www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2021/08 (T.J.)


Kommentar vom 31.08.2021 00:21
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wie-waere-die-welt-ohne-%c2%a7-218-stgb/

@Mehr Nachwuchs

Ich meine, es wäre nicht verkehrt, langsam mal wieder mehr Nachwuchs zu bekommen. Mehr Kindergeld, klar, bessere Kitas, die auch mit Schichtarbeit vereinbar sind, und wo ein Platz jederzeit garantiert ist auch. Auch sollte es einfacher sein, nach einer Kinderpause seine Karriere fortsetzen zu können. Am besten schon zu Studienzeiten, dass auch das Bafög weiter fließt, wenn zwischendurch mal viel Zeit fürs Kind draufgeht und deshalb das Studium mehr Zeit braucht.

Ansonsten gehört es beim Menschen schon dazu, dass man nicht unbedingt Lust auf Kinder hat. Wir haben vor allem Lust an Sex, die Kinder gibts dann ungefragt hinterher. Wenn wir dieses Problem mit konsequenter Verhütung lösen, kann das passieren, dass dann wirklich nur wenige Kinder wunschgemäß in Angriff genommen werden.

Anscheinend macht es Sinn, hier die Rahmenbedingungen nach etlichen Jahrzehnten Kindermangel doch mal entsprechend anzupassen. Dazu könnte gehören, dass man eben diese Unfallkinder dann doch kreativer ins Leben einbaut, also umplanen der Kariere oder auch die Oma einspannen, wenn die denn Lust hat, bei der Betreuung fleißig mitzuhelfen. Oder eben eine Adoption organisieren. Abtreibung wäre dann wohl nur die letzte Option, wenn alles andere nicht funktioniert.



Kommentar vom 30.08.2021 16:20
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wie-waere-die-welt-ohne-%c2%a7-218-stgb/

@Adoptionen

Es gibt ja auch noch die Möglichkeit ein Kind nach der Geburt zur Adoption frei zu geben. Ich meine gehört zu haben, dass hier die Nachfrage das Angebot weit übersteigt. Es gibt viele, wo sich aufgrund von Karrieregründen der Kinderwunsch solange verschiebt, bis es zu spät ist und die biologische Uhr dann doch abgelaufen ist.

Sicher ist es ein emotionales Problem, ein ausgetragenes Kind einfach wegzugeben, aber eine Abtreibung kann auch ein erhebliches emotionales Problem sein. Hier müsste man konkret gucken, was jetzt besser ist.

Für das ungeborene Kind dürfte die Sache klar sein: Das macht den Unterschied von Leben und Tod. Aber ungeborene Kinder sind nun doch noch nicht wirklich von der Mutter zu trennen. Was sich im Ausspruch „Mein Bauch gehört mir“ ausdrückt, ist auch ein Faktum.

Eine bessere Verhütung könnte das Problem aber auch reduzieren. Hier wäre eventuell eine Spirale der Pille vorzuziehen, weil insgesamt sicherer und auch mit weniger Nebenwirkung. Die Pille ist mal schnell vergessen, vor allem bei weniger organisierten Frauen.

Klar dürfte sein, dass mehr Kindergeld, vor allem für Geringverdiener und Arbeitslose, wirklich eine Wirkung hätte. Immerhin ist Kinder groß ziehen auch ein Dienst an der Gesellschaft, der durchaus entsprechend honoriert werden könnte.



Kommentar vom 30.08.2021 13:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@reutlinger 30.08. 11:16

„C.S.Peirce hat solche Irrtümer als logische Abduktion bezeichnet. Das heißt, man ordnet einem Phänomen willkürlich eine bestimmte Ursache zu, ohne andere mögliche Ursachen in Augenschein zu nehmen.“

Abduktionen können auch ein Ausgangspunkt für neue Hypothesen sein, vor allem wenn sie tatsächlich zutreffend sind. Aber klar, wer zu leichtgläubig ist, fällt dann auch schnell auf Unsinn herein. Abduktionen sollte man nach Möglichkeit gut prüfen, und sich da nicht so schnell drauf verlassen.

Was die Abduktion von Vulkangöttern angeht, so helfen diese zwar weniger gegen Ausbrüche, aber ganz klar geben sie den Menschen Handlungsoptionen, die wenigstens gegen die Angst helfen. Das kann erheblich zur Lebensqualität beitragen, wenn man sich nun mal wegen dem gutem Boden an einem gefährlichem Vulkan angesiedelt hat, um hier Landwirtschaft zu betreiben.

Natürlich haben die Vulkanforscher auch was zu bieten: Mit etwas Glück können sie vor Ausbrüchen tatsächlich warnen, allerdings kommt es dabei auch mal zu Fehlalarmen, insbesondere ist die Stärke und die Richtung eines Ausbruchs schwieriger einzuschätzen. Mann sollte sich mit der ansässigen Bevölkerung zusammensetzten, und hier einen Crashkurs in Geologie machen, aber eventuell tatsächlich möglichst wenig auf dem Vulkan herumkraxeln. Wer weiß, widerlegt ist der Vulkangott ja nun auch erstmal nicht. Davon haben Geologen wiederum keine Ahnung.



Kommentar vom 30.08.2021 00:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@reutlinger 29.08. 18:33

„Man kann Religionen durchaus als logische Konsequenz des menschlichen Bewusstseins begreifen. Die Bewusstheit vergangener Ereignisse und Erfahrungen, ohne die Kenntnis von deren natürlichen Ursachen, hat Mythen und Vermutungen hervorgebracht,...“

Sicher gehört das zu Religionen dazu. Gerade die Vielfalt bei den Naturreligionen was deren Schöpfungsgeschichten angeht, ist beeindruckend. Und irgendwie auch echt witzig, finde ich. Aber in einem beseeltem Kosmos zu leben, und selbst neben der körperlichen Existenz auch selbst ein Geisteswesen zu sein, dass prägt dann aber auch.

Das muss nicht mal zu Religiosität führen, sondern kann auch eine konfessionsfreie persönliche Spiritualität bleiben, die sich selbst schon ziemlich genug ist.

„Die Religionen haben daher ihre eigentliche Existenzgrundlage allmählich verloren und sind in vielen Teilen der Welt zurückgedrängt worden.“

Klar, was ihre Erklärungsfunktion für unbekannte Phänomene angeht. Hier hat die Wissenschaft viel besseren Ersatz geliefert, der darüber hinaus noch im Leben anwendbar ist. Aber wo die Wissenschaft (noch) nicht hinreicht, schadet es auch nicht, weiterhin die Fantasie zu bemühen. Und Spiritualität aus spiritueller Erfahrung heraus hat sowieso ihre eigene Evidenz.

Da kann die Wissenschaft soviel sie will erzählen, dass sie das nicht kennt. Aber wie soll auch die Wissenschaft etwas so grundlegend Lebendiges kennen, wenn sie es von vorn herein ausschließt. Und so lange das Leben um entsprechende Hardliner einen großen Bogen macht, bleibt es wie gewohnt eher versteckt.

„Gerade die religiös geprägten Republikaner in den USA müssen zunehmend erkennen, dass die Natur, auch die Natur des Menschen selber (z.B. Sexualität), nicht ihrer Ideologie gehorcht.“

Hier bin ich ganz bei Ihnen. Wer gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse hartnäckig ignoriert, macht sich in der Tat selbst zum u.U. gefährlichen Idioten. Religion ohne Weltoffenheit und ohne Religionsfreiheit ist nichts Gutes mehr.

Eine interessante Geschichte kam im Fernsehen über eine Gruppe Vulkanforscher an einem recht aktivem Vulkan irgendwo in Indonesien. Die ortsansässige Bevölkerung hat seit alters her ihre Rituale durchgeführt, um den Geist des Vulkans zu beruhigen, und die schwören darauf, dass das auch funktioniert, und fühlen sich so relativ sicher. Nun haben sie Angst, dass die Forscher den Geist stören, wenn die ständig auf den Vulkan steigen, um da Messungen zu machen.

Das ist hier ein interessanter Konflikt. Natürlich haben die Vulkanforscher recht damit, dass hier im wesentlichen geologische Phänomene ihren Lauf nehmen, aber sie können doch auch kaum vorhersagen, wann der Vulkan jetzt das nächste mal ausbricht. Und da die ortsansässige Bevölkerung sich nun mal tatsächlich Sorgen macht, wenn die Forscher da oben rumturnen und eventuell gerade damit einen Ausbruch provozieren, muss man das ja nun auch ernst nehmen.

Zu empfehlen wäre hier, nur die nötigsten Messgeräte aufzustellen, und den Vulkan lieber aus der Ferne und per GPS zu beobachten, und ansonsten eben andere Vulkane zu erforschen, wo sich keine ortsansässige Bevölkerung Sorgen macht.



Kommentar vom 29.08.2021 12:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-ferngespraech-73-mit-tommy-krappweis-et-al-zu-antisemitismus/

@Clochard 28.08. 23:05

„Es müsse gar keine Menschen real zusammentreffen um sich zu „verschwören“. Es reicht, wenn sich sozusagen Gedanken und Handlungen von Menschen mit Gemeinsamkeiten und gleichen Interessen „synchronisieren“. Vermutlich eine Art von „kollektiver Intelligenz“.“

Auch Journalisten haben ihren Meinungen, im Fernsehen wie in den Zeitungsverlagen. Und diese Meinungen stehen in Kontakt, und es können sich Sichtweisen durchsetzen, weil eben manche Meinungen einfach überzeugend sind. Ein Verschwörung ist etwas ganz anderes.

Eine Verschwörung wäre es, wenn Klimaforscher absichtlich ihre Messdaten manipulieren, um ein Gerücht von Klimaerwärmung in die Welt setzen zu können. Wenn man aber den Klimawandel einfach misst und für die Zukunft modelliert, und zum Ergebnis kommt, dass wir dringend Treibhausgasemissionen reduzieren und möglichst abstellen müssen, dann sind das gut fundierte Meinungen. Die so gut fundiert sind, dass sie alle vernünftigen Menschen überzeugen.

Das überzeugt sogar die Betreiber von Kohlekraftwerken, die dann aber aus nacktem Eigeninteresse dennoch versuchen, hier und da Zweifel zu säen, um noch ein paar Jahre mehr Laufzeiten für ihre bestehenden Kraftwerke rauszuholen. Auch das ist noch keine Verschwörung, wenn da eine Privatfirma einfach ihr Eigeninteresse vorantreibt, nur ein Versuch der Manipulation.



Kommentar vom 29.08.2021 01:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@hwied 28.08. 17:44

„Ein Europa ohne Christentum verliert eine wichtige Klammer. Und , das sollte man nicht vergessen, 50 % der Migranten in unseren Großstädten sind Muslime.“

Aus Wikipedia:
Im Jahr 2019 hatten in Deutschland 26 % der Bevölkerung oder 21,2 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund
Nach Hochrechnungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge aus dem Jahr 2021 lebten 2019 zwischen 5,3 und 5,6 Millionen Muslime in Deutschland. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag zwischen 6,4 Prozent und 6,7 Prozent.
Türkei (mit 14,2 % aller Zugewanderten)

Also 26 % mit Migrationshintergrund, insgesamt 6,6 % Muslime, Türken 3,7 %·Anteil an der Gesamtbevölkerung.

Wenn jetzt die Hälfte der Türken von Religionsfreiheit und Gleichberechtigung dauerhaft nichts halten, sind das nur 1,9 % der Gesamtbevölkerung. Akute Probleme größeren Ausmaßes sind damit aktuell nicht zu erwarten. Radikale Christen wie Zeugen Jehovas und Freikirchen dürften deutlich mehr sein.

Die größte Gruppe in der Gesamtbevölkerung dürften die wenig oder gar nicht Gläubigen sein, und auch die konfessionell Gebundenen eher nicht ausschließlich nur ihren eigenen Verein hochhalten. Religionsfreiheit ist ganz gut angekommen in Europa, schätze ich. Weltoffenheit ist immer noch ziemlich modern.

„Ein Europa ohne Christentum verliert eine wichtige Klammer.“

Wenn viele die Konfessionen verlassen, dann werden sie nicht gleich zu Nichtchristen. Und wer sich konfessionell schon gar nicht festlegen mag, und etwa auch östliches interessant findet, der ist doch noch keine Mensch, der Europa als Institution ablehnt. Eine ethische Grundlage bleibt doch dennoch erhalten, und auch ein Humanismus bringt ja wohl wirklich keinen Ethikmangel mit.

„Auch die Sowjetunion ist letztlich gescheitert, weil sie versucht hat ohne die orthodoxe Kirche den Frieden innerhalb der Gesellschaft wahren zu können.“

Es sieht nicht so aus, als wäre Putins Russland ein voller Erfolg. Der kann mit der orthodoxen Kirche ganz gut, wenn ich da richtig informiert bin.



Kommentar vom 28.08.2021 16:12
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@hwied 28.08. 11:36

„dass sich die Staaten der EU als Gemeinschaft sehen hat ihre Ursache im Römischen Reich und der darauf folgenden Christianisierung.“

Die Folge der Christianisierung war die mittelalterliche Feudalherrschaft, und später dann die Kolonialzeit, in der auch das Christentum recht gewalttätig versucht hat, sich weltweit auszubreiten.

Ist die EU denn nicht eher gegen das Christliche durchgesetzt worden? Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist erst Religionsfreiheit durchgesetzt und nachfolgend eine Abkehr vom ziemlich christlichem Patriarchat in Europa vollzogen worden. Erst in den europäischen Nationalstaaten, und danach hat man sich doch erst so richtig annähern können.

Entsprechend machen Osteuropäische erzkatholische Mitgliedsländer auch immer dickere Probleme, wobei eine religiös motivierte Homophobie im Vordergrund steht, aber mir scheint, dass in diesen Ländern generell auch Religionsfreiheit nicht positiv gesehen wird. Entsprechend kann auch die Türkei in ihrer derzeitigen Verfassung nicht EU-Mitglied werden. Und auch muslimische Migranten sind zwar zu großen Teilen Menschen, die auch vor religiöser Enge nach Deutschland geflüchtet sind, aber da sind auch eine Menge Vertreter dabei, die von Religionsfreiheit und Gleichberechtigung nicht viel halten.

Ich schätze mal, dass in Europa die Überwindung konfessioneller Bindungen und eine Überwindung der Autorität der Bibel erst die Grundlage gebracht hat, sich zu einer funktionierenden Gemeinschaft zusammenzuschließen. Letztlich ist auch die Wissenschaft ohne die Verdrängung des konfessionellen Glaubens nicht in der Lage, frei zu forschen und zu lehren. Das Projekt Europas ist ein Projekt der Verständigung, der Glaubensfreiheit. Das es eine christliche Vorgeschichte hat, ist insofern speziell, als dass diese Vorgeschichte überwunden wurde.

Was an ehemals christlichen Vorstellungen beibehalten wurde, ist wohl durchaus positiv zu bewerten, und tatsächlich ein Erfahrungsschatz. Aber ohne Religionsfreiheit, die auch tatsächlich genutzt und ausgelebt wird, wäre das Projekt Europa nie was geworden.



Kommentar vom 28.08.2021 00:13
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Webbaer 27.08. 15:47

„Es ist so, dass sog. Windräder wetterabhängig sind und sich in Ausfallzeiten bspw. durch französischen oder tschechischen Atomstrom bundesdeutsch kompensiert wird oder eben Kohlekraftwerke sozusagen bedarfsweise buhndesdeutsch zur Höchstform auflaufen.“

Das ändert zunächst nichts am ganz konkretem Einspareffekt von CO2. Wenn Wind weht, können die Kohlekraftwerke abgeschaltet sein, und verbrennen nur noch Kohle, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Und wenn der Ausbau der Erneuerbaren genug zunimmt, kann auch der Autoverkehr auf Elektro umgestellt werden. Die Fahrzeugakkus können dann bevorzugt dann aufgeladen werden, wenn der aktuell erzeugte regenerative Strom den aktuellen Verbrauch übersteigt.

Natürlich werden wir die bestehenden Kraftwerke noch eine ganze Weile brauchen, aber die Laufzeiten werden immer weniger werden, und damit deren Brennstoffbedarf, je mehr Windräder und PV-Module installiert werden.

hwied 27.08. 18:21

„Das Christentum ist ein Kollektivismus. Es gibt dazu keine Alternative. Wenn das “christliche Abendland” seine eignen Wurzeln verleugnet, wird es beim nächsten Wirtschaftscrash auseinanderfallen.“

Ich hoffe mal, dass alle Menschen, die sich an einem wirklichem Gemeinsinn orientieren wollen, hier auch entsprechend hilfreich sein können. Insbesondere haben wir auch globale Herausforderungen, die allein deswegen schon nicht auf rein christlicher Grundlage erledigt werden können, weil eben weltweit gesehen der gläubige Christ keinesfalls in der Mehrheit ist.



Kommentar vom 27.08.2021 15:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/die-groessten-missverstaendnisse-ueber-die-aufmerksamkeitsstoerung-adhs/

@Soziologische Problemlösung

Wenn wir die Schule mehr zur Veranstaltung für die Schüler machen würden, wäre so mancher ADHS-Fall wohl auch zu entschärfen. Also flexiblerer, praktischerer und interessanterer Unterricht, der nicht nur standardisierte Lernziele in einem Übermaß verfolgt, sondern mehr im Hier und Jetzt des schülerischen Alltags ansetzt.

Kinder haben auch einen eingebauten Antrieb, zu lernen was man wirklich braucht, das muss man nicht 13 Jahre lang mit Lehrplänen vergewaltigen, die kaum noch Zeit für die persönlichen Interessen lassen.

Auch möchten Kinder wohl lieber zusammenarbeiten, anstatt ständig gegeneinander anzutreten zu müssen, im Kampf um den Zugang zum Gymnasium und später zur Uni.



Kommentar vom 27.08.2021 15:05
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@hwied 26.08. 20:25

„Für Geringverdiener ist der blog nicht geeignet. Die haben gar keine Zeit sich über Yoga Gedanken zu machen. Und die Geringverdiener werden immer mehr.„

Die Kombination von Geburtenmangel und nachfolgender Migration führt zu einem Übermaß an Menschen, die nur im Niedriglohnsektor arbeiten können. Das sind letztlich Markteffekte, die dort die Löhne immer weiter sinken lassen. Hier muss man natürlich nicht auch noch den Druck auf die Arbeitnehmer durch Harz4 noch erhöhen. Unkomplizierteres Aufstocken wäre eher eine Lösung dieses Problems.

Oder mehr Kinder großziehen, auch wenn das erst nach 20 Jahren wirkt.



Kommentar vom 27.08.2021 14:49
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Webbaer 27.08. 13:52

„wer hier mit der Sicht von Kollektivisten (u.a. : ‘Kapitalismus’) kommt,“

Ich denke mal, was Baugenehmigungen für Windräder und was CO2-Steuern betrifft, dass dieses noch kein Kollektivismus ist. Es gibt auch Baugenehmigungen für Kohlekraftwerke und Lohnsteuern, in liberaler Demokratie. Und der Druck auf Arbeitslose und Geringqualifizierte ist gemäß politischer Freiheit von der Regierung wunschgemäß einstellbar. Das macht und braucht keinen Systemwechsel.

Auch eine Regulierung des Lobbyisteneinflusses wäre kein Kollektivismus, sondern eine Beschränkung von Korruptionstendenzen.

„Sog. Windräder müssen hier nicht der Weisheit letzter Schluss sein,“

Muss auch nicht, aber derzeit sind Windräder die kostengünstigste regenerative Energie, insbesondere an guten Standorten im Hinterland. Windräder halten auch nur 25 Jahre, wenn etwa PV irgendwann deutlich kostengünstiger wird oder doch noch kostengünstige Speichermöglichkeiten entwickelt werden, muss man die Windräder dann nicht erneuern, wenn sie am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind.

„das sog. Waldsterben erlebt, das, wie einige meinen, auch Dr. Wolfgang Schäuble seinerzeit meinte, ganz bevorzugt in der (alten) BRD stattgefunden hat, denkbarerweise : gar nicht.“

Soweit ich weiß, ist das Waldsterben ausgefallen, weil entsprechende Schwefelemissionen abgestellt wurden.



Kommentar vom 26.08.2021 18:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Holzherr 26.08. 11:56

„Anstatt rein automatisch auf alle Anforderungen zu reagieren, ist es wohl besser die Gegenwart so wie sie sich einem sensorisch/phänomenal bietet, bewusst zu erleben. Wenn man das tut, dann stellen sich vielleicht Vorstellungen/Imaginationen von selbst ein“

Unbedingt. Wir sollten uns mehr Zeit lassen, und eben tiefer gehen, nicht alles schnell abhaken. Das führt nicht nur zu besseren Leistungen. Es füllt auch den Innenraum, macht ihn selbst und damit das Leben interessant. Und in der Kunst ist es die zentrale Vorgehensweise, das Imaginierte auszugestalten und sichtbar zu machen.

Ich finde, dass generell der Schritt der richtige ist, der uns die direkte Lebensqualität gerade in der Achtsamkeit und in der Imagination bringt. Die gelebten Innenwelten sind doch sowieso der eigentliche Sinn der ganzen Veranstaltung, hier den Fokus zu setzen ist doch sogar mehr als nur auf diese weise auch noch zu mehr äußerer Qualität zu kommen.

Deswegen kommt mir das Format in diesem Blog auch entgegen: man kann sich auch mal Zeit lassen, und sich in Ruhe mit den Inhalten auseinandersetzen.

„Kapitalismus/Materialismus und Buddhismus setzen den Fokus auf das Materielle, bezugsweise Geistige.“

Genau das ist unverändert seit Jahrtausenden ein wesentlicher Konflikt im menschlichem Sein. Bei moderner Produktivität allerdings mit ganz anderer Priorität: Ein Leben, dass an Bequemlichkeit im Wohnen und bei der Fortbewegung wie bei der Ernährung schon fast alles bietet, ohne dass man dafür besonderen sozialen Status bräuchte, ist auf der einen Seite schon ganz schnell erreicht. Und auf der anderen Seite sind die globalen Umweltnebenwirkungen umso dringender, und brauchen neben technischen Investitionen auch einen Verzicht auf vieles, dass nicht viel Sinn macht, dafür aber viel Umweltkosten mit sich bringt.

Die zentrale Maßnahme, um das Klima zu schützen, ist ja, dass man von Staats wegen dafür sorgt, dass die Umweltfolgen von z.B. konkreten Fahrzeugen eingepreist werden müssen. Nur so kommt eine Umstellung auf bessere Technik, und auch ein Verzicht auf so manchen Konsum schnell genug in Gang.

Insbesondere wenn wir auch überhaupt weniger Arbeiten und vor allem weniger konsumieren, ergibt sich hier auch noch sehr viel Luft nach oben: Der Mehraufwand für neue Technik kann so auch überhaupt erst so richtig gegenfinanziert und auch erarbeitet werden. Die zusätzlichen Arbeitsstunden, die investiert werden müssen, können dann aus den frei gewordenen Arbeitsbereichen kommen. Die Arbeitsplätze, die in der Autoindustrie dabei verloren gehen, können beim Bau von Radwegen, Windrändern und PV-Modulen wieder neu geschaffen werden.

Wenn es dann insgesamt weniger Arbeit und dafür mehr Achtsamkeit und Imagination wird, umso besser. Dann ist nicht nur unsere Zukunft gesichert, es lebt sich auch besser.



Kommentar vom 26.08.2021 00:30
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Stegemann 24.08. 15:57

„Ich wende diese Techniken an und habe bei mir und anderen damit nur positive Ergebnisse erzielt. Selbst als nicht spiritueller Mensch bin ich immer wieder von der Magie dieser Narrative verblüfft.“

Ich bin mir nicht sicher, dass hier nur das Narrativ den Heilungseffekt anstößt. Eine Bekannter, der sich mit Alternativmedizin auskannte, meinte, dass das auch bei Tieren funktioniert, und dass es auch nicht nötig ist, dass der Heiler an seine Kunst glaubt. Entscheidend wäre aber, dass alles genauestens so gemacht wird, wie das jeweilige Verfahren es vorsieht.

Nun gut, ich vermute nun auch, dass hier die Narrative wirksam sind. Wenn darüber hinausgehend auch Wirkungen etwa bei Tieren möglich sind, dann würde ich dann doch auch geistige Effekte annehmen. Und dann auch annehmen, dass diese Geisteswirkung bei der ganzen Heilmethode zumindest dazugehört.

„Der bleibende Effekt ist eine selbstbewusste Einstellung dem eigenen Körper gegenüber. Und die Anwendung hinterlässt eine nachhaltige Beruhigung.“

Egal wo es jetzt wirklich herkommt, das sind Argumente, sowas anzuwenden. Und zu erforschen und eventuell noch wirksamere Verfahren zu finden. Nicht unbedingt als Ersatz für die übliche Medizin, aber doch als Ergänzung.



Kommentar vom 25.08.2021 15:41
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Holzherr 25.08. 09:26

„hier noch ein paar Gründe mehr für den Kindermangel in Deutschland:..“

Die meisten Gründe stehen dann doch in Zusammenhang mit zu viel arbeiten: Karriere strebt man eher an, wenn es mit nicht so guter Ausbildung zu wenig Geld gibt, und wenn in der Karriere keine entsprechende Kinderauszeit möglich ist, geht es halt kaum.

Wir bräuchten mehr Geld für weniger qualifizierte Arbeit, und was noch wichtiger wäre: So viel Kindergeld, dass es sich schon lohnt, sich die Arbeit zu machen, Kinder großzuziehen. Dann kann man auch mehr als 3 Kinder haben, wenn man denn Lust dazu hat.

Ich würde auch direktes ordentliches Kindergeld vorziehen, dass auch für Harz4-Bezieher in selber Höhe bezahlt wird. Ein Bonus bei der Rente kommt meistens zur falschen Zeit, kleine Kinder machen sofort richtig viel Arbeit, und kosten ganz aktuell viel Geld.

Dass Mütter, die Kinder in die Krippe stecken tendenziell als Rabenmütter gelten, kann man nun nicht per Verordnung ändern. Aber auch hier gibt es nicht genügend Kitaplätze, meine ich gehört zu haben. Ich denke mal, das unbeabsichtigte Schwangerschaften einen ganz wesentlichen Einfluss hatten, dass man früher mehr Kinder hatte, obwohl man damals eigentlich schon gar kein Geld dafür hatte. Aber das will heute wirklich keiner mehr.

Ich denke, dass grundsätzlich vor allem übermäßiger Arbeitsstress abgebaut werden müsste, dass es uns überwiegend psychisch so gut geht, und wir auch Platz im Lebenspensum für Kinder haben können.

Wenn sich Frauen wirklich so für eine Karriere interessieren, dass wirklich kein Platz im Leben für Kinder ist, dann können wir das kaum ändern. Hier bräuchten wir eher bessere, unkomplizierte Kitas, auf die man sich verlassen kann. Wenn das dann aber doch nicht reicht, dann sollen dann eben wenigstens andere mehr Kinder bekommen, meine ich.

Wenn mehr Kindergeld kommt, können eventuell auch die Väter mehr Aufgaben übernehmen.



Kommentar vom 25.08.2021 00:24
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Holzherr 24.08. 21:49

„Politisches Ideal war die autonome Polis und das autonome Individuum und als ideale Regierungsform galt die Demokratie.“

Wenn die Konsequenz der persönlichen Autonomie darin besteht, weniger zu arbeiten und dafür mehr Geistesleben, bzw. mehr weniger Produktives zu unternehmen, dann sind wir vom Buddha nicht so weit entfernt. Insbesondere angesichts moderner Produktivität, aber auch angesichts der Digitalisierung, die mehr Wissenserwerb und mehr Kommunikationsmöglichkeiten bereitstellt, was eine eigenständige Beschäftigung fördern kann. Etwa so, wie wir uns hier einfach die Zeit nehmen, interessante Fragen zu diskutieren.

„Frage: Bedeutet die Hinwendung zu vom Osten inspirierten kontemplativen Formen ebenfalls einen Ausstieg aus der Gesellschaft wie zu Buddhas Zeiten?“

Wieso überhaupt Ausstieg? Eine Verschiebung von Idealen muss ja noch kein Ausstieg sein. Wer will denn schon gar nicht mehr Arbeiten, es geht wohl eher nur um weniger davon, und um mehr persönliches Leben, auch spirituell eventuell.

Mag sein, dass zu Buddhas Zeiten Demokratie im Osten kein Thema war, bei uns im Westen kam die Demokratie aber auch erst im 20. Jahrhundert so richtig in Fahrt. Und der Dalai Lama jedenfalls findet auch Demokratie besser als alle anderen Regierungsformen. Auch sieht er seine eigene politische Position als eher überholt an.

Die schintoistischen Japaner haben wohl auch ihren Frieden mit der Demokratie gemacht. Wieso die jetzt wieder so viel arbeiten, ist jetzt wieder eine andere Frage. Die Arbeitswut sorgt auch dort für umsichgreifenden Dauerstress, und dieser wiederum nebenbei für Nachwuchsmangel, genau wie bei uns auch. Das ist ja auch kein Ausstieg aus der Gesellschaft, wenn man 2 oder 3 Kinder in Ruhe und ohne Doppelstress großziehen möchte. Das ist viel mehr eine Grundlage für die Fortsetzung des Lebens auf unserem Planeten, neben dem Umweltthema.



Kommentar vom 24.08.2021 15:18
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-in-den-medien/

@Anantharaman 23.08. 13:41

„Mein Bewusstsein ist meine Welt … in der Kommunikation mit Anderen eine bereichsweise große Übereinstimmung im Weltbild … als objektive Realität (außerhalb meines Bewusstseins) rechtfertigt … vereinfachend “mir” (dem Teil meines Bewusstseins, der nicht mit Anderen übereinstimmt) … dem Lernen aus meinen Erlebnissen in der Welt – die mein Bewusstsein verändern.“

Das liest sich wie eine wirklich treffende Zusammenfassung der Philosophie des Seins. Die Frage der Psychologie und der Hirnforschung ist, wie das Beschriebene dann im Detail funktioniert.

„Darunter kann ich mir nun wirklich nichts vorstellen – bin aber immer lernbereit.“

Die angesprochenen Quantenzufälle kann man im Alltag etwa bei einem verpixelten Digitalfoto beobachten, das bei schlechten Lichtbedingungen aufgenommen wurde. Hier könnte eine Schnittstelle von Physis und Geisteswelten bereit stehen. Wenn eben dieser Rauschanteil im Detail auf die zukünftige Verwendung des Fotos ausgerichtet wäre.

Überall, wo Quantenzufälle im Leben Unterschiede machen können, hätten wir dann sozusagen geistessensible Bereiche, die das Leben mitbestimmen können. Insbesondere beim Betrieb von Nervenzellen müssen wir hier mit einem gewissem Quantenrauschen rechnen, das bei den eingehenden Übertragungen an den Synapsen entsteht. Dies könnte sich bei Geistesbeteiligung an den konkreten Zufallseffekten bis zu einer grundsätzlichen Mitbestimmung am gesamten Nervensystem zu höheren Ebenen hin fortsetzen.

Dies wiederum würde sich dann als Vorahnung, Inspiration oder in einer besonderen Präsenz auswirken können.



Kommentar vom 24.08.2021 00:04
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Holzherr 23.08. 16:36

„Wenn sie aber verzichten, gehören sie nicht mehr dazu, denn dann können sie sich den ihrer Stellung angemessenen Lebensstil nicht mehr leisten. Sie müssen sich also andere Freunde suchen. Und das wollen die Wenigsten.“

Ich denke, das ist übertrieben. Man kann ja einfach mal anfangen, sich langsamer auf wesentlicheres als vermeidbaren Konsum zu konzentrieren, und sich damit auch Zeit zu leben frei zu machen. Vielleicht macht so mancher im Freundeskreis sogar gerne mit. Und Freundeskreise sind sowieso in Bewegung, alte Freundschaften schlafen ein, neue kommen dazu.

„Achtsamkeit und Meditation wird hier im Westen nicht betrieben um mit weniger auszukommen, sondern eher im Rahmen der Sinnsuche. Weniger verdienen wollen die Achtsamen nicht.“

Wenn man sich gegenseitig Achtsamkeitskurse verkauft, ist das wenigstens umweltfreundlicher, als 3 mal im Jahr nach Bali zu fliegen. Und wie gesagt, sich Zeit frei machen für wirkliche Geistesübungen ist eben unumgänglich, wenn das wirklich was werden soll.

Golzower 23.08. 18:44

„Und ihr Vorschlag, Herr Jeckenburger, zur asketischen Lebensweise ist gut , ist aber fern der Realität des auf den Konsum und Verbrauch abgerichteten modernen Menschen. Letzteres steigert Umsatz und Gewinne ,was wiederum Grundwerte der Gesellschaft sind.“

Muss ja nicht sofort passieren. Wenn wir wo es gerade geht diese unselige Leistungsorientierung Stück für Stück abbauen, kommen wir damit auch vorwärts. Und es kommen auch neue Generationen nach, die vielleicht auch mit einem anderen Bewusstsein für sinnvollere Grundwerte mehr anfangen können. Insbesondere die heute Jugendlichen könnten sich durchaus Sorgen um ihre eigene Zukunft machen, wenn sich da nichts Grundlegendes ändert.



Kommentar vom 23.08.2021 16:12
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wozu-meditation-und-achtsamkeit-und-wozu-nicht/

@Stress und Ethik

Die Verbindung von Stress und Ethik ist doch recht simpel. Wenn ich meinen Konsum aufs Sinnvolle beschränke, muss ich eventuell schon selber weniger Geld ranschaffen, und kann mir dann Zeit für Kontemplation nehmen. Zumindest auf unserem Niveau an Produktivität.

Wenn ich dann noch Rücksicht auf Andere, die Natur und unser Miteinander nehme, nach Möglichkeit andere nicht sinnlos unter Druck setze, betrüge oder die natürlichen Lebensgrundlagen beschädige, dann wirkt das allgemein entspannend. Dann kann ich nicht Teil von Problemen sein, sondern von Lösungen. Das fühlt sich für mich selber schonmal besser an, und, es löst auch wirklich was damit.

Göttlichkeit mag helfen, aber wir können das auch einfach als eigenes Projekt genau so handhaben, so dass es auf die Dauer zu vernünftigen Ergebnissen kommt.

Simpelstes Beispiel ist hier: Auto abmelden, Fitnessstudio abmelden und überall mit dem Fahrrad hin fahren. Dann gucken, dass man aufgrund des geringeren Geldbedarfs die Arbeitszeit verkürzen kann, um sich stattdessen mehr kontemplativ mit der Natur oder mit sich selbst zu beschäftigen. Oder auch Mittel frei machen, um Heizung und Nahrungsbeschaffung auch noch klimaverträglicher zu gestalten.

Anderes Beispiel: regelmäßig den Haushalt nach überflüssigem Kram durchforsten, und alles, was man im letzten Jahr nicht benutzt hat, verkaufen, abgeben oder entsorgen. Meistens schafft das soviel Platz, dass man in eine deutlich kleinere Wohnung umziehen kann. Das spart nicht nur Geld und Ressourcen, man hat dann auch weniger zu putzen.



Kommentar vom 23.08.2021 13:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-in-den-medien/

@Anantharaman 23.08. 10:39

„...und ihnen zugrundeliegenden tendenziösen Mythen (worunter ich Verschwörungsmythen und organisierte Religionen verstehe) verfallen kann – zu Konzepten, die für einen Selbst und die Gesellschaft schädlich sind.“

In der Tat sollte man mit Mythen möglichst bewusst umgehen, das hilft wirklich was.

„Ich persönlich sehe die wissenschaftliche Methode (offen, skeptisch, evidenzbasiert, modellierend) als grundlegend an (trotz der vielen Irrwege, die aus ihr entstehen)...“

Ich persönlich unterscheide gerne wirklich gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse und Ansichten nach dem Motto „Das müsste so sein“.

„...ist die eigene Lebensrealität, wiewohl in wandelbarer Sichtweise, der Prüfstein.“

Unbedingt, so funktioniert dann auch ein produktiver Pluralismus.

„...wo bestimmte Erkenntnisse über mein eigenes Bewusstsein und dessen Zustände sowie das von Mitmenschen (...) entscheidend beigetragen haben…“

Das ist ein wichtiger Aspekt. Man hat sein eigenes Konzept, aber muss auch ein gewisses Konzept für die Konzepte anderer haben. So komme ich auf die Idee, dass Geisteswelten nur über gezielte Quantenzufälle mit der materiellen Welt wechselwirken. Das widerspricht nicht den gesicherten Erkenntnissen der Naturwissenschaft, eröffnet aber einen ganzen Kosmos von möglichen esoterischen Konzepten. Was sich dem Einen überhaupt nicht erschließt, und so der Naturalist auch nichts von alledem mitbekommt, wird beim Anderen fast inflationär bis dass er sich in einem Gewimmel von Geisteswesen zu befinden glaubt.

Mir reichen gelegentliche Inspirationen und vielleicht auch mal gute Karten beim Doppelkopf. Darüber hinaus habe ich ein Problem damit, dass ich keine Möglichkeit sehe, dass neuronale Strukturen alleine unsere Innenwelt bilden können. Die Konsequenz daraus wäre, dass Bewusstsein dann doch eine geistige Seite hat. Aber nur bei den Lebenden, auch ein teils geistiges Bewusstsein mag sich nach dem Tod gerne im kosmischem Geist wieder auflösen.



Kommentar vom 23.08.2021 00:38
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@Anantharaman 17:58

„...aber frei von behavioristischen Vereinfachungen und fixen Modellen (a la Freud), die natürlich alle in ihrer Zeit als bahnbrechende originelle Beiträge zur Forschung ihre Berechtigungen hatten…“

In der Tat sind viele psychologischen Schulen mit eigentlich recht willkürlichen Annahmen mit Vereinfachungen unterwegs gewesen, was öfter eher eine zusätzliche Belastung bringt. Gerade die Psychoanalyse kann ewig fortgesetzt werden, und einen ernsthaft psychisch Kranken erst recht destabilisieren.

Mir gefallen am besten Ansätze, die unsere menschlich-sozialen Bedürfnisse ernst nehmen, und einfach intelligent gucken, wie man ein Leben im Miteinander auch hinbekommt, wenn man mal aus der Bahn geraten ist.

@Stegemann 22.08. 22:17

„Natürlich besteht eine 100%-ige Kausalität zwischen Physis und Psyche.“

Kann man so sehen, aber schon eine etwas geistig-esoterische Sichtweise reduziert diese dann doch von 100% auf mindestens 95%, wenn nicht mehr. Die anderen 5% oder mehr haben dann kosmisch-geistige Quellen.

„Das virtuelle System, von dem ich rede, generiert die Psyche oder beinhaltet sie, ganz wie Sie wollen.“

Auch wenn hier Geisteswelten beteiligt sind, ist das virtuelle System, von dem Sie reden, immer noch ganz maßgeblich am Arbeiten. So werden wir auch immer Menschen sein, und Delfine oder Hunde immer Delfine und Hunde.

@Bülten 22.08. 22:52

„Man hat den Eindruck. die Geistes- und Naturwissenschaft befasst sich vornehmlich
mit dem Teil eines Menschen, den man sehen und messen kann.
Selbst vereinzelte Theologen behaupten, die Bibel (die einzig, kompetente Fach-
Literatur über Geist und Seele), sei ein Märchenbuch.“

Ich finde auch, dass die Bibel größtenteils tatsächlich ein Märchenbuch ist, wenn es auch durchaus erhellende Offenbarungen mitbringt. Aber es gibt nicht nur die Bibel als Erkenntnisquelle für die Beschaffenheit unserer geistige Seite. Die östlichen Traditionen sind auch kein reiner Unsinn, Naturreligionen teils auch interessant, und der Humanismus ist auch nicht immer ganz geistlos.

Inspiration ist im Prinzip jedem Menschen gegeben. Wenn ich etwa Dostojewski lese, finde ich da jede Menge über menschliches Geistesleben in seiner vollen Pracht mitten im Wahnsinn der Zeiten.

Ich finde, man kann sich auch ganz eigene Konzepte machen, und gucken, wie weit man damit kommt.



Kommentar vom 22.08.2021 16:05
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-in-den-medien/

@Stegemann 14:33

„Wenn Computer im menschlichen Sinne „intelligent“ sein sollten, müssten sie Fleisch, Schmerz und Sterblichkeit besitzen. Sie müssten Leid und Freude empfinden können.“

Gleich mit dem Menschen anzufangen, ist vielleicht zu kompliziert. Irgendetwas zwischen Mücke und Maus, überhaupt erstmal eine kleine innere Erlebniswelt, die recht simpel funktioniert, könnte genügen, um das Prinzip zu untersuchen.

Ich fand den Film Terminator 2 erhellend, wie sich der Film das dachte: Als der nackige Schwarzenegger in die Kneipe geht, und nach jemanden sucht, dessen Kleidung ihm passen könnte, war dies zwischendurch aus Sicht des Terminators gefilmt: Recht unscharfes Bild, in dem sich Analysetext einblendet, und dann eine Person eingerahmt wird mit dem Hinweis „match“, also dass dessen Kleidung passt.

Hier ist gleich die Frage: welche Entität sieht hier dieses innere Bild mit den Textzugaben?

Der Terminator sieht die Welt sehr unkompliziert, hat aber offenbar künstliches Bewusstsein im Sinne einer inneren Erlebniswelt, die ihn wenigstens befähigt, in den Kampf zu ziehen. Als Mensch taugt er irgendwie gar nicht, das ist wohl auch der Witz des ganzen Filmreihe.

„Dann wären sie aber keine Maschinen mehr, sondern Organismen.“

Wenn man sowas gar nicht bauen kann, dann gehts nicht. Aber wenn es ginge, wären es doch keine biologischen Wesen. Man könnte sehr wohl über sowas wie Menschenrechte für diese Kategorie Maschinen diskutieren. Aber davon wird es nicht biologisch.



Kommentar vom 22.08.2021 15:06
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@Elektroniker 10:52 / 13:04

„1.) Was ist eine „Sicht“ und was bewirkt sie.
...
Punkt 1: Sollten Philosophen beantworten und eventuell meine “technische Sicht“ berücksichtigen.“

Meine Frage, ob man überhaupt eine innere Erlebniswelt bauen kann, und wenn dann wie, muss hier wohl eine technische Frage sein, die nach einer technischen Antwort sucht. Wieso Philosophisch?

„Wirklich „offen“, abgesehen von Vermutungen, ist die biologische „Empfindungssensorik“, die Vorstufe von Bewusstsein.“

Klar, wir wissen auch nicht, wie die Biologie das macht.

Also, die Preisfrage ist doch: wie kann man sowas wirklich bauen? Vielleicht erstmal warten, ob die Hirnforschung was findet, und dann gucken, wie man das in der Computertechnik nachbauen kann. Aber ist das nicht eine Ausrede?

Allein die Diskussion in der KI, wie man denn feststellt, ob eine entsprechende KI wirklich eine eigene Innensicht hat, oder nur so tut, als hätte sie eine, die ist doch schon eine Ausrede. Wenn ich weiß, was eine Innensicht informatisch gesehen ist, und dieses entsprechend genau so programmiert habe, dann müsste ich doch auch genau wissen, dass meine Maschine wirklich eigenes Bewusstsein hat.

Also: wer das wirklich bauen kann, der weiß dann auch, dass es funktioniert.

Und wenn das nicht geht, dann gehts vielleicht mit Geist. Das wäre jetzt philosophisch. Obwohl auch technisch realisierbar: Wenn Geist im Gehirn spezielle Strukturen aufgreift, um Bewusstsein zu bilden, könnte man eben diese Strukturen nachbilden, in der Hoffnung, dass Geist eben diese auch in der KI aufgreift, und so auch eine KI mit „Seele“ möglich macht.



Kommentar vom 22.08.2021 00:32
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@Stegemann 22:47

„Diese Konstruktion ergibt sich aus der Phänomenologie von Gehirn und Psyche.
Beides lässt sich nicht aufeinander reduzieren.“

Von beiden Seiten an die Sache herangehen, genau so gehts dann wohl. Vom Gehirn aus, auf den verschiedensten Ebenen, auch von Konnektomen vorerst von kleinen Tieren. Und von der Introspektion, von der Interaktion im sozialen Zusammenhang und auch vom beobachtbaren Verhalten aus. Irgendwo in der Mitte muss das Ich zu finden sein.

Ob wir da doch noch Geist für brauchen, ich schätze mal, das wird sich irgendwann auch zeigen. Entweder funktioniert alles ohne Geist problemlos, oder doch in aller zu beobachtenden Qualität nur mit geistiger Existenz inmitten eines kosmischen Geistes.

@Anantharaman 21.08. 15:53

„Gäbe es das Modell, könnte die Neurowissenschaft andererseits gezielt das Korrelat (neuronales “Hardwaremodell”) experimentell erforschen, mit Perspektive in Psychiatrie, Medizin, usw.“

Einerseits könnte die neurologische Realität extrem kryptisch sein, andererseits könnten eben geordnete kognitive Leistungen auch geordnete und damit feststellbare Strukturen zur Grundlage haben. Wir werden sehen.

In der Behandlung von psychischen Krankheiten ist das Psychologische und vor allem das Soziologische in letzter Zeit doch ziemlich vernachlässigt worden, dasselbe könnte eventuell auch für die Grundlagenforschung gelten. Mehr von der Psychologie aus, mehr von innen heraus betrachtet, wäre dann wohl zunächst mal ein Weg, einiges mehr zu erreichen. Wenn man hier versucht, noch neue Prinzipien zu finden, wäre man wenigstens auf dem Weg, ein Standardmodell wenigstens zu suchen.



Kommentar vom 21.08.2021 16:57
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@Anantharaman 21:08 14:28

„Aus diesem Grund drängte sich mir letztlich eher die Frage auf, warum es diese fortwährende Konfusion mit geringem (“praktischen”) Fortschritt in den Bereichen Philosophie, Psychologie, Psychiatrie, Neurowissenschaft gibt.“

Wir haben noch jahrtausendealte religiöse Traditionen, die nachwirken und dessen physikalische Grundlagen noch nicht mal bekannt sind. Wie soll dann die Psyche verstanden werden?

Darüber hinaus sind wir genetisch alle unterschiedlich, haben verschiedenen kulturellen Hintergrund, modern völlig heterogen zusammengesetzt in einer pluralistischen Gesellschaft, in der sich jeder sein Eigenes zusammensucht. Und wie das Leben sich persönlich von Anfang bis immer weiter entwickelt, welche Erfahrungen und Erkenntnisse sich ansammeln, das ist ein weites Feld.

Wenn man im persönlichem Miteinander andere Leute kennenlernt, muss man doch auch jeden ganz exklusiv einschätzen, und mit ihm ganz persönlich umgehen.

Brauchen wir denn ein Standardmodell des Bewusstseins?

„...aber den “Softwareproblemen” (psychosoziale Faktoren, Möglichkeit der Selbststeuerung durch bessere Introspektion und bewusste Bewusstseinsveränderung, z.B. durch Meditation, usw.) sicherlich weit mehr abzugewinnen ist.“

Womöglich ist die oben angesprochene Konfusion auch ein wesentliches Problem des individuellen Menschen, sowohl des kranken Patienten wie des oberflächlich funktionierenden Psychiaters, Psychologen oder Krankenpflegers?

Was macht man da? Ganz einfach: biologische Ursachen postulieren, Medikamente geben, und hoffen, dass sich das Problem herauswächst, ohne sich mit dem wirklichen Wahnsinn wirklich auseinandersetzen zu müssen.

Wegweisend wäre in der Psychiatrie allerdings, möglichst individuell auf den Patienten einzugehen, und eine soziale Realität in den Kliniken zu pflegen, die die persönlichen Probleme nicht noch verschärft. Mehr Rückzugsmöglichkeiten, mehr gute Beschäftigung, mehr gute Gespräche, überhaupt mehr Miteinander, und eine Perspektive nach der Klinik in Sachen Arbeit und sozialer Teilhabe. Eben alles, was ein soziales Wesen wie ein Mensch so braucht.



Kommentar vom 21.08.2021 15:24
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@Stegemann 21:08 13:18

„Meine These: Jedes physikalische System (in der belebten Natur), das ein bestimmtes Maß an (integrierter) Information enthält (anders ausgedrückt: minimale Entropie enthält) generiert ein virtuelles System.“

Das sagt uns die Welterfahrung, ja. So würden wir auch Insekten oder wenigstens Mäusen eine kleine innere Welt zuschreiben können. Mein Problem ist hier: wie geht das? Wie kommt hier eine Innensicht ins Spiel? Wenn wir jetzt bei Mücken oder Mäusen ein Inneres nachvollziehen wollen, wenn wir deren Konnektome kartieren, das Verhalten der Nervenzellen kennen, und versuchen dies mit Computertechnik nachzubauen: wie programmiert man eine Innensicht?

Ich hab das Gefühl, dass das vollkommen unmöglich ist. Gehirnzellen können so etwas nicht alleine hervorbringen, das geht nur, wenn hier kosmische Geisteswelten, die sowieso vorhanden sind, wenn diese sich hier beteiligen, indem sie die integrierten Informationen aufnehmen und in einer virtuellen Innensicht eintragen, die in geistigen Dimensionen existiert.

Wenn mal einer in der KI eine Konstruktion baut, die Innensicht, die virtuelle Existenz mitbringt, die selbsterlebend ist, dann fände ich das äußerst interessant. Ich fürchte aber, dass das in diesem Kosmos weder mit Computern noch mit Nervenzellen alleine möglich ist.

„Zwischen virtuellem und physikalischem System besteht eine Kausalität, die man von physikalisch zu virtuell als konstitutiv beschreiben kann und umgekehrt als relativ regulatorisch.
Im Gegensatz zu Tononi setze ich das ICH als System im System voraus, um Bewusstsein zu erzeugen. … Je mehr sich dieses ICH in bestimmten Hirnbereichen spiegeln kann, desto mehr reflexives Bewusstsein entsteht“

Dazu Zustimmung, das hört sich gut an. Nur spielt sich dieses dann doch in einem Geistesraum ab, der mit den integrierten Informationen ausgestattet wird und über gezielte Quantenzufälle aufs Physikalische zurückwirkt.

Soweit meine Idee. Wenn es Strukturen im Gehirn gibt, die das alleine können, dann irre ich mich hier wohl, dann geht es auch ohne innere Geisteswelt und kosmischen Geist. Das wäre eine Herausforderung an die Informatik, auf der einen Seite, innere Welten zu konstruieren. Und auch für Hirnforscher, zu gucken, wie dies im Nervensystem implementiert wird.

Mir scheint, wir haben hier einen resistenten Kategoriefehler: Die Innensicht ist eine andere Dimension als das von außen zu beobachtende Gehirn, wenn auch beides eng verbunden ist und bleibt. Wobei man schon froh sein kann, wenn man als Innensicht nicht zum Epiphänomen oder sogar ganz wegerklärt wird.



Kommentar vom 21.08.2021 00:36
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@Paul S 20:08 21:57

„Ich sehe, je weniger wir kommunizieren, desto mehr behandeln wir einander wie tote Materie…“

„...und man gezwungen ist, sich an dem Ort umzusehen, den man Wirklichkeit nennt, um Bauteile für eine neue zu finden.“

„Wenn das Schwein oder der Stein keine Seele haben, haben wir auch keine. Wenn wir eine Seele haben, gibt es keinen rationalen Grund, sie ihnen abzusprechen.“

„...dass wir alle Varianten Luzifers sind, der auf Myriaden Wegen versucht, aus der Hölle zu entkommen,...“

„….eine Welt, in der tausend Schrödinger-Katzen alle gleichzeitig wahr sein können, weil wir es nicht nötig haben, im Karton nachzusehen.“

„Wir sehen mehr als früher, es gefällt uns nicht, was wir sehen, also suchen wir tausend Wege, darin etwas zu sehen, was uns genehmer ist.“

Interessante Details, aber teilweise kann ich ihren Ausführungen nicht folgen.



Kommentar vom 20.08.2021 16:21
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@Stegemann 20:08 15:40

„Quantum ist Quantum. Übrigens ist es bloß die Größe, in der Energie zwischen Teilchen und Welle ausgetauscht wird. Da ist nix Geistiges drin und eben so wenig Bewusstsein oder Intelligenz.“

Ich meine den Quantenzufall, nicht das Quantum selbst. Der Quantenzufall sorgt dafür, dass schwach belichtete Digitalfotos mit Rauschen vermischt sind. Wenn dieses Rauschen geistig sensibel wäre, dann hätte das Folgen für das ganze aufgenommene Foto.



Kommentar vom 20.08.2021 14:48
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-in-den-medien/

@Stegemann 20:08 12:16 / 13:42

„Das einzelne ‘Quantum’ ist dumm und empfindungslos. Ebenso das einzelne Neuron. Es braucht ein ganzes Hirn dafür.“

In der Tat, deswegen diskutieren auch keine Mücken über Willensfreiheit. Aber, es fängt im ganz Kleinen schon an, in den einfachsten Nervensystemen kann sich vermutlich eine ziemlich winzige Erlebniswelt bilden. Weil es zur Ausstattung dieses Kosmos gehört, der dieses vorgesehen hat, realisiert hat und im Betrieb unterstützt. Meine ich zumindest.

Der Übergang zu immer größeren Nervensystemen benutzt von Anfang an diese Verbindung zu der kosmischen Möglichkeit von inneren Erlebniswelten, und wird im Laufe der Evolution zu immer kompetenteren Identitäten, die nicht nur bei uns Menschen sich zu recht freien und selbstverantwortlichen Entitäten weiterentwickelt haben.

„Aber, und hier ist der Denkfehler jeglichen Reduktionismus, das Ganze bringt eben nur die beschriebene Eigenschaft hervor.“

Genau, das sieht man ja schon bei einfachen Verletzungen des Gehirns, die entsprechende Folgen haben. Insgesamt ist unsere innere Erlebniswelt in ihren Einzelheiten durch das spezielle persönliche Gehirn mitrealisiert, und entsprechend findet sich menschliches Bewusstsein eben auch nur bei Menschen, nicht bei Tieren, auch nicht bei Delfinen. Obwohl Delfine womöglich durchaus vergleichbar ihr eigenes Leben ziemlich kompetent erleben, und auch zu bewussten Entscheidungen gemäß ihrer eigenen Vernunft fähig seine könnten.

Wieviel Kultur Delfine dafür haben, weiß man wohl erst, wenn es mal gelingt, die Delfinsprache zu entschlüsseln, dann wird man eventuell mit denen diese Fragen einfach mal besprechen können. Das fände ich ziemlich spannend. Kann aber auch gut sein, dass unsere jahrtausende Jahre gesammelte Kultur dann doch noch viel mächtiger ist. Und der Delfin zwar ein ähnlich kompetentes individuelles Gehirn besitzt, aber eben nicht die Diskussionen absolviert hat, die bei uns schon im Vorfeld in 200.000 Jahren gewachsen ist, und inzwischen unsere Philosophie und Wissenschaft hervorgebracht hat.

Ich meine ja, dass wir eigentlich auch Geisteswesen sind, aber unsere Eigenschaft als Kulturwesen dürfte spezifisch menschlich noch maßgeblicher sein. Delfine sind vermutlich viel weniger Kulturwesen, dafür dann aber eventuell noch mehr und intensiver Geisteswesen?

„Das heißt nicht, dass man Körperzellen und Neuronen nicht untersuchen müsste, ganz im Gegenteil, sie konstituieren das Ganze erst.“

Sehe ich auch so, auch in diese Richtung weiterforschen ist neben allen Hypes, die vermeidbar wären, doch lohnend. Mehr Geduld ist dabei aber anzuraten. Und auch die Physik ist sicher noch nicht am Ende ihrer Anstrengungen angekommen. Die Interpretation des Quantenzufalls etwa ist durchaus noch offen, schätze ich.



Kommentar vom 19.08.2021 17:23
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Maier 19:08 15:09

„...hoffe ich für Sie, dass das Sars-CoV-2-Virus ähnliche Rechenkünste beherrscht wie...“

Als man noch an Götter und Dämonen glaubte, hätte man angesichts von Respektlosigkeit mit einer Strafe gerechnet, wenn man mit Blick auf unzureichende Infektionswahrscheinlichkeiten nicht alles unternimmt, um das Risiko zu minimieren.

Es gibt auch den wohl verbreiteten Effekt, dass neue Lebensgefahren um Größenordnungen akuter angesehen werden, als viel höhere Risiken, die aber altbekannt sind. Offenbar ist es eine gängige Strategie, die Angst vor Gefahren zu reduzieren, indem man einfach nicht dran denkt. Solange eine Pandemie täglich in den Nachrichten ist, funktioniert das nicht, man muss dran denken, und tut eben wirklich alles, was möglich ist, um die neue Gefahr und damit die Angst vor ihr wenigstens zu reduzieren.

Statistiken reduzieren diese Ängste bei den meisten Menschen offenbar nicht. Ob die persönliche Infektionswahrscheinlichkeit 0.5%, 5% oder 50% sind, die Reaktion bleibt vergleichbar. Die tägliche Medienpräsenz hat hier womöglich mehr Effekte.



Kommentar vom 19.08.2021 00:09
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Webbaer 18:08 18:40

„Es ist so, dass einige einem deutlich höheren, teils auch Berufsrisiko, teils auch nur aus Ignoranz und besonderer sozialer Aktivität heraus, ausgesetzt waren und sind sich wie gemeint zu infizieren.
Bitte nicht (schlicht) stringent denken und “da mal irgendwas multiplizieren”, danke.“

Wenn ich mit einer Inzidenzzahl von bspw. 1000 was anfangen will, macht das doch schon Sinn, auf ein persönliches durchschnittliches Risiko umzurechnen. Von da aus muss ich dann natürlich noch die vergleichsweise persönlichen Risiken ermitteln. Wenn ich eine Chance von 13% in 3 Monaten als Mittelwert habe, und sozial viel unterwegs bin, kann ich mein persönliches Risiko auf vielleicht 26% beziffern. Und dann überlegen, ob ich damit leben möchte, oder doch lieber noch ein paar Veranstaltungen meinerseits ausfallen lasse.

Oder eben gerade nicht. Wenn ich entsprechend geimpft bin, muss ich persönlich wohl auch vor Inzidenzzahlen von 1000 nicht wirklich Angst haben. 26% Infektionswahrscheinlichkeit insgesamt konzentriert sich wahrscheinlich zu 80% auf Ungeimpfte, als gut Gimpfter bleiben mir nur etwa 20%, multipliziert mit den 26% gibt das dann nur noch 5,2% Gefahr, mich doch noch zu infizieren. Das wäre für mich selber akzeptabel.

Die Inzidenz von 1000 über 3 Monate ergeben vermutlich den zu erwartenden Verlauf für diesen Herbst und den nächsten Winter. Also ein Ansteigen auf Inzidenzen um 1000 und wieder runter auf nahe null innerhalb von 6 Monaten.

Für mich ist diese Ermittlung von verbleibenden 5,2% Risiko, mich doch noch mit Corona zu infizieren, ein brauchbarer Anhaltspunkt.



Kommentar vom 18.08.2021 18:17
https://scilogs.spektrum.de/plastik-in-der-umwelt/warum-autofahren-so-viel-mikroplastik-in-die-umwelt-traegt/

@Abbaubar wenn es geht

Praktischerweise sollte alles, dass als Mikropartikel in der Umwelt landen kann, binnen etwa eines Jahres abbaubar sein, wenn es erst mal so zerkleinert ist, dass die relative Oberfläche dafür groß genug ist.

Natürlich muss es auch ziemlich ungiftig sein, als Partikel wie in den Abbauprodukten, wenn es dann abgebaut ist.



Kommentar vom 17.08.2021 15:18
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/angst-potter/

@Paul S 16:08 17:16

Immer wieder amüsant Ihre Beiträge. Die Lust am Untergang ist mir lieber, wenn es nur Konzepte sind, die überholt werden, und erst mit dem allmählichem Aussterben der jeweiligen Träger die alten Konzepte von neuen Konzepten abgelöst werden können.

„Wir setzen den Tod und das Nichts nicht umsonst mit der Unendlichkeit und Ewigkeit gleich – voilà, die Kraft, die Raumzeit schafft.“

Wer über die eigene Existenz hinaus denkt, kann im Kosmos landen. Das macht doch sogar Sinn.

„Sieht man auch an der Menschheit derzeit, die Welt geht mal wieder unter, und wir machen den üblichen Quatsch: Jeder Wahnsinn kriecht aus seinem Loch, weil er freie Bahn wittert,...“

Als freie Bahn treten hier wohl die neuen Medien auf, die jedem Sinn und Unsinn eine neue Plattform eröffnen. Das wird unübersichtlich, in der Tat. Und gefährdet allzu voreilige Auffassungen, die von den alten Medien mit viel Mühe über Jahrzehnte aufgebaut wurden.

„...oder als großer Sprung nach vorne, wie eine 1a-Rakete, die die Energie koordiniert nützt, ist alles, was wir entscheiden können.“

Wenn sich mehr Gemeinsinn entwickelt, vielleicht aus der Coronaerfahrung heraus, die ja nun global ist, das wäre doch was. Auch wenn noch viel größere Aufgaben wie der Klimaschutz erfolgreich angefasst werden, wäre das ein Anfang einer neuen Kultur mit deutlich mehr Gemeinsinn und mit deutlich weniger Verschwendung. Verschwendung von Ressourcen, Kreativität, Arbeitskraft und einem nicht sonderlich bewusst gelebtem Leben.

„…,dass das rationale Bild von gestern gar nicht so rational war, wir Teilchen sind, wie alle anderen auch, Bewusstsein eine Eigenschaft der Materie und Emotionen die Kräfte, die das Universum antreiben.“

Sehe ich ähnlich, aber etwas mehr als ein Teilchen sind wir nun doch. Wir sehen öfter wirklich was auf uns zukommt, und können aktiv gestalten, was wir selbst davon halten. Und dieses kommunizieren, und dann gemeinsame Lösungen finden. Und öfter werden die Lösungen dann sogar aufgegriffen und umgesetzt, weil man einsieht, dass es nur so geht.

Der Übergang von Demokratie zur Ochlokratie oder Oligarchie erfolgt, wenn überhaupt, durch Idioten, die nur ihren eigenen Egotunnel sehen. Dass Gemeinsinn vorgeht, sollte bekannt sein, und dieser Gemeinsinn könnte sich gegenüber allen Lobbyisten und Populisten doch durchsetzen. Wenn wir sehen, was hier passiert, haben wir die Wahl. Nicht nur am 26.09., wir sind auch als Konsument recht autonom, wenn wir das wollen, und darin, wo wir uns was Vernünftiges zu lesen suchen.



Kommentar vom 17.08.2021 13:22
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Maier 16:08 23:13

„Ein statisches Risiko ist anonym und bezieht sich auf eine Menge ( von Personen ), ungeachtet des Individuums, seinen Wünschen und Vorstellungen.“

Also ich orientiere mich tatsächlich an statistischen Risiken, und ich meine, dass das vernünftig ist. Sicherheit ist sowieso unmöglich, und der Traum davon öfter sogar kontraproduktiv.

„…,mich nerven die immer wieder vorgenommenen Veränderungen der Randbedingungen und Grenzwerte durch die Politik,...“

Da sind wir uns wohl einig. Hier hat man im Laufe der Zeit die Maßnahmen immer detaillierter gemacht, man konnte fast den Eindruck haben, als wolle man damit Kontrolle symbolisieren, aber vor allem maximal auf dem Thema herumreiten. Zeitweilig wusste ich nicht mehr genau, was aktuell lokal gültig ist, obwohl ich Nachrichten gucke und bei wdr.de täglich drüberschaue.

„..er hat am Straßenrand gelauert, bis er ein Auto kommen hörte – und ist dann im letzten Moment über die Straße gerannt. Eines Tages war es sein letzter Moment …“

Als Kater mit fliegenden Fahnen untergehen? Wer will schon ewig leben, Katzen mutmaßlich eher nicht.

@Webbaer 16.08. 18:43

„Zudem ist so, dass es auch neben der Länge des Lebens Qualität desselben gibt, sicherlich war COVID-19 sozusagen der Gute-Laune-Killer Numero Uno in diesem Jahrhundert,...“

In der Tat. Die teilweise Dramatisierung, aus zunächst guten Gründen, damit die Menschen genug Angst haben, und die Gegenmaßnahmen unterstützen, hatte dann als Nebenwirkung eine Einschränkung der Lebensqualität zur Folge.

Sich von Panik abzugrenzen dürfte wohl erlaubt sein. Ich halte mich an die Regeln, bin doppelt geimpft, und ich meine, das das reicht.



Kommentar vom 17.08.2021 00:03
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/angst-potter/

@Pokern

Ohne Angst, am besten sogar ganz ohne Emotionen gewinnt man beim Pokern wohl deutlich eher. Aber wo ist dann noch der Reiz dabei? Wenn man viel gewinnt, aber nichts dabei fühlt, hat man nur das Geld. Und die eigenen Freunde dann hinterher womöglich keine Lust mehr mitzuspielen.

Das gilt auch für Skat und Doppelkopf, und auch sonst im richtigen Leben. Die Mischung machts: durchaus Angst haben, aber trotzdem gewinnen, oder wenigstens durchkommen und überleben. Danach ist die Freude hinterher umso größer.

Und wenn keine Angst motiviert, zu gucken, ob ein Vorhaben auch schwer schief gehen kann, dann muss man sehr rational und konsequent sein, um sich nicht wirklich in Gefahr zu begeben. Ich stell mir das sogar anstrengend vor. Also mir würde Angst wirklich fehlen.



Kommentar vom 16.08.2021 17:39
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Maier 16:08 15:32

„Deshalb ist die Statistik für mich nur insofern aussagekräftig, als dass ich danach die Höhe meiner Aufwendungen zu meinem Schutz bemessen werde,...“

Genau das ist ja auch vernünftig. Und hierfür muss man die Höhe des Risikos aber kennen, am besten in konkreten Zahlen, die man selbst eindeutig versteht. Je genauer und verständlicher, desto gezielter kann ich reagieren.

Als Mensch, der gerne Skat, Doppelkopf und Poker spielt, summiere ich auch die verschiedensten Gesundheitsrisiken gegeneinander auf. Im Spiel hat man sehr viel damit zu tun, dass eine besondere Gewinnsituation oft mit einem höheren Risiko einhergeht. Wenn man hier wirklich gewinnen will, dann muss man diese Gelegenheiten wahrnehmen, lässt man sie verstreichen, verliert man meistens.

„...aber ich werde mich doch nicht schutzlos einem “Restrisiko” aussetzen, wenn es nicht nötig ist.“

Wer noch jünger ist, und sich keines maßgeblich tödlichen Risikos bewusst ist, der wird hier wie Sie sich auch vor wirklich winzigen Risiken vorsehen. Wer aber ohnehin schon eine Reihe von Lebensgefahren hat, etwa ein Herzinfarktrisiko von über 10% innerhalb von 10 Jahren, der wird die vielen Kleinigkeiten womöglich gar nicht mehr so wahrnehmen. Eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber seltenen Risiken ist vielleicht psychologisch sogar sinnvoll.

„Dabei ist ein ( versuchter ) Abstand > 1,5m und eine Maske bei einem Abstand < 1,5m noch die billigste Methode des Schutzes.“

Billig ist das, aber mich nervt es nach bald 1.5 Jahren dann doch. Mich hätte es wirklich ganz doll gefreut, wenn sich mehr Leute hätten impfen lassen, dass hier alle Vorsichtsmaßnahmen endlich beendet werden könnten. Wer öfter mit Bus und Bahn unterwegs ist, den trifft es mehr mit den Masken, als wer mit dem eigenem Auto fahren kann.



Kommentar vom 16.08.2021 14:57
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Maier 15:08 18:06

„Leider sind die Statistik-Zahlen nicht mit persönlichen Faktoren versehen. Wenn ich mich in den besagten drei Monaten nach Möglichkeit selbst isoliere, geht die “Chance” gegen Null, wenn ich in den drei Monaten die Woche zwei bis drei Mal beim Massenkuscheln mitmache, geht sie wohl gegen 1.“

Aber die Grundlage der eventuellen Gegenmaßnahmen sind doch die wirklichen durchschnittlichen Infektionswahrscheinlichkeiten multipliziert mit dem Risiko, bei einer Infektion schwer krank zu werden bzw. zu sterben.

Ohne die Gesamtlage zu beziffern, könnten sie auch jeden Winter einen Lockdown veranstalten, um die regelmäßig auftretenden Grippewellen zu entschärfen. Und gerade anhand der Statistiken können sie die Coronaepidemie überhaupt zum Allgemeinproblem erklären, in Abgrenzung z.B. gegenüber der Schweinegrippe, die vor ein paar Jahren auch in den Schlagzeilen war. Hier hat man auch einen Impfstoff eingekauft, der aber im wesentlichen sinnlos war, weil diese Schweinegrippe sich zwar weltweit ausgebreitet hat, aber bei damit Infizierten nur einen konkreten Schaden angerichtet hat, der statistisch weit unter dem Schaden einer üblichen Grippeinfektion lag.

Ohne wirklich ernst genommene Statistiken können sie prima Schlagzeilen machen, wenn sie irgendwelche Lebensgefahren hochspielen wollen, aber wenn es darum geht, welche Maßnahmen sinnvoll sind oder nicht, da brauchen Sie belastbare statistische Argumente. Andernfalls erzeugen Sie schnell Panik um nichts. Wie es auch bei dem Rinderwahnsinn Mitte der 90er geschehen ist.

Damit kann man auch Geld verdienen, ja.

Die wesentlichen Fakten bei Corona sind ja vor allem die zeitweilig überfüllten Krankenhäuser, deswegen müssen wir mit Lockdowns bremsen und eben auch Menschen impfen, die selber die Impfung nicht unbedingt brauchen. Nur so kommen die Krankenhäuser mit dem Andrang noch zurecht. Gäbe es das Problem nicht, dass jüngere Infizierte wirklich gefährdete Ältere trotz deren Durchimpfung anstecken können, wäre die Pandemie mit der Durchimpfung der Risikogruppen längst beendet. Es würden zwar noch jede Menge Infektionen stattfinden, aber so wenige ernsthaft krank werden, dass es keinen Sinn mehr machen würde, dagegen anzukämpfen.

Im Fernsehen meinte ein Arzt vom Fach, dass die schonenste Art, Jugendliche zu immunisieren nicht eine Impfung, sondern die gezielte Infektion mit dem Virus wäre. Natürlich geht das deswegen nicht, weil infizierte Jugendliche Ältere anstecken können, die trotz Impffortschritt immer noch gefährdet sind. Man müsste die gezielt Infizierten dann 2 Wochen isolieren, dagegen ist dann die Impfung unschlagbar bequemer.



Kommentar vom 15.08.2021 15:49
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Unrealismus

Nicht nur Impfunwillige sind recht unrational. Krankheiten, insbesondere welche mit Lebensgefahr, werden oft eher nach Fallbeispiel eingeschätzt. Der Mensch liest ja wissenschaftliche Erkenntnisse nicht so viel, und wenn es in den Medien mal kommt, dann verstehen die Menschen einfach die statistischen Aussagen fehlerhaft. Das soll sogar vielen Ärzten passieren, dass sie die Statistiken z.B. über Sinn und Zweck einer bestimmten Operation falsch einschätzen.

Dazu kommt natürlich, dass Ärzte durchaus mal Überflüssiges machen, öfter tatsächlich des Geldes wegen. Auch hier entscheidet der Mensch gerne nach Fallbeispiel, wie es einem selbst oder Freunden und Bekannten ergangen ist. Das kann eine eigentlich vorzeitig Krone sein, aber auch eine umfangreiche Rückenoperation, die nachfolgend immer wieder Schwierigkeiten macht und dabei noch wahrscheinlich nicht nötig gewesen ist.

Einfach den Ärzten Vertrauen, geht also auch nicht immer. Man kann schon eher froh sein, wenn man wenigstens einen Arzt hat, dem man vertrauen kann. Und dieses gesunde Misstrauen kann sich dann wohl auch auf Oberepidemiologen übertragen, die im Fernsehen auftreten.

Nicht viele verstehen Statistiken richtig, und ganz viele können das auch gar nicht vernünftig. Die Inzidenzkurven, die derzeit immer wieder täglich aktualisiert werden, werden eher nur nach dem groben Aussehen beurteilt, das verstehen die meisten noch. Aber wenn man das jetzt umrechnen möchte, etwa wie hoch das persönliche Ansteckungsrisiko in den nächsten 3 Monaten ist, da scheitern die meisten schon dran.

Eigentlich ist das ja eine interessante Zahl. Eine Inzidenz von 100 bedeutet, dass sich in einer Woche 100 Menschen von 100.000 neu angesteckt haben. In 3 Monaten wären das dann 1300 auf 100.000, also eine persönliche Chance von 1,3 %. Wie man sieht, ist das so viel nicht. Bei einer Inzidenz von 1000 dann über 3 Monate aber 13%, das ist ein greifbares Risiko. Noch nicht mal das reicht, dass sich etwa ein ungeimpfter Jugendlicher Sorgen machen muss, weil die Raten, schwer zu erkranken, in der Gruppe sehr niedrig sind.

So unrational wie die Leute sind, und sich viel mehr an Fallbeispielen orientieren, anstatt die nutzbaren Statistiken auf das wirkliche persönliche Risiko umzurechnen, so ist dann auch das Ergebnis: Wer einen kennt, der eventuell von einer Impfung schwer beschädigt wurde, wird dann Impfgegner. Und wenn man im Fernehen zeigt, wie eine Bestattungsfirma in Italien nicht mehr hinterherkommt, die Coronatoten zu bestatten, bekommt der Mensch erstmal Angst. Und hat hier gefühlte Sterberaten von mindestens 10% im Kopf.



Kommentar vom 15.08.2021 00:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/haben-menschen-mit-akademischem-doktorgrad-die-groessten-impfzweifel/

@Schleim 14.08. 22:11

„Bei den Parlamentariern ist das so, dass man deren Nebeneinkünfte auf die Diäten anrechnen müsste, so wie man es ja z.B. bei Hartz IV-Empfängern auch macht. Dann würden sie sich mehr darauf besinnen, was eigentlich ihr Auftrag ist.“

Gute Idee. Dem würde ich noch hinzufügen, dass Wahlprogramme eine gewisse Rechtsverbindlichkeit bekommen. Wer als Regierung nach der Wahl was anderes machen will, sollte sich vor Gericht dafür verantworten müssen. So könnte der Wähler dann versuchen, die Wahlversprechen gerichtlich einzufordern. Auch wenn das teilweise doch umgangen würde, wäre wenigstens entsprechende Presse die Folge.

Ärgerlich ist, dass der Wähler keine so langes Gedächtnis hat, und öfter immer wieder auf die selben Versprechen hereinfällt.



Kommentar vom 14.08.2021 15:46
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/coronapandemie-niederlande-wollen-zum-1-november-zur-normalitaet-zurueck/

@Holzherr 14.08. 11:27

„Zusatz: Die Delta-Variante wird auch einige (aber wenige) Geimpfte schwer erkranken lassen, letztlich sorgt die Delta-Variante aber dafür, dass sich fast alle Ungeimpften irgendwann infizieren.“

Ja, wenn dem so ist, dann spielt es doch überhaupt keine Rolle, wie schnell sich die Krankheit unter den Ungeimpften ausbreitet. Jeder, der sich infiziert, kann einige anstecken, die sich nicht impfen lassen konnten, oder eben obwohl sie geimpft sind. Die Zahl der insgesamt dabei Angesteckten änder sich überhaupt nicht, ob das jetzt in 3 Monaten oder in 2 Jahren passiert, bis die ganzen Leute, die sich wirklich nicht impfen lassen wollen, durchinfiziert sind.

Also warum hier noch Theater machen? Klar, wenn die Krankenhäuser zwischendurch wieder überlastet werden, muss man eben noch mal verzögern. Aber was noch in der 2. und 3. Welle bei einer Inzidenz von 200 in den Krankenhäusern los war, wird beim derzeitigen Impfstatus, insbesondere bei den Risikogruppen, bei Inzidenzen von 1000 bis 2000 erst passieren.

Das muss man genau beobachten. Aber wie gesagt, eine Verzögerung ist ansonsten unnütz, das ändert nichts mehr.

Und die, die sich nicht impfen lassen wollen, die wollen doch infiziert werden. Oder nicht? Sollen sie haben, ohne Impfpflicht, und wenn man die Impfpflicht nicht will, dann ist das so. Klar trifft das auch vor allem einige in den Risikogruppen, die nicht geimpft werden können. Das wäre ein Argument für eine Impfpflicht, aber eine Verzögerung ändert hieran nichts.

Wir sollten natürlich ganz dringend alle impfen, die irgendwie wollen. Also auch Kinder ab 6 Jahren oder noch jünger, und auch die ganzen Leute, die bisher nur die Impfung verklüngelt haben, und auf die hier ganz konzentriert zugehen. Also mit kleinen Teams wirklich durch die Häuser ziehen wie die Zeitschriftenwerber, und quasi mit der Impfpritze in der Hand eine Sofortimpfung anbieten.

Ich habe auch einen Taxifahrer getroffen, der lag nach der ersten Impfung 2 Tage flach, und konnte nicht arbeiten deswegen. Der hat dann auf die Zweitimpfung verzichtet, weil er es sich finanziell nicht leisten konnte, noch mal 2 Tage Arbeitsausfall zu haben. Der war um die 40, und meinte, dass für ihn selbst die eine Impfung schon reicht, das Risiko für einen schweren Verlauf ausreichend zu reduzieren. Dem musste ich wohl zustimmen.

Als Konsequenz für derartige Fälle wäre eine Ausfallzahlung für Menschen, die sich nicht für das eigene Risiko, sondern nur mit Rücksicht auf andere Impfen lassen wollen. Das gilt eigentlich für alle unter 25 Jahren, womöglich sogar unter 50.

Hiermit kann man Menschenleben retten, mit einer Verzögerung des Infizierens der Impfunwilligen nicht. Kostenpflichtige Tests für Impfverweigerer wäre zwar durchaus gerecht, würde aber dazu führen, dass die sich kaum noch testen lassen, und deshalb noch mehr andere Gefährdete anstecken, als eigentlich nötig wäre.

Dann wohl lieber eine Impfpflicht mit 200 € Impfprämie und Haustürservice. Und eine 3. oder sogar 4. Impfung für die Risikogruppen, sofort und so schnell wie die Leute wollen.

„Fast alle Ungeimpften werden sich bis Ende 2022 infiziert haben...“

So lange möchte ich eigentlich nicht warten, bis hier endlich wieder eine soziale Normalität einzieht.



Kommentar vom 13.08.2021 15:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Bülten 13.08. 00:22

„Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich.
Konkrete Antworten darauf findet man nur in der Bibel.“

Wissenschaft und Philosophie bieten schon auch eine Menge Anhaltspunkte. Den Rest kann man sich auch selber denken, oder sich etwa an Dostojewski orientieren, oder auch durchaus östliche Traditionen heranziehen.

„Als Folge werden aus Krankenhäusern Psychiatrien.“

Gibt es denn einen Zusammenhang, dass Bibelleser weniger psychisch Krank werden? Das müsste dann ja feststellbar sein.

@hwied 13.08. 10:07

„Dabei kann man sich nichts schlimmeres vorstellen, als eine elektronische Kappe aufgesetzt zu bekommen und schon ist der Gedankeninhalt der Person lesbar.“

In der Tat fände ich das so gut dann auch nicht. Gerade wenn ich hier an Forscher denke, die uns am liebsten ein unabhängiges Bewusstsein schon absprechen möchten, noch bevor sie es überhaupt entdeckt haben.



Kommentar vom 13.08.2020 14:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-terroranschlaegen-zur-willensfreiheit/

@Holzherr 13.08. 08:59

„Durch diese Serie wird einen auch bewusst, dass Dinge wie Dualismus, der Glaube an die Magie des Bewusstseins, der Glaube an den freien Willen und an den Exzeptionalismus des Menschen, also an die Herausgestelltheit des Menschen und der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tode, innerlich zusammenhängen.“

Klar gehört das zusammen: wenn ich meiner Innenwelt eine eigene Art von Existenz zuschreibe, dann kann das alles dazugehören. Differenzen mag es doch geben: Nur einen mächtigen Gott, keinen allmächtigen, oder ein Weiterleben nach dem Tod nur als ein Wiederauflösen im kosmischen Geist, das wäre z.B. meine Ansicht.

Da wo die Empirie der Lebenserfahrung den Traditionen widerspricht, da nimmt man dann auch durchaus Abstand von den Traditionen. So sind wir doch ein wesentlich biologisches Wesen, auch wenn wir eine Geistesseite haben, und in der Konsequenz muss man dann auch Tieren eine Geistesseite zugestehen. Weil das tierische und das menschliche Gehirn wohl ziemlich ähnlich sind, und man auch im Umgang mit Tieren durchaus den Eindruck hat, dass diese auch ihre Innenwelt haben, liegt das nahe.

Grundsätzlich sind eigene Lebenserfahrung individuell und persönlich, sodass man eine eigene persönliche Empirie haben kann, die man eben nicht mit dem Stand der wissenschaftlichen Empirie verwechseln sollte. Erlebt ist erlebt, und das nimmt man auch dann als Erfahrung an, wenn die Wissenschaft das so nicht kennt. Andersherum, was wirklich gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis geworden ist, das akzeptiert am Ende sogar die katholische Kirche.



Unveröffentlichter Kommentar vom 11.08.2021 15:24
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/kommt-die-klimakrise-vielleicht-noch-viel-frueher-und-in-weitaus-dramatischer-form-als-bisher-gedacht-zum-ersten-teil-des-cmip6-reports-des-intergovernmental-panel-on-climate-change-ipcc/

@Holzherr 11.08. 11:40

„Und das bedeutet: Keine Kohlekraftwerke mehr, kein Erdöl mehr, kein Erdgas mehr. Davon müsste man ausgehen und dann bis zum Ende durchdenken wie man das erreicht.“

Genau, Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren mag noch ein Faktor sein, der Restemissionen ein wenig ausgleichen kann. Und die anderen Klimagase wie Methan, NO oder FCKW sind auch noch eine Stellschraube.

„Das Paradox: Alle wissen das, aber nur wenige wollen danach handeln.“

Hier gibt es aber auch zwei Elemente, die einander gut ergänzen können: Einmal der Verzicht auf wenig sinnvollen Konsum, der spart jede Menge Geld, und genau dieses Geld kann man wiederum dafür einsetzen, den Konsum, den man behalten will, eben technisch klimaneutral zu machen. Also etwa Radwege bauen und viel Fahrrad fahren, dafür Elektroautos für den verbleibenden Autoverkehr einsetzen, mit zugehöriger Installation der dafür benötigten grünen Stromproduktion samt benötigter Ladestationen.

Erstmal Kohle, dann Öl ersetzten, und dann erst das Erdgas, das wäre aber doch die richtige Reihenfolge. Solange noch Ausfallzeiten bei den Erneuerbaren damit ausgeglichen werden müssen.

Was China oder Indien macht, dass entscheiden die doch selber. Wir können unseren Teil der Aufgabe übernehmen, und auch noch anderen bei ihrer Aufgabe helfen. Hier wird aber auch noch ein ganz entscheidender Effekt eventuell das Problem lösen können: Wenn weltweit 25% der Aufgabe erledigt ist, werden gerade dadurch die Kosten für PV-Anlagen, Windräder und Fahrzeugakkus so weit sinken können, dass sie von selber kostengünstiger als Wärmekraftwerke und Verbrennerfahrzeuge werden.

In diesem Sinne wird es sogar egal sein, welche 25% der Staaten den Anfang gemacht hat, Hauptsache einer macht es. Und wir sind immer noch Pro-Kopf-Exportweltmeister, wer soll sonst damit anfangen, wenn nicht wir und andere, die wirtschaftlich ähnlich gut dastehen.



Kommentar vom 11.08.2021 14:36
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-terroranschlaegen-zur-willensfreiheit/

@Schleim 11.08. 11:40

„Eine derartige Form der Beeinflussung zeigen die Experimente aber gerade nicht.“

Das ist das entscheidende Faktum. Das Unbewusste macht Vorschläge, das Bewusstsein entscheidet konkret. Mag sein, dass so mancher auch mal Lust hat, andere umzubringen, aber als unabhängiger Söldner im Krieg irgendwo in Afrika, der wirklich machen kann was er will, da wird das erst überhaupt zum Problem. Im normalem Alltag reicht die soziale Kontrolle, auch in Form eines funktionierenden Rechtsstaats, und der Mensch wird hier praktisch nie wirklich jemanden töten.

Dazu kommt ja noch, dass unser Unbewusstes weniger aus dunklen Trieben, sondern mehr aus gesammelter und gründlich geprüfter Lebenseinstellung besteht. Hier gibt es meistens gar nicht die Konflikte zwischen Vorschlägen des Unbewussten und dem bewusst kontrolliertem tatsächlichen Verhalten. Das Unbewusste ist aktiv wenn es einfach ist oder schnell gehen muss, das Bewusstsein ist für die Probleme zuständig, und braucht Zeit. Manchmal Jahre, so z.B. die Entscheidung, seinen aktuellen Partner zu heiraten.



Kommentar vom 10.08.2021 15:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hitzemord-these-wie-die-klimakrise-auch-den-genozid-am-ezidentum-befeuert/

@Louis 09.08. 23:10

„Wenn ich es aber richtig erinnere, gaben die Messeungen für das vergangene Jahr hierzulande kaum nennenswerte (reale) CO2 – Zuwächse her. Eher das Gegegenteil.“

Wo steht das denn?



Kommentar vom 10.08.2020 13:29
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-terroranschlaegen-zur-willensfreiheit/

@Demolog Unfreiheiten

Wir sind als Menschen durchaus auch Kulturwesen. Von klein auf lernen wir erst die Sprache, welche schon auch das Denken prägt, gleichzeitig beobachten Kinder die Erwachsenen und deren Ansichten. Später in der Schule lernen wir weiter allerhand, was dort so angeboten wird. Parallel fangen wir an, uns selber zu interessieren, und lesen Bücher zu den Themen, die uns interessieren.

So wachsen wir in unsere Kultur hinein, aber gleichzeitig prüfen wir alles auch schon auf Plausibilität, und entwickeln immer mehr auch unsere eigenen Ansichten. Mit unseren Ansichten können wir in der Tat auch gewaltig anecken, und in manchen politischen Systemen können diese eigenen Ansichten sogar strafbar sein.

Unsere Freiheit ist also eigentlich auch ein Lebenswerk, hat eine kulturelle Basis, aber eben auch in vielen Bereichen ganz eigene Inhalte. Und die sind oft nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich umkämpft. Manchmal kämpfen wir auch mit uns selbst, und kommen dabei nicht mal immer zu Endergebnissen.



Kommentar vom 10.08.2021 12:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Balanus 10.08. 09:46

„...als ob die Eigenschaften von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen auf den Eigenschaften der Wassermoleküle beruhen würden.“

Kann ja sogar auch mal sein. Wenn die Naturkonstanten genau so gewählt sind, dass Wasser die Eigenschaften hat, die das Leben braucht, würden sich tatsächlich die Eigenschaften von Wasserstoff und Sauerstoff danach richten.

Das ist jetzt ziemlich spekulativ, im Falle von Emergenzen, die im Leben vorkommen, hilft es aber wirklich weiter, die Funktion von Eigenschaften als Ausgangspunkt zu nehmen, um die Eigenschaften zu ermitteln. Weil in der Evolution meistens die Funktionen selektiert werden, wie sie zustande kommen, danach sucht man praktischerweise erst im 2. Schritt.

Erst mal stellt man fest, dass das Herz eine Pumpe ist, und dann erst findet man, dass diese Pumpe von bestimmten Nerven so gesteuert wird, dass das Herz immer optimal pumpt.



Kommentar vom 10.08.2021 00:22
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-terroranschlaegen-zur-willensfreiheit/

@Holzherr 09.08. 21:21

„Das heisst, wer sich zufrieden fühlt, hat damit „berechnet“, dass alles in der unmittelbaren Vergangenheit gut gelaufen ist und weil Zufriedenheit ein angenehmes Gefühl ist, bedeutet das auch, dass das Tier oder der Mensch daraus lernen darf, zu wiederholen was zur Zufriedenheit führte.“

Hört sich gut an. Manchmal reden Psychologen auch vom Belohnungssystem, das im Falle von Drogensucht auch pathologisch wirken kann. Im Blick der Introspektion erscheint dies plausibel, aber wie das dann doch wirklich im Gehirn implementiert ist, könnte doch wieder anders sein.

Nebenbei versuche ich immer wieder darauf hinzuweisen, das unsere innere Repräsentation des Außenraumes und der eigenen Körperposition einer ganzen Erlebniswelt zur Existenz verhilft, die grundlegend schon eine eigene Seinsweise ist. Die Emotionen und Gedanken, Vorstellungen und Pläne sind darin eingebettet, und spezifisch menschlich.

Bei Insekten etwa könnte die innere Erlebniswelt grundsätzlich auch existieren, könnte aber vergleichsweise sehr simpel sein, damit sie im insektentypisch kleinem Nervensystem dann doch implementierbar ist. Ich fände Forschung spannend, die sich mit Konnektomen von Insekten beschäftigt, vielleicht kann man hier die Strukturen und Prozesse einer inneren Existenz tatsächlich finden – oder feststellen, das es ohne eine Mitwirkung von allgemeinem theoretischem kosmischen Geist hier noch nicht mal geht.

Und auch unter Insekten gibt es ja schon ganz verschiedene Größen. Bei den Spinnentieren gibt es eine Spanne von 0,1 mm bei der Hausstaubmilbe und 10 cm bei den größten Vogelspinnen, das ist ein weites Feld.



Kommentar vom 09.08.2021 17:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hitzemord-these-wie-die-klimakrise-auch-den-genozid-am-ezidentum-befeuert/

@Louis 09.08. 16:08

„Nach Ihrer “Theorie” müsste in Gebieten auf ähnlichen Breitengraden wie Europa, die (zur Zeit) NICHT vom Golfstrom beheizt werden, jetzt schon “eine (neue) Eiszeit” herrschen.“

Sagen Sie nicht sowas. In unseren Breiten liegt Kamschatka, die Aleuten oder Labrador. Und auf den entsprechenden Breitengraden auf der Südhalbkugel z.B. Feuerland.

Ob der Golfstrom abreißt, ist aber in der Tat unklar, wenn auch doch Teil der Ungewissheit. Die Eisschilde oder der Permafrost sind weitere Faktoren, die die Prognosen derart unsicher macht, trotz der besten Supercomputer.

Wie gesagt, die Prognosen für eine Verdopplung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre liegen zwischen 1.5° und 4.5°. Das einzige was wirklich sicher ist, dass sind die 1.1° oder 1.2°, die wir jetzt schon haben. Und die Messungen der Treibhausgase und deren Anstiege, das sind auch klare Fakten. Und die sagen mir: wir müssen richtig was machen.

Auch wenn keiner den genauen Temperaturverlauf der nächsten 50 Jahre berechnen kann.



Kommentar vom 09.08.2021 17:05
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-terroranschlaegen-zur-willensfreiheit/

@Mende 09.08. 16:36

„Bewusstsein, Geist, etc. sind keine wissenschaftliche Begriffe der Physik.“

Das gilt auch für Literatur oder das Grundgesetz. Und doch existiert all dieses.

„Nun, dies ist nur eine von mehreren Interpretationsmöglichkeiten der Evolution.“

Interessant könnte etwa die Innenwelt von Insekten sein. Eventuell braucht die Evolution bei diesen Tieren keine innere Welt, das könnten dann wirklich Automaten sein. Es kann auch sein, dass diese Tiere einfach zu klein sind, um entsprechende Strukturen ausbilden zu können. Nervenzellen lassen sich nicht kleiner scalieren, ihre Anzahl entscheidet über das Ausmaß der möglichen Intelligenz und hängt damit relativ direkt mit der absoluten Größe des jeweiligen Nervensystems zusammen.

...oder, wenn das Bewusstsein sowieso eine Geistesebene ist, dann verbraucht es einerseits gar keine direkten Ressourcen, und andererseits wäre Bewusstsein dann auch als Eigenschaft des physikalischen Raumes sowieso im ganzen Kosmos überall in einer gewissen Art präsent. Nicht direkt wie wir die Welt erleben, aber irgendwie als allgemeiner kosmischer Geist doch vorhanden und irgendwie auch lebendig. So ähnlich wie im Schintoismus der Japaner. Dann kann es auch Insekten mit Innenwelt geben.



Kommentar vom 09.08.2021 15:42
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-terroranschlaegen-zur-willensfreiheit/

@Holzherr 09.08. 14:06

„Es gibt keinen immateriellen Willen sowenig wie es eine immaterielle Person gibt, die mein Ich sein soll.“

Keine Ahnung, wie materiell Wille, Person und innere Existenz wirklich sind. Aber wir sind ein geistiges Faktum, im Sinne einer komplementären Sichtweise: Bestimmten prinzipiell von außen zu beobachtenden Vorgängen von Nervenzellen stehen bestimmte innere Fakten gegenüber.

Die inneren Fakten bilden in der Praxis eine Einheit von außen und innen, ein Phänomen, das von verschiedenen Seiten aus gesehen was völlig anderes ist, obwohl es derselbe Vorgang ist.

Das ist so ähnlich, wie wenn ein Fernseher aus einem Funksignal erst ein Fernsehbild macht. Das Funksignal ist ein elektromagnetisches Faktum, das die selbe Information enthält, aber erst nach der Umwandlung durch den Fernseher kann die Information als ein Bild von uns Menschen gesehen werden.

So ähnlich muss doch das Sehen in unserem Gehirn auch ablaufen: Die Informationen, die der Sehnerv ins Gehirn weiterleitet, müssen dort erstmal so aufbereitet werden, dass die Strukturen und Prozesse, die für unsere Innensicht sorgen, das Bild so in sich integrieren, dass es von Innen gesehen gesehen werden kann.

Unser gesamtes Bewusstsein muss hier als Innensicht geöffnet sein, sonst sind wir bewusstlos. Und können nichts sehen, nichts denken und auch nichts entscheiden. Ohne dass wir als bewusstlos schon tot sein müssen, wir können nur nichts mehr machen, allerhöchstens schlafend träumen oder schlafwandeln. Im Wachkoma gibt es noch bedauernswerte Zwischenzustände, wenn eine Gehirnverletzung das Wachsein nur rudimentär ermöglicht.

Die guten alten EEGs bilden ja ganz charakteristisch ab, dass im Wachzustand ganz andere Muster aufgezeichnet werden, als wenn man schläft, oder wenn man eben im Wachkoma liegt.

Ich fand es mal erhellend, als bei mir ein EEG gemacht wurde: zwischendurch sollte ich die Augen zu, und dann die Augen wieder aufmachen, und genau in dem Moment, wo ich die Augen aufmachte, hörte ich den Schreiber loslegen, wie die Maschine promt auf meinen veränderten Bewusstseinsmodus reagierte.



Kommentar vom 08.08.2020 14:37
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@reutlinger 08.08. 11:13

„Es ist wohl der Preis für die Gabe des Bewusstseins, dass der Mensch auch für das Unverständliche in der Welt zwanghaft nach Erklärungen sucht.“

Der eine machts mit Reduktionismus, der andere vermutet Geisteswelten. In der Tat sind wir Menschen unterwegs, und suchen auch da nach Lösungen, wo es schwierig ist.

„,denen die reale Welt zu kompliziert und zu anstrengend ist.“

Ich finde es ebenso intelligent, nach einfacheren Lösungen zu suchen. Man kann es ja wenigstens probieren. Wenn unser Bewusstsein geistige Anteile hat, macht das wirklich vieles einfacher. Dann sind wir nicht nur einer oberkomplexen Hirnarchitektur ausgeliefert, sondern auch im Geiste geborgen und gleichzeitig freier unterwegs.

Und wenn wir in der KI nach dem Nachbau unseres Bewusstseins suchen, können wir hier auch die ganze Architektur entsprechend vereinfachen. Wir brauchen dann nur die Strukturen nachbauen, auf denen bei uns das grundsätzlich geistige Bewusstsein aufsetzt.

„Woher wollen Sie das wissen?“

Ich weiß das überhaupt nicht, ich vermute es, und ich hoffe es. Der Grundansatz für die Idee einer Geistesbeteiligung in der Welt und in unserem Bewusstsein hat sich ergeben, weil ich auf der Suche nach einer befriedigenden Erklärung für spirituelle Erfahrungen war.

Die gefundene Antwort beantwortet nebenbei noch eine Menge anderer offenen Fragen, z.B. die Frage, warum die Naturgesetze so sind wie sie sind, und insbesondere die konkreten Werte von zahlreichen Naturkonstanten genau die Werte haben, die ein Universum braucht, um Atome, Sterne, Planeten und Leben entwickeln zu können: weil das Universum genau dafür konstruiert ist, um inneren Lebensraum für Lebewesen, Tiere und letztlich Menschen bereitstellen zu können.

Ich bin aber auch ein Freund von Pluralismus, man kann hier gerne und reichlich auch nach anderen Antworten suchen und diese vertreten. Da lese ich hier im Blog mit viel Interesse mit.



Kommentar vom 08.08.2020 00:13
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Schleim 07.08. 19:04

„Die Aussage Achim Stephans (übrigens einer der Betreuer/Gutachter meiner Doktorarbeit in Osnabrück) besagt, dass niemand im ontischen Sinn von nicht-physikalischen Entätiten ausgeht.“

Wer ist hier niemand? Was machen denn die Religionen, bzw. was macht der Leib/Seele-Dualist? Auch wer meint, dass dem Gehirn als Außenansicht das Bewusstsein als Innenansicht entgegensteht, also die komplementäre Sichtweise, der muss hier doch nicht-physikalische Entitäten einkalkulieren.

Oder ich, der vermutet, dass ein kosmischer Geist die eigentliche Struktur unseres Innenraumes liefern muss, weil ein Nervensystem das grundsätzlich gar nicht leisten kann. Das Gehirn liefert dann nur den Hauptteil der Inhalte, die sich in dem Innenraum präsentieren, ohne den Innenraum selbst öffnen zu müssen. Hier findet nur eine Abbildung statt, von den Mustern der Hirnaktivität in das Bewusstsein. Und diese Innenwelten haben nebenbei direkten Bezug zum Außenraum, in dem überall kosmischer Geist zu finden ist.

Nur wenn man den kosmischen Geist zur physikalischen Entität erklärt, dann wäre das dann doch so eine physikalische Entität. Auch möglich, aber sicher nicht selbstverständlich, scheint mir.



Kommentar vom 07.08.2020 18:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hitzemord-these-wie-die-klimakrise-auch-den-genozid-am-ezidentum-befeuert/

@Freyling 07.08. 14:08

„Die Richtigkeit der Klimamodelle mißt sich aber an der Voraussagefähigkeit und die war immer dürftig.“

Aber die Klimaforscher geben doch ihre Unsicherheiten mit an. So prognostizieren sie aufgrund ihrer Modelle eine CO2-Sensibilität zwischen 1.5° bis 4,5° , wovon 1,1° definitiv erreicht sind. Klar ist das alles andere als genau. Aber wer hat was besseres?

Und wie sollen wir sonst reagieren, wollen wir nicht Risiken eingehen, die nicht zu verantworten sind?

Zumal die technischen Perspektiven der Energiewende sogar langfristig zu einer Energieversorgung führen kann, die kostengünstiger als die derzeitige fossile Versorgung ist. Die einzigen, die hier wirklich ein Problem damit haben, sind Kraftwerksbetreiber und die Firmen, die mit fossilen Brennstoffen handeln, sowie die Besitzer der Förderkonzessionen. Die Zukunft kommender Generationen und die ganze Natur aufs Spiel zu setzen, nur um es denen recht zu machen, das halte ich für inakzeptabel.



Kommentar vom 07.08.2020 16:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Reutlinger 07.08. 11:51

„Die Kritiker oder Gegner des Reduktionismus haben selber keinerlei Lösungsvorschläge oder Ideen zur Realisierung des Denkens.“

Sie scheinen tatsächlich nur Reduktionismus zu verstehen. Die Psychologie findet sich damit ab, dass es keine Erklärung von den Nervenzellen her bei ihren Fragen gibt. Und arbeitetet aus der Introspektion heraus, manchmal auch von der Verhaltensebene aus. Die wenigen Psychopharmaka werden überwiegend begrüßt, weil man ihre Wirkung anerkennt, verstehen warum die überhaupt wirken, ist aber auch derzeit überwiegend unmöglich.

Man ist hier einfach pragmatisch, und tut was man eben machen kann. Der Reduktionismus wiederum wird von manchen Psychologen als Legende benutzt, als eine Grundannahme, die den Blick aufs Biologische verstärken oder die religiöse Perspektive schwächen soll. Kann man machen. Wichtig dabei ist, dass der Reduktionismus nur postuliert wird, wirklich umsetzen lässt er sich im Falle der menschlichen Psyche die nächsten 50 Jahre wohl kaum. Und womöglich nie, ich vermute sogar, dass sich im Zuge weiterer Hirnforschung tatsächliche geistige Aspekte nachweisen lassen, und damit wäre es eine gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis, das Reduktionismus im Falle der menschlichen Psyche nie mehr als eine Fantasie gewesen ist.

Man kann versuchen, mit postuliertem Reduktionismus die Religionen auf Abstand zu halten. Einfach was anderes glauben, als was die diversen Kirchen propagieren, ist aber viel einfacher und eröffnet innerhalb einer gesetzlich geschützten Religionsfreiheit einen ganzen Kosmos von möglichen persönlichen Einstellungen dem Leben gegenüber.

Was nicht heißt, das Gehirnforschung keinen Sinn macht. Was Gehirnforschung findet, bringt uns ein Stückchen hier und da weiter. Nur der Respekt vor der ganzen Wirklichkeit des konkreten Individuums sollte nicht hintenan stehen.



Kommentar vom 07.08.2020 00:42
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Golzower 06.08. 21:31

„“Anerkennen die Naturwissenschaften die Einsichten der Religionen ? ”
Was für Einsichten ?“

Zunächst gibt es Spiritualität, Religiosität und Kirchen, was jeweils was Eigenes ist. Zu den Einsichten gehören wohl auch die „christlichen Grundwerte“. Und ich meine, dass grundsätzlich die Annahme einer Geisteswelt eine Einsicht sein kann. Wenn man da sozusagen mitten im Leben hineinsehen kann. Und wenn man eine Geisteswelt mal hat, dann ist die Idee eines einzigen Gottes, den man sich nicht vorstellen kann, weil er über unsere Existenz hinausreicht, dann noch mal eine Einsicht, finde ich. Eine sehr pragmatische Einsicht von grundsätzlich friedlichen Geisteswelten, die ein Leben in Freiheit und Geborgenheit ermöglichen.

Was sich die christlichen Kirchen geleistet haben, ist aus meiner Sicht vollkommen genug, dass man da nicht mehr Mitglied sein kann. Die Verspätungen im Punkt Weltoffenheit sind einfach zu lang, und finanzielle Motive im ganzen Laden einfach zu grundlegend. Auch bei den Evangelen.

Und die Bibel ist finde ich auch schon mehr Fantasie als Weisheit. Und nebenbei einfach zu viele Seiten, die sich zu sehr im Ungewissen bewegen, ohne dass das so kommuniziert wird. Und hier fehlen ganz klar die Updates, würde ich mal sagen. Das kann man nicht mit Auslegungen ersetzen, nur entschärfen.

Psychologie und Religionswissenschaft könnten hier noch Potential haben, mal was Neues ins Spiel zu bringen? Und vielleicht sogar die Hirnforschung.

@Andresen 06.08. 18:24

„Aber zusammen mit der Emergenz und einer hier nur grob skizzierten Folge von Betrachtungsebenen

„Partikel – Atome – Moleküle – (biochemische) Moleküle – Grundstrukturen wie Membranen – Zellen – Zellverbände – Organe – Lebewesen

sieht das schon anders aus.“

Das Problem sehe ich da, wo Nervenzellen über Zellverbände dann im ganzen Gehirn wohl nicht ein paar Ebenen bilden, die man einfach aneinanderhängen kann. Das wird kreuz und quer und fürchterlich kryptisch seine Arbeit machen, und man muss deswegen das ganze Ding insgesamt am Stück untersuchen, und dann bis auf die Nervenzellen hinunter. Das Ding muss richtig viel leisten, hier wird jede Nervenzelle gebraucht, und bekanntlich nutzt die Evolution alles, was irgendwie funktioniert. Auf Verständlichkeit ist das nicht konstruiert.

Wenn Sie geistige Einflüsse wirklich aus dem Bewusstsein ausschließen wollen, dann müssen sie wohl das komplette Gehirn, sein gesamtes Konnektom entschlüsseln und auch noch verstehen. Wenn das funktioniert, ohne das man Schnittstellen zu Geisteswelten einbauen muss, würde mich das auch überzeugen, dass da wohl doch kein Geist wesentliche Funktionen übernimmt.

Den Reduktionismus nur postulieren ist eben nur ein Glaubensbekenntnis. Oder eine gute Vorannahme, wenn man auf keinen Fall was anderes als Mechanismen finden will.



Kommentar vom 06.08.2020 15:59
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Maier 05.08. 22:23

„Insofern ist aus meiner Sicht die Erklärung des “Geistes” als Auswirkung der Funktion der Gehirnzellen einfach, die Annahme, es gebe einen gesonderten, von der Materie unabhängigen Geist, verkompliziert unnötig“

Die Idee, dass alles in unseren Innenwelten rein physiologische Grundlagen hat, die ist zwar kurz formuliert, in der Praxis jedoch absolut megakompliziert. Das Gehirn ist komplizierter als das Universum, sagt man. Wenn dieser physiologische Ansatz zu irgendwas gut sein soll, dann muss man schon das gesamte Konnektom aufzeichnen, simulieren und dann auch noch verstehen. Das ist nicht nur nicht einfach, sondern voraussichtlich sogar kaum zu schaffen, oder sogar unmöglich.

„und aus meiner Sicht ist es mit der Annahme einer “Seele” eigentlich eine Verkomplizierung^².“

Wenn der Geist nur den Innenraum bereit stellt, der komplett mit biologischen Fakten gefüllt wird, so muss man den nicht mehr im Gehirn allein suchen. Das wäre doch viel einfacher, als wenn das Gehirn alles alleine machen muss.

Der Neurologische Ansatz hilft z.B. keinem Psychotiker, vielleicht die Medikamente, von denen aber keiner weis, warum die wirklich wirken. Praktisch alles, was man für Psychotiker tun kann, ist rein psychologischer und sozialwissenschaftlicher Art.

„Und es gehört zu einer “ordentlichen” Wissenschaft, dass man das Postulat mit Beweisen untermauert,...

Insbesondere wenn einem eine Hypothese nicht passt, mag man Sofortbeweise fordern. Für die Dunkle Materie hat sogar die so akribische Physik auch keinerlei Beweise, nur Hinweise, und das stört wenig. Was soll man denn sonst machen, man hat nicht sofort eine neue widerspruchsfreie Theorie, die sich umgehend beweisen lässt. Theorien bezüglich was vor dem Urknall oder außerhalb unseres Universums existiert, wird man voraussichtlich niemals verifizieren können, und doch beschäftigen sich Physiker trotzdem damit.

Ein bisschen „übernatürlichen“ Geist im Leben, wen stört das denn. Die meisten Menschen haben da jedenfalls kein Problem mit. Wenn man damit vernünftig umgeht, und nicht auf komplizierte Religionen hereinfällt, dann macht ein wenig Geist das Leben 3 mal einfacher.



Kommentar vom 06.08.2020 00:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hitzemord-these-wie-die-klimakrise-auch-den-genozid-am-ezidentum-befeuert/

@Hitzefolgen

Ich würde hier auch @Tim zustimmen: die Hitze und der mangelnde Regen sind mittelfristig ein lösbares Problem. Wenn die PV-Module noch mal deutlich günstiger werden, was wohl zu erwarten ist, dann bietet das Riesenperspektiven für die ganzen sonnenreichen Gegenden, für die Sie hier Schwarz sehen.

Klimaanlagen und besser konstruierte Häuser, wo sowieso ganz viel neu gebaut werden müsste, werden die entsprechenden Gegenden auch bei 50° im Schatten problemlos bewohnbar halten. Diese Temperaturen hat man ja nur Wochenweise, maximal Monate, dann kann man auch mal Hitzefrei geben, soweit die Arbeit das zulässt, und dann eben mal zuhause gut klimatisiert recht bequem überdauern. Fast das meiste macht man ja jetzt schon online Zuhause, auch seit Corona.

Wasser für die Städte, für die Haushalte sind auch nur ein kleines Problem, wenn man hier schön spart, kann man das in Entsalzungsanlagen produzieren, billigster Solarstrom machts möglich. Für die Landwirtschaft, klar, wird sich das nicht rechnen, aber wer lebt schon noch von Landwirtschaft, aus unserem technischem Niveau heraus gesehen.

Die globale Nahrungsmittelversorgung, die ist vielleicht wirklich mal ein dickes Problem, vielleicht aber auch nicht, wenn hier auch wieder mit billigstem Solarstrom in verschiedensten Anlagen Nahrung und Futtermittel produziert werden. Selbst der Verzicht auf Fleisch könnte eventuell nicht nötig sein. Und jetzt macht das sowieso noch keinen Sinn, solange sich die meisten Menschen sowieso kein Fleisch leisten können.

Das Rentierstaatsproblem ist hier womöglich das primäre Problem für die vielen Menschen, um die sich die entsprechenden Regierungen kaum kümmern. Wenn jetzt unsere Verbündeten den Ärger auch noch überall fördern, wo sie können, wird das dadurch nicht besser.

Das Hauptproblem ist aber nicht unbedingt das Desinteresse an der eigenen Bevölkerung, sondern die nationale Handelsbilanz, die die eigene Währung aufwertet, wenn man zu große Mengen an Rohstoffen verkaufen kann. So kann man nicht mehr so gut billig für den Weltmarkt produzieren. In den meisten armen Ländern hat man genau mit dieser Billigproduktion angefangen, meistens war das der erste Schritt in die Entwicklung des eigenen Landes.

Man müsste in der Tat an den Regierungen vorbei die Menschen darin unterstützen, kleine Betriebe aufzubauen, in denen die Menschen ihren Eigenbedarf, insbesondere Häuser und Infrastruktur, selbst erarbeiten sollen. Hier müsste man Entwicklungsgelder investieren, auch aus nacktem Eigeninteresse, wenn man diese Leute nicht in Ausmaßen von Zig-Millionen hier aufnehmen möchte. Das würde sich lohnen, wenn man hierfür richtig Geld in die Hand nimmt.

Von unserem Geld können die Menschen dann Nahrungsmittel einkaufen, die man vor Ort wegen Wassermangel nicht mehr anbauen kann. Aber das ist so viel Geld gar nicht, wichtiger ist, dass die Menschen auch Arbeit haben, und eben alles sonstige selbst herstellen, was man so braucht. Wenn wir jetzt zusätzlich eine Bildungsoffensive starten, und auch einen Großteil unserer Patente mit allen Menschen teilen, um so besser.

Das wäre noch nicht mal wirklich teuer. Wie sollen die denn mit uns mit halten, wenn wir 40 Jahre Vorsprung haben? Die Chinesen haben es geschafft, indem sie uns das Knowhow einfach geklaut haben, im Gegenzug dafür, dass wir dort Mercedesse und BMWs verkaufen dürfen. So gehts auch.



Kommentar vom 05.08.2020 00:36
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Webbaer 04.08. 20:39

„Viel bewusster kann kaum gehandelt werden, nichtsdestotrotz verfügt die hier gemeinte Sau über kein im Sinne von Erkenntnissubjekten gemeintes Bewusstsein, weil sie nicht über die Sprachlichkeit verfügt, böse formuliert auch verspeist werden darf, ohne dass sich so besondere ethische Probleme ergäben.“

Ich meine ja auch, aus heutige Sicht wissen wir um die Ähnlichkeiten unserer Gehirne mit denen von Tieren, nur zu Descartes Zeiten noch nicht. Weil man eben keine Ahnung davon hatte, welch eine ungeheuer mächtige Informationsverarbeitung hiermit möglich ist, und das schon bei Mäusen.

Die Sprachlichkeit ist essentiell für unsere Kultur, und diese Kultur macht uns erst zum Herrscher der Welt. In manchen Experimenten sind Schimpansen aber deutlich kognitiv leistungsfähiger wie wir. Und die Sprache von Delfinen und Orcas sind wohl auch hochkomplex, aber wir verstehen sie nur nicht.

Was unsere Neigung betrifft, andere Mitgeschöpfe zu verspeisen, dafür müssen wir uns nicht höher heben als wir sind. Wir sind Raubtiere, und deshalb essen wir Tiere. Respektieren dürfen wir sie trotzdem, und wir dürfen auch unsere Haustiere so gut behandeln, dass sie glücklich sein können, bevor wir sie töten und dann aufessen. Das fördert nebenbei auch die Fleischqualität. Der Löwe frisst auch die Gazelle nicht deswegen, weil er was Besseres ist, sondern weil er Hunger hat.



Kommentar vom 05.08.2020 00:11
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Stegemann 04.08. 07:59

„‘Geist’ ist aber nur eine Erscheinungsform des Organismus, auch wenn er als solcher eigenständig beschreibbar ist.“

Vielleicht stimmt das sogar, aber wissen können wir dies wohl derzeit wirklich nicht. Und @hwied muss ich auf jeden Fall zustimmen, das „nur“ ist jetzt wirklich unpassend. Die Innenwelten sind doch viel wesentlicher als das Äußere der Organismen, beim Menschen sowieso, aber bei anderen Tieren auch. Die Intelligenz zählt nicht nur beim Überleben, die Innenwelt ist auch der wirkliche Wert, den wir uns zuschreiben können. Und dass da noch wirkliche Geisteswelten dran beteiligt sein können, das ist aus meiner Sicht noch lange nicht entschieden.

Die Hirnforschung ist da noch Jahrzehnte von entfernt, ausschließen kann man eine Geistigkeit nur aus eigenen Glaubensgründen, meine ich jedenfalls. Ihr Ansatz, die Prinzipien zu suchen, nach denen das Bewusstsein funktioniert, hört sich auf jeden Fall gut an, und erscheint mir jetzt tatsächlich erfolgversprechender als der Versuch von den Nervenzellen aus über ein komplettes Konnektom die Lösung zu suchen. Aber das muss dann wohl erstmal fertigwerden, bis man hier wirklich weiß, womit wir es konkret zu tun haben.

Die eigenständige Beschreibbarkeit des Mentalen jedenfalls ist dann auch die Grundlage davon, dass man sich hier doch eine eigene Kategorie erhalten hat, die auch Sinn macht.

Wenn ich z.B. die zahlreichen Kanadagänse im Park hier um die Ecke in ihrem Miteinander beobachte, denke ich auch die Gans als Biologisches Objekt wie auch mit ihrer eigenen Innenwelt. Das muss ich machen, wenn ich ihr Verhalten wenigstens ein wenig verstehen will. Die Psychologie beschäftigt sich ebenso mit den Innenwelten im weitesten Sinne, und letztlich tut das auch der Hirnforscher.

Dem bleibt derzeit gar nichts anderes übrig, als die inneren Fakten mit seinen Hirnscannerbildern zu vergleichen.



Kommentar vom 04.08.2020 16:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschers-traum-vom-gedankenlesen/

@Holzherr 04.08. 07:59

„Eines ist sicher: Descartes und seine NachfolgerInnen sahen in Tieren Automaten und gestanden ihnen weder eine Seele noch irgendwelche Gedanken zu. Diese Generation von Denkern und ihre Nachfolger bis hinein ins 20. Jahrhundert, gestanden nur sprachbefähigten Wesen Denken und ein Bewusstsein zu..."

Heute nicht mehr haltbar, aber im 17. Jahrhundert gut gedacht. Man hätte kaum ahnen können, dass die graue Gehirnmasse eine Informationsverarbeitung drauf hat. So konnte man nicht von unserem Gehirn auf das von Tieren schließen. Psychische Vorgänge hatte man dann eben nur bei anderen Menschen feststellen können, indem man mit diesen über die jeweiligen eigenen Innenwelten sprechen kann. Ein Tier reagiert zwar auch auf Reize, das war auch zu Zeiten Descartes bekannt, aber ein gewisses Bewusstsein musste man bei Tieren nicht unbedingt annehmen.

Ohne die Idee der Informationsverarbeitung im Gehirn muss man ja fast eine Seele annehmen, als etwas, was sich von Materie grundsätzlich unterscheidet. Und ich meine, es gibt auch heute immer noch Anhaltspunkte, dass unser Bewusstsein neben den Eigenschaften des zugrundeliegende Gehirns auch eine wirklich geistige Seite hat.

Unabhängig davon ist unsere innere Erlebniswelt, in der sich auch unser Bewusstsein abspielt, ein Phänomen, dass verglichen mit der Außenwelt eine fundamental andere Seinsweise besitzt. Hier wird die Außenwelt vom Gehirn rekonstruiert und mit dem gesamten gesammelten Wissen verknüpft, und dies alles so, dass ein wirklich qualitativ hochwertiges Erleben dabei herauskommen kann. Welches nicht nur den Körper effektiv steuert, sondern eben auch einen intrinsischen Wert mitbringt, der offenbar der höchste Wert überhaupt ist. Was ich Tieren prinzipiell auch zugestehen würde, wenn auch graduell weniger als bei uns Menschen.

Wenn man dann das menschliche Gehirn mit dem Tierischen vergleicht, sieht man gleich, dass die Tiere wohl so anders gar nicht funktionieren, vor allem unsere Sprache macht hier den entscheidenden Unterschied. Nur bei Delfinen und Orcas finden wir auch eine komplexe Sprache, die uns aber so fremd ist, dass wir sie noch nicht entschlüsseln konnten.

Wer mal viel mit Hunden zu tun hatte, der sieht auch, dass sich Hund und Mensch ganz gut verstehen, in dem Sinne, dass beide Seiten ganz gut erkennen können, was in dem Anderen vor sich geht. 20.000 Jahre gemeinsame Evolution von der Gemeinschaft von Hund und Mensch haben wohl schon Ergebnisse geliefert.



Kommentar vom 03.08.2020 16:21
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-und-dualismus-wie-war-das-mit-der-seele/

@hwied 03.08. 08:50

„Denken , Sprechen, Handeln. Wenn die nicht übereinstimmen, dann kommt ein Missklang in unser Leben, das macht uns unglücklich.“

Genau, deswegen ist auch Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Demokratie so wichtig. Hier geht es nicht nur um Mitbestimmung, allein die geistige Entfaltung der eigenen Innenwelt braucht hier eine hinreichende Offenheit. Auch wenn die wirkliche Mitbestimmung in unserer Lobbydemokratie doch sehr begrenzt ist, und etwa eine Autokratie wie in China eventuell sogar bessere konkrete Politik macht, allein dass wir uns doch recht ungehindert austauschen können, ist schon sehr viel wert.

Wir sind ja nun im Austausch als soziale Wesen auch reichlich mit eben diesem Austausch beschäftigt, wie wenn wir hier bei Scilogs diskutieren können. Irgendwie kann überhaupt die digitale Welt eine Menge unserer Aufmerksamkeit absorbieren, und das muss kein Nachteil sein.



Kommentar vom 03.08.2020 00:29
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-und-dualismus-wie-war-das-mit-der-seele/

@hwied 02.08. 18:43

„Nur durch unsere Sprache bzw. Begriffe sind die drei Gottheiten voneinander getrennt, aber da es nur ein einen Gott gibt sind sie eine untrennbare Einheit, der dreieinige Gott.“

Ich hänge keiner Religion an, weil mir das auch alles zu umständlich ist. Ich sehe hier auch wenig Gründe, die Geisteswelten bzw. den kosmischen Geist irgendwie aufzuteilen und damit die Sache komplizierter zu machen, als sie mutmaßlich ist.

Die Unterscheidung von eigener Geistigkeit des eigenen Bewusstseins und dem Kosmischen Geist ist klar und überaus sinnvoll, aber bei mir finden wir Bewusstsein nur bei den Lebenden, und unmittelbarer Teil vom kosmischen Geist ist man ganz direkt ohne irgendwelche Umwege. Auch mutmaßlich, aber das erscheint mir folgerichtig und eben unkompliziert, deshalb arbeite ich für mich einfach mal damit.

„Wie auch immer, nicht was wir denken ist entscheidend, sondern nur das zählt, was wir tun.“

In welcher Beziehung zählt das?

Naja, so wie wir handeln denken wir ja wohl auch meistens. Man versucht manchmal was wegzudenken, was man ganz klar verbrochen hat, und das nützt tatsächlich wenig.

Aber ich denke, was wir wirklich denken ist ein wesentliches Element unserer erlebten Welt, ganz unmittelbar. Was hinter her als Handlung dabei herauskommt, ist wichtig, aber öfter ist denken selbstwirksam, ein Stück Kosmos für sich. Wenn ich jetzt etwa an die Romane denke, die ich gelesen habe, da machen sich Gedankenwelten auf, die für sich selbst erlebt werden. Und überhaupt sind viele Formen von Kunst eher kommunizierte Innenwelten als konkrete Handlungen.

Das gilt für die Malerei wie für die Musik, aber auch Filme und Fernehen haben einen starken Aspekt, nur für sich selbst sozusagen als Gedanke zu stehen. Und wenn es eher nur Unterhaltung ist. Im Prinzip ist auch Mathematik im Verdacht, einfach nur mal schön sein zu dürfen. Wie auch etwa die Erkenntnisse der Astronomie eher das Träumen von kosmischen Räumen fördern mag, als für irgendwas auf der Handlungsebene nützlich zu sein.



Kommentar vom 01.08.2020 15:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/hirnforschung-und-dualismus-wie-war-das-mit-der-seele/

@hwied 01.08. 10:34

„Warum leben wir, warum gibt es etwas.
Der Wissenschaftler will diese Frage nicht beantworten, die Zunft der Priester beantwortet die Frage mit : „weil Gott sich in der Welt offenbahrt.““

Die Auffassung, dass in der Welt generell Geist mitspielt, ist ziemlich elementar. Und wirklich eine Glaubensfrage. Wenn es um uns selber dabei geht, geht es zunächst mal auch um unsere Stellung als Mensch in der Welt, und darum wie wir welche Erfahrungen mit unserem eigenem Leben machen, und wie wir uns selbst dabei einschätzen.

Ich wäre jetzt was die „Seele“ angeht gar nicht mal für einen Dualismus, sondern eher für die Idee der Komplementarität. Dass wir auf der einen Seite unser Gehirn und die dort laufenden Prozesse haben, die wenigstens prinzipiell von außen zu beobachten sind, aber dass genau der selbe Prozess eben auch seine Innenseite hat, die wir dann in unserer Selbstwahrnehmung sind, als ein existenzielles Faktum.

Der Religion neige ich insofern zu, dass ich vermute, dass nicht nur wir Lebewesen unsere Innenseite haben, sondern dass der ganze Kosmos eine universelle Innenseite hat. Eine Wechselwirkung von Innen und Außen muss hier stattfinden, sonst macht die ganze Idee keinen Sinn. Und ein Dualismus wäre entsprechend noch mal was ganz anderes.

Was mir an den Religionen nicht gefällt, dass sind die Ideen von Unsterblichkeit im Sinne von einem Leben nach dem Tod. Erstmal möchte ich mich nicht aufs Jenseits vertrösten lassen, und zum anderen wüsste ich auch nicht, was ich denn mit einem Jenseits nach meinem Tod überhaupt anfangen soll. Ich meine, ich bin einfach zu sehr ein Säugetier, dass im Prinzip herumlaufen muss um Essen zu suchen, um mich in einer rein geistigen Existenz in einer potentiell anderen geistigen Welt sinnvoll bewegen zu können.

Von daher verstehe ich Ewigkeit eher als eine ewige Gegenwart, und mich selbst als eine befristete Existenz in dieser ewigen Seinswelt, die gemeinsam mit anderen befristeten Existenzen durch die Zeiten reist. Nach meinem biologischem Tod stirbt mein Gehirn, und meine innere Existenz wird sich im allgemeinen Geist auflösen, genau so wie es meinem Körper auch ergeht, dessen Material ja auch in den Ökosystemen wieder recycelt wird.

So viel zum Thema Religion und Existenz.