www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2019/01 (T.J.)



Kommentar vom 31.01.2019 17:25 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-ein-kurzer-ueberblick/

@Jocelyne Lopez 31.01.2019 16:15 Division durch null

Lustige Beispiele mit den negativen Fahrgästen und Division durch null bei:

4 a = 6 b
14 a – 10 a = 21 b – 15 b
15 b – 10 a = 21 b – 14 a
5(3b – 2a) = 7(3b – 2a)
5 = 7

(3b – 2a) = 0 war ja Eingangsbedingung, dadurch teilen ist eine unerlaubte Gleichungsumformung, die nachfolgend Unsinn verursacht.

Ich habe tatsächlich 10 Minuten gebraucht, bis ich den Fehler gefunden habe. Obwohl ich seit 30 Jahren aus dem Geschäft bin.

Ich vertraue professionellen Mathematikern, dass sie solche Fehler in Rechnungen und Beweisen finden. Bei 10-Seiten langen Beweisen allerdings wird es sicher zu einer Herausforderung, da wirklich jeden Fehler schnell zu finden.

Soweit wie mir bekannt ist, ist ein mathematischer Beweis dann korrekt, wenn andere entsprechend befähigte Mathematiker nach gründlicher Prüfung auch das feste Gefühl haben, das er korrekt ist. Für den Laien hört sich das unsicher an, aber wenn man sorgfältig arbeitet, sind die Beweise fast absolut sicher. Und mehr geht auch in der Praxis eben nicht. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir können.

Ich sehe da keinen Anlass, schwierige Theorien zu verteufeln, nur weil man sie mangels eigener mathematischer Kenntnisse nicht nachvollziehen kann, aber gleichzeitig auch denen misstraut, die die Kenntnisse haben und ihr OK dazu gegeben haben.

Ich finde das auch unbefriedigend, dass man die SRT, die Quantentheorie und das Standardmodell als Laie nicht verifizieren kann, und erstmal 5 oder 10 Jahre investieren müsste, um die Mathematik zu lernen, die man zur Prüfung bräuchte. So isses aber leider.



Kommentar vom 30.01.2019 11:48 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-ein-kurzer-ueberblick/

Mathematik und Wirklichkeit

Ich finde, dass Mathematik eine Erweiterung der Sprache ist, die überall dort hilfreich ist, wo Dinge zählbar und meßbar sind. Die Mathematik kann auch jenseits von physikalischen Angelengenheiten betrieben werden, wobei man dann nicht immer weiß, was man da eigentlich macht. Beispielsweise ist die Mengenlehre in der Schulausbildung umstritten, weil die armen Schüler erst nicht verstehen, wofür die Mengenlehre gebraucht wird. Das kommt ja erst ein paar Jahre späte in der Oberstufe, dass man die Mengenlehre für weiterführende Beweise einsetzt.

Ich frage mich auch, muss die Mathematik denn so kompliziert werden? Die Mathematik hinter der SRT und hinter den Quantentheorien kenne ich nicht. Ich hatte zu Schulzeiten im Physik Leistungskurs einen Lehrer, der hat das aus dem Lehrplan genommen, weil er beides selber nicht verstanden hat. Stattdessen haben wir ganz viele ganz tolle Experimente mit Magnetfeldern und Elektronenstrahlen gemacht. Das war schon beeindruckend, und hat richtig Spaß gemacht.

Ich erinnere mich an die sogenannte Millenium-Simulation, in der die Entwicklung der Galaxien im ganzen Kosmos simuliert wurde. So weit ich das verstanden habe, hat man solange an der Simulationsmathematik herumgeschraubt, bis die Verteilung der Galaxien in etwa den astronomischen Beobachtungen entsprach. Da hat man wohl viele Parameter ausprobiert, wie dem Anteil der dunklen Materie und dem Ausmaß der Inflationsphase beim Urknall. Als unbeteiligter Beobachter habe ich mich da auch gefragt, ob dieses Schrauben an den Parametern denn wirklich die zugrunde liegenden physikalischen Fakten abbilden tut. Ich denke da als Unbeteiligter, dass es viele Möglichkeiten gibt, wie das reale Universum zum derzeitige Zustand kommen kann. Und das die Eine Möglichkeit, die in der Simulation verwendet wurde, nicht dieselbe sein muss, die der Kosmos selbst verwendet hat.

Meistens führen viele Wege zu ähnlichen Ergebnissen, im Alltagsleben jedenfalls. Aber ich halte es dennoch für respektabel, was da simuliert wurde, und wenn die Experten sagen, dass hier tatsächlich die Parameter wie der Anteil Dunkler Materie eingekreist wurden, dann ist das auf jeden Fall ein gewichtiges Argument. Obwohl ich hier denke, dass es dennoch unsicher ist, ob das alles so stimmt. Konkrete Alternativen, wenn man sie selber wieder durchsimuliert, würden wohl Ergebnisse liefern, und offenen Fragen beantworten können. Meine Idee von einem intelligenten Kosmos mit verstärkter und etwas variabler Gravitation auf Scalen über 10.000 Lichtjahren könnte eventuell auch das beobachtbare Universum erklären, oder sogar die Wirklichkeit sein. Aber ich kann mich hier und jetzt keineswegs festlegen, was die Realität ist. Die Physiker können auch ziemlich richtig gerechnet haben, das muss ich einräumen.



Kommentar vom 27.01.2019 18:07 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Memo.ST 23.01.2019 19:20

Da das für mich anders nicht praktikabel ist, diskutieren wir dann eben hier.

Dass Metalle im Gehirn die Verschränkung von Gehirnen fördern sollen, hat eine Ähnlichkeit zu der Theorie der Star-Wars-Saga. Danach sorgen spezielle Moleküle im Blut von Lebewesen für den Kontakt mit der Macht. Je mehr ein Mensch davon im Blut hat, desto stärker ist die Macht in ihm, desto mehr geistige Dominanz und physische Kampfkraft hat er. Ausgebildet zum Jedi-Ritter lernt er damit umzugehen und dies verhindert, dass er der dunklen Seite der Macht verfällt. Da drum herum ist diese Filmreihe aufgebaut, mit beachtlichem Erfolg an der Kinokasse und ich glaube auch mit viel Erfolg für die Weltgesellschaft. Ich finde diese Filme einfach herrlich.

Ich denke aber, dass ein bisschen Telephatie zu jeder gelungenen Kommunikation gehört, ob die Teilnehmer das jetzt merken oder nicht. Dafür reicht ein ganz normales Gehirn, ohne Metalle und ohne Verbindungsmoleküle a la Starwars. Auch krank sein muss man dafür nicht. Das gehört einfach zur Konstruktion des Gehirns und zum Inventar der Wirklichkeit, dass so was möglich und auch üblich ist. Dass man als Psychotiker Probleme damit haben kann, ist mir durchaus bekannt. Aber das liegt eher an dem unorganisierten Gesamtzustand des kranken Menschen, als an der Wirklichkeit der telephatischen Effekte.

Dass die Menschen im Mittelalter tatsächlich Quecksilber und Blei konsumiert haben, und dabei dachten, dass es sie stärker macht, kann ja sogar sein. Das könnte auch mit erklären, dass diese Zeit eine finstere war. Dass Schwermetalle das Gehirn schädigen, dürfte klar sein.

Die Konzentration von Metallen aus Tschernobyl und dem Tunguska-Meteoriten ist so gering, das hier keinerlei nennenswerte Konzentrationen irgendwas im Menschen bewirken können. Das der Atomunfall eine Katastrophe war, liegt an der gewaltigen Energie der Radioaktivität, dessen Wirkungen aufgrund der kernphysikalichen Energien eben Millionenfach höher sind, als was die chemische Wirksamkeit der gleichen Menge an Material angeht.

Dass verschiedene Umweltgifte tatsächlich auch psychische Krankheiten fördern, kann gut sein. Glyphosat wirkt z.B. nachweislich schädigend auf das Gehirn von Insekten. Was wir heute alles an Chemie in allen Bereichen verwenden, ist in seiner Wirkung nicht leicht festzustellen.

Aber dass die Aufnahme von Metallen das Gehirn besser und telepathisch dominanter macht, ist meiner Ansicht nach haltlos.

Die Wirkung der Kommunikation in der Weltgeschichte ist eher der Schlüssel zum Verständnis der Entwicklung der Kultur damals und heute. Das Monopol auf die gesamte Kommunikation der Gesellschaft des Feudalsystems seitens der Mächtigen hat damals kaum Entwicklung der Gesellschaft zugelassen. Seit dieses Monopol anfing zu bröckeln, ging es mit der Vielfalt menschlicher Ansichten steil aufwärts. Anfang des 20. Jahrhunderts ging es durch Zeitungen, Flugblätter und politische Vereine und Parteien richtig turbulent von statten.

Mit der Konzentration der Zeitungsverlage und dem Aufkommen des Fernsehens nach dem 2.Weltkrieg kamen nochmal ruhigere Zeiten, aber seit dem Siegeszugs des Internet kommt wieder richtig Chaos auf. Das hat sicher gute Seiten, aber auch schlechte. Was dabei heraus kommt, wird sich in Zukunft zeigen. Ich sehe die guten Möglichkeiten, aber mache mir auch ernste Sorgen.

Wie ich schon sagte, ich denke nicht, dass wir noch eine herrschende Leitkultur haben. Zeugen Jehovas, Pegidademonstranten, Reichsbürger, Eisenbahnfans, Borussiofans, MLPD-Aktivisten, Psychologen, Mediziner, Architekten, Aktivisten im Hambacher Forst, die Wirtschaftseliten und ihre eingekauften Politiker, Esoteriker aller Art, Homöopathen mit Kassenzulassung, Biologische-Psychiatie-Legenden-Vertreter, Klimaforscher, Klimaskeptiker... Fallen wir als psychisch Kranke, wo jeder von uns noch seine eigenen Legenden und Erfahrungen hat, da überhaupt noch auf?

Die Frage, ob wir als Kulturstörer sterblich sind, oder unangreifbar, oder wie immer auch bedrängt werden, ist wohl unerheblich. Wir leben noch tatsächlich in einer Demokratie mit „Freiheitlichem Wettbewerb“, Die politischen Kommissare standen bei mir noch nicht vor der Tür. Die Gulags stehen zur Zeit offenbar leer. Ob das so bleibt, weiß ich leider nicht. Aber die Daten über uns sind heute sehr vollständig, wenn sich der Wind mal dreht, und die Demokratie in der Welt nicht mehr den Ton angibt, dann werde ich wohl Schwierigkeiten bekommen. Aber solange das nicht ist, lebe ich und mache was ich will.

Um psychische Krankheiten zu erklären, reicht mir die Erfahrung, dass man sein System so überlasten kann, dass Krisen entstehen können. Mit der Konsequenz ein hinreichend ruhiges und lebenswertes Leben zu führen, das kann dann erfahrungsgemäß weiteren Krisen vorbeugen.



Kommentar vom 27.01.2019 13:52 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-und-die-moderne-physik/

Dirk Freyling 26.01.2019 13:00

Es irritiert mich, dass die Ergebnisse der Beschleunigerexperimente selbst sehr unsicher sein sollen. Ich gehe eigentlich davon aus, dass diese Messungen und die dazu passende Mathematik einen Bezug zur Wirklichkeit haben. Immerhin funktionieren die Modelle des Verhaltens der Elektronenhüllen von Atomen und Molekülen, und bilden ein gut berechenbares Modell für die Chemie. Und im Bereich von Atomkernen haben wir ein mathematisches Handwerkszeug für den Umgang mit Kernenergie und für Atombomben, dem Lieblingsspielzeug von nicht erwachsen gewordenen Kindern.

Was noch so alles bei noch höherer Energie da experimentiert wird, spielt dann technisch wohl keine Rolle mehr. Wenn da Fehler drin sind, wäre das hinnehmbar, schlimmstenfalls eben nur Geldverschwendung. Die Erkenntnisse zu den Prozessen der Energieerzeugung in Sternen und die Modelle von Sternexplosionen sind zwar interessant, aber Fehler da drin hätten nicht so viele Auswirkungen. Schließlich werden wir keine Sterne bauen können. Der Urknall und die Kosmologie sind ebenfalls nur interessant, aber technisch unbedeutend.

Die Erkenntnisse aus der SRT sind doch auch technisch anwendbar, z.B. beim JPS-System, und bei astronomischen Beobachtungen muss man auch damit rechnen. Das simpelste Beispiel dafür sind die Ablenkung von Licht in Gravitationsfeldern. Das war ja die erste stimmige Voraussage der SRT, die experimentell bestätigt werden konnte.

Die Mathematik konstruiert jede Menge Sachverhalte, von denen nur einige Spezielle in der Physik anwendbar sind. Aber die sind dann sehr mächtig, wenn es um den Umgang mit den Phänomenen geht. Ich vermute für mich, dass das daran liegt, dass diese anwendbare Mathematik von der Wirklichkeit selbst für die Realisierung der Wirklichkeit benutzt wird. Ein intelligenter Kosmos muss nicht nur realisieren, er muss ja auch für sich selbst Voraussagen machen, und die Dinge vorausberechnen, wenn er intelligent eingreifen will, um die Wirklichkeit zu verbessern.

Das Wachbewusstsein als Synthese von Gehirnprozessen mit der Teilhabe am kosmischen Bewusstsein braucht dieses intelligente Management in den Zufallsprozessen im Gehirn, um real werden zu können. Eine weitere Manipulation der Wirklichkeit über die vielen quantenchemischen Zufallsprozesse im Alltagsleben braucht eben auch eine Durchrechnung der Phänomene, und dieses Durchrechnen durch Vorsimulieren braucht womöglich genau die Mathematik, die wir Menschen auch schon entdeckt haben.

Die Idee von Dr. Webbaer, zwischen Weltteilnehmer und Weltbetreiber zu unterscheiden, ist hier wichtig: Wir nutzen Mathematik nur zur Beschreibung, der intelligente Kosmos benutzt Mathematik zur Realisierung der Wirklichkeit. Nur die eingesetzte Mathematik kann die Selbe sein.

Die Struktur des Raums z.B. hat tatsächlich 3 Raumdimensionen, und nicht 2 oder 4, und dann genau so, wie Mathematiker ihre Koordinatensysteme und ihre Geometrie sich da konstruiert haben. Die Verfeinerung dieser Raummathematik durch die SRT scheint ebenso in der Wirklichkeit vorhanden zu sein, auch wenn wir Menschen unsere Schwierigkeiten haben, uns das so richtig vorzustellen.

Überhaupt sind die Vorstellungen und Bilder, die wir uns machen, ein kreativer Akt von uns selbst. Besser wir halten uns an die messbaren Fakten und an die Mathematik, die dahinter steckt, dann passen die besser zur Wirklichkeit, auch wenn das schwierig wird. Ich denke nicht, dass es Sinn macht, reale Erfahrung zu ignorieren, damit die eigene Vorstellung von der Welt einfacher wird. Auch wenn es zunächst nicht anders geht, weil es zu schwierig ist, sollte man doch dafür offen sein, daran zu arbeiten, die eigenen Vorstellungen doch noch an die Wirklichkeit anzupassen.



Kommentar vom 24.01.2019 18:17 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Stefan Schleim

Es liegt mir fern, irgendwo Diskussionen zu stören oder anderen meinen Text aufzudrängen oder sie mit Aussagen zu nerven, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Ich bin auf Herrn Memo eingegangen, weil ich mal nachfragen wollte, was der sich so denkt, u.A. weil es mich interessiert, wie und welche ausgefallenen Theorien sich Menschen zusammen stricken. Ich habe nicht damit gerechnet, dass von Herrn Memo so viele Seiten Reaktion kommen, dass es Sie als Blogautor nervt.

Falls Herr Memo auf mein Angebot eingeht, und wir das angefangene Thema „Gesellschaftskrontrolle mit oder ohne Gifte?“ bei mir auf introspektiva.de weitererörtern, darf ich dann die Kommentare von Herren Memo, die hier seit dem 16.01.2019 eingegangen sind, mir kopieren und auch in den Ordner packen, in dem wir eventuell weiterdiskutieren, damit wir da den Zusammenhang herstellen können?

@Memo.ST

Wie wär das, wenn wir bei mir auf der Webseite introspektiva.de weiterdiskutieren? Ihre Ausführungen interessieren mich, auch wenn ich die Dinge anders einschätze. Als Oberthema würde ich „Gesellschaftskrontrolle mit oder ohne Gifte?“ nehmen und hierfür einen neuen Menüpunkt anlegen. Wenn wir noch interessierte Mitleser haben, können die dann da weiterlesen, was wir hier diskutieren.

Einfach auf meinen Namen hier im Blog clicken, dann kommt meine Webseite.

Sagen sie hier kurz Bescheid, ob sie mein Angebot annehmen? Dann werde ich morgen den Ordner anlegen, ihre und meine Kommentare da einkopieren und als erstes dann Ihren Kommentar hier vom 23.01.2019 19:20 beantworten.



Kommentar vom 24.01.2019 13:39 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-und-die-moderne-physik/

Dr. Webbaer Klimaglaube und @Josef Honerkamp ein Mythos, der auf dem Boden der zeitgenössischen Physik steht

Ich habe eine gewisse Sympathie für Naturreligionen, die ja meistens den Menschen nicht so weit aus der Natur herausheben, und sich für die Bewahrung des bewohnten Ökosystems einsetzen. Das sprirituelle Chaos von unzähligen Geistern und Göttern, das dazu gehört, finde ich dann weniger attraktiv.

Meine eigenen Erfahrungen mit Spiritualität sind unkomplizierter, und ich finde die Vorstellung attraktiv, dass unser Wachbewusstsein eine Synthese aus Gehirnprozessen und Teilhabe am kosmischem Bewusstsein ist. Als so direkt verbunden mit dem Kosmos und den Lebensgenossen, macht es mehr Freude, sich z.B. am Schutz des Klimas zu beteiligen, zumindest soweit es da für mich was Konkretes zu tun gibt. Z.B. schenk ich mir Flugreisen und bin im Stadtverkehr mit dem Fahrrad unterwegs. Das spart auch noch Geld.

Was ich da mache, ist aber keine Klimareligion. Es geht mehr um meinen Platz in der materiellen wie in der geistigen Welt. Diese meine Synthesevorstellung vom Bewusstsein kann man durchaus als den Versuch verstehen, einen neuen Mythos zu konstruieren, der sich mit den gesicherten physikalischen Fakten verträgt.

Die Grundidee ist die, dass hinter den inzwischen gefundenen mechanischen Effekten irgendwann das Wirken des kosmischen Geistes anfängt, der dann intelligent und zielgesteuert in der Welt wirkt, und nicht mehr nach regelmäßigen mathematischen Gesetzen abläuft. Wenn ich hier den derzeitigen Stand der Physik nehme, und mir was überlege, dass direkt dahinter schon der Geist anfängt, habe ich einen modernen Mythos konstruiert. Inwieweit das ernstzunehmen ist, oder dann doch von neuen mathematisch regelmäßigen Erkenntnissen, die die Physik noch finden kann, wieder überholt wird, kann nur die Zukunft zeigen.

Insbesondere die Simulation des Gehirns am Computer, wenn das denn mal möglich wird, wird dann zeigen, ob an meiner Idee von der Synthese mit dem kosmischem Geist was dran ist, oder ob sich dann zeigt, dass das Gehirn auch mit sich selber alleine klarkommt.

Gibt es in der Realität das, was wir elektromagnetische Wellen nennen?:

Die Lichtquanten unterwegs im interstellaren Raum machen ja eigentlich nichts. Nach der Relativitätstheorie können die Lichtquanten auch nichts machen, weil sie keinerlei Eigenzeit haben, in der sie irgendetwas machen könnten. Das ist eher nur ein Informationspäckchen mit der Information Wellenlänge und Flugrichtung. Das folgt einfach mit Lichtgeschwindigkeit der Raumstruktur, und hat keine Wechselwirkung mit anderen Lichtquanten, die den Weg kreuzen.

Wenn das Lichtquant auf die Linse einer Kamera trifft, wird es quasi lebendig und es fängt an, mit den Elektronenhüllen der Glasatome des Linsensystems eine Wechselwirkung einzugehen. Dann wird es entweder reflektiert oder es wird gebrochen, und macht sich auf den Weg in Richtung CCD-Chip. Dort gelangt es an die richtige Stelle auf dem Chip, und wird auf dem entsprechendem Pixel entweder so absorbiert, dass es ein Signal erzeugt, oder es wird so absorbiert, dass es kein Signal erzeugt. Die Wellenfunktion bricht jetzt zusammen, und es kommt ein konkretes Meßergebnis dabei heraus. Entweder wird das Lichtquant registriert und gezählt, oder nicht.

Meine Idee ist die, dass es nicht zufällig sein muss, ob auf dem Pixel jetzt ein Signal dazu gezählt wird oder nicht. Ich meine, dass hier der kosmische Geist, der auch in Kameras existiert, einen Handlungsspielraum für intelligente gezielte Aktionen hat. Jetzt kommt der Mensch und seine Verbindung zum kosmischen Geist ins Spiel. Der Mensch will schöne Fotos haben, und wenn er Glück hat, hilft ihm der kosmische Geist in der Kamera dabei, indem er Pixel für Pixel und Lichtquant für Lichtquant das Bild verbessert.

Und die Realität der elektromagnetischen Welle? Ist doch egal, wichtig ist, dass das Lichtquant quasi als kosmisches Boson die Information von einem fernen Stern zu meiner Digitalkamera bringt, und dort so reagiert, dass erstens ein Bild vom Stern entsteht, und dass zweitens vom kosmischen Geist in meiner Kamera extra für mich verbessert werden kann.

Zusätzlich kann ich mir das Lichtquant als ein Stückchen Energiewölkchen vorstellen, dass in einem fernen Stern von der heißen Elektronenhülle eine Sternatoms ausgespuckt wurde, um dann in meiner Digitalkamera nach langer Reise wieder von den Elektronenhüllen der Chipatome aufgenommen wird, und da einen chemisch-elektrischen Prozess anstößt.

Ich habe also physikalische Theorie, die ich für die Konstruktion der Kamera brauche, Realität die auch entsprechend funktioniert und meine eigene Vorstellung davon, die sich jeder andere Mensch auch anders machen kann. Vorstellungen sind eben inneren Bilder, die auch von meinen Kenntnissen in Mathematik mitbestimmt werden, und von den Erkenntnissen der Physik, die mir bekannt sind. Sich solche Vorstellungen zu machen, ist dann auch ein persönlicher kreativer Akt.



Kommentar vom 23.01.2019 13:13 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Memo.ST 22.01.2019.17:36

Ich versuche das mal zusammenzufassen:

Man hat 1478 eine Rezeptur entdeckt, die das Gehirn quantenmechanisch verschränkt und zu höherer “Weisheit” und stabileren Hirnfunktionen führt.

Wenn man diese Rezeptur überdosiert, führt das zu einer erhöhten Neigung zu psychischen Krankheiten.

Das wird eingesetzt, um Kulturstörer zu destabilisieren und es so den Eliten zu erleichtern, die Durchsetzung der allgemeinen Ordnung und das „Nationbuildung“ fortzuführen.

Erstmal gibt es eine allgemeine Grundvergiftung, die zusätzlich durch Radioaktivität gefördert wird. Dann werden die identifizierten Störer noch gezielt durch Verabreichung des Giftes psychisch aus der Bahn geworfen und so neutralisiert.

Je mehr Menschen je mehr dieser Substanzen im Hirn haben, desto unfreier sind die Menschen. Denn diese Verschränkung zwischen den Gehirnen hat Folgen für das Bewusstsein.

Soweit, wie ich Sie verstanden habe.

Was ich nicht verstehe: was ist hier die Verschränkung der Gehirne?
Wird man erst schlauer, und bei höherer Dosis dann dümmer?
Wird das Gift nur Störern verabreicht, oder allgemein an alle verteilt?
Von Radioaktivität wären die Eliten doch selbst betroffen.

Meiner Erfahrung nach stören Psychotiker nach Ausbruch ihrer Erkrankung doch viel mehr als vorher.

Eine konsistente herrschende Leitkultur ist doch sowieso eine Illusion, die gibt es nicht. Das einzig Gemeinsame sind die Inhalte der Schulbildung und was uns die Massenmedien eintrichtern, Der Rest der Welterfahrung ist generell unkontrollierbar und individuellem Chaos unterworfen. Mit und ohne Gifte, mit und ohne psychische Krankheiten.



Kommentar vom 23.01.2019 12:04 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-und-die-moderne-physik/

@Dr. Webbaer 22.01.2019 15:12: „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche.“

Auch Menschen, die an Gott glauben, glauben noch an alle möglichen anderen Sachen. Glauben an sich ist ja nicht spezifisch religiös. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob der Aldi abends bis 20:00 Uhr auf hat, kann ich beschließen zu glauben, dass er bis 20:00 auf hat und ohne Plan B in meiner Tagesplanung davon ausgehen, dass das so ist, und dort um 19:45 zum Einkaufen erscheinen. Auch bei relativ festem Glauben, bleibt die Frage aber spannend, wenn ich dann dort vor der Tür stehe, ob mein Glaube jetzt richtig war.

Auf religiösem Gebiet gibt es eine riesige Vielfalt, was Menschen so alles glauben, vermuten, für möglich halten, und was sie alles erleben an Fakten, die auf religiöse Zusammenhänge hindeuten. Die überlieferten Mythen mischen sich mit dem erlebten Leben, und im Endergebnis hat wohl jeder Mensch seine eigene Kollektion, was er glaubt. Man kann aber auch vieles als Vermutung stehen lassen, und sich nicht zum Glauben entschließen. Nur was persönlich wirklich gut belegt ist, das sollte man irgendwann einfach glauben. Erstmal der Einfachheit halber, und auch um sich dann mehr mit der Praxis zu beschäftigen, macht ein Glaubensentschluss manchmal wirklich Sinn.

Mit dem Terminus „Gott“ habe ich so meine Probleme. Der Begriff ist mir zu eng gefasst. Die Größe des sichtbaren Kosmos lässt auch Rückschlüsse zu auf die Größe des geistigen Kosmos. Inzwischen ist auch bekannt, dass es im Universum wahrscheinlich zahllose Planeten mit intelligentem Leben gibt, was eine Vorstellung von Gott als menschenartiges Faktum nicht mehr nahe legt. Man kann natürlich die Gesamtheit des kosmischen Bewusstseins mit Gott bezeichnen, aber das ist missverständlich, das muss man nicht machen.

Einfach erforschen, was Menschen an Geistigem erleben, ist aber auch in allem Chaos der menschlichen Auffassungen möglich. Wenn dem eine geistige Wirklichkeit zugrunde liegt, lohnt es sich da mal zu gucken, was das denn ist und wie das funktionieren könnte.

@ Martin Holzherr 23.01.2019 09:16: „Da muss man fragen: Sind die Grundbedürfnisse des Menschen wie fressen, ficken, saufen und töten (600 US-Milliarden pro Jahr) wirklich so wichtig, dass sie keinen Raum mehr lassen für Denken und Forschen?“
Herrlich zusammengefasst! Das Grundbedürfnis Neugier und Erkenntnisse suchen und finden ist für mich sowieso die stärkste Kraft in meinem Leben.



Kommentar vom 22.01.2019 14:44 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-und-die-moderne-physik/

@Was aber wenn dieses Göttliche, dieses Allerletzte nur in unseren Köpfen existiert?

Finden wir es heraus! Wenn kosmisches Bewusstsein in der Psyche eine wesentliche Rolle spielt, wird man das irgendwann finden, wenn wir es geschafft haben, das Gehirn so weit zu verstehen, dass man es im Computer simulieren kann. Entweder wir finden dann den Zugang, den der Geist zum Gehirn hat, oder wir finden, dass das Gehirn tatsächlich mit sich alleine klar kommt. Wenn letzteres dabei herauskommt, wäre das auch für Materialisten eine lohnende Information. Das würde sie dann erstmal bestätigen.

Klar gibt es eine Menge Leute, vor allem Wissenschaftler, die sich absolut sicher sind, dass es keinerlei Geistiges in der Welt gibt. Für die wäre die Suche nach geistigen Effekten in der Wirklichkeit sicher gähnend langweilig. Es wäre eine Zumutung, von diesen Menschen entsprechende Forschung zu fordern. Aber ich möchte doch die Wissenschaftler ermuntern, die durchaus selber Geist in ihrem Leben erleben, auch mal eben in diese Richtung zu forschen, und das mal näher zu untersuchen.

Das Feld untätigerweise religiöser Mystik zu überlassen, finde ich einfach nur unnötig. Wenn da wirklich was ist, lässt sich das auf Dauer auch erforschen. Die Welterlösung wird wohl generell ausfallen, was sollte das auch sein? Die Lösung aller Probleme und aller menschlichen Konflikte? Aber man kann doch auf Fortschritte hoffen, und auch die Lösung für so manches Problems ist möglich, das zeigt die Geschichte. Z.B. ist die Trennung von Staat und Kirche schon teilweise gelungen, und Religionsfreiheit ist heute vielerorts Standard.

Z.B. kann die Energiewende Realität werden, wenn wir Menschen das wollen. Und auf dem Weg dahin nicht Teil des Problems zu sein, sondern lieber Teil der Lösung zu sein, ist meine Wahl. Da ich mich mit dem Kosmos und meinen Lebensgenossen verbunden fühle, macht mir das noch mehr Spaß, hier die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Einen Nachweis für meine Verbindung brauche ich nicht zwingend, aber ich wäre sehr gespannt auf die Einzelheiten, wenn wir hier Fortschritte bei der Aufklärung des „Über“-natürlichen machen würden.



Kommentar vom 22.01.2019 00:18 auf https://scilogs.spektrum.de/die-natur-der-naturwissenschaft/die-vorsokratiker-und-die-moderne-physik/

@Mythos und Logos

Die Ablösung des Mythos durch das Logos hat zu hervorragenden Ergebnissen geführt, die das Leben revolutionierten. Das Verständnis des Lebens auf der Erde, seine Physikalischen Grundlagen und die daraus folgende Technik sind grandios. Gerade die Aussichten, die die moderne Astronomie uns geliefert hat, lässt das menschliche Bewusstsein einen Eingang in das Universum finden. Mehr Exoplaneten zu entdecken, mehr Teleskope zu bauen und vor allem Teleskope, um genauer zu sehen, wie es auf Exoplaneten aussieht, sind für mich das spannendste Projekt für das 21. Jahrhundert. Die Perspektiven komplexes Leben um andere Sterne zu entdecken und zukünftige Raumfahrt zu realisieren sind einfach wunderbar.

Ich glaube nicht, dass der neue Teilchenbeschleuniger die beste Investition ist. Wissen wir denn nicht schon genug von dem, was im Kleinsten passiert? Dunkle Materie werden wir auch mit 100 TeV wohl kaum finden, so weit ich weiß hat man da eh keinen konkreten Verdacht für. Vielleicht gibt es die dunkle Materie sowieso nicht, und die Effekte, die ihre Existenz nahe legen, liegen in der Struktur des Raumes und unsere Theorie der Gravitation ist noch unvollständig. Eine genauere Vermessung der Galaxien wie mit dem Satelliten Gaia, der dabei ist unsere nähere Umgebung in der Milchstraße genauer zu kartieren, könnte mal bei der Gravitationkraft nachsehen, ob die nicht auf großen Scalen über 10.000 Lichtjahren vielleicht mit der Entfernung ein wenig langsamer als nach 1/R² abnimmt.

Aber bei allem Erfolg der gängigen Wissenschaft haben wir nur einen Teil des alten Mythos in Logos verwandelt. Wir haben uns ganz auf das Regelmäßige und Regelhafte konzentriert. Immer nur auf der Suche nach Formeln, die genaue und zuverlässige Ergebnisse liefern. Die Erfahrung des Geistigen bleibt von der Wissenschaft unbeachtet. Die Erkenntnisse der Parapsychologie werden einfach ignoriert, und die Erfahrungen der Menschen mit Geisteseffekten und mit Geisteswelten ebenso. Höchstens lässt sich die Religionswissenschaft mal herab, hier auf freundliche Halluzinationen zu verweisen, die uns die Evolution eingebaut hat.

Ich sehe mein Wachbewusstsein als eine Synthese meiner Gehirnprozesse mit einer Teilhabe am kosmischen Bewusstsein. Ich nehme spirituelle Erfahrungen ernst und habe das Gefühl, da stimmt was nicht, da fehlt noch was in der Wissenschaft. Ich kenne die Götter und die Geister nicht, aber ich will Teil der geistigen Wirklichkeit sein und dabei meine Freiheit behalten. Ich will die geistige Seite der Welt ungern weiter einfach dem Mythos überlassen. Ich fürchte, der Mythos macht sich erneut unter den Menschen breit, wenn da nicht bald noch was von der Wissenschaft zu diesem brach liegendem Thema kommt.

Können wir uns nicht mit der Erfahrung des Geistigen konfessionsunabhängig und mit Verstand auseinandersetzten? Die Reduktion auf das Regelmäßige macht Sinn für den Maschinenbau. In der Psychologie nicht. Jeder Mensch ist einzigartig, und das subjektive Erleben ist das, worauf es im Menschenleben doch ankommt. Wenn da Geisteserfahrung mitspielt, muss man damit auch arbeiten. Und auch die Grundlagen der Physik müssen
so ausgearbeitet werden, dass sie sich mit dieser Wirklichkeit vereinbaren lassen, wenn es die Wirklichkeit des Geistigen tatsächlich gibt.

Mindestens die Hälfte der Menschen haben spirituelle Erfahrungen, Schutzengelereignisse erlebt oder ernst zu nehmende Vorahnungen kennen gelernt. Und die Paraspychologie hat ein paar kleine Effekte sogar nach wissenschaftlichen Kriterien nachgewiesen. Wie wäre es denn mal, sich da mal ganz langsam und in Ruhe drum zu kümmern? Ja, es gibt auch viele Menschen, die keine entsprechenden Erfahrungen haben, und die haben hier zumindest auf den ersten Blick kein Problem. Aber wer die real existierenden Menschen respektieren will, der sollte doch wenigstens mal gucken, wie man das Problem ohne die Hilfe der Mythologie lösen könnte.

Beflügelt durch die Erfolge der Entdeckung der mathematisch fassbaren Regeln dieser Welt ist man auf einem Prinzip hängen geblieben, das nicht das einzige Prinzip ist, mit dem man arbeiten kann. Der vernünftiger Umgang mit dem geistigen Universum steht noch aus, wir müssen dieses Feld nicht dem Mythos überlassen.



Kommentar vom 20.01.2019 14:57 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Memo.ST 16.01.2019 20:58

Von welchen Giften reden Sie da eigentlich? Selbst wenn ich jemandem heimlich LSD in den Kaffee mische, bekommt der Halluzinationen, die zwar psychoseartig aussehen, aber nach spätestens 3 Tagen wird der wieder normal. Psychosen kann ich so nicht hervorrufen, auch wenn die Symptome von LSD und Psychose ähnlich sind. Nur die Psychose ist eine langfristige Angelegenheit, das LSD nicht.

Ich bin selbst Psychiatrie-Erfahren und habe seit fast 30 Jahren überwiegend mit psychisch Kranken Menschen zu tun. Ich kenne kaum jemanden, bei dem ich ein Motiv erkennen könnte, warum man denn mittels Giften diesen Menschen psychische Krankheiten verpassen sollte. Fasst alle haben vor dem Ausbruch ihrer Erkrankung ein ganz normalen Leben geführt, da ist nichts zu erkennen, was ein außer Gefecht setzen durch eine Vergiftung motivieren könnte. Da gibt es meistens keinerlei abweichendes Verhalten oder Denken, erst mit Ausbruch der Krankheit schlägt da so mancher über die Stränge, aber fast immer so, dass davon keine Gefahr für die herrschende Kultur ausgeht.

Klar, dass Sie überall auf eine Mauer der Verleugnung stoßen, wenn Sie über Vergiftungen sprechen, die niemand kennt, und die sich keiner vorstellen kann, weil davon nichts in der Wirklichkeit zu erkennen ist.

In der Demokratie sind wir durchaus Manipulationen ausgesetzt, in erster Linie durch Text und Bild in den Massenmedien, aber auch Schule und Universität bilden nicht nur aus, sondern manipulieren auch. Zum Beispiel die Ansicht, dass psychische Krankheiten in erster Linie Gehirnstörungen sind, wird von manchen Protagonisten verbreitet. Dem kann man aber mit Verstand ganz gut widerstehen, wenn man sich anstrengt und sich viel Zeit dafür nimmt zumindest. Wir haben hier in der Tat ein Problem, weil die meisten Menschen eben diese Zeit und Muße nicht haben, und dann eben mit Erfolg manipuliert werden.



Kommentar vom 18.01.2019 15:58 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@anton reutlinger

Wenn ich jemandem LSD gebe, bekommt der Halluzinationen und weitere psychoseähnliche Zustände. Der Zusammenhang ist klar, die Droge verursacht die entsprechenden Symptome. Wie das auf neurophysiologischer Ebene im Detail abläuft, ist aber eben nicht ersichtlich. Welche konkreten Halluzinationen auftauchen, kann man schon gar nicht vorhersehen.

Interessant ist hier auch, dass der Proband mit dem LSD von einem Patienten mit akuter Psychose anhand der aktuellen Symptome nicht unterschieden werden kann. Bei dem Einen klingen die Symptome wieder ab, und es bleibt eine interessante Erfahrung zurück. Bei dem Anderen haben wir unter Umständen ein lebenslanges Leiden und der Verlust der Fähigkeit, ein eigenständiges Leben zu führen. Das sind hier die entscheidenden Fakten. Nicht die vorübergehenden Halluzinationen.

Insofern nützt die Beobachtung, dass Halluzinationen auch mit Drogen erzeugt werden können, in der Therapie von Psychotikern so ziemlich nichts. Außer dass man Psychotikern raten kann, besser nicht auch noch LSD zu nehmen.

Ein anderes Thema: der Vergleich von Computern mit dem Gehirn. Beides sind ja offenbar Informationsverarbeitungssysteme. Der Hardware des Computers kann man den aktuellen Stand des Konnektoms zuordnen, der Software das aktuelle Geschehen der hin und her flitzenden Stromimpulse, die die Nervenzellen austauschen. Die Summe des Impuls-Gewitters wird mit den guten alten EEGs ganz gut gemessen, da kann man z.B. sehen, ob einer die Augen auf oder zu hat, oder in welchen Schlafphasen er sich befindet.

Die Gehirnhardware übernimmt aber auch die meisten Softwareaufgaben, die ein Computer implementieren würde, wenn er ähnliche Aufgaben erfüllen sollte. Das Impulsgewitter als Gehirnsoftware ist eher noch mal was Spezielleres als Computersoftware im allgemeinen. In der Implementierung eines Computerspiels entspräche das eher dem aktuellen Spielgeschehen und der aktuellen Bildschirmausgabe, also nur einem kleinen Teil der gesamten Spielesoftware. Die Konstruktion des gesamten Computerspiels ist ja im wesentlichen Software, das Konnektom, dass die Persönlichkeit und das gesamte Wissen eines Menschen repräsentiert, ist im Gehirn als Hardware verbaut.

Die Inhalte des aktuellen Wachbewusstseins Spiegeln sich aber wohl eher in der jeweiligen Konfiguration des Impulsgewitters wieder. Als Ergebnis des aktuellen Bewusstseinsgeschehens werden neue Synapsen gebildet oder alte Synapsen abgebaut, was dann dem Fortschritt des lernenden Menschen entspricht.

Wenn ich mir so vorstelle, wie das beides zusammen abläuft, also dass wechselndes Wachbewusstsein auf dem sich gleichzeitig langsam ändernden Konnektom abläuft, taucht eine interessante Frage dazu auf: Wie schnell baut das Gehirn neue Synapsen, baut welche ab bzw. verstärkt bestimmte Synapsen? Tage, Stunden, Minuten, Sekunden oder noch schneller? Weiß das einer?

Wechselnde Bewussteinszustände werden dann noch von den jeweiligen Neurotransmitterspiegeln bestimmt, die sich auch wohl im Sekunden- oder mindestens im Minutentakt ändern können. Ich denke da z.B. an den Adrenalinausstoß in einer akuten Gefahrensituation, der ja auch in wenigen Sekunden das Wachbewusstsein in einen komplett anderen Modus versetzt.

Mit fRMTs kann man auch noch sehen, in welchen Gehirnregionen gerade wie viel gearbeitet wird, aber die EEGs finde ich da fast noch interessanter, wenn es um den Versuch geht, das wechselnde Wachbewusstsein zu verstehen. Diese Innenwelt, in der wir leben, ist ja wohl das Wichtigste, auf das es im Universum ankommt. Und nicht ob wir Gott gefallen oder nicht, und auch nicht unserer persönliche Fortpflanzungserfolg, und auch nicht unsere militärische Verwendbarkeit.



Kommentar vom 16.01.2019 00:28 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Schleim Abstraktionen

Auch die derzeitigen Einteilungen der Diagnosen von psychischen Krankheiten sind meiner Meinung in der Praxis mangelhaft. Wenn man 3 mal zu verschiedenen Psychiatern geht mit seinen psychischen Problemen, bekommt man schnell 3 verschiedene Diagnosen. Also Depression, Psychose oder Borderline können durchaus dem selben Patienten verpasst werden, je nach Tagesform am Tag der Untersuchung.

Ich meine, dass die Diagnosen an sich so abstrakt sind, dass sie schon auf psychologischer Ebene fragwürdig sind. So sinken die Chancen wirklich gegen Null, dass hier Korrelate in der Feinstruktur und in der Neurotransmitterchemie des Gehirns die Diagnosen so untermauern könnten, dass man da was mit anfangen kann.

Auch auf psychologischer Ebene ist der Mensch kaum verstanden, und damit auch seine Krankheiten nicht wirklich identifiziert. Die Labels haben nur mangelhafte direkte Entsprechung in der Wirklichkeit des Patienten, und tauchen hauptsächlich in den Krankenakten und in Gutachten auf. Soweit meine Erfahrungen.

In der Praxis wird eben viel improvisiert, was nicht so schlimm ist. Gute Improvisation kann eher gesund machen, als ein starres Vorgehen ganz nach den Vorgaben der Koryphäen von Psychologie und Psychiatrie. Ein Therapeut mit intuitivem Talent und lebenspraktischer Kompetenz ist mir viel lieber als ein Verwalter der psychologischen Theorie, der sich im Chaos der Wirklichkeit selber nicht zurechtfindet.(T.J.)



Kommentar vom 14.01.2019 00:27 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Schleim Hinterherlaufen

Mein ich auch, das man niemandem Hinterherlaufen sollte. Aber viele Menschen machen das leider. Ob die nicht anders können? Ich weiß es nicht.

In den USA soll es viele junge Menschen geben, die aus christlichen Glaubensgründen mit Wissenschaft nichts mehr zu tun haben wollen. Und im gleichen Land wurden jetzt auch die alternativen Fakten erfunden. Zwar vor allem, um die Wirtschaft vor Umweltschutz zu schützen, aber ich vermute mal, dass hier eine generelle Wissenschaftsfeindlichkeit dabei eine Rolle spielt, das Trump bei seinen Wählern damit punkten kann.

In jüngster Zeit geht die Meinung der Menschen auch in Europa wohl eher in radikalere Richtungen. Das Internet mit seinen Filterblasen soll daran schuld sein. Ob das alles ist?
Kann es nicht auch sein, dass auch Misstrauen gegenüber der Wissenschaft dabei eine Rolle spielt? Das kann einmal daran liegen, dass man der Wissenschaft Unehrlichkeit aus finanziellen Gründen vorwirft, aber auch daran, dass Wissenschaft mit Spiritualität nichts zu tun haben will. Die Menschen interessiert das Thema Spiritualität schon, soweit ich das sehen kann.(T.J.)



Kommentar vom 13.01.2019 19:05 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Balanus 13.01.2019 17:34

Ich finde ja nur, dass man nicht einfach sagen kann, dass es neben wissenschaftlich etablierten Fakten keine andere Fakten gibt. Die Wissenschaft sucht zur Zeit nur nach Regelmäßigkeiten, und kann deshalb keine Unregelmäßigkeiten finden. Alles was in Experimenten nicht regelmäßig und berechenbar auftritt, wird mit voller Absicht verworfen.

Das nennt man glaube ich Tautologie. Ich suche nur nach Regelmäßigkeit, verwerfe alles andere und behaupte dann, dass es nichts anderes gibt.

Mit Regelmäßigkeit meine ich hier physikalische Formeln, der Aufbau er Chemischen Elemente, die Funktionalität der DNA oder die Anatomie der Nervenzellen. Das ist alles regelmäßig und berechenbar, wenn auch mathematisch nicht unbedingt einfach und gar nicht trivial.

Z.B. Schutzengelereignisse und Vorahnungen sind eben nicht regelmäßig und alltäglich, man kann sich darauf nicht verlassen. Aber sie gehören eben öfter zum Leben dazu, als sie vermutlich glauben und können dann eben auch Leben retten.

Wenn sie nur Maschinen bauen wollen, ist das ja sinnvoll, sich auf das Verlässliche in der Wirklichkeit zu konzentrieren. Aber nicht wenn man mehr von der Welt verstehen will, und auch nicht, wenn man einen konkreten Menschen verstehen will. Dann ist das nicht ausreichend, einfach alles zu streichen, das nicht berechenbar aussieht.

Wenn Wissenschaftler etwas nicht verstehen und einordnen können, dann sollen sie nicht so tun, als wüssten sie genau, dass hier nur versteckte Regelmäßigkeiten noch nicht gefunden worden sind, aber mit Sicherheit noch gefunden werden können. Ich bin überhaupt kein Wissenschaftsfeind, ich sehe nur Grenzen der Wissenschaft und meine, dass es Effekte im Leben gibt, die über das Regelmäßige hinaus gehen und dennoch real sind.

Wenn man das mal ernst nehmen würde, könnte man mal in Ruhe gucken, wie man auf diesen Gebieten auch aktiv und produktiv werden kann, und sich mal auf den Weg machen, weitere Aspekte der Wirklichkeit zu erkunden. Und nicht gleich schreien, „Das ist ja keine Wissenschaft!“. Wissenschaft ist das, was Wissenschaftler machen wollen. Gerade in der Wissenschaft sollte doch echte Erfahrung vor Tradition gehen, auch wenn die Erfahrung nur ab und an auftritt, dann aber um so relevanter sein kann.

Da gibt ja auch sogar das Fach Parapsychologie. Was aber winzig ḱlein ist, mit entsprechend wenigen Ergebnissen, die dann auch noch vom Rest der Wissenschaft größtenteils einfach ignoriert werden.(T.J.)



Kommentar vom 13.01.2019 15:01 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Balanus 13.01.2019 13:17

Wenn man nur einen Hammer hat, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

Wenn sich Wissenschaftler entscheiden, ausschließlich regelmäßige Probleme, möglichst mit einfachen mathematischen Zusammenhängen, zu erforschen, dann müssen sie auch damit leben, dass es dann neben der Wissenschaft noch weitere Fachgebiete gibt, die sich alternativ mit der sonstigen Wirklichkeit auseinander setzen, und damit den ganzen unregelmäßigen Kosmos ohne Beteiligung der Wissenschaft bearbeiten.

Also Homöopatie, Akupunktur, das Universum der Anthroposophen, Buddismus, evangelisches Christentum, katholisches Christentum, die Ideologie des Nationalsozialismus usw.

Die Psyche selbst ist ein gutes Beispiel für einen von Grund auf unregelmäßigen Forschungsgegenstand, der wie hier im Blog vielfach beschrieben, eben nicht auf neurologisch einfacher Regelmäßigkeitsebene sinnvoll zu erfassen ist. Eine rein auf einfache Regelmäßigkeiten schielende Forschung ist hier hilflos.

Wenn sie persönlich besser damit klar kommen, den Kosmos vieler Ihre Mitmenschen auf die wissenschaftlichen Regelmäßigkeiten zu reduzieren, obwohl Sie wohl gar nichts darüber wissen, womit Sie es zu tun haben, dann tun Sie das. Das ist ja relativ normal.

Da kann man aber nur hoffen, das man als psychisch Kranker nicht an Therapeuten mit einer Auffassung von Wirklichkeit gerät, wie Sie sie vertreten. Leider passiert das psychisch Kranken öfter.

Am spannensten in der Wissenschaft finde ich sowieso die Astronomie. Hier werden Welten entdeckt, über die ich träumen darf. Und der Konflikt zur Wirklichkeit ist hier am kleinsten, weil sich die astronomischen Objekte aufgrund ihrer Größe tatsächlich fast nur regelmäßig verhalten. Je kleiner, chaotischer und lebendiger die Dinge werden, desto mehr gerät Únregelmäßigkeit in Konkurrenz zu der Art Wissenschaft, wie Sie sie verstehen.

Ich finde, die Wissenschaft kann nur den Anspruch haben, wahrhaftig die Welt erklären zu können, wenn Sie nicht die halbe Erfahrung des realen menschlichen Lebens ignoriert. Ansonsten ist das nur eine Tricksammlung, mit der man ausgewählte Effekte berechnen kann. Das hilft technisch unbedingt ganz gewaltig, aber menschlich dann eher nicht.(T.J.)



Kommentar vom 13.01.2019 13:10 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

@Schleim 11.01.2019 15:38 Harter und weicher Biologismus

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist Harter Biologismus, wenn man wirklich erklären kann, wie und auf welche Weise neurologische Fakten eine Krankheit verursachen. Das gilt nicht nur für Krankheitsbilder, sondern für psychische Fakten schlechthin.

Wenn dies eben nicht gelingen kann, z.B. weil die psychischen Fakten viel zu komplex sind, um neurologisch erfasst werden zu können, können wir wenigstens von weichem Biologismus ausgehen. Das hieße, die Biologie des Gehirns steckt theoretisch schon hinter den psychologischen Fakten, aber so, dass wir damit nichts anfangen können.

In der Praxis sind wir so weit davon entfernt, aus dem weichen Biologismus herauszukommen und ihn in harten Biologismus zu verwandeln, und die psychischen Fakten mit neurologischen Einzelheiten erklären zu können, dass es sich nicht lohnt, hier den Forschungsschwerpunkt zu setzten. Weil es hier eben bis auf weiteres nichts Neues zu erwarten gibt. Lieber mehr sozio-psychologisch forschen, das bringt auf jeden Fall was.

In meinem eigenem Modell für das Bewusstsein kann auch der weiche Biologismus teilweise wegfallen. Wenn die gesamte Psyche eine Synthese aus Gehirntätigkeit und Teilhabe am kosmischen Bewusstsein ist, dann verwandeln sich die neurologischen Prozesse bei zunehmender Komplexität nach und nach in immer mehr geistig bedingte Fakten, bis sie dann am Ende von einem Wachbewusstsein begleitet werden, das als komplett immateriell eingestuft werden kann.

Das muss man nicht so sehen, hier kommt es auf die Erfahrungen an, die man selber hat, ob man eine geistigere Sichtweise persönlich gebrauchen kann. Die Konsequenzen für die Behandlung von Krankheiten sind aber sehr ähnlich. Eben auch weniger Medikamente und sich mehr mit dem Menschen und seiner Lebenssituation befassen, in der psychiatrischen Praxis wie auch in der Forschung. Insbesondere respektieren, wie der subjektive Mensch sich von innen erlebt, und wie er leben möchte.

Die Verbundenheit mit der Welt und mit meinen Mitmenschen steht für mich im Mittelpunkt meines Lebens. Mit dem Fahrrad und Zelt auf Tour gehen und die Welt in mich aufnehmen, ist für mich eine intensive Form der Verbindungsarbeit. Mit Menschen zusammen sein, und was zusammen machen, sich verstehen und sich gegenseitig zu unterstützen, das schafft Verbindung. Notfalls bei Google Maps fremde Länder erkunden, oder hier in Scilogs Text und Inhalt austauschen.

Die Grenzen des Nervensystems sind an sich nicht definierbar. Der Input über den Körper und die Sinne schafft eine feste Verbindung zur Außenwelt. Wenn man ein Handwerk erlernt, breitet man sich in seiner Arbeit aus. Wenn man eine Treppe baut, ist diese auch ein Teil von einem selbst. Da reichen die äußeren Fakten so sehr herein, das hier strukturelle Fakten im Nervensystem von außen kommen.

Die Grenzen sind gar nicht klar. Wenn man studiert, ist die Lehre des Fachs selbst und das, was der Student im Kopf hat, gar nicht ganz von einander zu trennen. Die Sprachen, die wir gelernt haben sind weniger persönlich als dass wir als ein Sprecher der Sprache auch sozusagen ein Exemplar dieser Sprache werden.

Mehr Soziologie auch in der Psychologie wäre wichtig, so individuell sind wir nicht, auch nicht wenn wir psychisch krank sind. Ein Miteinander unter Patienten wirkt sich auch auf die Entwicklung der Menschen aus, kann heilsamer sein als alle Therapien, seien sie medikamentös oder Gespräche oder beschäftigungstherapeutisch. Mangelhaftes Miteinander ist nicht menschenverträglich, nicht nur bei psychisch Kranken. Wir sind ganz viel von dem, was um uns gerade passiert. Unsere Projekte sind nicht alles, das ist mehr nur unsere Richtung im Leben, die lebende Umgebung selbst macht aber erst die Inhalte unseres Lebens aus.

Das Wachbewusstsein als kosmische Verbindung, Verbindung mit den Menschen, Tieren und Pflanzen ist mehr als nur eine biologische Reaktion eines biologischen Automaten. Auch die Psychologie braucht mehr Miteinander, und oft auch mehr Spiritualität, die bei vielen Menschen mit zum Leben gehört. Man mag sich nicht auf Material reduzieren lassen, wenn man mehr vom Leben kennt. Auch mag man nicht abstraktes Material der Psychologie sein, verfügbar und therapierbar nach Belieben.

Sollen die Menschen den Religionen hinterherlaufen, weil Medizin und Wissenschaft von Spiritualität nichts wissen will?(T.J.)



Kommentar vom 12.01.2019 15:25 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Balanus 11.01.2019 22:17

Es gibt generell Schutzengelereignisse, Vorahnungen und Telephatische Effekte, die im Leben vieler Menschen vorkommen. Diese wären in der Art, dass man hier annimmt, das immaterielle Einflüsse auf die Materie Einfluss nehmen.

Wenn man Wachbewusstsein als immateriell annimmt, würde dieses dann auf das matirelle Gehirn wirken. Oder eben kann Wachbewusstsein auch als Synthese von Gehirnfunktionen und Teil des Kosmischen Bewusstseins gesehen werden.

Gerade im Bereich Geistiges Heilen gibt es noch Geisteswesen und Energien, die immateriell gemeint sind und auch Einfluss auf den Menschen nehmen, entweder auf den Körper und das Nervensystem, aber auch direkt von Geist zu Geist.

Auch die Energiebahnen, deren Energiefluss durch die Akupunktur mit Nadeln verbessert werden sollen, sind wohl immaterieller Natur und wirken doch entscheidend auf Körper und Psyche, zumindest dem Konzept nach. Die materiellen Nadeln sollen hier wirken und über die Energiebahnen das System Mensch insgesamt heilen. Das bezahlt sogar die Krankenkasse, weil die Wirkung erwiesen ist. Das Konzept ist nicht erwiesen, aber doch beachtenswert, finde ich.

Was den Nutzen der Hirnforschung angeht, so finde ich diese auch ohne Nutzen sehr spannend. Astronomie finde ich noch viel spannender. Da soll man ruhig fleißig forschen, die Neugier ist eine starke Kraft im Leben, die selbst Motiv genug ist, auch ohne konkreten Nutzen.

Aber die Erforschung der sozio-psychologischen Wechselwirkungen im ganzen Zusammenhang des menschlichen Lebens ist auch spannend, und da sind deutlicherer und schnellerer Nutzen für psychisch Kranke zu erwarten. Gerade weil dieses Thema in den letzten Jahrzehnten vergleichsweise immer noch völlig vernachlässigt wurde. Wir müssen uns in der Selbsthilfe viel mit diesem Ansatz beschäftigen, weil das Hilfesystem hier nicht aktiv genug ist. Auch eine Psychologie, die das Individuum zu sehr in den Mittelpunkt setzt, könnte mehr soziologischen Blickwinkel vertragen.(T.J.)



Kommentar vom 11.01.2019 15:07 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/antwort-auf-die-frage-was-heisst-es-dass-psychische-stoerungen-gehirnstoerungen-sind/

Theorie und Praxis

Herr Schleim, was meinen Sie denn, inwieweit das Gehirn für psychische Tatsachen und eben auch Krankheiten verantwortlich ist? In der Theorie meine ich.

In der Praxis ist eins klar: Die Gehirnforschung trägt fast nichts zum Verständnis der Psyche, zum Verständnis von psychischen Krankheiten und zur Behandlung bei.

Bei der Pychosebehandlung liefert die Gehirnforschung aber eine gute Legende, die die Gabe von Neuroleptika begleitet. Wesentlicher Teil der Psychoedukation, die den Patienten angeboten wird, ist das Modell, dass die Neurotransmitterchemie im kranken Kopf entgleist ist, und die antipsychotischen Medikamente dieses wieder ins Lot bringen. Das hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun, ist aber schön eingängig und hat sicherlich eine beachtliche Placobowirkung. Wer heilt hat recht?

Ich kenne sehr viele Psychotiker, die auf ihre Medikamente schwören. Und ich kenne genauso viele, die ihre Medikamente verteufeln, und nur zwangsweise welche nehmen. Und viele wechseln dazwischen. Ich kenne aber auch Beispiele, die keine Medikamente brauchen. Tragisch erscheinen mir Menschen, denen es mit Medikamenten doch lange vergleichsweise sehr gut geht, die deshalb die Medikamente absetzen und danach binnen Monaten doch wieder Krank werden.

Noch tragischer sind Mitpatienten, die weder mit noch ohne Medikamente klarkommen. Diese haben dann aber auch meistens eine untragbare Lebenssituation. Ob jetzt die Krankheit die untragbare Lebenssituation verursacht hat oder umgekehrt ist schwer feststellbar, aber auch egal. Es funktioniert einfach nichts mehr.

Es sieht so aus, dass Neuroleptika doch die Prognose verbessern können. Vermutlich hat man die Medikamente wohl zufällig entdeckt, und an deren Wirkung gefallen gefunden. Die Hirnforschung kam wohl erst hinterher, eben der Legende wegen. Gefallen an den Neuroleptika finden die Kliniken wohl vor allem deswegen, weil sie bei aller Zweifelhaftigkeit einer langfristigen Prognoseverbesserung in jedem Fall den Patienten inaktiver macht. Die Umgänglichkeit verbessert sich dramatisch und relativ zuverlässig. Lobotomie hat das auch geliefert, und war deshalb auch beliebt, obwohl die Schäden jedem bewusst gewesen sein mussten.

Aber nicht nur den Ärzten und Pflegern gefällt das, wenn die Patienten nicht mehr unruhig herumgeistern, ständig persönliche Grenzen überschreiten, rumschreien und aufsässig sind oder gar zu Gewalt greifen. Auch die Mitpatienten sind froh, wenn ein abgedrehter Störenfried endlich Ruhe gibt. Man stelle sich vor, auf einer Station mit gleichzeitig 5 übergriffigen Phantasierenden, die wochenlang Vollgas geben, und mit denen dann von morgens bis abends in beengter Wohnsituation zusammen sein zu müssen.

Nebenbei fördern Neuroelptika auch ganz erheblich die Disziplin auf den Stationen. Wer Ärger macht, wird höher dosiert, und alle haben davor Angst und benehmen sich entsprechend. Insbesondere auf geschlossenen Stationen, wo man einen Patienten nicht damit drohen kann, ihn zu entlassen, wenn er nicht mitmacht, sind Neuroleptika neben Fixierungen ein wichtiges Instrument.

Wenn man sich mehr mit dem Menschen beschäftigen würde, und auch mehr Platz in den Kliniken hätte, käme man schon mit deutlich weniger Medikamenten aus.

Entscheidend für eine Besserung sind die Lebensumstände, ob der Patient sich wieder ein lebenswertes Leben aufbauen kann. Dass er Konzepte für sich selbst findet, die lebenswert sind, und ob er eine Beschäftigung findet, die zu den eigenen Konzepten passt und realisiert werden kann. Das kann Kunst sein, das kann ein Minijob sein, oder auch eine Behindertenwerkstatt. Und es braucht menschliches Miteinander, und gerne auch gemeinsame Projekte. Partnerschaft, Kinder groß ziehen und sein eigenes Geld verdienen wären was, aber das ist weit weg meistens. Das muss auch nicht.

Das Leben als Psychotiker ist in jedem Fall statistisch deutlich kürzer. Das hört sich schlimm an, reduziert aber oft tatsächlich das Problem. Es gibt dann auch weniger Zeit mit Leben zu füllen, wenns dann insgesamt eher nicht lebenswert ist. Lebenswerte Zeit ist sowieso im Leben nicht die Regel, viele Zeiten sind Quälerei. Wenn man 15 Jahre dazwischen hat, die richtig gut sind, kann man doch froh sein, finde ich. Auf diese Zeiten kommt es an, zwischendurch ist es immer wieder mal grausam und am Ende ist das Leben immer tödlich.(T.J.)



Kommentar vom 11.01.2019 12:42 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Balanus 10.01.2019 19:12

Wenn das Immaterielle mit dem Materiellen nicht wechselwirken könnte, könnten wir entweder vom Imateriellen nichts mitbekommen, wenn wir selber materiell sind. Oder wir könnten vom Materiellen nichts mitbekommen, wenn wir selber immateriell sind.

Also wenn ich sowohl Immaterielles als auch Materielles in der Welt oder in mir selbst beobachte, kann das nur von der Art sein, dass das Immaterielle tatsächlich auch mit dem Materiellen wechselwirken tut.

Ich habe vor Jahren Experimente mit computergenerierten Bildern gemacht, in denen ich große Mengen Zufallszahlen für die Bildentwicklung verwendet habe. In der Hoffnung, dass Zufallszahlen, die aus der Quantenphysik kommen, besser sind als mathematische Pseudozufallszahlen, habe ich mittels einer Fernsehkarte analoges Rauschen aufgenommen, und aus dieser Datei dann die Zufallszahlen gezogen. Für jeden Programmlauf habe ich mir frische Zufallszahlen gezogen, damit das auch funktionieren kann. Das Ergebnis war dann tatsächlich, das diese Bilder besser aussahen, wenn ich die Analogen Zufallszahlen verwendet habe. Die Vergleiche mit den Programmläufen mit Pseudozufallszahlen taugten deutlich weniger.

Die Ergebnisse waren immerhin bessere Bilder. Ich stell mir aber vor allem vor, dass wir in einem intelligenten Universum leben, das über eine Art kosmisches Bewusstsein verfügt, mit dem unser lokales Bewusstsein verbunden ist und wovon wir letztlich auch ein Teil sind. Die Verbindungsstelle von „Seele/Bewusstsein“ und Gehirn sind dann wohl auch die vielen Zufallsprozesse, die in dem Geschehen auf der Ebene der Nervenzellen eine wesentliche Rolle spielen dürften. So wie in ganz kleinen Rahmen mit meinen Computerbildern.

Soweit meine Idee, wie Immaterielles mit Materiellem wechselwirken kann.

Inwieweit die Strukturen, die das Wachbewusstsein bilden, auf Gehirn und Geisteswelt verteilt sind, ist unbekannt, könnten aber in einer Komplettsimulation des Gehirns zu Tage treten und identifiziert werden. So schwer die Aufgabe auch ist, diese Komplettsimulation zu erstellen und auch zu verstehen, bin ich doch gespannt auf die Ergebnisse, auch wenn ich fürchte, das ich das nicht mehr erleben werde, weil das wohl eher noch Jahrhunderte als Jahrzehnte braucht.

Was die Behandlung von psychischen Krankheiten angeht, ist da die Gehirnforschung wohl mittelfristig ziemlich unnütz. Der Mensch selbst, so wie er von innen betrachtet lebt, muss respektiert werden, und dass er so leben kann, wie ein Mensch das braucht. Da gibt es was zu tun, dafür sollten Forschungsgelder fließen.

Hier ein paar von meinen Experimenten (die mit den analogen Zufallszahlen):
www.geier-wg.de/jeckenburger/mand2/index0.php(T.J.)



Kommentar vom 10.01.2019 00:44 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Dogmatismus/Wunschdenken

Ok, eigentlich glaube ich nur, dass das, was die Nervenzellen im Kleinen machen, dann auch mit komplexeren psychologischen Prozessen so geschieht, nur eben billionenfach komplexer. Ich weiß nicht, ob man eine Psychose in einer Komplettsimulation des Nervernsystems überhaupt finden kann. Vielleicht ist eine Psychose weder Fehlfunktion noch Sonderfunktion, sondern einfach eine gesunde Reaktion auf Megastress und ungerechtfertigte Ausgrenzung. Oder zumindest größtenteils. Und überhaupt sind die verschiedenen Diagnosen wahrscheinlich eher Zufallskategorien mit wenig Entsprechung in der Realität der Gehirnprozesse.

Je mehr ich über die Realisierung der Komplettsimulation nachdenke, desto mehr hab ich den Eindruck, dass das erstmal noch sehr lange dauern wird, und man noch viel länger brauchen wird, bis man das versteht, wie die psychischen Fakten aus den Nervenzellaktionen zustande kommen. Wohl eher erst in 100 Jahren?

Ich selbst gehe ja davon aus, das Bewusstsein und noch einiges mehr im psychischen Geschehen durch immaterielle Effekte mitbedingt ist, aber ich kenne nicht die Grenze, wo die Mechanik aufhört und diese Effekte anfangen die Regie zu übernehmen. Die Hoffnung, dass hier genaue und umfangreiche Gehirnuntersuchungen weiterhelfen ist nur eine Hoffnung, aber für mich eine durchaus Denkbare.

Was mittelfristig die Behandlung von psychischen Krankheiten angeht, sehe ich beim biologischen Aspekt auch keinerlei neue Perspektiven. Der Mensch selbst, so wie er von innen betrachtet lebt, muss respektiert werden, und dass er so leben kann, wie ein Mensch das braucht, da gehts wohl erst mal lang.(T.J.)



Kommentar vom 09.01.2019 18:11 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Neurologische Zustände und Prozesse

Natürlich sind auch psychische Krankheiten letztlich Phänomene aus neurologischen Zuständen und Prozessen. Aber die sind fast unendlich komplex und die kennt heute noch keiner. Wenn das Human-Brain-Projekt irgendwann in 20 Jahren oder später mal Erfolg hat, und man das gesamte Konnektom eines Menschen im Computer simulieren kann, fängt die Arbeit erst an, das Funktionieren des Gehirnprozesses als Ganzes zu verstehen.

Wenn ich nur die Simulation haben, und die läuft sogar, weiß ich immer noch nicht wie und warum. Das ist dann zwar nicht mehr im Gehirn versteckt, aber immer noch in der Simulation innen drinnen ganz tief versteckt. Die Nervenverbindungsgeflechte sind dann nur vermessen, aber noch keineswegs verstanden.

Also wird uns die neurologische Forschung wohl bis auf weiteres nicht weiter helfen, wenn es um die Behandlung von psychischen Krankheiten geht. Hier muss man eben den einzigen Weg gehen, der hier machbar ist, und mit den Menschen reden, um herauszufinden wie es ihm geht, und um gemeinsam mit ihm Wege zu finden, wie er mit sich und der Welt wieder klar kommen kann. Die Medikamente werden nach wie vor nicht ausreichen, die Menschen wieder fit zu machen.

Was die Placebo-Wirkung von Psychopharmaka angeht, so ist es natürlich kostengünstiger gleich wirklich Placebos zu verwenden anstatt hochgelobte neue teure Antidepressiva, die dann doch kaum besser sind. Aber immerhin ist die Placebowirkung vom drum herum abhängig. Also wenn mir mein Psychiater die ganze Legende des neuen Neuroleptikums nahe bringt, und die Pille dann auch noch so hammermäßig auffällig wirkt, dass es mich als Patient erstmal umhaut, dann wird das auch mehr Placobo-Effekt haben. Nur eine Zuckerpille ohne Legende, von der ich zunächst nichts merke, ist da bestimmt schwächer im Placebo-Effekt als die 5 ml Haldol–Depotspritze. Das beeindruckt dann schon.

Was den Dualismus Körper und Seele angeht, wird uns vielleicht das Human-Brain Projekt weiterbringen. Sollte Bewusstsein mit einem geistigen kosmischem Bewusstsein verbunden sein (müssen), werden wir das irgendwann in den Komplett-Gehirn-Simulationen finden können. Das würde nebenbei ein Weg sein, künstliches psychisches Leben zu erzeugen, und Roboter mit Geist und Seele möglich machen. Nicht nur als Kopie der Natur in der Simulation, sondern, wenn man die Prinzipien dahinter versteht, auch als künstliche Konstruktion für beliebige Anwendungen. Science-Fiction kann auch Spaß machen, das sind doch Aussichten!(T.J.)



Kommentar vom 09.01.2019 11:48 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Gehirnstörung

Psychosen sind sicher auch von Gehirnstörungen begleitet. In der Praxis, wenn man von psychischer Krankheit betroffen ist, geht es aber sehr viel um die Wechselwirkung mit dem sozialen Umfeld, mit dem Hilfesystem und mit der prekären Situation auf dem Sektor Arbeit.

Medikamente sind auch hilfreich, wenn sie nur Placobo-Stärke haben, immer noch weit besser als nichts. Aber der Verlust des sozialen Umfeldes und das Ausgeliefertsein in den pychiatrischen Kliniken sind so eine starke Belastung, dass sich, wenn man nun erstmal so krank ist, dass man in einer Klinik war, dass sich die Sache meistens sehr schnell verselbstständigt.

Dazu kommt ja gerade das größte soziale Problem unserer Zeit: erst muss man sich kaputt arbeiten, und hat zu nichts mehr Zeit, kann sich nicht mehr um sich selbst und sein Leben kümmern. Wenn man dann nicht mehr kann, kommt die völlige Arbeitslosigkeit, und man hat auf einmal viel zu viel Zeit, womit man erstmal fertig werden muss. Da müssen erstmal Alternativen her, z.B. Kunst oder Ehrenämter, die die Zeit füllen und eine gute Forderung bieten, die man ja auch braucht, auch wenn man psychisch krank ist.

Wenn es einen erwischt, dass die Psyche zuerst aussteigt, wenn man über die Jahre überfordert ist, kommen dann eben auch noch die spezifischen sozialen Probleme dazu. Die Ausgrenzung durch das eigene soziale Umfeld und das Ausgeliefert sein im Hilfesystem sind harte Nüsse, die man erstmal knacken muss, bis man sein Leben wieder in den Griff bekommt. Jeder, der aus dem Berufsleben ausscheidet, ob er jetzt nicht mehr kann, ob er nicht mehr gebraucht wird oder einfach sein Rentenalter erreicht hat, muss gucken dass er eine erfüllende neue Beschäftigung findet. Aber psychisch Kranke müssen sich gleichzeitig ein neues soziales Umfeld aufbauen, und mit Psychiatern und Klinikstrukturen klarkommen. An der Summe der Herausforderungen scheitern viele dann komplett und kommen nie wieder auf die Beine.

So ist die Lebenswartung bei Psychotikern dann statistisch auch um 15 bis 20 Jahre reduziert, was kaum die direkte Folge der Gehirnstörung sein kann, die nebenbei schon existiert. Auf bessere Medikamente hoffe ich hier schon, aber der ganze Lebenszusammenhang ist hier maßgeblich.(T.J.)



Kommentar vom 08.01.2019 15:35 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/deutsche-wollen-weniger-stress-doch-wie/

@hto Kapitalismus-light

Es sieht in der Tat überhaupt nicht danach aus, als würde sich ein Kapitalismus ohne Wachstumszwang aus dem derzeitigen System entwickeln können. Ich mag es gar nicht, hier auf hohem Niveau zu jammern und finstere Zeiten zu prophezeien, aber eine Lösung gegen die Geldgier der Shareholder sehe ich keine.

Politik macht, was die Wirtschaft verlangt, das ist derzeit nicht abwählbar. Das Geld ist einfach mehr, was da hinter steckt. Die gesamte Finanzierung der Politbagage ist ein Fliegenschiss gegen die Gelder, die hinter den Investoren der Wirtschaft stecken.

So interessiert die Politik wohl nicht die Bohne, was wir hier diskutieren. Erkrankungen wegen jahrelanger Überarbeitung als Körperverletzung von Seiten der verantwortlichen Arbeitgeber zu verfolgen, wird es nicht geben.

Aber Wege zu finden, doch das Problem mit den Möglichkeiten, die man selbst hat, zu entschärfen, machen Sinn. Weniger Konsum schafft persönlich Möglichkeiten sich andere, und vor allem weniger Arbeit zu suchen, und wenig Geld zu brauchen heißt auch, Arbeitslosigkeit riskieren zu können. Sich selbstständig in gutem Sinne beschäftigen zu können, nimmt dem System einen Teil seiner Macht.(T.J.)



Kommentar vom 08.01.2019 11:40 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/deutsche-wollen-weniger-stress-doch-wie/

Weniger ist hier mehr

Weniger arbeiten macht Luft. Wenn der Arbeitgeber weniger Arbeitsstunden nicht mitmacht, dann vielleicht doch eine Putzhilfe einstellen, wenn man eh genug Geld hat?
Abwechslungsreiche Arbeit stresst generell weniger, wenn etwas Sport und ein paar soziale Kontakte mit im Programm sind umso besser. Wenn man nicht zu schnell machen muss, das macht ganz viel aus. Nicht über 30 Stunden die Woche Vollgas geben, das geht echt nicht lange gut.

Weniger private Projekte können auch sinnvoll sein, die Musikband am Wochenende und das Fitnesscenter können in der Summe dann zu viel werden. Dann lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, das spart Geld und auch die Zeit im Fitnesscenter.

Auch weniger Sachen kaufen macht Luft. Das Aussuchen macht Arbeit, das Kaufen, das Ausprobieren und am Ende in den Haushalt einsortieren auch. Dann muss man sich auch all das Merken, das man in seinen Schränken und im Keller hat. Und man braucht eine größere Wohnung und dafür mehr Geld und dafür mehr Zeit zum Geld verdienen. Und auch beim Renovieren mehr umräumen, mehr Farbe, mehr Anstreichen.

Deshalb finde ich auch Urlaub so erholsam, vor allem Campingurlaub nur mit dem Fahrrad, am besten wild in freier Natur Zelten. Die wenigen Sachen, die man dabei hat, die reduzierte Campingküche und damit auch mit reduzierten Möglichkeiten einfachere Gerichte zubereiten, all das macht Platz, die Natur zu beobachten und zu genießen.

Wenn man das denn kann. Beobachten und Genießen, miteinander Teilen, für einander Dasein, sich selbst sein lassen und die Natur und das Leben einfach aufnehmen.

“Du bist nicht deine Gedanken!”, würde ich auch sagen. Gedanken sind Werkzeuge, die gute Pläne machen können, mit denen man dann die Anforderungen abarbeitet, bis dass Projekt dann fertig ist. Aber wenn man ständig neue Projekte anfängt, bevor die alten fertig sind, dann drängeln die Gedanken sich auch schneller ins Bewusstsein, und es wird schwieriger, gute Pausen zu machen.

Für mich nehme ich den Grundsatz, dass bei aller Begeisterung für meine Herzensprojekte doch täglich eine halbe Stunde Langeweile gesund ist. Mehr Langeweile nicht, aber keine auch nicht. Das ist für mich das Zeichen, dass hier ein Projekt zu viel ist, wenn sich gar keine Langeweile mehr am Tag einstellt.

So habe ich auch die Basis, dass in mir Platz für neue Gedanken ist, und nicht meine alten Gedanken mich selber zum Sklaven machen, mit Projekten, die zu Groß für mich sind, oder eben auch in der Summe ein Projekt zu viel sind.

Aber in der Summe das zu tun, was mir am Herzen liegt, und das mich begeistert, und womit ich gut zurechtkomme, das ist echt gut. Aber auch hier muss ich mich öfter selber bremsen, und alles schön in Ruhe machen, zumindest wenn es keinen akuten Grund zur Eile gibt.(T.J.)



Kommentar vom 07.01.2019 11:48 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@fossilium

Genau das meine ich auch. Die Physik weiß gar nicht, warum ihre Formeln die Phänomene beschreiben, sie weiß nicht was das macht, dass das alles zu den Formeln passt. Hier ist Platz für Philosophie, hier ist ein weites Feld, das es noch zu bearbeiten gilt.

Warum überhaupt so viel Mathematik anwendbar ist, ist erstaunlich. Vor Newton hätte das keiner gedacht, das man so viele Formeln finden kann, oft über Phänomene, die man damals noch gar nicht kannte.

Meine Idee vom intelligenten Universum ist spekulativ, hat aber Platz zwischen dem, was man heute kennt. Für mich Grund genug, mich damit zu beschäftigen. Ich will meine Welterfahrung gerne verstehen, und nutze die Möglichkeiten, die mir auffallen und einfallen.(T.J.)



Kommentar vom 06.01.2019 18:37 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Human Brain Projekt

Ich habe jetzt nicht die Englischkenntnisse, dass es Spaß macht, da mal zu Stöbern.

Aber für die Untersuchung von Bewusstseinseffekten habe ich ja auch eher Mäuse als Menschen anvisiert. Ich bin jetzt 55 und hoffe hier noch Fortschritte zu erleben. Das Mäusegehirn ist ja ein paar tausendmal kleiner als das menschliche Gehirn, zumindest was die Quantität der Aufgabe angeht.

Ich kann mir schon vorstellen, dass hier auch qualitativ Herausforderungen auf die Hirnforscher zukommen, die möglicherweise noch Jahrhunderte der Forschung nötig machen. Der Bau der Nervenzellen selber ist komplex, nicht nur das Geflecht der Verbindungen, und auch die Glia-Zellen sollen sich am Geschehen beteiligen. Und ein einmal gescanntes Mäusehirn ist ja nur ein Ist-Zustand, weil sich das Gehirn beim Lernen stets weiterentwickelt und ständig neue Verbindungen knüpft. Das kann man mit kleinschneiden und Scannen ja nicht weiter beobachten, wie sich das über die Zeit entwickelt.

Das betrifft aber wohl nicht die Bewusstseinseffekte, die laufen ja wohl momentan auf dem Status-Quo eines einmal gescannten Gehirns. Und wenn die Mäuse noch zu groß oder so schwierig sind, kann mans ja auch bei Insekten mal probieren. Bei Mücken bin ich mir nicht sicher, ob die was Bewusstseinsähnliches haben, die kommen mir eher als Automaten vor. Bei Bienen oder Hornissen aber wohl sehr wahrscheinlich, die kommen mir durchaus gefühlsmäßig wie Lebensgenossen vor, die ihre eigene Innere Realität haben.(T.J.)



Kommentar vom 06.01.2019 15:34 auf https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-wir-dringend-mehr-philosophie-brauchen-replik-auf-winfried-degens-polemik-gegen-das-philosophiestudium/

@Materialismus

Erstmal will ich dem Zustimmen, das die Eignung zum produktiven Arbeitnehmer wirklich nicht alles ist, worauf es im Leben ankommt. Eine zu starke Spezialisierung vergewaltigt die Fähigkeiten von Menschen, macht den Menschen lebensuntauglich und ist für die Gesellschaft insgesamt gefährlich.

Ein paar Semester Philosophie wird den meisten Studierenden wohl zugute kommen. Aber ich finde, man muss nicht unbedingt die Koryphäen der Philosophie lesen. Sich überhaupt mit den Grundfragen der Philosophie zu beschäftigen, finde ich schon ganz gut. Sich mit dem Ganzen der Kultur auseinander zu setzen, ist hilfreich.

Dazu ist es auch förderlich, dass man nicht seine ganze Leistung in Arbeit und Gelderwerb steckt, sondern sich überhaupt mit großem Interesse den Erkenntnissen über den Kosmos und den Menschen beschäftigt. Und dann wird auch die Frage bearbeitet, was das Individuum mit dem Kosmos und den dazu gehörigen Mitmenschen zu tun hat, oder auch nicht.

Lebenserfahrung auf diesem Gebiet kann genauso maßgeblich sein wie akademisch etablierte Theorien, die auch wichtig sind, aber eben gar nicht alles sind, das zählt. „Nur die Realität funktioniert“, ist ein Prinzip, das im Maschinenbau selbstverständlich ist. Am anderen Ende im Spektrum der Wissenschaften, in der Psychologie, nicht mehr. Dort funktioniert auch regelmäßig die Illusion, in dem Sinne dass auch realitätsferne Psychotherapienverfahren zahlende Kunden finden. Und in den Wirtschaftswissenschaften funktionieren auch hochgehaltene Ideologien, in dem Sinne, dass die Politik sie so umsetzt, das das Kapital eben gut Profit macht, auch wenn Mensch und Umwelt dabei draufgehen.

Der reine Materialismus, der die Physik beherrscht, ist meiner Ansicht nicht die Realität, in der wir als Menschen leben. Die Physik sucht seit Newton nach den mathematisch beschreibbaren Regelmäßigkeiten in der Wirklichkeit. Das ist genau das, was man zum Maschinenbauen braucht. Man kann Maschinen nur aus den regelmäßigen Effekten der Wirklichkeit zusammenschrauben.

Schon in der Biologie stimmt das oft nicht mehr, aber vor allem wenn es um uns selbst und um unser Innenleben geht, hört hier die reine Mechanik auf und es kommen spirituelle und auch magische Effekte dazu. Das sagt mir meine konkrete Erfahrung mit mir und meinem Leben, und viele andere Menschen erfahren das Leben auch in Dimensionen, die jenseits reiner regelhaften Materialmechanik liegen. Psychiater, Hirnforscher und sogar Religionswisssenschaftler sehen hier eher eben Halluzinationen, die dann entsprechend dem eigenen Geschäft als krankhaft in der Psychiatrie, als illusorisch in der Hirnforschung oder als evolutionär bedingt in den Religionswissenschaften wegerklärt werden.

Zum Glück haben wir es nur mit Menschen zu tun, die eben vom Leben nur die Hälfte mitbekommen, ein Problem mit der Realität hat die Spiritualität selbst ja nicht. Neben den rein mechanischen Effekten hat die Welt halt viel mit Geist, Seele und ihren Auswirkungen zu tun. Je weniger man sich im Leben spezialisiert, und je mehr man sich breiter aufstellt und aufmerksam nach der Wirklichkeit sucht, desto eher macht man auch seine Erfahrungen mit den Geisteswelten, in denen wir uns eben auch befinden.

Dennoch finde ich Wissenschaft sehr interessant und weiterführend. Bei der Suche nach den rein regelmäßigen Effekten wird man zwangsläufig im Laufe der Zeit auch an eben deren Grenzen geraten und so auch die Grundlagen der erlebbaren Spiritualität erforschen können.

So gibt es ein Riesenprojekt in der Hirnforschung, das man Gehirne so genau in Scheiben schneidet und unterm Mikroskop so komplett registriert, dass man ein Computermodell von allen Synapsen und Nervenzellen des gesamten untersuchten Gehirns erzeugen kann. Ich schätze mal, das man spätestens, wenn man bei Mäusen angekommen ist, dass man da in die Bereiche der Wirklichkeit gerät, die ohne Spiritualität nicht mehr funktionieren können.

Ich stell mir so ein Mausgehirnmodell im Computer als ein recht chaotisches System vor, dass von umfangreichen Zufallsprozessen mitbestimmt wird. Wenn ich dieses System dann mit Zufallszahlen, die aus der Quantenphysik stammen, z.B. aus dem Hintergrundrauschen eines elektrischen Widerstandes, füttere, wird das ganze Ding erst richtig wach werden und zu leben beginnen. Wenn ich nur mathematisch erzeugte Pseudozufallszahĺen verwende, wird die simulierte Mäuseseele eben keine werden können, sonder nur eine Art Dämmerzustand erreichen können.

Eben weil persönliches Bewusstsein ohne beteiligtes kosmisches Bewusstsein nicht existieren kann. Aber warten wir ab, das wird sich zeigen. Wenn wir die Grenzen der Mechanik erreicht haben, dann geht’s mit dem Leben im Kosmos weiter. Persönlich erfahrbar ist das seit Jahrmillionen, wissenschaftlich greifbar zur Zeit noch nicht. Aber in die Richtung forschen lohnt sich schon jetzt. (T.J.)



Kommentar vom 01.01.2019 15:08 auf https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/was-ist-eigentlich-hinter-dem-universum/

@Kosmologische Möglichkeiten eines intelligenten Universums

Dunkle Materie und Dunkle Energie sind postuliert, aber nirgends zu finden. Die Fakten sind klar: auf Skalen von 10.000 Lichtjahren oder mehr verstärkt sich die Gravitation, die Sterne kreisen schneller in den Galaxien als es die Masse der sichtbaren Sterne verursachen würde, geht man davon aus, dass die Raumkrümmung durch Gravitationskraft von m1*m2/R² auf allen Skalen gleich ist.

Man denkt jetzt, dass da unsichtbare Materie diesen Effekt verursacht. Und wenn das nicht so ist? Vielleicht ist ja die Kosmologie auf großen Skalen intelligent gestaltet. Und die Gravitationskraft zwischen Massen im Bereich von 10.000 Lichtjahren und mehr lässt bei fortschreitender Entfernung immer weniger nach, als nach 1/R² zu erwarten wäre. Die Potentialtöpfe von Galaxien in der Raumkrümmung wären dann auf größeren Skalen nach außen hin einiges tiefer, auf kleineren Skalen unter 10.000 Lichtjahren aber wie durch das Gravitationsgesetz nach 1/R² vorgeschrieben. Von Außen wird so mehr intergalaktisches Gas für die Sternbildung angezogen, und im Inneren der Galaxien wird es etwas ruhiger dadurch.

So wären die Galaxien besser geeignet für Planeten, auf denen sich Leben über Zeiträume von Jahrmilliarden einrichten kann. Solche kostbaren Juwelen wie die Erde könnte es so wesentlich häufiger geben, was dann auch das Motiv für diese angenommene spezielle Konstruktion der Raumkrümmung im Bereich der Galaxien wäre. Es gibt ja zahllose Beispiele dafür, dass die Naturgesetze genau so austariert sind, dass es Leben auf Planeten geben kann, so ist das nicht völlig abwegig, hier zu vermuten, dass es noch mehr Unterstützung eben für dieses Lebens gibt, als man kennt.

Zusätzlich zu den Fakten, die an Dunkle Materie denken lassen, stellt man eine zur Zeit beschleunigte Ausdehnung des Raums, bzw. speziell des Raums zwischen den Galaxienansammlungen fest. Diese soganannten Voids scheinen eine abstoßende Kraft auf die Galaxien auszuüben und dabei neuen Raum zu produzieren, wenn ich das richtig verstanden habe. Hier postuliert man eine dunkle Energie, die das verursachen soll. In meinem Modell von den intelligent gestalteten Potentialtöpfen könnten das aber auch einfach Potentialausbuchtungen nach oben sein, die den Raum vergrößern und die Galaxien in den Filamanten zwischen den Voids mit mehr Nachschub von intergalaktischem Gas für die Sternbildung versorgen.

Zugleich, wenn beide Effekte auch noch feingesteuert wären, würde sich eine gewisse Kontrolle der Galaxienbildung durch den, - äh – Galaxienkontrollgott? - oder was Ähnliches, ergeben. Ich will jetzt nicht Werbung für Religion machen, wie z.B. für den Christlichen Gott als Gott der Menschen. Sofern es ihn gibt, wäre das jetzt wohl eine Nummer zu groß für ihn, schätze ich. Eine gewisse Geborgenheit wäre die Konsequenz, wenn hier das Universum Möglichkeiten der Selbstkontrolle und Selbststeuerung auf diesen großen Skalen hätte. Ich weiß, das ist spekulativ, scheint aber irgendwie zu passen.

Ansonsten Frohes Neues (T.J.)