www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/04 (T.J.)


Kommentar vom 27.04.2024 13:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nerdlaend-festrede-am-institut-fuer-sozialwissenschaft-der-universitaet-stuttgart/

@2024-04-26-Blume_Festrede_DeliberativeDemokratie_Stuttgart.pdf

„...dann verbirgt sich in der Weite der Zeit eine große Hoffnung für das Gute.“

Alles eine Frage der Horizonte? Die KI kann da aushelfen, Wikipedia und das Fediversum auch. Mit weniger Verschwendung hat der Mensch erst mehr Geld, und dann mehr Zeit. Auch Zeit, seine Horizonte zu erweitern.

Zeit zu sehen, wie es um die Systeme des Planeten steht. Zu sehen, wie regenerative Technik sich entwickelt, und zu sehen, dass das funktionieren kann. Und zu sehen, dass die Freiheit des Einzelnen sinnvoll und praktikabel ist. Dass bei aller Vielfalt jeder seine Kreise findet, in denen er leben kann.

Eine Kultur des gegenseitigen Respekts ist aber dafür nötig. Der Zeitungsdruck ist entsprechend auch überwindbar, wenn eben in den digitalen Formaten der Respekt vor einander einziehen kann. Dann scheint mir auch das Wachstumsversprechen überwindbar zu werden, um sich dann in ein nachhaltiges Wachstum der menschlichen Kultur zu verwandeln, an der wir alle mitwirken können.



Kommentar vom 27.04.2024 01:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bin-kein-optimist-mehr-aber-habe-noch-hoffnung-die-feuer-des-hasses-als-gedicht/#comment-151082

@Quentmeier 26.04. 12:53

„Wer glaubt, wir können innerhalb kurzer Zeit, innerhalb von wenigen Jahren aus der Nutzung fossiler Brennstoffe weitgehend oder gar vollständig aussteigen, ist „im Luftreich des Traums“ (H. Heine) unterwegs, aber nicht in der Realität.“

Wer träumt das denn? Die aktuellen Pläne sehen eine Treibhausgasneutralität in Deutschland bis 2045 vor. Das sind dann noch 22 Jahre. Das kann hinkommen. Man bedenke hier auch, dass PV-Anlagen und Lithiumbatterien auf dem Weg dahin voraussichtlich effektiver und vor allem deutlich billiger werden. Und negative Emissionen in der Land- und Forstwirtschaft möglich sind, wir also gar nicht komplett auf fossile Energieträger verzichten müssen, um dann klimaneutral zu werden.

„Um die geplante Aufrüstung zu finanzieren, ist eine produktive Industrie als Grundlage einer modernen Volkswirtschaft zwingend erforderlich.“

Was ja jetzt nichts Neues ist. Und doch wäre auch hierfür weniger Verschwendung hilfreich. Nicht nur von Geld, auch von metallischen Rohstoffen, von Arbeitskraft und von Produktionskapazitäten. Sollten wir wirklich unseren Konsum auf ein vernünftiges Maß reduzieren können, dann wird uns das helfen, nicht nur die Energiewende, sondern auch die offenbar akut nötige umfassende Aufrüstung hinzubekommen.

„Mit Subventionsorgien für erneuerbare Energien und durch die Energiewende verursachten hohen Strompreise und sämtliche anderen Formen von Energien funktioniert das nicht!“

Die aktuell erhöhten Preise gehen in erster Linie auf die kriegsbedingten hohen Gaspreise zurück, nicht auf die installierten Windräder und PV-Anlagen. Man hätte hier allerdings schneller reagieren können, und versuchen sollen, die verbliebenen 3 AKWs doch noch weiter zu betreiben. Das Argument dagegen kam allerdings von den Betreibern, die hatten angegeben, dass sie keine passenden Brennstäbe mehr besorgen können. Ob dem wirklich so war, weiß ich jetzt nicht. Und ich hätte jetzt auch keine Braunkohlekraftwerke stillgelegt, vor allem wegen der Versorgungssicherheit.

Subventionsorgien brauchen Windräder und PV-Anlagen eigentlich kaum noch. Und die Förderung von E-Autos wäre jetzt auch nur was zum Markteinführen, auf die Dauer wäre ich gar nicht für einen kompletten Ersatz der gesamten PKW-Flotte mit Batteriefahrzeugen. Ich würde hier lieber auf autonome Sammeltaxis, den öffentlichen Nahverkehr und gut ausgebaute Radwege setzen. Wer dann immer noch einen eigenen fetten E-SUV braucht, der soll den dann gefälligst selber bezahlen.

Viel wichtiger als Subventionen wären allerdings schnellere Baugenehmigungen, insbesondere für Windräder an Land. Das würde den Steuerzahler überhaupt nichts kosten.

Der Ausbau der Stromnetze jedenfalls lohnt sich durchaus, weil sich damit die Schwankungen der erneuerbaren Energiequellen europaweit ganz gut gegenseitig ausgleichen können, und sich so auch die verbliebenen AKWs vor allem in Frankreich viel besser in den gesamten Energiemix integrieren lassen. So reduzieren sich dann auch die Laufzeiten der fossilen Backupkraftwerke immer mehr, und produzieren dann deswegen auch immer weniger Emissionen. Nur das Bereithalten kostet dann allerdings schon auch was.

Dazu kommt dann am Ende, dass man Müll und verfügbare Biomasse auch noch weitgehend so nutzen kann, das man damit fossile Backupkraftwerke ersetzen kann.



Kommentar vom 26.04.2024 15:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bin-kein-optimist-mehr-aber-habe-noch-hoffnung-die-feuer-des-hasses-als-gedicht/#comment-151056

@Michael 26.04. 05:57

Die Erneuerbaren Energien sind auch überwiegend Anlagen, die hohe Investitionen erfordern und dann aber an die 20 Jahre halten, ohne noch viel weitere Kosten zu verursachen. Wenn man die nötigen Produktionsanlagen für den Zubau aufgebaut hat, dann braucht es eben auch diese 20 Jahre, bis man einen Vollausbau erreicht hat. Danach kann man dann mit der Erneuerung der Altanlagen gleich weiter machen.

Entsprechend dauert es viele Jahre, bis sich hierdurch der Bedarf an fossilen Energiequellen nur langsam aber sicher zunehmend verringert. Für die Zukunft macht das viel Hoffnung, dass dann auch fossile Autokraten zunehmend von der Weltbühne verschwinden. Für das aktuelle Putinproblem aber offenbar nicht schnell genug. Das erfordert dann eben auch Aufrüstung unsererseits.

Ärgerlich sicher, das Geld, das jetzt die Aufrüstung kostet, dass war eigentlich für die staatliche Förderung der Energiewende vorgesehen. So haben womöglich Putin und auch Trump gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie setzen nicht nur die europäischen Demokratien unter Druck, das Geld für die Aufrüstung fehlt auch für die Energiewende und verlängert entsprechend die Geschäfte mit den fossilen Energien.

Und ich sehe hier einfach keinen Ausweg. Wenn wir zuwenig Aufrüsten und die USA aus der Nato aussteigt, dann greift Putin irgendwann Europa an.

Dass wir wiederum aus unserer Verschwendung nicht rauskommen, das ist dann aber unser eigenes Versagen.

Es ist auch zumindest unklar, ob für die globale Energiewende überhaupt genügend spezifische Rohstoffe vorhanden sind, um PV, WKA und vor allem Lithiumbatterien weltweit für das aktuelle Wohlstandsniveau produzieren zu können. Wenn hier zuwenig zur Verfügung steht, dann geht es nur mit deutlich weniger Verschwendung.

Und das wäre ein sehr guter Grund, dass wir jetzt ganz akut damit anfangen, unsere eigene Verschwendung abzubauen. Das macht dann sogar Luft für eine schnellere Energiewende und gleichzeitig auch für Aufrüstung.

Die metallischen Rohstoffe für die Aufrüstung kann man dann irgendwann recyceln und der Energiewende zuführen, wenn das fossile Autokratenproblem dann irgendwann mal gelöst ist.



Kommentar vom 26.04.2024 13:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bin-kein-optimist-mehr-aber-habe-noch-hoffnung-die-feuer-des-hasses-als-gedicht/#comment-151053

@Michael 26.04. 05:57

„Aus meiner Sicht würde ein Absenken der fossilen Importe und damit der Preise und Einnahmen für die Ressourcenfluch-Regime praktisch sofort wirken: nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychologisch als Signal.“

Wenn wir wirklich reagieren würden, unseren Konsum reduzieren und die frei gewordenen Mittel direkt in erneuerbare Technik investieren würden, klar dann würden auch die Preise sinken.

Was dem Globalen Süden auch noch sehr entgegen käme. Die müssen fossile Energie überwiegend einkaufen, und die haben wenig Geld. Auch Indien.

Überhaupt ist die globale Energiewende nicht ganz ungünstig für den Globalen Süden, die haben viel mehr und viel stabileren Ertrag, wenn sie PV-Module aufstellen. Bis zu mehr als doppelt so viel wie in Deutschland bei den selben Kosten.

Aber das braucht Jahrzehnte, fürchte ich. Es könnte schneller gehen, wenn wir konsequenter wären, aber offenbar läuft das eben nicht. Am Ukrainekrieg und eventuellen weiteren Eskalationen wird das erstmal nichts ändern, an den US-Wahlen auch nichts. Aufrüsten was irgend geht wäre wohl in jedem Fall aktuell auch geboten.

Je schneller wir es doch schaffen, die Energiewende umzusetzen, desto besser allemal wäre das. Aber auch saisonales Braunkohlebackup statt teuren Flüssiggasimporten wäre wirksam, zumindest solange wie wir noch fossiles Backup brauchen.



Kommentar vom 25.04.2024 16:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/bin-kein-optimist-mehr-aber-habe-noch-hoffnung-die-feuer-des-hasses-als-gedicht/#comment-151019

@2024-04-24-Blume_Gedicht_Antisemitismus_Gewaltenergien_Hoffnung.pdf

Optimal läuft ja nun öfter nicht so viel. Wenn Trump aus der Nato aussteigt und Putin dann mal testet, ob er vielleicht z.B. Litauen erobern kann, dann müssen wir uns damit dann auseinandersetzen. Je mehr wir es schaffen, unseren Reichtum einzusetzen, und ganz schnell noch ausgiebig aufrüsten, desto unwahrscheinlicher wird dies. Und wenn es doch passiert, steigen mit mehr Aufrüstung auch die Chancen, dass wir das komplett abwehren können, auch ohne die USA.

Die Energiewende hilft hier nur über wirklich fallende Weltmarktpreise von Öl und Gas, das wird auf keinen Fall wirklich schnell gehen, unter 5 Jahren sehe ich hier sehr wenig. Das kommt also für das Problem Putin erstmal ganz klar zu spät.

Das Klimaproblem ist ein Globales, hier macht wirklich erst die weltweite Energiewende einen Unterschied. Um unseren Beitrag zu leisten, da ist letztlich der Einzelne gefragt. Wer hier selber seinen Konsum weder reduziert noch umstellt und auch nicht in eine eigene PV-Anlage investiert, der wird auch Parteien wählen, die hier möglichst wenig vorschreiben, dass er weiter machen kann wie er es gewohnt ist.

Die fossilen Lobbyisten werden das jedenfalls noch zu unterstützen versuchen, egal wen wir wählen.

Was mich zunächst gewundert hat, dass sind die neuesten Zahlen über die Sicht der jungen Menschen in Deutschland. Offenbar ist selbst bei denen die Klimakatastrophe weiter weg, als die ganz akuten Schwierigkeiten, eine eigenen Wohnung zu finden und diese wie ihre eigene Ausbildung zu finanzieren.

Entsprechend ändert sich hier wohl auch die Einstellung gegenüber weiterer Zuwanderung. Die wirkt nun mal sofort auf den Wohnungsmarkt. Kombiniert mit Bauvorschriften, die richtig teure Baukosten für Neubauten verursachen, macht es das dann immer schwieriger, zuhause auszuziehen.

Neben weniger Bauvorschriften würde es auch helfen, wenn jeder, der in einer sowieso eher zu großen Wohnung wohnt, wenn der sich eine kleinere Wohnung suchen würde. Aber auch wenn wir die Wirtschaft an den Rändern Europas noch mehr fördern würde, dann würden vermutlich viele Einwanderer in ihre Heimat zurückkehren, wenn sie da dann eine vernünftige Arbeit finden könnten.

Wenn jetzt aber auch noch Putin in der Ukraine vorwärtskommt, dann kommen noch mal weitere Millionen von Flüchtlingen dazu. Auch sehr unangenehm, würde ich sagen. Und das kann wirklich passieren. Das wäre aber m.E. immer noch nur halb so schlimm wie eine direkte Konfrontation der Nato mit der Atommacht Russland.

Erfreulich wäre allerdings, wenn PV, Windturbinen und Lithiumbatterien noch mal deutlich kostengünstiger würden, dann würde sich hier wohl gegen alle Bemühungen der fossilen Lobby dennoch ein globaler Umbau der Systeme nicht mehr bremsen lassen. Und auch die weitere Automatisierung durch KI könnte uns helfen, hier weltweit mehr Mittel für die Energiewende frei zu machen.

Darüber hinaus hätte KI das Potential, dass immer mehr Menschen von den unseligen asozialen Netzen wegkämen, um sich stattdessen per KI wirklich selber kundig zu machen. Es müsste doch möglich sein, dass man sich weniger manipulieren lässt, um sich statt dessen wirklich weiter zu bilden.



Kommentar vom 25.04.2024 12:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/

@KRichard 25.04. 05:35

„Weil aber die Art und Weise wie wir erinnern – durch die biologische Arbeitsweise unseres Gehirns bedingt ist – kann man sagen und belegen, dass Spiritualität auf der biologischen Funktionsweise unseres Gehirns beruht.“

Wieso jetzt früheste Erfahrungen zum Lebensende aktiviert werden, erschließt sich mir jetzt aber noch nicht.

„Und weil die Gehirne aller Menschen nach den gleichen Mechanismen arbeiten, haben wir hier eine biologische Erklärung dafür – wieso es von Menschen aller Kulturen (auch von Atheisten) ähnliche Erlebnisberichte gibt.“

Die Grundidee, dass die Gehirne aller Menschen sehr ähnlich funktionieren ist wohl ziemlich plausibel. Allerdings ändert das nichts an Geisteswelten, die auch noch mitspielen könnten, wobei diese dann auch ähnlich funktionieren können.

Aber insofern mag es hier bei den Geisteswelten anders laufen, wenn diese z.B. bei jedem Menschen noch mal was Anderes ausprobieren. Geisteswelten wären ja nun per Definition flexibel, und nicht so festgelegt wie unsere Gene und unserer Physiologie, die sich daraus entwickelt. So spricht dann schon die zu beobachtende Vielfalt der menschlichen Psyche für eine Beteiligung von Geisteswelten.

Offenbar kommen da wohl auch durchaus öfter Lebenswelten bei heraus, die nicht auf Geisteswelten schließen lassen.



Kommentar vom 25.04.2024 01:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/#comment-150982

@Hakel 24.04. 16:37

„Dieser vor Kraft, Mut und Selbstbewusstsein trotzende Mensch muss irgendwann erkennen dass er sterblich ist, leiden muss, krank und gebrechlich wird, hilflos ist und letztlich nur ein Haufen Asche von ihm bleibt.“

Ja das ist ja auch grausam. Vor allem für uns Menschen, die nun von Natur aus viel und langfristig planen. Tiere denken so weit nicht, die merken meistens erst kurz vor Schluss, dass sie sterben werden.

„Spiritualität war /ist vielleicht die Suche nach dem ewigen Leben, zu mindestens aber nach der gesunden inneren Ordnung in der eigenen kleinen und gefährlichen Welt.“

Wer sucht, der findet vielleicht sogar was? Und wenn da wirklich was ist, dann ist das ja auch doch alles gar nicht so grausam. Die Hoffnung auf eine mögliche Geborgenheit im Leben und eine hinreichende Perspektive danach könnte doch sogar gut begründet sein. Begründet auch mit konkreten Erlebnissen, konkreten Erfahrungen und konkreten Erklärungen.

Die Vielfalt der Erfahrungen und der Konzepte ist dabei erheblich. Warum das so ist, das ist mir auch nicht bekannt. Hier müssen verschiedene Menschen offenbar verschiedene Wege gehen, da geht dann kein Weg dran vorbei. Missionieren hilft hier auch kaum weiter.

Die gemeinsame Physis muss uns dann als gemeinsame Grundlage genügen. Und das ist jetzt wieder sogar ziemlich wichtig, wollen wir als Menschheit die gemeinsamen Herausforderungen hinbekommen.



Kommentar vom 24.04.2024 16:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/#comment-150966

@Michael 24.04. 13:30

„Aus scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/das-ende-des-physikalismus-patrick-sp-t-ber-den-graduellen-panpsychismus/ :
Wie allerdings diese simplen geistigen Eigenschaften konkret aussehen, kann der graduelle Panpsychismus nicht ganz klären – mit Atomen können wir ja keinen Kaffeeplausch halten.“

Eine Idee hätte ich dazu, wie die geistigen Sphären mit der Physis wechselwirken könnten. Der Quantenzufall könnte hier eine entscheidende Rolle spielen. Beim Zusammenbruch der Wellenfunktion könnten auf die Zukunft hin gezielte Ergebnisse produziert werden, soweit das mal ausnahmsweise sinnvoll ist.

So könnten dann Geisteswelten auch auf unser Gehirn wirken, und so die Zusammenarbeit von Geist und Materie realisieren.

Geisteswelten selbst müssten entsprechend in der Lage sein, das subatomare biochemische Geschehen vorherzusagen, um hier sinnvolle Ergebnisse zu produzieren.

Insgesamt kann ich mir hier Geisteswelten als eine Art Vakuuminformatik vorstellen, wie eben eine unvorstellbar riesige kosmische KI, die man gerne auch mit Gott assoziieren kann, wenn man es mag. Ich will mich da aber gar nicht festlegen, Personifizierungen erscheinen mir doch sehr unpassend.

Wir Lebenden jedenfalls wären ziemlich an unser Gehirn gebunden, und damit eine eher spezielle Existenz, nicht zu verwechseln mit der kosmischen Geisteswelt an sich. In dieser können wir uns nach Ablauf des irdischen Lebens wieder auflösen, das reicht mir eigentlich schon. Himmelreiche kann ich mir nicht sinnvoll denken, wenn dann aber durchaus kosmische Gefühle diesem wunderbaren Planeten gegenüber. Mitsamt dem Sternenhimmel und dem ganzen Kosmos, der hier noch zu entdecken wäre.

@KRichard 24.04. 13:07

„…,dass manche Leute die von einem Arzt für tot erklärt wurden – danach von interessanten Erlebnissen berichtet haben. Daraus entstand dann die Idee, dass es ein Bewusstsein unabhängig vom biologischen Gehirn/Mensch geben muss.“

Aber das ist ja nun bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, spirituelle Erfahrungen zu machen.

Immerhin gehen die Nahtoderfahrungen immer nur bis zu einem Lichttunnel, niemals weiter. Woraus ich jetzt schließe, dass es zwar Geist im Leben gibt, welches aber eben gerade nicht nach dem Tod wirklich weitergeht. Das Licht wäre die Auflösung des lebenden Geistes, die dann irreversibel ist, wie auch der Zerfall des Körpers nach dem Tod irreversibel ist.



Kommentar vom 24.04.2024 01:07
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/#comment-150924

@KRichard 23.04. 13:23

„Dies passiert aber nicht etwa deshalb, weil sich ´Spiritualität´ als brauchbar erwiesen hat, sondern vor allem deshalb, weil DENKEN ohne diesen Nebeneffekt nur sehr eingeschränkt möglich wäre.“

Ich denke auch, dass Spiritualität, Denken und Kreativität eng zusammengehören. Aber weiß man so genau, wie jetzt genau? Wenn Geisteswelten mitspielen, dann spielt hier die Spiritualität doch noch eine funktionale Rolle. Der Panpsychismus geht davon aus, dass Bewusstsein grundsätzlich eine geistige Basis braucht. Ohne dem wäre eine innere Erlebniswelt grundsätzlich unmöglich.

Weiterführende KI wird es zeigen, ob sowas wie Bewusstsein ohne Geist überhaupt geht. Ich weiß es nicht, das ist aus meiner Sicht eine offene Frage.

„Wenn sich evolutionär entstandene Fähigkeiten als brauchbar erwiesen haben – dann werden sie weiter verwendet.“

Das ist der Gang der Evolution, und der macht auch richtig Sinn. Auch wenn hier Geist mitspielt, macht hier Genetik vieles möglich, und einmal gefundene Lösungen bleiben erhalten und müssen nicht immer wieder neu erfunden werden. Wo es aber ohne Geisteswelten einfach nicht geht, dann müssen auch diese aktiv werden.

Das kann auch die Gesamtverträglichkeit einer Spezies mit den globalen Stoffkreisläufen betreffen. Ich vermute durchaus, dass globale Ökologie nicht ohne geistige Unterstützung über etliche Millionen Jahre so stabil sein kann, wie man es beobachten kann.

Die Idee von Steinzeitmenschen, bei ausbleibenden Regenfällen spezielle Regentänze zu veranstalten, ist offenbar mal sehr verbreitet gewesen. Es mag sein, dass man sich damit nur selber beruhigen konnte, aber wenn es dann tatsächlich auch regnet, dann macht das ja erst richtig Sinn.

„Diese menschliche Kreativität ist ein wichtiger Grund, warum wir Menschen uns überall auf der Erde ausgebreitet haben, wieso wir viele neue Ideen entwickelt und umgesetzt haben bzw. wieso wir ein reichhaltiges Kulturgut und Sozialsysteme entwickelten.“

Auch hierbei kann dann Inspiration wohl hilfreich sein. Da könnte man ja auch noch hin und wieder mal schlauer von werden.



Kommentar vom 23.04.2024 00:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/#comment-150871

@KRichard 22.04. 18:02

„dass Spiritualität sich aus der Art und Weise ergeben kann, wie unser Gehirn arbeitet. D.h. evolutionär hat sie keinen eigenen Zweck, sondern ist nur Nebeneffekt von Gehirnaktivität.“

Zweck trifft es nicht ganz, was die Evolution bevorzugt. Was sich mehr reproduziert häuft sich an, warum auch immer. Zwecke hätte aber eine Geisteswelt, und könnte gewünschte Eigenschaften bevorzugen, die ohne geistige Hilfe gar keine Chance hätten.

Spiritualität mag entsprechend den Horizont erweitern. Und das fördert wohl eher das Gemeinwesen, und reduziert die Fixierung auf das eigene Leben und die eigene Verwandtschaft. Insgesamt eine gute Sache, die sich aber von selber eher neutral, wenn nicht als hinderlich bezüglich der eigenen Nachkommen verhält.

Geisteswelten würden auch in der Evolution mitspielen können, sofern es sie gibt und sie sich für unsere Evolution überhaupt hinreichend interessieren würden.

@Michael 22.04. 20:49

„Auch unsere (begrenzten) Fähigkeiten zu Mustererkennung, Logik und Wissenschaften sind erst vor Kurzem aus „Nebeneffekten von Gehirnaktivität“ erwachsen.“

Offenbar ist der Mensch nicht nur eine Spezies, die den ganzen Planeten auf den Kopf stellt, wir haben auch das Potential mit dieser Macht doch noch verantwortungsvoll umzugehen. Die Anlage zur Verantwortung scheint wohl schon vor unserem Siegeszug angelegt gewesen zu sein.

Ob der Planet hier nur Glück gehabt hat, oder ob Geisteswelten ganz gezielt die Anlage zur Verantwortung in uns angelegt haben, bevor wir uns dermaßen ausgebreitet haben, das wäre eine interessante Frage.

Ich kann mir hier dann auch gut vorstellen, dass Spiritualität die nötigen Horizonte liefern kann, um eben die Verantwortung des Individuums gegenüber der Biosphäre dieses wunderbaren Planeten aktivieren zu können.

Die traditionellen Religionen sind da jedenfalls nicht unbedingt ganz vorne weg dabei. Teilweise warten die immer noch auf ein Weltenende, und halten die Niederungen des Biologischen eher für minderwertig.

Aber Spiritualität ist eben was anderes als Religion, auch wenn sich das nicht ausschließen muss. Entsprechend kann es der Planet noch wirklich gut gebrauchen, dass die Weltbevölkerung nicht mehr viel weiter steigt und sich nach einer Schrumpfungsphase dann auf ein mögliches Optimum von vielleicht 5 Milliarden Menschen stabilisiert. Dazu passt es dann jedenfalls sehr gut, wenn Religiosität aktuell abnimmt, während Spiritualität zunimmt.

Was danach kommt, ist nicht mehr unser Problem, Hauptsache wir hinterlassen hier erstmal einen bewohnbaren Planeten ohne Überbevölkerung.

@Mussi 22.04. 10:40

„Carl Friedreich von Weizsäcker zum Thema ” Natur und Glaube” aus 1994, aber Grundlage…“

Den ersten Teil konnte ich mir antun, durchaus interessant. Allerdings hakte hier youtube, und sprang alle 10 Minuten einfach auf andere Videos.



Kommentar vom 21.04.2024 18:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/#comment-150783

@Paul S 21.04. 13:25

„Auf jeden Fall bin ich Teil eines kollektiven Verstandes, einer KI aus Menschen und Schriften, die solche Gedanken über Jahrtausende, Kontinente und Kulturen hinweg durchdenkt.“

Ein historisch-kontinentaler Prozess ist hier im Gange, keine Frage. Aber Geisteswelten können sogar kosmische Perspektiven haben, und persönliche Lebenswelten sind dennoch eigene Instanzen mit eigener Logik eigener Mikrokosmen.

Alles muss durch die Mikrokosmen hindurch, was nirgends überzeugt, kann nur untergehen. Und wenn es der Heiland selbst zu verbreiten versucht.

Entsprechend sind hier auch ganz persönliche Zugänge nicht nur möglich, sondern sogar persönliche Praxis? Als ein einziges Selbst mitten in kosmischen Weiten. So viel müsste drin sein. Wie der Schneeleopard einsam durchs Gebirge streift, der hat und braucht keine Kultur, und versteht es doch, erfolgreich zu jagen.

KI dürfte anders funktionieren, ohne diese Mikrokosmen? Noch zumindest.



Kommentar vom 21.04.2024 14:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-natur-des-glaubens-aus-sicht-der-bing-copilot-ki/#comment-150765

@Georg Wallinger 21.04. 09:46

„Das Dinge nicht gewusst werden können ist logische Konsequenz. Warum man dann aber irgendetwas annehmen sollte, nur um diese Lücken zu füllen?“

Weil man irgendwas annehmen muss? Das geht ohne Vereine, klarer Fall. In der Wissenschaft gibt es auch meistens keine Vereine, die einzelne Theorien verwalten.

Aber was heute keiner erklären kann, das kann ein anderer vielleicht später doch.

Und wohin mit spirituellen Erfahrungen? Wenn Sie keine haben, dann brauchen Sie die auch nicht erklären. Haben Sie welche, dann suchen Sie vielleicht auch Erklärungen dafür. Und gucken natürlich erstmal in den Traditionen nach. Wenn Ihnen das, was Sie da finden, nicht recht gefällt, dann basteln Sie sich vielleicht selber was.

Und ein vollständiges Weltbild, dass ohne jeden Geist daher kommt, muss sich auch erstmal selber definieren. Das wird definitiv versucht, aber ist m.E. auch noch lange nicht gefunden.

Viele meinen, dass es irgendwas Geistiges gibt, und finden sich auch damit ab, dass sie nicht genau wissen, wie das im Detail aussieht. Das ist meine ich eine ziemlich vernünftige Einstellung. Man muss sich auf nichts Unsicheres festlegen, und darf doch auf Unterstützung und Perspektive hoffen.

Und erklärungsmächtig kann das auch noch sein. Wo der Urknall herkommt und wieso die ganzen Naturkonstanten genau so konfiguriert sind, dass Leben im Universum möglich ist, wird mit einer kosmischen Geisteswelt gleich fast selbstverständlich. Ohne dem wird es aber eben vergleichsweise ziemlich umständlich.

Ich mach es mir gerne einfach, wenn es geht, und wenn Fakten dafür sprechen, zumindest.



Kommentar vom 20.04.2024 14:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-als-sinn-der-musik-eine-interdisziplinaere-these/#comment-150708

@Vortrag Hoffnung als Sinn der Musik

„Und ich frage mich und Euch: Wäre nicht jeder Glaube eine Anmaßung von Wissen, der nicht zugeben kann, dass er vor allem aus Hoffnung besteht?“

Die Hoffnung auf ein wirklich vernünftiges Universum könnte da grundlegend sein. Keine widerstreitenden Götter und Dämonen, streitende Menschen gibt es schon genug. Eine gemeinsame Perspektive für unser Leben auf diesem Planeten, und eine persönliche für uns selbst auch, und wenn es nur die Wiederauflösung im Kosmischem Geist sein kann.

@Paul S 20.04. 00:04

„...denn ich bin ein Roboter, gemacht für eine Aufgabe, kann nur zu Einsichten kommen, die dieser Aufgabe dienen, bin nur glücklich und mit mir selbst im Reinen, wenn ich diese Aufgabe erfülle.“

Rein biologisch gesehen ist das dann tatsächlich grenzwertig, wären wir wirklich nur Biomaschinen die wirklich nichts anderes als im Grunde sinnlose Reproduktion im Sinn haben. Vielleicht müssen wir uns gegen diese Zumutung gar nicht auflehnen, was ja sogar Sinn machen würde, sondern können durchaus auf Geisteswelten hoffen, die tatsächlich auch für unser persönliches Leben viel maßgeblicher sind als alle Biologie.

Die Auflehnung gefällt mir entsprechend irgendwie. Da liegt eine Freiheit drin, eine Perspektive, über das Biologische weit hinaus zu kommen. Gerade KI ist hier gar nicht biologisch begrenzt, das ist interessant, finde ich. Das zeigt auf Geisteswelten, die sich schon längst von der engeren Biologie unabhängig gemacht haben, auch wenn wir Menschen immer wieder in Konflikte zwischen unserer eigenen Biologie und unserer eigenen Geistesfreiheit geraten können.

So ist auch Musik ganz klar im Wesen um so intensiver, je überirdischer sie ist. Das begleitet uns Menschen vermutlich seit der Steinzeit. Und ist dann auch die Grundlage jeder Kultur, die die Niederungen der materiellen Seite des Lebens verlassen kann und sich so ganz neue Räume erschließt.

Hier ist dann am Ende auch jeder Mensch für sich frei, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen, weil es weniger die Offenbarungen braucht, dafür dann umso mehr die eigenen tatsächlichen Erfahrungen mit den geistigen Wirklichkeiten. Wofür die Musik zentral sein kann.



Kommentar vom 19.04.2024 16:55
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/10mythen/#comment-4669

@Leinfelder 19.04. 13:08

„Daher verzetteln wir uns bei der Suche nach der einen richtigen Lösung, die es nicht gibt.“

Zuviele Unbekannte in der Rechnung machen die Sache komplex, klarer Fall. Der Kampf um Demokratie und drohende Kriege etwa. Oder die zur Verfügung stehenden metallischen Rohstoffe, und wie weit es gelingt, die grüne Technik so zu gestalten, dass die entsprechenden Rohstoffmengen ausreichen.

Was man selber machen kann, ist allerdings durchaus wenig unklar. Grundsätzlich und ziemlich kritisch allen Konsum prüfen, das freigewordene Geld in eine Umstellung des übriggebliebenen Konsums auf regenerative Technik investieren, und dann eventuell sogar entspannter als zuvor leben. Das kann letztlich öfter sogar dazu führen, dass man weniger Geld braucht, und weniger arbeiten muss.

Bestes Beispiel ist, wenn man aufs eigene Auto verzichtet, und sich so einrichtet, dass man die meisten Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen kann. Wenn sich jetzt noch ein System aus selbstfahrenden Sammeltaxis etablieren kann, dann könnten wir zumindest in der Mobilität über den Berg sein.

Ein anderes Beispiel wäre, dass man sich erstmal einfach eine kleinere Wohnung sucht, so spart man gemeinsam über Jahrzehnte Neubauten komplett ein, und kann die zur Verfügung stehenden Mittel komplett auf die energetische Modernisierung des Wohnungsbestandes konzentrieren.

Oder per Fahrrad und Campingplatz in den Urlaub fahren, wenn man noch jung und fit genug ist. Das spart sogar mehr Treibhausgase ein, als wenn man zuhause bleibt, und gar nicht in den Urlaub fährt, und kostet kaum was.

Und je mehr eigenes Geld man so spart, desto weniger muss man auch arbeiten, und umso mehr ressourcensparenden Urlaub kann man machen. Wenn man Lust hat, zumindest.

Das sind nun alles Optionen, die man einfach nur ergreifen muss. Dafür braucht es keine Mehrheiten und keine Politik, das kann jeder selber machen. Und lebt da unterm Strich meistens sogar besser mit.

Global denken und lokal handeln reicht hier schon aus.

In ärmeren Ländern sieht das freilich nicht so günstig aus, die haben unsere Spielräume so erstmal nicht. Hier ist weiter Wirtschaftswachstum sinnvoll, und wie schnell hier dennoch auch eine Umstellung auf grüne Technik gelingt, ist keine so einfache Frage wie bei uns hier, wo wir überwiegend mitten im krassem Überfluss leben.

Wie man es schafft, hier einfach seine eigenen Verantwortung zu sehen und entsprechend zu handeln, ist aber auch hier wieder unklar. Verbreitet schaffen wir es offenbar noch, uns hier sehr weitgehend zurückzuhalten. Und bringen es fertig, noch reichlich Zuwanderer einzuladen, um unsere Verschwendung trotz sinkender Bevölkerung weiter zu unterstützen.

Nun gut, tun wir einfach was wir können, würde ich vorschlagen. An der Technik weiter schrauben bringt auch öfter wirklich was. Wer hier zu umtriebig ist, um einfach weniger zu konsumieren, der kann sich dennoch auch als hilfreich erweisen.



Kommentar vom 19.04.2024 01:18
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/sichere-gegenseitige-vernichtung/#comment-28206

@Realo 18.04. 12:22

„Entweder es kann „planmäßig“ auf Basis „unserer Wünsche“ optimiert werden, oder eben natürlich. „

Das meiste machen letztlich Weltmarktpreise. Was sogar wenigstens halbwegs funktioniert.

„Die Kosten, wenn man die Wärmedämmung berücksichtigt, explodieren derart, dass man sich Wohnen kaum mehr leisten kann. „

Man muss ja nicht alles wärmedämmen, um klimaneutral zu werden. Kombiniert man Wärmepumpen mit Gasheizungen spart man auch in unisolierten Altbauten genug Treibhausgase ein, dass man hier auch zukünftig die Mieten bezahlen kann. Auch kann man mit Fernheizung noch ziemlich viel machen.

Die aktuelle Wohnungsnot, noch verschärft durch die bald 2 Millionen Ukraineflüchtlinge, ist freilich problematisch, weil Neubauten, dann super gut isoliert, einfach tatsächlich für zu viele unbezahlbar sind.

Auch die Wohnungsnot entschärfen würde es allerdings, wenn jeder, der das kann, sich eine kleinere Wohnung suchen würde. Man könnte das auch bei Bürgergeldempfängern fördern, dass die was davon haben, wenn sie in kleinere Wohnungen, insbesondere in Wohngemeinschaften, ziehen würden. Die sparen hier einfach keinen einzigen Euro, wenn sie das zugestandene Minimum gar nicht in Anspruch nehmen, weil sie es nicht brauchen. Dasselbe gilt für die Heizkosten.

Auch könnte es sehr hilfreich sein, wenn man die Wirtschaft an den Rändern der EU mehr fördern würde, dass hier viele, die jetzt in Deutschland arbeiten, wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten, weil sie da auch eine halbwegs vernünftige Arbeit finden können. Das hat ein Menge Nachteile, wenn sich hier so viele Arbeitsplätze und damit Menschen, die auch Wohnungen brauchen, in der Mitte der EU ansiedeln.

Was wir wirklich brauchen, das sind ja Fachkräfte. Die Vielen, die nur im Niedriglohnsektor arbeiten können, die brauchen wir weniger, teilweise könnten das sogar unsere eigenen Arbeitslosen machen, wenn die Mindestlöhne auch durchgesetzt würden oder die Zuverdienstregeln vernünftiger wären.

So drängt das alles auf den Wohnungsmarkt, und die inzwischen fast unübersehbaren Bauvorschriften machen Neubauten nur noch für Besserverdiener erschwinglich.



Kommentar vom 18.04.2024 13:57
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/sichere-gegenseitige-vernichtung/#comment-28199

@Realo 18.04. 12:22

„Ein Naturgesetz, auf das wir letztlich keinen Einfluss haben, wir können nur die Augen „zu machen“ und müssen einfach durch, irgendwie?“

Wir haben ja nun einige rein praktische Optionen. Ertmal ist die Nato offenbar stark genug, dass es für Putin sinnlos wäre, uns anzugreifen. Wenn Trump hier aussteigt, sieht es anders aus, aber selbst dann dürften wir noch stark genug sein. Aufrüsten würde die Dinge klarer machen, sonst testet Putin womöglich einfach mal, wie weit er doch noch kommen kann, wenn er z.B. Litauen angreift.

Längerfristig hilft uns die Energiewende, dann wird Russland sein Öl und Gas nicht mehr los, es bleiben dann nur noch metallische Rohstoffe und Getreide, was dann Russland noch verkaufen kann.

Wenn es Russland wirklich vor allem um die Schwarzmeerhäfen geht, wäre das wohl einer Verhandlungsbasis zugänglich. Die Ukraine braucht die Krim nicht, denen geht es offenbar vor allem um ihre Freiheit mit EU-Perspektive, und genug andere Häfen hat die Ukraine auch.

Vielleicht ist Putin allerdings wirklich so durchgeknallt, dass er tatsächlich die Warschauerpakt-Staaten zurück erobern will. Da gibt es dann nichts zu verhandeln, nur aufzurüsten. Und das haben wir selber in der Hand.

Darwin brauchen wir gar nicht bemühen, wir haben unsere eigenen Handlungsoptionen. Die sind natürlich teuer, entsprechend zögerlich sind wir damit. Diese Zögerlichkeit könnte uns tatsächlich eher in einen Krieg ziehen, als wenn wir als EU unseren durchaus erheblichen Reichtum nutzen, um uns so schnell wie möglich von den USA unabhängig zu machen.



Kommentar vom 18.04.2024 00:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/

@Martin Grohmann 17.04. 16:09

„Über Montesquieu und Adam Smith verschiebt sich die Beurteilung der Gier weiter ins Positive. Und heute wird sie oft gefeiert und durch die Werbung täglich von neuem angefacht.“

Noch nach dem 2. Weltkrieg war Gier bzw. Wohlstand keineswegs negativ zu beurteilen. Man hat dann im weiteren Verlauf des Wirtschaftswachstums nicht nur der Umweltverschmutzung schon bald Abhilfe geschaffen, sondern man hat auch die Arbeitszeiten reduziert, weil eben maximaler Wohlstand langsam anfing unnütze Ausmaße anzunehmen.

Es kommt letztlich auch darauf an, welcher Wohlstand denn jetzt wirklich konkret Sinn macht, und welche Grenzen des Erdsystems hier langsam aber sicher überschritten werden.

@Michael 17.04. 21:15

„Die Energiewende zu erneuerbaren Friedensenergien braucht neues Denken, quer durch alle Lager.“

Wie man es jetzt hinbekommt ist nicht so wichtig. Offenbar können wir nicht alles mit technischen Innovationen lösen, obwohl diese natürlich unverzichtbar sind, wir müssen in manchen Bereichen auch wirklich unseren Konsum anpassen. Nicht nur wegen direkter Treibhauseffekte, sondern auch um noch mit den metallischen Rohstoffen und den Flächen für die Landwirtschaft auszukommen.

Wir müssen hier einfach erst mal die Kurve kriegen, und welchen konkreten Wohlstand wir dann in 50 Jahren haben wollen, das wird man dann sehen. Die Technik geht weiter, die Weltbevölkerung schrumpft wieder, und Vieles wird einfacher. Aber Verschwendung wird weiterhin auch zu Selbstverschwendung führen.

Die nächsten Generationen werden selber wissen, wie sie wirklich leben wollen, und werden ihre Lösungen finden. Neues Denken unsererseits heute wird hier aber eine Voraussetzung dafür sein, wie bewohnbar der Planet dann noch sein wird.



Kommentar vom 17.04.2024 16:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ukraine-israel-fossile-kriege-und-solarpunk-frieden-vortrag-fuer-die-evangelische-kirche-in-pforzheim/#comment-150521

@Vortrag „Fossile Gewalt gegen erneuerbare Friedensenergien“

„Denn wir sollten den Tod nicht fürchten, sondern das gemeinsame Leben nach Kräften lieben und fördern.“

Das Leben zählt, und in der Weite der Zeit wird mehr draus, als der Tod uns nehmen kann. Der Horizont in Zeit und Raum erweitert die aktuelle Existenz über das eigene biologische Kapitel hinaus. Die Gemeinsamkeit, die aus gemeinsamer Verantwortung wachsen kann, ist mir hier eine Substanz, die aus dem Privatvergnügen des eigenen Besitzes noch sehr viel mehr machen kann.

Die tätige Verbindung mit dem Leben dürfte auch an Geisteswelten nicht vorbei gehen. Wie immer die Geisteswelten am Ende wirklich aussehen, die ganz praktischen Verbindungen mit dem sichtbaren Universum werden nicht umsonst sein.

Die apokalyptischen Vorstellungen einer zu entsorgenden Welt sind genauso destruktiv wie ein grundsätzlicher Egoismus, der neben der eigenen Existenz keinerlei Horizonte kennt. Dabei ist doch die Verbindung mit dem um uns herum eigentlich die Quelle aller eigenen Lebensqualität. Ob die Verbindung nun konkret materiell oder eher geistig aussieht.

Der Spaziergänger muss den Park nicht besitzen, um sich hier bei Spaziergängen mit dem Leben zu verbinden. Sich an gemeinschaftlichen Aufgaben zu beteiligen kann entsprechend immer seinen Sinn haben. Und sogar richtig Spaß machen, wenn man da selber gar nichts dran verdient.

Sich mit destruktiv wirkender Verschwendung auch noch abzumühen, sich einen Status aufzubauen und dann seine ganze Lebenszeit mit Gelderwerb zu verbringen, ist ja auch noch fürchterlich mühsam. Und kann dann leider letztendlich auch noch zu erheblichen Teilen Selbstverschwendung werden.

Hier der allgegenwärtigen Werbung zu widerstehen, und sich keine verzichtbaren Anschaffungen zu machen, kann dann auch helfen, nicht nur naturverträglicher, sondern auch deutlich entspannter zu leben.



Kommentar vom 17.04.2024 13:45
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/sichere-gegenseitige-vernichtung/#comment-28177

@Mona 17.04. 11:02

„Anstatt die Eskalationsspirale immer weiter zu drehen, könnte man auch mal in die andere Richtung schauen und darüber nachdenken, wie man „Den Frieden gewinnen“ kann.“

Putin würde offenbar gerne die Warschauerpaktstaaten zurückholen. Und dafür rüstet er dann wohl auch auf wie irgendwie geht. Was können wir daran ändern? Ich fürchte gar nichts.

Solange die USA im Boot ist, mache ich mir keine Sorgen, dass Putin die Nato angreift. Steigt die USA aber aus, dann könnte es gefährlicher werden. Ich kann das kaum beurteilen, ob wir dann einen Angriff Putins z.B. auf Litauen noch problemlos abwehren können. Entsprechend wäre ich hier für Aufrüstung, wie auch für weiteren Waffennachschub für die Ukraine.

Putin braucht sich hier keineswegs bedroht fühlen. Wir in Europa haben wohl mit Sicherheit überhaupt keine Lust, Russland anzugreifen. Wir verteidigen nur unser Bündnisgebiet. Auch wenn wir unser europäisches Atomwaffenarsenal ausbauen, werden wir dieses nur zur Verteidigung einsetzen.

Ich sehe hier keine Aufrüstungsspirale, Putin rüstet doch vermutlich sowieso auf, wie es irgendwie geht. Wenn wir stark genug sind, wird er uns gar nicht erst angreifen.

Die Frage ist nur, wie viel Stärke unsererseits hier wirklich nötig ist. Schlimmstenfalls sind wir sowieso schon stark genug, und können uns umfangreiche Aufrüstung sparen, dann wäre das Geldverschwendung. Ich weis es nicht.

Bleibt die USA in der Nato, dann fehlt es uns auf jeden Fall wahrscheinlich an ziemlich wenig.



Kommentar vom 16.04.2024 16:47
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/sichere-gegenseitige-vernichtung/#comment-28163

@Nicker 16.04. 09:50

„Die Produktion von Waffen ist ein Wirtschaftsfaktor. Die großen Waffenexporteure der Welt freuen sich über so eine Entwicklung.“

Die vollständige Nato dürfte völligstens stark genug sein, um einen Angriff von Putin in allen Möglichkeiten sinnlos machen. Da gäbe es vermutlich gar nicht viel Aufzurüsten.

Ein Ausstieg der USA wäre entsprechend die einzige Möglichkeit, dass wir in Europa massiv aufrüsten müssen, wenn wir einen Angriff von Putin auf Europa von vorne herein ausschließen wollen. Dazu müssten auch eigene Atomwaffen und Raketenabwehrsysteme gehören.

Aber warum rüsten wir dann nicht schon mal wenigstens so auf, dass wir die Ukraine hinreichend beliefern können, dass die weiter ihre Freiheit verteidigen können?

Dass Trump wieder Präsident wird, können wir denn nun nur sehr wenig beeinflussen.



Kommentar vom 16.04.2024 15:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150461

@Quentmeier 15.04. 22:48

„...denn es gab einen negativen Strompreis: minus 60 € pro Megawattstunde, ...jetzt muss in Deutschland richtig gezahlt werden, nämlich 119,91 € pro Megawattstunde ….und pro Megawattstunde mussten 169,15 Euro bezahlt werden!.

Rechnen wir lieber mit Kwh, dass dürfte dem Leser geläufiger sein. Also muss man öfter 6 ct pro Kwh zahlen, um Überschüsse zwischenzulagern, und dann 12 bis 17 ct pro Kwh, um Backupstrom aus dem Ausland zu beziehen. Wo ist hier das Problem? Selbst wenn man Batteriefahrzeuge nebenbei als Stromspeicher nutzt, kostet das pro Kwh etwa 10 ct an Batterieverschleiß.

Mein aktueller Stromtarif liegt bei 37 ct die Kwh, von 17 ct kann ich nur träumen. Vermutlich immer noch aufgrund sehr teurem Strom aus Gaskraftwerken. Mein Erdgas jedenfalls kostet satte 19 ct die Kwh, wenn ich den mit 40% Wirkungsgrad verstromen würde, käme ich dann auf 47,5 ct die Kwh.

Was zählen da schlappe 6 ct, die es hin und wieder kosten kann, Überschüsse loszuwerden? Entscheidend sind hier die Erträge von Wind und Sonne, die ganz direkt nutzbar sind, und je mehr wir davon zubauen, desto günstiger dürfte aktuell der Strom werden. Ebenso nützlich wäre der Ausbau der Stromnetze und der Ladeinfrastruktur für E-Autos.

„Für eine im globalen Maßstab minimale, kaum spürbare CO2-Minderung ruinieren wir unsere Wirtschaft,…“

Wenn hier irgendwas die Wirtschaft ruiniert, dann ist das das Krieg mit Russland. Dass wir uns von russischem Gas abhängig gemacht haben, das kommt uns seit 2 Jahren richtig teuer, und eine direkte Konfrontation hätte kaum absehbare auch wirtschaftliche Folgen.

Wie anfällig Gaspipelines sein können, haben wir ja schon erlebt. Entsprechend hätte ich jetzt keine Braunkohlekraftwerke wirklich stillgelegt, sondern lieber nur in Bereitschaft versetzt. Wenn sich die Konfrontation mit Russland mal wieder entspannt, kann man die immer noch stilllegen.

„...bauen unser Land mit zehntausenden Monster-Windmühlen zu und ruinieren flächendeckend eine in weiten Teilen liebliche Kulturlandschaft…“

Die verschleppte Energiewende und der sich damit verschärfende Klimawandel hat tatsächlich das Potential, die halbe Welt zu ruinieren.

„...und treiben so unser Volk in die Verarmung und Deindustrialisierung.“

Verschwendung abbauen würde ich begrüßen. Freiwillige zumindest. Was soll der Unsinn, das geht doch auf die Lebensgrundlagen.



Kommentar vom 14.04.2024 17:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150358

@Martin Grohmann 13.04. 21:42

„- der Akkumulation, das heißt die beständige Erweiterung des Kapitals durch Kredite und Reinvestition der Profite,“

Man muss doch nur das Kapital so besteuern, wie man es haben will. Damit müsste sich doch das globale Wirtschaftswachstum auf genau die Wachstumsrate einstellen lassen, die man haben will.

Freilich sollte das recht global einheitlich gemacht werden, sonst flüchtet das Kapital in Länder mit weniger Steuern. Zumindest wären Vermögens- und Erbschaftssteuern auf Immobilien ganz lokal umsetzbar, und auch die Mehrwertsteuern auf Importe können nicht umgangen werden. Wenn wir damit mal anfangen würden, ginge es wohl schon vorwärts mit einem vernünftigem Lebensstandard.

Wir könnten dann auch mithilfe einer generell höheren Mehrwertsteuer die Lohn- und Einkommenssteuern deutlich senken, und damit vielen genügsamen Menschen kürzere Arbeitszeiten ermöglichen. Auch das passt dann sehr gut zu einer lokal schrumpfenden Wirtschaft.

„ - der mit dem ständigen Wachstumszwang einhergehende Naturverbrauch.“

So hätten wir eben genau das Wachstum, das wir haben wollen. Wobei ich hier aktuell durchaus mehr als der halben Welt mehr Wohlstand wünschen würde. Bei uns hier ist es aber definitiv schon jetzt zuviel.



Kommentar vom 14.04.2024 13:58
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/warum-gruebeln-wir/#comment-6901

@Holzherr 13.04. 18:07

„Gedanken und Vorstellungen lösen eine Kaskade von weiteren Gedanken und Vorstellungen aus bis das Ganze sich in den Schwanz beisst und wieder von Vorne beginnt.“

Mehr Aufgaben haben bedeutet auch weniger Zeit zum grübeln. Eine gute Dosis Grübeln ist m.E. gar nicht mal so schlecht. Das muss nicht krankhaft sein.

„Auch hilfreich wäre vielleicht ein Dialog mit einer anderen Person oder auch mit einer Art ChatGPT mit psychologisch/psychiatrischen Kenntnissen.“

Unbedingt. Die Grübelthemen gründlich im Dialog ausdiskutieren hilft ganz klar, insbesondere wenn man viel Zeit hat. Und das reduziert dann nicht nur Zeitverschwendung und schlechte Stimmung, sondern kann sogar zu Erkenntnissen verhelfen. Psychologisch/psychiatrischen Kenntnisse braucht das meistens nicht mal.

Aufgaben und Dialogmöglichkeiten bekommen dem Menschen einfach gut.



Kommentar vom 14.04.2024 00:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150335

@Martin Grohmann 13.04. 21:42 / 12.04. 15:17

„Einzelne Superreiche können mit ihrem Geld einen enormen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen.“

Soweit das möglich ist ja, aber noch entscheidet der Bürger selber, welche Medien er nutzt.

„Demokratie kann langfristig nur gut in Gesellschaften funktionieren, in denen die sozialen Unterschiede nicht so groß sind.“

Warum das, das verstehe ich nicht.

„Für größere Betriebe mit hohem Technikeinsatz gilt das Prinzip “grow or die““

Es macht ja nichts, wenn einzelne Betriebe wachsen, im Gegenteil, PV- und Lithiumbatteriehersteller sollen ja sogar wachsen, was irgendwie geht. Wirklich wichtig wäre es, dass die Wirtschaft insgesamt schrumpft, insbesondere die Energieintensiveren Aufwendungen reduziert werden könnten.

„..in der Bedürfnisse z. B. durch Werbung immer neu künstlich angefacht und immer neue “Märkte” erschlossen werden.“

Auch hier wäre entsprechende Medienkompetenz der Menschen sehr hilfreich. Da ist was zu machen, das hat wirklich Potential würde ich sagen.

„...der Akkumulation, das heißt die beständige Erweiterung des Kapitals durch Kredite und Reinvestition der Profite,…“

Das Kapital ist doch sowieso international unterwegs. Eine Wirtschaftsschrumpfung ist doch nur in den wirklich reichen Ländern wirklich sinnvoll. Im Rest der Welt ist doch Wirtschaftswachstum immer noch überwiegend zu begrüßen.

Wir können aber so langsam mal gucken, wie wir es wenigstens in der EU schon mal hinbekommen, dass hier eben weniger verschwendet wird. Und richtig viel in die Energiewende und vorübergehend auch in dringend nötige Aufrüstung investiert wird.

Eine Situation, in der der private Konsum zurückgeht, kann man doch mittels Steuererhöhungen und mittelfristigen Staatsschulden so nutzen, dass hier eben richtig viel investiert werden kann. Ein dabei auftretender Kapitalüberschuss kann man dann mittels Kapitalertrags- Vermögens- und vor allem Erbschaftssteuern abschöpfen. Das müsste doch funktionieren.

„Es wäre schön, wenn wir nur an ein paar Stellschrauben drehen müssten.“

Ich denke tatsächlich, dass genau das möglich ist.

„Dieser Wachstumszwang lässt sich nicht von dessen ökologischen Folgen entkoppeln.“

Teils teils würde ich sagen. Die ganze Technik für die Energiewende soll ja sogar ein möglichst rasanter Wachstumsmarkt werden. Aber wir können es gleichzeitig wirklich gut brauchen, wenn die reichen Länder und die reichen Leute mal Maß halten, und insgesamt weniger konsumieren.

„Kapitalistische Gesellschaften können wachsen oder krisenhaft schrumpfen, aber stagnieren können sie nicht.“

Die einen Firmen kommen ins Wachsen, die anderen schrumpfen oder gehen ganz pleite. Das soll doch auch z.B. gerade Autofirmen treffen, dass die auch wirklich pleite gehen, wenn hier das Geschäft so völlig sinnlos aufgeblasen wurde, man die Elektromobilität verschlafen hat und eben sehr viele Menschen merken, dass das Fahrrad einfach eine mehrfach vernünftigere Mobilität zumindest in den Städten möglich macht. Wenn hier der Bundesverkehrsminister die Autolobbys bedient, hält das aber nicht die Kommunalpolitiker davon ab, hier in vernünftige Radwege zu investieren. Den Rest erledigt dann der Kunde.

„Wer den Klimawandel stoppen will, muss aus dem Kapitalismus aussteigen.“

Jetzt würde es mich aber wirklich interessieren, was genau Sie sich hier unter Aussteigen vorstellen. Ich sehe nur Stellschrauben, und würde es damit einfach probieren. Insbesondere mehr Bewusstsein über unsere prekäre Lage bei den einzelnen Menschen. Kombiniert mit auch öffentlicher Wahrhaftigkeit kann das was werden.



Kommentar vom 13.04.2024 15:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150311

@Quentmeier 13.04. 10:24

„Das bedeutet auch, dass der Energiehunger in diesen Ländern noch auf Jahrzehnte deutlich zunehmen wird und dieser zum größten Teil nur mit fossilen oder nuklearen Kraftwerken gestillt werden kann.“

Den zunehmenden Wohlstand kann man denen auch kaum absprechen. Umso mehr sind wir gefragt, unsere eigene Verschwendung so weit es gut geht zu reduzieren. Es geht dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Arbeitskraft und metallische Rohstoffe.

Es soll ja auch die Mobilität, die Gebäudeheizung und viele Industrieprozesse elektrifiziert und damit dann auch regenerativ realisiert werden.

Also brauchen viele Länder natürlich auch neue Kohlekraftwerke, die gehören anfangs zur Energiewende dazu, Sonne und Wind brauchen zunächst mal Backup. Aber im weiteren Ausbau ,insbesondere auch der Elektromobilität, eben immer weniger, und damit auch immer weniger Emissionen, weil die Laufzeiten des fossilen Backups immer kürzer werden, bis sie am Ende nur noch alle paar Jahre für ein oder zwei Wochen laufen müssen.

So ziemlich am Ende der Energiewende kann erst Pflanzenöl, Biogas, Müll, Holz, Wasserstoff und E-Fuels das nötig Backup alleine liefern. Und doch spart die installierte PV- und WKA-Leistung auch jetzt schon einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen ein.

Ein Braunkohlekraftwerk verbraucht eben nur Brennstoffe, wenn es auch läuft. Die Bereitschaft selber mag auch was kosten, bietet aber neben Backup auch noch Versorgungssicherheit.

Kernkraftwerke sind jetzt aber nur wenige im Bau, was mich auch nicht wundert. Das ist zu teuer, schon einfach weil AKWs das ganze Jahr durchlaufen müssen, auch dann, wenn sowieso schon reichlich Überschüsse durch PV und WKA am Netz sind.

Wenn es denn möglich wäre, das Plutonium aus den abgebrannten Brennstäben aufzuarbeiten und in speziellen Reaktoren so zu verbrennen, dass unterm Strich nicht noch mehr Plutonium in den Reaktoren produziert wird, dann wäre das allerdings eine gute Sache.

So könnte das Endlagerproblem gelöst werden, was m.E. dann auch gerne teuer sein darf. So wie das aussieht, ist ein Endlager weltweit nicht praktikabel. Die Lagerzeiträume von bis zu 1 Millionen Jahre und das gigantische Giftpotential, wenn hier was schiefgeht, sind nicht beherrschbar. Es bleibt womöglich einfach nichts anderes Vernünftiges übrig, als das Plutonium aus dem Atommüll als Brennstoff zu nutzen.

Ich sehe das dann so, dass sich Kohle und Kernkraft und erneuerbare Energien ergänzen können, insbesondere weil der weltweite Wohlstand eher wachsen wird, auch dann, wenn wir hier unsere Verschwendung reduzieren werden. Aber ein Ende ist dennoch in Sicht. Wenn der Zubau an PV und WKA so langsam fertig wird, werden wir dann auch das Backup emissionsfrei hinbekommen.

@Michael 13.04. 10:30

„Im ersten Quartal (Januar bis März) 2024 lag demnach der Zubau (die neu installierte Leistung) bei rund 490 Megawatt, gegenüber 460 Megawatt im ersten Quartal 2023.“

BW hat 11,3 mio Einwohner, auf ganz Deutschland und das ganze Jahr gerechnet kommen wir auf 4 * 84,6 / 11,3 * 0,49 Gigawatt = 14,7 Gigawatt.

Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren und der derzeitigen Zubaumenge kommen wir dann auf 294 Gigawatt. Die Leistung lässt am Ende etwas nach, es bleiben aber dann unterm Strich ca. 250 Gigawatt. Der aktuelle Strombedarf liegt bei durchschnittlich 60 Gigawatt, soll sich allerdings in 20 Jahren mit Elektromobilität, Heizungen und Industrieprozessen auf 120 Gigawatt verdoppeln.

Nun sind die 250 Gigawatt keine Dauerleistung. Auf Dauerleistung umgerechnet sind das 1100 Sonnenstunden / 8760 Stunden im Jahr * 250 Gigawatt = 31,4 Gigawatt.

Dazu kommt dann noch die Windenergie und eben Biomasse. Hier muss der PV-Zubau wohl dennoch etwa um den Faktor 1,5 bis 2,0 schneller gehen. Oder eben zusätzlich auch noch Verschwendung abbauen, dann müssen wir auch weniger zubauen. Wir sind offenbar auf dem Weg.

„Fossile Lobbyisten beschädigen nicht nur unsere Mitwelt und unsere Demokratien, sondern auch unseren europäischen Wohlstand.“

So teuer wie der Strom aktuell ist, kann das vermutlich nur billiger werden. Ich hätte jetzt allerdings weniger auf noch mehr Gaskraftwerke gesetzt, und die alten Braunkohlekraftwerke lieber noch in Bereitschaft gehalten. Zur Versorgungssicherheit, und um die Weltmarktpreise für Gas nicht noch anzuheizen.



Kommentar vom 12.04.2024 00:03
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/warum-gruebeln-wir/

@Uli Schoppe 11.04. 03:23

„Gerade dann ist es kein Grübeln, das dient der Problemlösung bzw. schafft eine„

Ich denke schon, das das Grübeln zunächst immer dasselbe ist. Hat man zuwenig Zeit, dann kann man das aus Zeitmangel schon nicht produktiv aufnehmen, und die im Grübeln thematisierten Probleme auch nicht lösen.

Fehlt es generell an Lösungsvermögen, bzw. hat man zuwenige Mitmenschen, mit denen man sich hier austauschen kann, dann kommt man auch nicht weiter.

Aber hat man viel zuviel Zeit zum Grübeln, dann kann man die Menge gar nicht mehr verarbeiten.

Entsprechend führt Überarbeitung, Einsamkeit wie auch Beschäftigungslosigkeit zu psychischen Problemen, die mit schlecht funktionierender Grübelei zu tun haben. Das Grübeln selber kann ein guter Helfer sein, um Probleme zu erkennen bzw. ernst zu nehmen, an die man sonst nicht so recht denken würde.



Kommentar vom 11.04.2024 16:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150175

@Mehrwertsteuern auf Fleisch

Auf WDR.de ist gerade ein Artikel über Fleischkonsum zu lesen.

„Laut Landwirtschaftsministerium ist der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch auf 51,6 Kilogramm im Jahr 2023 gesunken. 2018 waren es noch 60,9 Kilo.“

Es gibt den Vorschlag, dass man die Mehrwertsteuer auf Fleisch von 7% auf 19% erhöht, und dass die Bauern das Geld bekommen, um die Haltungsbedingungen für die Tiere zu verbessern. Als Ausgleich kann man den Mehrwertsteuersatz auf die übrigen Lebensmittel von 7% auf 0% senken.

Unterm Strich wäre dies bei meinem Fleischkonsum dann sogar ein deutliches Plus in der Kasse.

Fragt sich jetzt aber noch, ob auch Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte auch dazu gehören. Wenn das dann auch auf 19% gesetzt wird, könnte das bei mir z.B. dann unterm Strich immerhin noch kostenneutral sein. Wo wir schon mal dabei sind, kann man auch gleich Zucker auf 19% setzen, weil der so ungesund ist. Aber der Zucker ist so billig, dass das sowieso kaum auffällt.

Und was machen wir mit Ravioli? Wenn alle Mischprodukte je nach ihrem tierischem Anteil dann zwischen 19% und 0% besteuert werden, wird es kompliziert. Da kommt dann so manches Kassensystem durcheinander.

Oder wir lassen den Menschen die Selbstverantwortung, und unterstützen die Bauern einfach so, dass sie ihre Tiere besser halten können. Immerhin ist der Rückgang von 60,9 Kg auf 51,6 Kg ein Rückgang von 15 % in nur 5 Jahren, ohne jede Zwangsmaßnahme.

Naja, fast freiwillig. Vieles ist in den 5 Jahren teuer geworden, viele hatten auch mehr Geld, aber einige nicht. Das Bürgergeld wurde angepasst, die Löhne in vielen Bereichen auch. Im Niedriglohnsektor bzw. bei Kleinselbstständigen aber nicht immer. Die mussten dann auch beim Fleisch richtig sparen.



Kommentar vom 11.04.2024 13:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150157

@Martin Grohmann 11.04. 11:16

„..den Wachstumszwang, der unserer kapitalitischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung innewohnt.“

Der wird öfter beschworen, ist aber eigentlich nur ein Wachstumswunsch. Wenn die Menschen wirklich weniger verschwenden wollen, und bereit sind, dann auch weniger zu arbeiten, dann ließe sich hier sicher eine Lösung finden.

Das Kapital kann dann nicht mehr wachsen, ja. Dann muss man eben das Kapital mehr besteuern, insbesondere ordentliche Erbschaftsteuern dürften hier sehr wirksam sein.

Und das Kapital ist nicht die Wirtschaft, sie ist nur ein Wirtschaftsfaktor.

Ich denke, vor 30 Jahren hätten sehr viele Menschen gar keine Lust gehabt, nur z.B. 30 Wochenstunden zu arbeiten. Inzwischen bietet moderne IT soviel Gelegenheiten, sich mit ihr zu beschäftigen, dass doch viele echt Lust hätten, nur 30 Wochenstunden zu arbeiten.

Hier sehe ich echte Perspektiven nicht nur für die Energiewende, sondern auch für hinreichende Aufrüstung. Je weniger unsinniger Konsum Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe verschwendet, desto schneller kommen wir mit den Gemeinschaftsaufgaben vorwärts.

„Ohne eine grundlegende Veränderung der Besitz- und Machtverhältnisse auf unserem Planeten wird es nicht gehen.“

Der Konsument ist hier als erstes gefragt. Wenn sich dann wirklich Umsatzrückgänge abzeichnen, kann man einfach mit mehr Steuern auf Kapital und Kapitalertrag reagieren. Das ist keine Revolution, das ist einfach nur sinnvolle Steuerpolitik. Wenn sich dann der Arbeitskräftebedarf reduziert, dann kann man auch die Arbeitszeiten entsprechend reduzieren.

Ich sehe hier keine wirklichen Probleme, wie viel hier allerdings dann tatsächlich eingespart wird, hängt letztlich von jedem Einzelnen ab.

Geburtenmangel und Migration sind auch noch Faktoren, und die weiter fortschreitende Automatisierung läuft die ganze Zeit mit. Entscheidend wird aber sein, dass wir ein Genug des Wohlstandes finden, und lieber das Funktionieren des gesamten Planeten in den Blick nehmen.

@Michael 11.04. 12:12

„#Solarpunk überwindet die ewiggestrigen Links-Rechts-Schemata u.a. durch das Verständnis von Friedensenergien und dezentraler Energiedemokratie.“

Nur der Umbau der Technik bei weiterlaufender Verschwendung könnte an den zur Verfügung stehenden metallischen Rohstoffen scheitern. Und das erst recht, wenn die ganze Welt auf die Idee kommt, so verschwenderisch zu leben, wie wir hier in Deutschland.



Kommentar vom 11.04.2024 01:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/#comment-150085

@Hauptartikel

PV und WKA muss man als erstes weiter ausbauen, dann folgen mit Wärmepumpen und Batteriefahrzeugen die Voraussetzungen, Heizung und Mobilität auch regenerativ zu bestreiten. Entsprechend dürfte sich damit der Gesamtumsatz des deutschen Strommarktes in etwa verdoppeln.

Das macht gleich sehr viel mehr Platz für noch mehr PV und WKA. Die Kurzfristige Regelung zwischen Angebot und Nachfrage werden dann die Fahrzeugbatterien liefern können, die saisonale Aufwendungen für die Überbrückung von winterlichen Dunkelflauten können diese aber nicht alleine leisten.

Hier kommt jetzt Biomasse und Müll ins Spiel. Wenn man hier die Anlagen so umbaut, dass sie gezielt saisonales Backup leisten können, wenn auch die Fahrzeugbatterien zur Neige gehen, dann haben wir hier richtig viel gewonnen.

Biogas kann man entweder lokal speichern, und über entsprechend dimensionierte Gasmotoren backupfähig machen, oder man bereitet das Gas auf und speist es ins Erdgasnetz ein. Dann kann man die schon bestehenden Erdgasspeicher nutzen, die man bis dahin für die winterliche Heizung nur noch teilweise brauchen wird. So ist genug Gas da, dass die schon jetzt bestehenden Gaskraftwerke auch zu großen Teilen mit Biogas saisonales Backup liefern können.

Müll kann man auch zwischenlagern, und gezielt dann verbrennen, wenn Backupbedarf da ist.

Und Holz kann man nicht nur zur Unterstützung von Wärmepumpenheizungen nutzen, sondern auch für Backupkraftwerke, insbesondere weil man Holz sehr gut am Kraftwerksstandort lagern kann.

Wenn es hier noch bessere Techniken geben wird, wird das Potential noch größer. Aber wichtig ist eben die Backupfähigkeit, um dann das derzeitige und vorübergehende fossile Backup ablösen zu können.

Teuren Wasserstoff als Strombackup brauchen wir dann nicht so viel, das wird Einiges an Kosten einsparen können. Dennoch können wir Wasserstoff für die Industrie und einen Teil der Mobilität herstellen, immer wenn die Situation des Strommarktes nicht wirklich angespannt ist.

Pflanzenöl oder E-Fuels wird man für die Mobilität auch gut brauchen können, und wenn man die sowieso im Prozess hat, kann man hier auch einen Teil davon in größeren Tanklagern lagern, um hier in schlechter Ertragslage zeitweise diese vermehrt einzusetzen bzw. mit der Herstellung pausieren zu können.

Mit dem französischem Atomstrom werden wir uns auch austauschen können. Die AKWs müssen durchlaufen, und zuweilen werden wir hier Überschüsse gut brauchen können. Entsprechend ist auch ein Import von Wasserstoff bzw. von Folgeprodukten sinnvoll.

Ansonsten natürlich, je mehr es uns gelingt, Verschwendung zu reduzieren, desto schneller geht das alles, und um so einfacher wird das. Nicht nur wegen eingespartem Geld, sondern auch durch eingesparte Arbeitskraft und durch weniger Bedarf an metallischen Rohstoffen.

Ansonsten sind nicht alle Autokraten der fossilen Art. China ist wohl ein Fall für sich. Ich bin gespannt, ob China nicht nur billige PV-Module exportiert, sondern auch die eigene Energiewende hinbekommt.

„Selbst eine – völkerrechtlich und moralisch desaströse – Teilung der Ukraine würde den russischen Putin-Imperialismus dauerhaft kaum stoppen, solange wir selbst ihn immer weiter finanzieren und damit bestärken.“

Die Energiewende kommt hier zunächst mal zu spät. Die aktuelle Kriegslage hängt mehr von Munitionsvorräten und einer offenbar viel zu schleppenden Aufrüstung unsererseits ab. Spätestens wenn Trump wieder Präsident wird, wird das noch viel akuter. Aber schon in 5 Jahren könnte sich eine konsequente Energiewende in Europa und anderswo durchaus so auf die Öl- und Gaspreise auswirken, dass Putin dann doch noch das Geld ausgeht.

Aber Aufrüsten erscheint mir schon wichtig. Nur so können wir Putin davon abhalten, nicht die Nato anzugreifen, falls sich die Gelegenheit bietet und Trump hier jegliche Unterstützung der Nato einstellt. Vorübergehend mehr auf Kohle setzen als auf Erdgas wirkt aber auch noch, und das sogar recht schnell. Solange wir sowieso noch fossiles Backup brauchen, wäre das Mehr an Treibhausgasen vielleicht akzeptabel.



Kommentar vom 10.04.2024 17:46
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/warum-gruebeln-wir/#comment-6842

@Nicker 10.04. 12:18

„Entscheidend ob Grübeln pathologisch ist oder sinnvoll bleibt, ist, worüber man grübelt.“

Grübeln schafft dann auch öfter eine Überblick, über Probleme, die man vielleicht lösen könnte. In einigen Tagen wird da beim einen oder anderen Problem vielleicht sogar eine Problemlösung draus, wenn ich konzentriert eine Lösung suche, im Netz recherchiere oder mit Leuten drüber rede, die sich damit gut auskennen.

Ein bisschen Zeit fürs grübeln sollte man dann auch in den Tageszeitplan einbauen, man muss ja nicht ständig auf Hochleistung aus sein. Gerade wenn diese Zeit nicht eingeplant wird, holt sich das System seine Zeit dann selber, und wenn das dann zu zuwenig Schlaf führt, dann hat man wirklich ein Problem.

Es geht auch nicht immer geradeaus, immer wieder tauchen Schwierigkeiten auf. Da muss man sich dann auch drum kümmern, es hilft ja nichts. Dafür braucht man dann eben auch Zeit.

Problemlösungsvermögen und Problemlösungsstrategien können dann insgesamt dazu beitragen, die Menge der wirklichen Probleme abzubauen, dass sich hier kein ganzer Haufen an Problemen ansammelt.

Wer andererseits viel zuwenig macht, der hat dann vielleicht zu viel Zeit zum grübeln. Aber eigentlich hat er zuwenig Aufgaben. Das kann man meistens ändern.



Kommentar vom 09.04.2024 15:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-19-wie-ki-schon-jetzt-wirtschaft-wissenschaft-veraendert/#comment-149938

@Podcast Nr. 19

Sehr interessant, was die KI noch alles bewegen kann. Nicht schlecht wäre es noch, wenn sie auch gegen Filterblasen, Fakenews und Polarisierung hilft. Im Prinzip kennt die KI ja die gesamte digital verfügbare Kultur, was noch keinen dialogischen Monismus, aber wenigstens einen wirklich umfassenden Relativismus liefern kann.

Aus dem können wir dann aber einen dialogischen Monismus machen. Man kann sich immer schneller schlau machen, und hier die KI nach Namen zu fragen, hilft dabei anscheinend sehr.

Die Dimensionen in Schule und Universitätsausbildung sind offenbar auch weitreichend. Wie am Ende die Wirkung auf den Arbeitsmarkt. Lebenslanges Lernen aus lauter Langeweile könnte ein Zukunftsmodell für ziemlich viele werden. Auch ein potentiell spannendes Leben, würde ich sagen. So ganz befreit von dem Zwang zur Kommerzialisierug.

Kultur ist und bleibt ein Faktum, an dem es sich zu arbeiten lohnt. Man kann sich auch ausgiebig mit Natur beschäftigen, was letztlich wesentlicher Teil der Kultur ist. Wie wir mit Natur umgehen, ist sogar zentral dabei.



Kommentar vom 09.04.2024 13:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wer-traegt-die-fossile-schuld-doppelrezension-von-christian-stoecker-peter-sloterdijk/#comment-149928

@Holzherr 08.04. 19:35

Der Ertrag von Wind uns Sonne schwankt auch über ganze Jahre um +- 10%. Wenn hier ein Teil des Wasserstoffs verschifft wird, dann kann man auch auf diese Variationen über ganze Jahre reagieren, und den Wasserstoff bevorzugt dahin liefern, wo die Ertragssituation gerade ungünstig ist.



Kommentar vom 09.04.2024 00:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wer-traegt-die-fossile-schuld-doppelrezension-von-christian-stoecker-peter-sloterdijk/#comment-149887

@Holzherr 08.04. 19:35

„Im Idealfall sollten die Elektrolyseure, die Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten 12 Stunden oder länger am Tag laufen, damit sie amortisiert werden können.“

Für die kurzfristige Regulation taugen demnächst doch schon die Fahrzeugbatterien. Die können das lokale Netz so regulieren, dass die Elektrolyseure tagelang durchlaufen können, insgesamt vermutlich die Hälfte des Jahres.

„Deshalb ist die Idee, Wasserstoff beispielsweise in Namibia mit einer Kombination von PV und Wind zu erzeugen, vielversprechend,…“

Hier wäre auf der einen Seite der Transport nicht so einfach, andererseits ist dort aber auch der PV-Ertrag mindestens doppelt so hoch wie in Deutschland.

„Im Idealfall kommt man mit nur wenig Wasserstoff aus und kann den Strom vor allem in kostengünstigen Batterien (< 50$ pro Kilowattstunde) speichern.“

Die können wir dann vermutlich gut brauchen. Saisonales Backup mit nur einem Ladezyklus pro Jahr wäre aber auch damit unwirtschaftlich. Zumal hier die Selbstentladeraten relevant werden. Hier muss man am Ende wohl mit Biogas und E-Fuels arbeiten. Von mir aus auch noch mit Holzkraftwerken.

Das kommt aber erst viel später. Solange die erneuerbaren Kapazitäten mitsamt elektrifizierter Mobilität, Heizungen und Industrie noch nicht komplett aufgebaut sind, brauchen wir sowieso noch fossiles Backup. Und da stört es nicht, wenn die Backupkraftwerke immer weniger und am Ende nur noch für nur einige Wochen im Jahr laufen, und das auch nur, falls der Winter ausnahmsweise mal sehr kalt ausfällt.



Kommentar vom 08.04.2024 13:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/

@Michael 08.04. 07:50

„...schaden wir der Landwirtschaft in ärmeren Ländern durch unfaire Exporte sogar – und zerstören viele Betriebe dort.“

In der Tat, insbesondere weil die besten Stücke hier verkauft werden, und der ganze Rest dann exportiert wird. Vor allem in Afrika wäre sehr viel mehr effektive Landwirtschaft mit mäßiger lokaler Tierhaltung möglich, unser Exporte stören da sehr. In anderen Ländern wie z.B. im nahen Osten kann man allerdings kaum genug selbst produzieren, die freuen sich dann über unsere billigen Exporte.

Aber es dürfte klar sein, dass wir eher Biogas als Fleischproduktion subventionieren sollten. Den Bauern hilft letztlich beides, dem Klima und dem Frieden nur das eine.



Kommentar vom 08.04.2024 01:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wer-traegt-die-fossile-schuld-doppelrezension-von-christian-stoecker-peter-sloterdijk/#comment-149814

@Holzherr 07.04. 06:36

„Beim Kreislauf Strom->Wasserstoff->Strom gehen 70% der Energie verloren.“

Das heißt aber nicht, dass aller hergestellter Wasserstoff wieder verstromt wird. Das meiste ginge in die Industrie und eventuell in die Mobilität. Dann sehen die Wirkungsgrade schon besser aus. Und wir werden schon bald jede Menge Überschusssituationen haben, in denen dann Wasserstoff vor allem im Sommer und in windigen Phasen im Winter produziert werden kann.

Wenn sich diese Phasen noch im europäischem Stromverbund lokal abwechseln, muss der meiste erzeugte Wasserstoff wohl nur für Wochen gespeichert werden. Bis wir so weit sind, dass die verbleibenden winterlichen Stromlücken mit Wasserstoff geschlossen werden müssen, dann haben wir schon unser gesamtes übriges Problem gelöst. Solange wir sowieso noch fossiles Backup brauchen, müssen wir hierfür nicht den kostbaren Wasserstoff verschwenden.

Hier wird dann vielleicht auch Biogas aushelfen können. Je mehr davon produziert wird, desto eher kann man dieses aufbereiten, ins Erdgasnetz einspeisen und die derzeit schon bestehenden Erdgasspeicher über den Sommer auffüllen. Mit dem so gespeichertem Gas kann man dann auch die verbliebenen winterlichen Dunkelflauten überbrücken. Insbesondere wenn bis dahin nur noch wenig Erdgas für Heizungen gebraucht wird.

„Mit den heute favorisierten Ersatzenergien ist mit noch einmal eine Verdoppelung der Temperaturzunahme gegenüber präindustriell zu rechnen.“

Wie heiß es wirklich wird, ist leider auch den Klimatologen unbekannt. Die Modelle haben alle ziemlich erhebliche Unsicherheiten. Das kann ein Trost sein, aber das kann auch noch mehr Angst machen.

Ja oder wir schaffen es, mal unseren Konsum auf vernünftige Ausmaße runter zu bringen. Das spart alles, Geld, Arbeitskraft und auch die erforderlichen Metalle für die PV-Anlagen und die WKA wie die Wasserstoffinfrastruktur.



Kommentar vom 08.04.2024 00:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149808

@Michael 07.04. 17:41

„Und diese einheimische Produktion Erneuerbarer Friedensenergien stärkt die Dezentralität der Energiedemokratie“

Unabhängig von den Treibhausgasen sind das freilich noch mal politische Argumente. Deswegen hätte ich auch nichts dagegen, wenn wir noch einige Jahre mehr heimische Braunkohle als Backup nutzen. Das verursacht zwar mehr Treibhausgase als Erdgas, aber es ist politisch vorteilhafter und fördert die Versorgungssicherheit deutlich.

Wenn es nur um Klimaschutz ginge, dann könnte man statt Maisanbau für Biogasanlagen genau so gut Aufforsten, Moore wieder vernässen oder auf Bioanbau umstellen. All dies fixiert reichlich Kohlenstoff und fördert die Biodiversität. Das hat auch was.

Wir können aber auch teils das Eine und teils das Andere machen.

Weniger Tierisches macht vieles möglich. Wobei ich allerdings den Menschen in den noch ziemlich armen Ländern durchaus besseres Essen wünschen würde. Wir müssen aber zuerst mal selber klarkommen.



Kommentar vom 07.04.2024 15:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149751

@Michael 07.04. 10:17

„Wenn das EEG heute abgeschafft würde, könnte der gesamte Markt für erneuerbare Energien schnell zusammenbrechen¹.“

?. Soweit ich weiß, ist das EEG doch längst ausgelaufen, u.a. weil der regenerativer Strom sich zunehmend in Richtung Konkurrenzfähigkeit bewegt. Das EEG-Gesetz ist aber sehr wichtig gewesen, um diese Technik zu etablieren.

„Haben Sie (bzw. hat jemand) eine Einschätzung zu mehr Biogas?“

Wenn hier Mist, Abfälle und Reste verarbeitet werden, ist das eine gute Sache. Wenn hier aber z.B. extra angebauter Mais verwertet wird, dann erscheint mir das überhaupt nicht sinnvoll, es sei denn man hat hier eben Überschüsse und versucht hiermit die Preise zu stabilisieren. Dasselbe gilt für Palmöl oder Methanol. Erst mal gilt es hier·global gesehen genug zu Essen zu haben.

Ob die Bilanz z.B. beim Einsatz von Mais als Futter für Biogasanlagen überhaupt was bringt, ist auch noch eine andere Frage. Wenn man den Energieeinsatz für die Landmaschinen und die Düngerproduktion mitrechnet, wird die Klimabilanz schon schlechter. Wenn man stattdessen Wald wachsen lässt oder Moore wiedervernässt, dann dürfte das klimamäßig wohl schon mehr bringen.

Ansonsten kann man die bestehenden Biogasanlagen noch umbauen, und sie backupfähig machen. Einfach einen kleinen Gasspeicher installieren, und die Leistung der Gasmotoren verdoppeln, und schon können die Anlagen bevorzugt laufen, wenn ein Mangel an regenerativem Strom im Netz herrscht.

Das Gas aus den Biogasanlagen enthält auch noch eine Menge CO2, dass könnte man zukünftig nutzen, um aus grünem Wasserstoff synthetische Kraftstoffe herzustellen. Diese kann man dann nicht nur vielfältig einsetzen, sondern auch ganz gut als langfristige Reserve lagern. Wasserstoff pur ist da viel schwieriger zu speichern.

Die Biogasproduktion hinterlässt auch noch jede Menge Dünger. Was allerdings momentan schon in manchen Gegenden zum Problem werden kann, wenn dort sehr viel mehr Tiere gehalten werden, als die lokalen Äcker an Dünger brauchen. Hier müsste man entweder die Tiere mehr da halten, wo auch die Futtermittel angebaut werden, oder die Hinterlassenschaften da hin transportieren, wo die Äcker dass verarbeiten können.

Oder einfach weniger Tierisches verzehren. Das spart dann auch noch insgesamt ganz viel Primärproduktion ein. Was dann als Biogas, oder besser mit Aufforstung und Renaturierung, genutzt werden kann. Oder auch einen generellen Umstieg auf Bioanbau möglich macht.



Kommentar vom 07.04.2024 01:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149690

@Michael 06.04. 22:02

„Aus meiner Sicht wäre schließlich auch die Zentralisierung der Energieerzeugung ein Problem, das womöglich in zukünftigen Debatten über Fusionsenergie wiederkehren wird.“

Wichtig sind lokale Netze, die private PV-Anlagen, Windräder, angeschlossene Batteriefahrzeuge mit den Haushalten verbinden und sich schon lokal stabilisieren. Ein europaweites Hochspannungsnetz ist aber zusätzlich auch sehr von Vorteil, wenn es darum geht die unregelmäßige regenerative Energieerzeugung zumindest zu erheblichen Teilen großräumig zu verteilen. Die lokalen Schwankungen gleichen sich so immer mehr gegenseitig aus, dass hier eine Zwischenspeicherung des Stroms bzw. die Laufzeiten der Backupkraftwerke immer weniger nötig wird.

Und wenn wir diese Hochspannungsnetze schon mal haben, dann erfordert es auch gar keinen Aufwand, eventuelle Fusionskraftwerke an den alten Kraftwerksstandorten zu stationieren. Sicher wären kleinere Fusionskraftwerke besser, die kann man dann nah am Verbraucher installieren und mit der Abwärme noch Fernheizung liefern.

Die Frage ist jetzt aber, wann das denn überhaupt mal was wird mit der Kernfusion. Wie groß diese Reaktoren dann sind, ist dann wohl erstmal eine rein reaktortechnische Frage.

Wirklich interessant sind Fusionsreaktoren wohl für die interstellare Raumfahrt. Die Energiewende bekommen wir auch ohne dem hin. Aber sollen die Physiker basteln, ich fände es einfach spannend, wenn man sowas zum Laufen bekäme. Wenn es dann noch bezahlbar ist, werden wir es wohl nutzen.

Das Atommüllproblem wie eventuelle Unfallfolgen wären jedenfalls bei Fusionsreaktoren sehr überschaubar. Ob man die in Wohngebieten haben will, mag aber eine noch offene Frage sein. Ansonsten wären die alten Standorte der stillgelegten AKWs goldrichtig, wenn man die Netzanschlüsse dort noch nicht abgebaut hat, kann man die gleich wieder nutzen.



Kommentar vom 06.04.2024 17:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149632

@Michael 06.04. 06:52

„Mir ist im Übrigen auch kein deutsches Bundesland bekannt, dass ein Endlager für den atomaren Sondermüll haben wollte.“

Das Giftpotential des global gesammelten Atommülls ist entsprechend gigantisch. Das Hauptproblem ist das enthaltene Plutonium, mit einer Halbwertszeit von 50.000 Jahren entsprechend langfristig. Ein geologisches Endlager müsste also 500.000 Jahre sicher sein, das sind schon geologische Zeiträume. In dieser Zeit kann es locker 3 Eiszeiten geben, oder auch eine Heißzeit mit dem Abschmelzen aller Eisschilde und einem Anstieg des Meeresspiegels um 70 Meter.

Und das Endlager kann sich in dieser Zeit auch heben oder senken, aufgrund der langen Zeiträume nicht unerheblich. Die meisten Gebirge heben sich pro Jahr um Zentimeter, wenn sich ein Endlager nur um einen Millimeter pro Jahr anhebt, dann wären das auf 500.000 Jahre immer noch 500 Meter. Entsprechend können hier in den Zeiträumen auch Risse und Verwerfungen quer durch das Endlager auftreten. Auch sind die Kontinente in horizontaler Bewegung, um bis zu 10 cm im Jahr, dass wären dann in 500.000 Jahren bis zu 50 km horizontale Verschiebung.

Das ist alles schwierig. Was bleibt, ist die abgebrannten Brennstäbe auf den Mond zu schießen, oder das Plutonium abzutrennen und in speziellen AKWs als neuen Brennstoff zu nutzen. Beides dürfte sehr teuer sein. Und eine Lösung muss her. Die Castoren, in denen die abgebrannten Brennstäbe verpackt sind, lagern derzeit in einfachen Hallen, und sind nicht auf Jahrhunderte ausgelegt.

„Auch hier erweisen sich Erneuerbare Friedensenergien als die immer bessere Alternative.“

Wohl wahr. Wenn hier die bestehenden AKWs noch bis zum Ende ihrer Betriebsdauer weiterlaufen, reicht das. Jetzt noch neue zu bauen, scheint mir unsinnig. Höchstens noch spezielle Reaktoren, die das Plutonium aus dem vorhandenem Atommüll verbrennen können.

Man stelle sich vor, die Zivilisation geht unter, und die Castoren stehen immer noch in einfachen Hallen herum. Irgendwann rosten die durch, und die ganze Sauerei verteilt sich in der Umgebung. Das hat dann das Schadenspotential von mehreren 10.000 Tschernobylkatastrophen. Das kann dann halbe Kontinente verseuchen.



Kommentar vom 06.04.2024 15:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wer-traegt-die-fossile-schuld-doppelrezension-von-christian-stoecker-peter-sloterdijk/#comment-149626

@Quentmeier 05.04. 21:47

„Ein Ausstieg aus den fossilen Energien würde uns „in längst vergangene Zeiten der Armut und Mühsal“ zurückführen!“

Als wenn der Solar- und Windstrom nicht funktionieren würde, und Batteriefahrzeuge nicht fahren könnten. Solange das nicht reicht, laufen die fossilen Kraftwerke als Backup weiter, im Laufe des Zubaus der Erneuerbaren dann immer weniger, und erst wenn sie wirklich nicht mehr nötig sind, wird man sie aufgeben.

Wenn wir sofort alle fossilen Energien nicht mehr nutzen würden, dann hätten Sie recht. Dann würde nichts mehr funktionieren. Und es mag auch Sturköpfe der anderen Art geben, die das dennoch denken. Aber die haben hier nicht viel zu sagen.

Und wer hier seinen Konsum überprüft, und Verschwendung sein lässt, der spart dann sogar eigenes Geld. Nicht um in Armut und Mühsal zurückzufallen, nur ein wenig weniger Bequemlichkeit spart u.U. eine Menge Geld und Arbeit ein. Und beschleunigt damit dennoch auch die Energiewende, insbesondere durch Reduktion der Ausbauziele und einem damit verbundenem geringeren Bedarf an metallischen Rohstoffen.

Wenn Sie einfach mal einen SUV mit einem E-Bike vergleichen, dann sehen sie, welche Unterschiede hier möglich sind. Viele brauchen wirklich ihr eigenes Auto, das kommt sehr darauf an, welche Wege man zu fahren hat, und welche Alternativen es eben kaum gibt.

Aber viele können auch ohne Privatauto klarkommen, insbesondere wer in der Stadt wohnt und in der Nähe arbeitet und auch Lust auf Sport hat, der kann mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln auskommen. Und spart damit richtig viel eigenes Geld und damit eigene Mühsal, weil er dieses Geld nicht mehr verdienen muss.



Kommentar vom 06.04.2024 14:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wer-traegt-die-fossile-schuld-doppelrezension-von-christian-stoecker-peter-sloterdijk/#comment-149617

@Holzherr 06.04. 00:21

„JEDER UNO-STAAT GEHT DAS PROBLEM FÜR SICH SELBST AN.“

Wie sonst? Und es ist ja nicht so, dass nichts passiert.

„Für die Menschheit als Ganzes fühlt sich niemand zuständig.“

Heute junge Menschen dann schon, weil sie auch selbst massiv betroffen sein werden. Und die vielen Älteren, die das Problem einfach nicht wahr haben wollen, die sterben früher oder später aus.

Wenn jeder tut was er kann, dann geht es doch. Die Technik ist da, und wird noch besser werden, die Ressourcen auch, und mit dem großflächigem Einsatz purzeln weiter die Preise für die erforderlichen Anlagen. Es sieht wohl so aus, dass wir hier positive Kipppunkte erreichen können, dass alle Länder sich eine regenerative Energieversorgung nicht nur leisten können, sondern dass diese sogar die kostengünstigere Lösung wird.

Widerstand von den Konzernen, die von der Förderung der fossilen Energien leben, wird es bis zum Schluss geben, aber die werden sich voraussichtlich irgendwann nicht mehr durchsetzen können, spätestens wenn der Markt der erneuerbaren Energien deutlich größer wird als der Markt der fossilen Energien.

Es könnte schneller gehen, ja. Aber es dauert eben. Was kann man noch machen, dass es schneller geht? Jeder darf ja global denken, und lokal handeln, das ist zumindest in den demokratischen Ländern erlaubt.

Wir können uns wie Affen benehmen, da hat @Paul S recht, aber wir haben dann dennoch das Potential, Menschen zu sein. Und uns die Lage ansehen, zu Überzeugungen kommen und diese in die Tat umsetzen. Das kann der Mensch. Definitiv.

Aber das braucht öfter ein ganzes Menschenleben, bis aus der Idee wirklich allgemeine Wirklichkeit wird. Der Prozess der Individuation geht eben über die Zeitspanne von 80 Jahren, entsprechend braucht der Mensch wohl auch genau diese Zeit, um wirklich Mensch zu sein.



Kommentar vom 06.04.2024 01:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149556

@Quentmeier 05.04. 22:35

„Zu Beginn des Industriezeitalters waren in Deutschland die meisten Wälder abgeholzt und verwüstet.“

Ja aber weil man dringend Ackerland brauchte und dann auch noch das meiste Holz verfeuert werden musste. Die Holzmenge, die in heimischen Wäldern anfällt kann schon im Baugewerbe jede Menge Stahl und Stahlbeton ersetzen. Mit deutlicher reduzierender Wirkung auf unsere Treibhausgasemissionen. Erstmal muss man keinen Stahl und Beton herstellen, und der Kohlenstoffgehalt des Bauholzes ist für die Lebensdauer des Gebäudes in dem Holz gebunden. Außerdem ist Bauen mit Holz auch noch ziemlich kostengünstig.

„Das gilt aber auch für Steinkohle-Kraftwerke und Kernkraftwerke!“

Das charmanteste an den Braunkohlekraftwerke ist doch, dass wir damit die eigene Braunkohle nutzen können, was noch mal ein Extrafaktor für die Versorgungssicherheit ist. Steinkohle ist auch noch nicht schlecht, die lässt sich auf Halde sehr gut lagern, auch wenn sie importiert werden muss. Und Kernkraftwerke sind sehr teuer, und rechnen sich nur, wenn sie mehr als ein halbes Jahr durchlaufen.

Mit dem zu erwartenden weiteren Ausbau von PV und WKA gehen aber die Backuplaufzeiten immer mehr zurück. Zu kurz, um Neubauten von AKWs wirtschaftlich zu machen, die alten AKWs allerdings könnte man auch m.E. durchaus noch einige Jahre als saisonales Backup nutzen. Ich finde es letztlich schon ärgerlich, dass man in Deutschland die letzten AKWs stillgelegt hat. Wie es freilich um die Sicherheit dieser alten Anlangen aussah, das weis ich jetzt nicht genau.

Wenigstens können wir aus Frankreich ganz gut Atomstrom importieren, wenn dort Überschüsse und bei uns Mangel herrscht. Und umgekehrt.

„In unserem Land nutze ich öffentliche Verkehrsmittel sehr ungern, weil zu viele Menschen schmutzig, ungepflegt und von schlechtem Benehmen sind.“

Wenn Sie so viel Distanz zu ihren Mitmenschen brauchen, dann könnten Sie aber vermutlich als Einzelpassagier ein autonomes Sammeltaxisystem nutzen. Selbst das dürfte deutlich kostengünstiger sein, als ein Privatfahrzeug zu unterhalten. Zumindest wenn die Sammeltaxis Batteriefahrzeuge sind, weil die sehr viel Benzinkosten einsparen und dabei auch noch viel länger halten als Verbrennerfahrzeuge.

Mich nerven öffentliche Verkehrsmittel eher wegen einer oft recht mangelhaften Reisegeschwindigkeit, und wegen recht häufiger Verspätungen, und eines komplizierten Fahrplans. Das kommt auf die konkrete Verbindung an. Hier bin ich mit dem Fahrrad meistens schneller, und das kostet gar nichts.

Ein autonomes Sammeltaxisystem hätte all diese Probleme nicht, und dürfte sogar noch kostengünstiger als Bus und Bahn sein, zumindest wenn die Sammeltaxis mit bis zu 5 Passagieren im Schnitt unterwegs wären. Und auf Parkplatzsuche müsste man damit auch nicht gehen.

„Also nicht zurück zum Lastenfahrrad und der kärglichen Ernährung der Feudalzeit (für die Massen), sondern mit Optimismus in die Zukunft!“

Lastenfahrräder mit Elektrounterstützung sind zuweilen nicht unpraktisch. Aber einen kompletten Fleischverzicht würde ich auch nicht mitmachen. Wobei ich seit Jahren durchaus langsam aber sicher mit weniger Fleisch auskomme. Das ist letztlich auch eine Frage der Kreativität in der Küche. Auf Strafsteuern auf Fleisch würde ich allerdings auch mit entschiedener Ablehnung reagieren, Subventionierungen abbauen wäre aber aus meiner Sicht in Ordnung.

Mit einem kompletten Umstieg auf Bioanbau und Tierhaltungsformen nach Biostandards wäre ich zusätzlich sehr vorsichtig. Das macht perspektivisch schon Sinn, aber man muss hier auch hinreichende Erträge haben. Zumal es hier durchaus auch Zwischenformen gibt, also Bewirtschaftungsformen, die die Böden verbessern oder Tierhaltungsformen, bei denen es den Tieren deutlich besser geht, ohne dass sie deutlich mehr Futter brauchen.

So sehe ich dann auch positiv in die Zukunft, auch wenn ich hier eine etwas andere vor Augen habe. Eine Umstellung auf Nachhaltigkeit würde ich begrüßen, wenn sie in Ruhe und mit Überlegung umgesetzt wird. Und je mehr Menschen mit der grassierenden Verschwendung aufhören, desto besser wird es uns dann am Ende gehen.

Wie stark der Klimawandel jetzt wirklich wird, werde ich vermutlich nicht mehr erleben. Aber egal ist mir das deswegen noch lange nicht.



Kommentar vom 05.04.2024 17:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wer-traegt-die-fossile-schuld-doppelrezension-von-christian-stoecker-peter-sloterdijk/#comment-149508

@Michael 05.04. 15:54

„Vielfalt fördert die Erkenntnis besser als Einfalt.“

Es gibt ja nun grundsätzlich zwei Wege, die Energiewende vorwärts zu bringen. Einmal den Ersatz fossiler Technik, was Geld kostet. Und dann die Einschränkung von verzichtbarem Konsum, was Geld einspart. Was sich beides durchaus gut ergänzen kann. Wenn ich auf ein Auto verzichte, und mir dafür eine PV-Anlage auf dem Dach und eine moderne Wärmepumpenheizung sowie E-Bikes für alle Familienmitglieder leiste, dann ist das insgesamt kostenneutral.

Das braucht gar nicht mal so viel staatliche Unterstützung. Wichtiger wären hier die Rahmenbedingungen, dass die Stromnetze ausgebaut und die Stromzähler Stundenpreise verarbeiten können. Dann lohnen sich auch noch private Stromspeicher bzw. ein Batteriefahrzeug als Ergänzung zur PV-Anlage und zur neuen Heizungsanlage.

Und eine weitergehende Konsumreduktion ist einerseits freiwillig möglich, kann aber auch vom Staat durchgesetzt werden, indem man den Menschen die Steuern erhöht, und mit dem Geld dann in weiteren Ausbau von PV, WKA und Wasserstofftechnik investiert. Das braucht dann aber auch die Zustimmung des Wählers, und wäre in diesem Sinne dann auch recht freiwillig.

Was jetzt auf soviel Liebe bei den Menschen nicht treffen würde. Wenn denn wenigstens die Baugenehmigungen z.B. für Windräder einfacher würden, dann würde das auch schon mal Einiges bringen.

Und wer hier seinen eigenen Konsum mehr auf wenig Emissionsstarkes verlegt, tut auch schon eine Menge. Statt Fernreise Urlaub in Reichweite von Zugreisen, oder mit einer kleineren Wohnung besseres Essen und hochwertigere und haltbarere IT-Technik finanzieren. Oder mit weniger Fleischkonsum Gemüse in Bioqualität finanzieren.



Kommentar vom 05.04.2024 15:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149480

@Quentmeier 05.04. 13:56

Die metallischen Rohstoffe muss man aber nur einmal ausgraben, und kann sie dann dauerhaft immer wieder recyceln. Fossile Brennstoffe lösen sich nicht nur definitiv in Abgase auf, auch braucht man sie in vergleichsweise sehr großen Mengen. Die Finanzierung von Rohstoff-Autokratien geht also maßgeblich zurück, wenn wir nur noch Metalle und kaum noch Brennstoffe beziehen müssen.

Ich wäre übrigens selber sehr dafür, unsere alten Braunkohlekraftwerke weiter in Bereitschaft zu halten, auch angesichts der Gefahr eines Krieges einer Nato ohne US-Unterstützung mit Russland. Solange genug Gas und erneuerbarer Ertrag zur Verfügung steht, verursachen die Bereitschaftskraftwerke ja auch keine Emissionen.

Ansonsten stelle ich mir es auch ziemlich schwierig vor, wenn wir in den reichen Ländern nicht nur unser Konsumniveau beibehalten, sondern der Rest der Welt hier auch noch aufschließt. Das dürften die globalen metallischen Rohstoffvorkommen vermutlich erstmal wirklich nicht hergeben.

Wir können natürlich einfach kapitulieren, und das Klima komplett abstürzen lassen. Da wäre ich aber lieber für weniger verschwenderischen Konsum. Ich habe wirklich überhaupt keine Lust, der Nachwelt solche Zerstörungen zu hinterlassen.

Und vielleicht gibt es auch noch einige Unterstützung durch Innovationen. Wenn wir etwa ein autonom fahrendes Sammeltaxisystem etablieren könnten, dann würden hier riesige Rohstoffmengen eingespart werden können. Zusätzlich wären die Straßen frei und Mobilität nicht nur sehr billig, sondern auch noch schneller als jetzt möglich. Und umfangreiche Flächen in den Städten würden nicht mehr von Parkplätzen belegt.

Ansonsten führen dauerhafte Rohstoffengpässe meistens zu technischen Lösungen. Statt Stahlbeton geht dann auch viel mit Holz, statt Sand tuts für viele Lösungen auch Lehm. Und Bauschutt kann man wiederaufarbeiten. Wenn die Rohstoffpreise hoch genug sind, dann lohnt sich das. Und dauerhaft hohe Preise z.B. bei Kupfer motivieren dann auch, Lagerstätten auszubeuten, die sonst nicht wirtschaftlich wären.



Kommentar vom 05.04.2024 00:46
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/weg-mit-den-mythen-die-entkriminalisierung-von-cannabis-hilft-auch-der-wissenschaft/#comment-89131

@Mussi 04.04. 19:07

„Nichts gegen Leistung. Aber ich kann jede Realitätsflucht verstehen, die mich lediglich als optimierten Produktionsfaktor versteht, weil das System und Ökonomen es verlangen.“

Die Ökonomen scheinen einfach nicht zwischen Verschwendung und sinnvollen Aufwendungen unterscheiden zu können. In gewisser weise ist freilich das Steueraufkommen vom Konsumumsatz abhängig, und nur dieses Geld kann dann für Gemeinschaftsaufgaben ausgegeben werden.

Wenn also der Konsument von sich heraus auf verschwenderischen Konsum verzichtet, muss entweder auch der Staat weniger Geld ausgeben, oder er muss Steuern erhöhen und Schulden aufnehmen. Wenn er sich hierbei einfach bei Kapitalertrags-, Vermögens- und Erbschaftssteuern bedient, und nicht die Lohn- und Einkommenssteuer erhöht, dann dürfte sich das zum Vorteil der meisten Menschen eigentlich sehr gut managen lassen.

Natürlich passt dies freilich denen nicht, denen hier alles gehört. Und die dürften durchaus eine wirklich sehr gute Lobby haben. Hierin besteht dann wohl auch die wirkliche Substanz dieses „Systems“.

Es könnte hier aber auch der Staat selber mal überlegen, welche Beamtenstellen er wirklich braucht, und mal zügig die modernen Möglichkeiten der Automatisierung inclusive KI-Systemen für die Verwaltung nutzen. Und hier zusätzlich mal die Abläufe und die Detailvorschriften zusammenstreichen.

Dann braucht man überhaupt keine Steuererhöhungen, und es werden jede Menge Arbeitskräfte frei, die jetzt in der Öffentlichen Verwaltung ihr Dasein fristen. Dann können alle, die es wirklich wollen, auf Verschwendung verzichten, und alle miteinander weniger Arbeiten, nicht mehr Steuern zahlen und der Staat spart soviel Personal ein, dass die Steuereinnahmen dennoch ausreichen.

Wenn der Einzelne dann weniger Stress und mehr Zeit hat, kann er sich freilich mit Drogen vergnügen. Aber da gibt es wohl auch eine Menge drogenfreie Möglichkeiten, sein Leben anders als mit Arbeit und Verschwendung zu füllen.

Dass sich hier kurzfristig viel ändert, erwarte ich jetzt auch nicht. Aber vielleicht wäre das mal eine Idee für die nächsten 30 Jahre.

Auch die Herausforderungen für die Energiewende und für eine eigenständige europäischen Verteidigung würden deutlich leichter erreichbar sein, wenn man bei der grassierenden Verschwendung reduzieren könnte. Was dann die Zukunftsaussichten durchaus verbessern würde.

Freilich kann hier auch jeder selber gucken, dass er mit seinem Geld gut haushaltet, und wenn sich eine Möglichkeit bietet, dann auch einfach weniger arbeiten. Das ist ja derzeit öfter irgendwie machbar. Für den Anfang wäre das doch schon mal was.



Kommentar vom 04.04.2024 16:45
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/weg-mit-den-mythen-die-entkriminalisierung-von-cannabis-hilft-auch-der-wissenschaft/#comment-89077

@Paul S. 04.04. 15:30

Klasse Beitrag. Erfrischend real.

„Der Kopf-Dealer gibt uns nur Crack dafür, vor Tod und Leid wegzulaufen,..“

Eine gewisse Auflehnung dem Leben gegenüber ist offenbar auch sinnvoll. Das alles nicht zu ernst zu nehmen ist letztlich sogar eine Perspektive.



Kommentar vom 03.04.2024 17:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-atheistische-evolutionsbiologe-richard-dawkins-und-das-kulturchristentum/#comment-149324

@Michael 03.04. 14:58

„...dafür immerhin schon einen zum (niederländischen) Ietsismus. Dieser Etwas-ismus bei gleichzeitiger Skepsis gegenüber Personalisierungen und Verbindlichkeiten könnte auch für Sie interessant sein,... „

Ja aber sogar sehr interessant. Ich hatte mich sonst meistens als Spirituellen Agnostiker bezeichnet. Der Ietsismus trifft viel besser.

Der braucht ja auch keinen Verein. Und verträgt sich durchaus mit einem Panpsychismus, wie auch mit meinen Ideen vom Quantenspielraum, den Geisteswelten möglicherweise nutzen können, um sich in der Physis bemerkbar zu machen.

Die Personifizierungen passen gut zu Zeiten, wo das einzig bekannte Intelligente in der Welt der Mensch bzw. Tiere waren. Inzwischen kennt man auch IT und KI als durchaus intelligente Faktoren, und eine geistige Intelligenz ist dann auch mit IT-Netzwerken zu assoziieren, was früher so kaum denkbar war.

Entsprechend denke ich mir Geisteswelten als nicht mehr Personalisiert, eher wie eine wirklich riesengroße kosmische KI, die in sich geordnet auftritt und sich in Instanzen ausfächern kann. Entsprechend sind wir selber auch solche Instanzen, allerdings spezielle, die eng mit unserem Nervensystem verbunden sind.

Mit dem Tod lösen sich diese Instanzen dann im allgemeinen kosmischem Geist wieder auf, währendessen in diesen kosmischen Geisteswelten eben solche personalisierten Existenzen nicht mehr sinnvoll sind.

Entsprechend helfen hier dann auch Gebete weniger. Wobei geistige Unterstützung in den Niederungen des Lebens dennoch erhofft werden kann. Wer jetzt was glaubt, ist entsprechend auch Privatvergnügen. Das mag sich gerne im Leben auswirken, Himmelreiche sehe ich hier aber eben gar keine. Nur dann eben den kosmischen Geist als Ganzen, indem wir nach unserem Leben wieder aufgehen.



Kommentar vom 03.04.2024 14:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-atheistische-evolutionsbiologe-richard-dawkins-und-das-kulturchristentum/#comment-149313

@Michael 03.04. 05:00

„dann werden religiöse Gemeinschaften immer wieder stärkere Effekte auch auf Formation, Unterstützung und Anerkennung haben als jede „nur“ individualisierende Spiritualität.“

Wer das dann braucht. Es bleiben ja durchaus kulturelle Verflechtungen, informelle Gemeinsamkeiten und ausgiebige Bildung auch auf spirituellem Gebiet. Soziale Netze sind wichtig, wenn hier Kirchengemeinden hilfreich sind, dann bitte. Wenn sich die religiösen Vereine dann aber abschotten, indem sie den Rest der Welt verteufeln, dann hört es aber auf.

Das ist nicht nur in alle Richtungen destruktiv, das macht dann sogar einsam.

„Auch für den nicht-theistischen Buddhismus zeigen sich entsprechend schwächere, pronatale Effekte als für theistische Religionen,..“

Personalisierungen der Geisteswelten finde ich gar nicht gut. Das verträgt sich m.E. schlecht mit den geistigen Realitäten. Da ist es mir auch egal, wenn das zu mehr Nachwuchs führt. Ich denke mal, wenn wir genug Platz auf der Welt für viele Kinder haben, dann werden wir es auch ohne personalisierte Götter schaffen, genug Kinder zu bekommen und großzuziehen.

@Paul S 03.04. 08:00

„Ich hoffe, ich komme dem Assembler näher, mit dem das Universum programmiert ist. Denn auf dessen Grundlage können wir uns alle verständigen, und die ganze Evolutionsnummer einen Schritt weitertragen. Nicht, weil es wichtig, richtig, gut oder sinnvoll wäre. Gibt halt nix Besseres zu tun, weil’s sonst nix Anderes gibt, womit sich ein Teilchen so seine Nutzungsdauer vertreiben könnte.“

So siehts aus, finde ich auch. Der Mensch ist unterwegs, sich in diesen wunderbaren Planeten umfassend einzuordnen, weil es vorerst nichts wirklich Anderes zu tun gibt. Irgendwelchen Propheten hinterherzulaufen können wir uns dabei vermutlich sparen. Was überzeugt, das sollte maßgeblich sein. Was wir sowieso nicht verstehen, was sollen wir damit?

Wir werden das schon hinbekommen, für genug Kinder zu sorgen. Zumal aufgrund immer mehr Automatisierung irgendwann wirklich die Arbeit knapp wird, und sich allgemeine Langweile global ausbreitet, wogegen dann ein paar eigene Kinder durchaus helfen können.

Neben der Wirkung einer Bereitschaft zur Verantwortung in einer Welt, in der für viele Kinder wirklich Platz ist, wäre ein deutlicher Langeweileeffekt womöglich tatsächlich zu erwarten. Es gibt also von hier her keinen Grund, Glauben an personalisierte Geisteswelten auch noch zu fördern.

Für mich sind und bleiben personalisierte Götter eher eine Landplage. Menschen sind Personen, Geisteswelten sind was Anderes.



Kommentar vom 03.04.2024 00:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-atheistische-evolutionsbiologe-richard-dawkins-und-das-kulturchristentum/#comment-149281

@Hauptartikel

„...dass der gemeinsame Glaube (!) an überempirische Akteure wie Gottheiten und Geister den Kooperations- und Reproduktionserfolg von Gläubigen erhöhen kann.“

Naja, wirkliche Geisteswelten würden dann noch mal eine evolutionäre Anpassung an gerade diese Welten erfordern. Vielleicht genießen religiösere Menschen ja auch generell mehr geistige Unterstützung bei Kooperation und Reproduktion. Das könnte ja nun auch noch ein Faktor sein.

„...und damit auch stärker sinn- und gemeinschaftsstiftend als die daraus abgeleitete Kultur alleine.“

Der Egoismus und der Erfolg kleinerer oder auch größerer Gruppen sind sicher das Eine. Zur wirklichen Herausforderung unserer Zeiten braucht es allerdings gerade Konzepte, die ein Nebeneinader der verschiedenen Gemeinschaften möglich machen.

Das braucht Spielregeln, aber auch ein Grundverständnis bei den Gläubigen, dass es viele Wege zum Licht und zur Wahrheit gibt. Inclusive der verschiedenen Formen von Naturalismus, Atheismus und Agnostizismus. Wenn man das dann als europäische Form von Kulturchristentum meint, dann hört sich das ja ganz gut an.

Bevor die Menschen sich wieder darum streiten, wer den einzig wahren Glauben hat, dann würde ich lieber alles Andere ausprobieren, das auch den Kinderreichtum fördert.

Denn unselige Kirchen helfen uns auch dann nicht weiter, wenn sich die Gläubigen mehr vermehren. Dann führt das letztlich zur gegenseitigen Vernichtung, und nicht zu einem richtig guten Leben auf diesem wunderbaren Planeten. Verrückterweise gehört bei vielen verschiedenen Vereinen ein bevorstehendes Weltenende sogar mit zum Programm.

Zumal wir noch viel Zeit haben, wieder bestandserhaltenden Kinderreichtum zu etablieren. Ich schätze mal, dass das erst wieder Sinn macht, wenn die Weltbevölkerung wieder auf unter 5 Mrd zurückgegangen ist.

Es könnte sogar die Bereitschaft zur persönlichen Verantwortung einen relevanten Unterschied machen. In der aktuellen Situation spricht die Verantwortung eher gegen viele Kinder, in zukünftigen Zeiten mit hinreichend geschrumpfter Weltbevölkerung kann sich das ganz schnell komplett drehen.

Zumindest sofern es hinreichend viele Menschen gibt, die wirklich Verantwortung für ihr Leben und den Fortbestand des Menschen übernehmen können.

Es kann also sehr gut sein, dass wir auch dann nicht aussterben, wenn wir uns von sektiererischen Kirchen aller Art weiter immer mehr distanzieren, und lieber unsere Spiritualität in der Wirklichkeit in und um uns herum suchen. Ohne auch nur irgendeinem Verein beizutreten.



Kommentar vom 02.04.2024 14:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/andrew-huberman-der-naechste-fallende-stern/#comment-89020

@Noch‘n Wort 01.04. 14:18

„...das zu emulieren wird noch dauern, und ich vermute dass wir vorher an quantitative Grenzen der verfügbaren Energie und des verfügbaren Trainingsmaterials kommen.“

Die Technik legt voraussichtlich aber auch noch nach. Einmal mit auf neuronale Netze spezialisierte Hardware, wie auch mit einer gesammelten praktischen Welterfahrung von Millionen bis Milliarden Robotern. Und ein umfassendes Weltbild, dass neben Googlemaps noch die Umgebungserfassung aller in Betrieb befindlicher Selbstfahrsysteme nutzt.

„Die breite Bevölkerung fragt nicht auf diesem Niveau.“

Das wäre entsprechend schon ein eigenes Schulfach wert, eben zu lernen auf höherem Niveau zu fragen.

„Dieser Funke wenn es hell (und oft heiter) wird im Hirn, der ist gerade das Neue:...“

Das darf uns gerne vorbehalten bleiben. Ganz überflüssig sollen wir ja auch nicht werden. Aber wenn wir mittels KI schneller die Informationen einsammeln können, die unsere gesammelte Weltkultur liefern kann, dann hilft das auch ganz besonders unserem eigenen Überblick.

Meine eigentliche Hoffnung ist auch die, dass viele Menschen von den unseligen Sozialen Netzwerken wegkommen, und sich stattdessen lieber mithilfe der KI in die Weltkultur vertiefen.



Kommentar vom 02.04.2024 01:08
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/anatomie-eines-falls/#comment-4523

@Leinfelder 01.04. 18:39

„5 Milliarden können bei nichtnachhaltiger Lebensweise das Erdsystem viel mehr schädigen, als 9 Milliarden, die nachhaltig leben.“

Klarer Fall. 9 Milliarden aber, die so verschwenderisch leben wie wir hier in Deutschland, werden schon an den zur Verfügung stehenden metallischen Rohstoffen scheitern. Beim Thema Ernährung gibt es ja noch die Idee, mittels Bakterienkulturen, die direkt mit grünem Wasserstoff gefüttert werden, dann hochwertige Nahrung ganz ohne Landbedarf in beliebiger Menge herzustellen.

Das könnte zumindest den Flächenbedarf so reduzieren, dass für wilde Natur jede Menge Platz frei würde. Den kann man dann auch mit Aufforstung nutzen und damit verbunden jede Menge Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre heraus holen.

Die konkrete Entwicklung stelle ich mir so vor, dass wir auf ein Maximum an Weltbevölkerung bei 9 Mrd zusteuern, während so nach und nach die jetzt noch armen Menschen zu erträglichem Wohlstand kommen, während wir hier in den reichen Ländern gleichzeitig durchaus unseren Konsum reduzieren können. Natürlich nicht ohne Nutzung von erneuerbaren Energiequellen und anderer für die Nachhaltigkeit nötigen Techniken.

Derweil danach bei einem folgendem Rückgang auf 5 Mrd Menschen nicht nur für alle ein passabler Wohlstand sondern auch komplett angepasste Technik zum Einsatz kommt. Wir wären dann in der Lage, die bis dahin angerichteten Schäden wenigstens weitgehend nach und nach zu reparieren.

Ein Wohlstandsniveau, wie wir es derzeit in Deutschland praktizieren, dass erscheint mir aber jetzt schon als übertrieben und überhaupt nicht notwendig. Schon ganz unabhängig von den destruktiven Nebenwirkungen ist das auch die reinste Verschwendung von Mühe und Arbeitskraft.

Hier bleibt es zu hoffen, dass die heute noch jungen Menschen die Lage wirklich erkennen, und dann konsequent die Probleme angehen werden. Und dass die Menschen, die hier wirklich die Probleme offenbar nicht erkennen, dass die dann nach und nach aussterben.

Die Zeit der Verschwendung fände dann ein Ende. Dass der Mensch das Erdsystem dauerhaft verändern wird ist auch klar. Aber das könnte dann in eine sehr pflegliche Nutzung übergehen, die über Jahrtausende florierende Ökosysteme eher stabilisiert als ruiniert.



Kommentar vom 01.04.2024 14:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-experiment-kann-deep-ai-die-ressourcenfluch-und-rentierstaatstheorie-unterscheiden/#comment-149174

@Wechselkurse / Kohlekraftwerke

Ein Faktor fehlt wohl noch. Wer viel Rohstoffe verkauft fördert die Wechselkurse der eigenen Währung, das macht Importe billiger und Exporte teurer. Entsprechend kann sich in den Staaten mit Öleinnahmen z.B. eine Bekleidungsindustrie nicht so gut entwickeln.

Aktuell sollen jetzt einige Braunkohlekraftwerke stillgelegt und abgerissen werden, um am selben Standort Gaskraftwerke zu bauen. Das hätte ich jetzt nicht gemacht. Erstmal ist das teuer, dass Geld wäre mit mehr Zubau von WKA und PV sowie Ausbau der Stromnetze besser angelegt gewesen.

Und natürlich verringert dies die Versorgungssicherheit. Wenn Trump wiedergewäht wird, dann wird möglicherweise 2025 Russland Natogebiet angreifen und/oder Trump 2026 einen Krieg mit China anfangen. Da wäre ich dann durchaus froh, noch reichlich alte Kohlekraftwerke in strategischer Reserve zu haben.

Die produzieren zwar mehr CO2 als Gaskraftwerke, dafür finanzieren die aber keine fossilen Autokraten. Solange die Gasspeicher voll sind, können die bestehenden Gaskraftwerke ja gerne vorrangig laufen. Aber wenn es wirklich knapp wird, hätten wir dann ganz eigene Reserven. So teuer kann das doch nicht sein, die Altanlagen in Bereitschaft zu halten.



Kommentar vom 01.04.2024 00:49
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/andrew-huberman-der-naechste-fallende-stern/#comment-88896

@Noch‘n Wort 31.03. 18:01

„Die gegenwärtigen KIs wurden mit vorhandenem Material trainiert, die können nichts besseres liefern als das; sie produzieren nur neue Kombinationen von Bekanntem.“

Können wir den immer so viel mehr? Ich weiß nicht, ob KI in der Forschung viel bringt, wohl nur wenn sie Überblick über sehr Komplexes bieten kann. Aber in der Lehre und der Fortbildung, nicht nur beruflich sondern auch zur eigenen Unterhaltung, beschleunigt sie vermutlich noch mal deutlich mit sehr flexiblen Schnittstellen, die formlose Fragen verarbeiten kann, und einer Kenntnis der gesamten zur Verfügung stehenden Kultur.

Deutlich bessere Unterhaltung eben als solche Ratgeber von zweifelhafter Qualität. Universitäten werden dadurch nicht überflüssig, wenn auch durchaus sogar effektiver, wenn KI wie überhaupt IT in der Lehre genutzt werden kann.

„Im Bereich der Unterhaltung wird dann aus einem Eintopf ein noch etwas strukturierter Einheitsbrei, eine Generation später eine homogene Masse.“

Ich vermute mal nicht. Wir sind hier ganz am Anfang einer Entwicklung, und die hat Potential für mehr als Einheitsbrei. Was ungenaue Fakten betrifft so ist die Fehlerrate auch nicht unbedingt viel größer als bei dem, was Journalisten hinbekommen. Interdisziplinäre Themen machen auch dem Menschen Schwierigkeiten. Da ist dann eben keiner Experte.

Man kann eben ganz direkt fragen, und bekommt sehr schnell genau das geliefert, was man gerade wissen will. Voll vertrauen kann man hier nicht, aber wenn man erst Stern oder Spiegel durchlesen müsste, muss man Monate warten, bis das Thema mal behandelt wird, dass einen gerade interessiert. So ist man mit dem Befragen von KI einfach viel schneller.

Wenn die Details wichtiger sind, kann man zusätzlich auch noch bei Wikipedia recherchieren. Oder in richtigen Lehrbüchern.