www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2019/06 (T.J.)


Kommentar vom 30.06.2019 17:07 auf
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rezension-wuetende-wetter-von-friederike-otto/

@Möglichkeiten für die Energiewende

Ich finde, wir haben reichlich Spielraum, konkret den Klimaschutz voranzubringen. Wenn wir hier in Deutschland das tun, was gut möglich ist, reicht das für uns auch im wesentlichen. Was andere Länder machen, können wir sowieso wenig beeinflussen. Das müssen wir den Menschen dort überlassen. Wir könnten höchstens mit gutem Beispiel vorangehen, in die Entwicklung der noch fehlenden Technik investieren und auch die Entwicklungshilfe für arme Länder aufstocken, und dann vor allem auf dem Wege in den armen Ländern weitere Unterstützung für den Klimaschutz zu leisten.

Sicher haben wir lange versäumt, die nötigen Techniken zu entwickeln, die uns jetzt fehlen. Noch mal deutlich kostengünstigere Solarpaneele und kostengünstigere Batterien für den mobilen Einsatz und andere Speichermöglichkeiten für den stationären Einsatz könnten wir jetzt supergut gebrauchen. Aber die fehlen jetzt eben, und wir müssen gucken, was wir auch ohne sie erstmal machen können.

Das ist aber gar nicht wenig:


Baugenehmigungen für mehr Windräder im Inland

Massiven Ausbau von schnellen und sicheren Radwegen in den Städten und im Umland der Städte

Steuern für Flugbenzin und Schiffsdiesel in ähnlicher Höhe wie für das Autobenzin

Entsprechende hohe Steuern auch auf Kohle, Öl und Erdgas für Stromerzeugung und Heizung

Subventionierung des öffentlichen Nahverkehrs und für Fernzüge

Finanzielle Förderung von Speichermöglichkeiten und weiterhin auch von Solarpaneelen

Gucken, inwieweit diese Maßnahmen das Leben verteuern, und entsprechend der jeweiligen Belastung die Harz4-Sätze erhöhen bzw. die Steuern zu senken


Zusätzlich gibt es eine Reihe von technischen Möglichkeiten, die längst Stand der Technik sind und nicht erst entwickelt werden müssen:


Der jeweilige Marktpreis im Stromnetz kann über variable Stromzähler direkt auch an den Privatkunden weitergeben werden. So kann dann das Elektroauto bevorzugt aufgeladen werden, wenn gerade viel Strom im Netz ist. Zusätzlich können dann Stromspitzen abgefangen werden, indem man in Heizung-Warmwasser-Systeme einfach auch einen Elektroheizstab einbaut, der sich automatisch einschaltet, sobald der Netzpreis unter den Gaspreis fällt. Das kann man zwar nur sinnvoll in neue Heizungen einbauen, aber man müsste ja auch erstmal die entsprechende Leistung an Windrädern und Solarpaneelen installieren, bis das aktuell wird.

Sofern man überschüssigen Strom darüber hinaus nicht speichern oder über neue Fernleitungen weiterverteilen kann, kann man dann auch vor Ort, wo man die Überschüsse im Netz hat, zunächst per Elektrolyse Wasserstoff herstellen. Diesen kann man direkt verwenden, z.B. in der Chemieindustrie, aber auch weiter zu Methan und auch bis zu flüssigen Kraftstoffen verarbeiten. Dabei könnte das CO2, das Teil von Biogas ist, als Kohlenstoffquelle genutzt werden.

Die so angesammelten Produkte kann man allesamt gut speichern. Soweit ich weiß, haben wir die entsprechenden Gasspeicher schon, für die Versorgungssicherheit und für eine Reserve für die winterliche Heizsaison reicht die für mehrere Monate. Hier könnte man also jede Menge Überschussstrom auf diesem Wege sinnvoll verarbeiten. Auch das Biogas aus den Biogasanlagen könnte man besser ins Gasnetz einspeisen, und auch erstmal in den Gasspeichern speichern, und dann erst bei Bedarf verwenden.

Mit diesem gespeichertem Synthese- und Biogas kann man dann Gaskraftwerke anwerfen, wenn Strom im Netz fehlt. Wenn es mal eine extreme Dunkelflaute gibt, könnte das helfen, wenn manche energie-intensive Fabriken mal für eine Woche die Produktion einstellen. Bei variablen Strompreisen werden solche Betriebe schon freiwilllig diese Lösung nachfragen.

Es macht also schon mal Sinn, Kohlekraftwerke zunächst durch Erdgaskaftwerke zu ersetzen, diese können dann bei Vollzug der Energiewende mit dem Synthesegas weiter betrieben werden.

Sobald es genug Ökostrom im Netz gibt, wird es Zeit flächendeckend die verbleibenden PKW auf Batteriebetrieb umzustellen. Bis dahin müsste sich der Ausbau der Fahrradwege auswirken, dass dann deutlich weniger Autos gekauft werden.

Die Umstellung der gesamten Landwirtschaft auf Bioanbau kann auch zum Klimaschutz beitragen. Beim Bioanbau wird über die Jahre wieder neuer Humus im Boden erzeugt, der nicht nur die anfangs geringeren Erträge auf die Dauer wieder immer weiter verbessert, sondern da wird im Zuge der Humusbildung auch CO2 im Boden gebunden. Das selbe gilt, wenn mehr Nutzwald zu Urwald umwandelt wird, was dann auch touristisch interessant werden kann. Jeder der im eigenen Land Urlaub macht, fliegt nicht in ferne Länder.

Für den Klimaschutz sind die geringen Geburtenraten auch hilfreich, vor allem wenn sie nicht durch Zuwanderung ausgeglichen werden. So kommen wir dann auch mit den niedrigeren Erträgen im Bioanbau klar, und weniger Investitionen im Häuserbau wirken sich direkt auch auf den CO2-Ausstoß aus.

Insgesamt hilfreich wird es bei der Umsetzung sein, bei den nächsten Wahlen die Grünen zu wählen. Zumindest, wenn man keine Angst vor höheren Tabaksteuern, keine Probleme mit noch mehr Zuwanderung hat und auch keine Angst vor deutlich höheren Fleischpreisen haben muss.

Widerstand gegen einen wirksamen Klimaschutz kommt wohl naturgemäß aus den Wirtschaftsbereichen wie der Autoindustrie, den Kraftwerksbetreibern und den Konzernen, die mit der Beschaffung von Kohle und Öl ihr Geld verdienen. Gesamtwirtschaftlich kann man aber mit Klimaschutztechnik genauso viel Geld verdienen und auch genau so viele Arbeitsplätze bereitstellen.

Wobei ich meine, das hier auf vielen Gebieten weniger Konsum sinnvoller wäre, und auch insgesamt weniger Wirtschaftsleistung mit weniger Arbeitsstunden, die dazu noch gleichmäßiger unter den Arbeitnehmern verteilt werden könnten. Aber das ist auch Geschmackssache, ob man so viel wie möglich leisten möchte, oder nur so viel wie nötig.

Sollte die Zuwanderung mal entscheidend zurückgehen, kann man dann auch neue Plus-Energie-Häuser bauen und dafür alte energetisch schlechte Altbauten nicht weiter reparieren und dann auch mal abreißen.



Kommentar vom 30.06.2019 13:22 auf
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@user unknown 30.06. 09:28

Mein Beitrag zur afrikanischen Mentalität war auch nicht ganz ernst gemeint. Wobei das finstere Mittelalter wohl dennoch auch tatsächlich Spuren im europäischem Genpool hinterlassen hat. Die Neigung, uns selbst und andere leistungsmäßig unter Druck zu setzen, könnte davon mit beeinflusst sein.

Wobei unser Leistungsdruck mit Sicherheit eher kulturell bedingt ist. Solche komplexen Phänomene biologisch anzugehen, macht wenig Sinn. Hier wäre es viel wichtiger, endlich mal Harz4 zu entschärfen, weil gerade das Unwesen der Arbeitsämter nicht nur die Leistungsschwachen massiv unter ganz konkreten Druck setzt, sondern mindestens die gesamte untere Hälfte der Gesellschaft gleich mit. Man hat hier verbreitet begründete Angst, eventuell seinen Job zu verlieren und in die Harz4-Mühle zu geraten.

Zum Thema Geburtenrate finde ich insgesamt, dass dieser sogar in gewissem Ausmaß zu begrüßen ist. Die Welt ist eindeutig überbevölkert, und Deutschland auch. Wenn man dann auch noch den Bevölkerungsrückgang nicht vollständig durch Zuwanderung ausgleichen würde, könnten wir die Vorteile davon auch genießen: Wohnungen werden günstiger, der Druck auf den Arbeitsmarkt lässt nach, wir hätten mehr Platz für wilde Natur und damit mehr Möglichkeiten schönen Urlaub im eigenen Land ohne Flugreisen zu machen, wir hätten mehr Spielraum biologische Landwirtschaft flächendeckend einzuführen, weil wir dann auch weniger Ertrag pro Hektar brauchen.

Der Klimaschutz würde einfacher, auch weil weniger Investitionen in mehr Wohnraum einerseits den Spielraum für Investitionen in Klimaschutztechnik andererseits erlauben würde.

Wenn denn mal in vielleicht 30 oder 50 Jahren die Bevölkerung in Deutschland auf 60 oder 50 Millionen Einwohner zurückgegangen ist, kann man sich immer noch daran machen, die Geburtenraten wieder zu normalisieren. Wenn bis dahin unser Bildungssystem gelernt hat, möglichst alle Mitzunehmen und nicht ganze Bevölkerungsschichten auszugrenzen, kann man auch mehr für die Kinder von Alleinerziehenden springen lassen. Neben mehr Gleichberechtigung durch eine Vereinbarkeit von Kindern und Karriere für gut leistungsfähige Frauen wird dies wahrscheinlich schnell dazu führen, dass wir wieder genug Kinder bekommen, um den Bevölkerungsstand dann auf einem naturverträglichen Niveau zu halten.



Kommentar vom 29.06.2019 13:15 auf
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@Afrikanische Gene

Die Zivilisation hat in Europa sicherlich auch die Gene der Menschen beeinflusst. Erst mit den Römern, spätestens mit der Einführung des Christentums hat hier eine fürchterliche Ausbeutung der Menschen eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass alle Gene, die einer Vollausbeutungsfähigkeit von ca. 16 Stunden Arbeit am Tag im Wege standen, hier ausgemerzt wurden.

Dazu gehörte auch wohl die Fähigkeit, sich ausgiebig auszuruhen, und es sich einfach gut gehen zu lassen. Das war in Europa nur dem Adel vorbehalten, für die alle anderen sich kaputt gearbeitet haben.

Die Afrikaner haben diese Verhältnisse erst mit der Kolonialisierung erleiden müssen, und in manchen Gegenden sind sie sogar davon größtenteils verschont worden. Mit der Folge, dass die Afrikaner es noch eher verstehen, das Leben auch zu genießen, und nicht so wie wir dazu neigen, ständig unter Druck zu stehen, immer noch mehr zu leisten.

Unsere Leistungsgesellschaft gründet überhaupt nicht auf Vernunft, sondern eher auf dem völlig unreflektiertem Drang, immer das Letzte an Leistung aus uns selbst und unseren Mitmenschen herauszuholen. Kann gut sein, dass die Ursache dafür die spezielle genetisch Selektion in 1500 Jahren extremer Ausbeutung im Feudalsystem liegt.

Wir definieren uns nur über Leistung, und haben immer wieder große Schwierigkeiten, uns einfach über das Menschsein zu definieren und uns des Lebens zu freuen. Sich als krank zu definieren, wenn es nur teilweise an die Leistungsfähigkeit geht, steht hier im Falle von psychischer Beeinträchtigung schnell einem vernünftigem Umgang damit im Wege, und führt schnell zu lebenslangem Leiden, ohne das das nötig wäre.

Die Afrikaner haben hier sicherlich einiges an Menschlichkeit bewahrt, was uns in unserer extrem grausamen Vergangenheit verlorengegangen ist.

Von daher haben wir hier ein gutes Argument für eine Wiedereinkreuzung von Genen für die natürliche leistungsunabhängige Fähigkeit, das Leben zu genießen. Hier sind Afrikaner die erste Wahl. Zum Glück ist dieses Thema nicht nur genetisch, sondern mehr kulturell dominiert, so dass wir dennoch gute Chancen haben, auch in einer zukünftigen Welt klarzukommen, in der es wirklich kaum noch Arbeit gibt.

Gerade die niedrigen Geburtenraten in Gegenden mit hoher wirtschaftlichen Produktivität zeigen, das wir genau daran schlecht angepasst sind. Wir sind immer noch an Elend und Arbeit bis zum Kotzen angepasst, und kommen mit entspannten Lebensumständen nicht wirklich klar. Möglicherweise hilft hier afrikanisches Erbgut weiter – und auch afrikanischen Musik.

Das ist auf jeden Fall besser, als den Stress vergangener Jahrhunderte einfach wieder einzuführen, was bei manchen Zeitgenossen auf der Agenda zu stehen scheint. Mit Diktatur, unbegrenzten Treibgasemissionen, Bürgerkrieg, neuem Elend für Arbeitslose und letztlich Atomkriegen ist das durchaus machbar.



Kommentar vom 29.06.2019 00:21 auf
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@markweger 28.06. 15:30

Auch das Einkreuzen von minderwertigen Ethnien kann viele interessante Gene einem Genpool hinzufügen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt sichtbar sind. Resistenzen gegen Krankheiten z.B. können auch im Erbgut von Personen versteckt sein, die man nach einem bestimmten Maßstab insgesamt als Minderwertig einstufen kann.

Ich frage mich allerdings, mit welchem Maßstab man Personen und ganze Populationen als Minderwertig einstufen kann. Wenn ein Land wirtschaftlich wenig Erfolg hat, muss das nicht heißen, dass die Menschen dort wirtschaftlich unfähig sind. Es kann auch daran liegen, dass die Verheerungen der Kolonialzeit noch nachwirken, und das betroffene Land immer noch durch unvorteilhafte Handelsregelungen mit der EU und durch die Korruption der heimischen Eliten durch europäische Konzerne nicht auf die Beine kommt. Da muss man erst mal rauskommen.

Ihr Hinweis, dass 80 Millionen Menschen zu viele sind, um von Inzucht reden zu können, ist formal richtig. Dennoch ist eine komplette biologische Abschottung auch bei 80-Millionen-Populationen auf die Dauer von Nachteil, insbesondere gegenüber einer Weltpopulation von 7 Milliarden. Je mehr Individuen in der Population, desto schneller und gründlicher der Fortschritt der Evolution. Die Mikroben rüsten entsprechend mit, auch umso schneller, je mehr Wirte sie haben.

So hat es beispielsweise die amerikanischen Ureinwohner kalt erwischt, als nach tausenden von Jahren Isolation dann die ersten Europäer ankamen, und die ganzen Krankheiten mitgebracht haben, die sich inzwischen in der alten Welt entwickelt hatten. Mit dem Ergebnis, das im nu mehr als 90% der amerikanischen Ureinwohner an diesen Krankheiten gestorben sind, ohne überhaupt jemals einen Europäer gesehen zu haben.



Kommentar vom 28.06.2019 15:57 auf
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@Frankreich

Ich denke niedrige Geburtenraten und mangelnde Bildungschancen sind zwei ganz verschiedene Sachen. Wenn man die niedrigen Geburtenraten paranoid verarbeitet, landet man schnell bei der Umvolkung. Ich hab keine Ahnung von den französische Rechten – reden die denn auch von Umvolkung, oder gibt es da eher Konflikte mit den Einwanderern auf dem Arbeitsmarkt und dem Wohnungsmarkt?

Denkbar wären auch Konflikte im kriminellen Milieu: wer mit Drogen handelt oder zeitweilig im Knast leben muss, hat ganz große Probleme mit kriminellen Banden von Migranten, und hier sehr viel Motivation, gegen Migranten zu hetzen. Auf welche Weise die Hetze dann umgesetzt wird, muss nicht viel mit der Motivation dafür zu tun haben.

Vermutlich haben Anfälligkeit für Rechtsradikalismus und radikale Religionsvereine viel mit Bildungsmangel zu tun, schätze ich.

Ich will auf jeden Fall aber dafür werben, Kinder von Alleinerziehenden finanziell mehr zu fördern und gleichzeitig in den Bildungseinrichtungen alle mitzunehmen, und keine Menschen auszuschließen um sie dann der Harz4-Schikane zu überlassen. Wenn dadurch die Geburtenraten in diesem Sektor ansteigen würden, wäre das eine gute Sache.

Steigende Geburtenraten würden wohl weniger das Problem mit den Rechten lösen, mehr Bildung dann aber um so mehr. Aber das wirkt nicht schnell, das dauert bis ein besseres Bildungssystem umgesetzt ist und die Menschen da durchgegangen sind. Wenn man akut was gegen die Unkultur machen will, muss man wohl noch woanders gucken.



Kommentar vom 28.06.2019 13:08 auf
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@Bessere Bildung

Kinder von eher leistungsschwachen Alleinerziehenden habe gerade auch aus Armutsgründen schlechtere Bildungschancen. Z.B. ist hier Nachhilfe vollkommen utopisch. Dazu kommt, dass die Eltern hier selbst wenig nachhelfen können, weil sie selbst eher ungebildet sind. Und dann werden die tatsächlichen Leistungen von den Lehrern auch noch je nach Elternhaus unterschiedlich benotet. Der maximale Unterschied zwischen Kind vom Professor und Kind vom Langzeitarbeitslosen ohne Schulabschluß soll in Deutschland bis zu 2 Notenstufen betragen, bei der selben Leistung. Wie soll man da Abitur machen können? Das geht ja fast gar nicht, da muss man mindestens einen IQ von 140 haben, und jede Menge Glück, dass man nicht doch vom Gymnasium fliegt, z.B. weil man regelmäßig seine Hausaufgaben nicht macht oder öfter mal blau macht.

Wenn es um Vorsorge vor rechtsextremer oder radikalreligiöser Anfälligkeit geht, ist Bildung das wichtigste Element. Allein deshalb schon sollte es sich die Demokratie leisten, bei der Bildung möglichst alle mitzunehmen.

Gerade die Konzentration auf Bildungsziele, bei denen es nur um die spätere Verwendbarkeit als fleißiger Arbeitnehmer ankommt, führt dazu, dass Schüler sich innerlich von der Kultur abmelden, wenn sie merken, dass sie nie einen vernünftigen Arbeitsplatz bekommen werden.

Hier müsste man dringend gegensteuern, indem man auch Bildung fürs Leben anbietet und so die weniger leistungsfähigen Schüler motiviert, weiter in der Schule mitzuarbeiten. Das kann man gerne auch mit 13 Schuljahren verbinden, sofern die leistungschwachen Schüler keine Lehrstelle bekommen. Was nützt das, wenn die Schüler nach 9 Schuljahren nur Gelegenheitsjobs oder überhaupt nichts mehr machen? Das lohnt sich hier, weiter das zu unterrichten, was die Schüler wirklich interessiert, auch wenn keine normale Arbeitnehmerkarriere dabei herauskommt.

Das würde eben Kultur durch Bildung machen, nebenbei noch eine bessere Integration von Migrantenkindern ermöglichen und auch die Entstehung von kriminellen Karrieren verhindern können. Und eben auch die Anfälligkeit für Rechtsradikalismus und radikale Religionen entscheidend verringern.

Dazu kommt, das auch Kinder von leistungsschwachen Eltern ein Recht auf ein gutes Leben haben. Als Harz4-Looser ein Leben lang herumgeschoben zu werden ist das nicht. Zu versuchen, die Geburtenraten auf dem Sektor niedrig zu halten, indem man das Geld knapp hält, ist bei entsprechendem Bildungsangebot nicht erforderlich. Ein paar Hunderter mehr für die Kinder zusammen mit einer Schule und einer Gesellschaft, die sie mitnimmt, dann gibt es auch bessere Geburtenraten auf diesem Gebiet, ohne dass das der Gesellschaft Probleme macht.

So wie es in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist, hat hier die Gesellschaft vielleicht auch die Rechtsradikalen, die sie verdient. Die niedrigen Geburtenraten insgesamt einfach mit Migration auszugleichen, ist den Arbeitgebern und Immobilienbesitzern anscheinend egal, so verdienen die auch ihr Geld. Den Menschen ist das offenbar nicht so egal, nicht nur den Rechtsradikalen.



Kommentar vom 27.06.2019 12:20 auf
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@Multikulti ohne Einwanderungsüberschuss

Die Freizügigkeit innerhalb der EU finde ich erstmal richtig gut. Dass sich Kulturen und auch Genome vermischen und verbinden, ist eine gute Sache. Sollte das „arische“ Erbgut tatsächlich so gut sein, wird es sich auf dem Wege auch weiter ausbreiten. Wobei ich nicht so recht verstehe, dass man sich darum überhaupt kümmern muss, denn welche Gene sich in Populationen ausbreiten oder zurückgehen, kann man getrost dem natürlichen Gang der Dinge überlassen. Als Individuum bin ich sowieso sterblich, und welche von meinen Genen in der Zukunft der Menschheit weiterleben, kann mir doch so egal wie sonstwas sein.

Wem das mit dem Erbgut wichtig ist, der sollte doch vor allem fordern, dass die Vereinbarkeit von Karriere und Kindern bei leistungsstarken Frauen gefördert wird, und auch mehr Unterstützung für Alleinerziehende, die nicht so leistungsfähig sind. In welchen Populationen dann unsere Kinder, Enkel und Urenkel unterwegs sein werden, macht bei der Ausbreitung der Gene keinerlei Unterschied. Gene sind nicht an das Land gebunden, in dem sie sich aktuell befinden. Die nehmen die Menschen immer mit.

Auch eine Vermischung der Gene mit denen aus anderen Populationen reduziert keineswegs deren Ausbreitung, wie gesagt, wenn Gene wirklich gut sind, breiten sie sich auf dem Wege sogar schneller aus. Genau das ist das biologische Grundprinzip der sexuellen Fortpflanzung. Die sogenannte Reinhaltung der Rassen wäre der Ausbreitung der besten Gene innerhalb der ganzen Art des Homo Sapiens sogar im Wege.

Die genetische Vielfalt innerhalb unserer Art spielt sich zu 90% innerhalb der afrikanischen Bevölkerung ab, soweit ich weiß. Von daher sind Einwanderer aus Afrika die beste Wahl, wenn es darum geht, den Genpool in Europa aufzubessern. Schade, dass gerade diese Einwanderer am effektivsten draußen gehalten werden.

Eine ganz andere Frage ist die, wenn die Bevölkerungsdichte durch die Migrationsbilanz überhand nimmt. Ein Ideales Multikulti sollte ein Mix von Einwanderung und Auswanderung sein, d.h. es sollten auch Deutsche entsprechend auswandern. Hier ist die Konzentration der Wirtschaftstätigkeit auf die Mitte Europas das Problem. Die aggressive Anwerbung von Wirtschaftsunternehmen in unserer intensiven Leistungsgesellschaft ist hier das Hauptproblem.

Eine zukünftige grüne Bundesregierung könnte hier Abhilfe schaffen. Ein Fahrradfreundliches Deutschland und Europa würde nicht nur den Klimaschutz am effektivsten voranbringen, sondern auch die deutsche Autoindustrie auf ein vernünftigeres Maß zurückstutzen. Das würde dazu beitragen, dass hier der Sog auf Einwanderer in den Arbeitsmarkt endlich mal ein Ende hätte. Eine Einführung des Bioanbaus als Standard für die gesamte Landwirtschaft würde neben Nachhaltigkeit, Naturschutz und Klimaschutz auch reichlich neue Arbeitsplätze in ländlichen Regionen mitbringen.

Wesentlich sinnvollere Arbeitsplätze als in der Autoindustrie, und genau da, wo welche fehlen. Nicht nur in Teilen Ostdeutschland, sondern auch europaweit in den Randgebieten, wo jetzt die Arbeitsplätze wirklich fehlen und die Menschen abwandern. Lebensqualität hängt weniger vom Umsatz ab und mehr davon, was hier denn produziert wird. Besser ist das, die Arbeit zu den Menschen zu bringen, als wenn die Menschen hinter der Arbeit herlaufen müssen, und dafür in andere Kontinente umziehen müssen.

Ein moderater Bevölkerungsrückgang wäre in Deutschland in jedem Fall auch eine gute Sache. Mehr Platz für Natur, und mehr Spielraum bei den Erträgen der Landwirtschaft würde auch die Ernährungssicherheit für zukünftige Generationen verbessern. Wir müssen damit rechnen, das wir mal nicht mehr aus der ganzen Welt Futtermittel für unseren Fleischkonsum importieren können, weil die Menschen dort auch reichlich Fleisch konsumieren möchten, wenn sie sich das mal leisten können.



Kommentar vom 26.06.2019 11:49 auf
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@Geburtenrate

Die niedrigen Geburtenraten liegen wohl vor allem an der Schwierigkeit, dass Frauen Karriere und Kinder nur recht schwer vereinbaren können. Erst Studium, dann den Start der Karriere mit den ersten Anstellungen, dass dauert bis man sich etabliert hat. Dann ist man schnell 35 oder 40, und dann muss auch noch der richtige Mann parat sein. So läuft dann die biologische Uhr ab, und es gibt oft nur 1 oder kein Kind.

Bei leistungsschwachen Frauen, die eh keine Karriere können, ist es auch nicht so einfach. Da fehlt es oft massiv am Geld. Gerade wer dann noch zeitweise Alleinerziehend ist, bekommt nur den mikrigen Satz von – ich meine ca. 250 € - pro Kind und auch nur ein paar Quadratmeter mehr Wohnraum. Wer gut Geld verdient, bekommt neben dem Kindergeld noch einen dicken Steuerfreibetrag geschenkt, aber in dem Fall mangelt es meistens gar nicht am Geld.

So recht verstehe ich das nicht, wieso hier der Staat nicht die Gelegenheit nutzt, hier leistungsschwache Menschen, die der Arbeitsmarkt eh kaum nachfragt, nicht zum Kinderkriegen nutzt, in dem er ein paar Hunderter mehr pro Kind spendiert. Mag sein, das da manch einer meint, dass Leistungsschwache ein minderwertiges Erbgut haben, das man nicht noch fördern sollte.

In Frankreich funktioniert das mit dem Kinderkriegen, die haben keinen Kindermangel. Vor allem durch gute Kinderbetreuung, und durch die allgemeine Ansicht, dass eine Mutter ihre Kinder nicht vernachlässigt, wenn die Kinder den ganzen Tag in der Kita sind und die Mutter nur morgens und abends ihre Kinder sieht.

Es sieht nicht so aus, dass hier der Staat absichtlich wenig Kinder haben will. Das kurzfristige Interesse der Wirtschaft, die Arbeitskraft der Frauen voll nutzen zu können, und die Unfähigkeit des Staates genug gute Kitaplätze bereitzustellen, scheint hier im wesentlichen die Ursache zu sein.

Umvolkung? Warum?

Ganz nebenbei meine ich, dass Deutschland sehr dicht besiedelt ist, und einen moderaten Bevölkerungsrückgang sehr gut gebrauchen könnte. Mehr freie Natur, mehr Urwald, mehr wilde Auenlandschaften täten dem Land gut. Ich bin Naturliebhaber, und wenn man im eigenen Land besser Urlaub machen kann, fliegt man auch weniger in der Welt herum, das hilft dann auch dem Klimaschutz.

Von daher meine ich ganz entschieden, dass wir mit wenig Zuwanderung besser dran wären. Die Zuwanderung wollen vor allem Arbeitgeber und Immobilienbesitzer, nicht weil sie das arische Erbgut reduzieren wollen, sondern weil so dann einfach sehr viel mehr Geld scheffeln können.

Als Angehöriger des Prekariats bekomme ich die Konkurrenz der Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt und vor allem auf dem Wohnungsmarkt ab, deshalb wäre mir auch weniger Zuwanderung lieber. Aber hier hat eben jeder seine eigenen Interessen. Rechtsradikal zu wählen, wäre mir die Sache aber nicht wert, diese Unkultur tut irgendwie in der Seele weh, und Freiheit ist mir wichtiger als ein entspannter Wohnungsmarkt.

Interessant war jetzt die Wahl in Dänemark: die Sozialdemokraten hatten dort mit viel Erfolg einen Mix aus weniger Zuwanderung und guter Sozialpolitik angeboten, ohne den rechten Murks, der mir so in der Seele weh tut. Aber ich weiß das nur aus den Nachrichten über die Wahl, und nicht genau was die wirklich vorhaben.



Kommentar vom 23.06.2019 15:23 auf
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@Weltgemeinschaft und Zuwanderung

In historischer Zeit war Bildung und Kultur eher Kirchensache. Aber heutzutage gehört die Wissenschaft zur Grundlage aller Menschen, die entsprechende Schulbildung oder sogar ein Studium genossen haben. Dies schafft eine gute Grundlage für gemeinsamen Glauben, bzw. kann man das im wesentlichen sogar gemeinsames Wissen nennen. Dies hat eine gemeinschaftsbildende Kraft.

So ist denn auch eine zunehmende Weltgemeinschaft unter den Menschen zu finden, die sich jenseits von Religionsgemeinschaften befindet. Ich denke, dass das gemeinsame Wissen ganz von selber gemeinschaftsbildend ist. Hier fehlen nur die sprirituellen Aspekte im Leben als Mensch, die von der Wissenschaft leider im wesentlichen ignoriert werden, aber vielen Menschen dann doch wichtig sind. Religion braucht man dann auch nur noch für die Integration des Spirituellen, und die Konflikte, die sich zwischen den einzelnen Religionen abspielen, beschränken sich eigentlich nur noch darauf. Das weltliche Weltverständnis hat längst die Wissenschaft übernommen, zumindest bei Menschen mit ausreichender Schulbildung. Da wo die fehlt, gibt es dann auch die Probleme mit radikalen Religionen.

Die Wirkung der Wissenschaft in der westlichen Kultur sollte man nicht mit der christlichen Kultur verwechseln. Der Erfolg der westlichen Kultur gründet nicht auf dem Christentum und ist auch eher gegen den Widerstand der Kirchen durchgesetzt worden. Unser Erfolg gründet auf Wissenschaft und Freiheit, und das kann auch noch ausgebaut werden. Der Kampf gegen die Erderwärmung ist eine weitere Gelegenheit die gefühlte Weltgemeinschaft auszuweiten, indem das gemeinsame Wissen mit gemeinsamem Handeln noch ergänzt wird.

Die rechtsradikalen Rassen-Konstrukte sind natürlich purer Unsinn, der sich auch eher in ungebildeten Kreisen verkaufen lässt. Eine Vermischung von Menschen aus verschiedenen Weltgegenden ist biologisch gesehen für den Genpool von Populationen fast immer ein Gewinn. Anders sieht das mit Einwanderungsgruppen aus, die sich nicht mit uns vermischen, sondern nur unter sich heiraten. Das kann dann politische Probleme mit sich bringen. Würden muslimische Einwanderer bei ihrer Scharia als optimales Gesetzeswerk bleiben wollen, und sich mit uns über Generationen nicht vermischen wollen, könnte das einen Konflikt mit unserer Demokratie geben.

Aber so weit wie ich das beurteilen kann, findet dann doch eine langsame Vermischung durch Heirat statt, und die Wirkung unserer Freiheit wirkt hinreichend ansteckend, dass sich die Scharia als Ideal bei den muslimischen Einwanderern wohl in wenigen Generationen auflösen wird. Radikale Ausnahmen gibt es, aber die sind unter den Einwanderern wohl ganz deutlich eine Minderheit.

Generell will ich aber darauf hinweisen, dass nicht jede Kritik an weiterer Zuwanderung rechtsradikaler Unsinn ist. Wir haben hier auch einen Konflikt von Elite und Prekariat. Der leistungsschwache Teil der Menschen bekommt vor allem die Konkurrenz durch die Zuwanderer ab.

Die Zuwanderer – gerade die aus der EU – reduzieren die Löhne im Niedriglohnsektor weiter, und in manchen Gegenden, vor allem in Ostdeutschland, bekommt man dann als Deutscher ohne gute Ausbildung kaum noch Arbeit. Trotzdem bleiben die Arbeitsämter gnadenlos, und lassen einen nicht in Ruhe und treiben einen weiter zur Leistung, auch wenn das völlig nutzlos ist.

Die daraus folgende Angst vor Harz4 führt dann bei denen, die zwar Arbeit haben, aber leicht ersetzbar sind, dann auch wesentlich dazu, dass die sich immer mehr finanziell ausbeuten lassen, und sich auf die Dauer auch krank arbeiten. Die Zuwanderung ist Teil dieses Problems. In den Städten sorgt dann die Zuwanderung auch noch mit für Wohnungsnot und immer höhere Mieten.

Die Elite bekommt eben genau diese Nachteile als klingende Vorteile in ihre Kassen. Arbeitgeber und Immobilienbesitzer habe hier gewaltige Vorteile an der Zuwanderung, egal ob EU-Arbeitsmigranten oder politisch verfolgte Menschen aus der Arabischen Welt oder Wirtschaftflüchtlinge aus Afrika. Je mehr, desto besser, egal wer.

Dass hier viele Menschen nicht die Interessen der Arbeitgeber und Vermieter teilen, und hier vor allem mit erheblichen Nachteilen leben müssen, können sich diese Menschen nicht aussuchen, man kann eben nicht einfach mal leistungsfähiger werden. Auch kleine Immobilieneigentümer und gut ausgebildete Mitbürger haben eher nur Vorteile von weiterer Zuwanderung, dass die für Zuwanderung sind, muss nicht nur Menschenfreundlichkeit gegenüber verfolgten Menschen sein.

Wirkliche Menschenfreundlichkeit sollte vielleicht eher Hilfe für die Menschen in den Ländern selbst sein, wo man nur sehr schlecht leben kann. Allein die Zahl der Menschen, die nach Europa kommen wollen, ist nicht mit Migration zu bedienen, da muss vor Ort entscheidendes passieren. Da ist noch ganz viel Luft nach oben. Auch die Konzentration der Wirtschaft innerhalb der EU auf den mittleren Bereich, wo Deutschland mittendrin liegt, könnte man ja mal abbauen. Auch hier ist funktionierende Entwicklungshilfe gefragt.

Ein anderes Thema ist: wenn man von manchen Muslimen als ungläubiges Arschloch gesehen wird, fragt man sich schon, ob man das gut finden soll, dass die hier Einwandern, auch wenn man Grund zur Hoffnung hat, dass sich das über die Generationen dann letztlich bessert. Aber damit komme ich klar, obwohl ich hier in einem „Sozialen Brennpunkt“ in Dortmund wohne. Schließlich bin ich von Zeugen Jehovas und Ähnlichen gewohnt, als Ungläubiger verachtetet zu werden. Der seit ein paar Jahren angespannte Wohnungsmarkt, das ist aber ein echtes Problem für mich und mein soziales Umfeld. Und Dortmund geht das noch, in anderen Städten ist das viel schlimmer.



Kommentar vom 16.06.2019 15:28 auf
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/forschungsskandal-in-der-hirnforschung/

@Forschungsschwierigkeiten

Warum machen die hier kritisierten Forscher nicht einfach vernünftige Arbeit? Ist man da nur zu bequem, und haut die Forschungsergebnisse schnell raus, ohne nachvollziehbare Daten und Datenverarbeitung, ohne hier wahrhaftig was Verlässliches gefunden zu haben? Die Folge ist ja, wenn man Neues aus der Hirnforschung oder der Psychologie z.B. auf spektrum.de liest, dass man damit rechnen muss, dass das so nicht unbedingt stimmt.

Gibt es nicht genug Ideen, was wirklich Existentes erforschen zu können, dass man dann gründlich und mit verlässlicher Gewissheit erforschen kann? Oder beschränkt man sein Forschungsfeld, indem man unbedingt teure Technik einsetzen will? Dass Auftraggeber aus der Industrie sich sehr freuen, wenn neue Anwendungen für ihre teuren Geräte entwickelt werden, ist verständlich. Wirkt sich das auch auf die Forschung aus?

Insgesamt, wenn ich mir Hirnforschung und Psychologie so anschaue, erscheint es mir fraglich, ob man mit einem Paradigma, dass jegliche Spiritualität ausblendet, wirklich weit kommen kann. Aus meiner Lebenserfahrung heraus ist die Psyche ohne ihre spirituelle Seite kaum nachvollziehbar.

Evolutionsbiologische Spekulationen, die gar nicht begründet sind, sind genauso untauglich wie Mittelwertrechnereien auf der Grundlage von Fragebögen, die oft von den Probanden gar nicht ehrlich beantworten wurden, und dann noch mit so kleinen Stichproben, dass hier eher der Zufall die Erkenntnisse verursacht.

Diese teuren Geräte, mit denen das Gehirn bei der Arbeit beobachtet werden kann, sind meiner Meinung nach nicht uninteressant, aber arbeiten mit so schlechter Auflösung, dass man damit kaum verstehen kann, was da im untersuchten Gehirn wirklich vor sich geht. Letztlich bräuchte man eine Auflösung, die einzelne Nervenzellen erfasst – und man müsste auch wissen, wie diese im einzelnen verschaltet sind. Da werden voraussichtlich noch viel Jahrzehnte vor uns liegen, bis wir hier wirklich den Dingen auf den Grund gehen können.

Immerhin kann ich mir gut vorstellen, dass man dann, wenn man ein ganzes Konnektom im Supercomputer simulieren kann, dass man dann auch die spirituelle Seite der psychischen Existenz da drin finden kann.



Kommentar vom 16.06.2019 14:29 auf
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sem-und-die-alphabetschrift-plaedoyer-fuer-einen-jewish-medial-semitic-turn-in-der-antisemitismusforschung/

@Glaubensgrundlagen

Herr Blume, Sie schreiben gleich zu Anfang:
„Nun ist Religion immer auch mediales Geschehen – der gemeinsame Glauben an überempirische Akteure wie Ahnen, Geister und Gottheiten lässt sich nicht anders als durch Medien wie Sprache, Bilder und Schriften herstellen.“

Ich finde nicht, dass man Religion auf gemeinsamen Glauben, der medial vermittelt wird, reduzieren kann. Die persönlichen spirituellen Erfahrungen sollten eigentlich die Grundlage sein, warum sich ein Mensch überhaupt für Religion interessiert. Wer sich auf dieser Basis auf die Suche macht, und sich Glaubensgemeinschaften anguckt, ob er vielleicht da mitmachen will, ist wohl besser dran als Jemand, der von Kind auf irgendwo hineingezwungen wird.

Ich meine auch, dass die Wissenschaft, und gerade die Religionswissenschaft, sich mehr mit den Glaubensinhalten auseinandersetzen sollte. Gibt es Einflüsse aus der Geisteswelt im konkreten Leben als Mensch? Wie geht das physikalisch? Muss man den Göttern gehorchen? Bekommt man wirklich Ärger im Jenseits, wenn man böse Taten getan hat? Unterstützen die Götter ökologisches Handeln, oder ist die Erde ein finster Ort, der in naher Zukunft sowieso entsorgt wird? Das sind doch Fragen, die auch wissenschaftlich interessant sind.

Soweit ich den Noachidischen Bund verstanden habe, geht es dabei darum, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg gehen soll. Das ist in jedem Fall eine sehr gute Idee. Das sind Inhalte, die wichtig sind. Dass gerade diese Toleranz von Rechtsradikalen angegangen wird, ist hier ein zentrales Element, um zu verstehen, was diese Leute machen.

Wenn sich die Wissenschaft mehr um spirituelle Erfahrungen kümmern würde, wäre man weniger auf religiöse Gemeinschaften angewiesen. Und mir scheint es hier so, als wären auch Rechtsradikale in ihrer Weise eine Art Religionsgemeinschaft, die ihr eigenes Recht, ihren eigenen Mist zu glauben, in Anspruch nimmt. Auch Islamisten oder radikale Christen machen das genauso. Egal was für ein Unsinn in diesen Gemeinschaften kursiert, der wird dann tatsächlich im wesentlichen Medial vermittelt.

Aber hier fehlt doch oft gerade der Verstand. Und der braucht doch Struktur, und eine Basis von Wissenschaftlicher Erkenntnis tut da richtig gut. Da ist doch noch ganz viel Luft nach oben.



Kommentar vom 11.06.2019 12:15 auf
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-bloggen-und-blocken-als-religionswissenschaftler-im-digitalen-neuland/

@Rechtsradikalismus

Das Internet bietet jedem, der Schreiben kann, eine Plattform, an der öffentlichen Diskussion teilzunehmen. Radio, Fernsehen und Printmedien haben früher sehr zuverlässig manche Meinungen und Standpunkte weggefiltert. Da gab es höchstens mal Bücher, naja, und vielleicht die Bildzeitung.

Angesichts der Vielfalt der Verschwörungsmythen, die hier anscheinend fröhlich die Runde machen, frage ich mich, wieso die denn erfunden werden, warum hier so viel Unfrieden ausgebreitet wird.

Kann es denn sein, dass die Mythen nur bei den vielen Menschen auf fruchtbaren Boden fallen, die mit ihrer Situation sehr unzufrieden sind und nicht mehr weiter wissen? Und hier einfach nur die Gelegenheit gnadenlos ausgenutzt wird um Wirbel, Umsatz und vielleicht auch etwas Politik damit zu machen?

Oder führt hier die Leistungsgesellschaft die ganze Zeit tatsächlich Krieg gegen Leistungsschwache und vor allem gegen Leistungsunwillige? Und die Betroffenen befinden sich schon seit Jahren sowieso mitten in dem Krieg, den die Arbeitsämter gegen sie führen? Wenn man das jetzt paranoid verarbeitet, ist man ganz schnell bei eben diesen grassierenden Verschwörungsmythen.

Ich gehe davon aus, das hier einfach nur rücksichtslos die Wirtschaft gefördert wird, und die Leistungsschwachen eben auf der Strecke dabei bleiben. Und ich würde mir sehr wünschen, wenn hier mal Vernunft Einzug halte würde, und man mal uns Leistungsschwache endlich wenigstens in Ruhe lassen würde. Es ist schon schlimm genug, wenn man keine vernünftige Arbeit bekommt.

Dann auch noch darum bangen zu müssen, dass man von der Arge schikaniert wird, oder mit einem Wohnungsmarkt leben zu müssen, der auch Aufgrund des Zuzugs von Ausländern immer schwieriger wird, das ist wirklich viel.

Dementsprechend haben die Rechtsradikalen in Deutschland da Zulauf, wo es viel Arbeitslosigkeit gibt, und auch Europaweit gerade da, wo die Wirtschaft gar nicht gut läuft. Das liegt nicht daran, dass in den entsprechenden Gegenden die Leute nicht leistungsstark genug sind, dass sind vor allem abgelegene Gegenden, die sich als Unternehmensstandort weniger eignen.

Aber ständig müssen sich die Bewohner da anhören, dass sie eben leistungsfähiger werden müssen, und bereit sein müssen, für weniger Geld zu arbeiten.

Konkret wünsche ich mir hier mehr Alternativen zur Erwerbsarbeit – und vor allem, dass in der ohnehin schwierigen Situation die Arbeitsämter das am besten sogar fördern. Bei Menschen, die eben längst kaum konkurrenzfähig sind, aber auch bei jungen Menschen, die davon bedroht sind. In den Hauptschulen sollte man sicherheitshalber auch lernen, ohne Arbeitsplatz klarzukommen, indem man lernt, sich auch selbst beschäftigen zu können.

Vielleicht ist eine grüne Politik ja in der Lage, hier die Situation der Menschen zu verbessern. Wenn ich mir vorstelle, dass mehr in schnelle und sichere Radwege investiert wird und deutlich weniger in schwere teure Autos, werden hier auch Arbeitsplätze wegfallen – gerade in den Gegenden, wo sowieso zuviele Menschen hingezogen sind und dort den Wohnungsmarkt belasten. Wenn im Gegenzug innerhalb von vielleicht 15 Jahren Biologischer Landbau flächendeckend Pflicht wird, werden auf dem Land viele neue Arbeitsplätze entstehen. Genau da, wo jetzt die Häuser leerstehen, und die Leute auf der Suche nach weniger qualifizierten Arbeitsplätzen sind.

Das könnte dann auch das Problem mit der Rechtsradikalität reduzieren, zumindest in Deutschland. Wenn denn meine Theorie stimmt, dass das an der Lebenssituation der Menschen liegt, dass die für die Verschwörungsmythen anfällig werden. Mehr Radwege, wenige Autos und Biologischer Landbau sind gleichzeitig aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes eine gute Lösung.

In China wird einfach das Internet vom Staat so scharf kontrolliert, das solche Verschwörungsmythen wie hier komplett unterdrückt würden. Eine digitale Wüste, wo nur Loblieder auf das System erlaubt sind, diese Lösung des Problems wünsche ich mir nicht.

Da lobe ich mir auch eine inhaltliche Auseinandersetzung, wie sie hier in diesem Blog geführt wird.



Kommentar vom 10.06.2019 19:15 auf
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/re-design-des-menschen-was-sind-wir-molekular-genetische-maschinen-oder-autonome-individuen/

@Designerbabys

Als Lebewesen für einen bestimmten Zweck hergestellt zu werden, gefällt zumindest Menschen nicht. Überhaupt will man nicht ausgebeutet werden, und auch sonst selbst bestimmen was man macht.

Wer schon das Pech hat, Eltern zu haben, die konkrete Vorstellungen davon haben, was man werden soll, wie man lebt und wen man heiraten soll, bekommt natürlich noch eins drauf, wenn Eltern mithilfe von Medizinern die Eigenschaften Ihrer Kinder zusammenstellen können. Wenn das dann doch nicht klappt, und die Kinder ihren eigenen Weg gehen wollen, dann gibt’s nur noch mehr Stress zwischen den Eltern und ihrem Projekt Superkind. Dann werfen die Dir noch vor, dass man soviel Geld in das Design gesteckt hat.

Vielleicht sollte man Eltern, die ihre Kinder als ihre eigenen Produkte begreifen, und sich Urheber- und Eigentumsrechte einbilden, vom Kinderkriegen ganz abraten. Sollen die sich beim Autohändler ihren neuen SUV designen und individuell ihren Wünschen anpassen.
Kinder sind ein Geschenk des Lebens, das man möglichst so annimmt, wie man es bekommt. Mit der Einstellung gelingen die Kinder immer noch am besten.

Dass man gesündere Kinder designt, oder Intelligenz und Sportlichkeit etwas fördert geht ja vielleicht noch. Aber brauchen wir das? Auch soziologisch betrachtet ist noch mehr Leistung und Fitness im Wettbewerb überflüssig, an Leistungsfähigkeit mangelt es heutzutage nirgends. Wirkliche Krisen im Kapitalismus sind immer Überflusskrisen, und mehr Leistungsfähigkeit verschärft eher das Problem. Auch ökologisch betrachtet folgt aus mehr Leistung auch meistens mehr Konsum und damit auch mehr Umweltverbrauch.



Kommentar vom 10.06.2019 12:30 auf
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/re-design-des-menschen-was-sind-wir-molekular-genetische-maschinen-oder-autonome-individuen/

@Balanus

Ich denke, dass der Unterschied zwischen Lebewesen und den Maschinen, die wir aktuell bauen können, sehr wesentlich ist.

Wir wissen ja gar nicht, wie Lebewesen im Detail funktionieren. Wir kennen die Zellchemie nur ungenügend, dass wir kein Bakterium nachbauen könnten. Wir wissen nicht, wie Nervenzellen zu der Entscheidung kommen, wann genau sie Impulse abfeuern. Wir wissen nicht im Detail, wie das Gehirn verschaltet ist und z.B. lernt. Und wir haben keine Ahnung, wie die Gehirnprozesse Bewusstsein produzieren. Nichts davon verstehen wir und können das auch nur in etwa nachbauen.

Ich vermute für mich sogar, dass unser lokales Bewusstsein nur in einer Synthese mit einem geistigen kosmischem Bewusstsein funktionieren kann.

Von daher gehe ich davon aus, dass es sehr sinnvoll ist, zwischen Maschine und Lebewesen ganz deutlich zu unterscheiden.

Sollten wir in ferner Zukunft, also in vielleicht 50 oder 100 Jahren, in der Lage sein komplett künstliche Zellen oder gar Computersysteme mit Bewusstsein zu bauen, dann würde ich vorschlagen, das dann künstliches Leben zu nennen. In klarer Abgrenzung zu Maschinen. Genau so wie Data in Star Trek sich selbst als künstliche Lebensform bezeichnet hat.

@Sbaraquack d.Ä

Klar sind auch Demokratien in der Lage, die Autonomie von ganzen Bevölkerungsgruppen stark einzuschränken. Harz4 zum Beispiel ruiniert die Autonomie von leistungsschwachen Mitbürgern. Man wird ständig getrieben, an einem Arbeitsmarkt teilzunehmen, zu dem man gleichzeitig kaum Zugang hat.

Alle anderen strengen sich wie die Verrückten an, dass sie bloß ihren Arbeitsplatz behalten. Die Arbeitgeber freuen sich, in Deutschland boomt die Wirtschaft. Am Rand von Europa bricht sie zusammen.

Wenn dann wegen Wirtschaftsüberhitzung immer mehr Ausländer ins Land geholt werden, bekommt man hinter her nicht mal mehr eine Wohnung, und ist zunehmend von Obdachlosigkeit bedroht. Oder muss aufs Land ziehen, und verliert dann auch noch sein soziales Umfeld.

Autonomie ist in solchen Verhältnissen recht schwierig. Rechtsradikalismus macht sich breit, was dann schon gar nicht mehr hilft, und den Rest der Autonomie zusätzlich bedroht.



Kommentar vom 08.06.2019 17:57 auf
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/re-design-des-menschen-was-sind-wir-molekular-genetische-maschinen-oder-autonome-individuen/

@Autonomie

Ich finde auch, dass wir molekular-genetische Lebewesen sind, und keine molekular-genetische Maschinen. Daran ändern auch keine Eingriffe in die Keimbahn etwas. Da können auch nur Lebewesen dabei herauskommen.

Was unsere Autonomie als Individuen angeht, interessieren hier vor allem die Rahmenbedingungen, inwieweit uns unsere Autonomie erlaubt ist. Das ist eine Frage von Menschenrechten, und vor allem vom Bildungssystem und letztlich auch von Demokratie.

Entscheidend ist daher nicht wie weit ein Mensch in der Keimbahn von Medizinern verbessert worden ist, sondern in welcher Umgebung er leben darf, und wie viel Freiheit er hat, seinen eigenen Weg zu gehen.

In früheren Science-Fiction-Visionen, in dem der geklonte Mensch quasi Firmeneigentum ist, macht das den Unterschied. Ungeklont Firmeneigentum zu sein, ist genauso erbärmlich, ob geklont und designt oder normal auf natürlichem Weg zusammengewürfelt.

Sicher muss man beim Keimbahndesign sehr gut aufpassen, nicht mehr Schaden als Nutzen anzurichten, und hier keine Überzüchtung zu machen, die dann zwar ein paar gute Eigenschaften mit sich bringt, aber dafür die Widerstandsfähigkeit des Gesamtsystems des Individuums reduziert. Um die Autonomiefähigkeit des Menschen würde ich mir dabei keine Sorgen machen. Vermutlich kommt die sowieso vor allem aus unseren Eigenschaften als Geisteswesen, und diese sind nicht genetisch editierbar, denke ich.



Kommentar vom 02.06.2019 18:12 auf
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nennt-mich-gerne-meister-proper-der-antisemitismusbekaempfung-humor-gegen-verschwoerungsmythen/

@Böse Mächte

Schon öfter tauchte hier im Blog das Stichwort böse Mächte auf. Hier ist grundsätzlich die Frage, ob die Geisteswelt eher böser Natur ist, oder doch eher gut. Dass die Geisteswelt das Beste aus der Welt macht, was möglich ist, das glaube ich gerne. Unterstützung für den Erhalt der Natur, und Unterstützung für menschlichen Umgang miteinander wage ich den geistigen Mächten dieses Universums zuschreiben zu können.

Aus der Sicht vieler Religionen sieht das etwas anders aus. Wirklich kennen tue ich nur das Christentum. Und da ist z.B. Sexualität an sich etwas bösartiges, da wird böser Geist vermutet, der uns zu Unsittlichkeiten verführt. In solchen überidealisierten Gottesbildern werden viele an sich menschliche und natürliche Angelegenheiten außerhalb des Willen dieses Gottesbildes gesehen. Jetzt ist der Schritt zu Bösen Göttern und einer organisierten, bösen Seite der Geisteswelt nicht mehr weit.

Die tatsächliche Geisteswelt nimmt dabei wenig Rücksicht auf die Listen der verschiedenen Religionen, auf denen Gutes uns Böses notiert ist. So ist man dann tatsächlich scheinbar bösartigen geistigen Einflüssen ausgesetzt. Nun ist es verlockend, bei Andersgläubigen oder bei ganz Ungläubigen nachzusehen, ob die denn nicht vielleicht mit dem bösen Geist, den man in der Welt findet, zusammenarbeiten.

Die einzige Lösung dieses Dilemmas sehe ich in aufgeklärten Religionen bzw. darin, sich von Religionen einfach ganz abzuwenden.

Interessant ist hier auch die Starwars-Saga mit der dunklen Seite der Macht. Der Drehbuchautor soll gezielt eine Geisteswelt konstruiert haben, mit der möglichst alle Religionen etwas anfangen können. Das Problem mit der doppelten Geisteswelt scheint tatsächlich weltweit verbreitet zu sein.

Es macht hier wenig Sinn, das Problem ganz den Rechtsradikalen zuzuschreiben. Sicher sind hier Kriminelle am Werk, die diese Kulturschwäche gnadenlos ausnutzen. Aber da gibt es noch sehr viel mehr Menschen, die aus der Nummer mit den religiös bedingten doppelten Geisteswelten nicht heraus kommen.

Bösartige Tendenzen im Verhalten von Menschen, vor allem wenn es um Geld geht, gehören offensichtlich zum Inventar der Wirklichkeit. Das dann Geisteswelten anzuhängen, ist aber nutzlos. Und gar nicht hilfreich. Man muss sich gründlich mit den Menschen befassen, die Finanzschäden anrichten, und Wirtschaft und Gesellschaft so organisieren, dass das Zusammenleben funktioniert, und Mensch und Natur vernünftig leben können.