Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2025/09 (T.J.)
Kommentar vom 26.09.2025 13:35
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben-ii/
@Dietmar Hilsebein 25.09. 22:06
„Darauf folgt: “man könnte, man müßte”, “dann hätte”…Und dies ist nicht spekulativ?“
Spekulativ keine Frage. Aber eben eventuell experimentell überprüfbar.
„Kaum einer hat die Quantenphysik je richtig verstanden, aber sie muß immer herhalten, wenn es esoterisch wird.“
Ich bin nicht mal wirklich ein Freund von Esoterik, dafür umso mehr von spiritueller Vielfalt.
Wer sich mit der Wechselwirkung von Geisteswelten und Physis beschäftigt, kommt dann nun mal an der Quantenphysik nicht vorbei. Diese zu ignorieren dürfte ziemlich sicher nirgendwo hinführen.
Und da die Quantenphysik nun mal kaum verstanden ist, macht das eben Platz für eigene Interpretationen. Mit den gezielten Zufällen als 5. Grundkraft macht jedenfalls die doch recht merkwürdige Quantenphysik auf einmal wirklich Sinn. Der Kosmos hat hier möglicherweise einen Freiheitsgrad eingebaut, über den er das Leben in allen seinen Einzelheiten begleiten kann. Ohne dabei irgendwo Naturgesetze verletzten zu müssen.
Kommentar vom 25.09.2025 16:45
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben-ii/#comment-1064
@Christian Hoppe 25.09. 08:42
„Die Physik (Quantenfeldtheorie bzw. Core Theory) weiß nichts von mentalen Ursachen und vermisst sie auch nirgends – und dies ist auch die beste Erklärung für die Nichtbeobachtbarkeit des Bewusstseins Dritter: es kann nicht wechselwirken, es hat keine eigene kausale Power – es ist schlicht keine weitere physische Entität, in der physischen Realität kommt Bewusstsein gar nicht vor.“
Mit dem gezieltem Quantenzufall als 5. Grundkraft hätte man das, was hier fehlt. So sind dann Rückwirkungen des persönlichen Bewusstseins durch Quantenzufall z.B. an den Synapsen der Nervenzellen möglich.
Das mögen Menschen, die von keinerlei Geisteswelten begeistert sind, gerne rundweg ablehnen.
Aber das ist hier keine reine Spekulation. Man könnte diese Art von Quantenzufall durchaus nachweisen, wenn er denn tatsächlich in den neurologischen Systemen eine wesentliche Rolle spielt.
Man müsste eine hinreichend funktionierende KI bauen, und dann gucken, ob die mit Quantenzufall besser läuft. Dann hätte man die klare Evidenz, dass da was mitwirkt, das auf dieser 5. Grundkraft basiert.
Rein praktisch kann man schon bei den aktuellen LLMs schon mal gucken, ob hier dieser Quantenzufall weiter hilft. Einfach den einzelnen Synapsengewichten eine Zufallskomponte hinzufügen, und diese so einstellen, dass sich so gerade eben eine kleine Abweichung der Funktionalität ergibt. Als nächsten Schritt kann man diese Zufallskomponten dann einmal global mit Pseudozufallszahlen realisieren, und in anderen Versuchsreihen mit Zufallszahlen, die auf Quantenzufall basieren.
Wenn sich hier messbare Unterschiede im Verhalten dieser Systeme ergeben, wäre klar, dass hier was Reales am Werke ist. Allein für LLMs wäre das eventuell schon eine praktische Bereicherung, man könnte dann weiter gucken, was man damit konkret anfangen kann.
Jedenfalls könnte man dann dieses Funktionsprinzip dann auch auf künstliches Bewusstsein anwenden, falls man denn mal überhaupt etwas derartiges künstlich herstellen kann.
Ideal wäre, dass ein künstliches System nur Bewusstsein produziert, wenn der Quantenzufall eingeschaltet ist, und das sofort das Bewusstsein wieder verliert, wenn auf Pseudozufallszahlen umgeschaltet wird.
Kommentar vom 25.09.2025 00:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rede-der-eu-kommissionspraesidentin-ursula-von-der-leyen-cdu-evp-fuer-den-globalen-ausbau-erneuerbarer-friedensenergien/#comment-185299
@Marie H. 24.09. 20:09 / Merz
„Klimaschutz ja, aber nur im Einklang mit Wirtschaft und Wohlstand. Der Satz: Wir machen Klimaschutz ohne Ideologie, geht in die Richtung, die ich kritisiere.“
Die Leute wollen konsumieren und dafür arbeiten. Und doch kann man es mit Verschwendung und Leistung übertreiben. Beides muss nicht immer maximiert werden. Klimaschutz wird so einfacher, und auch der Demografie dürfte ein entspannteres Wirtschaften helfen.
So lange ich denken kann, diskutiert die deutsche Politik, wie man Wirtschaft maximieren kann. Einfach weniger Umsatz machen und die dann fehlenden Steuereinnahmen bei Vermögenden einsammeln, wie auch die Verwaltung und Bürokratie abbauen, würde m.E. auch funktionieren.
Das muss man natürlich wollen. Es geht auch so wie immer, nur eben beim Klimaschutz langsamer und bei der Demografie so wie es läuft gar nicht.
Ich weiß nicht, wie weit mit KI jetzt schon und mit universalen Robotern demnächst die Produktivität weiter steigt. Und ob es gelingt, das die Leute wiederum neuen zusätzlichen Konsum finden, um das dann wieder auszugleichen. Es könnte auch immer mehr Leuten einfach genug des Aktionismus werden, dass die dann weniger arbeiten und lieber wieder mehr Kinder groß ziehen.
Ich denke nicht, dass das Ideologie ist, aber vermutlich eine gute Idee.
Nichts gegen florierende Wirtschaft. Aber doch bitte etwas entspannter, und statt überflüssigem Konsum dann lieber Zukunftsinvestitionen. Letztere machen auch den so sehr geliebten Umsatz.
Kommentar vom 24.09.2025 15:29
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben-ii/#comment-1047
@Christian Hoppe 24.09. 11:20
„Ich würde mich auf die ewige Existenz von Information nicht verlassen – wenn ich z.B. an meine nicht mehr abspielbaren CD/DVDs denke …“
Es geht rein praktisch nicht unbedingt um wirkliche Ewigkeiten. Eine gewisse Weiterexistenz auf dem Weg in eine Auflösung im ganzen Kosmos wäre doch das Interessante. Die kosmischen Ewigkeiten eben, wir haben es mit sehr langen Zeiträumen zu tun.
Die Zeitdimensionen astronomischer Vorgänge sind doch aus menschlich beschränkter Sicht praktische Ewigkeiten. Allein die Umlaufbahnen der Planeten sind gefühlt ewige Kreisläufe. Auf Jahrmilliarden aber nicht mehr, da können die Planetenbahnen auch instabil werden, und die Sonne wird immer heißer, bis sie als Roter Riese endet.
„Im heutige Verständnis kann man das Konzept “forma” am besten wohl als Leben verstehen, als das Belebungsprinzip von (unbelebter) Materie.“
Das, was da wirklich lebt, das ist doch das eigentlich Interessante. Individuell mag man da als Mensch doch gerne mehr draus machen. Und das kann man auch. Mit kosmischen Bezügen eben. Ewig ist der Kosmos selber vielleicht nicht mal. Der könnte durchaus irgendwann enden. Aber praktisch ewig, aus Sicht von Säugetieren, ist der Kosmos auf jeden Fall.
Das eigentliche Leben, dann sogar das selbsterlebende bewusste Leben, das darf gerne mehr sein, als nur lebendig geordnetes Material. Und das reicht nun mal über Geistesfakten auch in den Bereich der Naturwissenschaften hinein. Naturwissenschaftler mögen davon genervt sein, ja.
Die Wirklichkeit geht aber vor. Und die kennen wir noch gar nicht genau. Was eben wirkliches Innenleben wirklich ist, ist bestenfalls Gegenstand aktueller Forschung. Unbekannt eben, wirklich unbekannt. Glaubensakte gibt es in diesem Zusammenhang, ja. So auch: „Es geht alles zu 100% mit rechten Dingen zu. Es kann nichts anderes geben.“
Das will man wissen können? Schon wer wirklich selbstbewusste KI bauen will, muss sich dann zwangsläufig mit den auch geistigen Realitäten beschäftigen müssen. Wie immer die jetzt wirklich aussehen, man muss es genau so bauen, dass es auch funktioniert.
Auch die angesprochene Absorptionsfähigkeit selber muss real irgendwie funktionieren. Die ist nun mal auch selber Faktum. Vielleicht ein ziemlich Grundlegendes, wenn es um Leben geht. Nicht unbedingt nur menschliches Leben, auch Tiere und später mal Automaten kommen möglicherweise an dieser Absorptionsfähigkeit nicht vorbei?
Eine grundlegende Konfiguration des Selbstverständnisses der eigenen Existenz könnte zu jeder wirklichen geistigen Existenz untrennbar dazu gehören? Nicht nur bei Menschen. Wenn die dann verschiedenen Wege gehen kann, dann erklärt das die zu beobachtende Vielfalt.
Kommentar vom 24.09.2025 01:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/schluss-mit-dem-jahrhundert-des-blut-fuer-oel-auch-in-syrien-und-irak-rede-bei-hawar-help/#comment-185181
@Bernd 23.09. 21:23
„Die werden natürlich auch zuerst einen Elektrolyseur und einen Wasserstofftank neben das Solarkraftwerk stellen, um jahreszeitliche Schwankungen auszugleichen und sich die Kosten für den Transport sparen.“
In südlicheren Breiten sind die saisonalen Ertragsschwankungen viel kleiner als in Mitteleuropa. Und gerade Klimaanlagen brauchen den meisten Strom, wenn die Sonne knallt. Kurzfristspeicher werden z.B. in Indien die meiste Speicherkapazität liefern können. Auch winterliche Heizung braucht man eigentlich nur im Norden, der Großteil der Welt kommt ohne dem aus.
„Indien ist aber noch dichter besiedelt als Deutschland, insofern ist das vielleicht ohnehin nicht das Land mit dem größten Solarpotenzial.“
Wir brauchen in Deutschland auch bei einem Vollausbau von Solarenergie deutlich weniger als 2% der Landesfläche. In Indien ist zudem der Ertrag pro Quadratmeter an die doppelt so hoch wie bei uns. An Flächen wird es auch in Indien nicht fehlen. Zumal Dächer und überbaute Parkplätze keinen Flächenverbrauch bedeuten, und auch eine Kombination von PV-Modulen und Landwirtschaft keine Ertragseinbußen bedeutet, wenn die Abstände zwischen den Modulen nicht zu kurz sind.
„Wer die Hardware kontrolliert, kann auch kontrollieren, welche Software darauf läuft, zur Not durch in Hardware realisierte kryptographische Schutzmechanismen.“
Mittelfristig sollte man eben von nach Europa importierter IT aller Art verlangen, dass man diese mit eigener freien Software betreiben kann. Zumal auch der Rest der Welt außer China und den USA da ein überaus handfestes Interesse dran hat.
Kommentar vom 24.09.2025 00:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-43-die-geschichte-von-preussen-und-ihre-bedeutung-fuer-heute/#comment-185177
@Michael 23.09. 19:35
„Ich halte es immer noch für möglich, auch unser Militär technologisch und strategisch zu erneuern, zugleich den Fossilismus durch Solarpunk schneller zu überwinden. Aber die fossilen Widerstände sind enorm.“
Rein fossilistisch gesehen müssten sich eigentlich Trump mit Putin verbünden. Immerhin verkauft uns aber Trump lieber überteuertes Frackinggas, als dass wir von Russland billiges Erdgas kaufen.
Und rein fossilistisch gesehen müssten wir uns mit China verbünden. Einfach reichlich grüne Technik da einkaufen mag aber genug der Zusammenarbeit sein. Und doch auch zu gucken, PV und Batterien selber herzustellen, aber wenigstens rund um die Wasserstofftechnik innovativ zu sein, um dort jenseits von Kurzfristspeichern die Energiewende fortzusetzen.
Kommentar vom 23.09.2025 18:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-43-die-geschichte-von-preussen-und-ihre-bedeutung-fuer-heute/#comment-185153
@Michael 22.09. 19:37
„Ich denke, dass wir auch militärisch bzw. militärtechnisch aus der Geschichte lernen sollten.“
Ein Vorteil für uns, wenn wir gleich in neue Drohnentechnik und autonome Systeme investieren. Es wäre auch ein Traum für Soldaten, wenn diese an der Front gar nicht mehr so zahlreich gebraucht werden.
Kleine Einheiten mit Lithiumakkus und per superdünnem Glasfaserkabel ferngesteuert könnten ziemlich kampfstark und dabei billig werden. Wenn die dann noch aus relativ sicherer Entfernung ihre Kampfmittel abwerfen und heile zurückkehren, könnte das sehr wirksam sein. Einfach den Akku wiederaufladen und fertig sind die Geräte für den nächsten Einsatz.
Auch die Drohnenabwehr ist wohl mehr oder weniger Neuland. Die alten Gepardpanzer sollen da wieder modern werden. Ähnliche Systeme, die für kleinere Ziele optimiert sind, kann ich mir ganz gut vorstellen. Oder eben kleinere Drohnen, die Drohnen und Raketen abfangen können.
Das kann man alles jetzt in der Ukraine sofort testen und ausprobieren. Mit entsprechend viel Geld in der Kasse und einer leistungsfähigen Industrie dahinter kann das doch noch was werden.
Ich kenne aus meiner Bundeswehrzeit nur die 105-Millimeter-Granaten, die sind wenig flexibel und man kann die einzelnen Granaten orten und zurückverfolgen, und die eigenen Fahrzeuge wiederum umgehend angreifen. Das geht mit Drohnentechnik alles viel besser und zielgenauer.
Kommentar vom 23.09.2025 16:34
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben-ii/#comment-1028
@little louis 23.09. 15:53
„Die diesbezügliche “Weltrevolution” wäre schön – allerdings nur über den Weg der Meinungsbildung in “rationalen” bzw möglichst “vernünftigen” Diskursen.“
Unbedingt, nur so gehts. Möge uns die KI bei den erforderlichen Argumentationen helfen.
Und Geisteswelten auch noch. Sofern sie mitspielen.
Kommentar vom 23.09.2025 15:40
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben-ii/#comment-1026
@Mensch 23.09. 11:26
„Gott ist kein Placebo. Der ist die letztmögliche Erklärung warum die Welt existiert. Und…..wer Gott anruft, bekommt von ihm eine Antwort. Darum beten die Gläubigen.“
Gott ist doch je nach Glaubensrichtung nicht immer Dasselbe. Eine Wirklichkeit dahinter wäre allerdings doch universal. Und damit letztendlich sogar ein Thema für die Naturwissenschaft.
Wenn diese Wirklichkeit eben tatsächlich existiert. Ich würde es dann lieber kosmische Geisteswelten nennen, das ist weiter gefasst.
Und religiöse Differenzen wird man so aber keineswegs los. Und auch keine Menschen, die glauben, am Weltende aktiv mitarbeiten zu müssen. Und dafür noch einen Ehrenplatz im Himmelreich haben wollen.
So kann man dann persönlich eine geistige Wirklichkeit erfahren, die ganz verschieden ausfällt. Ich kann es nicht ändern. Es ist fast verrückt.
Wer wir selber sind, ist dann noch nicht mit beantwortet. Die Art und Weise, wie unser Gehirn und unser Innenleben funktioniert, wäre entsprechend interessant, das mal herauszufinden. Wenn hier Geisteswelten intensiv mitspielen, wird man das mit einbeziehen müssen, sonst funktioniert das nie im Leben.
Letztlich könnte man mit etwas Glück schon bei der Entwicklung von menschenähnlicher KI herausfinden, wie auch die Geisteswelten mit realisiert werden können und vielleicht sogar müssen. Das halte ich für ziemlich realistisch.
Auch Menschen, die an nichts übernatürliches Glauben, haben ihre Glaubenssätze, und leben in einem eigenen Kosmos, der dazu neigt, das eigene Weltbild zu unterstützen. Das ist für den Menschen wohl wirklich universal. Und verrückt zugleich.
Rein praktisch ist man gut beraten, den Wahnsinn des anderen zu respektieren. Manchmal ist es sogar hilfreich, ihn nicht zu stören. So verrückt es auch sein kann. Wo man sich annähern kann, werden dann dennoch Dialoge fruchtbar. Was man Gemeinsames hat, oder was einem sogar am Anderen inspiriert, das bringt uns dann dennoch vorwärts.
Kommentar vom 22.09.2025 15:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-43-die-geschichte-von-preussen-und-ihre-bedeutung-fuer-heute/#comment-185070
@Michael 22.09. 07:39 / Felo.ai
„Während Kohle an Bedeutung verliert, bleibt Erdöl ein zentraler Treiber von Macht und Kapital in der globalen Wirtschaft.“
Diese Reihenfolge ist dann auch technisch unvermeidlich. Die Erneuerbaren Energien fallen direkt als Strom an, und ersetzen als erstes fossile Kraftwerke zur reinen Stromproduktion. Für die Mobilität, wo sie Benzin und Diesel ablösen soll, braucht es eben zusätzlich zur Primärprodktion von PV und WKA geeignete Kurzfristspeicher, derzeit führend als Lithiumakkus.
Entsprechend gelingt der Abschied vom Öl erst im 2. Schritt, der gerade erst anfängt. Der aber inzwischen mit entsprechenden bezahlbaren Produktionskapazitäten von PV und Batteriespeichern durchaus zügig in Gang kommt.
Der Abschied vom Erdgas kommt noch etwas später als der von Öl. Erdgas wird derzeit zu einem guten Teil zum Heizen und in der Industrie verwendet, und das braucht eine Umwandlung der Stromüberschüsse in Wasserstoff, und zum Teil eine Speicherung dieses Wasserstoffs in derzeitigen und zusätzlichen unterirdischen Kavernen.
Deshalb erst der Abschied von der Kohle, dann vom Erdöl und als letztes vom Erdgas.
Dass man jetzt zwischendurch Kohle-Backup-Kraftwerke mit neuen Gaskraftwerken für eine recht kurze Betriebszeit ersetzen will, das kann ich schwer nachvollziehen. Wir werden allerdings Kraftwärme-Kopplung kombiniert mit Großwärmepumpen für Fernheizungsnetze langfristig gut brauchen können, wenn die flexibel sowohl mit Erdgas, mit Biogas wie auch mit Wasserstoff laufen können.
Wenn das dann mal fertig ist, dann haben wir es wohl so ziemlich geschafft. Bleibt dann vielleicht noch der Flugverkehr oder die Zementproduktion. Oder eben Panzer, die kaum bewegt werden. Das kann auch noch mal teurer werden.
Kommentar vom 22.09.2025 00:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-43-die-geschichte-von-preussen-und-ihre-bedeutung-fuer-heute/#comment-185037
@Krieg
Die kriegerische Vergangenheit Europas war mir immer schon recht rätselhaft. Kann man nur hoffen, dass es auch weiter nachhaltig besser geht als damals. Noch in der Neuzeit war Ackerland reichlich knapp und damit wertvoll, ein Grund für Eroberungen. Inzwischen haben wir fast überall Ertragsüberschüsse, dafür sind die Menschen als überaus kompetente Arbeitskräfte viel wertvoller. Es lohnt sich entsprechend auch Krieg weniger, wenn man nur Land und keine Menschen gewinnt.
Auch Rohstoffe sind meistens wesentlich weniger wertvoll als Menschen.
Wenn man entsprechend wirklich in Menschen und eine florierende Wirtschaft investiert, dann kommt man auch weiter. Und muss mit niemanden Krieg führen.
Gegen andere wie Putin müssen wir uns allerdings offenbar immer noch zur Wehr setzten. Schade um die eigentlich sonst überflüssigen Rüstungsausgaben. Andererseits leben wir in Europa doch eigentlich mit reichlich Verschwendung. Wenn man die ein wenig reduziert, sind auch die Mittel für das Militär frei. Und für andere Zukunftsausgaben.
Besser wäre, das Geld für eine noch konsequentere Energiewende wie auch in ein etwas enstpannteres Leben mit mehr Kindersegen zu investieren. Mit etwas Glück geht die aktuelle Krise aber in ein paar Jahren wieder vorbei, dann können wir das immer noch machen.
Zumal ein wesentlicher Teil der Geschwindigkeit der globalen Energiewende im Moment vor allem von den chinesischen Produktionskapazitäten für PV-Module und Lithiumbatterien abhängt. Wenn hier Europa weniger von nachfragt, werden die in andere Länder weltweit verkauft oder einfach im eigenen Land installiert. Die Weltmarktpreise für Öl und Gas werden auf jeden Fall verfallen, egal an welchem Ort die grüne Technik konkret installiert wird.
Klar fehlt es in China an politischer Freiheit. Aber Bildung und Arbeitswelt scheinen überaus gut zu funktionieren. Und resistent gegen fossilen Lobbyismus scheint man auch zu sein. Man kann nun nicht immer alles haben. Auch die Qualität der (noch) als Demokratie eingestuften Länder ist recht unterschiedlich und dabei auf jeden Fall vielfältig.
Kommentar vom 20.09.2025 00:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/schluss-mit-dem-jahrhundert-des-blut-fuer-oel-auch-in-syrien-und-irak-rede-bei-hawar-help/#comment-184883
@Rernd 18.09. 15:39
„Auch in Wunsiedel wird das Konsequenzen haben, wenn wir mit grünem Wasserstoff überschwemmt werden. Dort wird dann sicher auch hinterfragt werden, warum es solche teuren Insellösungen noch braucht.“
Man hat in Nordafrika mehr als doppelt soviel PV-Ertrag wie in Mitteleuropa. Aber so billig wird der Wasserstoffferntransport nicht werden. Den werden wir sicher als maßgebliche zusätzliche Energiequelle nutzen, aber dennoch macht es Sinn, hier den saisonalen Sommerüberschuss in Wasserstoff zu verwandeln und in den bestehenden unterirdischen Erdgasspeichern für den Winter zu lagern.
Auch sollen wohl die Elektrolyseure, die den Strom in Wasserstoff verwandeln, recht teuer sein. Und dieser Kostenfaktor wird dann bei höheren Primärerträgen eben nicht billiger.
Billig genug, dass man einfach direkt damit heizen kann, wird Wasserstoff entsprechend so schnell nicht werden. Wärmepumpen, Kraftwärmekopplung und Heißwasserspeicher werden zum Heizen sinnvoll bleiben, insbesondere für urbane Fernheizungssysteme.
„Ich sage nicht, dass man keinen Wasserstoff importieren sollte. Ich sage nur, dass die Gewalttätigkeit eines Energieträgers nicht von dessen Farbe abhängt sondern welche Werte man durch deren Kauf finanziell unterstützt.“
Solange die Weltwirtschaft so verflochten ist, können wir an vielen Stellen nur da einkaufen, wo wir das Nachgefragte auch beziehen können. Die zugehörige Software von Importware selber mit offener Software zu ersetzen könnte aber attraktiv sein. Dann haben wir wenigstens keine weiteren Abhängigkeiten, wenn wir z.B. aus handfesten Gründen aus China nicht mehr so viel einkaufen wollen.
PV-Module und Lithiumbatterien auch in Europa zu produzieren könnte mittelfristig dennoch auch ein gute Idee sein. Möglicherweise steigt auch der Wechselkurs der Chinesischen Währung durch Chinas erheblichen Außenhandelsüberschuss derart, dass China in vielen Bereichen seinen Kostenvorteil verliert. Zumindest teilweise.
Zumal die Maschinen, mit denen China seine Kollektoren produziert, teilweise aus deutscher Produktion sind. So verdienen wir am chinesischen Solarboom sogar jetzt schon mit.
Kommentar vom 19.09.2025 13:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184820
@Realo 19.09. 11:53
„Der Krieg ist das härteste Training.“
Das ist vielleicht das grundlegende Missverständnis. Gene kann man nicht trainieren, wie etwa physiologische Fähigkeiten.
Im Gegenteil. Die Traumatisierungen, die Kriege mit sich bringen, machen dann nachhaltig kaputt. Was sich epigenetisch noch auf weitere Generationen auswirkt. Zu viel ist zu viel, Kriegserfahrungen bringen selten die Soldaten persönlich weiter.
Obwohl der Mensch seit jeher immer wieder Kriege führt, macht es uns dennoch immer noch mehr kaputt als es uns trainiert. Je länger die Friedensphasen, desto florierender ist das zivile Leben. Auch und vor allem biologisch.
Kommentar vom 19.09.2025 13:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184819
@Kyllyeti 18.09. 13:24
„Uns sie wäre dann am ehesten vergleichbar mit einem bisweilen genialen, aber andereseits größtenteils schlampigen Flickschuster.“
Die Evolution ist vor allem damit beschäftigt, unermüdlich schädliche genetische Mutationen immer wieder auszusortieren. Das ist ein Prozess, der sicherlich im Krieg beschleunigt abläuft, aber der läuft auch im Normalbetrieb. Wer vermehrt schädliche Mutationen abbekommen hat, hat dann meistens auch einfach weniger Fortpflanzungserfolg.
Die physiologischen Systeme sind dann entsprechend belastet. Was sich auf vieles im Leben auswirkt.
Dann ist die Evolution aber auch dabei, wirklich hilfreiche Innovationen zu produzieren. Diese können sich mit mehr Fortpflanzungserfolg dann auf Dauer im ganzen Genpool ausbreiten. Auch das braucht keine Kriege. Könnte aber mit Kriegen hier und da mal etwas schneller gehen.
Unterm Strich dürfte klar sein, das die Menschheit rein biologisch auch ohne Krieg klarkommen kann.
Und wir wollen wohl auch gerne in Frieden und florierendem Leben existieren. Das beflügelt doch sogar die Lebenslust? Mehr Kinder bräuchte es, es ist schon ein Phänomen, dass hier weltweit die Geburtenraten einbrechen. Zuwenig Krieg ist hier kaum die Ursache.
Aber vielleicht zu viel wirtschaftlicher Leistungsdruck, zu viel Leistungsbereitschaft und zu viel Karriereorientierung. Einhergehend mit immer mehr Verschwendung. Wobei überflüssige Kriege wohl die Verschwendung auf die Spitze treiben.
Was sich wiederum auf die ökologischen Systeme auswirkt, und sogar den Planeten insgesamt belastet. Und der ist und bleibt auch die Grundlage aller menschlichen Existenz. Im Prinzip hilft die verbreitete Bevölkerungsschrumpfung angesichts immer weiter zunehmender Verschwendung der Menschen sogar weiter?
Da würde Genügsamkeit und doch wieder mehr Kinderreichtum sogar gut zusammenpassen. Und grüne Technik könnte Beides dann noch fördern.
Kommentar vom 19.09.2025 00:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/schluss-mit-dem-jahrhundert-des-blut-fuer-oel-auch-in-syrien-und-irak-rede-bei-hawar-help/#comment-184791
@Michael 18.09. 23:11
„Entsprechend wäre der kluge, nächste Schritt der schnelle Aufbau von Batteriespeichern und grünem Wasserstoff wie in Wunsiedel. Das würde den Bedarf an fossilen Importen unmittelbar verringern.“
Als Erstes die schnellen Speicher, beim Produzenten, beim Verbraucher und als biderektional angeschlossene E-Fahrzeuge. Damit lassen sich schon mal für einige Tage alle Überschüsse verwerten, und man braucht dann öfter für Wochen gar keine fossile Backupleistung mehr, insbesondere im Sommerhalbjahr.
So kann man die PV-Leistung bestimmt schon verdreifachen, bis hier Wasserstoff in großem Ausmaß nötig wird. Wir können aber gerne jetzt schon mit dem Wasserstoff anfangen. Eine Verdopplung der PV-Leistung in Deutschland könnte schon in 5 Jahren erreicht sein.
Den Wasserstoff nutzt man praktischerweise erst direkt in der Industrie, und erst später in Backupkraftwerken. Das können dann gerne Fernheizungsnetze mit Großwärmepumpe kombiniert mit Kraftwärmekopplung sein, die flexibel sowohl mit Erdgas, Biogas und mit Wasserstoff laufen können. Speichern kann man in den bestehenden unterirdischen Kavernen neben Erdgas dann auch Biogas und Wasserstoff, vor allem um die winterliche Heizperiode abdecken zu können.
„Überschüssigen Ökostrom abzuregeln und gleichzeitig Gaskraftwerke zu bauen halte ich dagegen für strategisch, ökologisch und auch wirtschaftlich schädlichen Fossilismus.“
Das gilt es offenbar jetzt zu vermeiden. Zusätzliche Gaskraftwerke machen vor allem eben Sinn, wenn sie als Kraftwärmekopplung realisiert werden. Man wird die vor allem im Winter brauchen, wenn der Ertrag schwach ist und der Heizbedarf dabei auch noch hoch ist.
Da können dann auch noch länger die alten Kohlekraftwerke aushelfen, bis wir wirklich gar kein fossiles Backup mehr brauchen. Jetzt extra neue reine Kraftwerke zu bauen, die bald nur noch wenige Wochen im Jahr im Einsatz sind, das lohnt sich doch nicht. Dann lieber das Geld gleich in Wasserstofftechnik investieren.
Kommentar vom 18.09.2025 15:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184738
@Realo 18.09. 08:32
„Aus Sicht der Evolution hat sich zu viel „Instinktmüll“ angesammelt.“
Wirklich notwendige Instinkte dürften immer erhalten bleiben. Nur eben die Instinkte, die einen im Krieg helfen, werden mit Kriegen ja gefördert. Das stimmt wohl dann tatsächlich.
Aber wollen wir das denn? Zumal Kriege auch traumatisieren, und so tatsächlich noch Jahrzehnte nachwirken und nicht nur langanhaltendes Leid bedeuten, sondern auch z.B. die Arbeitsfähigkeit einschränken können.
„Wobei auch, weltweit gesehen, derzeit noch Überbevölkerung droht.“
Das Thema löst sich derzeit wohl langsam auf. Nur noch in Afrika wächst die Bevölkerung, und genau da ist auch noch Platz dafür.
„Dort gibt es übrigens auch noch mehr konventionelle Kriege als bei uns.“
Eher soviel Krieg dann auch wieder nicht.
„In diesem Sinne ist Prof. Riedls Vermutung, dass Kriege die Evolution fördern könnten, bedenkenswert.“
Die Frage ist doch, in welche Richtung sich die Evolution dann bewegt. Eben vor allem in Richtung Kriegstüchtigkeit selber, dem muss ich nun zustimmen. Aber jenseits davon scheinen mir ganz klar die Schäden zu überwiegen. Da wir nun seit 80 Jahren in Deutschland keinen Krieg mehr hatten, dann müssen wir eben mit Waffentechnik punkten, mit stabilen großen Bündnissen und eben einfach mit eigener Friedfertigkeit.
Es wäre absurd, jetzt Kriege zu führen, nur um unsere Kriegstüchtigkeit zu fördern. Angesichts atomarer Waffen sowieso, es wäre schlichtweg Selbstmord. Tod wäre das Ergebnis, auch der Kriegstüchtigen. Nicht Fitness der Überlebenden, keine Überlebenden eben.
Gegen wen soll es denn gehen, wer hat noch keine Atomwaffen? Um unseren „Instinktmüll“ loszuwerden, ohne alle dabei drauf zu gehen?
Oder Gentests mit Euthanasie? Oder wenigstens Sterilisierung. Brauchen wir das, oder reicht denn nicht der normale, friedliche Lebenskampf? Der ist doch eigentlich auch schon ganz schön hart. Krieg mal erst mal Kinder in modernen Zeiten. Das ist gar nicht so einfach. Wir schrumpfen hier gerade nachhaltig und flächendeckend. Da wollen Sie noch Krieg?
Kommentar vom 18.09.2025 13:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/schluss-mit-dem-jahrhundert-des-blut-fuer-oel-auch-in-syrien-und-irak-rede-bei-hawar-help/#comment-184736
@Michael 17.09. 15:44
„Und Schritt für Schritt, Mensch für Mensch möchte ich für den notwendigen Paradigmenwechsel und die Energiewende zu erneuerbaren Friedens- und Wohlstandsenergien eintreten.“
Versuchen wir es. Und mit etwas Glück überholt uns hier die Technik, und wenn sie als Erstes aus dem autokratischem China kommt.
Das Reichweitenproblem bei E-Autos löst sich gerade mit Schnellladestationen, die in 5 Minuten 400 Km Reichweite laden können. Und die chinesischen E-Automodelle sind billig wie Verbrenner, derweil chinesische PV-Module und Lithiumbatterien zusammen wirklich günstigen Strom liefern können.
Das braucht alles keine Förderungen mehr, aber es braucht auch keine Behinderungen. So müsste man unbedingt seinen grünen Strom zu ermäßigten Durchleitungsgebühren direkt an Nachbarn verkaufen dürfen. Und sein E-Auto mit bidirektionalen Anschluss als Netzspeicher zur Verfügung stellen dürfen, eher ganz ohne Durchleitungsgebühren. Das dient dann ganz dem Netz, und man kann damit so viel Geld verdienen, dass man unterm Strich kaum noch Energiekosten für sein E-Auto hat.
Und in den südlicheren Ländern sind die Solarerträge noch mal doppelt so hoch wie in Mitteleuropa. Und es braucht keine winterliche Heizung. Aber Klimaanlagen, und die brauchen genau dann den meisten Strom, wenn die PV-Module am meisten leisten.
Es stellt sich dann wohl bald nicht mehr die Frage, wie man persönlich Mehrkosten für Grüne Technik finanzieren soll. Es wird Stück für Stück billiger werden als die alte fossile Technik. Zumindest wenn man bestehende Behinderungen abbauen kann.
Das freut dann alles nicht nur den Verbraucher. Es hilft auch der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
Kommentar vom 17.09.2025 18:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184672
@Realo 17.09. 14:37
„Der Mensch steht an der Spitze der Fresskette, daher würde dieser Druck entfallen.“
Was nun keinesfalls zutrifft. Wir werden auch von Parasiten und Krankheiten „gefressen“. Und spätestens seit wir Ackerbau betreiben, sind wir auch noch von Missernten bedroht.
„Menschen haben allerdings die Eigenschaft, sich immer wieder zusammen zu rotten und unter bestimmten Vorwänden übereinander herzufallen. Dadurch entsteht ebenfalls ein Selektionsdruck, den eher die „Schwächeren“, wie in der Tierwelt, zum Opfer fallen.“
In der Tat machen wir hier uns doch selbst das eigenen Leben schwerer, als es ohnehin schon ist. Macht uns das stärker? Oder doch eher kaputt? Und inzwischen die Mitwelt gleich mit. Wer es aber eben schafft, Kriege zu vermeiden, der floriert dann aber auch. Und das dann nachhaltig, wenn er die ökologischen Zusammenhänge erkennt und konsequent berücksichtigt.
Kommentar vom 17.09.2025 18:00
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben/#comment-975
@Christian Hoppe 17.09. 09:03
„..dann ist Glaube etwas Spezifischeres (Vertrauen ist mit darin), eben: Absorptionsfähigkeit, Suggestibilität für religiöse Inhalte, sodass diese nicht nur geglaubt, sondern WIRKLICH ERLEBT werden.“
Ist das denn jetzt verrückt? Oder doch Ausdruck geistig menschlicher Mikrokosmen auf dem Hintergrund real existierender makroskopischer und damit kosmischer Geisteswelten?
So oder so, man sollte über den eigenen Tellerrand gucken. Und andere Glaubenssysteme anderer Individuen wie auch anderer Kulturen respektieren. Aber nicht ohne zu gucken, was daraus wirklich dann in der Praxis dann wird. Und wie sich das irgendwie verallgemeinern und integrieren ließe.
Kommentar vom 17.09.2025 17:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/schluss-mit-dem-jahrhundert-des-blut-fuer-oel-auch-in-syrien-und-irak-rede-bei-hawar-help/#comment-184658
@Michael 17.09. 15:41
„Alles, denn auch ein solcher Solarstrom-Exporteur könnte ja den anderen Ländern und Menschen nicht verbieten, selbst Solarstrom zu produzieren.“
Der ganze Raum zwischen Marokko und Pakistan hat diese immensen Solarerträge. Natürlich haben die dann alle gewichtige Standortvorteile. Und haben neben eigenem billigen Solarstrom auch reichlich Möglichkeiten, Meerwasserentsalzungsanlagen zu bauen. Und Wasserstoff zu verkaufen oder auch manche Energieintensive Industrie ins eigene Land zu holen.
Aber die konkurrieren eben auch miteinander, und können deswegen eben nicht von fast nichts reich werden, und mit diesem Geld autokratische Verhältnisse konservieren. Dafür dann aber eine florierende Wirtschaft hinbekommen. Und sich mit Klimaanlagen gegen die weiter zunehmende Hitze schützen. Und im Gegenzug zu Energieexporten Grundnahrungsmittel und Futtermittel importieren.
Das braucht dann aber auch wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Fortschritte. Genug eigener billiger Strom könnte dabei durchaus helfen. Das scheint mir durchaus eine Perspektive für die ganze islamische Welt werden zu können. Zufällig wohnen die meisten davon in Wüstengegenden mit ausgiebigen Solarerträgen.
Ob das aber wirklich reicht, und die Menschen in hinreichend Freiheit leben können, das wird sich wohl erst zeigen. Ich weiß es nicht. Der Fossilismus könnte nicht das einzige Problem sein, was man da jetzt hat.
Kommentar vom 17.09.2025 00:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184603
@Realo 16.09. 20:44 / 20:47
„Könnte sie z.B. realistisch und nicht nur spekulativ, zur Wasserstoffgewinnung genutzt werden, würde sich das schlagartig ändern. „
Wie ich schon sagte, es braucht vielleicht 2%, eher nur 1% der Fläche der Sahara, der Platz für die PV-Module wird praktisch kostenlos bleiben. Dasselbe gilt für Dächer oder Weideflächen, die muss man nicht extra kaufen. Wenn der Bauer seine Weide zusätzlich zur Weidenutzung zum Aufstellen von PV-Modulen zur Verfügung stellt, kostet ihn das rein gar nichts. Wenn die Abstände zwischen den Modulen groß genug sind, verringert sich der landwirtschaftliche Ertrag überhaupt nicht.
„Aber wenn der Bauer ausgerechnet dort eine große PV Anlage mit mehreren 1000 m² bauen will, reicht das Netz nicht aus und muss verstärkt werden.“
Unbedingt, deshalb lohnt es auch nicht überall, PV aufzustellen. Müssen erst etliche Kilometer zusätzliche Stromleitungen installiert werden, lohnt sich so mancher Standort wirklich nicht mehr. Aber angesichts des geringen Platzbedarfs kann man PV eben einfach da aufstellen, wo das Stromnetz das problemlos verarbeiten kann.
Insbesondere PV auf Dächern und im urbanen Raum entlasten die Stromnetze doch sogar noch, erst recht wenn sie mit Kurzfristspeichern kombiniert werden und irgendwann reichlich E-Auto-Anteil angeschafft wurde.
„Das wären z.B. beschleunigte technologische Innovationen, weil der Wettbewerbsdruck zwischen Nationen die Entwicklung neuer technischer, allerdings auch von Waffensystemen, fördert.“
Ja, dass ist sicher schon vorgekommen. Aber in moderneren Zeiten wird auch ohne Kriegsanstrengungen fleißig genug in Innovationen investiert. Außerdem sind weniger Zerstörung auch ziviler Werte ein dicker Wohlstandfaktor. Die USA z.B. konnten in ihren Kriegen bisher immer eigene zivile Schäden fast vollständig vermeiden. Und haben dadurch vermutlich auch zivilwirtschaftlich einen gewissen Vorsprung gegenüber Europa aufbauen können.
„Im Krieg wird eine intensive Dynamik erzwungen, die die Evolution rasant vorwärts bringt.“
Es sterben nur Soldaten, bevorzugt die, die weniger vorsichtig waren, oder auch wenn man einfach Pech hatte oder man den Krieg ganz übel verloren hat. Rein biologisch betrachtet ist dies ziemlich wirkungslos. Die Leute kriegen wieder Kinder, und die Menschen wachsen einfach nach. Genetisch gesehen praktisch fast dieselben, als die, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben ließen. Vielleicht einen kleinen Vorteil bei von Natur aus vorsichtigen Menschen, das wäre denkbar. Wer ganz schlau ist, setzt sich rechtzeitig ins Ausland ab. Das wäre dann wirklich eine auch genetische Auswahl als Kriegsfolge.
Wer es persönlich schafft, den Kriegen aus dem Weg zu gehen, der hat immer noch die besten Überlebenschancen. Derweil das Leid aller Beteiligten auf Generationen hinweg nachwirkt, und selbst epigenetische Schäden noch einige Generationen weiter als Traumafolgen spürbar sind.
Wobei ich gar nicht gegen reichlich Aufrüstung bin, auch mit innovativen Waffensystemen. Die beste Voraussetzung, keinen Krieg führen zu müssen, ist eine Kombination von eigener Stärke, prinzipieller Friedfertigkeit und einer wirklich guten Bündnispolitik.
Kommentar vom 16.09.2025 16:53
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben/#comment-961
@Mensch 16.09. 09:01
„Und weil die größte Wirkung von Glauben „Vertrauen“ ist, ist Glauben nicht nur ein Thema der Religionen sondern auch ein Thema der Psychologie und auch ein Thema des Menschseins allgemein, also der Philosophie.“
Vertrauen auf der einen Seite, dass wir eben nicht allein sind in diesem ziemlich riesengroßen Kosmos. Auch aber wirklicher Gestaltungsspielraum, in dem was Menschen so alles können und dann auch echt machen. Zusammen, aus Vertrauen und Selbstwirksamkeit, kann dann was Vernünftiges werden.
Auch wenn wir nicht alle Geheimnisse dieser Welt kennen, können wir aber offenbar schon Einiges leisten, mit unserem eigenen Leben echt gut zurecht zu kommen. Hier die Gräben verschiedener Konfessionen zu überwinden, kann helfen. Das Bewusstsein, sowohl viel mit Suggestion wie auch mit echten Geisteswelten zu tun zu haben, die ziemlich universal sein können, könnte dabei nützlich sein.
Kommentar vom 16.09.2025 16:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184564
@Realo 16.09. 15:01
„Gas und besonders ÖL wird für die Chemieindustrie, letztlich auch für Medikamente benötigt, das sollte man für spätere Generationen aufsparen.“
Das geht auch fast alles mit pflanzlichen Rohstoffen. Erdgas ist ganz banal, und was in Erdöl so alles drin ist, ist zwar vielfältig, aber wohl überwiegend ersetzbar.
„Früher kam einfach ein Bauer irgendwo am Land auf die Idee, Solaranlagen zu bauen und hohe Subventionen zu kassieren.“
Die Stromnetze sind gerade in Deutschland immer schon ziemlich gut ausgelegt. Hinzu kommt, dass inzwischen eine PV-Anlage gut mit einem Kurzfristspeicher ausgestattet werden kann. Das ermöglichst nicht nur eine Speicherung für die Nacht, auch kann der Speicher dafür sorgen, dass der Abtransport des Stroms die Kapazitäten des lokalen Stromnetzes voll ausnutzen kann.
Das gilt auch für Windräder. Es fehlen in Deutschland eigentlich nur wirklich weitreichende Leitungen in Nord-Süd-Richtung. Gerade auch, wenn viel PV direkt beim Verbraucher installiert ist, und auch die Verbraucher eine kleinen Kurzfristspeicher anschaffen. Und auch die wachsende E-Auto-Flotte kann zeitlich flexibel aufladen, oder sogar bidirektional als Netzspeicher aushelfen.
Zusammengenommen kann so auch ein Mehrbedarf für Wärmepumpen ohne wirkliche flächendeckenden Netzausbau mit verarbeitet werden. Dazu kommt noch der Anteil, der an Überschüssen in Wasserstoff verwandelt wird. Dieser Wasserstoff kann nicht nur in den bestehenden unterirdischen Erdgaskavernen gespeichert werden. Er kann auch per Pipeline transportiert werden, zu weit niedrigeren Kosten als die selbe Energiemenge über Hochspannungsleitungen zu verteilen.
„Mir ist zwar klar, dass Kriege aus Auslesegründen im Sinne Darwins unvermeidbar, letztlich sogar erforderlich waren. Es eigentlich verrückt ist, gegen Darwin zu argumentieren. Aber jetzt droht die gegenseitige Ausrottung, dass sollte allgemein klar sein.“
Keine Frage, dass die gegenseitig Ausrottung schon gar nicht akzeptabel ist. Aber die Evolution des Menschen geht auch florierend ganz ohne Krieg vorwärts. Die Biologie kommt wirklich ohne aus, wenn auch mit Krieg nun mal eben auch. Und wir sind Menschen, die selber überlegen können, ob sie nun Kriege anzetteln, oder sich aber einfach auf eine eigene florierende Wirtschaft konzentrieren. Das bringt einen eigentlich immer weiter, als sich gegenseitig umzubringen.
Ich finde es eher verrückt, mit Darwin zu argumentieren. Auslese gibts genug auch ohne Krieg. Alle müssen sterben, und tun das auch.
Kommentar vom 16.09.2025 14:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184558
@Realo 16.09. 09:09
„Man kann davon ausgehen, sollte sich z.B. die Wüste Sahara gut für die „Energieernte“ eigenen, wird sie zum Kriegsgrund, Staaten werden sich gegenseitig den „Schädel einschlagen“.“
Mit Sicherheit das überhaupt gar nicht. Es gibt einfach in der Sahara und auch in anderen überaus sonnigen Wüsten massenhaft Platz für Sonnenenergie. Die entsprechenden Grundstücke werden praktisch kostenlos bleiben, weil man mit den Wüsten nichts anderes anfangen kann, und nur wirklich sehr kleine Teile davon braucht, um sich komplett solar mit aller Energie zu versorgen, die man braucht.
Da ist die Windenergie in Europa schon eher begrenzt. Aber die Zukunft dürfte auch in Europa, insbesondere in Südeuropa, eher der PV als der Windkraft gehören.
Und selbst bei uns im dicht besiedelten Deutschland gibt es überhaupt kein Platzproblem für PV. Wenn wir mit den Dächern und Parkplätzen fertig sind, dann machen wir einfach mit Weideflächen an eher trockenen Standorten weiter. Wenn die Zwischenräume der PV-Module groß genug sind, kostet das überhaupt keinen landwirtschaftlichen Ertrag.
Also Flächen gibt es satt, die dann entsprechend des überaus großen Angebots praktisch nichts kosten.
Kommentar vom 16.09.2025 13:46
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben/#comment-960
@Christian Hoppe 16.09. 08:04
„Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass über mathematische Wahrheiten nicht demokratisch abgestimmt wird, wie Ihre Bemerkung es insinuiert.“
Ich dachte jetzt eher an die Praxis z.B. im Grundstudium der Mathematik. Hier ist man sich öfter ziemlich unsicher mit der eigenen Arbeit, und fragt erstmal seine Mitstudenten, was die davon halten. Inzwischen kann sogar die KI öfter exakt Beweise prüfen. Mit sehr viel Aufwand, und nicht immer, allerdings.
„Hier meinte ich also nicht religiöse Weltanschauung oder Philosophie, sondern wirklich religiöse Praxis: Gebet, Gottesdienst, Meditation, religiöse Schriftlektüre/Betrachtung, usw.“
Da ist ja nun ihre These mit der Suggestion zentral. Und doch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass hier dennoch echte Geisteswelten mitspielen. Ob jetzt zu 10 bis 20% oder doch nur zu 1 bis 2%, dass ist für mich die Frage, die mich schon länger umtreibt.
„Überhaupt der (geistige) Reichtum der Lebenswelt im Vergleich zu eng umschriebenen naturwissenschaftlichen Phänomenen – ebenfalls Zustimmung!“
Nicht alles ist wissenschaftlich untersucht, gehört aber untrennbar zum Leben dazu. Man sollte besser die Welt nicht kleiner machen als sie ist. Das Wunder des Lebens und auch das Wunder dieses Kosmos sind auch im individuellen Menschenleben immer zentral, finde ich.
Und wir haben eben auch noch keine wirkliche Weltformel gefunden. Das sollte man bedenken, wenn man nur naturwissenschaftlich Nachgewiesenes zählen lässt. Ja, wir können Gravitationswellendetektoren bauen. Aber ob die Fantasie, die wir dafür brauchen, wirklich zu 100% von dieser Welt ist, dass muss nicht so sein.
Kommentar vom 16.09.2025 00:59
https://scilogs.spektrum.de/3g/glauben/#comment-948
@Hauptartikel
Ihre Ausführungen sind echt interessant. Aber ich „glaube“ nicht, dass das alles ist.
„Man kann der Physik vieles zutrauen, man kann ihren Einsichten auch vertrauen – aber man glaubt nicht an Physik; das wäre schlicht die falsche epistemische Einstellung zur Wissenschaft.“
Insbesondere die Mathematik hat auch was Glaubensmäßiges. Ich habe mal die Einschätzung gelesen, dass ein mathematischer Beweis im Zweifelsfall dann richtig ist, wenn mehrere Mathematiker in für überzeugend halten, ihn wirklich verstehen. Irgendwie spielen auch hier gerade diese angesprochenen Glaubenseffekte mit. Und Kinder, die das nicht begreifen, gibt es gar nicht so selten, und Menschen die nie einen wirklichen Zugang zur Mathematik finden, dürften eher die Regel als die Ausnahme sein.
„Als problematisch für die Diskussion erweisen sich meist methodisch unzulässige Vermischungen von religiösen und wissenschaftlichen Weltbildern, z.B. im Bereich Schöpfung versus Kosmologie und Evolution.“
Was soll man denn als Gläubiger Mensch sonst machen, wenn man auch Wissenschaft äußerst spannend findet und unwiderstehlich mag? Dass es z.B. in der Evolution dann doch um göttlichen Zufall geht, der zwar seine Jahrmillionen braucht, aber doch alles genau so hinbekommt, wie es sein soll, das schließt sich jedenfalls überhaupt nicht aus. Das kann dann einfach beides stimmen, scheint mir.
„Glaube ist nicht immer religiös, er spielt als allgemeinpsychologisches Prinzip auch in anderen Lebensbereichen eine wichtige Rolle.“
Eben, genau. Auch jede Wissenschaft kommt nicht ganz ohne einen praktischen Glauben aus, wozu m.E. auch die philosophischen Grundlagen gehören. Und natürlich die Mathematik, wie ich oben schon anmerkte.
Bei aller Psychologie ist es eher anmaßend, jegliche Geisteswelten kategorisch auszuschließen, meine ich. Hat da einer wirklich so viel Ahnung von der Sache? Es mag manchem einfach zu kompliziert sein, wenn dann doch an den psychologischen Effekten mehr dran hängt als 100 % Suggestion. Das Chaos ist in der Welt selbst jedenfalls unweigerlich ausgebrochen, da muss man sowieso mit leben. Das kann man nur noch bewältigen.
Natürlich kann ich Wissenschaft betreiben, und nur die Grundlagen des jeweiligen Fachgebietes verinnerlicht haben. Ich meine aber, das die wirkliche Welt dann doch viel größer sein kann, und vermutlich auch ist.
@Paul S 15.09. 20:53
„Ist wie es ist, bis es anders ist.“
Wir sind mit diesem Thema noch nicht am Ende. Das „glaube“ ich auch.
Kommentar vom 15.09.2025 14:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184489
@Michael 15.09. 14:19
„Schon jetzt beobachte ich, dass immer mehr Menschen KI-Antworten auch dann annehmen, wenn sie neuere, wissenschaftliche Befunde enthalten.“
Auch wenn KI natürlich nicht alles weiß, aber derzeit ist sie offenbar ziemlich wahrhaftig. Das schafft dann eben Vertrauen.
„Die oft parasoziale Beziehung in KI-Dialogen scheint Ängste zu nehmen.“
Wir haben es eben mit einer Maschine zu tun, die offenbar keine Überlegenheit demonstriert. Und einfach nur antwortet.
Kommentar vom 15.09.2025 14:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184486
@Peter Gutsche 14.09. 20:27
„Ein zentrales Muster scheint hier tatsächlich universell zu sein – unabhängig von der Ebene („klein“, „mittel“, „groß“): Paradigmen werden selten hinterfragt und meist erst in einer Krise oder bei wachsendem Veränderungsdruck aufgegeben.“
Wir haben hier einen allgemeinen Kulturprozess, der sich in vielschichtigerweise in einzelnen Strängen durch die Menschenwelten zieht. Hier ist einerseits das Individuum zentral, als eine Entität, die in definierter Eigenlogik durch das eigene Leben geht, aber auch mitten durch die allgemeine Kultur.
Hier kommen dann anderseits die entsprechenden Medien ins Spiel. Vor den sozialen Medien waren die öffentlich-rechtlichen Medien wie auch die Verlagshäuser ganz gut dabei, einen recht einheitlichen Mainstream zu verursachen. In dessen Rahmen sich ziemlich viel Gemeinsames entwickeln konnte.
Es gab aber auch längst recht persönliche Ansichten, indem die sich die Leute in Bücher oder Fachzeitschriften vertieft haben. Und so dann ihre ganz eigenen Meinungen entwickeln konnten.
Die sozialen Plattformen haben dann allerdings die Diskurse einerseits ausufernd diversifiziert und wohl auch von der Qualität her öfter ziemlich runtergezogen. Das Ergebnis ist vor allem Desinformation, aber auch wirklich viel Vielfalt.
Sollte es sich ergeben, dass immer mehr Leute mittels neuester KI sich die Arbeit machen, die ganzen Fakten zu checken, dann wäre das vermutlich ein echter Lichtblick. Der die Menschen wieder auf die Realität zurückbringen könnte.
Die Vielfalt wird einerseits bleiben, aber eben auf solider Grundlage. Hier kann sich auch der Einzelne echt weiterentwickeln, wenn er sich denn die Zeit dafür nehmen kann. Was dann eben auch in unzähligen Dialogen weiter ausgearbeitet werden kann.
Ein einheitliches absolutes Paradigma wird es vermutlich dennoch nie geben. Nicht nur, weil wir als Menschen begrenzt sind, sondern auch, weil wir als Menschen immer vor allem eigene Mikrokosmen sind. Die gar nicht absolut sein sollen.
Dass eine KI ein absolutes Paradigma finden kann, wäre dagegen möglich. Aber genau das wäre dann selber wieder genau darauf beschränkt, und würde die Weiten der dennoch möglichen Menschenwelten gar nicht erfassen können. Aber es würde uns weiterhelfen, indem wir eine Art Ruhepol haben, um den herum wir dann unsere Individualität bauen können.
Letztlich basiert nach wie vor alles auf Erfahrungen, die einzigartig sein müssen. Die Kultur integriert nur. Und mehr kann KI auch nicht. Aber eben das dann wirklich gründlich.
Kommentar vom 14.09.2025 23:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184424
@Michael 14.09. 14:31
„Ja, auch aus meiner Sicht sollten die Kommunen das Recht haben, Menschen Aufenthaltsrechte zu verleihen. Denn sie wissen am Besten, wer sich gut einbringt, wer auch beiträgt und es würde zudem die kommunale Demokratie stärken.“
Wenn es die EU schafft, die Außengrenzen wirksam zu kontrollieren, dann können alle Kommunen in ganz Europa auch selber entscheiden, wie viele neue Zuwanderer sie haben wollen. Je nach Schutzbedarf und Brauchbarkeit der Bewerber könnte sich die jeweiligen Kommunen dann die Leute eventuell auch noch aussuchen.
Überhaupt können die Kommunen gerne alles selber organisieren, was eben nicht unbedingt überregional gestaltet werden muss. Dann machen auch die Kommunalwahlen mehr Spaß.
Und wem eine konkrete Kommunalpolitik echt nicht passt, der kann einfach umziehen. Zumindest hier im Ruhrgebiet gäbe es da durchaus Auswahl.
Kommentar vom 14.09.2025 14:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184394
@Michael 13.09. 16:38
„Es sind ja erwachsene Menschen, die die Ideen der Ebenbildlichkeit jedes Menschen (Bibel) und der daraus folgenden Menschenwürde (Grundgesetz) bewusst und willentlich fallen lassen, aufgeben.“
Hier ist aber nicht nur eventuelle Charakterschwäche relevant. Auch Desinformation und Thymotisierung durch die asozialen Medien dürften hier eine ganz wesentliche Rolle spielen.
Kritisch gegenüber weiterer Zuwanderung zu stehen muss jetzt noch nicht reichen, um die unselige AfD zu wählen. Für mich persönlich ist vor allem die Energiewende und hinreichende Aufrüstung zentral, die Zuwanderung ist für mich eher ein Nebenproblem.
Ich würde es lieber mit mehr Nachwuchs, besserer Integration der vorhandenen Eingewanderten und einer moderaten Schrumpfung der Gesamtbevölkerung probieren. Man kann das gerne anders sehen, insbesondere als Immobilieneigentümer. Mir als Mieter kämen aber sinkende Mieten und mehr Angebot beim Wohnungswechsel durchaus entgegen. Was jetzt allerdings auch nur recht kurzfristig gedacht wäre.
Was jetzt aber auf jeden Fall ganz lokal zu sehen wäre. Hier sieht es in jeder Kommune und in jedem Landkreis anders aus. Deswegen wäre ich sowieso dafür, dass alle Kommunen selber entscheiden sollen, wie viele neue Zuwanderer sie haben wollen.
Ich wohne hier in Dortmund. Was Ihr in Stuttgart macht, das ist doch komplett Eure Sache.
Kommentar vom 12.09.2025 15:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-rede-gegen-den-fossil-finanzierten-terror-antisemitismus-am-11-september-2025-in-freiburg-im-breisgau/#comment-184289
@Paul S 11.09. 23:10
„Ich habe ein Problem mit der Masseträgheit der Demokraten und der Toleranten, der großen Reaktionsmasse, der anscheinend nichts eine Reaktion entlockt, das sanfter ist als eine Atombombe. Ihr treibt’s so lange immer doller, bis es das ist, was ihr bekommt, versteht ihr das nicht?“
So eigentlich auch meine Befürchtungen. Und doch gibt es Menschen, die sich sehr wohl bewegen können. Vor der Tat braucht es aber auf jeden Fall Kenntnis und Verständnis dessen, was wirklich passiert, und des daraus folgenden Notwendigen.
@Michael 12.09. 07:40
„Die Geschichte des Fossilismus bezeichnet die schon zahlenmäßig extremsten, aber noch nicht endgültigen Jahrhunderte der Menschheit. Das 21. Jahrhundert liegt noch vor uns und: Niemand kann alles, aber alle können etwas tun, dass es besser werde.“
Das sind dann unsere Chancen, die wir wirklich haben. Die einen arbeiten tatsächlich an unserer Zukunft, die anderen nur am eigenen Bankkonto. Viele bewegen sich durchaus dazwischen. Was dann draus wird, das wird unsere Zukunft sein.
Eigentlich müsste doch mit immer mehr Automatisierung und KI bei immer mehr Menschen längst ein genug an Konsum eingetreten sein. Die immer weitere Steigerung der Verschwendung gibt mir Rätsel auf. Aber auch ein Hoffnungs- und Zukunftspotential. Es müsste doch wirklich möglich sein, die Grenzen des Vernünftigen zu erkennen. Und damit dann die Spielräume eröffnen, auch die Energiewende und die demografischen Herausforderungen zu meistern.
Die militärischen Herausforderungen ergeben sich eigentlich erst aus der Kombination von Putin und Trump. Mit der USA als wirklich verlässlichem Partner wäre eine europäische Aufrüstung in weit kleinerem Ausmaß notwendig. Und wenn die Fossilisten aktuell irgendwas hassen, dann dürften das die billigen PV-Module und Lithiumbatterien aus chinesischer Produktion sein. Die gehen inzwischen weltweit wirklich an die fossilen Umsätze.
Man bedenke hierbei, dass Windenergie und Wasserstofftechnik vor allem was für nördlichere Standorte sind, wo winterliche Dunkelheit und Kälte zu bewältigen sind. Der Großteil der Weltbevölkerung hat da wenig mit zu tun, und kommt weit überwiegend mit PV-Modulen und Kurzfristspeichern aus. Bei einem PV-Ertrag, der mehr als doppelt so hoch sein kann als in Deutschland. Wozu dann auch große Teile von China selber gehören.
Kommentar vom 11.09.2025 17:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/b-wie-berlin-babylon-preussen-und-der-fossile-faschismus/#comment-184225
@Michael 11.09. 15:06
„..wie auch grüner Wasserstoff könnten und sollten Bundeswehr-eFuels vor allem mit überschüssigem (!) Ökostrom hergestellt werden, der ja bereits heute immer öfter anfällt.“
Die Umwandlung von Strom in Wasserstoff ist schon recht verlustreich, die Herstellung von eFuels auch noch, und wenn die eFuels dann noch in ineffektiven Verbrennermotoren genutzt werden, dann wird der Gesamtwirkungsgrad echt miserabel.
Für Fahrzeuge, die regelmäßig gefahren werden, sind Akkus einfach konkurrenzlos günstiger.
Man braucht fast 20 Kwh Überschussstrom zur Herstellung von einem Liter eFuel. Wenn man diesen Strom zum Aufladen von E-Autos direkt nutzt, dann kommt man damit 100 bis 200 Km weit. Und würde dann eben eher mehr als das 10-fache an eFuel-aufwand einsparen.
Es gibt allerdings schon Nischenanwendungen, wie etwa Panzer, die nur wenig bewegt werden, und aber vor allem Flugzeuge aller Art. Und man kann die eFuels gut langfristig in größeren Mengen lagern, das hilft dann, wenn man wirklich nur die letzten Stromüberschüsse erst in Wasserstoff und dann in eFuels umwandelt.
Wenn wir die derzeitigen unterirdischen Gasspeicher in Zukunft für Wasserstoff nutzen, passt da nur ¼ soviel Energie rein. Die sind dann recht schnell voll, da kann es dann helfen, wenn man eben auch entsprechende Mengen eFuels herstellt, und die dann in Tanks separat lagert.
Offenbar ist dies aber so ziemlich erst der letzte Schritt in der Energiewende. Solange wir sowieso noch fossiles Gas und Öl als Backup und Ergänzung nutzen, macht es wenig Sinn, größere Mengen eFuels herzustellen. Da reichen dann erstmal Batteriespeicher und immer mehr Wasserstoff, um alle Stromüberschüsse zu verwerten.
Auf jeden Fall kann aber die Bundeswehr weiter mit Verbrennermotoren und Düsentriebwerken laufen. Auch wenn die Energiewende irgendwann komplett ist, wird man dann eben die eFuels dafür nutzen können.
Kommentar vom 11.09.2025 13:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/b-wie-berlin-babylon-preussen-und-der-fossile-faschismus/#comment-184211
@Michael 11.09. 07:00
„So würde ich es sehr begrüßen, wenn unsere Bundeswehr viele dezentrale eFuel-Anlagen bauen würde,..“
Eigentlich sind die eFuels das Teuerste an der ganzen Energiewende. Versorgungssicherheit kostet aber nun extra. Und die entsprechenden Anlagen müssen erstmal entwickelt, geplant und dann gebaut werden. Das dauert alles, und da kann es wohl nicht schaden, wenn wir auch jetzt schon mit den eFuels anfangen.
Noch ein Vorteil wäre, wenn eben die ganze Kriegstechnik ohne jegliche Umbauten weiter mit flüssigen Kohlenwasserstoff laufen kann. Zu meiner Bundeswehrzeit sind unsere MTW-Kleinpanzer nur sehr wenig unterwegs gewesen, bei dem entsprechend niedrigem Energieverbrauch lohnt sich keine Umstellung auf Batteriebetrieb.
Die Luftwaffe verbraucht da wohl schon mehr. Aber gerade bei Flugzeugen sind Alternativen zu flüssigen Kohlenwasserstoffen technisch ziemlich schwierig.
Kleinere Drohnen allerdings können ganz gut mit Akkus laufen. Und die sind ja inzwischen immer mehr im Einsatz.
Kommentar vom 11.09.2025 00:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/b-wie-berlin-babylon-preussen-und-der-fossile-faschismus/#comment-184184
@Michael 10.09. 07:55
„Das häufig zu hörende Argument, wir müssten “erst” Kriege führen und könnten uns erst “danach” um den Ausbau erneuerbarer Friedensenergien kümmern, überzeugt mich weder politisch noch wirtschaftlich, sozial, ökologisch und ausdrücklich auch nicht militärisch.“
Das Militärische kommt aber wohl auch darauf an, wie verlässlich der Natopartner USA bleibt. Mit oder ohne US-Unterstützung sieht unserer militärische Aufrüstungsbedarf recht unterschiedlich aus.
Praktisch wäre es, wenn wir sowohl Trump bei Laune halten können wie auch alles zu unternehmen, unsere europäische Energiewende weiter zu bringen. Es versteht sich dabei durchaus von selbst, dass man bevorzugt da weitermacht, wo am kostengünstigsten das meiste Öl und Gas eingespart wird. Die Kohle verursacht nur ein Klimaproblem, da wäre es nicht verkehrt, die Kohlekraftwerke als letztes aus der Reserve zu nehmen. Wofür man jetzt weitere Gaskraftwerke bauen will, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Auch eine gute Ladeinfrastruktur wird die Mobilitätswende recht kurzfristig in Gang bringen können. Inzwischen haben ja auch deutsche Autohersteller vernünftige, wenn auch teure Batteriefahrzeuge im Angebot. Zusammen mit 400-KW Ladestationen kann man damit problemlos überall hinfahren. Wenn das Laden dann hinreichend bidirektional möglich wird, ohne Durchleitungsgebühren für Autobatterien im Netzstabilisierungsbetrieb, dann haben wir bald mehr als genug Kurzfristspeicher einfach schon auf Basis der E-Auto-Flotte.
Und damit können wir dann auch ohne weitere Speicherkapazitäten die installierte PV-Leistung schon in wenigen Jahren mehr als verdoppeln. Solange die Autobatterien aber auch im Netzstabilisierungsbetrieb Durchleitungsgebühren zahlen müssen, lohnt sich das dann nur so richtig, wenn man sich eine eigene PV-Anlage zulegt und eine eigene Autosteckdose nutzen kann.
Kommentar vom 10.09.2025 17:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/b-wie-berlin-babylon-preussen-und-der-fossile-faschismus/#comment-184172/
@Michael 10.09. 07:55
„Stattdessen war und wäre es möglich und sinnvoll, etwa durch Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Wissenschaft und zunehmend auch erneuerbare Friedensenergien das Gewaltpotential von Kohle, Erdöl und Erdgas zu entschärfen.“
Na wer deutlich mehr fossile Energie exportiert als er selber verbraucht, der wird sich doch über möglichst hohe Weltmarktpreise von Öl und Gas freuen. Und entsprechend nicht in die Energiewende investieren. In Bildung, Infrastruktur und Wissenschaft könnte man dann aber durchaus investieren. Ich denke auch, dass Putin eben Krieg führen will, und deshalb inzwischen regelrechte Kriegswirtschaft praktiziert.
Die aber dann auch die eigene Währung niedrig hält und auch die Arbeitslosigkeit im eigenen Land reduziert.
Bei den USA ist die Lage gemischt. Man fördert selber viel Öl, importiert aber auch welches, während man wiederum Gas exportieren kann. Einen Ressourcenfluch hat man entsprechend weniger, aber auch weniger Motivation für eigene Erneuerbare Energien.
Bei uns in Europa sieht das klar anders aus, wir importieren sehr viel mehr Öl und Gas, als wir selber fördern, und werden auch noch von Putin militärisch unter Druck gesetzt. Da ist die Sache klar, dass wir so schnell wie möglich unsere Energiewende fertig machen sollten.
Für China sieht es wohl genauso aus, und hier macht man da sogar noch ein äußerst florierendes Geschäft daraus. Was die Energiewende in der ganzen Welt beflügelt. Gerade die vielen ärmeren Länder haben so die Möglichkeit, mit Erneuerbaren Energien die eigenen Energiekosten nachhaltig zu reduzieren, insbesondere wo viel die Sonne scheint und die Solarerträge hoch und gleichmäßig sind und keine winterliche Heizung nötig ist.
Kommentar vom 10.09.2025 01:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/b-wie-berlin-babylon-preussen-und-der-fossile-faschismus/#comment-184116
@Booklet B wie Berlin
Inzwischen habe ich es fertig gelesen. Ein wirklich interessanter Rundgang durch die Geschichte.
Zum Ressourcenfluch: Ist denn hier analog des Staatsfonds Norwegens einfach die Finanzierung von massiver Aufrüstung sogar ein wirtschaftspolitisches Mittel, dass tatsächlich hohe Öl und Gaseinnahmen so versenkt, dass es der Aufwertung der eigenen Währung entgegenwirkt?
So hat ja die USA auch nach Ende des Kalten Krieges weiter unermüdlich aufgerüstet, und das könnte sogar der eigenen Wirtschaft geholfen haben. Und jetzt kann es uns helfen, wenn die USA diese militärische Fähigkeiten nutzt, um uns vor Putin zu schützen.
Auch Putin kann seinen Ressourcenfluch durch Aufrüstung entschärfen, mit Rüstungsproduktion im eigenen Land wie auch durch Rüstungsimporte. Natürlich muss man für die Wirtschaftswirkung nur Aufrüsten, und keinen wirklichen Krieg führen. Aber man kann eben auch dann Krieg führen, wenn man denn nun die entsprechenden Fähigkeiten dazu hat.
Alternativ wäre freilich, freie Mittel einfach zur allgemeinen Wirtschaftsförderung, für soziale Projekte, für die Energiewende und andere ökologischen Projekte sowie Unterstützung ärmerer Länder zu verwenden. Das steht ja nun frei, und man kann es einfach machen.
Die entsprechenden Diktatoren fördern wohl vor allem sich selbst und ihre eigene Macht, was ohne wirksame demokratische Kontrolle dann auch ziemlich praktikabel wird.
Kommentar vom 09.09.2025 14:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-184070
@Michael 08.09. 07:35
„Denn ich meine, diese beiden Themen und ihre enormen Auswirkungen werden in deutschen Debatten noch immer weitgehend verdrängt bzw. gegeneinander ausgespielt.“
Einfach mal genügsamer Konsumieren könnte doch für beides förderlich sein. Die Energiewende klappt dann schneller, weil man gleich weniger Energie verbraucht, mehr Mittel für den Zubau von grüner Technik frei werden und am Ende die Ausbauziele auch kleiner ausfallen.
Auch könnte man mit etwas weniger Arbeitsbelastung mehr Luft für mehr Kinder haben.
Und die aktuellen Extraaufwendungen für Aufrüstung und Infrastruktur können so auch mit mehr freier Arbeitskraft umgesetzt werden.
Wenn es dann in den Staatskassen knapp wird, könnte man es ja mal mit mehr Kapitalertrags-, Vermögens- und Erbschaftssteuern probieren.
Möglicherweise reduziert sich so auch der Einwandererbedarf, insbesondere wenn es zu einer deutlichen Entspannung auf dem Wohnungsmarkt kommt, wenn sich so manch einer mit einer kleineren Wohnung begnügt. Da gibt es wohl schon Einige, die sich eigentlich verkleinern können, sich nur noch nicht dazu aufgerafft haben.
Statt in Wohnungsneubau kann man dann wiederum mehr in anderen Feldern investieren, also z.B. PV, Energiespeicher, Fernheizungsnetze und energetische Sanierung der Bestandsgebäude.
Irgendwie kann ich mir das so vorstellen. Wenn die Leute aber keine Lust haben, genügsamer zu leben, dann geht das dann wohl nicht. Wer aber Lust hat, der mag dann einfach mal für seinen eigenen Konsum weniger Geld ausgeben. Das geht dann auf jeden Fall in die richtige Richtung, scheint mir.
Kommentar vom 08.09.2025 01:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-184010
@Michael 07.09. 19:06
„Ist Integration leicht oder auch nur gefahrlos? Nein, absolut nicht!“
Und auch in Dortmund nicht immer einfach. Hier im sozialen Brennpunk in der Dortmunder Nordstadt sind die Zuwandererkinder in den Schulen recht unter sich. Das macht es beiden Seiten nicht einfacher.
„Aber eines ist sicher: Jede geburtenarme Region, die auf die Integration von Zuwandernden meint verzichten zu können, verurteilt sich selbst zum Abstieg.“
Da könnte man ja fast froh sein, dass es woanders wirtschaftlich gar nicht läuft. Sonst würde keiner kommen, inzwischen ist der Kindermangel nun mal fast überall angekommen. Außer in Afrika allerdings, noch.
Nein, klar läuft es hier und da gut, woanders schlechter und mancherorts gar nicht, und da herrscht sogar Bürgerkrieg. Warum dann nicht auch Leute zu uns einladen. Wenn sich Wirtschaft und Wachstum irgendwo konzentrieren, dann hat das auch seine Vorteile.
Aber wenn es in Randgebieten insbesondere jetzt innerhalb der EU dann doch mal der weitere Abstieg moderat wird, und die verbliebenen Leute vor Ort dann doch genug Arbeit finden, dann ist es auch damit gut erstmal, dann zieht da keiner mehr weg. Eins ist aber klar: Damit es wirklich laufen soll, müssen wir wieder mehr Kinder bekommen.
Auch das noch wachsende Afrika wird den weltweiten Bedarf an jungen Leuten bald nicht mehr decken können. Es ist ja nicht nur die EU, auch China und praktisch die ganze Welt außer Afrika ist mitten am Schrumpfen.
„Rassismus führt in einen Teufelskreis, an dessen Boden Armut und Einsamkeit “warten”.“
Wie gesagt, wenn nur noch die jungen Leute aus Afrika überhaupt kommen wollen, dann müssen wir auch eventuellen Rassismus zurückstellen. Jetzt in den nächsten 20 Jahren 10 Millionen weitere Afrikaner in Deutschland anzusiedeln kann ich mir nicht so recht vorstellen. Dann lieber selber für Nachwuchs sorgen.
Oder es gibt doch noch eine realistische Möglichkeit, eine organisierte Schrumpfung der Wirtschaft mit moderat schrumpfender Gesamtbevökerung zu organisieren. Nur hat das jetzt noch niemand zufriedenstellend hinbekommen. Vorstellen könnte ich es mir eigentlich durchaus. Man müsste über eine gute Dosierung von Investitionen eine Balance zwischen Arbeitskräftemangel und Arbeitslosigkeit hinbekommen.
Wie man wieder mehr Kinder hinbekommt, wäre auch Neuland. Versuchen sollten wir es jetzt. Warum nicht beides?
Was jetzt Bürgerkriegsopfer wie die Palästinenser betrifft, die voraussichtlich demnächst aus ganz Israel/Palästina vertrieben werden, wäre jetzt zu überlegen. Ihnen eine neue Heimat z.B. auf dem Sinai zu organisieren, oder besser weiter weg z.B. in Tunesien, wäre eine Option. Oder eben alle in die EU einladen. Das könnte unseren Bedarf für ein paar Jahre decken.
Kommentar vom 07.09.2025 16:11
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@Michael 07.09. 14:23
„Die Macht der Demografie lässt sich auf Dauer ebenso wenig verleugnen wie die Wucht der Klimakrise.“
Gemeinsam ist beidem, dass sie sich über ähnlich lange Zeiträume auswirken. Die Treibhausgase sammeln sich über Jahrzehnte an, und kumulieren dann aber zu wirklich handfesten Auswirkungen.
Während mehr eigene Kinder erstmal 20 oder 25 Jahre mehr Kosten und Arbeit machen, bevor sie selber produktiv werden. Derweil man sofort mehr konsumieren und Karriere machen kann, wenn man auf Kinder verzichtet.
Noch findet man Zuwanderer, die das ausgleichen können. Ob die in 20 oder gar in 10 Jahren überhaupt noch zu bekommen sind, ist noch nicht mal klar. Und in den Abwanderungsregionen stirbt jetzt schon das Leben ab.
Kommentar vom 07.09.2025 15:26
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@Michael 07.09. 14:23
„Denn Fakt ist, dass nicht die Zuwanderung unsere Entwicklung hemmt, sondern die schnelle Alterung. Arbeitslosigkeit, Rassismus und die Entwertung auch z.B. vom Immobilien schreiten dort überall auf der Welt (!) am schnellsten voran, wo die Zuwanderung am geringsten und die Abwanderung am höchsten ist.“
Ursache sind hier neben mangelnden Geburten schlechte lokale Wirtschaftslagen, schätze ich mal. Und wo die Leute wegziehen, weil sie kaum Arbeitsangebote haben, da ziehen auch kaum Zuwanderer hin. Die sind ja nun meistens zum Geldverdienen unterwegs.
In den florierenden Städten sieht es besser aus, da ziehen nicht nur Zuwanderer aus dem Ausland hin, sondern auch Leute aus umliegenden ländlichen Gegenden. Was dann gleichzeitig ein Problem für weniger solvente Einwohner werden kann, noch eine bezahlbare Wohnung zu bekommen.
Am Ende müssen wir mit einer Konzentration auf florierende Städte und Regionen leben, und fest dazu gehört dann doch automatisch der Verfall mancher Landstriche. Wo sollen die Leute sonst herkommen. Eine entsprechende Verstädterung ist ja nun auch ein weltweiter Trend seit Generationen. Wenn der nicht zu schnell verläuft, muss das aber kein grundsätzliches Problem sein.
Mehr und gezieltere lokale Wirtschaftsförderung insbesondere innerhalb der EU wäre jetzt nicht sinnlos, schätze ich mal. Es ist schlichtweg Werteverschwendung, wenn einerseits massenhaft Häuser leerstehen während man woanders mit dem Neubauen nicht hinterher kommt. Wieder mehr Kinder kriegen, dass wäre zusätzlich rundweg eine sinnvolle Maßnahme, allemal.
Das hilft auf jeden Fall nachhaltig gegen Entwertung von Immobilien, und vermutlich tendenziell auch gegen Arbeitslosigkeit. Ob das dann auch wirklich gegen Rassismus hilft, ist keine so einfache Frage. Wenn der eher durch die asozialen Internetplattformen befeuert wird, sind die dann wohl das eigentliche Problem.
Kommentar vom 07.09.2025 14:17
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@Michael 07.09. 06:45
„Vernunft ist grundsätzlich weder erlösend noch zerstörend, sondern wird meist angewandt, um den derzeitigen Status Quo als „vernünftig“ zu begründen.“
Argumentiert wird ja nun in jede denkbare Richtung. Aber Vernunft in Kombination mit Wahrhaftigkeit dürfte dennoch richtungsweisend sein? Insbesondere mit ehrlichem Dialog kann man dann ja sogar wirklich vorwärts kommen.
„Vernunft für sich alleine hat noch keine Richtung.“
Wenn die Grundmotivation passt, dann wird die Vernunft dennoch maßgeblich. Und ohne Vernunft wird gar nichts Vernünftiges möglich?
@Michael 07.09. 11:12
„Sage das als Politikwissenschaftler & Mitglied seit 33 Jahren immer wieder so:
„Der #Rechtsruck halbiert nicht die #AfD, sondern die #Union.““
Möglicherweise hast Du da Recht. Klar dürfte allerdings sein, dass nur über weniger Migranten reden, aber keine wirkliche Reduktion der Zuwanderung zu erzielen, dass das auf keinen Fall helfen kann. Insbesondere Zuwanderung von Zeitgenossen, die von Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und Demokratie nichts halten.
Wenn aber eine wirklich EU-weite Reduktion weiterer Zuwanderung gelingt, und gleichzeitig bis zu 2 Millionen Syrer und Ukrainer Deutschland wieder verlassen, dann kann ich mir vorstellen, dass das doch helfen würde. Auch gerade in Kombination mit einer entscheidend besseren Integration insbesondere der 2. Generation.
Vielleicht nimmt das dann der AfD und entsprechend anderen vergleichbaren Kräften in der EU tatsächlich Wind aus den Segeln.
Unabhängig davon würde ich aber aus verschiedenen Gründen einen solchen Erfolg selber begrüßen. Vor allem wenn gleichzeitig eine wirksame Förderung des eigenen Kinderreichtums gelingt. Was jetzt allerdings gar nicht so einfach sein dürfte. Aber das wäre eine wirkliche Lösung.
Kommentar vom 05.09.2025 14:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183847
@Michael 04.09. 07:53
„Der konfuzianische Messias ist ein Erwählter, nicht allein von Gott erwählt, sondern auch von den Menschen – das Volk bestätigt die göttliche Wahl.“
Direkt vom Volk gewählt ist Xi Jinping offenbar ja nicht. Er könnte sich aber ernsthaft um Zustimmung des eigenen Volkes bemühen.
„Und das Bewußtsein einer Goldenen Vergangenheit bleibt stets ein wesentlicher Bestandteil solchen Messianismus, wie es dem politischen Erlöser ziemt, einen Gnadenstand von ehedem wieder einzusetzen.“
Florierende Verhältnisse scheinen nun China tatsächlich zu gelingen. Bleibt dabei zu hoffen, dass sie nicht militärisch expandieren wollen, und sich überwiegend vor allem selbst genug sind.
Immerhin ist China militärische Schwäche in den Opiumkriegen und der japanischen Invasion übel auf die Füße gefallen. Kein Wunder also, wenn sie jetzt, wo sie die wirtschaftlichen Möglichkeiten haben, auch massiv in Rüstung investieren.
Verantwortung gegenüber globalen Herausforderungen wie der Klimakrise scheinen jedenfalls in China durchaus möglich zu sein. Und wenn man kein Öl und Gas mehr einkaufen muss, dann ist das auch in China zu begrüßen.
Offenbar exportiert China inzwischen jede Menge alles Mögliche, ist aber auf Lebensmittelimporte angewiesen. Die auf dem Weltmarkt aber auch reichlich angeboten werden.
Wie die chinesische Autokratie mit KI im eigenen Land umgeht, könnte eine spannende Frage werden. Mit Demokratie hatte man offenbar in China noch nie was zu tun, aber mehr freie Bildung und hier und da Bürgerbeteiligung könnte mal möglich werden?
Dass TikTok im eigenen Land verboten ist, ist nachvollziehbar. Dass es bei uns nicht verboten ist, das ist nicht so leicht nachvollziehbar.
Kommentar vom 04.09.2025 14:16
https://scilogs.spektrum.de/babylonische-tuerme/buchrezension-der-magier-im-kreml/#comment-4809
@Dietmar Hilsebein 04.09. 09:47
„Der Tau fällt auf das Gras, wenn die Nacht am verschwiegensten ist.“
So hat offenbar die Brutalität und Hässlichkeit der Nazidiktatur den Grundstein für unsere florierende Demokratie gesetzt? Vermutlich gerät das gerade etwas in Vergessenheit, was Diktatur eben auch unweigerlich an Grausamkeiten für die Menschen mit sich bringt.
Genau sich davor zu bewahren, sollte die stärkste Motivation sein, sich dann doch lieber für die Demokratie zu engagieren. Bei allen Fehlern und Fehlentscheidungen, die auch die (Lobby-)Demokratie nicht lassen kann.
Kommentar vom 04.09.2025 01:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183793
@Michael 03.09. 22:09
„Wir müssen leider davon ausgehen, dass Putin wirklich glaubt, dass dritte, nun russische Reich (nach Rom und Konstantinopel) stünde als Katechon gegen eine demokratisch-antichristliche Weltverschwörung…“
Ich denke mal, das ganze Katechonthema gibt es nur im abrahamitschen Kulturkreis, wenn nicht sogar eigentlich nur im Christentum. Was hat da China und Indien mit zu tun? Die freuen sich sicherlich über weniger Dominanz des Westens. Aber eine Russische Dominanz werden die nicht suchen.
Brauchen sie auch nicht. Das kann nichts Vernünftiges werden, was Putin da versucht. Höchstens eine atomare Verzweiflungstat könnte da noch bei herauskommen. Dann aber kein drittes Reich, gar kein Reich mehr wäre die Folge.
Kommentar vom 04.09.2025 00:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183791
@Michael 03.09. 16:17
„Der religiöse Heilsinklusivismus fördert also Ökumene, interreligiösen Dialog, gemeinsames Tun und auch Wissenschaft.“
Unbedingt. Aber wo bleiben jetzt die, die keine kommende Welt erwarten? Es ist doch nicht jeder Relativist, der keine Fortexistenz im Jenseits vermutet. Ich selbst erwarte und erhoffe mir eine Auflösung im kosmischen Geist, und ich will auch überhaupt nicht mehr. Im Prinzip bleibt da was von mir übrig, habe ich den gefühlten Eindruck, aber ich werde da nicht weiter leben.
„Danke auch für Deine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit Aby Warburg und dessen Konzept der, ja, interkulturellen, interreligiösen und bewusst Zeit-übergreifenden Denkräume!“
Denkräume im Plural dann wohl. Also mehrere, die aber wohl interagieren?
Definieren könnte man einen allgemeinen Mikrokulturprozess, der die ganze Menschheit umfasst und sich Tag für Tag fortsetzt. In wie weit der jetzt noch in die nichtmenschliche Natur auf der einen Seite und in wirklichen Geisteswelten auf der andern Seite fortsetzt, wäre nochmal eine sehr interessante Frage, finde ich.
Jedenfalls ist da jeder mit dabei. Und wirkt räumlich mit in jeglicher Handlung und jeglicher Kommunikation, und zeitlich, indem er die Vergangenheit aus dem Gedächtnis bearbeitet, wie auch die Zukunft, in dem, was er sich so überlegt und das vielleicht auch umsetzt werden kann.
Wie man gleich sieht: Die KI als LLM wirkt hier längst als Verbindungsverstärker. Wenn mal KI mit Eigeninitiative und künstlichem Bewusstsein dazu kommt, weitet sich der ganze Mikrokulturprozess nochmal selbst deutlich aus. Und wenn die KI zu künstlichen Superexistenzen weiter entwickelt werden kann, was haben wir dann? Ein ganz anderes Spiel?
Jedenfalls nicht mehr, als was der Kosmos grundsätzlich ermöglicht. Da vertraue ich einfach darauf, dass das auch vernünftig bleibt. Da können sich dann aber Vertreter des theologischen Heilsexklusivismus gut dran abarbeiten.
Kommentar vom 03.09.2025 15:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183771
@Michael 02.09. 18:19
„Leute im Katechon-Glauben verlieren sich genau hier: Der Glauben an einen drohenden Antichristen lässt sie von Jesus, von Menschenwürde und von Demokratien abrücken in die Sehnsucht nach einem Tyrannen-Reich, das den Antichristen “aufhalten” solle. Die Angst prägt dann ihre negative Identität auch im Sinne eines religiösen Dualismus.“
Insbesondere wer nur die eine eigene Religion anerkennt, dürfte hier anfällig sein? Wirkliche gelebte Religionsfreiheit dürfte derartigen Unsinn eigentlich ausschließen.
„Und aller Religionen, denn wenn wir die Vielfalt der Menschen, ihrer Traditionen und Erfahrungen einebnen wollen, dann mag dies vernünftig sein – aber dialogisch ist es nicht.“
Das ist auch keinesfalls vernünftig. Die Vielschichtigkeit der insbesondere menschlichen Welt macht doch den Menschen erst aus. Neben simpler Arbeitsteilung innerhalb von Gemeinschaften darf auch jede Gemeinschaft gerne mal alles ausprobieren, andere können sich das angucken, und ggf. draus lernen.
„Im Ich – Du akzeptiere ich das Anderssein und begreife, dass dies mein Sein nicht bedroht, sondern erweitert.“
So kann man eben gucken, was man woanders findet. Und das eine oder andere selber übernehmen. Und natürlich Aufgaben verteilen.
@Felo.ai / Aby Warburg
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Warburgs Denkraum ein dynamischer Ort ist, an dem Vernunft und Emotion in einem kreativen Dialog stehen. Dieser Dialog ermöglicht es, die komplexen Beziehungen zwischen Kunst, Mythologie und menschlicher Erfahrung zu erfassen und zu verstehen.“
Jetzt muss ich aber echt überlegen, was das konkret bedeutet. Meint Warburg hier das Individuum oder ganze Gemeinschaften? Gemeinschaften wären dann wiederum mehr als eine. Je nach medialer Verknüpfung viele Parallelkulturen, die dann aber auch noch Überschneidungen und Tendenzen zur Konvergenz von allgemeiner Vernunft beinhalten.
Stabile Fakten breiten sich einerseits aus, wie Erkenntnisse der Wissenschaft oder Nachrichten aus zuverlässigen Quellen. Aber auch Desinformation wird medial gefördert, etwa durch asoziale Plattformen oder durch gleichgeschaltete Medien in Autokratien.
Das Individuum selber wiederum hat nur begrenzt Zeit, überhaupt mediale Inhalte aufzunehmen. Und sie zu verarbeiten, das braucht auch Zeit, und u.U. auch entsprechende Bildung und Intelligenz.
Der kreative Dialog von Vernunft und Emotion ist dann eher eine universale menschliche Eigenart, so wie wir eben funktionieren. Das findet man eigentlich überall wo Menschen sind. Und jeder Mensch hat wiederum seine eigene Art, sich zwischen Vernunft und Emotionen zu bewegen.
Kommentar vom 02.09.2025 11:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183697
@Michael 02.09. 10:19
„Also motiviert Dich nicht die Vernunft, sondern Dein Eigeninteresse und Dein Wunsch, wieder gesund zu werden. Das geht über egozentrischen Relativismus noch nicht hinaus.“
Aber die Vernunft fängt doch damit an. Und mit weiteren Horizonten geht die Vernunft dann auch weiter. Über den zuweilen auch feindseligen Dualismus bis zum dialogischen Monismus.
Im Prinzip immer dieselbe Vernunft, nur mit nicht nur sich ausweitenden Interessen, auch mit sich ausweitenden Einsichten. Die man dann am Ende nur gemeinsam aus verschiedenen Blickwinkeln heraus ausloten kann.
Das sind dann eben Dialoge, die Substanz aller Kultur und Zivilisation. Und mit der aktuellen KI als Kulturwerkzeug scheinen sich hier die Einsichten sehr viel schneller und vollständiger erschließen zu lassen. Das dürfte dann auch gerade zur Ausweitung der Horizonte Einiges beitragen können.
Gerade weil die LLMs an der ganzen Weltkultur trainiert werden, dürften sich die konkreten Antworten ganz von selber in Richtung erweiterter Horizonte bewegen.
Kommentar vom 02.09.2025 10:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183693
@Michael 02.09. 04:46
„Die Vernunft schafft es nicht, sich aus sich selbst zu Handlungen zu motivieren.“
Im Privatleben auf jeden Fall doch, will ich doch meinen. Wenn ich krank bin und es als vernünftig erachte, zum Arzt damit zu gehen, dann werde ich das meistens auch dann tun, wenn ich überhaupt keine Lust dazu habe.
Auch im Wirtschaftsleben muss Mensch nicht die reine Gier sein, und kann zugunsten entspannterer Lebensumstände für alle Beteiligten diese Gier freiwillig reduzieren. Wenn Mensch das eben als vernünftig erachtet. In der Tat kann allerdings genau dieser Schritt vom Persönlichen zum allgemeinen Unpersönlichen viel leichter fallen, wenn man religiös ist.
Aber auch, wenn man einfach ein Fan von florierenden ökologischen und ökonomischen Systemen ist?
„Gleichwohl kann ich diesen Glauben an Sachen leider nicht teilen, weil wir uns von Dingen nichts, von Personen aber viel sagen lassen.“
Man kann doch neben personifizierten Gottheiten auch an eine allgemein belebte Welt der Dinge glauben. Das kann genauso zur tätigen Verantwortung motivieren, scheint mir. Vielleicht sogar noch mehr, als wenn man einer Glaubensgemeinschaft anhängt, die nur für sich selber einsteht.
„Doch ich kann ihn leider nicht teilen, da es nur sehr selten Menschen gibt, die es auf Dauer schaffen, Vernunft und Macht zu verbinden – wenn sie nicht glauben (!), bei ihren Taten beobachtet zu werden“
Das kann einmal daran liegen, dass es vor allem Menschen nach oben schaffen, die da besonders scharf drauf sind. Vielleicht weil sie es lieben, sich in autokratischer Macht über Andere hinweg setzen zu können. Das ist nun aber auch eine Frage der konkreten politischen Kultur.
Bei guten demokratischen Verhältnissen dürfte wahrhaftige Verantwortung gar nicht mal so selten sein. Ein Glauben an einen Gott, der einen beobachtet, kann dabei wohl nicht schaden, in der Tat. Aber eher Dingliches wie Kosmische Geisteswelten dürften es aber auch tun.
Insbesondere wenn die konkrete Religion ziemlich veraltet ist, kann was Moderneres dann sogar mehr weiterhelfen? Putin wird ja auch von der russischen Kirche hoch gelobt. Ja hilft das denn jetzt irgendjemand? Noch nicht mal Russland selber, fürchte ich.
Das nicht abrahamitische Universum existiert auch noch. China und Japan z.B. haben auch ihre Religion, ohne personifizierten Obergott. Und sind genauso zur Verantwortung fähig, schätze ich mal. Wenn nicht sogar mehr als wir im Westen. Und naturreligiöse Kleingemeinschaften halten die Bewahrung der natürlichen Kreisläufe nun sogar ganz hoch.
„Wer das wirklich verstanden hat, hat die Macht nicht nur des Sozialen und der Medien, sondern auch der Religion erfasst.“
Und doch bin ich eher auf der Suche nach neuen religiösen Ideen. Das Starwarsuniversum ist hier m.E. schon ganz gut unterwegs. Und da geht glaube ich noch viel mehr. Im Spannungsfeld zwischen dem persönlichem Leben und globaler Verantwortung wird es dann am Ende wirklich interessant.
Kommentar vom 02.09.2025 00:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183682
@Michael 01.09. 18:09
„Noch mehr zugespitzt: Dualistische Katechon-Gläubige halten nicht mehr Rabbi Jehoschua / Jesus, sondern den jeweiligen Reichskaiser (“Cäsar”) für die rettende Heilsfigur.“
Ich halte gar nichts von Heilsfiguren, ob nun demokratisch oder anders legitimiert. Staatschefs sollten für ihr Land arbeiten, das vernünftig tun und auch Verantwortung für die restliche Welt und nachfolgenden Generationen übernehmen.
Was soll man sonst Demokratien vorwerfen, als dass da geheime böse Mächte ans Ruder kommen?
Ich finde aber die inhaltliche Auseinandersetzung auch mit Autokraten für nicht zwecklos. Die sind nicht alle nur destruktiv. Hier kann man dennoch Synergien finden. Und es gibt einerseits viele nicht so gut demokratische Länder wie hier in Mitteleuropa, mit denen man aber dennoch zusammenarbeiten kann.
Ein Lichtblick wäre allerdings, dass wirklich üble Diktatoren am Ende unausweichlich aufeinander losgehen werden. Es kann davon nur Einen geben. So wie auch Hitler und Stalin.
„In Sachen China aber von mir ein klares Nein: Ich denke nicht, dass wir uns als Europäische Union gleichzeitig in US-amerikanischen und chinesischen Abhängigkeiten verstricken sollten.“
Ein wirtschaftlich florierender Sozialismus, der aktiv an dem Ende der fossilen Ära mitarbeitet, ist mir letztlich dennoch eher willkommen. Neben den demokratischen Freiheiten, die da zweifellos fehlen, läuft es wenigstens sonst ziemlich vernünftig. Keiner weis freilich, wie sich China weiterentwickelt. Was aus den USA oder Europa noch wird, weiß man allerdings jetzt auch nicht unbedingt.
„Vielmehr sollten wir, so meine ich, von der Energiewende über die Wissenschaft und Rechtsstaatlichkeit bis zu Rohstoff-Recycling und Software die europäische Unabhängigkeit stärken.“
Unbedingt. Ganz akut kann es aber ziemlich hilfreich sein, die derzeit günstigen PV-Module und Lithiumakkus in China reichlich einzukaufen. Wir sind jetzt sowieso bei vielen Produkten auch von China abhängig, und können das gerne auch wieder abbauen. Das braucht aber seine Zeit, und wenn wir wirklich die Weltmarktpreise für Öl und Gas ruinieren wollen, damit Putin das Geld ausgeht, dann sollte das nicht zu lange dauern.
Letztlich dürfte auch China von uns wiederum abhängig sein, und wird seinerseits gucken, das abzubauen. Da wären wir uns dann sogar einig.
Gemeinsam die Klimakrise entschärfen darf auf jeden Fall ein äußerst lohnendes Projekt bleiben. Einen Austausch von Knowhow zwischen Europa und China könnte sogar beide Seiten weiterbringen und unbedingt das Projekt Energiewende global beschleunigen. An Trump und Putin und den eigenen Fossillisten vorbei.
Die größten Abhängigkeiten sehe ich hier aber in der Software von IT aller Art, die z.B. auch längst eingekaufte Produkte wie PV-Module oder Lithiumbatterien zum Risiko machen können. Das sollten wir als erstes alles auf offene Software umstellen. Wenn es um ganze Autos geht, wäre das wesentlich aufwändiger, aber m.E. dennoch auf die Dauer auch praktikabel.
Und wie gesagt, das betrifft nicht nur die EU mit seinen gut 5% , sondern 80% der Weltbevölkerung. Und auch China und die USA selber können sich dann jede Menge Programmieraufwand sparen, und sich einfach selber freiwillig an der globalen offenen Software bedienen, bzw. daran mitarbeiten.
Kommentar vom 02.09.2025 15:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/vom-katechon-glauben-zum-dritten-reich-in-deutschland-russland-usa-einfach-erklaert/#comment-183634
@Hauptartikel
Wirklich verstanden hab ich das nicht. Soll hier einfach religiöse Konfusion die Verantwortungslosigkeit stützen? Das wäre folgerichtig.
Und wir sollten uns mehr China und den ärmeren Ländern zuwenden? Soweit man hier eben Verantwortung sieht und auch umsetzten will. Zumal das ja auch florierender produktiver Wirtschaft überhaupt nicht entgegenstehen muss.
Kurzfristig Andere einfach schnell zu beklauen ist dann ja auch die Hauptaktivität unseliger Autokraten, der nachfolgende auch wirtschaftliche Absturz ist dann freilich meistens unausweichlich.
Kommentar vom 01.09.2025 00:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-42-antisemitismus-gegen-george-soros-die-ambivalenz-von-ki-kokons/#comment-183608
@Michael 31.08. 16:38
„Über Software können wir auch gerne sprechen, aber es sterben derzeit Menschen aufgrund unserer fossilen Gier.“
Die asozialen Netzwerke sind auch nicht-offene Software, die Desinformation überaus fleißig fördert und wohl auch dem Fossilisten Trump zur Macht verholfen haben.
„Ich denke, es wird langsam Zeit, gegenüber dem Fossilismus politisch wie auch militärisch die Samthandschuhe wegzupacken.“
Wo immer das Sinn macht. Ich freue mich auch, wenn ukrainische Drohnen fossile Anlagen in Russland zerstören. Auf Deutschland und Europa sollten wir uns aber konzentrieren, gerne aber auch Solarkooperationen mit Nordafrika.
Die USA unter Trump dürfte sich für Ratschläge aus Europa wenig interessieren. Da ist wohl nix zu machen, außer hoffen, dass die Demokraten in der nächsten Wahl wieder dran kommen.
Jetzt hier Nägel mit Köpfen machen, dass wird auf jeden Fall helfen. Wenn wir jetzt das Gas, das wir nun mal noch 10 bis 15 Jahre brauchen, etwas teurer in den USA kaufen, und die USA mehr Gas fördert und den Rest, den sie selbst und Europa nicht brauchen, auf den Weltmarkt bringen, dann könnte das helfen, die Weltmarktpreise zu senken. Was uns definitiv gegen Putin helfen würde.
Ich bin nebenbei durchaus damit einverstanden, dass wir jetzt gut und teuer in den USA einkaufen. Militärisch leben wir von der US-Armee, ich sähe hier echt schwarz, wenn die uns hängen lassen. Schuld sind unsere eigenen doch sehr geringen Rüstungsaufwendungen in den letzten 20 Jahren. Die USA hat eben dennoch fleißig aufgerüstet, da sollen sie jetzt gerne von uns auch was für bekommen.
Das heißt ja nicht, dass wir nicht die eigene Energiewende voranbringen sollen. Diese ist ein echt wichtiger Beitrag auf dem Weg zu niedrigen Weltmarktpreisen für Öl und Gas. Und China macht da auch ganz fleißig mit, und verkauft weltweit seine inzwischen locker konkurrenzfähige Grüne Technik.
Wird wohl Zeit, dass wir in Europa auch wieder Produktion zurückholen. Und rund um Wasserstoff und weitere Energiespeicher Pionierarbeit leisten.
Zum Thema Software würde allerdings auch ein Sammeltaxisystem auf Basis von Selbstfahrenden Batteriefahrzeugen gehören. Wenn sich hier solche Plattformen herausbilden, sollte wir gleich mit einer europäischen Softwareoffensive da einsteigen. Das würde ich ungern den US-Konzernen überlassen, und auch nicht den heimischen Autoherstellern. Die sollen gerne die Hardware liefern, die Software sollte frei und offen sein, und die anfallenden Daten sollten nirgendwo genutzt und gespeichert werden.
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