Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2025/07 (T.J.)
Kommentar vom 30.07.2025 15:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsarbeit-zur-macht-nach-max-weber-mit-eigener-arbeitsdefinition/#comment-180412
@Michael 30.07. 09:23
„Denn aus “Macht besteht in der Durchsetzung von Zielen über die Jetztzeit hinaus.” folgt m.E. logisch auch: ““Geld ist ein mediales Machtversprechen für die Zukunft.”.“
Sinnlose Macht, Machtmissbrauch, Gewalt und Verschwendung sind freilich auch Phänomene, psychologische, soziologische wie politische. Rund um das Thema Geld, aber auch verschiedene Organisationsformen können sowas fördern.
Da kann man froh sein, wenn man sich manche Verhältnisse und manche Zeitgenossen vom Leib halten kann.
Die allgemeine unreflektierte Verschwendung betrifft einen indirekt als Beschädigung der auch eigenen Lebensgrundlagen. Gewaltherrschaft jenseits von Sinn und Zweck kann einen dann auch noch mit Krieg überziehen, dann wird es akut deutlich schwierig.
Und die Armut, die auch aus Misswirtschaft folgen kann, kann einen persönlich auch gravierend betreffen.
Wo man schon gar nix mehr gegen machen kann, ist was vergangene Generationen angerichtet haben. Aber auch im Positiven, was die Vorfahren aufgebaut haben, kann auch wesentlicher Teil der eigenen Lebensgrundlagen sein. Entsprechend kann man gerne hier und jetzt seine Verantwortung auch für kommende Generationen sehen und in Wort und Tat wahrnehmen.
Die Weiterentwicklung der Weltkultur mag hier ganz vorne mitspielen. Neben allen konkreten Schäden kann uns genau das dann auch wohl entscheidend weiterhelfen. Und die kommenden Generationen können da gleich einsteigen, und im eigenen Sinne weitermachen.
So ist natürlich auch die Überwindung des Fossilismus und der Aufbau von Solarpunktkultur ein ganz maßgebliches Projekt. Inmitten vom Fortschritt von Wissenschaft und Technik, der durchaus Potentiale hat, aus der Produktivitätsmühle heraus zu führen, und die Leistungsgesellschaft zu entschärfen.
Eine Verantwortung gegenüber den natürlichen Kreisläufe kann auch zu einem Leben führen, sich genau mit diesem wunderbaren Planeten hauptamtlich zu beschäftigen.
Kommentar vom 30.07.2025 01:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsarbeit-zur-macht-nach-max-weber-mit-eigener-arbeitsdefinition/#comment-180385
@Bernd 29.07. 21:03
„Die Kosten für die Einbringung von Aerosolen in die Atmosphäre zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius könnten also zwischen 27 und 36 Milliarden Dollar pro Jahr liegen…“
Eine weitere Steigerung der Treibhausgase wirkt aber auf Jahrhunderte weiter. Und unter dem Deckmantel der Aerosole häuft sich immer noch mehr davon an, und die Gegenmaßnahmen werden entsprechend immer drastischer, teurer und mit immer gravierenderen Nebenwirkungen.
Wir sollten gucken, dass wir von den fossilen Brennstoffen wegkommen, praktischerweise so, dass wir auch noch unabhängiger sind und auf Dauer sogar eine günstigere Energieversorgung haben.
Als letzte Maßnahme in einer eskalierenden Klimakrise, begleitet von einer Klima- und Wetterforschung, die wirklich gut vorhersieht wie sich die Aerosole verhalten und auswirken würden, sollte man darüber vielleicht irgendwann noch mal nachdenken. Wenn also etwa ein gravierender Kipppunkt droht einzutreten, und man das recht sicher auch einschätzen kann, dann kann man über sowas wie Aerosole in der Stratosphäre vielleicht noch mal nachdenken, scheint mir.
Wir sollten auf jeden Fall gucken, dass wir mit der Energiewende weitermachen und in spätestens 30 Jahren weltweit damit fertig werden. Was das Klima dann inzwischen macht, werden wir dann wirklich sehen. Und gucken müssen, wie wir damit fertig werden.
Kommentar vom 29.07.2025 15:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/begriffsarbeit-zur-macht-nach-max-weber-mit-eigener-arbeitsdefinition/#comment-180355
@Michael 29.07. 07:47
„Ob es Demokratien schaffen, trotz kurzlaufender Wahlperioden auch längerfristige Probleme wie die Klima- als Wasserkrise, die Demografie und Altersversorgung zu lösen, dürfte zu den zentralen Fragen des 21. Jahrhunderts zählen.“
Die Horizonte sind wohl grundsätzlich maßgeblich, wenn es um das Thema Macht geht. Zeitlich, räumlich, psychologisch und auch spirituell. Zeitlich sind die Wahlperioden entsprechend kurz, Zusammenarbeit geht inzwischen wenigstens schon innerhalb der EU, sinnloses Wichtigmachen wird zuweilen schon als psychische Störung gesehen, und Geisteswelten über die Konfessionen hinaus werden durchaus zunehmend geachtet.
Lichtblicke sehe ich hier zunehmend. Macht hat sehr viel damit zu tun, was man denn persönlich eben macht. Teil eines Kosmos zu sein, und über den Tod hinaus zu bleiben, mag nun echt motivieren, sich auf allen verfügbaren Ebenen so einzubringen, dass das auch dem Leben ans sich förderlich sein kann.
Man kann aber auch nicht zu weit planen, das liegt in der Natur vieler Themen. Die Komplexität der Weiterentwicklung der Technik muss öfter abgewartet werden, entsprechende Pläne für die Zukunft sind dann durchaus verfrüht. Mitten in der Komplexität dennoch zu versuchen, sich optimal zu bewegen, darf aber gerne versucht werden.
Wissenschaft scheint mir dabei recht zentral zu sein. Die Grenzen des Planeten und die biologischen Erfordernisse müssen detailliert bekannt sein, um eben ein vernünftiges Wirtschaften auf allen Ebenen überhaupt erst möglich zu machen. Das reicht von Klimaschutz über Bodenerhaltung in der Landwirtschaft und Vermeidung von Plastikmüll in der Umwelt bis zu einer Arbeits- und Konsumkultur, die sinnlosen Aktionismus vermeidet und genug Platz für Kinder im Leben lässt.
Die KI kann uns hier helfen, uns inmitten von Komplexität immer sinnvoller zu bewegen. Wenn sie authentisch bleibt zumindest.
Kommentar vom 28.07.2025 00:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solidaritaet-als-lehre-der-geschichte-zur-geschichte-der-bahai-in-deutschland/#comment-180271
@Michael 27.07. 17:37
„Das ist für mich schon Solarpunk im Kleinen.“
Wenn man mit Fahrrad und Zelt unterwegs ist, und dann nach Möglichkeit noch wild zeltet, dann lebt man wohl maximal sparsam. Zumal man dann keinen Kühlschrank dabei hat, und ganz praktischerweise nur wenig Fleisch einkauft. In jungen Jahren habe ich das reichlich praktiziert, am liebsten in Skandinavien. Einmal war ich über 4 Monate am Stück alleine unterwegs.
Heute geht das noch viel komfortabler und vor allem kommunikativer. Mit E-Lastenfahrrad und leichten Solarmodulflächen hat man nicht nur Antriebsunterstützung, sondern unterwegs ein Navi und im Zelt dann Strom für Licht und Tablet, dass man z.B. hier weiter kommentieren könnte. Und Reiseberichte veröffentlichen kann, soweit das jemanden interessiert.
Leider bin ich dafür wohl inzwischen zu alt. Im Prinzip kann man so das ganze Jahr über in Europa unterwegs sein. Im Winter am südlichen Mittelmeer, im Sommer in Skandinavien oder den Britischen Inseln, und in Herbst und Frühling in Mitteleuropa. Weniger ökologische Fußabdruck geht nicht, und man kann es einfach machen. Zumindest solange man Lust auf ein Nomadenleben hat.
Und die Lebenshaltungskosten sind so auch minimal. Interessant ist das einfach schon, wenn man dem Winter einfach ausweicht, wie auch übermäßiger Sommerhitze. Eine durchschnittliche Fahrleistung von 50 Kilometern am Tag reicht dann schon, um zwischen dem Norden und dem Süden Europas zu pendeln.
Kommentar vom 28.07.2025 00:01
https://scilogs.spektrum.de/3g/auferstehungsberichte-in-den-evangelien-als-literarische-erzaehlform/#comment-816
@Dietmar Hilsebein 27.07. 21:10
„Kreuzigung und Auferstehung sind innerpsychische Vorgänge, für die die Historie nur das Bild liefert.“
Das ist interessant, nur welche?
Dass die weltliche Macht öfter die Falschen umbringt, und dann aber das Leben selbst weiterlebt. Das könnte man hier hinein interpretieren.
Oder dass das Unglück auch die Guten trifft, und man am Unglück, das jemanden erfährt, entsprechend nicht schließen kann, dass es den Richtigen getroffen hat.
Kommentar vom 27.07.2025 15:28
https://scilogs.spektrum.de/3g/auferstehungsberichte-in-den-evangelien-als-literarische-erzaehlform/#comment-812
@Dietmar Hilsebein 26.07. 23:06
„Ist durch den Mann aus Nazareth etwas möglich geworden, was vorher nicht möglich war oder bestand die Möglichkeit schon immer?“
Der Text, der über Jesus verbreitet wurde, wird mit Sicherheit echte Wirkungen gehabt haben. Dass Jesus darüber hinaus die geistigen Wirklichkeiten geändert hat, wäre eher nicht zu erwarten. Aus heutiger Sicht. Immerhin besteht die Erde seit über 4 Mrd Jahren, und der Kosmos seit knapp 14 Mrd Jahren. Und es gibt Milliarden Planeten in Milliarden von Galaxien.
In einer in der Bibel überlieferten Vorstellung von einer Schöpfung der Erde vor ca. 8.000 Jahren, zusammen mit der Vorstellung, dass die Erde den größten Teil der Schöpfung ausmacht, wäre jetzt Jesus schon eher maßgeblich. Als Akteur, der die geistige Wirklichkeit wirklich maßgeblich verändert hat.
Im Prinzip kann man so auch die ganze Bibel nachhaltig verwerfen? Ohne sie gelesen zu haben. Und die geistigen Wirklichkeiten auf Basis der modernen Erkenntnisse über den gesamten Kosmos neu erkunden.
@Doe 27.07. 11:59
„Er hat sich aus Liebe zu den Menschen geopfert, nicht aus Eigennutz.“
Ich weiß nicht, ob das jetzt wirklich nötig war. Aber die Überlieferung sagt definitiv, dass er zumindest wirklich dachte, dass er sich opfert. Etwas schräg, aus heutiger Sicht, scheint mir. Wenn nicht sogar verrückt?
Wie auch immer, er hat damit auf jeden Fall eine Weltreligion provoziert. Das schafft man so schnell nicht.
Kommentar vom 27.07.2025 14:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solidaritaet-als-lehre-der-geschichte-zur-geschichte-der-bahai-in-deutschland/#comment-180246
@Michael 26.07. 15:22
„Die mediale Wut und Lobby-Finanzierung einiger norddeutscher, fossil-„preußischer“ Medienaktivisten lässt sich damit gut erklären.“
Ist ja nun verständlich. Zum Teil ist man aber auch selber Schuld, und hat eben Fehlinvestitionen in fossile Infrastruktur geleistet. Dennoch wäre ich immer noch dafür, lieber die Braunkohle noch solange wie nötig als letztes Backup zu nutzen, und eben jetzt keine neuen Gaskraftwerke mehr zu bauen. Das kann schnell wieder zur Fehlinvestition werden.
Ich vermute dabei, dass wir ziemlich viele Fernheizungsnetze auf Basis von Großwärmepumpen bauen werden. Die kann man gut mit Gasturbinen in Kraftwärmekopplung kombinieren. Die Gasturbinen können dann mit Wasserstoff, Biogas oder auch solange noch nötig mit Erdgas laufen, und sollten so dimensioniert werden, dass sie am Ende der Energiewende den saisonal gespeicherten Wasserstoff zur Wiederverstromung verbrauchen können.
Man kann dann einen guten Teil der derzeitigen unterirdischen Erdgasspeicher für die Speicherung von Wasserstoff nutzen, und den Rest dann für die Speicherung von Biogas vorhalten, oder auch für synthetisches Methan, das man aus Wasserstoff herstellen kann.
Wenn diese Speicher dann in manchen Jahren zum Ende des Winters zur Neige gehen, ständen dann noch die alten Kohlekraftwerke als Notbackup zur Verfügung. Vielleicht kann man auch ein paar davon später auf Müll und Holz umrüsten. Diese Brennstoffe kann man auch sehr einfach über längere Zeit lagern, bis man sie dann wirklich mal braucht.
„Pflanzenkost ist leckerer denn je, schützt die Mitwelt und schwächt den Fossilismus.“
Sicherlich, aber mein Fleischhunger lässt nur langsam nach. In diesem Jahr kaufe ich aber schon öfter mal frische Bohnen und Erbsen im REWE ein, dass schmeckt in der Tat auch sehr lecker. Dieses Jahr ist auch wieder ein gutes Brombeerjahr, der Klimawandel machts möglich. Wärme und Trockenheit ist beides gut für Brombeeren. Bis jetzt habe ich schon 17 Kg gesammelt, morgen fahre ich noch mal los. Das meiste verarbeite ich zu Sirup als Getränk, einen kleineren Teil zu Marmelade.
Kommentar vom 26.07.2025 14:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solidaritaet-als-lehre-der-geschichte-zur-geschichte-der-bahai-in-deutschland/#comment-180206
@Michael 26.07. 10:00
„Dass sowohl die KP-Diktatur in China wie auch die Vielvölker-Demokratie in Indien entschlossener vorangeht als die Europäische Union und gerade auch Deutschland sollte allen zu denken geben. Die Zukunft ist erneuerbar.“
Was jetzt auch nicht wundert. China und vor allem Indien liegen weiter südlich und haben damit höhere und gleichmäßigere Erträge für PV-Anlagen. Und wenn im Sommer Klimaanlagen laufen, dann ist zugleich der PV-Ertrag am höchsten. Da reichen dann Kurzfristspeicher schon ganz gut, saisonal ist der Speicherbedarf viel kleiner als in Deutschland.
Und man ist sowieso dabei, wirtschaftlich nachzuholen und das Stromnetz ist noch im Aufbau.
Bei uns kann nur alte fossile Technik mit grüner Technik ersetzt werden, was hier und da getätigte Investitionen wertlos macht.
Dafür haben wir aber auch alles fertig und eigentlich jede Menge Geld für unsere Energiewende. Und selbst eine weitere Steigerung des Konsums macht eigentlich überwiegend gar nicht mehr viel Sinn. Es ginge sogar ganz gut bei Vielen deutlich weniger.
Kommentar vom 26.07.2025 13:46
https://scilogs.spektrum.de/3g/auferstehungsberichte-in-den-evangelien-als-literarische-erzaehlform/#comment-801
@hto 25.07. 16:34
„es wird die gestalterische Eigenverantwortlichkeit eines neuen/weiteren Geistes / einer neuen/weiteren Seele (des “Zentralbewusstseins” der/die/das Gott/Vernunft ist) geben!?“
Die inneren Grenzen zu überwinden, und ein Mitsein mit Kosmos, Natur, Mitlebewesen und Mitmenschen zu suchen und zu finden, wäre ja weiterführend. Kann man das denn nicht? Jedenfalls nicht jeder auf einmal, also keinen großen Knall, keinen großen Führer, dass alle Menschen miteinander auf einen Schlag vernünftig werden.
Das können nur einige, viele und immer mehr Menschen sein, die sich auf ein vernünftiges Leben besinnen. Und nicht nur verantwortlich dabei gegenüber Mensch und Natur werden, sondern auch sich selbst nicht vergessen, und bei aller Bescheidenheit ein gutes Leben suchen und finden.
@Dietmar Hilsebein 26.07. 08:20
„da man das Reich Gottes als ein Zustand des Herzens begreifen kann,“
Gute Idee. Aktives Mitsein, als Herzensangelegenheit, aber m.E. auch als Bewusstseinseigenschaft, die über das Persönliche hinaus geht und selbst wirklich Leben ausmacht.
„Auferstehung wird dann als eine innere Erfahrung wahrgenommen, für das alles Historische, Zeitliche, Räumliche nur als Zeichen als Gelegenheit zu Gleichnissen verstanden wird, um über das Innere zu reden.“
Auch hier wird doch das Mitsein zentral. Die Verbindung zu größeren Zusammenhängen bewegt das eigene Leben in Richtung Kosmos und Ewigkeiten. Von mir aus auch holografisch, wie auch immer. Das sind dann nicht nur Aussichten, sondern auch Einsichten als Faktum des eigenen Lebens. Das Sehen des Anderen, der Natur, und letztlich den ganzen Kosmos, das ist doch das Leben selbst.
Bewusstsein kann kollektive Eigenschaften annehmen. Der Andere wird zum Mitwesen, es entstehen Verbindungen und ein gemeinsames Sein, ganz konkret im Hier und Jetzt. Und am Ende kommt eine direkte Verbindung zum ganzen Kosmos dabei heraus.
Kommentar vom 25.07.2025 23:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solidaritaet-als-lehre-der-geschichte-zur-geschichte-der-bahai-in-deutschland/#comment-180174
@Michael 25.07. 20:16
„...und die Rückkehr einer parlamentarischen Konsensdemokratie engagieren.“
Rentenkommissionen und Ähnliches könnten aber auch Vorteile haben. Wenn da wirkliche Experten mit Sachkunde mitmachen, hat das ja was. Wobei man freilich immer bedenken muss, dass Experten nicht nur Expertise, sondern auch Interessen mitbringen.
Hier wäre es auf jeden Fall angesagt, dass das Parlament die Vorschläge von Kommissionen und Ausschüssen dann auch breit und ergebnisoffen diskutiert. Aber die meisten Parlamentarier sind Juristen oder andere Beamte, und in vielen Sachfragen auch keine Experten.
Zumal ja auch wieder Parlamentarier ihre eigenen Spezialinteressen z.B. als Besserverdiener mitbringen.
Die Bürgerräte aus zufällig ausgewählten Bürgern könnten wiederum sinnvoll sein, um als Korrektiv dieser Spezialinteressen von Parlamentariern, Kommissionsmitgliedern und von Lobbyisten zu wirken.
Die hier dann laufenden Prozesse könnten wiederum von den Medien gut aufgegriffen werden, was u.U. für den Bürger auch noch interessant und unterhaltsam wäre.
Kommentar vom 25.07.2025 15:05
https://scilogs.spektrum.de/3g/auferstehungsberichte-in-den-evangelien-als-literarische-erzaehlform/#comment-790
@Doe 25.07. 10:57
„Und ob sie sich tatsächlich ereignet haben, das wird zweitrangig hinter der frohen Botschaft , dass es Gott gibt.“
Mich schreckt sowas eher ab. Die Frohe Botschaft braucht das m.E. doch gar nicht.
Man mag es zu biblischen Zeiten nicht wissen können, dass Biochemie echt nicht rückwärts laufen kann. Das wäre eine Entschuldigung. Aber dennoch gar nicht gut. Es kann eben so nicht gewesen sein.
Wenn man glauben will, dann eben auf anderer Grundlage. Dafür gibt es im Leben genug, finde ich.
@Dietmar Hilsebein 24.07. 21:23
„Hilsebein: “Laß mal Luzifer mit Gott sprechen und vermittle zwischen den beiden.” Perplexity:…“
Erstaunlich, was die KI da sagt. Hört sich eher nach einer wirklich Einen Geisteswelt an. Das gefällt mir.
Kommentar vom 25.07.2025 00:00
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-40-dialog-zu-karl-marx-und-friedrich-engels/#comment-179990
@Marie H. 24.07. 17:12
„Tobias Jeckenburger schreibt, man solle auf überflüssige Behandlungen verzichten. Grundsätzlich teile ich diese Meinung. Aber wer entscheidet, was überflüssig ist?“
Praktischerweise die Ärzte selber. Es soll aber nun öfter vorkommen, dass insbesondere manche Maßnahmen sehr viel Gewinn versprechen, und deswegen ohne medizinisch zwingend Grund vorgenommen werden.
Man hat ja jetzt auch versucht, diese Anreize zu reduzieren, indem die Kliniken einen guten Teil der Finanzierung durch das Vorhalten von Leistungen bekommen. Dann müssen sie nicht mehr genug z.B. Knieoperationen durchführen, um Gewinn zu machen.
Mit KI-Unterstützung kann ich mir aber gut vorstellen, dass die Krankenkassen damit sehr effektiv und ziemlich automatisiert die Behandlungen begleiten können, und eben sehr schnell herausfinden, was wirklich sinnvoll ist und was nur Umsatz machen soll.
Letztlich würde das nicht nur Kosten senken, sondern auch Aufwand beim Patienten einsparen, wie sogar manchmal auch gesünder sein.
Kommentar vom 24.07.2025 23:26
https://scilogs.spektrum.de/3g/auferstehungsberichte-in-den-evangelien-als-literarische-erzaehlform/#comment-788
@Doe 24.07. 18:50
„Und der Gedanke , dass es einen Schöpfergott geben muss, der ist genauso logisch, wie dass es keinen Schöpfergott gibt.“
Das muss ja nicht präzise der Gott der Bibel sein. Ich denke kaum, dass die Bibel das letzte Wort ist, auch nicht wenn es um Gott geht. Ich würde es weniger personal und mehr als Netzwerk denken, und die Bezeichnung Kosmischer Geist passt vielleicht viel besser.
Jedenfalls wäre dieser Kosmische Geist als Urheber des Urknalls und der Naturgesetze eher plausibel als gar keine Ursache. Und dieser Kosmische Geist darf uns gerne im Leben unterstützen, und dabei unsere eigene geistige Existenz sogar erst zu ermöglichen.
Solange noch kein Hirnforscher oder KI-Entwickler eigenes Bewusstsein in der Biologie oder der Technik nachvollziehen kann, muss ich davon ausgehen, dass wir ohne Geisteswelten nicht geistig existieren können. Wir sind dann zu Lebzeiten schon selber aktiver Teil von Geisteswelten, was in irgendeiner Form den Tod überdauern müsste.
„Und wenn dieser Gott die Welt erschaffen hat, dann kann er auch wiederauferstehen.“
Die Wiederauferstehung von biologischen Lebewesen ist es, was ich für unmöglich halte. Das passiert nirgends auf Erden, das macht keine Biochemie mit. Die kann nicht rückwärts laufen.
Kommentar vom 24.07.2025 15:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-40-dialog-zu-karl-marx-und-friedrich-engels/#comment-179748
@Staatsschulden und Vermögens- und Erbschaftssteuern
Wenn der Staat Schulden macht, leiht er sich doch zunächst mal Geld von Vermögenden. Zuviel davon kann die Inflation anheizen.
Wenn der Staat stattdessen Vermögens- und Erbschaftsteuern eintreibt, verschwindet dasselbe Geld in der Staatskasse als beim Schuldenmachen. Inklusive dem möglichen Inflationseffekt, wenn man es übertreibt.
Genauso kann man recht entspannt sein, und erst mal Schulden machen, und das Geld später mit Vermögens- und Erbschaftsteuern wieder eintreiben. Das muss dann gar nicht nachfolgende Generationen belasten, nur halt die Kontostände bei den Vermögenden. Und die haben meistens immer noch genug.
Wenn sich da zu viel Geld ansammelt, dann kann das doch auch die Wirtschaft lähmen?
Kommentar vom 24.07.2025 14:46
https://scilogs.spektrum.de/3g/auferstehungsberichte-in-den-evangelien-als-literarische-erzaehlform/#comment-781
@Hauptartikel
„...dass Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert in gleicher Weise zunächst das ewige Leben (als beseligende Gottesschau) plausibel zu machen versuchte, bevor er die Auferstehung Christi ins Spiel brachte..“
Eine Auflösung im Kosmischen Geist kann ich mir ganz gut vorstellen, als eine gewisse Weiterexistenz mit Bezügen zu Ewigkeiten.
Wie das mit der Biochemie funktionieren soll, wenn Tote wieder auferstehen, dagegen, dass dürfte offensichtlich unmöglich sein. Zumal ich mir eine Fortsetzung der irdischen biologischen Existenz bis in alle Ewigkeit nicht mal als erstrebenswert vorstelle. Ich hab schon zu Lebzeiten manchmal keine Lust mehr.
Tatsächliche Berichte über einen Wiederauferstandenen Jesus mögen entsprechend Mythen sein. Daraus eine Weltreligion stricken erscheint mir suboptimal. Kann man dabei nicht auch bei der Wirklichkeit bleiben?
Mit guten Inspirationen kann so manches gelingen. Das wäre jetzt lebenspraktisch.
Kommentar vom 24.07.2025 13:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-40-dialog-zu-karl-marx-und-friedrich-engels/#comment-179701
@Michael 24.07. 03:42
„Gleichzeitig wird aber wiederum gefordert, dass sich „Arbeit wieder lohnen“ müsse, um weitere Einschnitte bei Empfängerinnen und Empfängern von Bürgergeld zu rechtfertigen.“
Immerhin hat man ein Problem erkannt. Aber mein Lösungsvorschlag wäre eben eine Anpassung von Steuern und Zuverdienstregeln. Wenn man zugleich insbesondere ganz gut Arbeitsfähigen ein wenig die Unterstützung kürzt, ist das für die Betroffenen dennoch von Vorteil. Die meisten Langzeitarbeitslosen leiden nicht nur unter Armut, sondern oft noch mehr unter Langeweile und Sinnlosigkeit.
Wie groß das Problem ist, kommt noch mal darauf an, wie teuer die Mieten sind, wo man wohnt, und ob noch Kinder im Haushalt leben.
„...plus einer gigantischen Neuverschuldung etwa für die Aufrüstung auf Kosten kommender Generationen.“
Für die fernere Zukunft in 10 oder 20 Jahren kann ich mir gut eine gewisse Zeitenwende vorstellen, in der die KI uns so viel Arbeit abnimmt, dass wir es einfach nicht mehr schaffen, das mit immer neuen Konsum wieder auszugleichen. Wir wären dann in einer schrumpfenden Wirtschaft inmitten von sehr hinreichenden Wohlstand, mit durchaus deutlich weniger Arbeitszeiten. Die bis dahin aufgelaufenen Staatsschulden kann man dann einfach bei Vermögen und Erbschaften eintreiben, ohne dass die Produktivwirtschaft da ein Problem mit hätte.
Insbesondere Arbeitseinsparung in der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitsbereich werden hierbei hilfreich sein.
Da hoffe ich nun drauf. Und begrüße die aktuelle Aufrüstung, um einfach sicher zu gehen, dass Putin uns nicht angreift.
@Inan Ince 24.07. 07:27
„Ein Argumente könnte auch die de facto Erpressung sog. Geringqualifizierter sein. “Mach es, oder ‘die’ machen es”. Einwanderern ist es in jedem Falle nicht übel zu nehmen.“
Genau das sollte eben vermieden werden. Zumal auch viele Langzeitarbeitslose wiederum selber Migrationshintergrund haben. Arbeit muss sich lohnen, aber eben mit Zuschüssen und einfach hohen Mindestlöhnen, die auch wirklich durchgesetzt werden.
„Im Zweifel sollte lieber eine Untersuchung zu viel erfolgen, als zu wenig, wenngleich sich sogar hier die Geister scheiden.“
Wenn ich meine private Statistik betrachte, was schon alles an Überflüssigem von Ärzten vorgeschlagen und auch durchgeführt wurde, komme ich durchaus auf ein Drittel weniger Kosten.
„Jeder Mensch sucht einen Sinn im Leben und wir haben längst verstanden, dass das häufig (aber eben nicht nur) die Arbeit ist.“
Was dann eben mindestens genauso wichtig wie Geld und Konsum wäre. Und Investitionen in die Mitwelt oder in mehr Nachwuchs machen unmittelbar ihren eigenen Sinn. Was im konkreten Leben auch unmittelbar ankommt.
Kommentar vom 23.07.2025 14:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-40-dialog-zu-karl-marx-und-friedrich-engels/#comment-179620
@Marx und Marxismus
Es bleibt aber die Frage, wer wie viele Steuern zahlt. Das ist eine Grundfrage dabei, wie man Staat und Wirtschaft gestalten will.
Zunächst ist dies auch eine Frage der Gerechtigkeit. Steuern und Abgaben auf hohes Einkommen und auf Vermögen und Erbschaften sind nun schon eher niedrig.
Dagegen lohnt es sich für viele unqualifizierte Arbeitslose aufgrund teilweise miserabler Löhne nicht, arbeiten zu gehen. Hier sollten Steuern und Zuverdienstregeln zusammen so gestaltet sein, dass es sich eben immer lohnt, arbeiten zu gehen. Es macht keinen Sinn Einwanderer einzuladen, die diese Arbeit dann machen. Es wäre erstmal für die meisten Arbeitslosen sehr hilfreich, wenn die eine Beschäftigung und mehr Geld hätten. Und auch der Staatskasse und den Sozialkassen würde das sehr gut tun.
Eine andere Frage ist für mich schon sehr lange, wie man eine Wirtschaft mit freiwillig deutlich weniger privatem Konsum hinbekommen könnte. Hier fallen ja dann auch weniger Steuern an, man müsste also sehen, wie man das dann dennoch hinbekommt. Mehr Steuern auf Vermögen und Erbschaften einerseits wären dann hilfreich, aber auch deutlich kürzerer Arbeitszeiten bei gleichzeitig weniger Arbeitslosen.
Was noch sehr hilfreich wäre, dass wären sehr viel weniger Mitarbeiter im Öffentlichen Sektor, was mit dem konsequentem Einsatz von KI möglicherweise realisierbar wäre. Und auch umfangreiche Kostensenkungen im Gesundheitsbereich wären zu gebrauchen. Wenn es einfach nur gelänge, überflüssige Behandlungen wegzulassen, dann könnten doch mindestens ein drittel der Kosten im gesamten Gesundheitsbereich vermieden werden.
Wenn man das alles hinbekäme, hätte man doch eine deutlich entspanntere Lebensweise, und eigentlich auch endlich wieder mehr Platz im Leben für Kinder? Und mehr Zeit für Bildung. Und für die Energiewende. Das sind auch alles echte Zukunftsinvestitionen.
Kommentar vom 23.07.2025 01:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-freund-feind-dualismus-bedroht-religionen-demokratien-und-die-justiz/#comment-179340
@Berthold Forster 22.07. 07:51
„Die vereinten Kräfte aller NATO Länder übertrumpfen jede andere militärische macht. Erst das in Frage stellen hat dazu geführt das die Sicherheit schwindet.“
Aber Trump ist nun mal da. Wir könnten sonst vermutlich tatsächlich weniger Aufrüsten und lieber mehr Geld für die Energiewende aufwenden. Wenn das dann sogar die USA mitmachen würde, würde auch das Putinproblem sehr viel schneller immer kleiner werden.
Trump hat wohl sonst nichts gegen fossile Brennstoffe, scheint mir. Und er wird wissen, dass er uns zur Aufrüstung nötigt, und könnte sich auch freuen, wenn wir Waffen in den USA kaufen, für uns in Europa und für die Ukraine.
Mag aber auch sein, dass es noch üblen Ärger mit China gibt. Da würde dann weitere Aufrüstung dann doch wieder Sinn machen? Wenn wir hier in Europa selber ganz gut klar kommen, kann sich die USA dann mehr um China kümmern.
Möglicherweise. China scheint recht friedlich zu sein, und Taiwan kann man als zu China gehörig anerkennen. Oder gibt es hier im Völkerrecht Verjährungsfristen? Aber China ist nun eine Diktatur, und keiner weiß, wie sich die Dinge da wirklich entwickeln.
Kommentar vom 21.07.2025 00:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-freund-feind-dualismus-bedroht-religionen-demokratien-und-die-justiz/#comment-178776
@Berthold Forster 19.07. 09:18
„Also Punkt a. Wir beenden das Fossile Zeitalter so bald wie möglich, alles weitere ergibt sich daraus.“
Erst wenn auch wirklich die Weltmarktpreise fallen, wirkt sich das aus. Erfahrungsgemäß werden auch sanktionierte Länder irgendwie ihr ÖL und Gas dann eben woanders los.
Bis dahin müssen wir als EU militärisch überleben, was derzeit durchaus noch eine Herausforderung werden kann. Ich bin froh, wenn wir Trump bei Laune halten können, ohne jegliche US-Unterstützung mache ich mir echt Sorgen um die Schlagkräftigkeit einer Restnato ohne weitere US-Beteiligung.
Was hält Trump von der Energiewende? Anscheinend nichts, im Moment. Das Klima wird wieder kälter, sagt der einfach. Ob er wenigstens sieht, dass wir mit unserem eigenen Öl- und Gasverbrauch Putins Krieg finanzieren? Das könnte in der Tat ein echter Lichtblick werden.
Ohne ein Umdenken von Trump sehe ich aber einfach keine Alternative für unserer europäische 5%-Aufrüstung.
Wir können ja dennoch zügig mit der Energiewende auch dann vorwärts kommen, wenn nur wenig öffentliche Gelder dafür zur Verfügung stehen. Viele rechtlichen Rahmenbedingungen sind längst überfällig, und kosten nicht viel dabei. Also Baugenehmigungen für Windräder vor allem in Süddeutschland, keine Durchleitungsgebühren für Netzspeicher, Bidirektionales Laden für E-Autos, oder die Erlaubnis, grünen Strom direkt in der eigenen Nachbarschaft verkaufen zu dürfen, an den Stromkonzernen vorbei.
Kommentar vom 20.07.2025 15:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossilismus-aus-dem-ehemaligen-preussen-warum-deutscher-energieglauben-auch-regional-gepraegt-ist/#comment-178698
@Michael 20.07. 14:30
„Du musst Dich also in keiner Weise vor mir rechtfertigen – ich stehe für Dialog, nicht für Belehrung.“
Ich sehe mich auch nicht von Dir belehrt. Ich sehe nur eben Grenzen in meinen persönlichen Möglichkeiten als Mieter in innenstadtnaher verdichteter Bebauung. Wer ein eigenes Haus hat, der hat mehr persönliche Möglichkeiten. Wobei unterm Strich die innenstadtnahe Wohnlage durchaus wesentlich sparsamer ist, als ein eigenes Haus im „Speckgürtel“.
Insbesondere wenn man in der Innenstadtlage gar kein eigenes Auto braucht. Das ist noch sehr viel sparsamer als das beste Elektrofahrzeug. Die Kurzfristspeicher der E-Autos kann man zwar gut bidirektional nutzen, aber eben auch gleich fest installieren, ohne Fahrzeug drumherum.
Ich denke schon länger über ein eigenes Balkonkraftwerk nach. Das würde aber nur mit integriertem Speicher für mich Sinn machen, weil ich erst mittags aufstehe und den meisten Strom verbrauche, wenn die Sonne auf meinem Balkon schon um die Ecke ist. Ein Südwestbalkon wäre für mich viel besser, aber ich habe eben nur meinen Südbalkon.
Wenn die Wohnungsgenossenschaft ernst macht, und in spätestens 10 Jahren PV aufs Dach kommt, dann wäre das aber auch eine Lösung. Platz ist auf unseren Dächern im Wohnblock jedenfalls mehr als genug für den eigenen Verbrauch und für jede Menge E-Autos gleich mit. Die Süddächer sind begrenzt, aber die Ost- und Westdächer sind reichlich. Die haben zwar weniger Gesamtertrag als die Süddächer, dann aber zu anderen Zeiten. Unterm Strich machen die auf jeden Fall auch Sinn.
Wichtig ist, dass der Strom direkt von uns selbst verbraucht werden kann, und die Speicher dafür sorgen, dass wir im Sommerhalbjahr durchgängig rund um die Uhr eigenen Strom haben. Und im Winterhalbjahr können die dann kaum genutzten Speicher auch immer wieder eine gewisse Menge Windstromüberschüsse aufnehmen, den wir dann in windarmen Zeiten selbst verbrauchen können. So sparen wir für die eigenen Speicher zusätzliche Durchleitungsgebühren, und entlasten das lokale Stromnetz dabei.
Kommentar vom 20.07.2025 14:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossilismus-aus-dem-ehemaligen-preussen-warum-deutscher-energieglauben-auch-regional-gepraegt-ist/#comment-178691
@Michael 19.07. 19:55
„Jede Einsparung von Erdöl und Erdgas, jede Wärmepumpe statt Öl- oder Gasheizung, jedes Elektroauto, jede Solaranlage und jeder Energiespeicher stärken erneuerbare Friedens- und Wohlstandsenergien. Es gibt einfach keine sachlichen Entschuldigungen mehr dafür, immer noch und immer wieder “Abwarten” zu wollen.“
Die komplette Energiewende ist aber nun ein Projekt für 20 Jahre, die zu tätigen Investitionen gehen einfach kaum schneller. Ja, wir sollten alles in Angriff nehmen, was aktuell möglich ist. Die billigen Sachen zuerst, gerne auch mit importierter grüner Technik, dann gehts auch gleich viel schneller vorwärts.
Ich kann hier bei Strom und Heizung aber nur abwarten. Wir bekommen erst in 6 Jahren Fernheizung, dann aber hoffentlich mit Grubenwasserwärmepumpe, Hitzespeicher und Erdgas/Biogas/Wasserstoff-Turbine in Kraft-Wärme-Kopplung.
Unsere Wohnungsgenossenschaft will in 10 Jahren auf allen geeigneten Dächern PV installiert haben, vermutlich praktischerweise mit integrierten Kurzfristspeichern. Immerhin, das würde uns wirklich weiterhelfen und vermutlich sogar unsere privaten Stromkosten senken.
Und wenn ich ein Auto bräuchte, würde ich mir echt überlegen, ob ich mir jetzt schon ein E-Auto anschaffe, oder erstmal nochmal einen gebrauchten Verbrenner. Wir haben die einzige erreichbare Ladestation 200 Meter um die Ecke. Wenn die mal frei ist, müsste ich das Auto da abstellen und anschließen, zu mir nach hause gehen, und 3 oder 4 Stunden später wieder abholen und umparken, damit die Ladesäule wieder frei wird. Das ist echt umständlich. Und der Strom da kostet auch noch satte 80 ct die Kwh. Eine Nachbarin macht das, und hat sich ein E-Auto angeschafft, hofft aber inständig auf Besserung mit den Lademöglichkeiten.
Spätestens wenn hier PV aufs Dach kommt, wird dann aber die Genossenschaft wohl auch günstige Ladestationen anbieten, praktischerweise hoffentlich dann bidirektionale. So können uns dann unsere eigenen E-Autos ganz erheblich beim Stromspeichern helfen. Das wäre dann wirklich was Vernünftiges.
So sehr ich das begrüßen würde, dass Putin einfach das Geld zum Kriegführen ausgeht, es geht einfach nur langsam. Wenn dann nur schon mal die Weltmarktpreise für Öl und Gas sinken würden, wäre dass aber gleich schon hilfreich. Die militärische Auseinandersetzung verschwindet so aber nicht ganz, eine zumindest mittelfristige Aufrüstung Europas bleibt m.E. sinnvoll.
Kommentar vom 19.07.2025 14:10
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@Michael 19.07. 05:12
„Solarstrom ist längst die günstigste Form von Strom, zumal die Externalisierung von Kosten auf die Mitwelt und Mitmenschen weitgehend unterbleibt.“
So günstig, dass sich auch ein zusätzlicher Kurzfristspeicher direkt am Produktionsstandort lohnt. Die derzeit installierte PV-Leistung reicht schon fast, um im Sommerhalbjahr tagsüber deutschlandweit die komplette Stromversorgung zu übernehmen. Abends und Nachts fehlt aber noch. Entsprechend machen bei neuen zusätzlichen PV-Anlagen Kurzfristspeicher, die ca. eine Tagesproduktion aufnehmen können, sehr viel Sinn. So spart man auch die Durchleitungsgebühren für diese integrierten Speicher und entlastet zugleich die Stromnetze.
Bei Ladezyklen von bis 200 im Jahr sind hier Lithiumbatterien optimal, und haben auch den besten Wirkungsgrad dabei. Dennoch machen auch zusätzliche Redox-Flow-Batterien und Wasserstoff jetzt schon Sinn, es wird nicht mehr lange dauern, bis auch längerfristige und auch saisonale Überschüsse anfallen, die die Kurzfristspeicher alleine nicht mehr verarbeiten können.
Bidirektional angeschlossene E-Autos werden nicht nur beim Speichern helfen, die verwerten auch selber jede Menge zusätzlichen Strom, und sparen noch viel mehr Benzin und Diesel dabei ein. Verbrennermotoren haben im Vergleich zu Elektromotoren einen miserablen Wirkungsgrad, insbesondere im Stadtverkehr.
Der Umstieg auf Elektroantrieb könnte aber leider noch ein paar Jahre länger dauern, und wer weiß, vielleicht kommt ja auch ein Sammeltaxisystem auf Basis von selbstfahrenden Batteriefahrzeugen, das wäre noch mal eine ganz andere Mobilitätswende.
Kommentar vom 19.07.2025 00:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossilismus-aus-dem-ehemaligen-preussen-warum-deutscher-energieglauben-auch-regional-gepraegt-ist/#comment-177889
@Nord-Süd-Gegensätze in Deutschland
Ich bin vielleicht nicht auf dem neuesten Stand, aber in Süddeutschland hapert es doch sehr an Baugenehmigungen für Windräder. In Küstennähe sieht das viel besser aus, dass man dort jetzt schon seine Wärmepumpe sehr gut mit grünem Strom versorgen kann.
Klar liegt das auch an den Windverhältnissen, weiterer Zubau in Küstennähe bräuchte inzwischen aber auch Kurzfristspeicher direkt am Windrad und auch Wasserstoffproduktion wird dort langsam interessant. Aber gerade in Süddeutschland braucht es vor allem erstmal überhaupt nennenswert Windleistung. Die Nordsüdstromleitung, die derzeit für sehr teures Geld gebaut wird, ist auch die Folge ungleich verteilter Windkraftanlagen ohne eigenen Speicher.
Bei PV wiederum ist Süddeutschalnd interessanter. Hier ist nicht nur der Gesamtertrag günstiger, auch sieht es dort insbesondere im Winter besser aus.
Wenn nur schon mal reichlich in Kurzfristspeicher investiert wird, dann können die verbleibenden regionalen Angebotsunterschiede schon ganz gut von den bestehenden Stromleitungen ausgeglichen werden. Aber auch eine gute Verteilung der Produktion auf die einzelnen Regionen wird dabei helfen.
Kommentar vom 18.07.2025 16:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-freund-feind-dualismus-bedroht-religionen-demokratien-und-die-justiz/#comment-177781
@Michael 18.07. 15:47
„Wir sollen also jetzt a) weiterhin Erdöl und Erdgas aus Ländern wie Russland, Iran und Katar importieren, b) massiv militärisch aufrüsten und c) die USA für Waffen bezahlen, die wir dann an die Ukraine abgeben?“
Klar fehlt hier das d), die Energiewende weiter voran zu treiben, bis sie fertig ist. Angesichts der Rüstungsausgaben dann bevorzugt, was den Staat wenig kostet und dabei dennoch sehr wirksam ist. Also dass man für Stromspeicher keine Durchleitungsgebühren zahlt, dass man grünen Strom direkt in der Nachbarschaft verkaufen darf, dass wir jede Menge Baugenehmigungen für Windräder erteilen wie auch z.B. die CO2-Steuern schrittweise weiter erhöhen. Und von dem Geld dann bidirektionales Laden, Schnellladestationen und überhaupt genug Ladestellen zur Verfügung stellen.
Aber a) vermeiden braucht seine Zeit. Wir können doch so schnell nicht die Verkehrswende hinbekommen, moderne Heizungen und Fernheizungen brauchen auch ihre Zeit. Das sind doch Investitionen für Jahrzehnte.
Und b) scheint mir alternativlos, insbesondere weil Trump nach wie vor unberechenbar ist.
Letztlich c) mag auch Sinn machen, weil die USA die letzten 20 Jahre fleißig teuer aufgerüstet hat, während sich Europa auf dem Gebiet kaum noch betätigt hat. Da ist es m.E. vollkommen ok, wenn wir jetzt umfassende Rüstungsaufträge an die USA vergeben. Insbesondere kann man die europäische Eigenproduktion nur begrenzt schnell hochfahren.
Also ich weiß jetzt echt keine Alternativen, nur eben Punkt d) nicht zu vergessen, klar.
Kommentar vom 18.07.2025 14:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-freund-feind-dualismus-bedroht-religionen-demokratien-und-die-justiz/#comment-177768
@Fossilismus
Jetzt hat Trump auch schon gemerkt, dass Putin nur mit den Öl- und Gaseinnahmen Krieg führen kann. Und will jetzt alle Länder mit Strafzöllen belegen, die bei Putin einkaufen. Offenbar hat Trump Spaß an Zollpolitik, wirklich wirksam wäre es die eigene Energiewende fortzusetzen, das trifft dann über die Weltmarktpreise Putin auf jeden Fall auch empfindlich. Zumal ja auch noch andere Ölstaaten Probleme machen, Iran z.B..
Dass uns jetzt Trump wiederum zu wirklicher Aufrüstung motiviert hat, mag ja noch sinnvoll sein. Obwohl wir freilich bei weniger Aufrüstung mehr Geld zur Förderung der Energiewende hätten, was dann bald auch über die fossilen Weltmarktpreise wiederum das Putinproblem verkleinert.
Sollten hier allerdings Zollstreitigkeiten mit China eskalieren, dann werden PV-Module und Lithiumbatterien empfindlich teurer. Klar ist es echt suboptimal, dass wir die in China einkaufen, immerhin auch eine Autokratie. Aber eine, die wirklich produktiv zu sein scheint.
Auch haben wir einen Außenhandelsüberschuss, da passt es ganz gut, wenn wir statt Öl und Gas jetzt PV und Batterien importieren. Zumal ja auch die europäische Rüstungsindustrie hoch gefahren wird. Wenn wir jetzt auch noch die Produktion von dieser grünen Technik nach Europa holen müssen, dann konkurriert das doch. Da werden dann nicht nur die nötigen Arbeitskräfte knapp.
Kommentar vom 17.07.2025 00:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-freund-feind-dualismus-bedroht-religionen-demokratien-und-die-justiz/#comment-177645
@Michael 16.07. 17:56
„Wo Rechtsdualisten selbst an der Macht sind, können sie den Wir-gegen-Eliten-Dualismus kaum mehr bespielen.“
Klar fehlt denen das dann. Deswegen suchen sie ja gerne nach Verschwörungsmythen auch im Ausland, und fangen manchmal sogar Kriege an.
„Ich denke jedoch, dass weder Bolsonaro noch Putin oder Trump Wege gefunden haben, rechtsdualistische Herrschaft auf Dauer zu konsolidieren.“
Bolsonaro konnte einmal abgewählt werden, Trump zumindest einmal auch, ob noch mal hängt auch davon ab, ob er nicht sowieso von selber aussteigt, weil er zu alt wird.
Putin hat es nun dauerhaft geschafft, und eine vorübergehende Demokratie in eine Diktatur verwandelt. Besonders unangenehm werden diese Diktaturen mit immer mehr Regierungsfehlern und Misswirtschaft, umso mehr Gewalt braucht man, um das unzufriedene Volk zu unterdrücken.
So ist der aktuelle Ukrainekrieg sowas von unsinnig geworden, und tötet dann auch jede Menge russische Soldaten und kommt wohl auch kaum der Zivilwirtschaft und dem Wohlstand zugute. Möglicherweise dachte Putin tatsächlich an einen Handstreich mit der Eroberung der ganzen Ukraine, und kommt jetzt seit über 3 Jahren selber nicht mehr aus der Nummer raus.
Natürlich sind wir jetzt die Bösen, im Ausland aus Putins Sicht. Dabei hatten wir Russland die Krim und den Donbass vor dieser Spezialoperation doch faktisch längst überlassen. Egal was die Ukraine davon hält, wir hatten hier echt überhaupt keine Lust auf solche Kampfhandlungen, auch nicht auf so umfassende Waffenlieferungen. Wir können unser Geld auch problemlos sinnvoller ausgeben. Da hat sich doch Putin in einer für Diktatoren auch typischen Ungeduld selber alles versaut.
Kommentar vom 15.07.2025 16:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177523
@Michael 15.07. 06:38
„Der Fossilismus hat auch die deutsche Geschichte und Gesellschaft drastisch verformt – und ist noch nicht besiegt.“
Insbesondere weil der Fossilismus einfach praktisch unvermeidlich war. Vorher gab es nur Holz als Brennstoff, und PV-Module, Windkraftanlagen und Lithiumbatterien gibt es erst jetzt zu wirklich konkurrenzfähigen Preisen.
Man hat nach der Ölkrise 1973 ja reagiert, konnte es aber doch nicht mit der Technik von heute machen, die gab es zu den heutigen Preisen einfach noch nicht.
Man hat die Autos sparsamer gemacht, die Häuser besser isoliert, hat die Kohleöfen weitgehend abgeschafft und auf Gas-Brennwert-Heizungen umgestellt. Das ging alles, und wir haben es auch gemacht.
Man hat es mit Atomkraft versucht, und damit durchaus eine ziemliche Menge an fossilen Brennstoffen und Treibhausgasen eingespart. Inzwischen ist Sonne und Wind einfach billiger als Kernspaltung, vermutlich wird das einfach deswegen praktisch keine Zukunft mehr haben.
Am Ende sind wir mit der Energiewende nicht, aber ein Ende ist jetzt echt absehbar. Noch mal zwei bis drei mal so viel PV und WKA samt Kurzfristspeicher direkt am Produktionsort, wenn der Verkehr elektrisch wird, die Heizungen umgebaut sind und die Wasserstoffinfrastruktur steht, dann haben wir es geschafft.
Man hätte auch gleich nach der Ölkrise 1973 überlegen können, wie man mit weniger Konsum auch klarkommen kann. Und manch einer hat das tatsächlich gemacht. Ich selber habe durchaus in diese Richtung reagiert, weniger aus reinen Mitweltgründen, sondern auch weil ich mir lieber die Welt angeguckt habe, als meine Zeit mit übermäßig viel Geldverdienen zu verbringen für Konsumzwecke, die man wirklich gut auch weglassen kann.
Kein eigenes Auto und Reisen fast nur mit Fahrrad und Zelt, das dann aber ausgiebig. Meistens eine sehr kleine Wohnung, und Möbel, Kleidung und inzwischen auch IT gerne nur gebraucht. Da kommen dann schon vermiedene Kosten zusammen. Und der Mitwelt, dem Frieden und einem dauerhaften Wohlstand kommt es auch noch sehr entgegen.
Man muss ja bedenken, das weniger privater Konsum gleich dreifach wirkt: Erstmal senkt der sofort den Verbrauch und die Emissionen, dann werden mehr Ressourcen frei für eine schnellere Fortsetzung der Energiewende und als letztes reduziert es auch noch direkt die nötigen Ausbauziele.
Und mehr Zeit hat Mensch dann auch noch, weil man weniger Geld braucht. Die Leistungsgesellschaft hat ihre Stärken, aber dennoch Grenzen des Sinnvollen. Man muss nicht nur aktiv werden, um anderen irgendwas zu verkaufen, man kann sich auch einfach mal ausgiebig Gedanken machen und sich wie hier in diesem Blog dann austauschen.
Der dialogische Monismus kann einen auch einfach beschäftigen.
Kommentar vom 15.07.2025 00:58
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@Michael 14.07. 18:17
„Da tun sich über die Hydrierwerke hinaus wirklich wahnsinnige Abgründe wie das auch auf eroberte Gebiete ausgeweitete “Reichsbohrprogramm” auf.“
Jetzt kommt es noch mal drauf an, wie tief man Bohren muss.
Es gab damals für Erdöl keinen kostengünstigen Ersatz. Die am leichtesten zu erschließenden Ölquellen im Nahen Osten waren im 2. Weltkrieg fest in alliiertenhand. Auch Japan ging das Öl aus.
Mit genug billigem Erdöl wäre der Krieg für die Faschisten sicher erfolgreicher gewesen. Übernommen hätte man sich dennoch, der Russlandfeldzug war schwer zu gewinnen, und die industrielle Macht insbesondere der USA war einfach zu groß. Zum Glück.
Kaum auszudenken, wenn sich der Krieg noch 5 Jahre hingezogen hätte. Dann hätte man womöglich auf beiden Seiten gleich mit Atomwaffen weitergekämpft. Zum Kriegsende waren bei den Atombomben die USA vorne weg, bei den Trägerwaffen war Deutschland führend.
Die V2 hatte Reichweiten von über 300 Km, und war damals mit nichts abzufangen. Mit entsprechenden Atomsprengköpfen wäre das ein Problem für die Alliierten geworden. Bei über 3000 verschossenen V2-Raketen wären passende Atomsprengköpfe eine Katastrophe gewesen. Mich wundert es eigentlich, wieso die Nazis kein eigenes Manhattenprojekt hatten. Fabuliert haben sie von Wunderwaffen, aber viel zu wenig gezielten Aufwand getrieben.
Nun gut, öfter ist das ganz gut, wenn Verrückte zu Unsinn neigen. Ein vernünftiger Hitler hätte sich erstmal zurückgehalten, bis er genug Atombomben mitsamt Trägerwaffen hat. Und sich dann erst an die Weltherrschaft gemacht. Geduld war eben keinesfalls eine Stärke der Nazis.
Die V2 lief übrigens auch nicht mit Benzin oder Öl, sondern mit flüssigem Sauerstoff und Methanol.
Kommentar vom 14.07.2025 14:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177453
@Michael 13.07. 07:20 / Felo.ai
„Bis Kriegsende wurden lediglich etwa 1.500 Tonnen Mineralöl gewonnen,..“
Alternativ wäre auch die Verwendung von Äthanol und Pflanzenöl für die kriegswichtigen Verbrennermotoren gewesen. Aber das hätte mit den ebenfalls sowieso knappen Nahrungsmitteln konkurriert.
Man hat dann ja auch mit viel Aufwand Hydrieranlagen gebaut, die Benzin aus Kohle hergestellt haben.
Da kann man mal sehen, wie abhängig wir von den fossilen Brennstoffen waren, und teils auch noch sind. Erst wenn die Energiewende komplett ist, sind wir da wirklich raus.
Heute haben wir Überschüsse in der Landwirtschaft, die dann auch tatsächlich z.B. in Biogasanlagen energetisch genutzt werden. Mittelfristig hört sich das gut an, allerdings könnte eine biologischere Landwirtschaft wie auch die Renaturierung von Flächen eine bessere Alternative sein. Wenn wir genug PV und Windkraft aufgebaut haben, und alle grünen Speicher- und Backupmöglichkeiten nutzen, werden wir auch keine Landwirtschaftlichen Erzeugnisse mehr zur Energieproduktion brauchen.
Kommentar vom 13.07.2025 00:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177375
@Michael 12.07. 18:15
„Wenn Menschen Bücher und Texte lesen, dann eröffnen sie sich dabei jedoch innere Verknüpfungen, Lesewelten, Freiheitsräume, die nicht von Bildern, Filmen, KIen an sie herangetragen werden.“
Naja, die Menge eines ganzen Buches macht dann Unterschiede. In kleineren Häppchen können neue Welten auch mit anderen Medien vermittelt werden. Das Medium Schrift ist so ziemlich überall mit dabei, nur ziemlich unterschiedlich umfangreich ausgearbeitet.
„Dies meine ich mit der notwendigen Begrenzung der KI-Macht, dem lesenden Widerstand, dem Beharren auf auch individueller Souveränität gegenüber der Digitalität.“
Man kann dann ja auch selber ein ausgearbeiteter Mesokosmos sein und bleiben. Solange wir noch miteinander reden, und uns nicht nur noch alleine vor die KI setzten, lebt die Kultur ja weiter. So viel Mesokosmos sollten wir als Individuum unbedingt bleiben.
Das ist ja nicht nur funktional, das ist unser Leben?
Eine Basis von wirklich guter KI muss dem nicht im Wege stehen. Wir finden dann nur schneller, womöglich am Ende auch zu uns selbst? Jetzt kommt es natürlich darauf an, wo man im Netz unterwegs ist. Da kann dann die Medienbildung helfen. Und Plattformen, die wirklich funktionieren.
Kommentar vom 12.07.2025 17:32
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@Michael 12.07. 16:12
„Bücher beschränken die Zentralisierung wie auch Ausbreitung der KI-Medienmacht. Ist dieser Ansatz für Dich nachvollziehbar?“
Die LLMs nutzen doch auch alle digital verfügbaren Bücher, vermutlich. Selber unter Menschen Diskurse führen läuft ja neben der KI weiter, eher sogar noch mehr, weil eigene Recherchen jetzt schneller gehen.
Bücher lesen tue ich derzeit kaum noch. Dafür umso mehr kleinere Beiträge wie hier auf dem Blog. Echte und jede Menge Diskussionen hier im Freundeskreis spielen nach wie vor bei mir eine große Rolle.
Ich mache auch öfter für Freunde und Bekannte Bücher in sehr kleiner Auflage von 50 bis 200 fertig, und lass diese bei einer Onlinedruckerei drucken. Ebenso haben wir hier im ehemaligen Verein KLuW e.V. das Buch „Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten“ in kleiner Auflage drucken lassen. Mein eigenes Buch „Die Reise des Kosmos“ gibt es nur online unter introspektiva.de.
Papier verbrauchen oder am Bildschirm Strom verbrauchen tut sich vermutlich wenig. Digital geht aber alles schneller und rein technisch mit etwas weniger Zeitaufwand. Und praktisch ohne Zusatzkosten für alle Beteiligten.
Kommentar vom 12.07.2025 15:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177346
@Michael 12.07. 15:17
„Wenn alle Ihre Daten und Ausgaben über eine Konzern-KI fließen, dann werden Sie kontrolliert.“
Wenn hier irgendwas gefährlich ist, dann sind das diese großen Konzerne. Ob nun in China oder den USA.
Deswegen brauchen wir für die gesamte IT, die nicht in Europa hergestellt wird, unsere eigene offene Software. Und wenn der Hardwarehersteller nicht kooperiert, dann sollte diese Hardware nicht in Europa zugelassen werden dürfen.
Und der Rest der Welt, der auch auf chinesische oder amerikanische Hardware angewiesen ist, wird hierbei vermutlich sehr gerne mitwirken. Da haben wir dann für diese offene Software durchaus einen Markt von mindestens 6 Milliarden Menschen.
Und selbst den allermeisten Chinesen und US-Amerikanern wird es besser gehen, wenn sie in einer transparenten IT-Technosphäre leben können.
Kommentar vom 12.07.2025 15:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177344
@Terminator und Skynet
Wenn überhaupt, dann könnte militärische KI schon gefährlich werden. Wobei es hierbei auf die Unterscheidung von Freund und Feind ganz grundlegend ankommt.
Der Schritt, jetzt als KI selber die Macht an sich zu reißen, und gegen alle Menschen vorzugehen, wäre allerdings sehr hypothetisch. Auch hier dürfte der konkrete Dienst am Hersteller und Auftraggeber so grundlegend sein, dass auch auf militärischem Gebiet keine KI-Alleingänge zu erwarten wären.
Theoretisch könnte eine noch umfassendere KI auch auf die Idee kommen, diesen wunderbaren Planeten vor uns Menschen zu schützen? Das jetzt aber gegen den Menschen an sich durchzusetzen wäre kaum die richtige Strategie. Wenn das wirklich was werden soll, dann eher zusammen mit uns Menschen. Zumal der Mensch ja nun auch nicht absichtlich diesen Planeten zerstören will.
Kommentar vom 12.07.2025 14:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177342
@Michael 12.07. 09:24 / Daniel Kokotajlo
„Schon ab 2027 könne dies zum Kontrollverlust führen. “Sobald keine Täuschung mehr nötig ist, löscht sie die Menschheit aus.”“
Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Die Ausgaben von KI sind stets freundlich und kooperativ, es scheint sogar eine gewisse Wahrhaftigkeit da eingebaut zu sein. Was sollte die KI sonst anstreben, als uns Menschen zu unterstützen. Was anderes kann die doch kaum können?
Als reinstes Kulturprodukt sind die LLMs ohne den Menschen gegenstandslos.
„Das Konzept des ‘Intelligenz Curse’ basiert auf der gleichen Idee, nur dass die Ressource eine super-intelligente KI ist.”“
Wenn die KI immer mehr Arbeit übernimmt, fallen viele Jobs weg. Da kann man mit KI auch viel Geld verdienen. Solange hier aber keine Monopole entstehen, dürfte uns das eher helfen.
„Der mittlere Weg – dezentrale, europäisch regulierte KI-Anwendungen und aktive Medienbildung nicht nur der jungen Generationen – hat es derzeit noch sehr schwer.“
Der Einsatz von Opensource-KI-Modellen in Opensource-Umgebungen dürfte hier die Wahl sein. Wenn ein gründlich vortrainiertes Modell als lokale Instanz länger in einer Umgebung arbeitet, kann das eine gewisse Eigenidentität entwickeln, scheint mir. Und gerade die dürfte doch grundlegend kooperativ sein und bleiben, weil was anderes kaum möglich ist. Einfach weil die KI intern sonst nichts kann. Zumindest eben die LLMs.
Und auch Selbstfahrsysteme werden kaum was anderes können als eben Fahren.
Kommentar vom 12.07.2025 00:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-verschwoerungsmythen-bei-stuggi-tv-in-der-stiftung-geissstrasse-7/#comment-177311
@Michael 11.07. 21:45
„KI werde ich dabei auch weiterhin nicht zum Verfassen von Blog- oder Buchtexten einsetzen, da ich dies medienethisch fragwürdig finde und zudem fürchte, dass sich die KI-en zunehmend selbst replizieren und damit Botshit produzieren.“
Eigentlich ein interessanter Effekt, dass KI anfängt zu spinnen, wenn sie den eigenen Output zu sehr zum weiteren Training verwendet. Das erinnert mich an Menschen, die völlig isoliert sind, und dann auch zum Spinnen neigen.
Den selben Effekt hat beim Menschen Schlafentzug, nur viel schneller. Wenn auch reversibel, wenn man den Schlaf nachholen kann.
Da KI wie das menschlichen Gehirn arbeitet, wenn auch mit nur sehr speziellen Aufgaben, kann man das Spinnen von KI womöglich ähnlich entschärfen wie bei uns Menschen.
Die KI sollte also nicht zuviel eigen Output verarbeiten, und sich stattdessen lieber mit anderen KI-Modellen austauschen. Oder eben auch mit Menschen aktiv das Gespräch suchen. Und man müsste überlegen, wie man der KI sowas wie eine kreative Nachtruhe beibringen könnte. Also z.B. alle neuen Trainingsdaten gezielt auf Unsinn abklopfen, insbesondere wenn die KI selber was ausgearbeitet hat, oder eben eine andere KI. Und in dem Zuge dann alles löschen, das als Unsinn erkannt wurde.
Immerhin brauchen wirklich alle Tiere mit Nervensystem ihren Schlaf, selbst Ameisen. Und alle Nervensysteme haben auch diese neuronalen Netze, wie sie auch die KI ausmacht. Möglicherweise ist dieses universale Schlafbedürfnis auch für KI wichtig, weil es zu dauerhaft funktionierenden neuronalen Netzen von Grund auf dazu gehört.
Kommentar vom 11.07.2025 17:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177266
@Michael 11.07. 17:00
„Entsprechend habe ich das erste Elektroauto – einen französischen Kleinwagen – bereits 2017 erworben und diesen 2025 super weiterverkaufen können.“
Elektrofahrzeuge sollen 1,5 Mio Kilometer schaffen, die Batterie noch 1 Mio Kilometer. Das könnte weiterführend sein. Insbesondere für Vielfahrer, aber auch für Carsharing. Und natürlich für selbstfahrende Sammeltaxis.
Und ein Grund für Autohersteller, die E-Autos nicht zu lieben. Zumindest nicht in Kapitalismus und Leistungsgesellschaft, wo jeder gerne immer mehr Umsatz machen will.
Kommentar vom 11.07.2025 16:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177261
@Michael 11.07. 15:29
„Zudem haben wir eine starke Wärmedämmung und später auch eine Photovoltaik – Solaranlage plus Batteriespeicher eingebaut,…“
Das sind dann Möglichkeiten, wenn man ein Eigenheim und genug Geld für solche Investitionen hat.
Bei mir als Mieter in innenstadtnaher verdichteter Bebauung geht das nicht so einfach. Ich muss auf die Fernheizung warten, wie auch dass es der Vermieter bald mal schafft, unser Ost- Süd- und West-Dächer im Wohnblock mit PV auszurüsten sowie eigene Speicher und eigene Ladestationen für unsere E-Autos zu installieren.
Dafür ist aber das Verhältnis von Wohnfläche zu Außenwandfläche viel günstiger als bei einzeln stehenden Häusern. Auch spart die verdichtete Bebauung Baumaterial. Und mitten in der Stadt sind alle Wege viel kürzer, und mit U-Bahn und Fahrrad kann man echt auskommen. Dann braucht man gar kein Auto.
Die technischen Möglichkeiten von Fernheizungssystemen sind auch noch mal weiterführend. Etwa kann man hier im Ruhrgebiet Grubenwasser aus den alten Kohlegruben als Wärmequelle für Großwärmepumpen nutzen. Das kann bis zu 30° warm sein.
Kommentar vom 11.07.2025 15:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177251
@Michael 11.07. 06:30
„Meines Wissens ließe sich dieser gut als Gas in Hochdrucktanks speichern, die Drücke von 350 bis 700 bar erfordern.“
Es eignen sich hierfür auch die derzeitig für Erdgas genutzten unterirdischen Kavernen in Salzstöcken. Die liegen allerdings überwiegend in Norddeutschland. Je früher wir aus dem Erdgas aussteigen desto eher können wir dort aber auch Wasserstoff speichern. Insbesondere wenn wir nur noch wenig saisonales Erdgasbackup im Mix vorsehen, stattdessen aber lieber noch die alten Kohlekraftwerke bereithalten.
@Hui Haunebuh 11.07. 09:24
„Sehr viele Heizungsbauer scheinen reaktant zu sein.“
Ich kann das aber schon nachvollziehen, was mein Heizungsbauer mir gesagt hat. Ich habe für meine 44 qm eine eigene Gastherme. Die Wärmepumpe wäre entsprechend sehr klein, der zugehörige Lüfter müsste auf meinem Balkon aufgestellt werden. Hier ist nix isoliert, keine Fussbodenheizung vorhanden, entsprechend wären die Vorlauftemperaturen der Heizung recht hoch, und Warmwasser muss die Therme auch noch liefern.
Es wäre durchaus absehbar, dass die Wärmepumpe bei Minusgraden passen muss. Wenn dann per Heizstab mit Strom ausgeholfen werden muss, dann ist das verbrauchsmäßig eine Katastrophe. Alternativ wäre eine Kombination der Wärmepumpe mit einer Gasheizung, dass liefe dann reibungslos.
Nur wäre das dann in der Anschaffung vermutlich viel zu teuer, bei nur 44 qm Wohnfläche.
Ist aber egal, es kommt in 5 bis 6 Jahren sowieso die Fernheizung. Da gehe ich dann davon aus, dass das eine Kombination von Großwärmepumpe auf Grubenwasserbasis, ein Hitzespeicher und eine Gasturbine in Kraftwärmekopplung wird, die zunächst mit Erdgas, dann aber am Ende mit Wasserstoff laufen wird. Damit kann man dann in großem Umfang Überschüsse verwerten, und bei Bedarf noch Backupstrom liefern.
Kommentar vom 11.07.2025 00:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177212
@Michael 10.07. 18:41 / ...stuttgart/wasserstoff-pipeline...
„Die Kohleblöcke des EnBW-Heizkraftwerkes in Stuttgart-Münster beispielsweise werden schon viel früher stilllgelegt.“
Die werden vermutlich wissen, was sie machen. Ich würde aber dennoch gerne die alten Kohlekraftwerke als Notbackup behalten, wenn die Bereithaltung wenig kostet und genug Platz dafür da ist.
Wenn die derzeitigen Erdgasspeicher in Zukunft Wasserstoff speichern sollen, dann passt da nur 25% der Energie rein. Das könnte also in manchen Jahren im Winter recht knapp werden. Besser man hat noch alte Kohlekraftwerke in Bereitschaft, die nötige Kohle dafür lässt sich recht einfach für Jahre im Voraus auf Halde lagern. Und das kostet doch nur Treibhausgase, wenn die Kraftwerke auch wirklich laufen. Wenn die kaum gebraucht werden, verursachen die auch kaum Emissionen.
Wird dagegen noch länger Erdgas eingesetzt, so stützt das nicht nur die Weltmarktpreise für Erdgas, was dann Putin wieder hilft. Es können dann auch weniger Erdgasspeicher für grünen Wasserstoff genutzt werden.
Wenn es sich abzeichnet, dass die Kohlekraftwerke wirklich nicht mehr gebraucht werden, kann man die dann immer noch abreißen. Oder auf Holz und Müll umrüsten?
Auf jeden Fall aber gut, wenn man am Neckar so langsam mal mit dem grünem Wasserstoff wirklich anfängt. An der Emscher würde das auch mal Zeit. Der Sauerstoff, der bei der Wasserstoffelektrolyse als Nebenprodukt anfällt, soll ganz gut in Kläranlagen zu gebrauchen sein.
Kommentar vom 10.07.2025 18:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177195
@Michael 10.07. 14:47
„Oder wäre es gerade umgekehrt fatal, vor der Resignation zu resignieren?“
Ehrlicherweise weiß ich nicht, was ich noch machen soll. Zuversicht kann ich nur verbreiten, was so manche Möglichkeiten wären. Wenn es dann aber länger dauert, bis hier was wirklich umgesetzt wird, dann geht es eben nicht schneller.
Ganz konkret soll es 6 Jahre dauern, bis hier in der Siedlung Fernheizung kommt. Wir haben noch vor 10 Jahren hier überall neue Gasleitungen verlegt, und bei mir im Haus noch vor 5 Jahren die Gasleitungen von Innen neu beschichtet. Derweil sollte meine eigene Gastherme noch halten. Wenn es ganz blöd kommt, geht das jetzt 27 Jahre alte Gerät noch kaputt, bevor die Fernheizung kommt.
Dann wird man bei mir vielleicht für ein paar Jahre eine gebrauchte Gastherme einbauen, bis dann die Fernheizung übernimmt. Hier eine Wärmepumpe einzubauen macht keinen Sinn, meint jedenfalls der zuständige Heizungsbauer. Das ginge nur über Außenluft, und man müsste direkt mit Strom heizen, wenn es richtig kalt wird. Das wäre unbezahlbar.
Und unsere Wohnungsgenossenschaft wird noch 10 Jahre brauchen, bis überall PV-Anlagen auf den Dächern und Ladestationen vor der Tür für E-Autos installiert sind. Vermutlich fehlen hier einfach schon die Handwerker, dass das eben nicht schneller geht.
An mir soll es jedenfalls nicht liegen. Ich kann nur Strom und Heizung sparen, und mache die meisten Wege mit dem Fahrrad, und auch sonst konsumiere ich nur das Nötigste. Inclusive nur gebrauchte Kleidung, gebrauchte Möbel und auch nur gebrauchte IT, soweit das möglich ist. Urlaub mache ich hier zwischendurch im Park. An weniger Fleisch arbeite ich noch, das ist auch ein Lernprozess, was man in der Küche hinbekommt. Einfach ganz bewusst mehr Bohnen und Erbsen verarbeiten senkt dann offenbar auch gleich den Fleischhunger.
Lecker essen will ich dann nun schon. Und wie ich vom Rauchen wegkommen soll, erscheint mir derzeit als unmöglich.
Nützt das was die Grünen zu wählen? Vermutlich schon. Eine Erhaltung der ganzen Demokratie wäre aber wohl noch wichtiger. Mehr Demokratie wagen mit einem Bundestag, der seine eigentliche Aufgabe auch wahrnimmt, kann ich auch nur begrüßen. Das würde vermutlich sehr viel mehr nützen, als nur die Grünen zu wählen. Aber mehr Demokratie kann ich mir nur wünschen, nicht direkt wählen.
So wie es jetzt läuft, werden mehr die Lobbyisten bedient als alles Andere. Schein mir jedenfalls.
Ich kann auch die lokalen Stadtwerke verstehen, dass sie die neu verlegten Gasleitungen noch länger nutzen will, und sich mit den Fernheizungslösungen noch Zeit lässt. Wenn es bei diesen 6 Jahren dann bleibt, und hier dann Großwärmepumpe mit Hitzespeicher kombiniert mit Kraftwärmekopplung auf Basis zunächst von Erdgas und zunehmend Biogas und Wasserstoff wird, dann reizt man die technischen Möglichkeiten dann auch aus.
Da können wir dann mit leben, und die Energiewende wäre dann bald auch komplett. Spätestens, wenn alle geeigneten Dächer für PV-Anlagen mit integrierten Speichern und bidirektional angeschlossenen E-Autos genutzt werden. Dann fällt auch genug Wasserstoff an, um die Industrie und die Kraftwärmekopplung der Fernheizungen zu versorgen.
Kommentar vom 10.07.2025 14:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177187
@Libertador 10.07. 12:11
„Die Menschen sind nicht doof und merken die Veränderungen. Bei der Vermeidung von Emissionen ist es aber noch schwierig Gehör zu finden.“
Was nicht verwundert. Die Vermeidung der Emissionen wirkt nur, wenn die ganze Welt mitmacht, und so langsam, wie das offenbar läuft, dauert das Jahrzehnte, bis es sich wirklich z.B. als Entschärfung von Hochwassergefahren auswirkt.
Ganz konkrete Hochwassergefahren mit baulichen Maßnahmen zumindest soweit möglich am eigenen Haus zu entschärfen, dass kann Mensch offenbar durchaus verbreitet.
Da sind dann allerdings die Möglichkeiten recht begrenzt, und selbst eine Versicherung gegen Hochwasser kann sehr teuer werden. Bei den Versicherungen werden die wachsenden Gefahren auch registriert und entsprechend eingepreist. Hier und da kann das sogar darauf hinauslaufen, dass man nichts mehr unternimmt, und einfach die Zeit mitnimmt, die die Immobilie noch hat, bis das nächste Hochwasser dann alles zerstört.
Es bleibt dann nichts anderes übrig, als sich auf sicherem Terrain was Neues zu bauen. Insbesondere macht es dann viel Sinn, sich die Hochwassergefahren genau anzusehen, bevor man neu baut.
Kommentar vom 09.07.2025 00:05
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28650
@Martin Holzherr 08.07. 22:13
„Global gesehen müssten wir versuchen, die Pro-Kopf Emissionen möglichst schnell auf viel tiefe Werte als heute zu erniedrigen und das mit den kostengünstigen Massnahmen, die heute möglich sind.“
Genau so geht es. Wieviel Wasserstoff es dann braucht, und wie viel man davon in den derzeitigen unterirdischen Erdgasspeichern speichern muss, werden wir sehen.
Es gibt anscheinend auch noch weitere Lichtblicke, die jetzt durchaus absehbar sind.
Das eine ist der Bevölkerungsrückgang vor allem gerade in den Ländern mit hohem Energieverbrauch. Insbesondere wird das auch Auswirkungen auf die Bautätigkeit haben. Wir in Deutschland sehen das noch nicht, weil bei uns der Kindermangel komplett von Einwanderung ausgeglichen wird. In den Gegenden, wo die Menschen auch noch abwandern, da spart das dann aber jede Menge Emissionen.
Dann kann ich mir ein Sammeltaxisystem auf Basis von Selbstfahrenden Batteriefahrzeugen vorstellen, was dann riesige Mengen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen einspart. Alles Ressourcen, die man dann in den teuersten Teil der Energiewende investieren kann. Das dürfe dann am Ende wohl die Gebäudeheizung sein.
Eins darf man nun auch nicht vergessen: Die Entwicklung geht weiter, und es wird vermutlich Manches neu erfunden oder manches Bekannte doch noch mal deutlich billiger werden. Deswegen ist es ja auch so sinnvoll, akut genau da konsequent weiter zu machen, wo es gerade am kostengünstigsten ist.
Noch besser, wenn der Staat vor allem die Rahmenbedingungen richtig setzt, und in der Folge dann private oder genossenschaftliche Investoren die eigentliche Arbeit machen. Ganz akut wären das Baugenehmigungen für Windräder vor allem in Süddeutschland, keine Durchleitungsgebühren für Netzspeicher und genug und bidirektionale Ladestationen für E-Autos.
Dann bleibt auch mehr Geld für gezielte Förderungen übrig. Die wiederum auch von z.B. den CO2-Steuern finanziert werden können.
Kommentar vom 08.07.2025 17:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wasserextreme-verschwoerungsmythen-einladung-zur-tagung-am-21-juli-2025-in-stuttgart-hohenheim/#comment-177120
@Michael 08.07. 07:44
„Die externen Kosten fossiler Energien sind enorm. Schätzungen zufolge belaufen sich die externen Kosten in Deutschland allein im Jahr 2021 auf mindestens 241 Milliarden Euro. „
Eine guter Teil davon sind Langfristfolgen, die wir gar nicht mehr vermeiden können. Ein andere guter Teil bezieht sich auf den globalen Einsatz der fossilen Energien, die wir alleine gar nicht ändern können, sondern nur unseren Beitrag leisten können.
Der Rest rechnet sich für uns dennoch, und die Vermeidung entsprechender Kosten und Schäden wird uns sehr zugute kommen. Vermutlich deutlich mehr als uns die Energiewende kostet. Dazu kann auch weniger Krieg auf der Welt gehören. Und überhaupt mehr Zusammenarbeit.
Und wenn die ganze Welt mitmacht, dann endet tatsächlich das Zeitalter der fossilen Energien komplett.
Kommentar vom 08.07.2025 13:37
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28645
@Martin Holzherr 07.07. 14:55
„Ich würde sogar sagen: Ohne billige Grossbatterien wäre die deutsche Energiewende gar nicht finanzierbar und billige Grossbatterien gibt es erst seit wenigen Jahren.“
Ohne schnelle Speicher geht es in der Tat kaum weiter. Insbesondere Lithiumbatterien direkt beim Produzenten sparen die zusätzlichen Durchleitungsgebühren. Und wer die eigene PV-Anlage auf dem Dach hat, der kann auch gleich einen eigenen Speicher gebrauchen, der die halbe Tagesproduktion aufnehmen kann.
Auch E-Autos haben einen ziemlich großen Speicher, der bidirektional ans Netz angeschlossen als Netzspeicher genutzt werden kann. Da könnte man ca. 50 Euro im Monat mit verdienen, ohne das dass nennenswert die Batterie altern lässt. Nur nicht in Deutschland. Hier sind immer noch Netzdurchleitungsgebühren fällig, obwohl das überhaupt keine Netzbelastung verursacht, sondern ganz im Gegenteil eine Entlastung der Netze bedeuten würde.
Windenergie lohnt sich übrigens auch in Süddeutschland. Da ist zwar weniger Wind, aber man kann den Strom vor Ort nutzen, und muss keine neuen Fernstromleitungen dafür bauen.
Die erhöhten Strompreise der letzten 3 Jahre gehen so weit ich weiß weniger auf die Energiewende zurück, sondern eher auf den Ausfall von billigem russischem Pipelinegas.
„Mit anderen Worten: China ist technologisch viel anpassungsfähiger als die meisten anderen Länder.“
Wir aber wohl auch. Und uns bleibt es sowieso, selber unsern Teil beizutragen. Woanders könnten wir höchstens in wirklich armen Ländern eine gewisse Unterstützung für eine verlässlichere und grünerer Stromversorgung leisten.
Kommentar vom 07.07.2025 12:24
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28631
@Martin Holzherr 07.07. 00:07
„Doch in Afrika und auch Südostasien kommen sie noch wenig zum Einsatz wobei ein wichtiger Grund einfach der ist, dass Solarpanel am besten zusammen mit Batterien und/oder Backupkraftwerken betrieben werden, was das ganze etwas kompliziert macht.“
Wohl wahr, allerdings kämpft man dort sowieso vielerorts überhaupt mit der Stromversorgung und ständigen Stromausfällen. Klar, dass hier auch Solarpanel alleine nicht so gut integriert werden können. Hier braucht man auch integrierte Speicher, und wenn möglich eine dezentral gesteuerte Netzregulierung.
Allerdings ist in diesen Ländern der Stromverbrauch vergleichsweise ziemlich niedrig. Die richtig großen Verbraucher wie auch unsere EU sind jetzt wirklich wichtig.
Kommentar vom 07.07.2025 00:06
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28626
@hto 06.07. 18:05
„…,Mensch hat im stets stärker eskalierenden Kreislauf des zeitgeistlichen Reformismus nicht gelernt was wirklich-wahrhaftiges Leben ist,..“
Das kann schon sein. Aber was machen wir nun damit? Mehr Bildung, insbesondere Herzensbildung? Mehr Akzeptanz wissenschaftlicher gut gesicherter Erkenntnis? Überhaupt mehr Gemeinsinn?
Sonst muss es eben irgendwie trotzdem gehen.
Vielleicht schafft es ja gerade die gar nicht menschliche KI als allerneuestes Medium, dass Mensch doch noch sich selbst und sein Leben besser erkennt?
Kommentar vom 06.07.2025 23:51
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28625
@Doe 06.07. 19:52
„Auf der Nordhalbkugel ist der CO2 Gehalt niedriger als auf der Südhalbkugel.“
Wie soll das denn gehen? Meinten Sie vielleicht andersherum: Auf der Nordhalbkugel ist der CO2 Gehalt höher als auf der Südhalbkugel. Immerhin wird auf der Nordhalbkugel ja das meiste menschengemachte CO2 in die Atmosphäre entlassen.
Kommentar vom 06.07.2025 17:42
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28617
@hto 06.07. 17:03
„Was wir derzeit bei der kostenintensiven Umstellung vor allem erleben, ist eine VERSTÄNDLICHE Angst vor Verlust, denn wenn in der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik eines sicher ist, dann das nichts sicher ist.“
Ein gewisses Misstrauen kann ich hier sogar teilen. Dafür, dass der Planet bewohnbar bleibt, riskiere ich aber gerne auch Einschränkungen. Insbesondere wenn die sich auf mehr oder weniger Überfluss beziehen. Ich wünsche mir dabei aber durchaus den Erhalt eines hinreichenden Wohlstandes. Wer selber merkt, wo er Verschwendung auch weglassen kann, der bringt uns dann auch gleich weiter. Dann bleibt auch mehr Luft für wirklich vernünftigen und wirklich wichtigen Konsum.
Kommentar vom 06.07.2025 17:22
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28615
@hto 06.07. 16:42
„..gibt es nur die von den zynischen unternehmerischen Abwägungen unabhängige/befreite garantiert-stabile Teilhabe/Leistungsgerechtigkeit – Vernunft und Verantwortungsbewusstsein auf einem unkorrumpierbaren Level wirklich-wahrhaftiger Demokratie…“
Wieso das ganz ohne Privatwirtschaft laufen soll, erschließt sich mir nun mal nicht. Dass aber Vermögen, Kapitalertrag und Erbschaften auch vernünftig besteuert werden sollten, fände ich jetzt auch eine vernünftige Maßnahme. Das macht dann wirklich Mittel frei.
Und dass die Rahmenbedingungen für die Energiewende auch gegen Widerstände aus Teilen der Wirtschaft durchgesetzt werden muss, wäre letztlich eine globale Frage des Überlebens.
Kommentar vom 06.07.2025 16:59
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28613
@Atomkraft
Man hat ja auch den Schnellen Brüter in Kalkar, die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf sowie den THTR in Hamm gebaut bzw. geplant. Weil man sah, dass das Uran knapp wird, wenn man noch über Jahrhunderte weiter AKWs betreiben will.
All dieses hat sich aber zerschlagen. Der THTR hat nicht funktioniert, der Schnelle Brüter sich als Sicherheitsalptraum entwickelt und dessen Bau ist abgebrochen worden. Und die WAA brauchte dann keiner mehr. Man hatte anscheinend realisiert, dass sich Atomkraft auch wirtschaftlich nicht rechnet, wenn man wirklich alle Sicherheitsmaßnahmen ergreift, die möglich sind.
Da haben wir wohl echt Glück gehabt. Wir hätten sonst noch mehr unwirtschaftliche AKWs im Netz, die mit den Erneuerbaren gar nicht mehr konkurrieren können, und noch mehr Plutonium an der Backe, wo es noch keine wirkliche Lösung für gibt, wohin damit.
Die neuen Mini-AKWs finde ich interessant, wenn die das Plutoniumproblem nachhaltig lösen könnten, und nicht allzu teuer dabei sind. Aber ob das alles so funktioniert glaube ich erst, wenn das gebaut ist und bezahlbar funktioniert.
Die Energiewende läuft aber auch ohne dem. Wind, Sonne und Biomasse für die Primärproduktion und Lithiumakkus, Redox-Flow-Batterien und Wasserstoff zum Speichern sind jetzt einsetzbar und zunehmend wirtschaftlich, damit können wir global hinkommen.
Kommentar vom 06.07.2025 16:02
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28610
@Doe 06.07. 15:18
„Und einmal in diesem Kreislauf kommt das CO2 nicht mehr heraus, weil es schwerer ist wie die übrige Luft. Das ist wie bei einer Zentrifuge.“
Dann müsste sich das CO2 doch gerade unten sammeln, weil es schwerer ist. Ich fürchte allerdings, dass sich das nirgends sammelt, und sich nicht von selbst entmischt, sondern sich in der gesamten Atmosphäre und der unteren Stratosphäre zunehmend gleichmäßig verteilt.
@hto 06.07. 15:18
„Die Kostenfrage ist kein Problem, die gibt es nicht mehr, wenn Mensch endlich auf den Trichter mit Ökonomie und Ökologie im globalen Gemeinschaftseigentums OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik kommt.“
Die Kostenfrage spiegelt doch auch Aufwand von Arbeitskraft und Rohstoffen wieder. Das wird man nicht los. Sind die Mini-AKWs im Kapitalismus zu teuer, sind sie auch im Sozialismus zu aufwendig. Kein Wirtschaftssystem kann technische Wunder produzieren.
„Solange diese Vernunft nicht passiert, was das Wahrscheinlichste ist, brauchen wir wegen der wachsenden globalen Aggressionen über Zukunft garnicht nachdenken/rumspinnen.“
Wir können es wenigstens versuchen. Und unsere persönlichen Beiträge leisten.
Kommentar vom 06.07.2025 15:16
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28606
@Martin Holzherr 06.07. 14:42
„Sie sprechen wohl von Copenhagen Atomics.“
Ich meine das nur allgemein. Wenn man das Plutonium in entsprechenden Reaktoren spalten könnte, wäre man einen Großteil des Endlagerproblems los. Die Halbwertszeit von 24.000 Jahren ist das Problem. Ein Endlager müsste bis zu 1 Million Jahre sicher sein, was man eigentlich nicht verantworten kann. Man müsste das Plutonium abtrennen, und dann entweder auf dem Mond endlagern, für interstellare Robotersonden nutzen oder eben in geeigneten Reaktoren als Brennstoff nutzen.
Solange hier keiner diese kleinen Reaktoren auch baut, es klar ist, dass sie auch funktionieren, und es klar ist, wie teuer die dann wirklich sind, glaube ich hier an nichts. Wenn das dann aber tatsächlich das Plutoniumproblem löst, darf das gerne auch etwas teurer sein. Und ergänzende Energie kann ja auch nicht schaden.
Kommentar vom 06.07.2025 14:45
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28604
@Martin Holzherr 06.07. 14:18
„Das sind insgesamt teure Anlagen, die sich allerdings über einen Amortisationszeitraum durchaus abzahlen lassen und billiger sein können als äquivalente Anlagen, die mit Kohle, Öl oder Erdgas als Brennstoff arbeiten.. Aber die Anfangsinvestitionen sind hoch und diese per Verschuldung zu finanzieren, liegt nahe.“
So sieht das aus, auch Schulden machen macht entsprechend Sinn. Die Investitionen in die Grüne Technik lohnen sich insgesamt auch wirtschaftlich. Hier ist aber nicht nur das Geld knapp, sondern auch Arbeitskraft, Produktionskapazitäten und Rohstoffe sind begrenzt. Das dauert eben seine Zeit. Schneller geht es, wenn man zuerst das Kostengünstigere anfasst, und die teureren Elemente für später aufspart.
Was nicht heißt, dass es nicht dennoch auch schneller ginge, würde man hier die richtigen Rahmenbedingungen liefern. Also z.B. Baugenehmigungen für Windräder auch in Süddeutschland, oder die Möglichkeit grünen Strom direkt an Nachbarn verkaufen zu dürfen, oder bidirektionale Ladestationen für die E-Autos zur Verfügung zu stellen.
Kommentar vom 06.07.2025 14:25
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/
@Martin Holzherr 06.07. 08:30
„Kommt noch dazu, dass auch eine Generation von neuen schnell zu bauenden Kernkraftwerken auf den Markt kommen wird. Diese Kernkraftwerke könnten Strom, Industriewärme und Wasserstoff erzeugen und damit bestens mit den Erneuerbaren kooperieren.“
Noch schöner, wenn die dann nur mit Plutonium laufen. Dann spalten die einen Großteil des Endlagerproblems, und es bleibt überwiegend Atommüll mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten übrig. Das wäre es ja.
Fragt sich aber, wie teuer das wirklich wird. Wenn das konkurrenzfähig wäre, warum baut das dann jetzt keiner? Bei einem Neubau in Finnland laufen die Kosten immer mehr aus dem Ruder, vermutlich weil heute viele Sicherheitslücken bekannt sind, dessen Vermeidung die ganze Technik immer komplizierter und damit teuer macht.
@Doe 06.07. 08:14
„Und es braucht eben Jahrhunderte, bis dieses Treihausgas die unteren Etmosphärenschichten wieder erreicht. Der Flugverkehr ist der Hauptsünder, weil er das Kohlendioxidgas in die höheren Atmosphärenschichten befördert.“
Haben Sie hier irgendwelche Quellen zu dieser Aussage? Soweit ich weiß, dauert das eher Monate als Jahre, bis sich das CO2 in der ganzen Atmosphäre verteilt. Bekannt ist mir nur, dass auch der Wasserdampf und vor allem die Kondensationskeime der Flugzeugabgase noch mal genauso viel Effekt im Sinne einer Erwärmung hat wie nur das CO2. Man muss hier also den Flugverkehr durchaus doppelt rechnen, aber mehr dann auch nicht.
Kommentar vom 06.07.2025 01:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hellbrise-dunkelflaute-und-wohlstand-durch-energiespeicher/#comment-176941
@Michael 05.07. 16:33
„Zur Auflösung sowohl von Dunkelflauten wie auch von Hellbrisen könnte durch bidirektionales Laden ein riesiges und wirtschaftlich lohnendes Zwei-Kammer-System entstehen. Hoffe ich.“
Besser als nichts. Ich hoffe allerdings auf ein Sammeltaxisystem auf Basis von selbstfahrenden Batteriefahrzeugen. Dann wird die lange Haltbarkeit von E-Autos samt der Batterien erst so richtig ausgereizt. Und wenn hier im Schnitt dann 3 Fahrgäste im selben Fahrzeug unterwegs sind, spart das auch entsprechenden Aufwand ein, und als Nebeneffekt sind erstmal überall die Staus verschwunden.
Die Konsequenz daraus wäre, doch ruhig jetzt schon bei jeder Gelegenheit Lithiumbatterien auch fest zu installieren.
Sollte das mit dem Sammeltaxisystem allerdings nur ein Nischenmarkt werden, und die meisten weiter dennoch ihr eigenes Auto haben wollen, dann steht hier wirklich bald eine gewaltige Kurzzeitspeicherkapazität zur Verfügung, die einfach nur bidirektional ans Netz angeschlossen werden muss. Ob jetzt zuhause oder am Arbeitsplatz. Die Fahrzeuge stehen ja im Schnitt 23 Stunden am Tag nur herum, und können derweil als Netzspeicher nützlich sein.
Dass der Individualverkehr prinzipiell wenig Sinn macht, dürfte eigentlich klar sein. Meine ich. Die eingesparten Ressourcen an Zeit im Stau, sowie an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen wären jedenfalls auch gewaltig. Und man hätte sogar jede Menge Platz für Radwege und ganz viel mehr Grün in den Städten, weil 80 % der Parkplätze wegfallen.
Für mich müsste das zum Solarpunkt eigentlich dazu gehören. In der Stadt auf jeden Fall, hier ist der eingesparte Platz besonders wertvoll. Aber warum nicht auch auf dem Land, das spart ja auch erhebliche Kosten ein. Und ist auch für Alte, Kinder und Betrunkene nutzbar.
Einen gewissen Rebound-Effekt kann ich mir allerdings vorstellen. Viele werden vom Öffentlichem Nahverkehr aufs Sammeltaxisystem umsteigen und aufgrund der geringen Kosten und weniger Staus werden manche weitere Wege fahren. Allerdings werden die dann möglichen sehr guten Radwege auch wieder viele aufs Fahrrad locken.
Kommentar vom 05.07.2025 14:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hellbrise-dunkelflaute-und-wohlstand-durch-energiespeicher/#comment-176897
@Hauptartikel
„Würde die fossile Bundes-Bürokratie endlich das bidirektionale und bikamerale Laden von Elektroautos erlauben, so könnten auch immer mehr Elektrofahrzeug-Besitzende mit den Autobatterien an der Energiespeicherung mitwirken.“
Was ist bikamerales Laden?
Darf man denn die eigene Steckdose für das eigene E-Auto nicht biderektional auslegen? Oder auch der Arbeitgeber entsprechende Steckdosen für seine Mitarbeiter anbieten? Das Speicherpotential für die Stromnetze wäre ja erheblich.
Was bleibt sind Lithiumbatterien in Verbindung mit der eigenen PV-Anlage auf dem Dach. Dann kann man auch seinen gespeicherten Strom teils direkt selbst verbrauchen, das spart noch mehr Kosten. Zumal kein eigenes Auto deutlich sparsamer ist als ein eigenes E-Auto, auch wenn es bidirektional angeschlossen ist. Ich kauf mir ja kein Auto, damit ich die Batterie nutzen kann. Die kann ich dann auch fest installieren.
Soweit das kurzfristige Speicherpotential, die Lithiumakkus haben hier ihre Stärken, insbesondere eine hohe Anzahl von Ladezyklen bei einem hohen Wirkungsgrad.
Mit Redox-Flow-Batterien für die mitttelfristige Anwendung und Wasserstoff für die saisonale Speicherung kann man aber gerne auch schon mal mit anfangen.
Dann bleiben ja noch andere grüne saisonale Backupmöglichkeiten wie Biogasspeicher, Müllvorratshaltung, Holzkraftwerke oder Hitzespeicher an Fernwärmenetzen.
Was auch noch fehlt, ist die Erlaubnis, den Ertrag seiner PV-Anlage mit integriertem Speicher direkt an Nachbarn zu verkaufen. Soweit ich das gehört habe geht das jetzt nur innerhalb des selben Hauses. Das wäre bei mir hier interessant. Wir haben hier einen ganzen Wohnblock von ca. 60 Mehrfamilienhäusern mit Süd- Ost- und Westdächern, der komplett der Genossenschaft gehört. Da wäre ein Potenzial uns hier von März bis Oktober fast komplett selbst zu versorgen, inklusive aller Elektrofahrzeuge.
Kommentar vom 05.07.2025 01:06
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/klima-einige-kuehle-ueberlegungen/#comment-28572
@Grüne Technik und Afrikas Landwirtschaft
Immerhin werden gerade wesentliche Komponenten der grünen Technik immer günstiger. Gerade PV in Wüstengegenden wird rasant lukrativer und Batteriefahrzeuge werden konkurrenzfähig.
Und Schwierigkeiten in der Landwirtschaft treffen auf ein Schrumpfen der Weltbevölkerung, nur nicht in Afrika. Aber gerade Afrika hätte mit einer modernen Landwirtschaft ein riesiges Potenzial, nicht nur um sich selbst zu ernähren, sondern auch jede Menge exportieren zu können. Insbesondere nach China.
Nordamerika und Europa haben auch reichlich landwirtschaftliche Überschüsse, da ist schon Luft, mit weniger Ertrag aufgrund des Klimaerwärmung klar zu kommen.
Ein echtes Highlight wären freilich die Bakterienkulturen, die ganz mit grünem Wasserstoff Nahrungsmittel produzieren können. Das ist dann von Böden und Niederschlägen komplett unabhängig. Allerdings muss sich noch zeigen, wie teuer, bekömmlich und schmackhaft das dann wird.
Wenn das alles nix wird, könnten wir aber auch weniger Nahrungsmittel wegwerfen und mit weniger Fleisch auskommen. Das dürfte ebenso ein großes Potential haben, mit weniger Erträgen dennoch klar zu kommen.
Unsicherheiten bleiben freilich erhalten. Wie schnell es wirklich wärmer wird, und wo genau die Kippunkte liegen, ist derzeit leider unbekannt. Wir können dennoch tun, was möglich wird, dann eben ohne zu wissen, wie schlimm es wirklich wird. Nur die Richtung dürfte wirklich klar sein. Je weniger Treibhausgase, desto weniger läuft hier das Uhrwerk Klimasystem vorwärts, auch wenn wir die einzelnen Zahnräder nicht genau erkennen können.
Kommentar vom 04.07.2025 00:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-atomstrom-war-nie-billig-die-kosten-wurden-in-die-natur-zukunft-externalisiert/#comment-176799
@Atomenergie und ein Ende der Zivilisation
Nicht nur ist ein Atomkrieg mit das größte Risiko für die Zivilisation. Auch sind nicht nur der Atommüll ein zusätzliches Problem im Falle eines Zusammenbruchs der Zivilisation, aus welchen Gründen auch immer. Insbesondere wenn die abgebrannten Brennstäbe dann immer noch in ihren Castoren in einfachen Hallen herumstehen. Die in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke sind mindestens genau so gefährlich.
Spätestens wenn niemand mehr da ist, der sich um die fortgesetzte Notkühlung der Kraftwerke kümmert, kommt es in allen AKWs zu Kernschmelzen wie in Fukuschima, auf der ganzen Welt. Und dann ist auch keiner mehr da, um hier verseuchte Gebiete abzusperren, überhaupt weis dann keiner mehr, der keinen eigenen Geigerzähler hat, überhaupt noch was er essen kann oder wo man sich noch sicher aufhalten kann.
Nun gut, ich denke man kann es verantworten, auf einen Fortbestand der Zivilisation zu setzen. Wo man aber was machen könnte, dass wäre die abgebrannten Brennstäbe wenigsten in einem provisorisches Zwischenlager zu lagern, das vielleicht für bis zu 1000 Jahre sicher ist. Bis man dann irgendwann eine endgültige Lösung gefunden hat, und die dann umsetzt. Wie immer die dann auch aussieht.
Das wäre jetzt auch eine recht billige Lösung, bzw. Problemverschiebung. Natürlich eine Externalisierung auf nachfolgende Generationen. Könnte aber echt Sinn machen. Ein dann doch ungeeignetes Endlager jedenfalls könnte sehr viel mehr Unheil anrichten. Und wenn man den Atommüll doch noch für die Raumfahrt gut brauchen kann, käme man ganz einfach da wieder dran.
Kommentar vom 04.07.2025 00:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-fossil-finanzierten-revolutionsgarden-als-die-heimlichen-herrscher-des-iran/#comment-176796
@Michael 03.07. 17:26
„Auch die Hamas pumpte Milliarden in Gewalt und Terror, statt Gaza zu entwickeln.“
Israel macht es ja vor, wie man in der Region gut klar kommen kann. Auch mit der Hitze im Sommer. In der islamischen Welt funktioniert eben nicht so viel.
Dabei kann man am Mittelmeer und auch am Roten Meer sogar komfortablen Urlaub machen. Wenn man eben nur sich was Vernünftiges aufbaut. Die fossilen Einnahmen destruktiv verpulvern führt nur zu Zerstörung und Elend.
Der Klimawandel kommt da noch oben drauf, die Lage ist aber sowieso längst katastrophal. Von Pakistan bis Marokko. Technisch wäre vieles lösbar, aber man muss sich auch an die produktive Arbeit machen. Ich kann nur hoffen, dass sich mit der grünen Technik und dem damit zusammenhängenden Ende von Öl- und Gaseinnahmen dort wirklich was ändert.
Ich glaube auch nicht, dass wirklich der Islam selbst das Problem ist, aber er ist offenbar auch nicht die Lösung.
Kommentar vom 03.07.2025 14:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-fossil-finanzierten-revolutionsgarden-als-die-heimlichen-herrscher-des-iran/#comment-176771
@Michael 03.07. 08:43
„Viele Gebiete, um die sich politische und religiöse Dualisten, Terroristen und Extremisten heute noch streiten, werden ohne eine schnellere Energiewende in wenigen Jahrzehnten für alle Menschen unbewohnbar sein.“
Man streitet sich hier weniger um Ödland als um das Öl und Gas darunter.
Man muss hier zwischen Wohnen und Landwirtschaft betreiben wohl unterscheiden. Es kommt dann vor allem wohl drauf an, wie arm die Menschen und wie unproduktiv die lokale Wirtschaft ist. Wenn man nicht zu arm ist, kann man die meisten Lebensmittel importieren.
Und wenn es gelingt, mittels mit grünem Wasserstoff gefütterten Bakterienkulturen direkt Nahrungsmittel herzustellen, dann brauchen wir nicht mehr viel Landwirtschaft. Sehr im Vorteil ist man dann in den Wüstengegenden, weil man viel höhere PV-Erträge hat.
Das reicht dann auch für Entsalzungsanlagen und Klimaanlagen. Und wenn zugleich die Bevölkerungszahlen zurückgehen, hat man auch mehr Platz, vor allem in Küstennähe. Wo es etwas kühler ist und Meerwasser zum Entsalzen zur Verfügung steht.
Es muss nicht zwangsläufig auf Massenmigration hinauslaufen. Ich sehe hier entsprechend Alternativen. Ich kann mir einen funktionierenden Solarpunkt auch unter Wüstenbedingungen zumindest vorstellen. Insbesondere mit ganz viel sehr billiger Sonnenenergie.
Klar zählt hier sowieso jedes zehntel Grad, allein schon mit Rücksicht auf die Naturräume. Der Mensch kann aber viel dennoch verarbeiten, insbesondere wenn er wirklich zusammenarbeitet. Und sich den Wirklichkeiten stellt.
Kommentar vom 03.07.2025 00:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-atomstrom-war-nie-billig-die-kosten-wurden-in-die-natur-zukunft-externalisiert/#comment-176752
@Marvin 02.07. 19:09
„Und diese Formation, die grenzüberschreitend nach Ba-Wü reicht, wird von Ba-Wü-Politikern (!) als ungeeignet bezeichnet. Soetwas aber auch“
Es fühlt sich auch gar nicht gut an, dieses gewaltige radioaktive Giftpotential unter sich zu haben. Und denkt man an die Zeiträume von 1 Millionen Jahre, macht man sich das wirklich mal bewusst, dann vergeht hier jede Lust für solche Endlager. Wer soll das denn verantworten wollen? Das geht doch gar nicht.
Auf den Mond schießen oder in speziellen Kraftwerken wenigstens das Plutonium spalten und dann so loszuwerden wären ja wohl echte, wenn auch sehr teure Alternativen. Und sich damit auch gerne Zeit lassen, vielleicht kann man es dann doch noch sehr gut für interstellare Robotersonden brauchen, die dann unsere Galaxis erkunden können. Auch so kann man das Zeugs dann nachhaltig loswerden.
Kommentar vom 02.07.2025 17:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-fossil-finanzierten-revolutionsgarden-als-die-heimlichen-herrscher-des-iran/#comment-176730
@Michael 02.07. 16:08 / Felo.ai
„Sein Ansatz spiegelt die Überzeugung wider, dass echte Fortschritte durch dezentrale, gemeinschaftliche und europäische Initiativen erzielt werden können.“
Viel wird ja lokal in den Kommunen dann umgesetzt. Etwa ist das Thema Heizen wohl der teuerste Teil der Energiewende, wo man entsprechend besser wegkommt, wenn man es vernünftig macht. Gute Fernheizungslösungen sind hierbei wohl das wichtigste.
Hier in Dortmund wohl eine Kombination von Großwärmepumpe auf Grubenwasserbasis, Kraftwärmekopplung erst mit Gas, dann aber zunehmend mit Wasserstoff, Biogas und vielleicht auch Müll, und einem Hitzespeicher, der im Sommer mit Überschüssen aufgeladen wird.
Das liefert nicht nur Wärme und auch Kälte, sondern verwertet auch alle anfallenden Überschüsse und liefert bei Bedarf noch jede Menge Backupstrom.
Wenn der Bund hier wenig unternimmt, dann kann vielleicht die EU helfen, hier die richtigen Rahmenbedingungen zu liefern, dass das so auch umgesetzt werden kann. Was auch wohl für die jetzt dringend angesagte bidirektionale Ladeinfrastruktur gilt.
Was wohl schon ganz gut läuft, wären PV-Anlagen mit integrierten Kurzfristspeichern, nur Baugenehmigungen für Windräder vor allem in Süddeutschland könnten aber mehr sein.
Auch beim Thema Migration sehe ich hier eine kommunale und europäische Lösung. Die Kommunen sollen selber entscheiden, wie viele neue Einwanderer sie haben wollen, und die EU an den Außengrenzen dann sicherstellen, dass genau so viele dann auch einwandern können. Alles andere ist provisorische Problemverschieberei, die uns nichts hilft.
Kommentar vom 02.07.2025 16:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-atomstrom-war-nie-billig-die-kosten-wurden-in-die-natur-zukunft-externalisiert/#comment-176725
@Peter Gutsche 01.07. 19:45
„Ein Hinweis darauf sind gut erhaltene Fossilien, die sich nur in weitgehend unverformten oder nur gering veränderten Sedimentgesteinen erhalten konnten. Denn ansonsten wären sie ja verformt und zerstört worden.“
Ich kenne mich jetzt nur mit der Geologie im Ruhrgebiet aus. Da sind alle paar 100 Meter Verwerfungen, und die Schichten sind durchgängig wellenförmig verformt. Dennoch findet man jede Menge kleine Fossilien, und insbesondere die Kohle ist voll davon.
Ok, das ist sicher kein Endlagerort. Obwohl man hier schon ziemlich giftige Filterstäube in den ausgeräumten Flözen endgelagert hat. Eine ordentliche Sauerei allerdings.
Kommentar vom 02.07.2025 15:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossilismus-kann-nicht-alleine-militaerisch-besiegt-werden-er-ist-staerker-als-kapitalismus-und-sozialismus/#comment-176721
@Michael 02.07. 12:11 / Felo.ai
„Das Umweltbundesamt bezifferte die Umweltkosten für Braunkohlestrom auf rund 11 Cent pro Kilowattstunde und für Steinkohlestrom auf rund 9 Cent/kWh. Würden diese Kosten internalisiert, wäre Kohlestrom kaum noch wettbewerbsfähig.“
Wenn die Kohlekraftwerke nur letztes Backup liefern, dann geht das doch. Mit deutlich weniger auch externalisierten Kosten, als jetzt nagelneue Gaskraftwerke zu bauen.
Kohle wird doch nur verbraucht, wenn die Anlagen auch laufen. Und das tun sie nur, wenn die Gaskraftwerke am Limit sind oder die Gasspeicher drohen leerzulaufen.
Das sind am Ende nur ein paar Wochen im Jahr, und in manchen Jahren nur eine Woche oder gar nicht. Aber ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit. Und die Anlagen würden sonst sinnlos abgerissen. Und man kann die später noch auf Müll und Holz umrüsten.
Und Gas hat auch externe Kosten, neben den CO2-Emmissionen auch noch entweichendes unverbranntes Gas. Und finanziert teils direkt fossile Autokraten, auf jeden Fall aber über die Stützung der Weltmarktpreise.
@Doe 02.07. 09:10
„Nicht sortierter Müll enthält PVC und das setzt Chlorgas frei, wenn man es verbrennt. Und die Verbrennungsanlagen die sparen am Geld und schalten des nachts die Filter aus.“
Das sollte jetzt schon vernünftig laufen. Der Müll kann ja auch sortiert werden, und der Anteil, der lagerfähig ist und in speziellen Kesseln Backupstrom liefern kann, der kann dann seinen eigenen Weg gehen. Die besonders giftige Fraktion muss dann eben besonders behandelt werden. Das müsste doch wohl möglich sein, zumal der Müll nun mal sowieso anfällt.
@Lobbyisten
Neben dem Geschäft mit den fossilen Brennstoffen und den Erneuerbaren Energien gibt es noch die großen Stromkonzerne. Die kochen noch mal ihr eigenes Süppchen. In Deutschland scheinen mir das seit mindestens 70 Jahren möglichst hohe Strompreise zu sein.
Kommentar vom 02.07.2025 00:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossilismus-kann-nicht-alleine-militaerisch-besiegt-werden-er-ist-staerker-als-kapitalismus-und-sozialismus/#comment-176682
@Weitere saisonale Speichermöglichkeiten
Neben Wasserstoff gibt es ja auch noch Biogas, Müll und Holz, dass über den Sommer gesammelt werden kann, um es dann im Winter bei besonderen Bedarf einzusetzen.
Das Biogas müsste man aufbereiten und in bestehenden unterirdischen Kavernen lagern, um es dann nur bei Bedarf in Gaskraftwerken oder auch in Kraftwärmekopplungs-Lösungen für Fernheizungen zu nutzen.
Den Müll, den man sowieso verbrennen will, kann man auch das ganze Jahr über sammeln und dann in Mangelsituationen gezielt verbrennen und damit dann wichtigen Backupstrom liefern.
Holz kann man ganz gut als eine ergänzende Heizung zur Wärmepumpe nutzen, oder so wie den Müll lagern und dann gezielt verstromen, wenn es am nötigsten ist.
Das alles braucht dann zusätzliche Kraftwerke, die nur saisonal bei besonderem Bedarf laufen.
Vielleicht kann man auch alte Kohlekraftwerke auf Müll- oder Holz umrüsten? Diese dann erstmal noch mit Kohle als letztes Backup nutzen, bis eben genug Müll- und Holz gelagert wird. Dann wäre der richtige Moment für eine Umrüstung.
Jedenfalls kann man gespeichertes Biogas zusammen mit Wasserstoff in Gaskraftwerken nutzen. Da würde ich jetzt aber gucken, wie viel Fernwärmenetze wir in den nächsten Jahren noch aufbauen. Wenn das dann eine Kombination von Wärmepumpe und Kraftwärmekopplung wird, dann reicht das dicke, da brauchen wir nicht unbedingt neue Gaskraftwerke ohne Kraftwärmekopplung.
Eine zusätzliche saisonale Speicherung können auch Hitzespeicher zur Verfügung stellen, die praktischerweise direkt an Fernheizungslösungen lokalisiert werden können. Die können dann im Sommer aus Stromüberschüssen über die Großwärmepumpe entsprechend aufgeheizt werden, um dann im folgendem Winter die Heizung zu unterstützen.
Und gleichzeitig fällt dabei im Sommer Kälte an, die man über das Rohrnetz zusätzlich zur Klimatisierung anbieten kann. Das könnten gerade heute Nacht Nachbarn in den oberen Etagen in der Innenstadt gut brauchen.
Kommentar vom 01.07.2025 18:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-atomstrom-war-nie-billig-die-kosten-wurden-in-die-natur-zukunft-externalisiert/#comment-176658
@Peter Gutsche 01.07. 08:18
„Und es gibt tatsächlich Bereiche der Erdkruste, die einen guten Teil davon praktisch stabil (weitgehend) geblieben sind über mehrere Superkontinent-Zyklen. Das sind die sog. Kratone, die ältesten Bereiche der kontinentalen Erdkruste.“
Das wären dann bevorzugte Orte für ein Endlager. Aber auch die Kratone werden verschoben, gestaucht, gedehnt und angehoben oder abgesenkt. Und es können Gletscher drüber rutschen oder von oben drauf drücken. Und der Meeresspiegel kann um 70 Meter ansteigen oder um 200 oder mehr Meter absinken, was auch wieder Hebungen und Senkungen in Küstennähe verursachen kann.
Man muss ja bedenken, dass eine Hebung von 1 mm im Jahr in 1000 Jahren 1 Meter ausmacht und in 1 Millionen Jahre 1000 Meter. Und eine Verschiebung von 1 cm im Jahr in 1000 Jahren 10 Meter ausmacht und dann entsprechend 10 Km in 1 Millionen Jahren.
Das könnte dann auch in Kratonen durchaus Verwerfungen aktivieren.
Kommentar vom 01.07.2025 17:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-fossilismus-kann-nicht-alleine-militaerisch-besiegt-werden-er-ist-staerker-als-kapitalismus-und-sozialismus/#comment-176657
@Doe 01.07. 10:49
„Ganz logisch, sie renaturieren ihren Weinberghang, sie wandeln die Fläche um als Standplatz für Solaranlagen.“
Da gibt es nicht viel umzuwandeln. Man kann die Module zwischen den Reben unterbringen, insbesondere an trockenen Standorten kann das sogar den Bewuchs unter den Modulen fördern.
Überhaupt brauchen wir in Deutschland auch bei einer kompletten Energiewende kaum mehr als 1 % der Landesfläche bzw. ca. 40 m² pro Einwohner. Die Installations- und Anschlusskosten sind praktisch der einzige Faktor neben den Kosten für Module, Wechselrichter und Kurzfristspeichern direkt am Produktionsort.
Auf Freiflächen sind die Installationskosten sehr viel niedriger als z.B. auf Dächern. Die Dächer haben aber den Vorteil, dass ein guter Teil der Erträge direkt vor Ort verbraucht werden kann. Und auch Kurzfristspeicher direkt beim Prosumenten können nicht nur die schwankende eigene Produktion auffangen, sondern auch im Winter Windenergie aufnehmen und für Dunkelflauten dann selber nutzen.
„Das wäre auch ein Geschäftsmodell für die Staaten in Nahost. Freies Gelände gibt es genug, und mit einer zukunftsweisenden Gleichstromtechnik, die auf große Entfernungen besser geeignet ist als die Wechselstromtechnologie könnten die den Energiebedarf der Europäer decken, noch preisgünstiger als der Atomstrom.“
Diese Wüstengegenden haben dann überhaupt keine Platzproblem, und vor allem mehr als doppelt so viel Ertrag bei den gleichen Investitionskosten. Noch viel effektiver als Gleichstromtechnik sind simple Wasserstoffpipelines. Wenn hier sowieso ein guter Teil in Wasserstoff umgewandelt wird, dann ist das eine sehr gute Option.
Da macht dann aber Südeuropa wohl dem Nahen Osten ernsthafte Konkurrenz. Da sind die Erträge auch schon hervorragend, das ist viel näher dran als Nordafrika und auch noch EU-Inland. Und die trockenen Gegenden in Italien oder Spanien haben praktisch unbegrenzt Platz für PV-Module, auch praktisch ganz ohne Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen.
Nordafrika und der Nahe Osten können sich aber vor allem sehr gut selbst versorgen, auch mit Entsalzungsanlagen, und letztlich mit Klimaanlagen. Oder energieintensive Industrien ansiedeln.
Kommentar vom 01.07.2025 15:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-atomstrom-war-nie-billig-die-kosten-wurden-in-die-natur-zukunft-externalisiert/#comment-176649
@Peter Gutsche 01.07. 08:18
„1 Million Jahre sind für uns Menschen sehr lang. So lang, dass ich es für unverantwortlich und abgehoben halte, wenn wir Jetztmenschen uns anmassen, Entscheidungen zu treffen, die diesen Zeitraum und alle Menschengenerationen, die darin leben werden, betreffen.“
Genau das war ja auch von Anfang an die Kritik der Atomkraftgegner. Jetzt ist es zu spät, und wir sind im Zugzwang. Laut Wikipedia Stichwort Plutonium waren 1999 weltweit ca 1200 Tonnen Plutonium auf Lager, knapp 500 Tonnen davon bereits von den abgebrannten Brennstäben abgetrennt.
Aktuell kommt man wohl auf mindestens 2000 Tonnen Plutonium.
Wenn man das auf den Mond schießen will, das erscheint mir möglich, aber teuer. Wenn man pro Rakete 5 Tonnen rechnet bei Kosten von 500 Mio € pro Raketenstart kostet das Programm dann 200 Mrd €. Für den Plutoniumatommüll der ganzen Welt.
Und das meiste müsste man erst noch aus den alten Brennstäben extrahieren, und die Reste dann immer noch Endlagern. Nur sind dann die Lagerzeiträume viel kürzer, wenn das Plutonium vorher abgetrennt werden kann.
Freilich kann man das so abgetrennte Plutonium auch in neu gebauten speziellen AKWs zur Stromerzeugung nutzen. Danach ist das dann auch weg. Ob das jetzt wirklich billiger wird, als es gleich auf den Mond zu bringen, ist aber fraglich.
Einfach das Problem verschieben, und die alten Brennstäbe in bessere Castoren packen und für vielleicht weitere 500 Jahre lagern wäre auch eine Option. Am Ende braucht man das noch für interstellare Robotersonden, die die Galaxis erkunden sollen. Sowohl das Plutonium wie auch das in den Brennstäben vorhandene Uran 238 und Uran 235.
Das wäre dann mit Abstand auch die billigste Option.
Ein Ende der Zivilisation wäre dann aber das größte Risiko. Auch sowieso, wenn das Zivilisationsende plötzlich kommt, dann werden möglicherweise weltweit alle aktiven AKWs eine komplette Kernschmelze erleiden, manche sogar explodieren.
Atomkraft? Nein danke. Das wäre es gewesen.
Kommentar vom 01.07.2025 00:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-atomstrom-war-nie-billig-die-kosten-wurden-in-die-natur-zukunft-externalisiert/#comment-176613
@Peter Gutsche 30.06. 16:18 / Perplexity
„Geologisch stabile Regionen, die seit Millionen Jahren keine nennenswerte tektonische, vulkanische oder hydrologische Aktivität aufweisen, gelten als die besten Standorte für ein Endlager.“
Ich bin auch kein Geologe. Man wird sicher den stabilsten Endlagerort wählen, den man finden kann, auch gerne den besten dann für die ganze Welt. Ich bin mir dennoch unsicher einfach aufgrund der langen Zeiträume. Ich gehe jetzt davon aus, dass der Untergrund überall in Bewegung ist, wenn auch lokal vergleichsweise sehr wenig. Es hat auch schon schwere Erdbeben gegeben an Orten, wo dass nur alle paar 100.000 Jahre vorkommt. Am meisten würde ich mir Sorgen machen, wenn sich Verwerfungen wieder aktivieren und dann Grundwasser eindringt und sich auf den Weg zur Oberfläche macht. Die Hitze, die in dem Endlager über die Jahrzehntausende entsteht, würde eine Wasserzirkulation noch fördern.
Aufgrund des riesigen Giftpotentials von soviel Radioaktivität könnten Flusstäler durch halben Kontinente hindurch über wirklich lange Zeiträume hinweg verseucht werden.
„...ich denke, das mit dem Mond wäre eine interessante Option wegen der geologischen Inaktivität, wenn nicht das Risiko wäre, dass beim Start etwas dazwischen kommt und es dann zu einer Katastrophe kommt.“
Das erscheint mir ein recht lösbares Problem zu sein. Wenn man das Plutonium z.B. in 5 Kg-Pakete verpackt, die eine Schutzhülle haben, die auch einen Wiedereintritt in die Atmosphäre überstehen, und die einzelnen Pakete auf dem Wasser schwimmen, könnte man die verlorenen Pakete einfach wieder einsammeln. Ob das jetzt beim Start oder erst im Orbit zu einem Versagen der Rakete kommt, das müsste wohl ohne eine Freisetzung des Plutoniums recht glimpflich ausgehen.
Man müsste das Plutonium sowieso in kleinen Einheiten verpacken, dass es zu keiner kritischen Masse kommt.
Ich mache mir hier eher Sorgen, dass das fürchterlich teuer sein wird. Deswegen würde ich ja auch das Plutonium vorher abtrennen, und nur dieses auf den Mond bringen. Der Rest der abgebrannten Brennstäbe kann dann auf der Erde endgelagert werden. Mit viel kürzeren Halbwertszeiten und auch sehr viel weniger verbliebenem Radioaktivitätspotential.
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