die Innensichtperspektiven können sich doch direkt miteinander verständigen, und sich austauschen, wie sie gerade sich in welchen Zuständen befinden. Das nennt man dann u.a. auch Empathie. Und wie sie alle möglichen Perspektiven haben können, die dann auch noch breit diskutiert werden können.

Wenn ich jetzt in der Physik was epistemisch beschriebe, z.B. wenn ich eine Temperatur mit einem Thermometer messe, dann ist das ein Vorgang nur in einer Richtung.

Wenn ich aber mein Gegenüber anspreche, dann ist nicht nur meine epistemische Perspektive maßgeblich, sondern der Andere antwortet sofort aus seiner epistemischen Perspektive. Hier geht es wechselseitig von statten. Das ist was ganz anderes, als eine simple Messung.

In jedem Fall kann man Inhalte epistemischer Innenweltfakten von mehreren Beteiligten zusammenfassen, und einfach einsammeln und registrieren. Etwa eine Umfrage machen, wer an welche Religion glaubt. So gewinnt man psychologische Erkenntnisse, ganz auf der Basis subjektiver epistemischer Fakten.

Die ontologische Gleichsetzung von allen epistemischen Perspektiven des Bewusstseins ist in der Praxis nicht zu handhaben. Nicht unbedingt für den Hirnforscher, der auf der Suche nach Details der physiologischen Fakten ist. Aber für jeden, der im Miteinander in der Lebenspraxis sich verständigen muss, der muss hier die epistemischen Privatwelten eines jeden Teilnehmers im Blick haben. Nur so kommt eine Kommunikation zustande, die was taugt.

Das ist nicht doppelt gemoppelt, nur so gehts. Das ist dann eben kompliziert, wie das echte Leben eben.

Das kann sich auch so niederschlagen, dass der Hirnforscher nicht nur die eine allgemeine Funktionalität des Menschen an sich findet, sondern sich hier riesengroße Unterschiede zwischen den konkreten Individuen zeigen, die gar keinen sinnvollen Überblick mehr erlauben.

Dann zeigt sich der Pluralismus und die Religionsfreiheit als absolut maßgeblich, will man eine Chance haben, irgendwie miteinander klar zu kommen.



Kommentar vom 16.04.2023 00:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/cannabisfreigabe-die-scheinheiligen-argumente-vom-jugendschutz/#comment-83737

@Hauptartikel

Kann uns der Staat nicht einfach in Ruhe lassen? Rauchen ist extrem teuer, Alkohol auch nicht billig, und illegale Drogen nicht nur auch teuer, sondern auch noch unkontrollierbar mit unbekanntem Inhalt gemischt.

Ich kenne einige Heroinabhängige, und die träumen einfach nur noch davon, endlich ihre Ruhe zu haben, und sich bezahlbares sauberes Zeug leisten zu können. Die meisten könnten sogar arbeiten, wenn sie vernünftig mit ihrer Droge versorgt wären.

Für wen macht man das alles? Für die Menschen offenbar nicht.

Das einzige was billig ist, ist wohl Klebstoff schnüffeln. Nicht das jetzt Klebstoff auch noch entdeckt wird, und die Tube auf einmal 200 Euro kostet. Dann wird Kleben aber teuer.

Zu meiner Zeit war in der Schule das Thema legale und illegale Drogen fast nie Thema. Niemand hat mir gesagt, das Tabak schon nach einer Zigarette hoffnungslos abhängig macht. Das musste ich dann selber herausfinden, dann war es leider zu spät. Wenn man hier mal ansetzen würde, da käme wirklich was bei herum, insbesondere für den Jugendschutz.

Die Vor- und Nachteile der verschiedensten Drogen nachhaltig unter die Leute zu bringen, bevor Abhängigkeiten entstehen, dass würde wirklich helfen. So ist ja z.B. Kaffee überwiegend unproblematisch, Alkohol wird auch reichlich nur in Maßen konsumiert und gerade bei Cannabis gibt es viele Nutzer, die nur selten mal was rauchen, und überhaupt nicht wirklich süchtig sind. LSD ist auch noch ein Kandidat, der überhaupt nicht süchtig macht.

Und was macht man mit Nikotinabhängigen, die erfolgreich auf die vergleichsweise unschädlichen Dampfer umgestiegen sind? Da hat die Ampelkoalition es endlich geschafft, die auch noch finanziell zu ruinieren. Vollkommen sinnfrei, einfach nur zum abkassieren, auch wenn jetzt viele wieder auf richtigen Tabak umsteigen, weil man mit Dampfen jetzt kein Geld mehr sparen kann. Und Tabakwerbung gibts immer noch.

Und das Widerlichste an der ganzen Geschichte ist, dass man überwiegend sozial Schwache damit trifft, die sowieso schon eher knapp bei Kasse sind, und auch sonst nicht ganz soviel vom Gutem im Leben abbekommen. Da kann es fast ein Trost sein, dass sich eine Gesellschaft, die so mit ihren Mitgliedern umgeht, es auch nicht schafft, ohne Krieg auszukommen.



Kommentar vom 15.04.2023 14:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/

@Paul S 15:04. 12:48

Ja ist denn hier überhaupt das Alter das Problem? Ältere sind doch eigentlich eher informierter, umgänglicher, weiser als Junge, zumindest in ihrer eigenen Zeitlinie. Der Unterschied besteht doch eher in der Zeit, in der der Einzelne lebt, und auf die er sich eingerichtet hat.

Natürlich sind bezüglich der Energiewende die Alten eher hinterher. In ihrer Zeit, als sie jung waren, war das Klimaproblem noch eher ein Randthema. Und die Folgen des Klimawandels betreffen natürlich die Menschen umso mehr dann auch persönlich, je jünger sie sind.

@Tim 15.04. 08:04

„Meiner Meinung nach müssen wir ganz allgemein innerstädtisch mindestens 50%, eher 2/3 aller Asphaltflächen zu Grünflächen umwidmen,…“

Jede Menge Bäume brauchen wir vor allem, auch weil der Platz dadrunter voll genutzt werden kann. Man muss dann eben noch genug Möglichkeiten schaffen, dass soviel Regenwasser wie möglich versickern kann. Versiegelte Flächen haben wir mehr als genug, man muss das darauf anfallende Wasser nur in den Boden bekommen.

An heißen Tagen machen Straßenzüge, die ganz unter Bäumen liegen, deutlich mehr als 5° aus, ob man mit dem Fahrrad unterwegs ist, zu Fuss ist oder sich da sitzend länger aufhält. Und auch in Wohnungen, die von großen Bäumen umgeben sind, braucht man noch viel länger keine Klimaanlage, da können noch etliche Grad Klimaerhitzung dazu kommen.



Kommentar vom 15.04.2023 01:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/#comment-137146

@Michael 14:04. 18:55

„In Sainte-Soline, Frankreich, ist bereits der erste Wasserkonflikt zwischen Bürgern & Bauern gewaltsam eskaliert.“

Lokal und Saisonal gibts sicher Schwierigkeiten. Und Anpassungsbedarf, und natürlich Motivation für die Energiewende. Aber wenn überhaupt, dann haben wir in Deutschland eigentlich nur mit Wasserproblemen in der Landwirtschaft zu tun.

Wie @Tim richtig bemerkt hat, kommen auf die jährlich 2.5 Mrd m³ Wasserverlust 280 Mrd m³ mittlerer Niederschlag. Das sind keine 1%. Dabei kommt unser Wasserverbrauch in den Haushalten von 200 l pro Tag und Einwohner auf eine jährliche Menge von 6 Mrd m³, das sind auch nur gut 2%.

Dazu passt dann auch, das auch in den letzten 3 so trockenen Jahren für die Haushalte fast überall genug Wasser da war.

Wenn wir hier ein Problem haben, dann in der Land- und Forstwirtschaft. Hier sind denn auch in den letzten Jahren durchaus Ernterückgänge aufgefallen. Aber wie @Tim bemerkt, kann hier viel unternommen werden, dass mehr Wasser versickern kann, und so die Grundwasserstände nicht nur gehalten werden können, sondern auch wieder aufgefüllt werden können.

Auch gerade was die Versorgung von Straßenbäumen betrifft, was einem als Stadtbewohner näher liegt, da kann man einiges unternehmen, dass hier mehr Wasser versickern kann. Insgesamt sind wir reich genug, hin und wieder mit weniger landwirtschaftlichen Erträgen klar zu kommen. Was hier wirklich interessiert, das ist die globale Gesamtproduktion. Erst wenn die sinkt, bzw. angesichts globalen Mehrbedarfs nicht weiter steigt, dann sehe ich wirklich ein Problem, indirekt auch für uns hier in Deutschland.



Kommentar vom 14.04.2023 17:22
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83701

@Philipp 14:04. 07:47

„Ich halte das für einen Fehler. Denn hier übernimmt man die meiner Meinung nach falsche Ansicht der Philosophie (Bewusstsein/Subjektivität sei besonders) und überträgt diese auf das Gehirn (es müsste besondere Mechanismen für Bewusstsein geben).“

Aus Sicht der Physiologie ist dies womöglich weiterführend. Selbst ein Panpsychismus sieht Bewusstsein als weit verbreitet, nichts sehr Spezielles.

„Dann müssen diese Muster nicht nur räumlich “verbunden” sein, also über die Topographie des Gehirns hinweg, sondern auch bestimmte Muster über die Zeit hinweg selbst aufweisen. Usw.“

Es wäre entsprechend keine kleine Struktur mit spezieller Funktion, sondern etwas wesentlich globaleres, das ganze Gehirn umfassendes.

Was dann auch bei Fruchtfliegen schon zu beobachten wäre? Da könnte man doch ganz genau gucken, wie es ganz konkret zusammengeschaltet ist.

Auf der Ebene von Sinn und Bedeutung macht es aber schon Sinn, Bewusstsein herauszustellen. Es ist letztlich das Einzige, dass überhaupt Bedeutung haben kann. Selbst wenn es physiologisch als alltäglich gesehen werden kann. Nur was erlebt wird, kann irgendeine Qualität sein, alles andere kann nur Mittel zum Zweck sein, und an sich nur sinnlos sein. Auch ein riesiger Goldschatz ist ohne einen erlebenden Menschen grundsätzlich bedeutungslos.

Und auch der ganze Kosmos kann nur Sinn haben als Heimat für erlebende Lebewesen. Jedenfalls kann ich mir keinen anderen Sinn denken.



Kommentar vom 13.04.2023 17:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83670

@Mussi 12:04. 18:58

„Prof. Manfred Lütz hat 2011 ‘ Irre,wie behandeln die Falschen’ veröffentlicht.
Kernthese: Diejenigen die z.B. für das anthropogene Klima verantwortlich sind,sind gefährlicher,als ein Schizophrener.“

Ein noch direkterer Zusammenhang besteht in den Menschen, die den Stress überhaupt erst verursachen, an dem andere zerbrechen.

Natürlich ist dieser Stress auch institutionalisiert, zusammen zu fassen als Leistungsgesellschaft, die schon länger nicht mehr so recht weiß, was es hier so zwanghaft zu leisten gibt.

Jetzt legt sich die freie Welt neben Russland auch noch mit China an. Ich hoffe, man ist sich darüber klar, dass man keine technisch-wirtschaftliche Übermacht mehr hat. Diese wiederherzustellen könnte gar nicht möglich sein, wenn China eben da einsteigt, und auch aufrüstet. Die viele Arbeitszeit, die dabei drauf geht, könnten wir auch in eine schnellere Energiewende investieren. Oder eben gucken, wie man denn auch entspannter leben und arbeiten kann.



Kommentar vom 13.04.2023 14:19
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83668

@Philipp 13:04. 07:43

„Grundsätzlich verlegt der Panpsychismus den Leib-Seele Dualismus in die Materie selbst. Er behauptet einfach dass bereits die Materie selbst quasi polar ausgelegt oder neutral bezüglich Materie und Psyche/Geist ausgelegt sei.“

Hier sind wir dann schon mal bei den Geistesräumen, die ich so sehr liebe.

„Aber eine Wechselwirkung wird dann nicht mehr postuliert, denn dann wären die Panpsychisten wieder beim interaktionistischen Dualismus, also genau das was sie neben einem klassischen Materialismus vermeiden wollen.“

Ohne die Wechselwirkung komme ich allerdings überhaupt nicht hin. Zumal ich auch ein Fan von Naturgesetzen bin, und einem gewissen Materialismus positiv gegenüber stehe. Entsprechend gibts dann Geisteswirkungen auch nur über mal gezielten Quantenzufall. Nicht überall, wie es „Gott“ gerade gefällt. So viel Ordnung muss sein.

„Was Sie beschreiben würde man, wie oben schon geschrieben, wohl eher als Dualismus festhalten.“

So ganz gefällt mir das nicht, rein begrifflich gesehen. Wie soll ich das sonst nennen? Spiritueller Agnostizismus, konkreter Panpsychismus, ich weiß es nicht. Wichtig ist mir halt auch die offensichtliche Vielfalt menschlicher Erfahrungswelten. Ich kenne alle möglichen mehr oder weniger verrückte Menschen, und entsprechend gefallen mir Konzepte, die eine breite konkrete Ausgestaltung haben können, ohne dabei beliebig zu sein.

Am ehesten ist es dann vielleicht tatsächlich ein interaktionistischer Dualismus. So ganz zufrieden bin ich damit aber nicht.



Kommentar vom 13.04.2023 01:46
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83664

@Philipp 12:04. 20:02 / 22:34

„Für Sie ist Bewusstsein ein Welt (Innenwelt) in der Welt. Genau weil Sie das denken kommen Sie auch in ein metaphyisches Problem, denn diesen inneren Container kriegen Sie nicht mehr mit dem Körper bzw. “materiellen” Prozessen verbunden.“

Der persönliche Geistesraum bildet bei mir das neurophysiologische Korrelat in sich ab, eine Rückwirkung auf das Gehirn kommt bei mir über mal gezielten Quantenzufall zustande. Entsprechend entfällt bei mir das metaphysische Problem. Ich sehe hier jedenfalls keines.

„Dann widersprechen Sie sich selbst. Der Panpsychismus ist eine Ontologie bzw. Metaphysik innerhalb des Paradigmas des Leib-Seele Problems.“

So wie ich den Panpsychismus sehe, kommt es erst mal auf die Geistesräume an. Die bei mir eben mit der Physiologie in Wechselwirkung stehen. Wenn das dann kein Panpsychismus mehr ist, dann ist mir das auch egal.

„Demnach würde ich umgekehrt behaupten dass ich näher an meinem Körper, an meiner Existenz und zur Welt stehe als Sie in Ihrem Weltbild.“

Sieht in der Tat so aus. Was ja nun durchaus positiv ist. Wenn das für Sie optimal ist, dann sind Sie vermutlich gut unterwegs damit.

Dafür habe ich eine zumindest gedachte kosmische Dimension, und vielleicht auch mehr Zugang zu Inspirationen, das macht meine Welt jetzt wieder größer. Als Künstler ist beides gut zu gebrauchen.

Von mir aus lassen wir es dabei. Es muss ja gar nicht jeder dasselbe Konzept haben.

@Viktualia 12.04. 21:40

„Es hat keinerlei Aussicht auf Erfolg, diese ganze Suppe als ein objektives Ding erforschen zu wollen. Real ist, dass wir alle so Subjekte sind.“

Wir stellen uns öfter Fragen, die sehr schwer zu beantworten sind. Und merken das erst später. Vielleicht bei Fruchtfliegen erst mal gucken?

„Es ist eine Einheit, keine Dualität – und was sie unter Ordnung verstehen, kann ich grad gar nicht nachvollziehen. Mein Wort wäre Komplexität.“

Vielleicht ist es ja doch ordentlicher als man denkt. Komplexität wird öfter von neuen Ideen ganz neu ausgestaltet. ChatGPT steht inzwischen als Werkzeug zur Verfügung, und scheint die Komplexität menschlicher Sprache ganz gut im Griff zu haben.

Was die KI die nächsten Jahre noch hinbekommt, da bin ich neugierig. Informatik als Fachgebiet soll sich ja auch meistens mit der Bewältigung von Komplexität beschäftigen.



Kommentar vom 12.04.2023 16:11
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83656

@Philipp 11:04. 19:08

„Sie nehmen damit an dass Bewusstsein ein Resultat computationaler Prozesse ist. Das ist für mich Dualismus. Bewusstsein ist für mich kein Resultat von irgendetwas, da Bewusstsein, so verstanden, gar nicht existiert. Auch im Gehirn nicht. „

Das hört sich für mich so an, dass sie sogar auf die eigene Existenz verzichten, nur um den Dualismus los zu werden.

„Es gibt im Gehirn auch keine innere Repräsentation einer Außenwelt oder so etwas. Der physiologische Prozess selbst ist das Erleben.“

Ja aber der physiologische Prozess muss doch eine Ordnung haben, die eben von der Funktionalität der Nervenzellen geliefert wird. Die dann für sich erforscht werden kann.



Kommentar vom 12.04.2023 14:42
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83655

@Philipp 11:04. 19:08

„Aber diese Erleben ist keine Innenwelt, das ist genauso draußen im Körper wie das Blut das durch unsere Adern fließt. Nur muss man eben selbst derjeweilige Organismus sein um dies zu erleben. Das ist seeeeeeehr schwer verständlich wenn man davon ausgeht das Bewusstsein eine “Innenwelt” sei.“

Ich verstehe es auch wirklich nicht. Die Idee einer Innenwelt, die unsere Existenz abbildet, die finde ich gut und dabei auch unproblematisch. Sie ist unser Leben. Das ist unmittelbare Erfahrung.

„Deshalb ist es auch sinnlos von einer Außenwelt zu sprechen, weil es keine Innenwelt gibt; diese Dichotomie selbst ist sinnlos bzw. macht nur Sinn im Denkgebäude des Leib-Seele Problems.“

Wie gesagt, ich verstehe das nicht. Ich sehe auch kein Leib-Seele-Problem, nur eben die Lösung einer Innensicht und einer Außensicht, die sich an sich gut vertragen. Ich muss aber auch nicht alles verstehen.

@Mussi 11.04. 20:08

„Hallus? Tagträume? Dissoziationen? Bilder vor dem inneren Auge? Stimmen?“

Von jedem etwas vielleicht?

„Alleine auf Glaube nahe am Naturalismus zu setzen ist ziemlich befremdend.“

Ich finde es interessant. Auch diese Diskussion hier. Allerdings, wenn es wirklich nervt, dann kann ich es auch lassen.

„Und damit heben Sie sich nicht von Religion ab.“

Es gibt ein weites Feld von religiösen Konzepten, ich hab hier auch ein Konzept. Vereinsmitgliedschaft finde ich aber ziemlich verzichtbar. Pluralismus dagegen ist m.E. unverzichtbar. Der Mensch scheint sehr dazu zu neigen, sich zu spezialisieren. Das Ergebnis kann Kultur sein.



Kommentar vom 11.04.2023 14:33
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83639

@Elektroniker 11.04. 12:01

„Ein p-h-y-s-i-o-l-o-g-i-s-c-h-e-r Prozess ist nach unserem Verständnis immer auch ein physikalisch/chemischer Prozess, man versteht ihn höchstens (noch?) nicht.“

Was bleibt uns hier, als diesen weiter zu untersuchen?

„Die dem Empfindungsphänomen zugrunde liegenden Prozesse könnten auch allgemein existieren (Panpsychismus), nur in neuronalen biologischen Systemen kommen sie derzeit zur „Anwendung““

Einmal die Qualia, aber noch grundlegender und interessanter scheint mir die Bereitstellung von Innenräumen zu sein, in die dann das physiologische Korrelat abgebildet werden kann.

@Philipp 11:04. 06:04

„Ich kann Ihnen versichern dass aus den Neurowissenschaften niemals etwas kommen wird das die Diskussion um das Leib-Seele Problem auch nur einen Schritt weiter bringt.“

Wenn Sie sich sicher sind, dass es keine Geisteswelten geben kann, dann ist dies folgerichtig. Ich selber sehe das anders. Wenn es wirklich Geisteswelten gibt, mit denen wir Menschen wirklich was zu tun haben, dann muss es auch irgendwann in den Neurowissenschaften auftauchen, wenn auch dann eher von Forschern, die eben auch persönliche Erfahrungen mit Geisteswelten haben. Und hier auf der Suche nach einer Integration ihrer persönlichen Erfahrungen sind.

„Aber das was Sie erleben ist der physiologische Prozess selbst; dazu sind Lebewesen fähig, das ist möglich,..“

Soweit davon weg bin ich gar nicht. Ich habe hier nur noch den Geistesraum, und hin und wieder praktische Inspirationen. Die Grunderfahrung, doch sehr an das eigenen Gehirn gebunden zu sein ist denn auch mir Grund genug, mich davon nicht zu weit von zu entfernen. Nur soweit, wie es meine Erfahrungen erfordern. Nicht weiter.

„Ein Computer kann prinzipiell kein Bewusstsein erlangen, da Bewusstsein, wie schon zigfach geschrieben, ein p-h-y-s-i-o-l-o-g-i-s-c-h-e-r Prozess ist.“

Das verstehe ich jetzt wirklich nicht. Im Gehirn gibt es Leitungsbahnen, Schaltelemente und Synapsenbildung als Gedächtnis- und Lernfunktion. Im Computer gibt es Leitungsbahnen, Schaltelemente und Informationsspeicher. Das ist nun mal durchaus prinzipiell vergleichbar, bei allen Unterschieden. Wenn ein gehirnpysiologischer Prozess bewusst werden kann, wieso soll dann ein Computer, der erfolgreich die Nervenzellenphysiologie funktionell nachahmt, das nicht auch können?

Wenn das gar nicht gehen kann, dann warum denn? Sind dann auch die Experimente mit der Fruchtfliege, deren Konnektom mit 4000 Nervenzellen man jetzt erstellt hat, reine Zeitverschwendung?

Ich finde diese Experimente mit Konnektomen sind sehr vielversprechend. Wenn wir wirklich einen Panpsychismus haben, dann kann der auch bei Fruchtfliegen dazu gehören, und eben ein Minibewusstsein unterstützen. Und wenn wir den gar nicht brauchen, und es so ist, wie sie denken, dann wäre das doch auch feststellbar. Wenn eben die Fruchtfliege ohne Geistesunterstützung ein Minibewusstsein hinbekommt, und der physiologische Prozess selbst zu Innensichten kommt und bewusst wird, so wie Sie sich das vorstellen.



Kommentar vom 11.04.2023 00:57
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83635

@Philipp 10.04. 22:10

„Jedenfalls: wer diese Trennung vornimmt wird auch (zumindest meiner Ansicht nach!) bei dem Thema der Willensfreiheit in starke metaphysische Probleme gelangen, die eigentlich vermeidbar wären. Denn dann kommt man in solche verzwickten Probleme wie Epiphänomenalismus etc.“

Bei mir ist die Trennung ja gar nicht absolut. Wir haben nur einen eigenen Erlebnisraum, die Inhalte bleiben physiologisches Korrelat. Willensfreiheit ist hier voll gegeben, und Epihänomenalismus braucht man nicht. Außer gelegentlichen Inspirationen ist der Unterschied im Effekt ziemlich klein.

Wie jetzt aber eine KI gebaut werden kann, die Bewusstsein hat, dass macht dann aber einen Unterschied. Wenn wir hier Geistesräume nutzen müssen, weil es anders gar nicht geht, dann muss man in dieser KI auch hinreichend Schnittstellen durch Zufallszahlen einbauen, die auf Quantenrauschen beruhen.

Das ist dann aber eine technische Lösung, und kein metaphysisches Problem.



Kommentar vom 11.04.2023 00:35
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83634

@Philipp 10.04. 22:10

„Wenn Sie diese Trennung vornehmen werden Sie es nie verstehen und sich immer Fragen: wie kann dieses subjektive Bewusstsein nur aus objektiven neurophysiologischen Prozessen entstehen?“

Wie neurophysiologische Prozesse Bewusstsein sein können ist doch in jedem Fall sehr interessant. Wenn Sie recht haben, dann läuft es eben so. Vielleicht weiß man sogar irgendwann, wie das im Detail abläuft, und kann das vielleicht auch in der KI irgendwie umsetzen, wenn auch absehbar eher ein paar Nummern kleiner.

Aber mein Konzept ist finde ich auch interessant. Wenn wir einen Geistesraum haben, in den das physiologische Korrelat abgebildet ist, muss das Gehirn diese Innenraumfunktion gar nicht selbst produzieren. Das muss nicht so sein, würde aber auch funktionieren und genauso zur aktuellen Faktenlage passen. Und ich halte es für möglich, hier auch entsprechende Nachweise finden zu können.

„Dualismus ist nicht nur wenn man an eine immaterielle Seele glaubt. Dualismus ist eben auch bereits diese Trennung.“

Wieso muss denn dieser Dualismus unbedingt ausgeschlossen werden? Von mir aus können wir das Thema 20 Jahre vertagen, und dann nochmal gucken, wie dann die Datenlage ist. Und derweil praktizieren wir einfach lebendigen Pluralismus. Oder einen dialogischen Monismus, der würde m.E. auch zu durchaus unterschiedlichen Konzepten passen, solange die friedlich miteinander umgehen und sich am Ende auf denselben Kosmos beziehen.

Insbesondere tendieren meine persönliche Erfahrungen zur Existenz von Geisteswelten, in etwa in der Art eines Panpsychismus. Das versuche ich mir hier irgendwie zu integrieren. Wer in ganz anderen Erfahrungswelten zuhause ist, der kann doch gerne seine eigenen Konzepte machen. Das stört mich jetzt doch auch wenig.

Ich habe jetzt mit einem allmächtigen, allwissenden und allgütigen Gott auch nichts zu tun, weil das jetzt wieder auch zu meinen Erfahrungen vorne und hinten nicht passt. Dieses bring doch erst ernste philosophische Probleme mit sich. Solang hier nur ein ausnahmsweise mal gezielter Quantenzufall das Leben unterstützt, stellt das nicht den ganzen Kosmos auf den Kopf und ist entsprechend viel leichter zu integrieren.

Dieses Integrieren ist das, wo es mir drauf ankommt. Das muss doch sowieso jeder mit seinem gesammelten Wissen und seinen eigenen Erfahrungen selber machen. Da muss doch Verschiedenes bei herauskommen.



Kommentar vom 10.04.2023 16:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologie-der-freiheit-einmal-weitergedacht-mit-gratis-online-vortrag/#comment-83629

@Bednarik 10.04. 06:26

„Das Bewertungskriterium der Evolution ist die Überlebenswahrscheinlichkeit.“

Und wenn jetzt „Gottgefällige“ mehr Fortplanzungserfolg haben, gehts auch gleich in diese Richtung weiter.

„Weil das Senken der Intelligenz ein evolutionärer Nachteil wäre, könnte sie die Überzeugung über einen höheren Sinn von allem einbauen.“

Wenn dann aber der „höheren Sinn von allem“ sowieso der Wirklichkeit entspricht, dann braucht die Evolution diese Überzeugung gar nicht einbauen. Wir kommen dann ganz von selber zu höherem Sinn, indem wir nur beobachten und analysieren. Entsprechende Erfahrungen dann halt vorausgesetzt.

Jede Menge Freiheit ist dabei allemal inclusive. Ein Pluralismus auf der Basis von unterschiedlichen Erfahrungen scheint eine Grundeigenschaft menschlichen Lebens zu sein.



Kommentar vom 10.04.2023 16:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83628

@Viktualia 10.04. 15:07

„Wie ordnen sie “Reflektion” ein bei dieser Ansicht?“

Als produktive Eigenaktivität. Hier wird auch die Sprache als ordnendes Element in einem selbst aktiv. Sprache bildet in sich entsprechende Weltbeschreibung ab, die vieles fassbarer macht. Nicht nur ChatGPT zieht hieraus ihre scheinbare Intelligenz, wir selber auch. Wir haben aber darüber hinaus noch viel mehr eigenes Weltverständnis.

„Sie haben nicht so etwas wie die gleiche Realität.“

Teils teils. Sehr ähnliches sinnliches Physikverständnis haben wir schon. Aber klar hat jeder seine eigene Welt und sein eigenes Weltmodell.

„Watzlawick löst dieses Dilemma, indem er von zwei Bewegungsrichtungen ausgeht: Beide sind sowohl Sender als auch Empfänger.“

Nur so gehts. Entsprechend hilft auch hier die Sprache selbst mit. Sie kann auch Innenwelten ordnen. Was dann wohl die Basis von Psychotherapie sein kann. Entsprechend hilfreich kann es sogar sein, einfach gute Bücher zu lesen.



Kommentar vom 10.04.2023 13:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83624

@Philipp 10.04. 09:46

„Zwei Seiten einer Medaille? Zwei verschiedene Aspekte ein und desselben Vorgangs? Ja, aber nur epistemisch, nicht ontologisch! Es gibt nur in unserem Erleben zwei Seiten, wir spannen diese Dichotomie gedanklich auf. In echt gibt es aber keine zwei Seiten.“

Da komme ich nicht hinter her. Unsere Innensicht ist nicht nur subjektiv, sie ist auch objektiv ein Faktum. Objektiv genug, dass man bei jedem Menschen und mindestens jedem Haustier von einer entsprechenden Innenwelt als eigenes Bewusstsein ausgehen kann.

So ist hier in diesem Spezialfall das epistemische zugleich auch ontologisch.

Es gibt eben den Faktor Innenwelt, man guckt ja auch in der Psychologie von außen auf die Innenwelt des anderen, neben der physiologischen Betrachtung.

Rein praktisch, wenn ich nur mich selbst betrachte, kommt die Idee der epistemischen zwei Seiten noch hin. Sobald ich mich aber näher mit dem Bewusstsein eines anderen beschäftige, wird es auch ontologisch. Sobald die eine Innenwelt auf die andere guckt, wirds ontologisch.

Das eigene Bewusstsein ist immer epistemisch, die Lebenswelten der anderen können ontologisch sein.



Kommentar vom 09.04.2023 14:45
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83608

@Balanus 09.04. 12:25

„Wenn Menschen auf die Idee kommen, es müsse eine Lebenskraft oder Geisteswelten geben, haben aber nichts in der Hand außer vielleicht subjektive Erfahrungen, dann genügt es, auf den aktuellen Kenntnisstand zu verweisen.“

Ja insbesondere, wenn Sie selbst keine entsprechenden subjektive Erfahrungen haben, haben Sie hier eine eigene Evidenz gegen die Geisteswelten.

Entsprechend sehe ich hier nur einen Pluralismus als einzige Möglichkeit, mit den sehr verschiedenen Erfahrungen vernünftig umzugehen. Vorerst zumindest. Aus meiner Sicht sind Nachweise von Wechselwirkungen von Geisteswelten mit der Physis aber durchaus möglich.

@Viktualia 08.04. 18:49

„Das ist mehr künstlich als intelligent, fürchte ich.“

ChatGPT erscheint erstaunlich intelligent zu sein, allerdings wohl weil Sprache als koordiniertes Kulturprodukt eine Menge Welterfahrung in sich selbst abbildet, was sich diese KI im Training mitangeeignet hat.

Entsprechend ist richtiges Weltverständnis in der KI dann doch nicht so schnell zu erwarten. Aber KI bietet auch eine Möglichkeit, zu untersuchen, wie es zu Ergebnissen kommt, auch wenn diese Ergebnisse hinter unseren Fähigkeiten noch weit zurück bleiben.

„Damit es vom Egoismus zur Identität gelangen kann – und in der Lage ist, Logik zu gebrauchen. Unabhängig von der Bestätigung durch andere.
Dabei geht es um Erwachsen sein – und nicht um Bewusstsein.“

Die zeitlichen Dimensionen der Entwicklung sind in der Tat ein sehr wichtiger Aspekt. Und hier sind wir auch mit der Volljährigkeit noch nicht am Ende. Weiter geht es mit der Entwicklung in der Berufsausbildung und in den Anforderungen der Arbeitspraxis, derweil man auch neben immer mehr Welterfahrung auch noch jede Menge Beziehungserfahrung sammelt.

Beides geht immer mehr ins Detail, und entsprechend der verschiedensten Erfahrungswelten fächern sich die Lebenswelten immer mehr auf. Hier ist kein allgemeines Ergebnis der Endpunkt der Entwicklung, sondern eine Vielfältigkeit.

Auch das Thema Religion und spirituelle Erfahrung hat eine zeitliche Entwicklungskomponente, allerdings dann auch in Richtung Diversifizierung, für die man dann wieder einen hinreichenden Pluralismus braucht, um noch miteinander klar zu kommen. Je älter man wird, desto mehr verschiedene Menschen mit ihren verschiedenen Erfahrungswelten und Konzepten lernt man kennen, und man kann lernen, mit denen umzugehen.



Kommentar vom 09.04.2023 13:27
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologie-der-freiheit-einmal-weitergedacht-mit-gratis-online-vortrag/#comment-83606

@Bednarik 09.04. 06:16

„Dazu dient auch das angeborene Belohnungs- und Bestrafungs-System. Auf diese Weise werden die Marionetten der Evolution gesteuert.“

Dann weigere ich mich einfach, das anzuerkennen. Ich will einfach mehr, das genügt mir nicht. Dafür mache ich mir nicht solche Arbeit mit meinem Leben.

„Lebewesen, die bei der Evolution nicht mitmachen wollen oder können, werden einfach wegselektiert.“

Ist mir dann auch egal. Ich habe auch keine Kinder, und werde rein biologisch wegselektiert. Bis dahin lebe ich aber, und versuche, wenigstens Meme zu hinterlassen, wenn schon keine Gene.

„Die angeborenen Bewertungskriterien sind nicht objektiv, und natürlich auch nicht frei.“

Und doch suche ich mir eben eigene Bewertungskriterien, ähnlich wie es Religionen versuchen.

Soweit ich hierbei auf richtige Geisteswelten stoße, so führen diese dann aber über das rein Biologische tatsächlich hinaus. Es funktioniert entsprechend auch ganz persönlich, ich führe ein Leben mit dem Bewusstsein, Teil von Geisteswelten zu sein. Immerhin das scheint tatsächlich zu funktionieren. Auch wenn hier die biologische Grundlage immer noch auch maßgeblich bleibt, ist sie bei mir nicht mehr alles.

Die biologischen Bedingungen auf dem ganzen Planeten wiederum sind mir dann doch wieder wichtig. Weil eben die Biologie eine Grundlage auch für Geisteswelten liefert. Nur auf das Biologische ganz persönlich vollständig drauf festgelegt zu sein, das verweigere ich einfach. Das mache ich nicht mit.

Hier ergeben sich dann in der Tat Freiräume für Freiheit, wenn auch in Grenzen. Man kann sich auch mit eigenen Postulaten die Freiheit, begrenzt wie sie ist, selber noch mehr einschränken. Was eben verzichtbar ist. Es ist auch keine Verweigerung gegenüber einem Gott der Biologie, in dem Sinne, dass solch eine Biologie ja kein Gott ist, sondern nur eine in sich selbst sinnlose Veranstaltung, die eben freiwillig durchaus ergänzt werden darf.



Kommentar vom 08.04.2023 18:00
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologie-der-freiheit-einmal-weitergedacht-mit-gratis-online-vortrag/#comment-83598

@Bednarik 08.04. 06:51

„Das Bedürfnis nach Freiheit ist ebenfalls eine Folge von angeborenen Zielsetzungen. Diese angeborenen Zielsetzungen hat man völlig unfreiwillig eingepflanzt bekommen.“

Nicht ganz. Freiheit erweist sich auch als lebenspraktisch sehr gut zu gebrauchen.

„Alles, was wir von der Welt erleben, erleben wir nur in unserem inneren Weltmodell.“

Das trifft es sehr gut.

„Im Wachzustand wird das innere Weltmodell durch die Sinnesorgane mit der Außenwelt synchronisiert.“

Genau so erwerben wir auch immer mehr Weltkenntnis. Wichtiger Teil ist aber immer die aktuelle persönliche Agenda. Wir sind oft gezielt auf der Suche nach Lösungen für aktuelle Probleme und bauen uns Pläne zusammen, wie wir weiter vorgehen können.

„aber weil auch beim Träumen das innere Weltmodell verwendet wird, wirken Träume oft sehr real.“

Neben den nächtlichen Träumen im Schlaf haben wir auch bei vollem Bewusstseins Vorstellungen im Sinn, mit denen wir konzentriert arbeiten können.

„Dafür gibt es im inneren Weltmodell auch Symbole, die keine Entsprechungen in der Außenwelt haben.“

Nicht nur ein paar Symbole. Der Architekt läuft mit den Plänen von Häusern im Kopf herum, die es noch gar nicht gibt. Jeder kennt nur einen Teil der physikalischen Gesetzmäßigkeiten, und stellt sich die Welt so vor, wie er es mit diesen Elementen hinbekommt. Entsprechend verschieden fallen dann die Weltmodelle von verschiedenen Menschen aus.



Kommentar vom 08.04.2023 13:31
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83595

@Balanus 08.04. 11:47

„Ausgeschlossen wird lediglich die Idee, die Ratio sei etwas genuin Geistiges und somit nicht das Resultat neurophysiologischer Prozesse—die wir zum Teil als Bewusstseinsinhalte erleben. "

Jetzt macht es allerdings auch Sinn, eben rationale Prozesse zu beobachten und zu untersuchen, wenn es eben um diese geht. Eine Handhebung nach Belieben ist nun mal kein solcher Prozess.

Ob in der wirklichen Ratio wirklich überhaupt keine Geisteswelten beteiligt sind, ist denn nun auch ein Postulat, und keine wirklich gesicherte Erkenntnis. Die steht m.E. in jedem Fall noch aus.

Wie genau die Ratio physiologisch implementiert ist, ist allemal eine sehr interessante Frage. Ob ich das noch erleben werde, dass man hier fündig wird, ist allerdings derzeit wohl noch unklar. Eher werde ich es womöglich noch erleben, dass KI entsprechende Fähigkeiten entwickelt, und wir wenigstens schon mal gucken können, wie das dann genau funktioniert. Ob das bei uns dann auch genau so funktioniert, wäre aber auch dann immer noch nicht selbstverständlich.



Kommentar vom 08.04.2023 12:33
https://scilogs.spektrum.de/hlf/die-entdeckung-der-holomorphen-funktionen/#comment-112047

@Freyling 07.04. 23:23

„was haben Ihre “Glaubensbekenntnisse” auch nur im Ansatz mit dem vorliegenden Artikelinhalt zu tun?“

Mir ging es um den Stellenwert und die Brauchbarkeit von Mathematik. Ihnen offenbar um die Unbrauchbarkeit?

„..ein – aus insbesondere erkenntnisorientierter Sicht – hervorragendes „Theater-Stück“ zur irrationalen Besorgnis einer sich maßlos überschätzenden Menschheit.“

Wenn wir wenigstens das ernst nehmen würden, das wir richtig einschätzen können. Der Tellerrand scheint jedenfalls manchem wirklich die absolute Grenze zu sein.



Kommentar vom 07.04.2023 16:41
https://scilogs.spektrum.de/hlf/die-entdeckung-der-holomorphen-funktionen/#comment-112031

@Paul S. 05.04. 21:09

„Doch wir wissen nur, was wir durch Versuch und Irrtum herausfinden konnten. Wir wissen, dass wir die Dämonen beschwören können. Wieso das geht, wie das geht, verstehen wir noch lange nicht. Sofern ich bislang erkennen konnte, sind es eher die Dämonen, die uns beschwören.“

Hiermit haben wir unsere Begrenzung im Original.

Als Kulturwesen, dass gerade das 6. Massenaussterben auf diesem wunderschönen Planeten verursacht, suchen wir zugleich nach einer Verbreitung des Lebens in der ganzen Galaxis durch eine Technosphäre, die eben dazu fähig wäre.

Aber wir sind uns nicht zu schade, auch ganz persönlich einen Weg durch unseren Mesokosmos zu finden, der uns selber Spaß macht.

In diesem Spannungsfeld von Technik und Rücksichtslosigkeit können wir auch persönliche Geisteswelten finden, die dann gar nicht mehr rücksichtslos sind, sondern wirklich weiter führen. Dafür reicht es vielleicht schon, nur die richtigen Fragen zu stellen.

Wie kann das ein gutes Ende finden?



Kommentar vom 07.04.2023 15:04
https://scilogs.spektrum.de/hlf/die-entdeckung-der-holomorphen-funktionen/#comment-112030

@Stegemann 06.04. 14:23

„Und das bedeutet, der liebe Gott hat das Universum nach einem mathematischen Plan errichtet.
Klingt irgenwie nach dem alten Ptolemäus.“

Alt durchaus, aber immer noch eine saugeile Idee. Ganz im Ernst, meine ich.

„Dass ein expandierendes Universum bestimmte Gesetzmäßigkeiten zeitigt, die mithilfe von mathematischen Axiomen beschreibbar sind, ist trivial. Und dass man auf dieser Grundlage alle möglichen mathematischen Beziehungen erfinden kann, ebenso.“

Trivial oder nicht, es ist real. Und hat einer mehr?

„Wir neigen dazu, die Welt zu anthropologisieren. Was wir denken, scheint uns identisch mit irgendeiner absoluten Wahrheit bzw. Logik.“

Und das tun wir mit vollem Erfolg. Umwege erhöhen dabei die Ortskenntnis. Was ist dabei die Alternative? Vorsichtig bleiben, und offen für Weiteres sein, ist ja damit keinesfalls ausgeschlossen.

„Ich gehe davon aus, dass wir in ein paar Milliarden Jahren unsere Physik ändern müssen und damit auch unsere Mathematik.“

Das ist ja jetzt ganz schön weit weg. Bis dahin besiedeln wir schon mal die Galaxis, und entwickeln Geisteszugänge, die sich jetzt sowieso keiner vorstellen kann.



Kommentar vom 07.04.2023 14:23
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/der-liebe-gott-wuerfelt-nicht-einstein-und-der-determinismus/#comment-83580

@Balanus 04.04. 10:49

Im Falle des Gehirns (als Ganzes) würde ich den Begriff Eigenaktivität bevorzugen.

Unbedingt. Meistens sind unsere ganzen Tage von früh bis spät durchgeplant. Die Mahlzeiten, die Wege zur Arbeit, die Arbeitsaufträge, die wir abarbeiten müssen, selbst das Fernsehprogramm am Abend wird gut überlegt. Und im Hintergrund läuft noch die ganze Zeit die konkrete Ausgestaltung aller persönlichen Beziehungen.

Das kann man jetzt schlecht als Spontanaktivität beschreiben.



Kommentar vom 07.04.2023 14:10
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83579

@Balanus 07.04. 11:02

„Die Existenz von „Software“ ohne Trägermaterial ist nach wie vor—bis zum Beweis des Gegenteils—prinzipiell unmöglich.“

„Prinzipiell unmöglich“ zu behaupten ist schon eine starke Aussage, die m.E. selber einen Beweis gut gebrauchen kann.

Die Software kann schon im Bewusstsein des Programmierers fertig entwickelt sein, und der Programmierer kann das Programm jahrelang mit sich herumtragen, bis er es irgendwann doch in einen Rechner hackt.

„Wenn Sie zugestehen, dass Software immer eines Trägers bedarf, dann sind Sie kein (Substanz-)Dualist. Finden Sie sich damit ab …“

So einfach ist das nicht. Auch Geisteswelten könnten sich schon mal eine Softwarelösung überlegen, die dann per Inspiration von einem menschlichem Programmierer implementiert wird. Bis dahin existiert sie nur im Geist.



Kommentar vom 06.04.2023 16:59
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83571

@Balanus 06.04. 15:08

„Gilt nicht für Materialisten, für die existiert „Geist“ nicht in gleicher, greifbarer Weise, wie Materie existiert, also braucht’s auch keine Grenze.“

Klare Sache, aber nur für Materialisten ist es so einfach. Für Gläubige wie für Agnostiker sind Geisteswelten aber nicht so einfach abzutun. Es braucht dann eventuell tatsächliche Überlegungen, wo hier Grenzen zwischen Geist und Materie genau zu ziehen sind.

„Es gibt keinen Hinweis auf eine materieunabhängige Existenz von Software (bzw. Geist, Information, was auch immer),..“

Allgemeine Evidenzen haben wir sehr wenige, hier kann höchstens die Parapsychologie ein klein wenig beisteuern, was wiederum von Materialisten gerne komplett ignoriert wird. Wer allerdings eigene spirituelle Erfahrungen hat, der ist durchaus motiviert, sich mit dem Thema zu beschäftigen und sich Konzepte zu suchen, wie man Geisteswelten ins Leben integrieren kann.

Ein gewisser Pluralismus ist hier angesichts der Verschiedenheit persönlicher Erfahrungswelten wohl nicht zu vermeiden. Das kann kompliziert werden, aber ich sehe keine vernünftige Alternative zu einem pragmatischen Pluralismus.



Kommentar vom 06.04.2023 16:27
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologie-der-freiheit-einmal-weitergedacht-mit-gratis-online-vortrag/#comment-83570

@Bednarik 06.04. 10:27

„Neugier, Spieltrieb und Mitteilungsdrang sind angeborene Zielsetzungen,
und werden nicht von der Intelligenz erzeugt, sondern nur befolgt.“

Mag sein, dass das hier von Grund auf eingebaut ist. Klar ist aber auch, dass Neugier, Spieltrieb und Mitteilungsdrang überhaupt erst Intelligenz erzeugt, insbesondere sogar kollektiv gesehen kulturellen Fortschritt verursacht.

Man bewegt sich entsprechend auch jenseits des eigene Egoismus, was m.E. beachtlich ist. Und ein Wesensmerkmal des Kulturwesens Mensch ausmacht. Und das macht auch nicht davor halt, auch Geisteswelten zu entdecken, zu untersuchen und mitzugestalten. Und das auch dann noch, wenn es Menschen gibt, die offenbar keine Erfahrungen mit Geisteswelten machen.



Kommentar vom 06.04.2023 01:02
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83565

@Balanus 05.04. 12:44

„Verstehe ich Sie richtig, dass menschliche Kommunikation sozusagen den Dualismus bedingt? „

Sprache scheint eine eigene Ebene zu haben, und eine Kommunikation damit läuft zunächst nur von Bewusstsein zu Bewusstsein. Man kann diese Ebene wohl als eine Eigenwelt mit ihrer eigenen Logik und einer guten Portion von eingebautem Weltverständnis betrachten.

„Oder, anders herum, dass man menschliche Kommunikation nur im Rahmen einer dualistischen Weltanschauung verstehen kann?“

Sprachliche Kommunikation scheint eben eine Verständnisebene zu brauchen, ohne dem geht hier nichts. Sprache ist einerseits ein komplexes Kulturprodukt, und erfordert andererseits ein individuelles Erlernen beim nutzenden Individuum.

Jetzt kann aber auch ChatGPT durchaus mithalten. Ein Minimum an Implementierung der Ebene sprachlicher Kommunikation scheint diese KI wohl inzwischen erreicht zu haben. Ein komplettes Bewusstsein wie unseres ist allerdings sicherlich noch nicht erreicht. Aber womöglich ein wesentlicher Teil davon.

Ob das jetzt einen Dualismus mit der Vermutung einer eigenen Geisteswelt braucht, scheint eventuell noch offen zu sein, und wir können diese Frage u.U. noch gar nicht so recht beantworten. Wenn ChatGPT noch weiter ausgebaut wird, und neben körperlich-sinnlicher Welterfahrung auch motorische Kompetenzen entwickelt und technisches Verständnis erlernt, müsste man sich nochmal genauer überlegen, wie es hier mit Innenwelten bestellt ist.



Kommentar vom 05.04.2023 13:55
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83561

@Balanus 05.04. 12:37

„Ist das so zu verstehen, dass die Geisteswelt(en) Bestandteil des Körpers (Bewusstsein) sind,...“

Vom Effekt her sind die Geisteswelten dann quasi wie eingebaut. Sie stellen einfach nur den Geistesraum zur Verfügung, in den das physiologische Korrelat des Bewusstseins abgebildet wird.

„...oder nehmen diese Geisteswelten von außen Einfluss auf das Denken, Wollen und Handeln des Individuums?“

Der Einfluss ist zunächst von innen, nicht von außen. Und wirkt sich meistens einfach nur über Ideen aus. Ein Unterschied zu Ideen, die das Gehirn alleine hinbekommt, ist praktischerweise kaum erkennbar.

„Ich stelle mir das für mich schwierig vor, wenn ich annehmen müsste, ich wäre nicht allein „Herr im eigenen Haus“ (Freud).“

Die eigene Geistesseite bleibt ziemlich persönlich, man bleibt zu 90 % Herr im eigenen Haus. Nur hin und wieder bewegt man sich auch mal auf andere zu, geistesbedingt.

So oder so hat man seine Autonomie, und tut letztlich was man wirklich will. Notfalls sogar gegen den Widerstand von Geisteswelten. Christliche Vorstellungen mögen hier abweichen, aber christlich ist eben eine spezielle Tradition, die nicht unbedingt nur geistige Wirklichkeiten abbildet.



Kommentar vom 05.04.2023 13:04
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologie-der-freiheit-einmal-weitergedacht-mit-gratis-online-vortrag/#comment-83559

@Holzherr 04.04. 18:10

„Absolute Freiheit kann es nicht geben, muss es auch nicht geben. Denn wer will schon frei von sich selbst sein. Wenn schon will man frei von äusseren Zwöngen sein.“

Über sich selbst hinauszuwachsen, und den eigenen Egoismus zu überwinden kann schon auch ein persönliches Projekt sein. Und äußere Zwänge zu überwinden kann ebenso eine lebenslängliche Herausforderung sein, die man u.U. gerne annimmt.

@Wengert 04.04. 19:00

„Die Christen beten sogar im Gottesdienst :Vater unser, …….dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden……
Sie legen damit ihr Schicksal in die Hand Gottes.“

Nicht nur das. „Dein Wille geschehe“ kann man auch als den Versuch sehen, den eigenen Egoismus zu überwinden.

Man verfolgt seine eigene Agenda, auch als Gläubiger. Aber man kann offen sein für Geisteswirkungen, die im Interesse des anderen motiviert sind. Genau so wird auch die Welt rein praktisch um einiges größer, wenn man eine gewisse Spiritualität mit einbezieht.

Und eine gewisse Ausweitung der Freiheit, eben über den eigenen Egoismus hinaus, die hat man dann gleich mit. Und hier reicht sogar der Glaube, die geistige Wirklichkeit kann eine andere sein, als wie die Glaubenslehre es vorsieht.

@Bednarik 05.04. 08:30

„Die Intelligenz alleine erzeugt keine Bedürfnisse,
sie bemüht sich nur, sie zu erfüllen.“

Die Intelligenz kann aber frei genug sein, einfach nur Freude an neuen Erkenntnissen zu haben. Dass treibt u.U. mehr an, als alles andere.

„Es gibt keine lokalen kausalen Ursachen.“

Ich finde das ganze Leben ist eine lokale kausale Unternehmung.



Kommentar vom 04.04.2023 15:26
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83547

@Philipp 02.04. 20:42

„Und selbst wenn es so wäre würde das für mich eine “Willensfreiheit” nicht unterbinden. Ich bin mein Körper. Ich bin nicht mein Bewusstsein, ich bin ein Lebewesen als Gesamtsystem. Ich bin also so oder so der Auslöser meiner Handlung, egal ob 350 ms vorher ein Bereitschaftspotential vorlag oder nicht.“

Das kann man so sehen, und möglicherweise ist dies dann tatsächlich ein sehr guter Grund, die Willensfreiheit zentral als gegeben anzusehen.

Aber es gibt wohl tatsächlich Menschen, die zwischen ihrem Körper und ihrem Bewusstsein wirklich trennen. Unabhängig davon, ob solche Sichtweise Sinn macht, kann man aber feststellen, dass Mensch sich so sehen kann.

Ich persönlich sehe im Bewusstsein denn durchaus auch noch geistige Anteile, entsprechend sowieso auch in der Welt an sich. Solche Dimensionen sind denn nun schon Faktoren, die die Sicht auch auf die Natur des Bewusstseins ändern. Als Teil einer Geisteswelt ändert sich auch die Identitätsvorstellung.

Wobei ich mich wiederum der Vorstellung von weitgehender Willensfreiheit anschließe, allerdings auch aufgrund der Annahme, dass Geisteswelten die Freiheit überhaupt bedeuten können.

Hier kommen wir mit völlig anderen Gründen zum selben Ergebnis. Immerhin.

Und grundsätzlich muss ich dem zustimmen, dass unbewusste Einflüsse zwar in Willensentschlüsse einfließen, aber es sich eben um das eigene Unbewusste dabei handelt. Also dass die daraufhin getroffenen Entscheidungen in jedem Fall eigene Entschlüsse bleiben.

@Balanus 04.04. 13:34

„Ob „Willensentschlüsse“, „Willkürbewegungen“ „willentliche Handlungen“ oder „unwillkürliche Bewegungen“, all das braucht nicht feinsinnig unterschieden zu werden, wenn es um selbstbestimmte, neurobiologisch determinierte Verhaltensäußerungen geht.“

So wie ich das sehe, gilt das auch, wenn im Leben und im Bewusstsein Geisteswelten beteiligt sind. Selbstbestimmt als Gesamtsystem ist auch nach meiner Vorstellung das entscheidende Faktum. Das ändert sich nicht, wenn es in Geisteswelten hineinragt. Das ist im Prinzip dasselbe, als wenn sich die Umgebung oder die gesellschaftliche Rolle ändert. Man bleibt immer Subjekt.



Kommentar vom 04.04.2023 00:53
https://scilogs.spektrum.de/das-gute-leben/hier-geht-es-um-alles/#comment-35

@Holzherr 03.04. 15:24

„Es braucht ressourceneffiziente Technologie, geschlossene Kreisläufe und eine Verdichtung anstatt eine weltweite Durchdringung und Verteilung.“

Genau das. Wenn sich Wohngebäude in den Städten konzentrieren, und die Ländlichen Gebiete dann eher touristisch genutzt werden, bzw. einfach Natur dort Natur sein darf. Insbesondere, wenn es gelingt, einen wesentlichen Teil der Landwirtschaft z.B. durch Bakterienkulturen zu ersetzten. Dann hätten wir auch die Option mit 50 Mrd Menschen problemlos ein gutes Leben auf diesem Planeten zu leben. Muss aber eigentlich nicht.

Aber eben auch eine ziemlich weitgehende Automatisierung würde der Technosphäre eine gewisse Unabhängigkeit geben. Das kann so weit gehen, dass wir Menschen damit überhaupt nicht mehr viel mit zu tun haben, außer dass wir die Technosphäre mitbenutzen. Arbeit gibt es dann keine mehr, es sei denn, die Tätigkeit selbst ist attraktiv.

„Das ist auch ein Grund dafür, dass nukleare Strom-, Wärme und Stofferzeugung (Wasserstoff, Ammoniak, etc) sehr hilfreich wäre, weil man damit mit ganz wenig Ressourcen auskäme.“

Wäre eine Variante, allerdings langfristig dann eher die Kernfusion. Spaltbares Material ist jetzt doch recht endlich, mehr als 1000 Jahre reicht es vermutlich nicht als Basis einer Energieversorgung. PV-Module und Windräder sind jedenfalls auch eine dauerhafte Option, insbesondere, wenn deren Materialgehalt zu 100 % recycelt wird. Der Platzbedarf ist in jedem Fall nicht das Problem.

Ein gewisser Mehraufwand an Material ist auch mit Anlagenteilen relevant, die so verstrahlt werden, dass sie auf Jahrtausende radioaktiv verseucht sind.



Kommentar vom 03.04.2023 17:58
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/bewusstseinsprofile-von-tieren/#comment-20579

@Holzherr 03.04. 11:11

„Ja, allerdings wird der Begriff auch in einem ethisch/moralischen Sinne verwendet, was auf folgendes hinausläuft (Zitat David Chalmers):“Bewusste Wesen haben einen moralischen Status und unterliegen ethischen Uberlegungen““

Ja und schon im Miteinander ist doch der Kontakt von Bewusstsein zu Bewusstsein absolut grundlegend. Der auch schnell Artgrenzen überschreiten kann. Wer mit seinem Hund unterwegs ist, der ist doch ständig im direktem Kontakt zwischen Hund und Mensch. Wenn man auf einem Spaziergang einen anderem Menschen, auch mit Hund, begegnet, kommt gleich ein allgemeiner Kontakt zwischen allen Beteiligten zustande. Der in erster Linie eine Begrüßung mit gegenseitiger Respektbezeugung beinhaltet.

Ohne entsprechende Bewusstseinsfunktionen funktionierte hier nichts dergleichen.

Jedes Kind muss lernen, andere Bewusstseinsträger zu respektieren, insbesondere indem es erfährt, selbst respektiert zu werden.

Dass Psychiater immer wieder dazu neigen, ihre Patienten wie defekte Automaten zu behandeln, mag auch eine grundsätzliche Respektverweigerung beeinhalten. Manche Haltungen, den Begriff Bewusstsein für irreführend einzustufen, mag auch grundsätzlich mit einer gewissen Respektlosigkeit vor dem Gegenüber eines anderen Bewusstseins verbunden sein.

Das geht im Extremfall so weit, dem anderen wirklich nur als Blödsinnsproduktionsmaschine komplett jegliche Existenz abzusprechen.

Erst auf der Basis eines grundsätzlichen Respekts vor dem anderen kommt man auf die Idee von freien Subjekten, die aufgrund ihrer Integrität Menschenrechte verdient haben.



Kommentar vom 03.04.2023 13:31
https://scilogs.spektrum.de/das-gute-leben/hier-geht-es-um-alles/#comment-32

@Holzherr 03.04. 11:00

„Eine Zukunft verteilt im Weltraum würde wohl tatsächlich ein Überleben der Menschheit für Milliarden von Jahren ermöglichen.“

Naja, wenn wir soweit sind, dass wir Exoplaneten bewohnen können, sind wir wohl sowieso aus dem Gröbsten raus. Die gefährlichsten Jahrzehnte liegen wohl zwischen 1950 und 2050, optimistisch eingeschätzt.

Die Technosphäre, die wir derzeit entwickeln, ist allerdings ein ganz eigenes Element, das wir der Natur hinzufügen. Vielleicht ist die viel wichtiger als wir selbst. Die Technosphäre im derzeitigen Zustand fügt der Natur riesigen Schaden zu, dass kann sich allerdings komplett drehen.

Nach dem derzeitigen Klimawandel z.B. kommt dann direkt eine Zeit hinterher, die eine auf Jahrmillionen genauestens eingestellte Welttemperatur einregelt.

Überhaupt kann der Mensch auch primär nur die Aufgabe haben, die Technosphäre zu realisieren, danach hat er frei. Und lebt dann wirklich nur noch zum eigenen Vergnügen.



Kommentar vom 03.04.2023 01:00
https://scilogs.spektrum.de/das-gute-leben/hier-geht-es-um-alles/#comment-28

@DH 02.04. 21:10

„Die Ökobewegung befindet sich in keinem guten Zustand und hat es viel zu sehr toleriert daß sich solche Typen dort breitmachen können. Greenwashing für altes Klassendenken.“

Es mag tatsächlich so sein, dass manch ein solventer Grüner erstmal bei sich selber anfangen könnte, und von Geringverdienern einen Sparkurs verlangt, der hier wirklich zum Problem werden kann. Entsprechend gibt es eben auch die Ankündigung, entsprechenden Sozialausgleich zu zahlen. Wenn der dann nicht kommt, dann vergeht mir auch die Lust.

@Quentmeier 02.04. 22:15

„Leider ist Deutschland den entgegengesetzten Weg gegangen und hat mehr als ein Dutzend gut funktionierender Kernkraftwerke aufgrund grüner Hysterie und grüner Wahnvorstellungen abschalten lassen.“

Naja, Fukuschima war hier wohl schuldig. Die Technik hat hier eben bewiesen, wie gefährlich sie werden kann. Und die Lage in den ukrainischen AKWs mitten im Kriegsgebiet dürfte auch ziemlich gefährlich sein. Das grundsätzliche Sicherheitsproblem ist eben die Notwendigkeit, massiv aktiv kühlen zu müssen, selbst wenn die Anlangen schon Monate nicht mehr im Regelbetrieb waren. Nur entsprechend kleinere Anlagen können so gebaut werden, dass sie notfalls passiv zu kühlen sind.

„der beste Klimaschutz für Deutschland Europa und viele andere Länder wäre der Bau von neuen Kernkraftwerken.“

Die neuen kleinen AKWs sollen ja unfallsicher sein, und das Plutonium kann vom Atommüll abgetrennt werden, und wiederum als Brennstoff in neuen Brennstäben Verwendung finden. Dann wäre auch das Atommüllproblem mindestens um den Faktor 100 reduziert. Wir könnten sogar die alten Brennstäbe, die in Castoren nun seit Jahrzehnten schon in einfachen Hallen herumstehen, einfach auch entsprechend wieder aufarbeiten.

Ich fürchte hier allerdings eher, dass das alles sündhaft teuer wird. Wenn ich mich hier irre, würde ich mich freuen. Das wäre, wenn es denn sogar kostengünstig wäre, eben eine sinnvolle Ergänzung zu PV-Modulen und Windrädern. In ein paar Jahren sollen die ersten Mini-AKWs in Betrieb gehen, dann werden wir sehen, wie teuer das wird, und können uns überlegen, ob es Sinn macht, sich davon welche anzuschaffen.

„Selbst wenn es zehn Mal mehr Windräder und Solarpaneele in Deutschland geben würde, bräuchten wir insgesamt ca. 75 Gigawatt sichere Kraftwerksleistung von Kohle- und Gaskraftwerken, besser 100 Gigawatt,“

Was nun kein Problem ist, soweit diese Kraftwerke bereits bestehen. Treibhausgase emittieren die nur, wenn sie auch in Betrieb sind, das Backup alleine produziert keine Treibhausgase, und auch kaum zusätzliche Kosten. Je weiter die Energiewende fortschreitet, desto kürzer werden die Laufzeiten der Backupkraftwerke. Insbesondere wenn noch flexibel aufladbare E-Mobilität dazu kommt. Und Wärmepumpenheizungen, wenn sie mit einer Alternativheizung kombiniert sind, die nur einspringt wenn akuter Strommangel herrscht.

Wenn wir soweit schon mal wären, hätten wir wohl 70 % bis 80 % des Problem schon gelöst, und können gucken, wie wir den Rest dann auf Basis von Wasserstoff auch noch hinbekommen.

„Wie schon erwähnt, mindestens 50% unserer Bevölkerung haben praktisch keinerlei Einsparmöglichkeiten.“

Die hier schon eher niedrigen Emissionen sind durchaus relevant, und können mit einer vollständigen Energiewende letztlich auf Null runterkommen. Nur das Einsparen von Konsum, was entsprechend beschleunigend wirken kann, ist hier in der Tat sehr begrenzt.

Bei technischen Angelegenheiten dann tatsächlich nicht so viel, höchstens beim Ausmaß des Fleischkonsums. Aber wer hier eben doch gerne Fleisch isst, dem sollte das wohl möglich sein. Ein Sozialausgleich sollte meiner Meinung nach so groß sein, dass ein Fleischverzicht gegen den eigenen Willen nicht über unbezahlbare Preise aufgezwungen wird. Dann sollen das erstmal die machen, die wirklich meinen, dass wir fleischlos gut leben können.

„Richtig lohnende große Einsparpotenziale sehe ich vor allem bei der grünen Bourgeoisie: gut verdienende Beamte, Angestellte, Kultur- und Medienschaffende, Politiker etc“

In der Tat summieren sich beim Gesamtumsatz die Treibhausgase vor allem bei Zeitgenossen, die jede Menge Geld haben, und entsprechend auf großem Fuß leben. Insbesondere der Arbeitskräftemangel, ein sich anbahnender Rohstoffmangel und die aktuelle Wohnungsnot wären ganz schnell Geschichte, wenn die mal selber anfangen, ihren Konsum zu überprüfen und zu reduzieren. Und die haben auch das Kapital, um die ganzen zu bauenden Anlagen zu finanzieren, die für die Energiewende installiert werden müssen.



Kommentar vom 02.04.2023 16:16
https://scilogs.spektrum.de/das-gute-leben/hier-geht-es-um-alles/#comment-22

@Quentmeier 01.04. 23:49

„wie hier die Grundbedürfnisse für alle Menschen deutlich verteuert werden und den kleinen Leuten finanziell das Fell über die Ohren gezogen wird.“

Die aktuellen Preissteigerungen haben kaum was mit Klimaschutz zu tun, sondern nur damit, dass man sich auf billiges russisches Gas verlassen hat. So teuer wie der Strom dann krisenbedingt Mitte letzten Jahres geworden ist, wird er wohl auch 100 % regenerativ nie kosten. Ich glaube, sie überschätzen hier auch einfach die Kosten für wirksamen Klimaschutz. Vermutlich sogar absichtlich.

„Bei vielen Dingen wie Nahrung Wohnung Kleidung können viele Menschen einfach nicht mehr sparen oder auf angeblich übertriebenen Konsum verzichten.“

Die Sparmöglichkeiten sind sicher ziemlich ungleich verteilt. Man redet ja auch immer davon, dass hier ein sozialer Ausgleich mit dazu gehört. Und seit 01.01.2023 gibts ja auch tatsächlich für Harz4 50 Euro mehr im Monat. Immerhin.

Die Probleme, die die Klimakrise schon den heute jungen Menschen machen wird, die sind eben auch erheblich. Das darf dann auch was kosten, wenn man hier in Maßnahmen investiert. Und man kann das auch nicht einfach irgendwann zurückdrehen. Die Hälfte von dem ausgestoßenem CO2 bleibt viele Jahrhunderte in der Atmosphäre, und es bleibt sehr lange so heiß, wie wir das zulassen. Die Naturgesetze sind nicht verhandelbar.

Ich meine vor allem, dass jede Einsparung im Konsum ja auch einem Selbst zugute kommt. Meistens spart man damit auch eigenes Geld. Das man eben nicht nur für Klimaschutz ausgeben kann, sondern auch für weniger Arbeiten nutzen kann. Es geht in diesem Blog ja gerade um ein gutes Leben. Wenn man sich nur mal klarmacht, wieviel Geld man für Statussymbole verschwenden kann, und wie sinnlos das sein kann, Vermögen anzuhäufen, das man dann doch nie braucht, dann ist man schon ein paar Schritte weiter.

Überhaupt würde es z.B. auch die aktuelle Wohnungsnot beseitigen können, wenn sich nur einige Menschen wohnungsmäßig verkleinern würden. Wir machen uns selbst das Leben schwerer als es ist, wenn wir uns nicht konsequent mit dem begnügen, was wir wirklich brauchen.

@Realo 02.04. 14:15

„Ich sehe es „psychologisch“, wenn jemand der selbst im Wohlstand lebt, der ihm womöglich zum Hals heraushängt und diesen erst dann so richtig genießen kann, wenn der Mitmensch „darben“ muss.“

Die Klimakrise betrifft doch dann auch die zuerst, die weniger Geld haben. Wer reich genug ist, der hat da nicht so viel mit zu tun.



Kommentar vom 02.04.2023 14:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83509

@Wengert 02.04. 10:21

„Abhängig sind wir von unserem Körper, von unseren sozialen Bindungen, sogar von unserem Denken, der Logik.“

Wir sind ja auch ein ganz persönliches Lebewesen. Natürlich sind wir hierauf begrenzt. Die Freiheit ist ja gerade, gemäß unserer eigenen Vitalität leben zu dürfen.

„Ist denen zu trauen, kann man sich selber trauen oder sind wir wie ein psychisch Kranker der Sklave unserer Gefühle?“

In der Tat kann das Innenleben richtig schief laufen. Dann nützt einem auch der freie Wille nicht mehr genug. Einfachstes Beispiel sind Suchterkrankungen. Das hat m.E. aber nicht wirklich was mit fehlender Willensfreiheit zu tun, die Willensfreiheit läuft eben immer innerhalb des eigenen Systems. Und das bleibt immer frei im Sinne des eigenen Systems, auch wenn es krank wird und zugrunde geht.

Eine Geistesseite in der eigenen Existenz kann hier lindernd wirksam sein. Aber grundsätzlich bleiben wir biologische Existenzen, die sehr verletzlich sind.



Kommentar vom 01.04.2023 13:15
https://scilogs.spektrum.de/das-gute-leben/hier-geht-es-um-alles/#comment-3

@Hauptartikel

„Sie fragen nach meiner Antwort? Ich vermute, mehr Sonne, Grün und Müßiggang würde uns guttun.“

Insbesondere ganz privat wirksam ist, vermeidbaren verschwenderischen Konsum sein zu lassen, und das gesparte Geld in weniger Arbeiten umzusetzen. Und sich dann mehr mit Natur zu vergnügen.

Das Klimaproblem löst sich so noch nicht ganz. Der Staat muss hier eingreifen, und Fossiles teurer machen und Regeneratives fördern. Das führt dann stellenweise zu Verteuerungen, die einen Teil des privat eingesparten Geldes wieder auffressen. Man hätte also weniger Effekt, weniger arbeiten zu müssen.

Das scheint mir der unvermeidliche Preis der Nachhaltigkeit zu sein. Ich bin dennoch dafür. Längerfristig kommt aber noch hinzu, dass die Produktivität weiter zunimmt, und man für den gleichen Konsumstandard weniger Arbeitszeit braucht. Gleichzeitig gibt es neue Verlockungen, Geld auszugeben. Aber es gilt immer noch: Je konsequenter man es schafft, sich zu mäßigen, desto weniger Geld braucht man, und desto weniger muss man arbeiten.

Ob das dann zu einem besseren Leben führt, ist noch kein Automatismus. Man muss auch die freie Zeit wirklich nutzen können. Und einen persönlichen Zugang zur Natur finden. Eine Förderung von Klima- und Naturschutz hat man aber so auf jeden Fall.

Wenig Kinder kriegen ist ebenso wirksam, persönlich mit weniger Arbeit, und global mit weniger Verbrauch. Macht aber nur Sinn, solange die Ressourcen wirklich knapp sind und die Energiewende noch nicht fertig ist.



Kommentar vom 01.04.2023 00:35
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neuromythos-libet-experiment-was-der-beruehmte-forscher-wirklich-ueber-willensfreiheit-herausfand/#comment-83495

@Stephan 31.03. 22:45

„Dass man durch das Studium des Gehirns neue Einsichten in die Psychologie erhält, muss sich meiner Meinung nach erst noch erweisen…“

Das muss auch so viel gar nicht sein. Zumal ja auch die Psychologie immer noch Fortschritte macht, die werden im wesentlichen mehr sein, als was die Kenntnis der Physiologie bringen würde. Ich gehe hierbei auch davon aus, dass wir höchstens den Grundaufbau von primitiven Organismen wirklich verstehen werden, dass menschliche Gehirn ist wohl noch sehr sehr lange eine Nummer zu groß.

Trotzdem bin ich hier neugierig, generell zu verstehen, wie die Nervenzellen das hinbekommen. Und dann könnte man auch noch einiges von der Natur lernen, mit dem sich auch KI noch beflügeln lässt. Auch wenn man hinterher nichts Menschliches baut, sondern einerseits Roboter für einfache Arbeiten, oder auch Expertensysteme gerade für die richtig schwierigen Aufgaben, die für uns Menschen nicht mehr fassbar sind.

„..ebenso lernt man durch die Erforschung eines Fernsehers wohl eher wenig über das Fernsehprogramm.“

Wenn man eben die Fernseher bauen will, dann muss man die Details aber kennen. Und selbst dann werden wir die Psychologie nicht los. Wie eine menschenartige KI reagiert, wenn man sie denn nun bauen könnte, wäre dann wohl immer noch psychologisch zugänglich. Man könnte eben auch auf selbstgebauten Fernsehern nur Fernsehprogramme laufen lassen.