www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2021/05 (T.J.)


Kommentar vom 31.05.2020 14:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-42-den-israel-palaestina-konflikt-mit-dem-historizismus-entschluesseln/

@Was wir wollen

Was finden wir gut, was unterstützen wir, was glauben wir wirklich? Das sind doch die richtigen Fragen. Nicht Mutmaßungen über Verschwörungen. Es gibt eine Menge von Akteuren auf der Weltbühne, aber was wirklich vernünftig ist, sollten wir wirklich fördern.

Endzustände der Weltordnung sind viele denkbar. Der einfachste Endzustand ist die atomare Apokalypse, danach gibt es nur noch verstrahlte Erde, und für uns keinen Lebensraum mehr. Diese Variante hat auch durchaus eine Wahrscheinlichkeit größer als Null. Aber dies können wir einfach deswegen schon ausklammern, weil es dann eben nichts mehr gibt. Und es ist langweilig, sich damit näher zu beschäftigen.

Konzentrieren wir uns lieber auf Szenarien mit Perspektive. Der reine Kommunismus ist eine Idee, der Marktradikalismus eine Andere, und eine durchgreifende mehr spirituell orientierte Lebensweise noch eine dritte Option, die wiederum eine ganze Vielfalt von Möglichkeiten bereithält.

Wie bekommen wir eine Weltwirtschaft hin, die alle Menschen einschließt? Wie müssen wir die Märkte gestalten, dass das ganze System stabil ist und auch noch gemeinschaftliche Anforderungen wie Klimaschutz, Artenschutz und soziale Absicherung der Menschen ermöglicht? Wie gestalten wir die Aushandlung von internationalen Konflikten?

Wie weit kann die Meinungsfreiheit gehen? Was machen wir mit religiösem Sektierertum, wie weit geht die Toleranz von Intoleranz? Ist es möglich, eine Grundlage zu finden, mit der die meisten religiösen Traditionen und die meisten spirituellen Erfahrungen eingeordnet werden können, dass wir einen gewissen Konsens bekommen, der auch eine Grundlage für die vielen verschiedenen geistigen Konzepte sein kann?

Mystische Geschichten eben als Geschichten zu nehmen, und empirische gesicherte Erkenntnisse erst als gesichertes Wissen anzuerkennen, wäre hier schon mal ein wirksamer Anfang für Weltoffenheit.

Eine soziale Marktwirtschaft, die stabile Steuereinnahmen bringt, mit der die gemeinschaftlichen Aufgaben bestritten werden können, aber auch genug unternehmerische Freiheiten bietet, dass effektiv und innovativ gearbeitet werden kann, wäre auch hier als Lösung in Sicht.

Und eine allgemeine Haltung von Respekt wäre auch eine Grundlage, internationale Konflikte ohne Gewalttätigkeiten zu lösen.

Ein Ende der Geschichte, in dem Sinne, dass es so gut und stabil läuft, dass wir uns damit gar nicht weiter groß beschäftigen müssen, hat auch was von Weltenende. Die Politik und die Medien hätten dann nur noch wenig zu diskutieren, und wir Menschen wären davon dann auch frei. Und könnten uns ganz auf unser eigenes Leben konzentrieren, wie wir glücklich werden können, wie wir den Kosmos für uns erkunden möchten, und welche Spiritualität wir suchen wollen.

Ein ganz entscheidendes Element dabei scheint mir zu sein, dass wir den technischen Fortschritt in der KI dazu nutzen könnten, die derzeitige Leistungsorientierung abzubauen. Sowohl bei uns im Westen, wie auch im Osten z.B. in China. Wenn das produktive Potential durch KI und Roboter so hoch wird, dass man das Meiste im Überfluss produzieren kann, dann kann man den Menschen sehr viel mehr Freiheiten lassen, dass man eben nicht mehr seine ganze Kraft in Ausbildung und Karriere stecken muss, sondern auch einfach gucken kann, was einem im Leben wirklich interessiert, und man dann eben nicht mehr so viel Lernen und Arbeiten muss.

Wenn sich der Leistungskampf bei uns schon entspannt, kann man sich auch daran machen, den jetzt noch armen Ländern wirklich zu helfen, sich an der Weltwirtschaft zu beteiligen. So entspannt sich dann auch der eigentlich längst übermäßige internationale Wettbewerb.

Da kann man in der Schule schon mit anfangen. Nicht nur dauerlernende Einzelkämpfer machen, lieber mehr auf gemeinschaftliche Kompetenzen setzen. Und gemeinsame Projekte üben, und lieber die Arbeitsgruppen in den Wettbewerb schicken. Das vergiftet dann später auch nicht mehr das Arbeitsklima, wenn die Menschen von klein auf gelernt haben, zusammen zu arbeiten.



Kommentar vom 31.05.2020 12:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lesung-im-bunten-buecherladen-filderstadt-2021-debatte-auf-der-buchmesse-leipzig/

@Überwachung und Kommerz

Immerhin kann man Bücherlesen nicht tracken, und auch Blogs wie dieser und eigene Webseiten werden weniger getrackt als E-Books von Amazon. Auch fördert die fehlende Paywall den kulturellen Austausch.



Kommentar vom 31.05.2020 00:04
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/wie-frei-wollen-wir/

@Louisa Sohmen, Willensfreiheit und Respekt

„So unbefriedigend dies auch aus wissenschaftlicher Sicht sein mag – dieses Unwissen ermöglicht uns vermutlich ein Leben in einer demokratischen Gesellschaft. Und das ist doch gar nicht mal so verkehrt.“

Wesentlich scheint es mir zu sein, den Willen eines freien Menschen zu respektieren, wenn er denn vernünftig genug ist. Das ist meine ich die Basis der Menschenrechte. Spekulationen über die Herkunft einzelner Willensbildungen sind recht unwesentlich, und ich finde es auch gut, dass man hierüber so viel gar nicht sagen kann. Wichtig für das Leben ist, dass eine gewisse Autonomie respektiert wird. Das ist die Basis einer freien Gesellschaft.

@Bednarik 30.05. 09:30

„Das Einsperren von Kriminellen dient dazu, die Nichtkriminellen vor ihnen zu schützen, und auch dazu, um potentielle Kriminelle zu demotivieren. Schuld und Bestrafung sind als Begriffe dazu nicht notwendig.“

Das ist schon mal pragmatisch. Das Prinzip Vergeltung ist aber auch nicht ganz unbrauchbar, wenn man sozusagen für seine Taten mit Leiden bezahlen muss, dann bringt das den Rechtsbruch ein Stück weit wieder ins Lot. Sofern das überhaupt möglich ist, zumindest.

Verbrechen sind ja auch eine Art Friedensbruch und ein Angriff auf das staatliche Gewaltmonopol. Beides, die Macht des Staates und den Bruch des Friedens will man mit den Haftstrafen wiederherstellen.

Die psychologischen Spitzfindigkeiten wie die von Libet führen jedenfalls zu nichts.

@hwied 29.05. 20:12

„Aus dem Libet Experiment auf den (un)freien Willen zu schließen, das zeigt nur, dass Bewegungen einen anderen Weg gehen als zuerst Denken, dann Handeln.“

Gute Idee, genau das zeigt, wie manche Experten mit Schnellschüssen nur Verwirrung stiften.

Das Unbewusste ist ja auch ein Sammelsurium der eigenen Einsichten, Einstellungen und Strategien, die als Ganzes eine Person ausmachen. Das Bewusstsein ist nur das aktuelle Erleben in konkreten Situationen, die Person als Ganzes hat frei zu sein, hat Respekt verdient. Oder eben auch mal nicht, und wandert dann auch mit Fug und Recht in den Knast.



Kommentar vom 30.05.2020 15:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-42-den-israel-palaestina-konflikt-mit-dem-historizismus-entschluesseln/

@Michael 30.05. 12:14

Ein interessanter Link von Ihnen:

https://www.reflab.ch/die-evangelikalen-und-das-apokalyptische-weltbild/

„Die weltweite Vereinigung der vom wahren Glauben abgefallen Kirchen und schließlich aller großen Religionen zu einem Welteinheitskirche – als spiritueller Basis der antichristlichen Herrschaft.“

Das erscheint mir insofern gruselig, dass man doch nur zu einem umfassenden Verständnis von spirituellen Aspekten des Lebens kommen kann, wenn man eben überall mal guckt, sich vernünftige Gedanken macht, und sich daraus tragfähige Konzepte macht, die dann auch tragen können.

Natürlich führt das zur Relativierung auch des christlichen Glaubens. Stecken hier wiederum einfach nur die Pfaffen dahinter, denen ihre Rolle in den Gemeinden auch ein einträgliches Einkommen beschert?

Die apokalyptischen Aspekte des Kommunismus vom Endsieg über den Kapitalismus haben auch einen Aspekt vom Kampf Gut gegen Böse. Aber keinesfalls ein Weltenende, nur ein Ende der ewigen Geschichte, in der Nationalstaaten, kommandiert von Imperialisten, ständig um die Vorherrschaft streiten, und die Menschen dabei nur benutzt werden.

Ich finde beides, sowohl Bemühungen um eine religiöse Basis, die jeder nachvollziehen kann, sind sehr wertvoll, als auch eine internationale Verständigung, die Standards im Miteinander findet, mit denen man ohne Kriege zurecht kommt. Es erscheint mir recht fürchterlich, gerade die besten Tendenzen, die man überhaupt beobachten kann, nur im Zusammenhang einer bösen Weltverschwörung zu sehen.

Neben dem Einkommen der Pfaffen sind hier dann noch die Einkünfte der Waffenproduzenten in Gefahr. Fast kein Wunder, dass derartige Tendenzen in dem Land grassieren, dass über die Hälfte aller Waffen dieser Welt produziert. Dass hier Klimaschutz gerne auch zur Fälschung erklärt wird, ist noch ein Hinweis, dass hier tatsächlich geschäftliche Interessen Einzelner den apokalyptischem Unfug fördern.



Kommentar vom 30.05.2020 00:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-42-den-israel-palaestina-konflikt-mit-dem-historizismus-entschluesseln/

@Michael 29.05. 13:13

„Meinen Sie, das Thema Apokalypse / Apokalyptik wäre auch von weiterem Interesse? Darüber denke ich derzeit viel nach.“

Mir scheint, dass die Idee des endgültigen Wiederauftritts des Messias und des folgenden Weltenendes schon ein wesentlicher Teil nicht nur des Nahostkonflikts ist. Auch der kalte Krieg war davon wesentlich beeinflusst. Man hat hier die Vernichtung der ganzen Welt riskiert, nur um das sozialistische System zu bekämpfen. Ohne die Idee des gottgewollten Weltenendes wäre das nach rationaler Betrachtung die Sache nicht wert gewesen.

Einerseits hielt man das kommunistische System für gottlos und damit auch von Gott selbst mit bekämpft, man wähnte sich fest auf der richtigen Seite, und dass Gott wohl dafür sorgen würde, dass schon nichts passiert – es sei denn, Gott will sowieso das Weltenende, und vollzieht dies mittels der menschengemachten Atomwaffen. Auch dann wäre es die richtige Wahl, auch unter höchsten Gefahren für den ganzen Planeten dieses gottlose kommunistische System zu bekämpfen, um dann nach dem folgenden Weltenende ins Paradies zu gelangen, weil man ja zu Lebzeiten auf der richtigen Seite stand.

Ich denke, genau dieser Wahnsinn hat die USA und einen Teil ihrer Verbündeten dazu getrieben, derartige völligstens unverantwortliche Risiken einzugehen. Ich gehe dabei davon aus, dass hier die Nato der Rüstungstreiber war, die Sowjets hatten überhaupt nicht die Mittel, uns wirklich unter Druck zu setzen, und sind dann am Ende auch an den aufgezwungenen horrenden Rüstungsausgaben wirtschaftlich kollabiert.

Wir haben hier das Glück gehabt, dass die Sowjets und insbesondere Gorbatschow eben keinen religiösen Wahnsinn gefahren haben, und den realen Gegebenheiten ins Auge gesehen haben: besser jetzt aufgeben, bevor die ganze Welt dabei drauf geht.

Dies wäre nebenbei auch nicht im Sinne der Ziele des Kommunismus gewesen. Das war zwar auch eine fundamentalistische Ideologie, die in keinster Weise zu fördern ist. Aber eben ohne Messias und vor allem auch ohne Weltenende. Immerhin das.



Kommentar vom 29.05.2020 16:32
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/was-geschah-am-oroville-damm/

@Mistelberger 29.05. 09:28

„Nimmt man den ganzen Krempel unter die Lupe sieht die Bilanz der Deutschen Energiewende sehr bescheiden aus, siehe “Per capita CO2 emissions” oben.“

In der Tat sind wir hier nicht Weltmeister. Auch weil wir nicht mehr viel Atomstrom im Mix haben. Das sehe ich aber doch zweischneidig. Der Weiterbetrieb unserer AKWs wäre sicherlich wirtschaftlich, allerdings würde ich mir hierfür eine Haftpflichtversicherung wünschen. Jeder PKW-Halter braucht die, und die Stromkonzerne haben gar nicht das Geld, bei einen Unfall wie in Tschernobyl die Haftung zu übernehmen, die Schäden muss dann der Steuerzahler übernehmen. Ich würde mich nicht wundern, wenn der Profit mit den alten AKWs ganz schnell dahin wäre, wenn die Betreiber eine Haftpflichtversicherung vorweisen müssten.

Und ob neue AKWs überhaupt noch wirtschaftlich sind, wenn in Zukunft Wind- und Solarstrom unter 5 ct die kWh kommen, ist wirklich fraglich. Außerdem hat unser Nachbarland Frankreich reichlich Atomkraft, was im länderübergreifendem Strommix schon ein wesentlicher Faktor ist. Ich glaube, das damit das gemeinsame Potenzial der Atomkraft in Mitteleuropa schon fast ausgeschöpft ist.

Wenn insbesondere die Fahrzeugakkus noch mal leichter und billiger werden, und dann überwiegend Elektroautos unterwegs sein werden, haben wir hier zusätzlich ein erhebliches Potenzial, nur mit diesen Akkus schon so viel Netzunregelmäßigkeit aufzufangen, dass die französischen AKWs als zusätzliches Backup für ganz Mitteleuropa reichen.



Kommentar vom 29.05.2020 00:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-42-den-israel-palaestina-konflikt-mit-dem-historizismus-entschluesseln/

@Apokalypsen und Historizismus

Die Idee von Apokalypsen in den verschiedensten Religionen ist wohl vielfältig vorhanden. Ein Weltenende muss irgendwie psychologisch attraktiv sein. Es entbindet irgendwie von Verantwortung der Zukunft gegenüber, es konzentriert den Blick auf das aktuelle Sein, wie auch auf das eigene Seelenheil.

Gerade das können wir derzeit überhaupt nicht gebrauchen, kommen wir doch in ein neues Zeitalter, wo wir weltweit zusammen gegen den Klimawandel vorgehen müssen, und auch anderweitig mit der Natur besser umgehen sollten. Und seit es Atombomben gibt, müssen wir auch noch lernen, unsere internationalen Beziehungen ohne Krieg zu bestreiten.

Wenn die Apokalypse tatsächlich als Schicksal eines Totalversagens der menschlichen Zivilisation Realität werden sollte, dann hätten die einschlägig religiös Radikalen sogar Recht. Womöglich fördert diese Untergangshaltung wiederum ja sogar den Untergang in der Realität.

Dass wir das hier mit ausgewachsenem Wahnsinn zu tun haben, liegt nahe. Es sollte klar sein, dass unsere Zivilisation bestehen wird, wenn wir es vernünftig in die Hand nehmen, und es sollte auch klar sein, dass wir uns in 20 Minuten mitsamt der ganzen Natur um uns herum vernichten können. Das liegt ganz an uns, wie wir es machen.

Der lokale nationale Historizismus wiederum ist eine ganz andere Geschichte. Wir haben ja tatsächlich eine historische Vergangenheit, und die Frage, wo jetzt alte Gewohnheitsrechte noch gelten, oder wo diese inzwischen abgelaufen sind, ist tatsächlich oft eine schwierige Frage.

Die israelische Landnahme nur aus der 2000 Jahre vergangenen Besiedlung heraus zu begründen, wäre entsprechend dünn. Wenn dagegen die ewige immer wieder aufflammende Judenverfolgung als die Hauptbegründung für die Etablierung eines jüdischen Staates herangezogen wird, so ist dieses akzeptabler.

Insbesondere die aktuelle Situation könnte aber schwierig werden, wenn die militärischen Kräfteverhältnisse sich ändern würden.

Die Palästinenser können tatsächlich darauf pochen, dass man ihnen vor gerade mal 70 Jahren ihr Land geklaut hat. Andererseits haben die Israelis inzwischen ihre Städte und eine Infrastruktur aufgebaut, wo vorher nur Wüste war, wo ich dann meine, das dieses mehr wiegt, als die Aneignung von Grundstücken, die vorher im wesentlichen Wüste waren.

Wenn man die Israelis wieder vertreiben würde, wäre dieses deshalb ganz klar Unrecht. Eine gewisse Entschädigung für gestohlenes Bauland könnte man aber erwägen.

Wenn es die Palästinenser nicht schaffen, sich was aufzubauen, dann ist das auch ein eigenes Versäumnis. Die arabischen Nachbarn in Ägypten, Jordanien, Libanon und Syrien kommen auch nicht so recht vorwärts, das Elend der Palästinenser ist eher am Rande die Folge der Vertreibung. Hätte die Einwanderung der Israelis überhaupt nicht stattgefunden, würde es den Palästinensern mutmaßlich kaum besser gehen.

Nur die Medien hätten dann ein Dauerthema weniger.



Kommentar vom 27.05.2020 17:45
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/was-geschah-am-oroville-damm/

@Holzherr 27.05. 08:18

„Im Gegenteil: das Netz wird sogar teurer und bringt gleichzeitig weniger Einnahmen.“

Für die Stromkonzerne etwas ungünstig, aber plus für den Kleinverbraucher, da bin ich nicht gegen. In jedem Falle schon mal Klimaschutz, den man selber realisieren kann. Wir brauchen ja für die Klimawende sowieso jede Menge mehr PV, ob es jetzt den Konzernen ungünstig kommt oder nicht.

@Mistelberger 27.05. 09:11

„544 Terawattstunden pro Jahr verbrauchen Deutschlands 83 Millionen Einwohner. Das macht pro Kopf und Tag im Schnitt 18 Kilowattstunden. Bei mir waren es in 2019 laut Abrechnung 833 kWh oder 2,3 kWh/Tag.“

Laut Wikipedia für 2015 600 TWh, davon gehen nur 24,8 % aufs Konto der Haushalte. Also sind das pro Kopf nur 4,9 KWh am Tag, was wir in unseren Privathaushalten verbrauchen.

Hier verbrauchen die Industrie- und Gewerbekunden den meisten Strom. Aber die können ja auch PV-Anlagen auf ihre Dächer packen. Wobei insbesondere die Großverbraucher den Netzstrom deutlich günstiger beziehen können wie die Privatverbraucher, bei letzteren ist das finanzielle Einsparpotential deshalb sehr viel größer. Dafür bekommen die Industrieverbraucher größere PV-Anlagen dann wiederum günstiger.

Das macht alles noch keine Klimawende komplett, aber ich finde, es geht in die richtige Richtung. Mehr Windenergie, neue Fernstromleitungen, Elektromobilität und Speicherlösungen, Wasserstoff aus Überschüssen und andere Backuplösungen fehlen dann noch. Auch große PV-Anlagen, insbesondere in sonnenreicheren Gegenden, werden dann auch noch nötig sein.



Kommentar vom 26.05.2020 23:53
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/was-geschah-am-oroville-damm/

@Holzherr 26.05. 16:28

„Zusammengefasst: Es ist kein unglücklicher Zufall der Geschichte, dass es Dinge wie ein Strom- oder ein ganze Siedlungen versorgendes Wassernetz gibt. Nein, Dinge wie ein überall hinreichendes Stromnetz haben Wohlstand in der Breite überhaupt erst möglich gemacht.“

Ich meine ja nicht komplette Selbstversorgung, sondern einfach einen Anfang mit PV-Anlage und kleinem Batteriespeicher. Wenn man ein passendes Dach hat, lohnt sich das ja sogar finanziell. Ich zahle z.Z. 25 ct pro Kwh für den Strom aus dem Netz. Wenn ich nur in etwa soviel Paneele auf dem Dach habe, wie ich auch selber an Strom verbrauchen kann, dann wird das für mich sicher noch wirtschaftlich sein. Vermutlich wäre auch eine kleine Batterie noch wirtschaftlich, die nur die Abendstunden versorgen kann, das aber regelmäßig. Wenn die dann leer ist, und keine Sonne scheint, beziehe ich eben wie gewohnt meinen Strom aus dem Netz. Aber ich könnte wohl etwa meinen halben Stromverbrauch so decken, und entsprechend Geld und Treibhausgase dabei einsparen.

Das Stromnetz ist gut und wichtig, und muss für eine komplette Klimawende wohl auch noch ausgebaut werden. Aber den beschriebenen Anfang kann man wenigstens selber machen. Wenn mal Elektroautos attraktiver werden, kann dann die eigenen PV-Anlage noch mal etwas größer sein, sofern ich eine eigene Steckdose in der Garage bzw. am Stellplatz habe.

„Unter der Annahme von 20 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Person und Tag...“

Also ich verbrauche derzeit als Singlehaushalt nur 5 Kwh Strom am Tag. Für Computer, Fernseher, Elektroherd und Kühlschrank, dazu noch die LEDs für die Beleuchtung.



Wegmoderierter Kommentar vom 26.05.2020 18:15
https://scilogs.spektrum.de/hlf/stochastische-prozesse-und-der-sieg-des-sozialismus/

@Was man wirklich braucht

Modelle, die nicht die Einzelheiten des Konsums berücksichtigen, greifen natürlich recht kurz. Es gibt einerseits sinnvollen und essentiellen Konsum, andererseits Konsum, der eigentlich eher nur Statussymbol und damit psychologisch angetrieben ist. Dieser psychologische Konsum kann sehr variabel sein, ohne wirklich Leid zu verursachen, auch wenn er einen großen Teil der Gesellschaft betrifft.

Der essentielle Konsum spielt eine ganz andere Rolle. Was wir wirklich zum Leben brauchen, hängt auch ganz schnell von völlig unwirtschaftlichen Sachverhalten ab, wenn z.B. eine große Dürre die Landwirtschaft trifft, ist dass ganz schnell auch damit nicht mehr auszugleichen, dass man z.B. sein Privatauto abschafft.

Wenn der Klimawandel weltweit der Landwirtschaft Schwierigkeiten macht, hat man wesentlich mehr konkrete Auswirkungen, als wenn nicht genug Lithium für die Elektrifizierung des gesamten globalen Fuhrparks vorhanden ist. Die meisten Menschen würden mit einem Fahrrad oder maximal einem E-Roller auskommen können. Auf Fleisch verzichten zu können, ist viel schwieriger.

Technische Lösungen sind in verschiedenen Bereichen eben auch verschieden einfach. Wo hier wirklich Schmerzgrenzen sind, ist recht variabel.



Kommentar vom 25.05.2020 12:34
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/wissenschaft-in-der-kritik-esoterik-und-okkultismus-im-hoch-die-fatale-logik-eines-zeitgeistes/

@demolog 18.05. 09:25

„….prima, das tolle Gerede von Gott also nur die alte Deutung von Gut und Böse. Und der ewige Test, die zur Existenzfrage wird, wenn die Bedingung nicht erfüllt wird?
Und ich dachte, wir sind wirklich frei…so frei, wie wir individuel eben sein können. So hatte ich meinen Frieden mit meiner Unfreiheit gemacht, aber das war dem Rest der Welt nicht recht. „

Sehr interessante Gedanken, auch wenn dieser Blog schon fast aus ist. Deshalb dennoch einige Anmerkungen.

Man lebt in der Tat zunächst sein eigenes Leben, in beschränktem Rahmen, und mit menschlichen Mitteln. Die Freiheit hat recht enge Grenzen.

„Aber vielleicht ist es auch viel einfacher und weniger höherdimensional: alles was ist, ist nur auf Erden und also auch Gott ist kein höherdimensionales Wesen, sondern eine emergente Entität, die nur durch uns Menschen (und Tiere) existiert und deren Bezug zueinander der Schlüssel zur Emergenz eines Gottes sei.“

Gute Idee, Gott als Emergenz der Lebenden. Für Kultur und Religion gilt das wohl ziemlich, und das Geistige wird sich tatsächlich um das Leben herum drehen. Aber noch was grundsätzliches Physikalisches könnte dennoch dabei sein, einen Gott, der auch auf dem Mond und dem Mars sowie im interstellarem Raum präsent ist.

„Und so kann ich meinen neuen Gott nicht lieben. Und vor allem vielleicht sogar aus einem Grund: Narzismus soll ja ungesund sein. Denn der “freie Mensch” ist göttlich”. Muß ja.„

Mit unserer Göttlichkeit ist es denn tatsächlich sehr begrenzt, wir sind immer noch ein Säugetier, das herumlaufen muss, um Nahrung zu finden. Wenn das Menschliche mal weiterführt, sind das aber auch Pluspunkte.

„Sollte also mein gegenwärtiger Zustand das sein, was die Menschen meinen, wenn sie Freiheit sagen, dann hätte ich gerne darauf verzichtet und in seliger Melancholie den Lauf der Welten seinen Weg gehen lassen. Wer nicht gegen das Unmögliche ankämpft, leidet nicht am Stockholmsyndrom, sondern gibt sich zufrieden mit dem, was ist und erreicht wurde, und erst die “Überformung” von Geist führt zu dem Problem, das man bewusst dem Stockholmsyndrom verfällt, weil die Veränderung drastisch ist und man seine gewohnte Seligkeit verliert.“

Die Anforderungen unserer Kultur, der Leistungsgedanke unserer Gesellschaft, ist in der Tat ein Gefängnis, aus dem man sich besser befreien sollte. Einfach als Mensch zu leben, und ein entspanntes Miteinander mit seinen Mitmenschen und der Tragfähigkeit der Ökosysteme zu praktizieren kann schon genügen, ein Leben zu führen, dass man frei nennen kann. Mehr braucht es gar nicht.

„Bescheidenheit ist keine Zier. Sie ist eine existentielle Notwendigkeit, die man auf der Erde offenbar vergessen hat. Und wenn man diese Notwendigkeit vergessen oder verloren hast, dann kommen oft die Ratgeberliteraturen bei raus, weil man den Mangel empfindet und analysiert und sich als göttlicher Botschafter im Nachvollzug (man ist ja plötzlich Gottlos) der Welt andient.“

Volle Zustimmung. Wir brauchen gar nicht so viel für ein gutes Leben, keine Höhenflüge, wenn wir bei uns selber bleiben können. Das einfache Sein, wenn wir unsere Arbeit gemacht haben, unsere Freunde haben, mit denen wir zusammen sein können, und einfach aufmerksam dabei sind, dann haben wir das Meiste schon gefunden. Mehr als was das Leben von uns fordert, müssen wir auch nicht liefern. Sind wir damit fertig, dann haben wir eigentlich frei.



Kommentar vom 22.05.2020 00:07
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/was-geschah-am-oroville-damm/

@Martin Holzherr 21.05. 12:46

„Die Leute helfen sich durch die Installation von Notstromaggregaten oder auch durch die Kombination von Solardächern mit Batterien.“

Etwas kurz offtopic:

Auch eine Variante, mit der Klimaschutz auch ohne Mitwirkung der Stromkonzerne dennoch vorwärts kommen kann. Alle Dächer schon mal mit PV nutzen, eine eher kleine Batterie im Keller, zusätzlich das Elektroauto mit eigener Steckdose am Haus. Und wenn dann noch die Arbeitgeber mitziehen, und auch PV auf dem Dach installieren, wo die Autos tagsüber, wenn die Sonne scheint, auch aufgeladen werden, dann hat man schon mal was.

Das wäre durchaus auch ein Anfang, den viele selbst realisieren könnten. Wenn dann die Stromkonzerne doch noch aktiv werden, und neue Fernstromtrassen bauen, sowie der Ausbau der Windenergie endlich mal weitergeht, um so besser.



Kommentar vom 21.05.2020 16:10
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/wissenschaftler-als-gegner-von-corona-massnahmen-der-grat-zwischen-gesunder-wissenschaftlicher-skepsis-und-unterstuetzung-der-absurden-querdenker-bewegung/

@Spezialinteressen

Was die Mediziner in der Coronakrise zum Besten geben, ist auch aus dem spezifischem Blickwinkel des medizinischem System heraus motiviert.

Bei aller Fachkompetenz, so schlägt man hier natürlich Alarm, wenn es in den Krankenhäusern voll wird. Neben dem Leid der Coronapatienten, das man mit ansehen muss, steigt hier die ohnehin schon überwiegend zu hohe Arbeitsbelastung. Und man hat sicher auch keine Lust, bei den sonstigen Aufwendungen zu sparen, um Platz für Coronapatienten zu haben.

Dabei dürfte durchaus bekannt sein, dass im derzeitigem Anreizsystem auch lukrative Maßnahmen durchgeführt werden, die man eigentlich auch unterlassen kann. Insofern ist hier schon genug Potential, mit mehr Coronapatienten in den Krankenhäusern klar zu kommen.

Ich denke, die Politik hat hier überwiegend passable Kompromisse gefunden, und die Lockdownmaßnahmen waren in gewissem Maße angemessen. Wobei hier die Mediziner schon auch Druck gemacht haben, und sind dabei auch von den Medien umgehend gehört worden, wenn die Politik mal aus Sicht der Mediziner nicht genug unternommen hat. Das konnte man weltweit beobachten, insbesondere hat es Trump wohl die Wiederwahl gekostet.

Was ich nebenbei sowieso ganz gut finde.

Aber gegen etwas weniger Lockdownmaßnahmen und etwas höhere Infektionsraten hätte ich auch nicht protestiert. Zumal die wirtschaftlichen und sozialen Nebenwirkungen wohl erst noch abgewartet werden müssen, um hier eine abschließende Bewertung vorzunehmen.

Einerseits ist die schnelle Entwicklung der Impfstoffe unbedingt zu würdigen und zu begrüßen, allerdings hätte man bei der Impfstoffproduktion wohl doch deutlich mehr Tempo machen können, wenn man schon im letzten Herbst den Patentschutz eingeschränkt hätte, und alle Möglichkeiten genutzt hätte, eine maximale Produktionsgeschwindigkeit zu erzielen. Angesichts der Kosten der Lockdownmaßnahmen wäre das sehr sehr wirtschaftlich gewesen, und würde auch aktuell die Mutationsraten des Virus reduzieren. Gerade hier kam von den Medizinern wenig.

Hätten wir genug Impfstoff gehabt, wäre die Dritte Welle trotz britischer Variante von den Infektionsraten her schonmal schwächer ausgefallen, aber mit mehr Durchimpfung der Risikogruppen vor allem mit sehr viel weniger Krankenhausbelegung und weniger Todesopfern dahergekommen.

Und aktuell wäre dann sogar wohl die ganze Sache bei uns Geschichte, was jetzt aber eben aufgrund der langsamen Durchimpfung noch ein paar Monate dauern wird.



Kommentar vom 21.05.2020 00:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-41-von-ns-gleichsetzungen-und-vergleichen-sophie-scholl-und-roland-baader/

@Religiöse Nebenwirkungen

Die Tage habe ich im Fernsehen eine recht radikale Jüdin gesehen, die meinte, man könne auf dem Tempelberg eine neue Synagoge errichten. Das sei doch Gottes Wille, er würde die Juden schon genügend unterstützen.

Ich hoffe, ich habe das so richtig in Erinnerung. Extrapoliert auf die ganze Situation Israels ergäbe sich die Konsequenz, dass es keine Frage ist, dass Israel mit seiner Politik der Stärke auch weiterhin Erfolg haben muss, weil ja nun Gott dahinter steht. Man bedenkt hier offenbar nicht, dass man die Militärausgaben irgendwann nicht mehr finanzieren könnte. Und die Konfrontation von 9 Mio Israelis mit 300 Mio feindlichen Muslimen in der Nachbarschaft irgendwann in ein anderes militärisches Kräfteverhältnis ausufern könnte.

Auf der anderen Seite mögen sich entschiedene Muslime denken, dass das ja wohl nicht wahr sein kann, dass man mit 300 : 9 ja wohl irgendwann diese Auseinandersetzung gewinnen müsste, schließlich habe man den richtigen Glauben und die richtige religiöse Einstellung.

Hier kann man nur hoffen, dass sich die gemäßigten weltoffenen Kräfte durchsetzen.

Die Palästinenser im Gazastreifen sollen in den letzten Jahre 10.000 Raketen gebaut haben. Ich schätze mal, dass dieses Geld und diese Mühen besser für Entsalzungsanlagen und eine Infrastruktur angelegt gewesen wäre. Man hätte es sich längst im Gazastreifen gemütlicher machen können. Das man sich hier unbedingt ein Potential von Gewalttätigkeiten gegenüber Israel erhalten wollte, erscheint mir allein schon deswegen für unsinnig, weil es militärisch praktisch nichts bringt.

Wenn sich zwei Kontrahenten bekriegen, weil beide Seiten meinen, eine bevorzugte Beziehung zu Gott zu haben, so ist das schon ziemlich prekär.

Der Kampf der Sachsen gegen eine Christianisierung konnte wenigstens ein Endergebnis haben: Der katholische Kaiser hat gewonnen, die heidnischen Götter haben versagt, und sind damit erstmal weg von der Bühne.

Vielleicht ist das ja sogar was fatales an allen monotheistischen Varianten: Der Verlierer in der Auseinandersetzung wechselt nicht den Gott, sondern nur die Konfession, was eben weniger endgültig ist. Und was es erlaubt, den Kampf später wieder aufzunehmen und fortzusetzen.



Kommentar vom 19.05.2020 16:54
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/was-wir-vom-raetsel-bewusstsein-lernen-koennen/

@Stegemann 19.05. 13:48

„Mal wird er rot, mal grün etc. Das sind dann die Mutanten [simplifiziert ausgedrückt].“

Trotzdem können Viren riesigen Schaden anrichten. Sie evolvieren eben doch, und werden dabei kaum absichtlich von den Wirtszellen in ihren Mutationen unterstützt. Ihre Evolution ist dann im Wesentlichen zufällig.

Dass Mutationen ganz durch Zufall entstehen, und nur die Selektion dafür sorgt, dass etwas Gerichtetes daraus wird, bleibt möglich. Kann man das nicht nachrechnen? Wenn sinnvolle Mutationen häufiger wären als sinnlose, statistisch erwartet, dann müsste man hier entweder einen zelleigenen Prozess annehmen, wie Ihnen das wohl vorschwebt, oder es würde ein kosmischer Geist mitspielen, wie ich meine, und über auch mal gezielte Quantenzufälle dann eher sinnvolle Mutationen verursachen.

So oder so, wir haben es mit etlichen 100.000 Jahren zu tun, die es braucht, dass sich eine Spezies richtig ausbildet und weiterentwickelt, und neue Arten entstehen können. Hier kann die Beobachtung, dass fast jedes biologische Detail seinen Sinn im Organismus hat, den Schluss nahelegen, dass hier eine durchgehende intelligente Konstruktion dahinter steckt. Man hat hier nicht vor Augen, dass Millionen von Individuen stets fähig sind neue Mutationen zu erzeugen, da ist dann über tausende von Generationen doch jede Menge Gelegenheit, Bauanleitungen für verbesserte Proteine auch ganz per Zufall zu erzeugen.

Hat sich die Bauanleitung für das neue Protein erstmal einmal gebildet, kann dann die Selektion dafür sorgen, dass sie sich nachfolgend in der ganzen Population ausbreitet und irgendwann zum Standard wird. Und diese Ausbreitung vorteilhafter Eigenschaften kann mit ganz vielen Innovationen gleichzeitig passieren. Hier werden dann die Größe der Population und die langen Zeiträume maßgeblich.

In diesem Sinne muss man vom Individuum weg, und die ganze Population in den Blick nehmen.



Kommentar vom 19.05.2020 13:01
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/was-wir-vom-raetsel-bewusstsein-lernen-koennen/

@Stegemann 19.05. 08:31

„D.h. in meiner Vorstellung gibt es ebenso Freiheitsräume für neue Genotypen, aber nicht rein zufällig, sondern ausgelöst durch die Interaktion von Leben mit Umwelt.“

Entscheidend ist wohl in jedem Fall, dass wir Freiheitsräume brauchen, ohne dem sich keine Gelegenheiten für sinnvolle Mutationen der Basenfrequenzen bieten.

Ob die Mutationen jetzt rein zufällig sind, ist eine Frage für sich. Eventuell könnte die Zellregulation bemerken, dass es einen Bedarf für ein besseres Hämoglobin gibt, und in der Folge den Genabschnitt, der das Hämoglobin codiert, zu einer verstärkten Mutationsrate freigeben?

Wenn es dagegen um die Evolution des Coronavirus geht, so hat dieser ja nun keine eigene Zellregulation, und müsste hier also komplett auf zufällige Mutationen angewiesen sein. Aber auch hier braucht es unbedingt einen Möglichkeitsraum, etwa dass eine Verbesserung der Übertragbarkeit überhaupt möglich ist. Und jede Menge Infizierte, je mehr davon, desto mehr Experimentierfeld hat das Virus.



Kommentar vom 18.05.2020 16:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-41-von-ns-gleichsetzungen-und-vergleichen-sophie-scholl-und-roland-baader/

@einer 18.05. 08:31

„Auch der Babylonische Gefangenschaft war die einseitige Aufkündigung des Vasallenverhältnis durch den jüdischen König vorausgegangen. Das eine Strafexpedition folgen würde war zweifelsfrei vorhersehbar.“

In der Tat sind die Gewalterfahrungen der Juden im Altertum nichts besonderes gewesen. 1000 Jahre später haben sich z.B. die Sachsen mehrfach gegen die Übernahme des Christentumes gewehrt, letztlich ohne Erfolg. Was das Besondere an den Juden ist, ist dass sie es geschafft haben, ihren Glauben gegen alle Widerstände zu bewahren. Von dem Heidentum des vorchristlichen Sachsen ist fast nichts übrig geblieben.

Selber Schuld zu sein, dass man verfolgt wird, weil man seinen Glauben nicht aufgibt, ist man wohl eher nicht, finde ich. So sind die Juden auch ein Vorbild für alle, die es mit Religionsfreiheit ernst meinen.



Kommentar vom 18.05.2020 15:36
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@Stegemann 18.05. 14:49

„Ich behaupte, es gibt absolut keine endogenen zufälligen Mutationen, die relevant wären.“

Wenn sich über 100 Generationen in einer Population mit 10.000 Individuen zunächst in einem Individuum durch Mutationen ein Hämoglobin bildet, dass effektiver Sauerstoff bindet, so hat das doch eine gewisse Wahrscheinlichkeit größer als Null.

„Woher soll denn der Zufall wissen, dass er sich im Himalaya befindet und ein effektiveres Hämoglobin generieren soll.“

Natürlich kann der Zufall selber das nicht wissen, deswegen ist diese Hämoglobinmutation ja auch bei Populationen ohne entsprechenden Bedarf genauso wahrscheinlich. Nur dort bringt sie keinen Vorteil, wahrscheinlich sogar einen Nachteil, z.B. erhöht da die Gefahr von Trombosen, wird sich also nicht nur nicht durchsetzen, sondern sogar ganz schnell wieder verschwinden.

So denke ich jedenfalls wie Evolution funktioniert. Weil die Innovationen so selten sind, deswegen verläuft die Evolution ja auch so langsam. Was schneller geht, ist, dass sich im Zuge der sexuellen Fortpflanzung die Häufigkeiten bestimmter Genvarianten in einer Population zügig verändern können.

Wie soll das denn sonst funktionieren? Woher weiß denn das Genom, welche neuen Proteinvarianten jetzt mal ausprobiert werden können? Das wäre sehr interessant, wenn es hier solche Kompetenzen gäbe. Aber soweit hier nichts bekannt ist, wie das gehen könnte, bleibt ja nur Versuch und Irrtum übrig. Und geistige Beteiligung.



Kommentar vom 18.05.2020 14:00
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@Stegemann 18.05. 12:34

„Der Zufall liegt hier also im Labyrinth selber.“

Wenn es für eine neue Anpassung, wie das Leben im Himalaya, mehrere Möglichkeiten gibt, wie diese konkret erfolgen kann, dann entscheidet schon der Zufall etwas mit. Die Mutation, die schneller auftritt, macht dann erstmal das Rennen. Wenn ein effektiveres Hämoglobin schon für mehr Sauerstoff sorgt, braucht es keine größere Lungen mehr.

@Grams 18.05. 11:19

„Zufall hin, Zufall her: Veränderungen (genetische Mutationen oder epigenetische Modifikationen) geschehen nicht zielorientiert. Diese Grundannahme Darwins steht unerschüttert im Raume, soweit ich sehen kann.“

Naja, wenn man wie ich von der Möglichkeit geistig mitbestimmter Quantenzufälle ausgeht, kann dies natürlich auch bei Mutationen passieren. Die Einschränkungen der Macht des Zufalls in der Evolution bleibt dabei erhalten, auch dann bleibt der Möglichkeitsraum die treibende Kraft, in den sich alles hinein entwickelt. Geistig bedingte Elemente wären nach wie vor die Ausnahme, und ein Kreationismus nur sehr eingeschränkt am Werke.



Kommentar vom 18.05.2020 01:11
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@Stegemann 17.05. 18:26

„Um es bildlich zu sagen: das Genom ‘tastet’ die Umwelt nach Entwicklungs- (Wachstums-) Möglichkeiten und -grenzen ab, möglicherweise nach dem Prinzip Versuch/Irrtum (was etwas ganz anderes ist als Mutation/Selektion)“

In einer Population ist ein gewisses Maß an Mutationen stets dabei, alles Mögliche auszuprobieren, meist sehr viel häufiger zum Nachteil der jeweiligen Individuen, aber eben hin und wieder ist was Produktives dabei. Hier wird in der Tat der Möglichkeitsraum ständig ausgetestet, so dass manche Mutationen sogar fast zwangsläufig irgendwann auftreten müssen.

Wenn beispielsweise eine Sippschaft in den Himalaya umzieht, werden hier Mutationen, die z.B. die Sauerstoffversorgung verbessern können, auf die eine oder andere Art auftreten, und sich danach in der Population ausbreiten. Die selben Mutationen werden sicher auch ohne Umzug auftreten, aber sich dann eben nicht in der Population ausbreiten.

Sie werden bestenfalls eine Weile in den Genomen der nächsten Nachkommen herumdümpeln, bis sie von selber wieder herausgekreuzt werden. Die Selektion ist dabei letztlich die treibenden Kraft, der Möglichkeitsraum führt zu den wirklichen Innovationen.

In der Regel ist die sexuelle Fortpflanzung schon sehr wirksam. Eine Population verfügt für jeden Genabschnitt über eine ganze Palette von Varianten, die sich im Falle einer Veränderung der Umwelt recht schnell in ihren Häufigkeiten innerhalb der Population verändern können. Hier müssen oft gar keine neuen Mutationen passieren, das Angebot von Genvarianten ist schon sehr reichhaltig, um auf Vieles reagieren zu können.

Wenn etwa eine andere Population in sonnigere Gegenden umzieht, müssen keine neue Mutation passieren, die für eine dunkleren Haut sorgen. Die Varianten für dunklere Haut sind längst im Genpool vorhanden, und können sich sofort ausbreiten, sobald sich die Umweltbedingungen ändern.

In dem Sinne kann man dem Genom eine Eigentendenz, sich stetig weiterzuentwickeln, zuschreiben. Die Genome ganzer Populationen sind so ständig in gewisser Bewegung, die beispielsweise bei Räuber-Beute-Beziehungen immer wieder Varianten durchprobieren.

Die Nervensysteme spielen hier immer ganz vorne mit, neue Ideen von Verhaltensweisen, die dann noch als Kultur an die Nachkommen weitergegeben werden, erfordern wiederum Reaktionen auf der Ebene des Genoms. Dazu kommen dann noch epigenetische Effekte, die dabei helfen, sich an schnelle Umweltänderungen anzupassen.

Wenn etwa Orcas eine neue Jagdstrategie erfinden, müssen die Robben darauf reagieren, indem sie ihr Fluchtverhalten ändern. Zunächst indem sie einfach lernen, wie sie der neuen Strategie entkommen können, aber dann auch epigenetisch, und wenn die Jagdstrategie der Orcas nachhaltig erfolgreich bleibt, auch genetisch.



Kommentar vom 16.05.2020 00:28
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@little Louis 15.05. 15:36

"...“einzig in der Welt von Gott auserwählte” Menschengruppe aus dem “Menschentum” exkludiert. Und damit natürlich auch verächtlich auf die anderen herabschaut.
Und nein- das ist KEIN Antisemitismus, sondern ein gruppenpsychologisches bzw “soziologisches” (oder weswegen auch immer legitimes) Argument."

Israel ist ein Nationalstaat, und damit ein übliches soziologisches Objekt. Jede Nation hat ein Selbstverständnis, und ihre Sicht auf ihre Nachbarn. Gerade Juden fallen doch immer wieder damit auf, dass sie eben nicht auf andere herabschauen. Gegen Angriffe wehren sie sich in der Tat, aber fallen auch hier kaum damit auf, ihre Nachbarn etwa auszurauben, was ja durchaus auch heutzutage noch vorkommen kann.

Im Prinzip streitet man sich in Israel/Palästina um Bauplätze in der Wüste, wo es aber durchaus nicht dran mangelt. Einen Mangel gibt es sicher an Wasser, aber die Palästinenser schaffen es selber nicht, sich Entsalzungsanlagen anzuschaffen, und ihre Wohngebiete aufzubauen, es sich da schön zu machen, und sich daran zu machen, möglichst alles selber herzustellen, und darüber hinaus auch so produktiv zu sein, dass sie was zu exportieren haben.

Was können die Juden dafür, wenn die Araber so in Klans organisiert sind, dass hier Gekungel und Korruption praktisch das ganze Wirtschafts- und Sozialleben lähmt?

Klar könnten sich die Israelis etwas freundlicher verhalten, und etwa palästinensischen Wohngebieten mehr Wasser spendieren. Und auch ihre Vergeltungsangriffe auf Raketenbeschüsse müssen sie nicht überdimensionieren.

Die Israelische Politik der Stärke wird eventuell irgendwann nicht mehr zu finanzieren sein. Aber ansonsten verhält sich Israel sehr normal nationalstaatlich.

Die religiösen Streitereien scheinen mir sehr viel mehr durch die Araber motiviert zu sein, die haben anscheinend Probleme damit, vor ihren eigenen Augen Andersgläubige ihre andere Religion auszuüben zu sehen. Dieses Problem betrifft das Verhältnis von vielen Muslimen zu allen anderen Glaubensarten. Auch in Deutschland gibt es Muslime, die mich als nicht-mal-Christ für ein ungläubiges Arschloch halten, schön ist auch das nicht. Teilweise gehen die verschiedenen muslimischen Kirchen sogar gewalttätig gegen ihres Gleichen vor.

Die meisten Muslime, die ich hier in Dortmund kenne, sind aber von durchaus weltoffener Art, und auch sonst öfter angenehme Mitbürger, die ihr Leben erfolgreich selber in die Hand nehmen.



Kommentar vom 15.05.2020 00:41
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@Michael 14.05. 21:56

„Selbst wenn man die Exodus-Geschichte „nur“ für eine Umarbeitung babylonischer Erzählungen hielte, so gibt sie doch mindestens als überzeugend erfahrene Berichte von Diskriminierungen und Verschwörungsvorwürfen wider.“

Was jetzt die verschiedenen Mythen an interessanten Anregungen mit sich bringen, das ist schon mal interessant. Aber auch die beste Inspiration taugt doch recht wenig, wenn sie nicht von Verstand und Erfahrung geprüft wird. Alles andere läuft Gefahr, in die Irre zu führen, wenn nicht in den Wahnsinn.

Ich meine, an Weltoffenheit und Religionsfreiheit kommt man nicht vorbei. Aber was tun, wenn eine Gruppierung eben keineswegs weltoffen ist, und z.B. auch Verschwörungsvorwürfe gegenüber anderen erhebt? Wo endet die Toleranz der Intoleranz?

Beleidigung, Volksverhetzung und Aufforderung zu Straftaten sind sicher Illegal, und werden auch verfolgt. Damit müssen wir derzeit wohl auskommen, aber neben der Inanspruchnahme der Staatsgewalt haben wir natürlich die Möglichkeit zu argumentieren. Und uns damit auch bemerkbar zu machen.

Ich war mal vor Jahren in Dortmund bei den Westfalenhallen mit dem Fahrrad unterwegs, und da kam mir eine ganze Menschenmasse entgegen, die mir mit überglücklicher Zuversicht aufgefallen ist. Das war wirklich wundersam, und dann viel mir ein, dass hier eine Großversammlung der Zeugen Jehovas stattgefunden hat. Die Leute kamen direkt aus der Westfalenhalle und waren so was von aufgeladen, da kommen die BVB-Fans nicht mit, die man da auch öfter sieht. Die Arena des BVB ist auf dem selben Gelände.

Soll man die Zeugen Jehovas, und eine ganze Reihe von anderweitig fundamentalistischen Christen, wegen organisiertem religiösen Unfug verbieten?



Kommentar vom 13.05.2020 00:19
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@j 11.05. 21:00

„Ich halte es in Fragen der Gerechtigkeit eher mit Walzer “Sphären der Gerechtigkeit” https://de.wikipedia.org/wiki/Spheres_of_Justice „

Interessanter Link. Hieraus:

„...in dem Walzer den Gedanken der komplexen Gleichheit sowie der unterschiedlichen Sphären entwickelt. Danach diskutiert er in elf gesonderten Kapiteln die einzelnen Sphären 1. Mitgliedschaft und Zugehörigkeit, 2. Sicherheit und Wohlfahrt, 3. Geld und Waren, 4. Ämter, 5. harte Arbeit, 6. Freizeit, 7. Erziehung und Bildung, 8. Verwandtschaft und Liebe, 9. Göttliche Gnade, 10. Anerkennung sowie 11. Politische Macht. “

Interessant, hier das Thema Gerechtigkeit mal so auseinander zu nehmen. Übermäßiger Kollektivismus ist genau so ungünstig wie übermäßiger Individualismus. Man muss im Einzelfall gucken, wie wir Gerechtigkeit bzw. Gemeinwohl auf Basis der Individuen hinbekommen.

Die Probleme unserer Lobbydemokratie löst das aber nicht. Hier fehlt es nicht an Weisheit und Verstand, hier sind einfach Partikularinteressen dabei, Schwierigkeiten zu machen.

hto 11.05. 16:35

„Den Geist (der jeden Menschen im selben Maße “durchströmt”) mit geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein zu pflegen (“wie im Himmel all so auf Erden”), ist auch ein Ökosystem.“

Geist mag ein wesentliches Element des individuellen Menschen sein, die Organisation des Miteinanders und der gemeinsamen Ökosysteme sind aber eine Sache für sich. Bei aller Inspiration und Motivation ist hier doch spezifisches politisches Handeln wichtig. Dass den Menschen die Lust vergeht, Teil des Problems zu sein, mag aber um sich greifen können. Eine gewisse spirituelle Orientierung könnte dabei helfen.

Massenbewusstsein ist das wohl nicht, und das kann es glaube ich gar nicht geben. Vermute ich für mich. Jeder hat seine Biografie, seine Natur, sein Wissen, und seinen eigenen Glauben. Selbst wenn man in eine Schule gehen würde, dessen Lehrplan von Gott persönlich zusammengestellt wurde, würde doch bei jedem was anderes dabei herauskommen. Derweil jeder eben auch seinen eigenen Mikrokosmos lebt, was letztlich universal ist.



Kommentar vom 12.05.2020 15:46
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@Rudi Knoth 11.05. 18:26

„Dann stellt sich die Frage, ob die Solarenergie als “Geldquelle” einfach das Öl ablöst, ohne die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse zu ändern.“

Das muss nicht sein. Erstmal gibt es Alternativstandorte am nördlichen Rand des Mittelmeeres, und man kann auch alle benötigten Solarflächen z.B. in Marokko und Tunesien aufstellen, wenn in den anderen Ländern weiter die nötigen Voraussetzungen an innerem Frieden und Rechtssicherheit fehlen.

Auch macht der Aufbau von Solarenergie viel Arbeit an den Standorten, also das Aufstellen der Anlagen, und teils die Umwandlung in Wasserstoff und weitere Produkte und der Abtransport der Energie bzw. der Energieträger.

Und ein allgemeiner Geist von Verantwortung um die Schöpfung, der wohl die Grundlage von einem wirksamen Klimaschutz sein muss, wird sicher auch Auswirkungen auf Muslime haben. Man wird das akzeptieren müssen, wenn der verbliebene Rest des an sich wertvollem Öls und Gas keiner mehr kaufen will, weil alle das Weltklima wieder stabilisieren wollen.



Kommentar vom 11.05.2020 16:12
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@Nahostkonflikt

„Knechtel beruft sich in seinem „Rothschild“-Buch nicht nur direkt auf Baader, sondern behauptet auch, dass eine jüdische Weltverschwörung beide Weltkriege und den Holocaust selbst ausgelöst habe, um die Gründung des Staates Israel zu erzwingen. Und derzeit bereite das Weltjudentum den dritten Weltkrieg vor.“

Der Nahostkonflikt ist allerdings in der Tat ein grausiges Schauspiel, das seit über 70 Jahren immer wieder Schlagzeilen macht. Neben der Gründung des Staates Israel hat der Westen auch beim Ende der Kolonialzeit offenbar Staatsgrenzen hinterlassen, die absichtlich noch möglichst lange als Konfliktquelle dienen sollten.

Man wollte wohl verhindern, dass sich mit den zu erwartenden astronomischen Öleinnahmen eine arabisch-islamische Großmacht etabliert. Saddam Hussein hätte genau dieses gerne gemacht, da ist dann der Westen selber militärisch aktiv gewesen, neben den üblichen destabilisierenden Waffenlieferungen, die in diesem Fall nicht gereicht haben.

Natürlich liegt hier Israel mittendrin in diesem Schlamassel. Aber Israel kann nichts dafür, dass die umliegenden islamischen Länder im wesentlichen ihre Öleinnahmen verprassen, und nichts für eine produktive Wirtschaft unternehmen, und es auch nicht schaffen, sich in einer Art EU zu organisieren, um untereinander vernünftig zusammen zu arbeiten.

Offenbar stehen dem die Öleinnahmen selbst entgegen, und auch hat der reale Islam Probleme mit Religionsfreiheit, die wohl eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie zu sein scheint.

Da kann Israel nichts für, man ist hier offenbar einfach nur am falschen Ort. Das ist gefährlich für Israel, würde ich sagen. Noch können die sich mit nur 9 Mio Einwohnern selber wehren. Was ich davon halten würde, Israel militärisch zu unterstützen, wenn das mal nötig wäre, dass wäre jetzt eine ganz schwierige Frage.

In jedem Fall würde ich lieber die arabischen Länder darin unterstützen, wirtschaftlich selber auf die Beine zu kommen, radikalen Islamismus zu reduzieren und sich untereinander zu vertragen. Wenn jetzt ein wirksamer Klimaschutz gelingt, dann ist das Öl wohl nicht mehr das Problem, und vielleicht reicht das sogar, um diese Verhältnisse endlich zu verbessern. Nebenbei ist die ganze Gegend da ein guter Standort für Solarenergie, und vielleicht ist ja ein weltweiter erfolgreicher Klimaschutz auch ein Anlass, dass sich auch Muslime mit ihren religiösen Konflikten mehr an weltweitem Gemeinsinn orientieren.



Kommentar vom 11.05.2020 00:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/askese-und-hackfleisch-werbung-am-star-wars-day-wie-sich-mythologien-im-alltag-mischen/

@j 09.05. 08:09

„...es wird einen Rechtsfrieden geben, der sich auf die Natur erstreckt.“

Was meinen Sie damit? Eine Weltregierung, die der ganzen Menschheit gerecht wird? Oder dass der Mensch freiwillig die Ökosysteme gut pflegt, statt sie auszubeuten und zu zerstören?

@hto 09.05. 09:22

.“..zur Entwicklung/Gestaltung eines neuen/weiteren Geistes / einer Seele zur Stärkung der Schöpfung,..“

Als Stärkung der Schöpfung kann ich mir eben obiges vorstellen. Aber was hat das überhaupt mit Geist und Religion zu tun? Eine vernünftige Weltregierung und die Pflege der Natur ist auch als reines Projekt der Vernunft tauglich. Wenn Geist hier inspiriert und wenn nötig mit aller Macht mithilft, kann das allerdings eher was werden.



Kommentar vom 08.05.2020 01:04
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@Gut und böse

Den Verweis auf östliche und westliche religiösen Konzepte von einem Wechselspiel von Ying und Yang einerseits und von dem linearem Konzept von Gut und Böse, dass in einem Endkampf endet, ist schon interessant. Aber meinem Denken ist beides irgendwie fremd.

Es gibt Irrtümer, mangelnden Gemeinsinn und natürlich Konflikte. Ein radikaler Bekannter von den Zeugen Jehovas meinte, dass am Ende der Geschichte die Löwen auch nicht mehr böse sind, und statt Antilopen Gras fressen werden. Wie ein Löwe Gras verdauen soll, wurde wohl nicht bedacht. Und was dann mit dem Gras passiert, wenn niemand mehr die Antilopenpopulation kontrolliert, hat man wohl auch nicht bedacht, das Grasland wird sich dann womöglich in Wüste verwandeln.

Im Tierreich haben wir überall Konflikte, die Einen fressen die Anderen. Aber steckt da ein geistiges, religiöses Prinzip dahinter? Weil es doch gar nicht anders geht, das ist das Wesen der biologischen Beziehungen, die unsere Ökosysteme entwickelt haben. Der Geist bzw. die Seele der Tiere und Pflanzen sind womöglich geistig begleitet, im individuellem Sinn jedes einzelnen Individuums. Aber das schließt ein Gegeneinander im Lebenskampf in keinster Weise aus.

Wir Menschen können rücksichtsvoller miteinander umgehen, wenn wir es denn wollen. Ich glaube nicht, dass wir von zwei verschiedenen geistigen Prinzipien beeinflusst werden, die mit uns als Stellvertreter in die Schlacht des Lebens ziehen. Ich glaube, es gibt nur eine Sorte Geist, und der Gegensatz davon ist wohl eben gar kein Geist.

Was den an sich guten Geist nicht davon abhält, sich auch mit Menschen intensiv zu befassen, die ziemlich ungute Dinge vorantreiben. Ich würde jetzt aber nicht ausschließen, dass Geist im konkreten Leben schon auch auf das planetare Gesamtökosystem achtet, und etwa Maßnahmen für Klimaschutz wohl tatsächlich nach Kräften fördert, und die Menschen, die hier was vorantreiben, auch noch mal extra unterstützt.

Das gleiche gilt für Irrtümer, die gerade Geist in seiner Form als sozusagen reiner Intelligenz, wohl auch eher entgegen wirkt, soweit es die Dummheit erlaubt zumindest. Und was den mangelnden Gemeinsinn angeht, so hat der auch seine guten Seiten: man kann nicht alles global organisieren, lokal zu Handeln, ohne gleich alle Folgen auf das Gesamtsystem zu beachten, hat auch den Vorteil, dass man sein Projekt einfach erstmal anfassen kann, und einfach mit der Zeit sehen kann, was da noch alles draus wird.

Aber klar ist auch Klimaschutz ein Akt, der ohne einen gewissen Gemeinsinn kaum funktionieren kann. Auch die Gestaltung der Märkte und der Rahmenbedingungen für Arbeitsverhältnisse sowie das Ausmaß an Hilfe für Leistungsschwache erfordern hinreichenden Gemeinsinn. Das sagt uns unsere Vernunft, was jetzt die Geisteswelten darüber hinaus noch fördern, zeigt dann das Leben.

In diesem Sinne ist Gut und Böse kaum eine geistige Angelegenheit, sondern vor allem ein Urteil von uns Menschen. Und das reicht nur so weit, wie wir das erkennen können. Vieles ist ja über Jahrzehnte oder gar Jahrtausende einfach nur unklar, ob es jetzt was Gutes oder was Böses ist. Die Geschichte der Sexualmoral ist hier ein gutes Beispiel, wie unklar Gut und Böse sein kann.

Geist im Leben ist für mich eher eine Heimat, ein Teil der persönlichen Existenz an sich, und natürlich Inspiration. Nicht so sehr gut oder böse.



Kommentar vom 07.05.2020 15:22
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@Elektroniker 07.05. 12:49

„Auch die an den Roboter geprägten Küken haben sich im Glaskäfig sichtlich heftig bemüht sich zum Roboter hin zu bewegen, vermutlich häufiger als die nicht an den Roboter geprägten Tiere, die womöglich eher vorm fremden Roboter davon gelaufen sind.“

Kommt jetzt drauf an, wie die Zufallszahlen konkret generiert worden sind. Störungen sind im Prinzip möglich.

Ich selbst habe mal Experimente mit Computerbildern gemacht, die reichlich Zufallszahlen verarbeitet haben. Als Zufallszahlenquelle, die idealerweise überwiegend auf Quantenrauschen beruhen sollte, habe ich eine analoge Fernsehkarte benutzt. Ohne eingestellten Sender habe ich das Bildrauschen aufgenommen, und als Datei zwischenspeichern müssen. Das Dumme dabei war, dass auch noch Programmtext zwischen den eigentlichen Zufallszahlen zu finden war, der eine Folge des Videodateiformates war.

Dieses hätte die Bilder verfälscht, bzw. zu deutlichen Artefakten geführt. Als Lösung für dieses Problem habe ich einfach vor der Verwendung der Daten nochmal die ganze Videodatei mit Pseudozufallszahlen bitweise addiert. Dadurch wurden sämtliche unerwünschten Regelmäßigkeiten zerstört. Wo vorher eine Zeile Programmtext war, kamen dann eben nur Pseudozufallszahlen als Endergebnis heraus.

Wo aber die wirklichen intelligent gestalteten Zahlenpassagen mit den Pseudozufallszahlen addiert werden, habe ich mit gedacht, dass diese eben darauf vorab reagierten, und dann am Ende genau die Ergebnisse dabei herauskommen, die der kosmische Geist haben will.

Damit da nichts durcheinander kommt, habe ich erst alle Steuerparameter für einen bilderzeugenden Programmdurchlauf festgelegt, danach dann erst die Pseudozufallszahlen mit individuellem Startwert erzeugt, und danach dann die Videodatei mit dem enthaltenen Quantenrauschen aufgenommen. Den eigentlichen bilderzeugenden Programmdurchlauf habe ich erst gestartet, als schon alle zu verwendenden Zufallszahlen feststanden.

Genau das hat so funktioniert, und könnte auch in dem Experiment mit den Küken und dem Roboter eine Möglichkeit sein, sicher zu stellen, dass keine technischen Artefakte die Generierung der Quantenrauschen-Zufallszahlen stören. Hier kommen nach der Kombination mit garantiert zufälligen Pseudozufallszahlen nur wirklich intelligente Quantenzufälle durch. So sind alle möglichen Störquellen sozusagen entstört.

Das Einzige, was passieren kann, ist, dass am Ende überwiegend die Pseudozufallszahlen maßgeblich sind, dann hat man eben keine messbaren Effekte. Wenn man aber Effekte hat, dann müssen die echt geistig bedingt sein. Und darum geht es ja.



Kommentar vom 07.05.2020 00:20
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@Stegemann 06.05. 12:16

„wenn ich das Experiment richtig verstanden habe, sorgen die Küken, die auf den Roboter geprägt wurden, dafür, dass dieser zu ihnen kommt. Er spielt ja die Mutterrolle für die Küken.“

Der emotionale Bedarf des Kükens spielt hier wohl die Hauptrolle: Ein kosmischer Geist will hier einfach das Leiden des Kükens verringern. Die Bauart des Roboters, der auf wohl echte Zufallszahlen sensibel reagiert, bietet eine Basis dafür, dass hier der kosmische Geist offenbar recht regelmäßig eingreifen kann, ohne dafür Naturgesetze verletzen zu müssen.

@Elektroniker 06.05. 19:20

„könnten z.B. auf elektrische Felder in der Nähe des bestimmenden Widerstandes der Schaltung Einfluss nehmen“

Das kann man ausschließen, weil der Roboter nur auf Küken reagiert, die zuvor auf ihn geprägt wurden. Grundlegend für den Versuchsaufbau ist auch, dass das Küken im Glaskasten festsitzt, und eben nicht selbst zum Roboter hinlaufen kann.

Wenn das Küken zum Roboter hin kann, ist das Problem des Kükens ja bereits gelöst, wenn es Körperkontakt mit dem Roboter aufnehmen kann. Egal wohin sich der Roboter dann bewegt, das Küken wird ihm in jede Richtung folgen. Hier gäbe dann keinen Anlass mehr, das Leiden des Kükens zu verringern.



Kommentar vom 06.05.2020 00:36
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@Stegemann 05.05. 11:43

Danke für den Link https://www.youtube.com/watch?v=-EVBTAXhNTg

Genau so was meine ich. Man muss dem Geist wohl Angebote machen, die er nicht ablehnen kann. Einfach nur Testen kann schwieriger sein, wir haben es mit einem intelligenten Effekt zu tun.

Die vielen armen Küken tun mir schon leid, offenbar dem armen Roboter auch, bzw. den Zufallszahlen, die ihn steuern. Das kann hier offenbar wirksam sein. Aber was die Massentierhaltung mit Hühnern macht, ist nicht besser.

Der Kollege sprach zum Schluss davon, dass geistige Einflüsse auf Zufallsgesteuerte Roboter ein Tabuthema sind, was diese Diskussion hier z.T. bestätigt.



Kommentar vom 05.05.2020 16:53
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@reutlinger 04.05. 10:53

Ein Insekt hat sicher kein Selbstbewusstsein, keine Theory of Mind, die bei höheren Tieren als Voraussetzung für soziale Intelligenz gilt.

Aber auch bei Insekten sind der Input durch Augen und Fühler sowie des Zustandes der Gliedmaßen und der aktuellen Verdauung wohl doch zentral irgendwie mit einander verknüpft, was dann in einer inneren Erlebniswelt praktischer Weise repräsentiert wäre. Daraus ergäbe sich dann eine Art Reaktionsprozess, der mit der Ansteuerung der Muskeln endet und zum Verhalten des Organismus führt.

Wenn unserer innerer Erlebnisraum geistige Anteile hat, wird man das eventuell auch bei Insekten beobachten können. Wenn man also dabei ist Konnektome von Insekten am Stück zu simulieren, dann kann man den Test mit den verschiedenen Arten von Zufallszahlen ja machen.



Kommentar vom 04.05.2020 00:37
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/was-wir-vom-raetsel-bewusstsein-lernen-koennen/

@reutlinger 03.05. 18:13

„Bei niederen Tieren könnte es ein nur scheinbares Bewusstsein geben.“

Ich weiß es nicht, halte aber eine innere Erlebniswelt, die auf einer Rekonstruktion der Außenwelt beruht, auf jeden Fall auch für Mäuse für wahrscheinlich, und vielleicht sogar für Insekten.

Bewusstsein im Sinne von Selbstbewusstsein trifft dann eher nur auf Elefanten, Affen und Rabenvögel zu.

Wobei ich die innere Erlebniswelt als Qualität sehe, nicht nur als Funktion im Sinne der Steuerung des Verhaltens. Man mag auch keine Insekten unnütz quälen, weil die eben mutmaßlich Schmerz empfinden, und das ist glaube ich mehr als eine irrelevante Vermenschlichung.



Kommentar vom 03.05.2020 14:08
https://scilogs.spektrum.de/hyperraumtv/tv-doku-galaktische-flotte//

@Lebensverbreitung mittels Asteroidentrümmer

Ich bin mir nicht sicher, ob das hinkommt, dass sich genug Trümmer von einem Sonnensystem ins nächste aufmachen und die enthaltenen Mikroben über die Jahrmillionen, die sie zwischendurch im interstellarem Raum rumdümpeln, so lange lebendig bleiben.

Sicher wäre hiermit die zufällige Entstehung von Leben um 100 Mrd mal wahrscheinlicher, weil 10 Mrd geeignete Planeten über einen Zeitraum von 1 Mrd Jahre dafür zur Verfügung ständen.

Wenn jetzt Leben aber doch viel leichter entsteht, hätten wir aber doch verschiedene Entwicklungslinien, die unabhängig von einander entstanden sind. Das wäre im eigenen Sonnensystem sogar möglich, und durchaus zu prüfen, wenn man mal die Monde Enceladus und Europa näher untersuchen würde. Wäre dort Leben zu finden, das mit unserem nicht verwandt ist, wäre die Frage, wie schnell Leben von selber entsteht, in gewissen Grenzen beantwortet.

Was die Besiedlung von fernen Exoplaneten betrifft, wäre die Variante mit der galaktisch verbreiteten einen Biologie sehr von Vorteil. Wenn wir einen Exoplaneten besiedeln wollen, der mit uns verwandten Mikroben schon vorbereitet ist, wäre es dort wesentlich einfacher, zunächst von uns mitgebrachte photosynthesfähige Einzeller auszusetzten, und zu warten, bis diese eine Sauerstoffatmosphäre aufgebaut haben, um dann im 2. Schritt auch Mehrzeller auszusetzen, bis wir dann dort selbst leben können. Und wenn es da schon Tiere und Pflanzen gibt, die wir sogar essen können, könnten wir sogar sofort einziehen.

Ob das mit einer von uns unabhängigen Biologie ginge, wäre fraglich. Wie würden diese beiden womöglich völlig verschiedenen Biologien miteinander reagieren?

Was Robotersonden betrifft, ist das recht klar, dass diese die Erkundung übernehmen werden. Aber was die Besiedlung angeht, wenn sie denn überhaupt möglich ist, da wäre doch der Mensch, und eventuell von uns mitgebrachte Tiere und Pflanzen die erste Wahl. Dass wir da einen zusätzlichen Lebensraum haben, in dem wir glücklich werden können.

Roboter können auch auf Asteroiden, Monden und für uns unbewohnbaren Planeten mit und ohne Atmosphäre existieren.

Wieso uns noch keiner besucht hat, kann auch andere Gründe haben: Wenn intelligente Aliens Weltraumteleskope mit 500 km Durchmesser haben, könnten die uns vermutlich auch über Entfernungen von 100 Lichtjahren einigermaßen beobachten, und müssten nicht unbedingt vorbeikommen.

Auch kann ich mir vorstellen, dass intelligente Aliens ihre Kultur schon gerne mit uns Teilen wollen. Hier wären Aliens-Raumsonden ideal, die aus der Erdumlaufbahn das gesamte galaktische Fernsehprogramm übertragen können. Vielleicht sind die schon längst da, und warten nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, um mit der Programmübertragung zu starten. So wäre ein recht enger Kontakt möglich, ohne die Schwierigkeiten, die eine eventuell schlecht kompatible Biologie mit sich bringen kann.



Kommentar vom 03.05.2020 12:41
https://scilogs.spektrum.de/lifescience/lockerungen-fuer-geimpfte-das-macht-doch-alles-keinen-sinn/

@Tim 03.05. 09:20

„Fallen diese Gründe weg, dürfen auch Grundrechte nicht mehr beschnitten werden.“

Genau so einfach ist das. Krankheiten sind noch nie gerecht gewesen. Wenn ein anderer Krebs hat, muss ich keine Chemotherapie machen.

Nebenbei führen Aufhebungen von Kontakteinschränkungen für Geimpfte zu vermutlich deutlich höherer Impfbereitschaft. Für unter 50-Jährige ohne Vorerkrankungen macht rein egoistisch nicht mal die Mühe einen Sinn, eine Termin zu machen, und zum Impfen zu erscheinen. Das Krankheitsrisiko ist für diese Personengruppe so gering, dass es unter dem Risiko einer einfachen Erkältung anzusiedeln ist.

Diese Personen sollen sich praktisch nur dafür impfen lassen, um die Herdenimmunität herbeizuführen, weil die längst geimpften Risikogruppen dennoch ein Restrisiko haben, insbesondere wenn sich noch weitere Mutanten bilden. Auch sind noch nicht alle Risikopatienten geimpft, aus verschiedenen Gründen.

Dass es hier die Rückgabe aller Freiheiten für sich impfen lassen gibt, ist vollkommen in Ordnung, und ich meine auch nach aller Vernunft alternativlos.

Wir können doch sehr froh sein, dass sich z.B. auch Kinder und Jugendliche überhaupt impfen lassen, für sich selber brauchen die das nicht.



Kommentar vom 02.05.2020 16:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/was-wir-vom-raetsel-bewusstsein-lernen-koennen/

@reutlinger 02.05. 09:53

„Aufgrund der Komplexität könnte man immer nur kleine Ausschnitte simulieren. Im Human Brain Project wird versucht, das Gehirn zu kartieren. Man wird sehen, was daraus wird.“

Das menschliche Konnektom ist sicher auf Jahrzehnte noch zu komplex, um es am Stück zu simulieren. Aber das müsste es wohl, wenn man bei der Simulation den Test machen will, ob die Umschaltung von Pseudozufallszahlen auf echte Zufallszahlen aus dem Quantenrauschen einen Unterschied macht.

Deshalb mein Verweis, dass eventuell schon Insekten ein Minibewusstsein haben, das entsprechend geistig unterstützt wird. Davon ein komplettes Konnektom am Stück zu erstellen, könnte in näherer Zukunft möglich werden.



Kommentar vom 02.05.2020 00:48
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@reutlinger 01.05. 16:18

„..bevor man nach geistiger Unterstützung ruft, die nur Verwirrung stiften würde.“

Eine Unterstützung, die Verwirrung stiftet wäre auch keine. Was uns nicht weiterhilft, brauchen wir nicht.

„Von geistiger Unterstützung habe ich noch nichts bemerkt, obwohl ich sie dringend gebrauchen könnte.“

Das kann Ihnen trotzdem schon mal geholfen haben, einer gute Idee an der richtige Stelle muss man ja ihre Übernatur nicht ansehen. Soweit geistige Unterstützung als solche erkennbar und damit zur spirituellen Erfahrung wird, haben Sie ja dieses offensichtlich noch nicht erlebt.

Von daher mögen sie berechtigt davon ausgehen, dass es diese Übernatur nicht gibt. Aber nicht nur in diesem Fall kann man schlecht von sich auf andere schließen.

Ganz nebenbei gehe ich davon aus, dass die grundsätzliche Funktionalität unseres Bewusstseins eine geistige Seite haben könnte, dass der Innenraum, der sich mit unserem Bewusstsein öffnet, eben ein Geistiger ist. Das würde man wohl meistens so nicht unbedingt merken, weil unser Gehirn als materielle Seite des Bewusstseins eher dominiert, wäre aber mit simulierten Konnektomen wohl zu überprüfen. Das dauert noch, bis wir menschliche Konnektome haben, aber wenn dieses Prinzip, das unsere Innenwelten öffnet, schon bei Mäusen, oder noch einfacher bei Insekten vorkommen würde, wäre das wohl bald möglich, sowas genauer auszutesten.



Kommentar vom 01.05.2020 14:25
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@Stegemann 30.04. 20:08

„Ich denke, man muss das Genom genauso als Emergenz sehen, wie das Bewusstsein. Letztlich ist alles Biologie und ‘funktioniert’ nach denselben Prinzipien, ob proteinbasiert oder elektrochemisch: ein lebendes System koevolviert mit seiner Umwelt und tauscht was auch immer aus.“

Die Ähnlichkeit der Regulation der Zellchemie mit dem bewusstseinsproduzierendem Gehirn ist wohl da.

Die kleine Zellen erschienen mir schon immer als selbstständige kleine Organismen. Sie haben grundsätzlich ein Eigenleben, eine regulierte eigene Funktionalität, auch wenn sie ganz spezielle Aufgaben innerhalb eines Organismus haben. Die einzelne Zelle bleibt auch bei Mehrzellern ein eigener Mikrokosmos.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Regulation der Zellchemie ohne geistige Unterstützung auskommt, so ähnlich wie ich mir diese für das Bewusstsein vorstelle. Entscheidend hierfür wäre, ob die reine Funktionalität zwischen Genom, Genregulation und Zellstoffwechsel überhaupt hinreichend stabil sein kann, und keine geistige Anstöße braucht, für sich selbst nicht, und auch nicht in Richtung Gesundheit des ganzen Organismus.

Auch das wird man sehen, wenn man hier weiterforscht.



Kommentar vom 01.05.2020 13:36
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@j 30.04. 19:07

„Klar, es gibt einzelne Kinder, die diesen Sprung schon früher schaffen – aber der Preis dafür ist eindeutig zu hoch. Ich betreue solche Jugendliche. Niemand möchte deren Erfahrungen gemacht haben.“

Welche Schwierigkeiten bei unter 16-Jährigen meinen Sie? Ich bin kein Pädagoge, meine aber grundsätzlich, je realistischer ein Unterricht ist, desto besser.

„Die Kirchen aus den Schulen herauszuhalten ist vom Grundgesetz her nicht möglich. Art 7 GG“

Man kann ja das Fach Religionswissenschaft wenigstens ersatzweise anbieten, wer gerne konfessionellen Unterricht haben will, soll das dann machen.