www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Das Ego und die Leistung


Eine geistlos gedachte Biologie macht unsere Leistungsfähigkeit zum Lebenssinn. Nicht dass die Leistungsfähigkeit sinnlos wäre, aber sie ist gar kein primärer Sinn, sondern nur unsere Arbeitsweise. Wir müssen was können, nur dann können wir was machen, klar. Aber unsere eigentliche Identität ist unsere innere Erlebniswelt und unser Bewusstsein, und unserer wirkliche Sinn ergibt sich erst in der Erlebnisfähigkeit.

Genau deswegen ist eine Innenwelt auch Standard in der Biologie, und das wohl bei den meisten Tieren. Wer überlebt, darüber entscheidet nicht nur die Lebensleistung, sondern auch das Lebendigsein an sich. Wer im richtigem Sinne lebendig ist, der hat einfach die richtigen Inspirationen, die dann oft den Lebenserfolg bringen, mehr als die einfache Leistungsfähigkeit.

Entsprechend macht es wenig Sinn, wie in modernen Zeiten immer mehr Verkaufbares produziert werden soll, während das eigentliche Leben dabei zu kurz kommt. Das hat einmal Folgen für die Ressourcen unseres Planeten, aber auch Folgen für die Lebensqualität von uns selbst. Insbesondere lohnt es sich hier, die Landschaften nicht nur gemäß ihrer reinen Nutzung zu gestalten, sonder auch naturnähere Gestaltung zu praktizieren, die wir selbst wiederum miterleben können. Und gleichzeitig uns selbst auch die Zeit zu lassen, uns frei mit dieser Natur wiederum zu beschäftigen.

So macht es auch viel mehr Freude, an Techniken etwa zum Klimaschutz zu arbeiten, und diese auch flächendeckend einzusetzen. Gleichzeitig ist dieses auch ein richtiges Faktum von internationaler Zusammenarbeit, die uns einander näherbringt, indem wir immer mehr unserer Zeit auf eben allgemeinnützige Produktivität ausrichten.

Das Ego muss nicht die nackte Leistungsfähigkeit bleiben, die im Kampf gegen die Artgenossen den Reproduktionserfolg sicher zu stellen hat. Gemeinsam wird hier doch alles viel einfacher.

Entsprechend lohnt es sich, die Arbeitsmärkte nicht so zu gestalten, dass man nur mit Höchstleistung die Eintrittskarte für den beruflichen Einstieg bekommt. Hier brauchen wir schon in der Schule das Bewusstsein, dass wir primär für unseren ganzen Planeten tätig werden sollten, und das wenn es geht auch eher gemeinsam statt gegeneinander.

Neben Klimaschutz geht es hier natürlich auch um Armut und Migration. Bessere Lebensbedingungen sorgen paradoxerweise zu weniger Kinderreichtum, und den gilt es in den wirklich armen Länder zu reduzieren. Migration in die reichen Länder, die den Kindermangel hier ausgleicht, sollte man lieber dadurch ersetzten, dass man nicht die Menschen zu den Arbeitsplätzen holt, sondern die Arbeitsplätze zu den Menschen bringt. Das hilft gegen Armut wesentlich nachhaltiger.

Der Egoismus einiger Weniger zockt uns letztlich alle ab, hier brauchen wir auf jeden Fall mehr Steuern bei denen, die wirklich das Geld machen. Und viel mehr internationale Zusammenarbeit auch auf diesem Gebiet. Nur so können wir letztlich verhindern, dass der entfesselte Kapitalismus wirklich noch vor die Wand knallt. Letztlich wird die KI dafür sorgen, dass wir mit recht wenig Arbeit auch alles fertig bekommen, was wir wirklich brauchen.

Das wäre überaus zu begrüßen, einmal im Sinne von Klimaschutz und im Sinne anderer begrenzter Ressourcen, aber auch damit wir mehr Zeit für unser eigenes Leben haben. Und angesichts weiter schrumpfenden Bevölkerung irgendwann auch wieder populationserhaltenden Kinderreichtum haben.

Man hat uns das regelrecht reingeprügelt, dass wir gefälligst immer maximale Leistung bringen sollen. Aber unsere eigentlichen Bedürfnisse sind letztlich doch eher geistiger Art, und hierfür brauchen wir den Platz im eigenen Leben, wie auch einen vernünftig gestalteten und genutzten Planeten.

Man braucht nur einen gewissen Wohlstand, ansonsten ist man letztlich doch eher ein Geisteswesen.