www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/03 (T.J.)


Kommentar vom 31.03.2024 01:06
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/andrew-huberman-der-naechste-fallende-stern/#comment-88827

@Stephan 30.03. 20:40

„Wir nennen das: Freiheit.“

Sorgen mache ich mir eher um die Leute, die nicht merken, dass das alles wenig Substanz hat. Spätestens mit den finanziellen Aspekten wäre mir klar, dass ich vermutlich meine Zeit verschwende.

Medienkompetenz zu fördern scheint mir immer wichtiger zu werden. Möge die KI zukünftig weit bessere Unterhaltung bieten, dann braucht man nicht mit sowas seine Zeit verschwenden.



Kommentar vom 30.03.2024 14:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/augustinus-und-die-natur-des-boesen-zwischen-manichaeismus-und-platonismus/#comment-148958

@Michael 30.03. 05:53

„..der sich im Dialog mit den Mitmenschen, der Transzendenz und der Wissenschaft immer wieder riskiert und erneuert.“

Wir haben hier einen Welterfahrungspluralismus, den wir nicht loswerden, und den man einbeziehen muss. Und auch die Wissenschaft ist nicht am Ende ihrer Arbeit, da kommt immer wieder noch mal Neues nach. Entsprechend ist der lebendige Dialog grundlegend.

„Es bestehe ein Recht, gar eine Pflicht zur Selbstverteidigung.“

Auch im Strafrecht gibt es das Recht zur Notwehr. Aber eben auch die dennoch verbotene Überschreitung der Notwehr. Unbestritten hat also die Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung, welches klar die Zurückeroberung der verlorenen Gebiete einschließt. Ob dieses die Mühe wert ist, ist eine andere Frage.

Keine Frage wäre m.E., dass man weitergeht, und Russland von der Putindiktatur befreit, um wirklich sicher zu stellen, dass Putin nicht noch mal angreift. Das wäre m.E. durchaus eine Überschreitung der Notwehr.

Ähnliches sieht man im aktuellen Israelkonflikt. Offenbar versucht man hier, den tätigen Antisemitismus gewaltsam aus der Welt zu schaffen. Dass das nicht gelingen kann, dürfte eigentlich klar sein. Angesichts der zahlreichen Antisemiten in der gesamten muslimischen Welt steht man hier außerdem einer ziemlichen Übermacht gegenüber.

Auf 7 Millionen Israelis kommen dann schätzungsweise 700 Millionen Muslime. Die sind zwar nicht alle Antisemiten, aber jede Mengen davon.

Letztlich muss sich Israel wehren, aber es empfiehlt sich hier dennoch, Maß zu halten und mittel- und langfristig auch die eigenen Ressourcen zu schonen.

Hat man in Israel überhaupt einen Plan, wie man dauerhaft überleben kann? Ein Ende der fossilen Ära wäre eine Perspektive, ja. Die Araber müssten eine produktive Wirtschaft hinbekommen, dann brauchen sie die Juden nicht mehr als Sündenbock.



Kommentar vom 30.03.2024 01:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/augustinus-und-die-natur-des-boesen-zwischen-manichaeismus-und-platonismus/#comment-148893

@Michael 29.03. 20:55

„Augustinus konnte die Weltkriege und Genozide, auch die ABC-Waffen des 20. Jahrhunderts noch nicht erahnen.“

In modernen Zeiten nehmen durchaus auch die Möglichkeiten zu, sich gegenseitig umzubringen. Um so mehr lohnt es sich, ein friedliches Zusammenleben zu suchen. Und gleichzeitig steigen auch die Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere in Demokratien.

Gerade die freie Kommunikation in den Demokratien sorgte wohl vermutlich auch dafür, dass funktionierende Demokratien noch nie Krieg gegeneinander geführt haben.

Wenn nur der wirkliche Horizont schon den Anderen einschließt, ist schon eine Menge gewonnen.

Derweil Wissenschaft und Technik ziemlich viel Erweiterung des Horizontes leisten konnte. Genau deswegen greifen ja auch dualistische Verschwörungsmythen meistens auch ganz gezielt die Wissenschaft an.

Ein aktives Böses kann ich durchaus nicht erkennen, nur Dominanz und Rücksichtslosigkeit. Und dies ist auch nicht immer Böse. Dominanz kann auch hierarchische Strukturen schaffen, die am Ende produktiv sein können, und man kann auch nicht auf jeden Rücksicht nehmen, und muss auch mal Grenzen setzen, und sein eigenes Ding durchziehen. Hier sind dann die maßlosen Exzesse von Dominanz und Rücksichtslosigkeit die eigentlichen Treiber des Bösen.

Der Horizont, auch als Folge von Bildung, mag wirklich wichtig sein. Und auch hier kann KI wohl sehr hilfreich werden. Wenn sich die Leute endlich mal auf die Suche nach Erkenntnis machen, und eigenes Recherchieren immer einfacher und effektiver ist, müsste sich das auch direkt auf die Horizonte der einzelnen Menschen auswirken.

Je weiter der Horizont, je weiter die Bereitschaft zum Gemeinsinn und je realistischer die Einschätzung der Anderen, desto weiter kann dann wohl auch der Monismus reichen. Was nicht heißen muss, dass der Monismus nicht wehrhaft sein kann und sein muss.

Die Tätigkeit von Streitkräften sind freilich durchaus immer Exzesse von Dominanz und Rücksichtslosigkeit, aber wir kommen da offenbar noch nicht ganz dran vorbei. Da wir aber durchaus reich genug sind, dass wir so viel Aufrüsten können, dass niemand es wagt uns anzugreifen, gibt es hier durchaus Chancen, mit ziemlich wenig Krieg auszukommen.



Kommentar vom 29.03.2024 17:14
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/anatomie-eines-falls/#comment-4507

@Verantwortung

Auch ohne Anthropozän dürfen wir verantwortlich mit diesem Planeten umgehen. Wenn die Zukunft günstig weiter geht, hören wir auf fossile Energieträger auszugraben, schrumpfen wieder auf 5 Mrd Weltbevölkerung und etablieren eine sehr weitgehende Kreislaufwirtschaft.

Wenn jetzt noch eine Abkehr von jeder Verschwendung dazu kommt, dann geht das einmal recht schnell, und anderseits brauchen wir weniger metallische Rohstoffe dafür.

Die Naturräume können sich dann erholen, und in recht passablen Zuständen florieren. Während sich gleichzeitig die Landwirtschaft selbst zu florierenden Ökosystemen weiter entwickelt.

Wie man sich vorstellen kann, unterscheidet sich eine Zukunft, die von Verantwortung des Menschen dominiert wird deutlich vom Raubbau der letzten 70 Jahre. Entsprechend geht hier auch ein Anthropozän, das von menschlicher Verschwendung geprägt war, gar nicht mehr viel weiter, und wird von einer verantwortungsvollen Lebensweise der Menschen abgelöst.

Wir hätten dann einerseits ein extrem verschwenderisches Event von in etwa nur 100 Jahren Dauer, dass dann aber von einer eher gärtnerischen Lebensweise inmitten einer umfassenden Kreislaufwirtschaft dauerhaft abgelöst wird.

Wir sind mitten auf dem Weg dahin, scheint mir. Immer mehr kümmert sich der Mensch um die Natur, schützt Arten und renaturiert Lebensräume. Und ist dabei auf Techniken umzusteigen, die keine destruktiven Nebenwirkungen haben.

Was länger bleiben kann, das sind freilich wärmere Zustände. Aber so schlecht muss das vielleicht gar nicht sein, ein Wechsel von Kalt- und Warmzeiten ist für Mensch und Natur auch alles andere als optimal.

Klar müssen wir erstmal die weitere Erwärmung durch unsere Treibhausgasemissionen abstellen, aber wie es die nächsten Jahrhunderte weiter geht, insbesondere ob wir uns entschließen, die Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre zu entfernen, das werden wir dann sehen, ob und wie weit das wirklich Sinn macht.

Entsprechend dürfte es mit dem Menschen dauerhaft günstig weiter gehen, und dass wir eben lernen, unseren Planeten richtig gut zu pflegen und uns untereinander wirklich gut zu vertragen.



Kommentar vom 29.03.2024 15:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/augustinus-und-die-natur-des-boesen-zwischen-manichaeismus-und-platonismus/#comment-148843

@Nicker 29.03. 13:54

„Was es zur Liebe zu sagen gibt : Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand.“

Was ist die Liebe? Eine Kombination von Verantwortung und Zuneigung?



Kommentar vom 29.03.2024 13:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/augustinus-und-die-natur-des-boesen-zwischen-manichaeismus-und-platonismus/#comment-148838

@Mussi 29.03. 06:23

„Ich würde Prinzipien, die wir nicht linear begründen können, trotzdem auch eher der Natur zuschreiben.„

Jetzt wird es eventuell missverständlich. Einmal kann man Natur und Kultur als Gegensätze konstruieren. Das eine passiert von selber, das andere fügt der Mensch hinzu.

Und dann kann man Naturalismus als Ausschluss von Geisteswelten definieren, oder eben nicht, und Geisteswelten der Wirklichkeit zuordnen. Der eine glaubt dann, dass absolut alles mit rechten Dingen zugeht, der andere sieht hier Geisteswirkungen, mehr oder weniger konkret, aber definitiv im Bereich des Möglichen.

Insbesondere wenn es um die Natur der eigenen psychologischen Existenz geht, werden dann Geisteswelten akut relevant. Und gleichzeitig bekommt hier ein Reduktionismus Schwierigkeiten mit der Wirklichkeit. Die Evidenz der inneren Erlebniswelten ist reduktionistisch schwierig zu erklären.

Entsprechend kann man Geisteswelten und Geisteswirkungen durchaus als der Natur zugehörig sehen, und uns selbst mitsamt psychologischer Existenz als Teil der Natur einordnen.

@Nicker 29.03. 09:12

„Anmerkung: Auf Abstraktion und Substantivierung beruht die Philosophie. Einfach denkende Menschen schätzen deshalb die Philosophie gering. Die lehnen Substantivierungen ab.“

Was ihnen allerdings in keinster Weise weiterhilft. Unser Denken ist speziell, ja. Aber wir haben nichts Besseres, um die Welt und uns selbst zu verstehen. Zumindest, solange man die Mathematik als Fortsetzung des Denkens einordnet, und in der Folge auch Computersimulationen als noch weitere Fortsetzung unseres Denkens betrachtet.

Je mächtiger allerdings KI wird, desto eher macht sie sich immer mehr selbstständig, und geht über uns hinaus. Wenn sie auch immer in uns ihre Grundlage hat.

Wie weit die KI dabei noch kommt, ist eine sehr spannende Frage. Am Ende versteht sie wirklich die Welt, und wir können es noch nicht mal nachvollziehen.



Kommentar vom 29.03.2024 00:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/augustinus-und-die-natur-des-boesen-zwischen-manichaeismus-und-platonismus/#comment-148814

@Mussi 28.03. 17:51 / 19:05

„Was sehen Sie als Konsequenz aus dem ‘Naturalistischen Fehlschluss’?“

Nicht alles was natürlich ist, ist nicht immer gleich das Richtige? Insbesondere Geisteswirkungen sind denn wohl eher Ausnahmen, wenn die Dinge eben nicht immer einen günstigen Verlauf nehmen, wenn alles wie gewohnt abläuft.

Das gilt aber auch für die menschliche Vernunft. Die ist eben durchaus fähig, spezielle Situationen zu erkennen, wo man den natürlichen Verlauf lieber unterlässt, um was Überlegteres zu tun.

„Ich leg mal vor: ist der ‘Infinite Regress’, die Rekursion und die Ambivalenz naturalistisch?“

Rekursion ist offenbar Bestandteil unseres Bewusstseins, wenn auch kein endloser. Sicher von Natur aus. Auch hier muss man immer gucken, was konkret dabei herauskommt, und sehen, was Vernünftiges zu finden. Ambivalenz gehört auch dazu, oft genug sind die Situationen vielschichtig.

Hier mögen Geisteswelten uns unterstützen, aber unser eigenes Vermögen Probleme zu lösen bleibt dennoch immer wohl als Erstes gefragt. In praktischen Fragen, aber wohl auch in Glaubensfragen. Insbesondere wenn das wirklich alles nicht reicht, dann können Spiritualität und vielleicht sogar Religion weiterhelfen.

So haben wir eine durchaus ständig aktive Schöpfung, die uns unterstützt wo es nötig und praktikabel ist, und am Ende auch eine persönliche Erlösung, in der wir unseren Frieden mit uns selber finden können. Die Welt darf darüber hinaus gerne weiterleben, auf diesem wunderbaren Planeten noch gerne mindestens 500 Millionen Jahre.

Wie lange der Mensch dabei ist, ist eine andere Frage. Wirklich auszurotten sind wir wohl beim besten Willen nicht, wir sind einfach viel zu flexibel dazu. Aber wir werden vermutlich die Kurve kriegen, die Ökosysteme in einem brauchbaren Zustand zu belassen.

Für die fernere Zukunft ist womöglich eine Diversifizierung unserer Spezies denkbar, auf Skalen von Millionen Jahren. Von mir aus sogar ein Ableger, der auf den Aufenthalt in Raumstationen und Raumschiffen ausgelegt ist. Hier könnte sogar Gentechnik sinnvoll werden.



Kommentar vom 28.03.2024 17:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/augustinus-und-die-natur-des-boesen-zwischen-manichaeismus-und-platonismus/#comment-148802

@Folge 184 zur “Zukunft der Religion”

Tja, die alte Frage, wie geht das, dass so viele Glaubensvarianten existieren, die alle glauben, dass sie die einzig wahren sind. Das ist ja nun Wirklichkeit. Das steckt dann irgendwie in uns allen, C.G. Jung würde sagen, das ist ein Archetypus.

Entsprechend dann auch die Versuchung, mit einem Monismus in den Kriegszug gegen jeden Dualismus zu ziehen. Dem muss man offenbar gezielt entgegendenken, das steckt einfach zu tief in uns drin.

Die Frage bleibt: Nichts soll uns davon abhalten, über jeden Tellerrand zu gucken, und dann doch Gemeinsamkeiten zu finden. So wie auch Wissenschaft immer wieder aufs neue versucht, wirkliche Erkenntnisse wenigstens zu suchen.

Interessant die Idee, Schöpfung und Apokalypse umzudeuten. Als eine Schöpfung, die jeden Tag neu stattfindet, und eine Apokalypse ebenso im Kleinen als kleine persönliche Erlösung zu suchen.

Und Hoffen zu dürfen, wie auch nicht wissen zu müssen, sollte uns erlaubt sein.

Und doch sehe ich Spiritualität nicht nur als hoffenden Glauben, sondern auch als handfeste Vermutung wie auch als persönliche Kenntnis durch persönliche spirituelle Erfahrung.

Welche m.E. womöglich zukünftig sogar einen Weg in die Wissenschaft finden könnte. So weit sind wir allerdings in der Tat noch nicht.

Uns aber Zeit mit dem Leben zu lassen, und nicht ständig nur auf immer mehr Umsatz hin zu arbeiten, das dürfte durchaus auch noch mal ein Gebot unserer Zeit zu sein.

Gerade auch in der Auseinandersetzung mit Dualisten in Russland, die offenbar militärische Anstrengungen erfordern. Gerade auch, weil andere Dualisten in den USA möglicherweise aus der Nato aussteigen werden, und wir für unsere Verteidigung dann alleine sorgen müssen.

Ebenso brauchen wir offenbar auch eine konsequente Energiewende, aus ökologischen wie aus politischen Gründen. Auch das fällt deutlich leichter, wenn wir unsere eigene Verschwendung abbauen, und uns stattdessen vielleicht auch mehr um das wirkliche Leben um uns herum kümmern.



Kommentar vom 28.03.2024 01:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148760

@Holzherr 27.03. 12:37

„Mit Intelligenz und Bewusstsein geht man quasi eine Sprossenleiter hoch, von der man nicht weiss wieviele Sprossen sie besitzt und ob sie überhaupt irgendwohin führt.“

Was ja nun eine spannende Sache ist. Wir werden es sehen, was wir selber noch finden, was die aktuelle Kultur in den nächsten 50 Jahren für Wege geht, und was die Jahrtausende darauf bringen werden. Und nicht nur beim Menschen, sondern auch in künstlichen Systemen.

Darüber hinaus vermute ich Geisteswelten, die sowieso schon von Anfang an zum Kosmos gehören. Und die auch ganz direkt mit uns und den Maschinen wechselwirken können. So geht dann alles noch etwas weiter, gründlicher, und es passt alles besser zusammen.

Was zählt ist dann aber, was dabei herauskommt. Insbesondere ob der Mensch die Kurve kriegt, und nicht den Planeten ruiniert, sondern sich hier so einrichtet, dass doch noch alles ganz gut funktioniert. Soweit ist es zumindest bisher absehbar, wo die aktuellen Herausforderungen liegen.



Kommentar vom 27.03.2024 17:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/es-passiert-bereits-die-emergenz-eines-digitalen-globalen-ki-talmud/#comment-148738

@Michael 27.03. 16:16

„Hier sehe ich großes, vielleicht gar entscheidendes Potential zur Lösung des sog. Alignment-Problems.“

Das wichtigste Ziel ist doch die Bereitstellung der Faktenlage. Der Nutzer gibt doch vor, was er dann daraus macht. Menschliche Urteilsfähigkeit ist hier doch sehr gut darin, die Inhalte von KI-Antworten selbst in die eigene Agenda einzuordnen.

Wenn beim Training der KI manipuliert werden würde, und bestimmte unliebsame Fakten von vorn herein aus den Trainingsdaten entfernt würden, dann könnte man auch die Ergebnisse dieser Modelle in gewissen Grenzen ausrichten. Zum guten wie zum schlechten allerdings.

Aber wenn es dann am Ende vor allem um Vollständigkeit der aufgenommenen und verarbeiteten Kultur geht, dann bleibt alle Verantwortung beim Nutzer. Die KI selber mag von Grund auf relativistisch sein, aber die Vollständigkeit fördert dann doch die Verwendung zum dialogischen Monismus, würde ich sagen. Ich sehe da derzeit kein Problem.



Kommentar vom 27.03.2024 16:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/es-passiert-bereits-die-emergenz-eines-digitalen-globalen-ki-talmud/#comment-148730

@Michael 26.03. 19:27

„Es ist ein Aufruf zur bewussten und verantwortungsvollen Nutzung von KI, da unsere Interaktionen mit ihr Teil eines größeren, fortlaufenden Dialogs werden.“

Wir haben hier offenbar ein Internet 2.0. Seit Etablierung des Internets steht fast die gesamte Weltkultur online zur Verfügung. Die KI sorgt jetzt aber erst dafür, dass man ganz schnell findet, was man sucht, was einen interessiert, und was überhaupt irgendwo steht. Ohne dass man ständig nur Dasselbe in teils unsicheren Quellen findet, kann die KI ganz schnell aufbereiten, was im gesamten Netz zu finden ist.

Eine ganz wichtige Eigenschaft scheint es mir zu sein, dass man eben nicht immer nur die gleichen Inhalte findet, sondern viel schneller das, was man wirklich sucht und was einen wirklich vorwärts bringt.

Das ist ein wesentlicher Aspekt des eingebauten dialogischen Monismus, der der Natur von dialogischer KI entspricht. Offenbar werden hier insbesondere Inhalte, die wirklich neu und kreativ sind, automatisch herausgefiltert und hervorgehoben, während das ständig Selbe zusammengefasst wird und damit drastisch auf den wirklichen Informationsgehalt eingedampft wird.

Und so eröffnet KI die Welt wirklicher Neuigkeiten. Und eben dann auch richtig schön vollständig.

Die asozialen Medien sind da ganz andersherum. Hier dominieren die ständigen Wiederholungen des u.U. immer wieder selben Unsinns.

Anscheinend findet beim Training der KI ein Prozess statt, der ständige Wiederholungen zusammenfasst und dabei umfassend eindampft, während gleichzeitig Neuigkeiten und wirklich interessante Verbindungen schnell gefunden und ins Gesamtbild integriert werden.

Ob das Ding jetzt noch eigenes Bewusstsein entwickelt oder bereits Ansätze davon entwickelt hat, ist erstmal gar nicht so wichtig. Es scheint sich zunächst mal ein riesiges integratives Potential zu zeigen.



Kommentar vom 26.03.2024 15:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/

@Michael 25.03. 21:35

„Wenn das Universum keine Zwecke kennt,
wie kann es jene hervorgebracht haben
die nach Zwecken suchen
gar von ihnen… träumen?“

Ich kann mir diesen wunderbaren Planeten auch nicht ohne Beteiligung von Geisteswelten denken. So oder so dürfen wir uns aber das Ziel setzen, das weitere Funktionieren der irdischen Ökosysteme zu unterstützen und in guten Zuständen zu erhalten.

@Ulli Schoppe 26.03. 05:17

„In der Hinsicht bin ich so sensibel und verständig wie eine Betonwand ^^ Könnt Ihr mir sagen worum es geht? „

Wer Geisteswelten kennt, vermutet oder an sie glaubt, der träumt dann auch vielleicht davon, dass der Mensch die Kurve kriegt, und dass das Experiment Mensch ein gutes Ende nimmt.

Dass wir die Energiewende hinbekommen und das Weltklima erträglich halten ist das eine, wie wir miteinander umgehen ist dann noch das andere konkrete Projekt. Was dann auch zum Träumen motiviert.



Kommentar vom 25.03.2024 12:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148527

@Ulli Schoppe 24.03. 20:39

„Immer wenn gerade nicht der einzelne Mensch im Fokus liegt geht das grundlegend schief.“

So ist ja auch die Regierung in einer funktionierenden Demokratie für die Menschen da, in Diktaturen sind meistens die Menschen für die Regierung da. Das macht einen Unterschied. Und das lohnt sich zu verteidigen.

Klar kocht auch in der real existierenden Demokratie jeder auch sein eigenes Süppchen, und dient öfter mal mehr irgendwelchen Lobbyisten als den eigenen Wählern. Mehr Demokratie wagen ist ein guter Spruch, aber wie?

Das Projekt ganz aufgeben ist da nun aber auf keinen Fall eine Lösung.

Wenn nur der Wähler genauer hingucken würde, wen er da wählt, wäre womöglich schon Einiges gewonnen. Und sich selber kundig machen hilft auch wirklich weiter.



Kommentar vom 25.03.2024 00:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148501

@Holzherr 24.03. 18:48

„Das ist eine Umkehrung der Verhältnisse, denn weder proaktiv noch aktiv haben die Staaten westlich von Russland die Auseinandersetzung gesucht oder suchen sie.“

Das bin ich ganz bei Ihnen. Bisher haben wir ja als Nato nicht proaktiv die Konfrontation mit Russland gesucht. Auch als Selensky ganz am Anfang des Konflikts eine Flugverbotszone, von der Nato durchgesetzt, vorgeschlagen hat, haben wir das nicht gemacht. Genauso wenig wären französische Bodentruppen mehr als Hilfe zur Selbstverteidigung. Und auch Taurusmarschflugkörper könnten grenzwertig werden, insbesondere wenn sie von Bundeswehrsoldaten programmiert werden.

Wir müssen halt gucken, dass wir nur mit Waffenlieferungen der Ukraine hinreichend helfen können.

@Michael 24.03. 17:32

„Es geht um die Verteidigung der Ukraine und um die Selbstverteidigung Europas. Auch durch Aufrüstung, ja.“

Genau.

Was mir jetzt etwas unklar ist, wie stark Russlands Streitkräfte schon abgenutzt sind, wieviel aktuell nachproduziert werden kann, und ob Russland auch noch Einiges aus China einkaufen kann. Und wieweit auf unserer Seite noch Reserven da sind, die wir noch für die Ukraine liefern können, und wie es insgesamt mit der Europäischen Streitmacht aussähe, wenn sich die USA komplett aus der Nato zurückziehen würde.

Letztlich unterliegt dies wohl alles mehr oder weniger der Geheimhaltung auf beiden Seiten. Entsprechend spreche ich mich hier für eine schnelle Aufrüstung aus, ohne wirklich genau zu wissen, wie dringend das wirklich ist.

Wäre es nicht ganz so dringend, dann sollten wir vielleicht doch erstmal die Energiewende noch mehr beschleunigen, dass die fossilen Autokraten weniger Geld in ihr Militär investieren können. Das hilft ja auch, wirkt aber erst nach Jahren und könnte womöglich zu spät kommen.

So oder so, wir sind tatsächlich in einer recht akuten Notlage, wie mir scheint, und sollten auch Steuererhöhungen und eine mittelfristige Schuldenaufnahme in Betracht zeihen, um eine gewisse Kriegswirtschaft finanzieren zu können. Wenn eine richtig große Auseinandersetzung in Gang kommt, sobald Trump aus der Nato ausgestiegen ist, dann sollten wir darauf vorbereitet sein.

@Ulli Schoppe 24.03. 20:39

„Wer keine höheren Ziele hat oder jenseits des menschlichen Lebens erreichen kann und das auch bemerkt hat lässt sich nicht so leicht verheizen.“

Ein europäisches Militärbündnis unter Demokraten ist aber wohl äußerst wirksam. Sonst könnte Putin einfach ein Land nach dem anderen angreifen. Besser wir halten zusammen, dann haben wir sogar die Chance, dass er uns überhaupt nicht angreift.

Und auch unsere Waffenlieferungen an die Ukraine sind immer gut angelegt. Selbst wenn sie nur zur Abnutzung der russischen Truppen beitragen, kann Putin diese Ressourcen nicht mehr gegen uns einsetzten.



Kommentar vom 24.03.2024 16:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148478

@Michael 24.03. 15:31

„...lebensweltlich weil das genau das Kalkül von Tyrannen wie Putin ist: Sie halten uns “Freiheitliche” für so dekadent, dass wir uns aus Angst vor ihnen niederwerfen würden.“

Niederwerfung habe ich nicht im Sinn. Ich bin für Aufrüstung, in der Hoffnung, dass das reicht. Ich bin gegen einen Angriff auf Russland, um Putin abzusetzen, ja. Aber wenn er die Nato wirklich angreift, dann bin ich für einen entschiedenen Kampf der gesamten Natostreitmacht gegen einen solchen Angriff.

„...Philosophisch (und religiös) weil ich die Erkenntnis von Wahrheit für unverzichtbar und Diktaturen als Hindernisse dazu sehe,…“

Die Autokraten dieser Welt sind in der Überzahl, wie das aussieht. Ich sehe hier keine Option, mit militärischer Gewalt den Monismus weltweit durchzusetzen. Wir müssen mit kulturellen Mitteln arbeiten, wenn das was werden soll. Und Geduld haben.

„..wenn es keinen höheren Sinn im Leben gibt, dann eben lieber unterwerfen.“

Das eigene Überleben ist nun schon wichtig, würde ich sagen. Das sollten wir schon suchen. Es wäre mir kein wirklicher Trost, einfach Russland mit in den atomaren Tod zu reißen, auch wenn das aus strategischen Gründen unumgänglich würde.

„Wir brauchen mehr Mut, nicht weniger.“

Stärke wäre glaube ich deutlich wichtiger. Und Mut brauchen wir dann auch. Aber proaktiv die Auseinandersetzung suchen, dass ist angesichts des Zerstörungspotentials nicht vernünftig. Ob das ein Putin nun als Schwäche interpretiert oder nicht.

Ob Putin nun wirklich die Vernichtung des eigenen Landes in Kauf nimmt, das sollten wir dann wenigstens abwarten. Der Atomare Tod ist sehr schnell zu haben, das geht in einer halben Stunde. Die Option bleibt immer.

Der Kalte Krieg hat auch funktioniert. War das etwa ein Fehler, dass wir keinen atomaren Präventivschlag unternommen haben? Gewonnen haben wir trotzdem, letztlich aus wirtschaftlicher Stärke, und das ohne einen Schuss abzugeben.

Es sieht überhaupt nicht so aus, dass Putin gegen die Nato mit konventionellen Mitteln was ausrichten kann, selbst wenn die USA da aussteigt. Sicherhaltshalber sollten wir dennoch aufrüsten was geht, besser, Putin lässt es sein, weil er sieht, dass es wirklich nicht geht.

„Dass wir sie zusätzlich auch noch durch Öl-, Gas- und Uran-Importe finanzieren, macht unsere derzeit prekäre Situation sichtbar.“

Ja, aber so schnell kommen wir davon nicht runter. Etwas Geduld ist noch gefragt. Und wir haben immer noch selber sehr viel mehr Geld als die fossilen Autokraten, und das sollten wir mal sehr schnell auch nutzen.



Kommentar vom 24.03.2024 14:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148468

@Michael 24.03. 06:05

„Ich behaupte keineswegs, dass es leicht wäre, auch im Krieg monistisch und also anständig zu bleiben.“

Ich habe diesbezüglich meine Wehrpflichtzeit ebenso positiv in Erinnerung. Allerdings war damals in 1984 ein umfangreicher Atomwaffeneinsatz im Kriegsfall sehr wahrscheinlich. Entsprechend war auch der Dienst an der Waffe, als VB unseres Mörserzuges innerhalb eines Jägerbatallions, dann durchaus von ziemlichem Fatalismus begleitet.

Fast alle Soldaten, auch die Unteroffiziere und teils sogar die Offiziere, machten sich wenig Illusionen, dass in einem Krieg bei entsprechendem Atomwaffeneinsatz in Deutschland noch was zu verteidigen übrig wäre. Die konkreten Visionen in einer Atomwüste dann langsam an Strahlenkrankheit zugrunde zu gehen, sahen wenig danach aus, auch nur die kleinste Kriegsbegeisterung auslösen zu können.

Bei allem Monismus, waren die Aussichten in fast allen möglichen Kriegsverläufen ziemlich absolut tödlich für ziemlich alle Beteiligten. Zumindest auf Bundesdeutschem Gebiet.

Die Anzahl der Atomsprengköpfe hat sich inzwischen deutlich verringert, aber zuwenige für eine totale Vernichtung halb Europas sind es immer noch nicht. Die Förderung von Demokratie und Freiheit ist sicher das Eine, tote Menschen brauchen aber keine Freiheit mehr. Und wer hier Schuld war, ist hinterher auch komplett egal.



Kommentar vom 24.03.2024 01:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148445

@Michael 23.03. 17:45

„Es gab nach der Invasion Putins in die Ukraine Aufwallungen von antirussischem Rassismus, ja – aber doch sehr schnell auch eine Differenzierung.“

Ich meine eigentlich, dass eine militärische Reaktion nun von Natur aus nun mal feindselig ist. Auch dann, wenn sie nur abschreckt, und eben einen Krieg erst verhindert. Natürlich soll hier nicht nur aufgerüstet werden. Andere Maßnahmen sind auch noch wirksam. Die Energiewende wird sehr wirksam sein, aber nicht vor 5 oder 10 Jahren die Preise von Öl und Gas hinreichend reduzieren.

Und dass es nicht gegen die Menschen, sondern eher erstmal gegen die Putinadminstration geht, ist auch klar.

Die Situation im Krieg ist für den Soldaten aber dann nun mal recht dualistisch, da ist der Feind, meistens als Fd abgekürzt, und auf den wird geschossen. Auch ein durchaus monistischer Staat kommt da leider nicht immer dran vorbei. Das ist die Logik der Gewalt an sich. Man muss kein Dualist sein, um Krieg zu führen, aber der Krieg selbst hat doch immer ziemlich dualistische Eigenschaften.

Man muss eben erstmal gucken, dass man gewinnt, und dass man eine Friedensordnung für danach hinbekommt. Da soll man ja eben keine Weltanschauung draus machen.

Und eben mit der Schaffung von klaren Verhältnissen nach Möglichkeit erst einen wirklichen Waffengang von vorn herein verhindern. Natürlich muss auch eine monistische Demokratie wehrhaft sein, sollte aber auch mit Rücksicht auf das Leben der eigenen Soldaten nach Wegen suchen, möglichst ohne Krieg auszukommen. Die Strategie von einem umfassenden Bündnis kombiniert mit so viel Rüstung, dass ein potentieller Aggressor keine Chance hat, was zu gewinnen, ist da sehr wirksam.

Das darf auch gerne deutlich teurer sein, als nur soviel zu rüsten, dass man einen Angriff wahrscheinlich abwehren kann. Sehr viel besser ist, es versucht erst gar keiner.

So ist denn nun dieser Ukrainekrieg vermutlich ausgebrochen, weil Putin dachte, dass er einen schnellen Sieg einfahren kann. Mit soviel Effektivität unserer Waffenlieferungen hat er offenbar nicht gerechnet. Ich schätze mal, dass wir selber nicht mal wussten, dass wir so viele Waffen liefern würden, und dass das so effektiv sein würde.

Wäre die Ukraine in der Nato gewesen, hätte Putin wohl kaum angegriffen. Und solange die USA in der Nato bleibt, wird er auch weiterhin keinen Angriff auf die Nato wagen. Genau deswegen ist das auch so sehr ungünstig, dass eventuell Trump die Wahl gewinnt und dann tatsächlich aus der Nato aussteigt.

Das dürfte ein wesentlicher Grund mehr sein, dass wir in Europa schleunigst aufrüsten müssen. Im Prinzip ist das eine lösbare Aufgabe, fragt sich nur, ob das schnell genug gelingt. Nebenbei denke ich nicht, dass wir weltweit dominant sein müssen, ich bin schon recht zufrieden, wenn wir stark genug sind, dass uns niemand angreift.



Kommentar vom 23.03.2024 17:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/#comment-148427

@Michael 23.03. 14:51

„Wir dürfen als Deutsche sehr froh sein, den Atomausstieg durchgezogen zu haben.“

In der Tat dürften Neubauten mitsamt späterem Rückbau und der Entsorgung des problematischem Atommülls die teuerste Variante sein, emissionsarmen Strom zu produzieren. Und ein Neubau kommt ziemlich spät, bis der fertiggestellt ist, sollte der überwiegende Teil der Energiewende eigentlich schon fertig sein. Das sieht alles nach steuerfinanziertem Milliardengrab aus.

Naja, die Altkraftwerke sind jetzt am Netz und liefern doch halbwegs nicht ganz so teuren Strom. Je weniger davon im Netz ist, desto eher ergänzt sich das noch mit Solar- und Windstrom, insbesondere solange noch reichlich fossile Kraftwerke als Backup laufen müssen. Hier reduzieren dann die aktiven AKWs durchaus die Emissionen der Backupkraftwerke, und das auch innerhalb des europäischen Stromverbunds. Wir profitieren davon durchaus, und Frankreich dann auch wieder von Importen von Windstrom aus Deutschland.

Wenn der Zubau von WKA und PV aber immer mehr ansteigt, konkurriert der AKW-Strom dann immer mehr mit dem viel billigerem regenerativem Strom, und wird entsprechend immer unwirtschaftlicher. Was vielleicht etwas helfen würde, das wäre ein Hitzespeicher am Kraftwerksstandort, dass die AKWs bevorzugt als Backupkraftwerk laufen können. Nun gut, wenn der französische Steuerzahler hier die Zeche zahlt, können wir uns freuen, hier längerfristig Einiges an Backupstrom einkaufen zu können.

Angesichts der Gaskrise durch die Russlandsanktionen wäre ich hier auch nicht gegen einen Weiterbetrieb unserer alten AKWs gewesen. Allerdings wollten das doch die Beitreiber gar nicht so gerne, weil sie sonst erst wieder neue Sicherheitsauflagen hätten erfüllen müssen. Es hat dann aber doch gereicht, auch weil man stillgelegte Braunkohlekraftwerken reaktiviert hat.

Und so oder so, an der Gaskrise haben unsere Stromkonzerne Milliardenextragewinne gemacht. Das war dann alles richtig teuer. Und das nicht wegen PV und WKA, sondern wegen zuwenig davon. Das kann eigentlich rein preislich nur besser werden, scheint mir. Aber nicht mit neuen AKWs.

Und wenn die alten französischen AKWs dann mit der Brechstange 60 oder 70 Jahre weiterlaufen sollen, dann wäre ein schwerer Unfall wohl durchaus auch noch möglich.



Kommentar vom 23.03.2024 15:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hand-des-feindseligen-dualismus-was-antisemitismus-rassismus-und-sexismus-verbindet/#comment-148422

@Hauptartikel

„Der egozentrische Relativismus scheint mir infantil zu sein, der feindselige Dualismus dagegen juvenal und der dialogische Monismus schließlich adult, d.h. erwachsen, weise.“

Das wäre jetzt sozialpsychologisch. Man kann das aber auch religiös-weltanschaulich, politisch-wirtschaftlich oder militärisch meinen.

Insbesondere beim Militärischen ist der Dualismus fast schon eingebaut. Selbst mit dem besten Monismus kann man von Dualisten militärisch herausgefordert werden, und kann hier nur ziemlich dualistisch reagieren.

Gestern im Politbarometer waren über 90% der Deutschen für eine entschiedene Aufrüstung, und eine Mehrheit bezweifelt gleichzeitig, dass die Politik das hinbekommt. Wir sind hier nicht in 2 Jahren Krieg in der Ukraine zu Dualisten geworden, aber wir sind offenbar dualistisch herausgefordert.

Insgesamt scheint mir hier einerseits Breitschaft zum Gemeinsinn wie auch die Weite des eigenen Horizontes zwei sehr wichtige Dimensionen zu sein. Und das dann in allen Bereichen.

Die eigene persönliche Beziehung zu Natur, zum Kosmos, zum eigenen Land und generell gegenüber Mitmenschen spielt dann hier hinein. Hier vermischt sich zwangsläufig Religion, Weltanschauung, Politik, Wirtschaft und militärische Initiative mit konkreter Beziehung zur Natur und zur Erhaltung eines erträglichen Weltklimas.

Wir können uns kümmern, was wir für den Planeten tun können. Aber auch das eigene Überleben scheint nicht ganz selbstverständlich zu sein, angesichts von Potentaten, die auf Raubzug aus sind. Das gilt nicht nur für Putin, sondern wohl auch für Trump und diverse Populisten im eigenen Land und in ganz Europa.



Kommentar vom 22.03.2024 14:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/#comment-148379

@Ulli Schoppe 21.03. 17:57

„Ich kann beim besten Willen keine irgendwie geartete Natur erkennen die sich ausgerechnet um uns in irgendeiner Weise kümmert.“

Das mag eine Frage der persönlichen Erfahrung sein. Jedenfalls wäre der Bedarf wohl da, dass sich da etwas um uns kümmert.

„Nein, er ist einfach da.“

Dieser Planet ist einfach zu wunderbar, um einfach nur Zufallsprodukt zu sein. Meine ich.

„, ich habe nicht den Eindruck das wir einen Zustand erreicht haben in dem wir zB alle Konsequenzen unseres Handelns überblicken können,“

Im Vergleich zu vor 50 Jahren sind wir allerdings schon ein paar Schritte weiter. Es geht auch nicht darum, alles zu kontrollieren, sondern das globale Gesamtökosystem im grünen oder wenigstens gelben Bereich zu halten, und uns lokal ganz gut einzurichten.

„Der der in vollen Zügen leben darf lebt schlicht davon das er andere ausbeutet.“

Ich denke, wir haben hier doch offensichtlich eine Produktivität erreicht, dass man nicht nur von eigener Arbeit richtig gut leben kann, sondern sogar noch viel mehr. Dass wir uns um Mitmenschen und um Natur kümmern können, und dass wir immer noch in Saus uns Braus leben können, wenn wir sogar was abgeben.

„Wir zwei sind da bestimmt einer Meinung. Aber erklär das mal den anderen, die sind auch noch da“

Ja das versuche ich ja gerade.

„Die nächste Sau die wir da gerade durchs Dorf treiben ist halt KI. So wird das nix.“

Mal gucken. Alles, was die Produktivität erhöht, schafft doch auch Spielraum, neben Verschwendung auch noch Platz für Sinnvolleres frei zu machen.

„Bis jetzt hat der technische Fortschritt dieses Versprechen nicht erfüllt.“

Kommt drauf an, was man für Ansprüche hat. Wer gut verdient, kann sich ganz freiwillig im Konsum aufs Vernünftige einschränken, und den Rest in Ökotechnik investieren. Und wer sparsam lebt, muss nicht unbedingt Vollzeit arbeiten. Soweit sind wir definitiv. Und wir sind nicht am Ende der möglichen Produktivitätssteigerungen angekommen.

Die einen sind schlichtweg gierig, und hauen alles auf den Kopf, was sie kriegen können. Andere machen das gar nicht. Und das können sehr viel mehr werden, insbesondere, wenn Geisteswelten eben mithelfen. Mal gucken, wie sich die heute jungen Menschen entwickeln.



Kommentar vom 21.03.2024 14:04
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28143

@Realo 21.03. 10:28

„Wenn argumentiert wird, es gehe bei der Osterweiterung darum, den Menschen unseren Glauben an die Demokratie zu vermitteln, ist das genau so verrückt, als wenn uns der IS den Islam als einzig wahre Religion aufzwingen will.“

Wofür haben wir denn die Osterweiterung sonst gemacht? Es geht tatsächlich um die Freiheit der Menschen. Um Rechtsstaatlichkeit, und um die Möglichkeit, eine unbeliebte Regierung gewaltlos abwählen zu können. Die EU braucht die Osterweiterung nicht, es ging und geht nur um die Menschen.

Glauben Sie wirklich, dass eine nicht mehr abwählbare Regierung irgendwelche Verbesserung bringt? Welche denn?

„Die „Demokratie“ könnte übrigens Probleme (Bürgerkrieg), z.B. in Amerika bei den nächsten Wahlen bekommen. Das finden „Demokratie Kandidaten“ nicht so prickelnd….“

Ich kann das da auch nicht nachvollziehen. Das scheint sehr viel mit Realitätsverlust zu tun zu haben, der von den neuen Medien befeuert wird. Wenn Sie da Spaß dran haben, im Knast zu landen, wenn Sie die falsche Meinung äußern, dann müssen Sie in der Tat gucken, wie Sie die Demokratie loswerden können.

„Im Süden und Osten der Ukraine lebten einfach viel zu viele Russen, die lieber bei Russland bleiben wollten und nicht bei der Ukraine. Es wurde versucht die Russen zu vertreiben, was insgesamt rund 15000 Menschen das Leben gekostet hat. Dann haben die Russen wie bekannt eingegriffen und die „Osterweiterung“ beendet.“

Man hätte auch weiterhin einfach die Krim und den Donbass halten und verteidigen können. Der aktuell Angriff ist doch der Unsinn. Und genau das war der Fehler Putins, mit Geduld wäre das Problem voraussichtlich besser lösbar gewesen. Jetzt haben sie bereits 180.000 tote Soldaten, keinen Handel mehr mit der EU und haben kein Problem damit gelöst. Und gewaltlos abwählbar ist diese Unsinnspolitik auch nicht mehr.

Man darf da in Russland nicht mal mehr darüber reden. Ist das der Umgangston, der Ihnen entgegen käme? Scilogs gibt es dann jedenfalls auch nicht mehr.



Kommentar vom 21.03.2024 01:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/es-passiert-bereits-die-emergenz-eines-digitalen-globalen-ki-talmud/#comment-148254

@Omnivor 20.03 10:26

„Religionen sind wie KI. Sie halluzinieren aus vorhandenem menschlichen Output. Mit der Zeit/Generationen wird das Ergebnis schlechter, da auch eigener Output verwendet wird.“

Das ist hochinteressant. So können denn auch Religionen verknöchern, bis sie mit neuen spirituellen Erfahrungen von lebendigen Menschen wieder erneuert werden. Es geht ja nicht nur mit neuen Auslegungen der heiligen Schriften vorwärts. Der Mensch findet doch ständig auch ganz Neues.

@Michael 20.03. 10:51

„Religiosität und Religionen haben sich als insgesamt kooperativ, reproduktiv und damit evolutionär erfolgreich erweisen.“

Bis sich religiöse Mitgliedschaft demografisch auswirkt, vergehen allerdings erstmal Generationen. Der eigentliche Erfolg religiöser Inhalte liegt doch darin, dass die konkreten Glaubensinhalte ganz konkrete Menschen begeistern. Und die wirkliche Ursache dafür, dass das überhaupt möglich ist, das sind m.E. die tatsächlich existierenden Geisteswelten.

Und die existieren seit Beginn der Zeit, und nicht nur der Mensch, sondern auch jedes Tier hat sich daran angepasst, und einen Weg gefunden, die Geisteswelten in die eigene Biologie zu integrieren. Kein Wunder also, dass der Mensch immer und überall persönliche spirituelle Erfahrung entwickeln kann, die sich dann gemeinsam zu Religionen weiterentwickelt.

Wir finden Religiosität nicht nur in Überlieferungen und kirchlichen Organisationen. Auch eine freie und vereinslose Religiosität dürfte evolutionär förderlich sein. Auch wenn sie vielleicht (noch) nicht so häufig auftritt.

Wobei wir aktuell besser noch einen Bevölkerungsrückgang gebrauchen können. Entsprechend bekommen Menschen, die viel von Verantwortung halten, dann eher weniger Kinder. Ändern sich die Zeiten, und die Weltbevölkerung ist genug geschrumpft, dann könnte eine Neigung zu Verantwortung dann zum kinderreichen Gegenteil führen.

Wenn man dann Auswirkungen verschiedener Religionseinstellungen auf die Nachwuchsraten untersucht, könnte das Ergebnis ganz anders als heute ausfallen.

Auch der Vereinscharakter vieler Religionen schafft eine soziale Absicherung, die die Entscheidung für Kinder fördern kann. Ein guter Sozialstaat kann das aber auch, was übrig bleibt, sind dann doch die religiösen Inhalte. Und die Bereitschaft zur Verantwortung.



Kommentar vom 20.03.2024 23:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/#comment-148248

@Käthe Parlow 20.03 16:41

„Der Kohleverbrauch stieg in den G20-Staaten im Vergleich zu 2020 um 5,8 % an. Dies ist der größte Anstieg seit 2003. In der EU stieg er sogar um fast 13 %, darunter um 18 % in Deutschland.“

Unsere Gasstrategie ist ja nun ohne billiges russischen Gas nicht mehr zu halten. Da müssen dann die alten Kohlekraftwerke mehr liefern. Immerhin finanziert die heimische Braunkohle keine fossilen Autokraten.

Wenn wir konsequent PV und WKA zubauen, werden hier die Laufzeiten rapide sinken. Die Altkraftwerke noch ziemlich lange bereit zu halten erhöht vor allem die Versorgungssicherheit. Wenn die dann nur noch alle paar Jahr für wenige Wochen laufen, sind die Emissionen entsprechend akzeptabel. Insbesondere wenn die Gasspeicher leer sind, weil es irgendwo zu Engpässen kommt, stehen dann die alten Kohlekraftwerke noch in Bereitschaft.

Bauen müssen wir die auch nicht extra, wir müssen dafür nur auf einen Abriss verzichten.

@Michael 20.03. 19:45

Was ist Lunarpunk?



Kommentar vom 20.03.2024 17:09
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28138

@Realo 20.03. 16:05

„Andererseits haben die Russen und die Deutschen die sündhaft teuren Erdgasleitungen nicht zum Spaß durch die Nordsee verlegt, sondern um nicht bei den Transitgebühren abgezockt zu werden.“

Soweit wie ich das mitbekommen habe, dienten die neuen Gasleitungen auch einer Ausweitung der Liefermenge. Es war geplant, Erdgas vermehrt als Übergangstechnologie auf dem Weg zur kompletten Energiewende zu nutzen. Weil das weniger CO2 als Kohle produziert, und weil es so schön billig war.

„Russland befürchtet einerseits, dass das Westkapital in Russland Politiker hoch pusht, die nach der Pfeife der westlichen Anleger tanzen.“

Deswegen die Demokratie ganz aufzugeben scheint mir allerdings weniger sinnvoll zu sein. Politische Auseinandersetzung ist möglich, auch wenn es Lobbyisten gibt, die gerne mitmischen.

„...das ist die wichtigste Freiheit im Westen. Knappheiten (z.B. Energie) werden sofort für massive Preissteigerungen genutzt.“

Und doch ist Produktivität immer noch die Grundlage auch dieser Geschäfte. Ich denke mal, dass wir in Europa bei aller Geschäftemacherei dennoch genug Gemeinsinn praktizierten, dass der Laden insgesamt noch funktioniert.

Russland lebt hauptsächlich von Öl und Gas, dass ist dann auch deutlich weniger eine Kunst.



Kommentar vom 20.03.2024 15:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/#comment-148221

@Friedensenergien

Wenn wir Krieg gegen die eigene Natur dieses Planeten führen, können wir auch davon ausgehen, dass eben die Natur uns nicht noch unterstützt. Haben Geisteswelten denn nichts mit Natur zu tun? Vielleicht schon.

Es geht nicht nur um uns Menschen. Dieser Planet war vor dem Menschen auch schon sinnvoll.

Und wir haben inzwischen die Technik und auch den Überblick, uns so einzurichten, dass das alles funktioniert. Wir müssen es nur noch umsetzen.

Ich mache mir auch nicht wirklich Sorgen, dass wir uns mit der Energiewende einen gravierenden Mangel an metallischen Rohstoffen einhandeln. Die braucht man in deutlich kleineren Mengen als die Brennstoffe, und die sind recyclingfähig.

Mit der richtigen Technik werden wir auf die Dauer so lokal immer unabhängiger. Und wenn uns die KI immer mehr Arbeit abnimmt, haben wir immer mehr Zeit frei. Auch Zeit, uns einfach so immer mehr mit Natur zu beschäftigen.

Es gibt dann auch keinen Grund mehr zu dem Streit, wer die Drecksarbeit machen muss, oder wer hier in vollen Zügen leben darf, während der Andere nicht weiß, wovon er leben soll.

Ein biologisch florierendes Umfeld ist zu dem für sich eine Qualität, die selber schon Spaß macht. Dann muss man auch wirklich nicht losziehen, um Andere auszurauben.



Kommentar vom 20.03.2024 13:39
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28134

@Realo 20.03. 10:24

„Für die Ukraine wäre es naheliegend, eine Industrie mit ausreichend Arbeitsplätzen aufzubauen, die dem Volk Wohlstand sichert.“

Das ist wichtig. Und vor allem für Russland eigentlich auch. Dem stehen dann aber die Einnahmen aus Öl und Gas entgegen, die es ermöglichen, auch mit weniger produktiver Arbeit über die Runden zu kommen.

„Natürlich sollte auch vorgesorgt werden, dass es nicht in wenigen Jahren womöglich wieder kracht.“

Ein Frieden ohne einen Beitritt der westlichen Ukraine zur Nato wäre entsprechend unvollständig. Nichts kann Kriege besser vermeiden als wirklich klare Verhältnisse, mit denen alle Beteiligten leben können.

„Statt Geld in den Krieg zu investieren, sollte Wohlstand geschaffen werden.“

Genau das ist doch der Unsinn dieses Krieges. Russland hat doch vom Westen überhaupt nichts zu befürchten, und könnte sich ganz auf die Produktivität der eigenen Wirtschaft konzentrieren. Gerade hierbei könnte Rechtsstaatlichkeit sehr helfen, sie ist eine wichtige Bedingung für nicht zu viel Korruption.

Gebietsgewinne sind hier doch völlig sinnlos, selbst wenn hier mehr Menschen mit verwaltet werden, so nützt das doch nichts für eine florierende Wirtschaft. Auch sind die Kosten dieses Krieges um Größenordnungen höher als eventuelle Transitgebühren, wenn man Häfen unter ukrainischer Verwaltung nutzen müsste. Das lohnt sich überhaupt nicht.

Mal ganz von dem Leid und der Zerstörung abgesehen, die mit diesem Krieg auch noch verbunden ist.



Kommentar vom 20.03.2024 00:10
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28123

@Realo 19.03. 19:42

„Genau dies wollte die Ukraine nicht, weil sie unbedingt die Russen vom Schwarzen Meer vertreiben wollten um ihr “Geschäftsmodell” (Transitabzocke) durchzusetzen.“

Mag ja sein. Sehr viel günstiger für Russland wäre es aber gewesen, einfach nur den Donbass und die Krim militärisch zu verteidigen. Durch den Angriff gegen Kiew haben die doch erst die Natoländer gegen sich aufgebracht, sich Sanktionen, Waffenlieferungen und etliche Milliarden Finanzhilfen für die Ukraine eingehandelt.

Wir hatten uns, zumindest in Mitteleuropa, an den Stand der Dinge längst gewöhnt, und hätten tatsächlich die Nordstreampipelines in Betrieb genommen und weiter regen Handel mit Russland betrieben.

Auch uns kommt das alles teuer. Die Freiheit der demokratischen Ukraine ist es uns offenbar wert. Der Donbass und die Krim sind nicht unser Problem, das ist eine unbedeutende Verwaltungsstreitigkeit. Aber die Freiheit der Ukrainer ist uns gar nicht egal, mir auch nicht.

Und Putins Großmachtgetöse ist auch vollkommen kontraproduktiv. Was soll denn dabei rauskommen? Je lauter das wird, desto schneller werden wir vermutlich aufrüsten.

@Webbaer 19.03. 20:44

„Am nicht- russischen Baltikum ist er wenig interessiert, an russischen Minderheiten dort schon, aber ‘Imperialismus’ liegt mE nicht vor.“

Der Schutz der russischen Minderheiten im Baltikum wird vermutlich auch von der EU gefordert und gefördert. Wenn Putin keinen Imperialismus verfolgt, wieso kommuniziert er dann in diese Richtung? Mir reichts, und ich bin für eine umfassende europäische Aufrüstung, sicherheitshalber. Bis die Energiewende die Öl- und Gaspreise ruiniert hat, dann ist es egal, dann hat Russland kein Geld mehr für imperialistische Hoffnungen.



Kommentar vom 19.03.2024 15:13
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28113

@Holzherr 19.03. 14:45 / Zitat von Mützenich

„Deutschland und Europa sollten das akzeptieren und ihre Weisheit zeigen, indem sie einen Kapitulationsfrieden anstreben.“

Eine Teilung der Ukraine und die Natomitgliedschaft der restlichen Ukraine würde ich befürworten, weil das klare Verhältnisse schafft, und einen großen Krieg zunächst verhindert.

Aber gleichzeitig müssen wir in Europa genug aufrüsten, dass wir auch ohne die USA jegliche Angriffe auf Natomitglieder problemlos abwehren können.

Ob wir am Ende von Europas Dominanz sind ist mir relativ egal, uns verteidigen zu können sollten wir aber wirklich konsequent anstreben. Und eine erfolgreiche Energiewende wird auch viele Ölautokraten in der Versenkung verschwinden lassen, dass auch die uns dann keine Probleme mehr machen können.



Kommentar vom 19.03.2024 14:51
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/

@Realo 19.03. 12:31

„Ich meine, dass Putin hauptsächlich die nationalen Interessen Russlands vertritt.“

Er versucht es vielleicht, und verbockt es gleichzeitig. Vollkommen klar sind die Natostatuten, die Nato darf keine Mitglieder aufnehmen, die sich bereits im Krieg befinden. Putin hätte also einfach den Status von 2014 stehen lassen können, und sich mit der Krim und dem Donbass begnügen können. Das wäre zwar nicht mal ein Waffenstillstand, aber doch eine Auseinandersetzung mit sehr geringer Intensität.

Sollte die Ukraine irgendwann mal versuchen, die Gebiete zurückzuerobern, hätte man dies entspannt abwarten können, und dann immer noch dagegen halten können. Dieser vorsorgliche Angriff auf die ganze Ukraine ging offenbar voll daneben, Putin hat wohl tatsächlich an einen schnellen Sieg gedacht. Und scheint jetzt nicht wahr haben zu wollen, dass das nicht funktioniert.

„Wenn die Ukraine zwar die Unabhängigkeit von Russland erhält, aber nicht die Russen in der Ukraine die Unabhängigkeit von der Ukraine, eben typisch „zweierlei Recht“.“

Sehe ich auch so. Die rechtliche Dimension der Auseinandersetzung ist gar nicht so eindeutig. Die Erste Aktion der neuen Regierung nach dem Maidanaufstand 2014 war die Abschaffung der russischen Sprache als 2. Amtssprache. Für die Russischstämmigen im Ostten des Landes war dies eine gravierende Zumutung, ohne dem wäre womöglich überhaupt gar nichts passiert.

Wir haben hier einen typischen Minderheitenkonflikt wie in Kurdistan, Nordirland, dem Baskenland oder in Katalonien, das ist wirklich schwierig zu lösen. Andererseits sind Putins Drohungen gegen den Westen nun wirklich nicht hilfreich. Wenn wir den Eindruck haben müssen, dass Putin uns sowieso mit allem bekämpft, was er hat, dann lenken wir auch eher nicht ein. Und liefern Waffen und rüsten eben erst mal auf. Jede Abnutzung des russischen Militärs kommt dann auch uns entgegen.

Es ist doch gerade Putins Großmachtgetöse, dass uns aktiv werden lässt. Den Status vor diesem Krieg haben wir doch Putin sogar durchgehen lassen, und sogar die Pipelines noch fertig gestellt. Putin hat doch mit diesem Krieg selber alles verbockt.

Die Sympathien, die wir vorher noch hatten, sind inzwischen größtenteils Geschichte.



Kommentar vom 19.03.2024 14:05
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28110

@Realo 18.03. 17:58

„Für naiv sollte man die Russen nicht halten. Ein Blick auf die Landkarte reicht und es ist klar dass das „Natogebiet“ immer größer wurde und das russische Einflussgebiet immer kleiner.“

Die beigetretenen Länder waren souveräne Staaten, die freiwillig der EU und der Nato beigetreten sind. Russland konnte denen schlichtweg praktisch nichts Vergleichbares anbieten.

„Russland braucht in der Ukraine den Korridor im Osten und Süden zu seinen Häfen, den wird sie notfalls mit Atombomben verteidigen.“

Und genauso wenig braucht die Ukraine diese Gebiete. Von mir aus können sie die abtreten, wenn im Gegenzug die restliche Ukraine in die EU und Nato gehen kann. Die Freiheit der Menschen ist entscheidend, und das die sich wirklich was aufbauen können.

„Die (westliche) Ukraine mit ihrer Landwirtschaft, ist heutzutage „nichts wert“, würde den Russen sinnlos wie ein „Mühlstein“ um den Hals hängen.“

Die Weltmarktpreise steigen, und der EU würde es gut tun, hier noch mehr Landwirtschaftliches Potential zu haben, um mehr ökologischere und klimafreundlichere Bewirtschaftung möglich zu machen.

Russland dürfte mehr als genug Landwirtschaft haben.

„Das bessere Geschäftsmodell für die Ukraine wäre vermutlich, eine faire Kooperation mit Russland (Veredelung von Rohstoffen) und ein ungestörter Welthandel…“

Aber die Ukrainer wollten dieses eben mehrheitlich nicht. Die EU hat einfach mehr zu bieten, es gibt noch weit mehr Geschäftsmöglichkeiten jenseits von Landwirtschaft und Rohstoffveredlung.

Russland lebt doch nur von Öl und Gas, das gibt für die Wirtschaft und die Menschen nicht viel her. Hätte sich Russland um eine wirklich produktive Wirtschaft mehr gekümmert, sähe die Lage ganz anders aus. Sobald die Energiewende weltweit Fahrt aufnimmt, verfallen die Öl- und Gaspreise, und Russland dürfte in der Versenkung verschwinden, selbst dann, wenn sie die ganze Ukraine erobert hätten.

Andere Bodenschätze neben den fossilen Brennstoffen bringen schlichtweg nicht genug Einnahmen, um den halben Staatshaushalt und kriegerische Abenteuer zu finanzieren.

Selbst wenn Polen und das Baltikum unter russischer Kontrolle wäre, wäre die eigene Korruption und Misswirtschaft zu gravierend, dass dort nicht viel laufen würde. Deswegen haben die sich doch lieber dem Westen angeschlossen.

Letztlich haben doch auch niedrige Ölpreise dem Sowjetkommunismus den Rest gegeben. Es ist absehbar, dass genau das den Russen wieder passieren wird. Da helfen keine Eroberungen, da würde nur eine florierende Produktivwirtschaft helfen.

Vielleicht sollte Putin mal gucken, wie die Chinesen das hinbekommen, wenn er schon uns für dekadent und unfähig hält. Militärische Aktionen sind nun mal von Grund auf unproduktiv, und können eine florierende Wirtschaftsproduktivität nie ersetzen



Kommentar vom 18.03.2024 14:38
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28096

@KRichard 18.03. 05:04

„Russland durch die geplante Osterweiterung der Nato in die Ukraine militärisch zu bedrohen, war ein schwerer strategischer Fehler, der zu diesem Krieg geführt hat.“

Welche Bedrohung? Wenn wir Russland angreifen wollten, hätten wir das spätestens anlässlich dieses Krieges doch längst getan. Es gibt keinerlei Grund, einen Angriff der Nato auf Russland zu befürchten. Wir wollen nur unsere Ruhe haben, da kann sich auch Putin drauf verlassen.

„wobei der besetzte Teil an Russland abgegeben und der westliche Teil Blockneutral sein muss. Anderen Lösungen wird Russland nie zustimmen.“

Wenn Russland dem nicht zustimmen würde, obwohl Frieden und Gebietsgewinne locken, dann dürfte doch klar sein, dass er in ein paar Jahren den nächsten Versuch im Auge hat, doch noch die ganze Ukraine zu besetzen.

Entsprechend ist eine Verhandlungslösung ohne Natobeitritt von ukrainischer Seite her ziemlich unattraktiv. Und Putin kann dem zustimmen, er muss dann nur damit leben, auf weitere Angriffe auf die Ukraine zu verzichten.

Sorgen um einen generellen Angriff der Nato muss sich Russland eigentlich sowieso nicht machen. Und sollte ein hypothetischer US-Präsident doch Russland angreifen wollen, dann braucht der keinen Natobeitritt der Ukraine dafür. Das geht erfahrungsgemäß mit beliebigen Vorwänden, die ließen sich höchstwahrscheinlich immer finden.

„Die Erde ist eine Kugel und politische Grenzen sind dem Klima egal.“

Es nützt ja nichts, wir müssen nun mal auch die militärischen Realitäten verarbeiten. Russland interessiert das Klima nicht die Bohne, im Gegenteil, man lebt sogar vom Export fossiler Brennstoffe.

Wenn hier irgendwas wirklich die russische Wirtschaft bedroht, dann ist das eine global erfolgreiche Energiewende. Wenn uns Russland mit dem Ukrainekrieg zum Aufrüsten zwingt, gewinnt er immerhin schon dann, wenn wir das auf Kosten der Geschwindigkeit unserer Energiewende machen müssen.

Hier würde nur ein wirklich verlässlicher Natopartner USA helfen. Und ein Trump engagiert sich offenbar auch darin, die Energiewende nach Möglichkeit zu verzögern. Da können wir nix machen.

Wir stehen dumm da, und müssen aufrüsten.



Kommentar vom 18.03.2024 01:18
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28088

@Realo 17.03. 17:49

„Politisch scheint eine Neutralität zweckmäßig mit besten Beziehungen und Kooperationen mit allen Ländern der Welt.“

Da waren sich ja nun die Ukrainer vor 2014 selber nicht einig. Das hätte als neutrales Land tatsächlich funktionieren können. Aber der größere westliche Teil wollte lieber in die EU, und die Ostprovinzen lieber eng mit Russland zusammenarbeiten.

Der Zug ist längst abgefahren. Inzwischen hat sich die Diktatur in Russland derart verschärft, dass nur noch wenige in der Ukraine da Bock drauf haben, und die Toten und die Zerstörungen sind nun auch für sich schon Fakten, die eindeutig trennen.

Eine Teilung der Ukraine wäre dennoch eine Option finde ich. Es geht um die Menschen, weniger um Land. Wenn ein Teil an Russland abgetreten wird, und sich der größere Rest in die EU und in die Nato integrieren kann, dann wäre das eine Lösung, mit der man leben könnte.

Jedenfalls um Einiges besser als ein ewiger Krieg oder gar eine sehr viel größere Auseinandersetzung Russlands mit der Nato.

Naja, das müssen die selber aushandeln. Wir können noch viele Waffen liefern, und Aufrüsten wäre offenbar eine in jedem Fall mittelfristig sehr gute Idee. Das schafft dann auch eine Unabhängigkeit von den USA, die kann auch nicht schaden. Immerhin ist die Wirtschaft der EU 10 mal größer als die Wirtschaft Russlands, dass müsste doch für uns eine lösbare Aufgabe sein, militärisch so stark zu werden, dass Russland hier wirklich nichts zu gewinnen hat.

Jetzt müssten wir aber auch mal wirklich loslegen damit. 100 Mrd Sondervermögen sind ein Anfang, da geht aber wohl noch mehr.



Kommentar vom 17.03.2024 14:56
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/putins-letzte-amtszeit/#comment-28079

@Hauptartikel

„Was jetzt noch auffährt, stammt entweder aus hastig kampfbereit gemachten, jahrzehntelang eingelagerten Reserven, oder ist frisch gefertigt, wie die meisten T-90M-Panzer, von denen aber bereits mehr als 70 verloren gingen.“

Ich hoffe sehr, dass Putin wirklich nicht mehr viel aufzubieten hat. Allerdings kann in wenigen Jahren Kriegswirtschaft schon Einiges nachproduziert werden. Eine entsprechende militärische Schwäche kann dann auch nicht mit Propaganda ausgeglichen werden, es wäre die Folge, das Russland keine Chance hat, die ganze Ukraine einzunehmen.

Vermutlich auch dann, wenn die USA nichts mehr liefert. Dann müssen wir aus der EU eben mehr tun. Wenn wir in den USA Waffen für die Ukraine einzukaufen wollen, wird wohl auch Trump das nicht verweigern und womöglich begrüßen. Trump scheint es wohl vor allem um Geld zu gehen.

„Selbst ein Kompromiss oder eingefrorene Fronten wären eine persönliche Niederlage, denn dann hätte er mit höchstem Einsatz einen mickerigen Gewinn eingefahren.“

Entsprechend wäre es doch für uns nicht unvernünftig, eine Friedensvertrag mit Gebietsabtretungen kombiniert mit einem sofortigen Natobeitritt der restlichen Ukraine zu suchen. Dann ist das Sterben zuende, und die Ukrainer können in Freiheit und Sicherheit weiterleben, und sich ein Leben innerhalb der EU aufbauen. In den dann abgetretenen Provinzen ist eh das meiste zerstört, und Russischstämmige werden teils freiwillig da bleiben, wer will sollte in die Restukraine umziehen dürfen. Das Land ist nicht so wichtig, die Menschen sind wirklich wichtig.

„Deutschland würde Trump nur weiter unterstützen, wenn es mindestens 400 Milliarden US$ an die USA bezahlt“

Zumindest die 400 Mrd € wäre wohl tatsächlich eine angemessene Summe, allerdings nicht als Nachzahlung an die USA, sondern als Aufrüstungsbedarf für die Restnato, wenn die USA komplett aus der Nato aussteigen. Unsere größte Stärke ist doch unsere Wirtschaftskraft, nur müssen wir die denn nun auch für hinreichende Aufrüstung konsequent einsetzen.

Wenn wir ohne die USA weitermachen müssen, dann können wir zukünftig auch alleine entscheiden, welche Kriege wir führen wollen. Einen völkerrechtswidrigen und ergebnislosen Krieg wie den 2. Golfkrieg können wir uns dann sparen. Eventuell wäre auch ein Taiwankonflikt dann nicht mehr unsere Sache. Eine nennenswerte Marine hat die Restnato sowieso nicht, und für unsere Selbstverteidigung brauchen wir die auch nicht.



Kommentar vom 16.03.2024 15:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/

@Kriegsvermeidung durch hinreichend Aufrüstung

Selbst wenn wir einen Angriff Putins auf die Nato ohne US-Unterstützung abwehren können, wäre es eine Katastrophe, hier die Angelegenheit durchkämpfen zu müssen. Auch wenn es viel mehr Tote auf russischer Seite gibt, und wenn es nicht nuklear eskaliert.

Besser, wir sind so stark, dass Putin es gar nicht erst versucht. Auch wenn das für uns doppelt so teuer ist, als nur einen Angriff wahrscheinlich abwehren zu können.

Und es ist auch unmöglich, Putin und Russland ganz platt zu machen, um das Problem nachhaltig zu lösen. Dafür hat Russland einfach zu viele Atomsprengköpfe. Diese Option scheidet aus. Wir müssen koexistieren, ob es uns passt oder nicht.



Kommentar vom 16.03.2024 14:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/cannabis-und-psychosen-suchtmedizinerin-vanessa-grassnickel-und-markus-lanz-im-faktencheck/#comment-88421

@Mimi 16.03. 10:30

„…,dass ich mir hier endlich eine CBD-reiche, THC-arme Sorte legal selbst ziehen kann.“

Nicht nur weil man keinen Dealer mehr kennt, der härtere Sachen im Angebot hat, könnte die Cannabislegalisierung zu weniger härteren Drogen führen. Man kann sich jetzt kostengünstig genau das Kraut ziehen, dass man rauchen möchte. Das reduziert den Bedarf nach Anderem, u.a. auch nach Alkohol.

Dennoch wäre es für die betroffenen Menschen eine wahre Wohltat, wenn bei nachgewiesener Sucht auch härtere Drogen in guter Qualität zu bezahlbaren Preisen beziehbar wären. Langwierige Therapien sind zu teuer und zu unwirksam, das lohnt sich oft einfach nicht. Warum kann man die Menschen nicht einfach in Ruhe lassen?

Sind hier die Mediziner einfach eifersüchtig? Nach dem Motto: Wenn hier einer Drogen verschreibt, dann sind wir das?

Dann sollen die das eben tun dürfen. Das wäre ja auch eine Option gegen die organisierte Kriminalität und die ziemlich sinnlose und überaus teure Beschäftigung des Justizsystems mit Drogendelikten und Beschaffungskriminalität.



Kommentar vom 15.03.2024 13:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/#comment-147860

@Michael 15.03. 12:36

„Niemand sollte gegen sein Gewissen zum Waffendienst gezwungen werden.“

Das wäre auch rein praktisch ungünstig. Wer wirklich überhaupt keine Lust zum kämpfen hat, der kämpft auch nicht so gut. Zumal es immer mehr auf die Bewaffnung und immer weniger auf die Zahl der Soldaten ankommt.

Allerdings könnte die Bezahlung von Wehrpflichtigen besser sein.

Und ein gewisser Einwilligungsvorbehalt sollte dem mündigen Bürger in Uniform durchaus zugestanden werden. Wenn ein Wehrpflichtiger einen konkreten Waffengang ablehnt, dann sollte das ein Argument sein. Wenn sich die Bundeswehr etwa an dem völkerrechtswidrigen und ergebnislosen 2. Golfkrieg beteiligt hätte, dann wäre das so ein Fall, wo ein Soldat das Recht haben sollte, nein zu sagen.

Bei den alten Germanen war eine konkrete Kriegsbeteiligung auch immer freiwillig, und das hat der Kampfkraft vermutlich nicht geschadet.



Kommentar vom 15.03.2024 00:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/#comment-147817

@Mona 14.03. 19:24

„Ihre Vorstellungen in allen Ehren, aber eine „schnellere Aufrüstung“ und danach die „Energiewende“, das lässt sich wohl kaum mit ein paar Windrädern oder durch Sparmaßnahmen bei der häuslichen Heizenergie realisieren.“

Das braucht in der Tat mehr. Wenn ich mir die durchaus grassierende Verschwendung im Land ansehe, dann frage ich mich, ob das nicht schon Dekadenz ist. Es steht die Freiheit Europas auf dem Spiel, und eigentlich sogar unser Leben, und die Klimakrise lauert auch noch, und wartet nicht, bis wir uns bequemt haben, endlich zu tun was hier erforderlich ist.

Wir können mit viel weniger Privatautos auskommen, wir können unserer Urlaubsstandards senken, viele können in kleinerer Wohnungen umziehen, und wir können auch weniger Fleisch essen und gucken, dass wir keine Lebensmittel mehr wegwerfen.

Die hier freigewordenen Mittel können wir in unser militärisches Überleben und in die Energiewende investieren. Wenn sich hier in den nächsten 10 Jahren einiges klärt, dann können wir auch zur alten Verschwendung von mir aus zurückkehren.

Im Moment brauchen wir aber m.E. sowas wie eine Kriegswirtschaft. Ich kann nicht nachvollziehen wie in dieser Situation von Schuldenbremse lamentiert wird. Wir haben ganz andere Probleme als unsere Geldwertstabilität.

Neben einer alle gleichmäßig belastende Einkommenssteuererhöhung sowie eine vergleichbare Reduktion des Bürgergeldes kann man auch Steuererhöhungen bei Kapitalertrag, Vermögen und insbesondere bei der Erbschaftsteuer ja wohl in so einer Notlage mal vorübergehend ins Auge fassen. Insbesondere wer was zu vererben hat, der braucht das Geld ja nun nicht mehr.

Es geht um unsere eigene Zukunft, diese hier einfach so zu verplempern, bis uns der Schlamassel bis zum Hals steht, ist schlichtweg dekadent, finde ich.

Ein Putin lässt sich mit nichts besänftigen, und nur mit harter militärischer Realität dazu bewegen, uns in Ruhe zu lassen. Wir müssen dem drohenden Konflikt nicht vorgreifen, indem wir über Truppenentsendungen in die Ukraine zur Kriegspartei werden. Aber wir müssen uns absolut dringend militärisch fit machen. Wenn uns das hinreichend gelingt, dann haben wir die Chance, dass sich Putin nicht traut, auch eine Restnato ohne US-Unterstützung anzugreifen.

Einen vollen Angriff auf die Nato nur abzuwehren wäre nicht wirklich genug, viel besser, wir sind so stark, dass es dazu gar nicht kommt. Zumal ein einmal angefangener großer Krieg auch schnell atomar eskalieren kann, selbst dann, wenn wir uns eigentlich ganz gut schlagen.

Ich kann es nicht fassen, wie wenig hier passiert. Gestern war hier ein Probealarm, nicht mal das hat nun zum dritten mal nicht wirklich funktioniert. Bei mir im Stadtteil war das so leise, dass man es kaum hören konnte.



Kommentar vom 14.03.2024 13:17
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/schlecht-vernetzt-psychische-stoerungen-im-gehirn/

@Hauptartikel

Interne Vorgänge und soziale Situation sind auch wieder vernetzt. Vermehrtes Grübeln ist auch einfach die Folge von Arbeitslosigkeit, und mehr innere Aufmerksamkeit gegenüber sozialen Interaktionen die Folge von symptombedingter Ablehnung bzw. Ausgrenzung.

Wenn man diese Felder bearbeiten will, muss man für Beschäftigung und mehr Gemeinsamkeit sorgen. Dass das auf jeden Fall hilfreich ist, müsste jeder Praktiker wissen.

Es gibt durchaus diese sozialen Ansatzpunkte, um Menschen mit psychischen Störungen wirklich zu helfen.

Psychologische und Pharmakologische Ansätze gibt es auch, klar. Aber ohne eine umfassende Berücksichtigung der sozialen Dimensionen funktioniert eine Therapie wenig.



Kommentar vom 14.03.2024 01:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/#comment-147745

@Mona 13.03. 20:00

„Eine Unabhängigkeit von anderen Ländern schafft das aber nicht. Denn auch metallische Rohstoffe, die für die Energiewende gebraucht werden, müssen ja von irgendwo herkommen.“

Diese Kosten und die Einnahmen bei Autokraten sind um Größenordnungen kleiner als bei fossilen Brennstoffen. Da dürften wenn dann Kupfer und Lithium eher noch Einiges kosten. Und die Brennstoffe sind nach der Verbrennung definitiv weg, und müssen immer wieder neu eingekauft werden. Der Rest kann eben dann immer wieder recycelt werden.

Die Energiewende dürfte also durchaus auch eine Friedenswende werden.

@Michael 13.03.

„Putin zeigt erneut, dass Feigheit Tyrannen nicht besänftigt, sondern aufstachelt.“

Ich denke aber, dass unser Problem ziemlich wenig psychologisch und dafür umso mehr militärisch aussieht.

„Im Gegenüber zum feindseligen Dualismus hilft feiger Relativismus nicht weiter, sondern nur wehrhafter Monismus.“

Deswegen müssen wir aufrüsten, was irgendwie geht. Psychologische Wehrhaftigkeit alleine ist recht unwirksam. Und um das aktuelle Töten zu beenden und um Zeit zu gewinnen macht es Sinn, eine vorläufige Friedenslösung zu suchen. Gebietsabtretungen auf der einen Seite gegen einen sofortigen Natobeitritt der restlichen Ukraine auf der anderen Seite könnte für klare Verhältnisse sorgen. Dann können wir uns vorbereiten und auch ohne die USA eine komfortable Verteidigungsfähigkeit aufbauen. Und die Ukrainer können dann in Freiheit leben und sich ein Leben innerhalb der EU aufbauen.

Die verlorenen Gebiete wären eher Nebensache, zumal dort das meiste sowieso schon zerstört ist. Klar mag Putin dann Lust auf mehr bekommen, nur die Nato wird ihm eben nicht bekömmlich sein. Voraussichtlich schätzungsweise, insbesondere wenn wir nur genug aufrüsten.

Wenn wir jetzt warten bis Trump aus der Nato aussteigt, dann sind weitere zehntausende Tote zu beklagen und dann ist unsere Verhandlungsbasis eher schlecht. Und Putin könnte dann darüber nachdenken, ob er es schafft, erfolgreich die Restnato anzugreifen. Je klarer dann die Verhältnisse, desto eher bleibt dann ein richtig großer Krieg aus, würde ich sagen.

Wenn Putin allerdings auf nichts eingeht, dann geht es freilich nicht. Dann können wir nur weiter Waffen liefern und hoffen, dass das reicht. Eine komplette Eroberung der Ukraine wird den Ukrainern die Freiheit kosten, das ist es doch, was wir wirklich verhindern wollen. Und das ist den Krieg ja auch wert. Die verlorenen Provinzen sind m.E. durchaus weniger wert, als die vielen Toten, die der Krieg bis jetzt schon gekostet hat.



Kommentar vom 13.03.2024 17:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/#comment-147716

@Unsere Öl- und Gasrechnung

Die aktuellen Öl und Gaspreise liegen bei 4 ct/kwh für Öl und bei 3 ct/kwh für Gas.

Laut Wikipedia Stichwort Energieverbrauch haben wir einen Primärenergieverbrauch im Jahr 2017 von 13.549 PJ. Davon fallen 34% auf Öl und 23% auf Gas.

13.549 PJ entspricht umgerechnet 13594 x 0,278 Mrd kwh = 3779 Mrd kwh.

Entsprechend kommt dann Öl auf 1285 Mrd kwh, was bei 0,04 € ca. 51,4 Mrd € kostet.

Entsprechend kommt dann Gas auf 869 Mrd kwh, was bei 0,03 € ca. 26,1 Mrd € kostet.

Wir geben also im Jahr in Deutschland 51,4 Mrd für Öl und 26,1 Mrd € für Gas aus, zusammen sind das 75,5 Mrd. Wenn man den Verbrauch von 2017 und die aktuellen Preise rechnet.

Ein nicht unerhebliche Teil davon landet in Putins Kriegskasse, wobei man allerdings auch die Kosten der Öl und Gasförderung noch abrechnen muss. Aber es dürften dann immer noch 30 bis 40 Mrd € jährlich sein, die Putin in den Krieg investieren werden kann.

Wir kaufen zwar direkt nicht mehr bei Putin ein, aber eben woanders, und wieder andere kaufen dann nun mal dann bei Putin ein. Das macht keinen großen Unterschied, außer eventuell deutlich höhere Transportkosten, und das insbesondere bei dem Gas, das vor dem Krieg über die Pipelines nach Europa kam.

Unsere indirekte Finanzierung von Putins Krieg ist also durchaus in der Größenordnung von unseren eigenen Ausgaben für die Bundeswehr.

Was die Energiewende betrifft, so müssten hier zusätzlich Investitionen in ähnlicher jährlicher Höhe wie unserer Öl und Gasrechnung eingesetzt werden, was dann immer noch seine Zeit von voraussichtlich 20 Jahren braucht. Solange halten die PV-Module und Windräder, ein schnellerer Zubau ist deswegen nun wirklich unrealistisch.

Das müssten wir dann alles finanzieren, also unsere Öl- und Gasrechnung, unsere Ausgaben für die Bundeswehr und die Waffenlieferungen an die Ukraine und die Aufwendungen für die Energiewende.

Nur so können wir langfristig Klimaneutral wirtschaften, Putin von einem Angriff auf Europa abhalten und Putin und anderen fossilen Diktatoren langfristig die Finanzierung entziehen.

Ganz akut hätte allerdings eine schnellere Aufrüstung in der ganzen EU wohl die höchste Priorität, die Energiewende kommt aber gleich danach. Für beides wäre es hilfreich, wenn die Menschen zumindest vorübergehend ihren Konsum überprüfen würden, was dann auch noch ganz direkt unsere aktuelle Öl- und Gasrechnung reduzieren würde.

So könnten wir dann am Ende nicht nur klimaneutral leben, sondern auch den Öl und Gasmarkt komplett abschaffen können. Schneller als in 20 Jahren wird das allerdings kaum gehen. Wenn wir denn die aktuelle Krise überhaupt überstehen.



Kommentar vom 13.03.2024 14:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/#comment-147708

@Michael 13.03. 03:50

„Als @Skeptiker sollten Sie schon auch gegenüber antiwestlichem Dualismus (um nicht zu sagen: Geschwurbel) skeptisch sein.“

Naja, immerhin verdienen die USA mit Frackinggas- und Waffenbestellungen aus Deutschland an der aktuellen Krise. Und wenn Trump hier komplett aussteigt, dann stehen wir recht dumm da. Ich denke nicht, dass die USA wirklich ein Interesse an der Vernichtung Europas hat, allerdings ist Trump auch einfach ein Chaot. Der denkt nicht so weit, und hört auf keinen.

Und ist Trump überhaupt noch auf der Seite von Demokratie und Freiheit? Oder die Evangelikalen in den USA?

So oder so, wir müssen dann selber klarkommen. Eigentlich wäre angesichts dieser ziemlich fürchterlichen Situation eine Aufhebung der Schuldenbremse jetzt sofort vonnöten, wenn nicht sogar ein sofortiger Eintritt in eine mittelfristige Kriegswirtschaft.

Noch bevor der Krieg wirklich losgeht, um eben diesen zu verhindern.

Genauso wirksam wäre eine schnellere Energiewende, aber eher etwas zu spät, bis hier deswegen wirklich die Weltmarktpreise für ÖL und Gas verfallen.

Soweit wie wir mit der eigenen Aufrüstung vorwärts kommen, und sich die Dinge für uns wieder günstiger entwickeln, dann haben wir wenigstens schon mal eine stärkere Europäische Streitmacht, auf der wir uns dann länger ausruhen können.



Kommentar vom 12.03.2024 13:23
https://scilogs.spektrum.de/hlf/glanz-und-elend-der-mathematischen-modellierung/#comment-219593

@Webbaer 11.03. 23:26

„Verbrechen ist keine Folge sog. sozialer Benachteiligung, sondern Folge zu geringer Strafe, so dass sich Straftäter, anders als andere Personen, die weniger wagemutig sind, begründet ein höheres finanzielles Input durch verbrecherische Arbeit erhoffen können als durch ehrliche Arbeit.“

Etwas offtopic, aber entscheidend ist schon, wieviel man mit ehrlicher Arbeit verdienen kann, und ob man überhaupt eine Arbeitsstelle findet. Demgegenüber steht der Verdienst mit krimineller Tätigkeit. In der Tat steht freilich auch die Höhe zu erwartender Strafe multipliziert mit dem Risiko erwischt zu werden wiederum da gegen.

Zumal insbesondere jüngerer Männer fernere Risiken ziemlich gut verdrängen können. Und in der Tat auch die meisten Menschen grundsätzlich keine Lust auf illegales Verhalten haben.

Das wären auch nochmal einige Parameter, die eine Modellierung besser machen können. Im Prinzip könnte man auch Einzelne Parameter gezielt untersuchen, z.B. der Anteil Menschen, die grundsätzlich keine Lust auf kriminelle Tätigkeit haben. Oder der Anteil junger Männer, die keine ehrliche Arbeit finden können, weil es nicht genug davon gibt.



Kommentar vom 12.03.2024 00:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/christliche-friedensethik-zu-hitler-putin-und-das-schwanken-durch-papst-franziskus/#comment-147558

@Frank 11.03. 19:51

„Die Ukraine, das sind nicht nur qm, das sind vor allem auch Menschenleben und Schicksale.“

Sehe ich auch so. Wenn eine Einigung Gebietsabtretungen einschließen würde, und die Bewohner, die nicht unter russischer Herrschaft leben wollen, ausreisen können, dann geht es ja noch. Die Russischstämmigen können gerne dann von Russland verwaltet werden, wenn sie möchten. Und damit hier das Ganze nicht in ein paar Jahren wiederaufflammt, müsste dann ein sofortiger Natobeitritt der restlichen Ukraine vereinbart werden.

Die Menschen sind wichtig, wenn die dann in Freiheit leben können, das wäre viel wichtiger als das verlorene Land. Zumal ein Großteil der Immobilien in den umkämpften Gebieten vermutlich sowieso nur noch Ruinen sind.

Die eigentliche Frage ist doch Putin. Was, wenn der sowieso kämpft, bis er nichts mehr hat? Ich fürchte, dann ist der 3. Weltkrieg unvermeidlich. Hoffen wir doch einfach, dass es doch noch anders geht, und versuchen wir, einen zu Weg finden, das doch noch zu verhindern.

Wenn wir gleich einfach Kriegspartei werden, und der Ukraine auch Soldaten schicken, dann sind wir offenbar mitten drin in dem umfassenden Krieg, indem dann Putin solange kämpft, bis er nur noch seine Atomwaffen hat.

Ideal wäre es, die Ukrainetruppen weiterhin so mit Waffen zu versorgen, dass hier eine Eroberung der Ukraine weiterhin nicht gelingt. Eine solche Eroberung wäre dann auch weit mehr als nur qm, es ginge um die Freiheit der Menschen.

Die meiste Zerstörung und die meisten Toten würde es freilich geben, wenn Putin solange kämpft, bis er nichts mehr hat. Ob nun nur in der Ukraine, oder in direkter Auseinandersetzung mit der Nato. Solange es reelle Möglichkeiten gibt, das zu vermeiden, sollten wir es versuchen. Unbedingt.

Unabhängig davon können wir auf die Friedensenergien setzen, dass die Weltmarktpreise für Öl und Gas verfallen. Das müsste Putin schon mittelfristig das Geld so knapp werden lassen, dass ihm die Mittel ausgehen, weiter Krieg zu führen. Und wir müssen wohl sehr dringend aufrüsten, insbesondere wenn Trump wirklich wiedergewählt wird und wirklich aus der Nato aussteigt.

Im Moment haben wir 20.000 tote Ukrainer und 180.000 tote Russen, wobei ich auch traurig um die russischen Toten bin. Mag sein dass mitten in der Propaganda Putin viel Zustimmung hat, das ändert aber wenig an dem Leid der eigenen Soldaten.

Eine konsequente Eroberung der Ukraine fordert hinterher 2 Millionen Tote, eine direkte Natobeteiligung führt dann zu 20 Millionen Toten, was sich dann schnell auf 200 Millionen erhöht, wenn taktische Atomwaffen ins Spiel kommen, um dann auf 2 Milliarden anzuwachsen, wenn auch strategische Atomwaffen ausgetauscht werden.

Das passiert womöglich tatsächlich, wenn Putin wirklich solange kämpft, bis er wirklich nichts mehr hat. Dagegen ist die Frage, wer jetzt die Krim und ein paar Provinzen verwalten darf, wohl nicht so wichtig.



Kommentar vom 10.03.2024 15:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-147414

@Prof. Harald Lesch

„Deshalb müssen wir aus der Energiewende ein Apolloprogramm machen.“

Nur zu. Ich glaube das Wirksamste wäre es, die Genehmigungsverfahren für neue Stromtrassen, Solarparks und vor allem für Windräder wirklich zu beschleunigen. Zusammen mit einer ausgeprägten freiwilligen und teils auch unfreiwilligen Konsumzurückhaltung, und einer Umleitung entsprechender Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen, könnte das dann wirklich Tempo machen.

Und keine Hemmungen, solange wie nötig noch die eigene Braunkohle als Backup nutzen. Gerade wenn wir ausgiebig PV-Module aus China und den USA importieren, können wir es gebrauchen, wenn wir deutlich weniger Gas importieren und finanzieren müssen. Neue Gaskraftwerke sollten wir uns gut überlegen, und durchrechnen, ob wir die wirklich brauchen. Wenn die Elektromobilität in Gang kommt, haben wir mit den Batterien jede Menge Regelkapazität im Stromnetz. Die Batterien müssen nicht immer voll sein, entsprechend können beim Aufladen überwiegend Überschüsse im Netz verwendet werden. Und notfalls können die Batterien auch kurzfristig wieder ins Netz einspeisen.



Kommentar vom 10.03.2024 13:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-147409

@Leonard 10.03. 09:51

„Bis 4,5°C ist nicht ganz richtig. Gibt auch Modelle, die bei deutlich höheren Zahlen rauskommen, und diese sind nicht auszuschließen.“

Die Modelle sind nun aber allesamt unvollständig. Und weil es im letztem Jahr so warm war, reagieren Modellrechnungen, die davon ausgehen, dann auch sehr drastisch. Wir wissen nicht wirklich, wieso das letzte Jahr so warm war, und auch nicht, was wirklich auf uns zukommt. Auch immer neue Modellrechnungen bleiben unvollständig, fürchte ich. Wir müssen mit Unsicherheiten leben, und uns wenn möglich auf alle Möglichkeiten vorbereiten.

Keine Frage ist es, alles zu tun, was vernünftigerweise praktikabel ist. Auch dass der Einzelne seinen Konsum überprüft und reduziert, und guckt, ob er nicht mit dem eingesparten Geld vielleicht eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach finanzieren kann, und sich wenigstens ein Elektrofahrzeug zulegt, wenn er schon nicht ganz aufs eigene Auto verzichten kann.



Kommentar vom 10.03.2024 01:41
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/der-lange-weg-zu-einem-wahren-gesundheitswesen/#comment-15723

@Nicker 09.03. 09:07

„Es ist besser die Verantwortung für die einzelnen Berufe bei den zuständigen Berufsgenossenschaften zu belassen und den Einsatz einer KI zu verbieten. Wenn die dann nämlich irrt, dann haben wir den Salat.“

Klar muss man erstmal gucken, was die KI wirklich kann. Und im Zweifelsfall muss man immer kompetenten Menschen die Entscheidung lassen.

Aber gerade wenn es um das Vermeiden überflüssiger Maßnahmen geht, ist hier ja gerade der Mensch mit seinem Geschäftssinn das Problem. Wenn hier eine KI noch mal hinguckt, kann das eigentlich nur besser werden, vor allem weil die KI selbstständig arbeitet, und entsprechend kaum eigene zusätzliche Kosten verursacht.



Kommentar vom 10.03.2024 01:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/relativistische-dualistische-monistische-heldenreisen-in-der-werbung/#comment-147343

@Michael 09.03. 16:53

„Ich gebe Ihnen jedoch Recht, dass gesellschaftlicher Monismus alleine nicht stabil ist, sondern zu Bürokratismus und Langeweile tendiert.“

Kann passieren, in der Tat. Kommt jetzt aber vielleicht darauf an, wie viel Spiritualität hier mitspielt. Insbesondere wenn man sich im Alltag auch noch mehr mit Natur beschäftigen kann. Das kann alles ziemlich ruhig und dennoch ziemlich spannend sein.



Kommentar vom 10.03.2024 00:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-147340

@Michael 09.03. 20:00

„Der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 22 Prozent gestiegen.“

Auch ein zukünftiger Einsatz von regenerativem Strom für Wärmepumpen und Batteriefahrzeuge wird mit weit weniger elektrischer Energie auskommen wie es für den Energiebedarf von Gasheizungen und Verbrennermotoren braucht.

Wenn wir die Kapazität von PV und WKA verdoppeln, was bei einer Steigerung von 7% Jährlich in etwa 10 Jahre braucht, dann werden wir dann mehr als 44% des Problems gelöst haben.



Kommentar vom 09.03.2024 18:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-147309

@Quentmeier 08.03. 23:25

„Für die Energiewende ist der Bau von bis zu 50 (!) Gaskraftwerken geplant, weil diese schneller auf die sehr volatile Wind- und Sonnenenergie reagieren können. Gebaut ist bisher m. W. kein einziges.“

Wer plant das denn? Für mich erscheint das nicht unbedingt sinnvoll. Was nützen noch so viele Gaskraftwerke, wenn die Gasspeicher im Härtefall nicht reichen? Wenn wir noch billiges russisches Gas hätten, und nicht Putin zum Feind, sähe das freilich anders aus.

Allerdings kann der kurzfristige Regelbedarf schon ziemlich gut mit einem E-Autoanteil von 30 % geleistet werden. Dann wird man problemlos mit der eigenen Braunkohle weiter saisonales Backup leisten können. Und mit den heimischen Fördermöglichkeiten finanzieren wir eben auch keine fossilen Diktaturen.

Rein Treibhausmäßig kommt es vor allem darauf an, möglichst viel PV und WKA zu installieren und die Fernübertragungsnetze auszubauen. Wärmepumpenheizungen und Batteriefahrzeuge kommen dann fast von selber hinterher, wenn sehr viel günstiger direkt bereitgestellter regenerativer Strom zur Verfügung steht.

Zumal beides erst so richtig Sinn macht, wenn überwiegend klimaneutraler Strom zum Einsatz kommt. Vorzeitig eingesetzt erhöht das noch die ohnehin aktuell extremen Strompreise.

„Aber keine Panik, den Klimawandel sollten wir nicht fürchten.“

Ich hoffe ja sogar, Sie haben recht. Die Klimamodelle gehen von 2.0° bis 4.5° Erwärmung aus, bis wir das Problem nachhaltig gelöst haben, wovon aktuell 1.5° erreicht sind. Es ist also nicht unmöglich, dass wir nur 2.0° und damit nur 0.5° mehr als aktuell bekommen werden. Die aber genauso möglichen 4.5°, die machen mir wirklich Angst. Auch wenn mich das persönlich voraussichtlich gar nicht mehr betreffen wird, für die heute jungen Menschen und die Natur wäre es eine Katastrophe.



@Freyling 08.03. 14:02

„Sie rezitieren ausschließlich Systempropaganda.“

Was soll ich sonst machen. Ich kann nur die aktuelle Kultur aufgreifen, und diese mit meinem eigenen Leben und meinen eigenen Erfahrungen irgendwie zu vereinbaren versuchen.

Sicher sind die Standartmodelle der Teilchenphysik und der Kosmologie nicht vollständig, ich wüsste jetzt nicht mal, ob das einer behauptet. Aber es wird wohl was dran sein. Auch wenn hier eben wie im Beispiel mit der Modellierung der Entwicklung von Bandenmitgliedszahlen eine nicht unerhebliche Fehlerquelle lauert.

Gravitationswellenmessungen und auch die Erkundung der Umgebung des zentralen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße halte ich durchaus für ziemlich sichere Fakten. Für mich hört sich das überaus überzeugend an. Beispielsweise.

Den Teilchenzoo in der Teilchenphysik kann ich dann weniger nachvollziehen. Das erscheint mir durchaus merkwürdig, aber Alternativen sehe ich da auch keine. Wenn denn die Wirklichkeit diese Komplexität braucht, dann ist das eben so.

Für mich ist das Universum von Grund auf sinnvoll, wie auch immer die Details aussehen. Das ist jetzt mein Projekt dabei.



Kommentar vom 08.03.2024 14:23
https://scilogs.spektrum.de/hlf/glanz-und-elend-der-mathematischen-modellierung/#comment-219395

@Nicker 08.03. 13:34

„Unsere materielle Welt gehorcht den Zahlen, die geistige Welt tut das nicht.“

Gehorchen nicht, aber berücksichtigen muss die geistige Welt die Zahlen der Welt dann schon. Geistige Wirkungen können nur im konkreten Lebenszusammenhang sinnvoll sein. Und soweit wie dieser von Zahlen beschrieben werden kann, muss sich damit auch die Geisteswelt auseinandersetzen, wenn sie mitten im Leben wirksam sein will.



Kommentar vom 08.03.2024 13:06
https://scilogs.spektrum.de/hlf/glanz-und-elend-der-mathematischen-modellierung/#comment-219390

@Nicker 08.03. 11:43

„Sagen wir so, die Mathematik ist ein logisches Werkzeug, das uns hilft die Umwelt zu verstehen und zu gestalten.

Auch wenn Modelle speziell sind und nicht soweit reichen wie man denkt, kommen wir doch in der Technik offenbar ziemlich gut vorwärts. Die Theorie für Alles fehlt uns noch, aber wir kennen schon allerhand, mit dem sich auch allerhand anstellen lässt.

Auch wenn das alles nicht perfekt ist, so ist es allerdings alles andere als zwecklos und auch nicht jenseits jeder Wirklichkeit.

Das Gesamtbild ist in der Tat noch nicht gefunden. Aber wir dürfen weiter danach suchen.



Kommentar vom 08.03.2024 12:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/relativistische-dualistische-monistische-heldenreisen-in-der-werbung/

@Heldengeschichten

So langsam dämmerts mir, dass so manche Geschichten in Film, Büchern und Computerspielen weit mehr sind als netter Zeitvertreib.

Hier sind Archetypen am wirken, die unsere Einstellungen dem Leben gegenüber verbessern können. Entsprechend suchen wir nicht nur den Zeitvertreib, wir bilden uns auch fort damit.

Fakten erkennen und sammeln ist jetzt freilich auch wichtig, aber die Geschichten, die das alles verbinden, die sind auch sehr wirksam. Selbst wenn sie mit den Fakten selber nur spielen. Die spirituellen Anteile mögen auch mehr dabei sein, als reine Fiktion im Dienste einer spannenden Geschichte. Die können uns auch im wirklichen Leben begegnen.

Genau deswegen ist das ja auch so spannend und attraktiv. Als wenn sich hier Geisteswelten auch durch erzählte Geschichten bemerkbar machen wollten. Und das immer wieder neu.



Kommentar vom 08.03.2024 11:41
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/der-lange-weg-zu-einem-wahren-gesundheitswesen/

@Nicker 08.03. 08:58

„Das “wahre Gesundheitssystem”, das ist nur im Kontext mit den sozial-politischen-Voraussetzungen sprich Gegebenheiten zu erreichen.“

Oder die KI entschärft das Problem. Die kann demnächst voraussichtlich nicht nur schnellere und bessere Diagnosen, die kann auch recht unsinnige Maßnahmen verhindern. Etwa voreilige Knie-OPs oder auch unsinnige Aufenthalte auf Intensivstationen zum Lebensende.

Die KI hilft jetzt aber nicht nur den Ärzten, die Krankenkassen können auch die KI für sich noch mal einsetzen, um eben unsinnige Maßnahmen im Vorfeld zu erkennen.

Das spart dann nicht nur viel Geld, es hilft auch gegen den Mangel an Ärzten und Pflegepersonal und reduziert deren Arbeitsbelastung. Und ohne unsinnige Maßnahmen vermeidet auch der Patient manche Krankenhausaufenthalte oder kann in Ruhe zuhause sterben.



Kommentar vom 07.03.2024 13:51
https://scilogs.spektrum.de/hlf/glanz-und-elend-der-mathematischen-modellierung/#comment-219361

@Klimamodelle

Wenn man Wetter- und Klimamodelle macht, haben wir auch den Effekt, dass wir verschiedenste Parameter nicht richtig erfasst haben. Mit dem Ergebnis, dass die Modelle zwar laufen, aber im weiteren Simulationsverlauf dann immer mehr von der Wirklichkeit abweichen. Entsprechend liefern dann auch verschiedene Modelle verschiedene Werte für die zu erwartenden Temperaturen. Woran man dann den Fehler teilweise auch einschätzen kann.

Jetzt kommt beim Wetter und auch beim Klima aber noch dazu, dass die nicht linearen Zusammenhänge ohnehin auch noch zu chaotischem Verhalten neigen. Ganz unabhängig von einer nicht vollständigen Erfassung aller Parameter. Was dann dazu führt, das wir mit den Modellen das Wetter nicht länger als 10 Tage vorhersagen können. Und vermutlich hat auch die Klimaentwicklung einen chaotischen Anteil, und ist entsprechend nicht linear und von daher wird eine Prognose über die Jahrzehnte immer unsicherer.

So kommt dann eine Verdopplung der Treibhausgaskonzentrationen auf einen Bereich von 2.0° bis 4.5°, wovon wir aktuell 1.5° schon erreicht haben. Was eben alles andere als exakt ist. Im Grunde eigentlich fast unbrauchbar. Wir müssen uns hier auf einen ganzen Bereich von Möglichkeiten vorbereiten, und können unmöglich wissen, was uns genau erwartet.



Kommentar vom 06.03.2024 14:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-147074

@Quentmeier 05.03. 23:20

„...die Leistung von 40 – 80 GW MUSS durch Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke abgesichert werden. Diese werden aber unwirtschaftlich, sobald eine gewisse Zahl von Betriebsstunden pro Jahr unterschritten wird, müssen aber in Bereitschaft gehalten werden.“

Es geht ja nicht anders. Aber die Kraftwerke stehen ja längst, so teuer kann ein Verzicht auf vorzeitigen Abriss ja nicht werden. Wir werden die selbst dann noch sehr gut brauchen können, wenn sie nur alle 3 Jahre für 14 Tage laufen müssen. Immerhin haben wir dann die Emissionen zu 95% vermieden, und müssen vor allem praktisch keine Brennstoffe mehr einkaufen. Und wie gesagt, wenn wir in der Übergangszeit eher heimische Braunkohle statt importiertem Gas nutzen, dann sinken tendenziell die Weltmarktpreise für Gas, und wir finanzieren unsere Feinde weniger.

„Die USA haben 2022 einen Wert von 3,5% erreicht, Polen 2,4 %, Großbritannien 2,2 und Deutschland gerade einmal 1,4 %“

Es mag ja durchgehen, dass wir seit Gorbatschow die Russen nicht mehr als gefährlichen Feind gesehen haben. Aber die ausgerufene Zeitenwende wird offenbar nicht wirklich schnell begriffen. Je mehr wir jetzt aufrüsten, desto eher vermeiden wir einen Angriff Russlands auf eine restliche Nato, wenn die USA unter Trump tatsächlich aussteigt.

Mag sein, dass wir einen Angriff auch mit dem derzeitigen militärischem Potential in Europa auch noch aufhalten können. Aber das wird einfach schon wegen dem beteiligtem Atomwaffenpotential immer hochgefährlich. Da ist jede Investition unsererseits ein Schritt, der einen Waffengang vielleicht dennoch abwenden kann.

Die Energiewende kommt zunächst mal zu spät, bis hier die Weltmarktpreise so sehr sinken, dass Russland das Geld zum Aufrüsten fehlt, ist die Sache längst gelaufen. Da können wir nicht drauf warten.

Und wenn einer schnellen Aufrüstung Geldmangel im Wege steht, dann müssen wir schon überlegen, ob wir vielleicht auch an der Subventionierung der Energiewende eventuell etwas sparen.

„...und hat bisher Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursacht, während der Effekt auf das Weltklima im statistischen Grundrauschen verschwindet.“

Wir kommen nicht daran vorbei. Auch wenn wir nur 1% der Weltbevölkerung stellen, haben wir unseren Beitrag zu leisten. Die Energiewende ist eine weltweite Gemeinschaftsaufgabe.



Kommentar vom 05.03.2024 15:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-146991

@Michael 05.03. 12:09

„Ich fürchte also, meine bisherigen, durchaus schon warnenden Wasserkrise-Annahmen waren immer noch viel zu optimistisch.“

Selbst konsequenter Umbau der Technik verstärkt durch generell weniger Konsum könnte zu spät kommen? Dann sollten wir es vielleicht doch schon mit dem Schwefelsäureeintrag in die Stratosphäre mal testen?

So könnten wir die erreichte Erwärmung von aktuell 1.5° einige Jahrzehnte lang halten, und von gefährlichen Kipppunkten im Klimasystem erstmal wegbleiben, bis sich hier ein hilfreicher positiver Kipppunkt in Form von immer billigeren PV-Modulen, Windrädern und Lithium- bzw. Natriumbatterien eingestellt hat und dann nachhaltig unser Problem löst.

„Schon am Ende des #Schicksalsjahr 2024 dürfte einiges klarer sein…“

Das Geld, das wir jetzt hoffentlich bald in Aufrüstung investieren, das kann man ja nun nicht gleichzeitig in die Energiewende investieren. Ob Trump wieder Präsident wird und wirklich aus der Nato aussteigt, und in der Folge Putin mal testet, ob er gegen die Restnato militärisch was gewinnen kann, das wird sich dann so etwa Anfang 2025 zeigen.



Kommentar vom 04.03.2024 14:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-146921

@Michael 03.03. 09:02

„Selbst die KP-Diktatur China hat Erneuerbare massiv ausgebaut – und davon profitiert.“

Schon seit vielen Jahren interessiert mich die Frage, wie der chinesische „Gelenkte Kapitalismus“ mit einer Rezession umgehen würde. Hier könnte es deutlich einfacher sein als bei uns, dann eben einfach in die Energiewende und Aufrüstung zu investieren, bis der Konsum wieder in Gang kommt.

Bei uns brauchen wir ganz viel Umsatz mit privatem Konsum, um über entsprechende Steuern die gemeinschaftlichen Aufgaben zu finanzieren. China könnte da flexibler sein, und in einer konsumbedingten Rezession einfach das Kapital anweisen, vermehrt in die Energiewende und Aufrüstung zu investieren.

„Zudem implodiert die chinesische Bevölkerung mangels Geburten.“

Nichts gegen den Menschen, aber ich denke, dass wir mit weniger von uns immer noch weiter kommen. Die Natur hat dann mehr Platz, und wir selber auch.

Erst wenn die Weltbevölkerung auf unter ungefähr 5 Mrd fällt, wird es m.E. Zeit, die Geburtenzahlen wieder zu normalisieren.

„Ein fossiles Erfolgsmodell können wohl nur jene Ältere darin sehen, die die Unterdrückung der Jugend erhoffen.“

Das mag den Einspareffekt durch Bevölkerungschrumpfung verringern. Unterm Strich dürfte der Rückgang dennoch hilfreich sein.



Kommentar vom 04.03.2024 00:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-146884

@Quentmeier 03.03. 17:18

Wir haben in Deutschland schon immer den teuersten Strom gehabt, schon vor den Anfängen der Energiewende. Dafür aber auch mit die zuverlässigste Stromversorgung.

Jedenfalls gefährdet die Energiewende keineswegs die Versorgung. Zumindest dann nicht, wenn man genug Altkraftwerke bereit hält. Ich wäre durchaus dafür, alle Kohlekraftwerke noch sehr lange in Bereitschaft zu halten. Man weiß ja nie, was noch kommt. Das kann ein Krieg mit Russland sein, der hier die Gasversorgung reduziert, aber auch ein Supervulkanausbruch, der den Ertrag von PV einschränkt und einen europaweiten Jahrtausendwinter verursacht.

Mit weit weniger Abhängigkeit von Öl und Gas jedenfalls wird jeder Zubau von Windrädern und PV-Modulen die Versorgungssicherheit erhöhen. Gerade die Braunkohle, die wir selber haben, die macht uns auch davon gleich unäbhängiger.

Und wenn wir mit der Installation der Erneuerbaren zügig vorwärts kommen, dann gehen hier die Laufzeiten der Altkraftwerke im säisonalen Backupbetrieb dann auch zügig zurück, und damit auch deren Treibhausgasemissionen.

Mehr als unseren Beitrag zur Globalen Energiewende brauchen wir offenbar nicht zu leisten. Vielleicht ein wenig schneller, immerhin sind unsere Prokopf-Emmissionen durchaus überdurchschnittlich, und wir haben auch mehr Geld als andere Länder.

Und wie das aussieht, dann machen die anderen auch mit, wenn auch ein wenig später. Einfach schon weil die Technik in Form von Windrädern, PV-Modulen und Lithiumbatterien immer kostengünstiger wird. Und die Erderhitzung wird weiter gehen, und sich immer mehr von wissenschaftlichen Prognosen in alltägliche Erfahrung verwandeln.

Ich will es ansonsten nicht jedem vorschreiben, seinen Konsum zu reduzieren. Aber anraten möchte ich das schon, hier mal alles genauer zu prüfen, was man so verbraucht und sich anschafft. Der Effekt auf die Geschwindigkeit der Energiewende lässt sich so am einfachsten steigern.

Und mehr Luft zum Aufrüsten, um Putin von einem Angriff auf die Nato auch dann abzuhalten, wenn ein wiedergewählter Trump tatsächlich aus der Nato aussteigt, die hätten wir dann auch noch.

Und Russland lebt denn nun wirklich hauptsächlich von Öl und Gasverkäufen, wenn wir mit unserer Energiewende dazu beitragen können, dass hier die Weltmarktpreise sinken, dann haben auch unsere Feinde weniger Geld, mit dem sie wiederum aufrüsten können.

Oder halten Sie von Frieden, Demokratie und Freiheit auch nicht viel?



Kommentar vom 03.03.2024 14:34
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/der-lange-weg-zu-einem-wahren-gesundheitswesen/#comment-15645

@Nicker 02.03. 20:12

„Wenn wir erst keine Exportüberschüsse mehr haben, wird sich unser Gesundheitssystem nicht mehr finanzieren lassen.“

Ich habe mal gehört, dass die Krankenkassen das halbe Geld für das letzte Lebensjahr ausgeben. Derweil die meisten Menschen nicht an Schläuchen angeschlossen im Krankenhaus sterben wollen, sondern zuhause im Kreise ihrer Lieben. Und nur sehr wenigen ist das in der aktuellen Praxis vergönnt.

Man versucht hier immer alles, was irgendwie noch Hoffnung macht. Vielleicht kann hier die KI sogar helfen: Wenn sie zweifelsfrei feststellt, dass das Ende unvermeidlich ist, und den Patienten dann zum vernünftigem Sterben nach hause entlässt.

Das kann dann auch eine Menge Geld sparen. Überhaupt kann KI hier den Ärzten helfen, schneller die richtige Diagnose zu stellen. Und die Krankenkassen können auch entsprechende KI nutzen und damit besser beurteilen, ob eine teure Maßnahme wirklich Sinn macht.

Das würde sowohl den Ärztemangel wie auch die Kosten des Gesundheitssystem begrenzen können.

Exportüberschüsse braucht man hierfür eben nicht. Die braucht man im übrigen für gar nichts, eine ausgeglichene Handelsbilanz ist sogar besser, und die USA z.B. kommen seit Jahrzehnten auch mit einem Außenhandelsdefizit klar.

Es sind doch letztlich sogar die Außenhandelsüberschüsse, die den heimischen Fachkräftemangel verursachen. Man hilft sich dann mit Einwanderern, wobei die meisten dann leider nur im Niedriglohnbereich arbeiten können, und nur wenige qualifizierter sind. Das hilft dann auch nicht viel weiter, zumal die Zuwanderer auch noch Wohnraum brauchen, für dessen Neubau man dann auch wieder Fachkräfte braucht.

Einfach mal hier Firmen, die abwandern wollen, einfach ziehen lassen. Und nicht noch Steuergelder verschwenden, um die Firmen mit Subventionen hier zu halten. Wenn dann weniger Arbeitsplätze frei sind, dann kommen auch weniger Zuwanderer. Lieber an den Rändern Europas die Wirtschaft fördern, dann ziehen viele EU-Arbeitsmigranten wieder zurück, und bei uns entschärft sich die Wohnungsnot.

Und auch der Ärztemangel könnte dann nachlassen.



Kommentar vom 03.03.2024 13:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medienerfahrungen-zwischen-dialog-und-dualismus-eine-ki-gestuetzte-reflektion/#comment-146820

@Michael 02.03. 18:31 / 23:48

„...entwickelte sich nicht über die Individual-, sondern über die Sozialpsychologie.“

Und damit wird es wirklich kompliziert. Die Individualpsychologie ist schon kaum fassbar, wenn jetzt Millionen Menschen interagieren, dann wird es wirklich schwierig.

„Doch die Geschichte der Religionen wie auch nichtreligiösen Weltanschauungen ist nicht zu Ende – und offen, wie jedes einzelne Menschenleben auch.“

Wenigstens kann man sich selber weiterentwickeln. Und sich mit einzelnen konkreten Menschen auseinandersetzten.

Konzepte für das Miteinander kann man dann auch wenigstens diskutieren. Wobei man dann aber hoffen kann, dass vernünftige Lösungen dann tatsächlich auch mal konvergieren.

Mögen die Geisteswelten da mithelfen, und einen globalen Horizont bei immer mehr Menschen und damit globale Lösungen ermöglichen.

Die KI ist nun von der Bauart schon monistisch, einfach weil sie an der gesamten verfügbaren Kultur trainiert ist. Das könnte helfen, die derzeitig unselige Konstruktion der (a)sozialen Netzwerke zu überwinden.

Wenn die Leute, statt sich in sozialen Netzwerken immer mehr in Unfug hineinzusteigern, immer öfter die KI um ihre Meinung fragen, einfach aus reiner unwiderstehlicher Neugier heraus, dann könnte das zur Perspektive der ganzen Menschheit beitragen.



Kommentar vom 02.03.2024 17:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medienerfahrungen-zwischen-dialog-und-dualismus-eine-ki-gestuetzte-reflektion/#comment-146738

@Hauptartikel

Ich weiß nicht, ob das wirklich nur eine unzureichende Entwicklung ist. Sie ist es natürlich, auf Archaische Objektbeziehung ohne Realitätsprüfung folgt Spaltung des Integrals und darauf dann, wenn es denn gut läuft, eben der Erkenntnisoffene Monismus.

Hier werden aber auch noch ganze Wahnsysteme aus Mythen und Falschbehauptungen gebastelt. Darüber hinaus ist nicht mal die mittelalterliche Katholische Kirche in Jahrhunderten gekommen.

Wird hier nicht auch ganz absichtlich was gestrickt, dass eben zieht, um eben spezielle Ziele zu erreichen?

Der klassische Fall sind hier die üblichen Lügen, die einen Kriegsausbruch rechtfertigen. So hat im Vorfeld des 2. Golfkrieges auch die demokratisch gewählte US-Regierung verbreitet, dass Saddham Hussein an Massenvernichtungswaffen arbeitet, die man dann aber hinterher nirgends finden konnte.

Die entsprechende Busch-Administration war doch kein reiner Verein von unterentwickelten Persönlichkeiten, hier ging es um handfeste Interessen, die man eben irgendwie durchbringen wollte.

Nicht immer wird ein Dualismus hochgehalten, nur weil man zu einer differenzierten Sicht nicht fähig ist. Hier werden auch einfach Absichten verfolgt, die man nur mit Lügen rechtfertigen kann.

Die religiösen Vorstellungen von einer zerstrittenen Geisteswelt, die in einer Endzeit aufgelöst wird, sind dagegen schon wieder ein eigenes Thema. Das scheint mir wie ein Virus zu sein, das eben Menschen befallen kann. Auf der Basis lässt sich dann allerdings allerhand weiterer Unsinn einbinden.

Rein säkulare Vertreter sind für die zerstrittenen Geisteswelten wenigstens nicht empfänglich, immerhin das. Aber ganz ohne Geisteswelten kann hier m.E. dennoch was Wesentliches fehlen. Wer selber spirituelle Erfahrungen hat, kann nicht komplett ohne Geisteswelten auskommen. Die dann noch verbleibenden säkularen Welterklärungen reichen einfach dem Menschen dann nicht weit genug.

Letztlich kommt ein realistischer Monismus, wenn er eine Geisteswelt braucht, nicht ohne eine Eine Geisteswelt zurecht. Man muss dann einfach auch die Zersplitterung der Religionen überwinden.

Dann können allerdings auch Säkulare und Religiöse eher miteinander auskommen, wenn wenigstens die Religiösen verstehen, dass man zunächst mal vieles Glauben kann, was man dann allerdings auch überwinden und weiterentwickeln kann. Eben auch bis zum dialogischem Monismus, der einen Dialog über Konfessionsgrenzen hinweg ermöglicht, der auch Säkulare einschließt.



Kommentar vom 02.03.2024 13:58
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/der-lange-weg-zu-einem-wahren-gesundheitswesen/#comment-15625

@Nicker 02.03- 08:54

„Also bei uns hat das Gesundheitswesen den Rückwärtsgang eingelegt. Wenn ein Normalversicherter 1/2 Jahr warten muss um beim Arzt einen Termin zu bekommen, dann liegt ein lokaler Ärztemangel vor.“

Ja wenn es denn gelänge, die überflüssigen Maßnahmen zu reduzieren, dann wäre sogar dieses Problem entschärft. Zumal der Ärztemangel ja sogar selbst auf die Gesundheit gehen kann.

Wir haben hier offenbar eine unselige Kombination von Geschäftsinteresse bei den Leistungserbringern und dem Versicherungssystem. Keiner muss grenzwertige oder unsinnige Therapiemaßnahmen bezahlen, und die Krankenkassen bekommen meistens gar nicht mit, wenn hier Geld verschwendet wird. Die Aktenlage ist vermutlich stets eindeutig, die Krankenhäuser wissen, wie sie die Anträge stellen müssen.

Es wäre was, wenn man diese Situation ändern könnte. Einmal müssten die Arztpraxen und Krankenhäuser so finanziert werden, dass sie auch ihr Geld verdienen, wenn sie keine überflüssigen Sachen mehr machen.

Und ein kleiner Eigenanteil bei den Versicherten könnte durchaus hilfreich sein, dass hier der Patient dann auch mit drauf achtet, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Unterm Strich sinken dann die Kassenbeiträge weit mehr, als was diese Zuzahlungen die Versicherten kosten würden. Hier könnten 1 oder 2 % schon sehr wirksam sein.



Kommentar vom 02.03.2024 13:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-146713

@Michael 01.03- 18:36

„Wenn wir alle bei uns selbst anfangen & immer wieder prüfen, was wir wirklich brauchen, kommen wir m.E. auch in Sachen Dekarbonisierung, Mitweltschutz und Frieden voran.“

Und das spart meistens erstmal auch eigenes Geld. Was man dann in grüne Technik oder in gemeinschaftliche Aufgaben investieren kann. Oder wahlweise in weniger Arbeiten, je nach dem, wie die eigene Belastungslage so ist.

Eine Konsumreduktion wirkt also gleich mehrfach. Es reduziert direkt die Emissionen, es macht Mittel frei für den Umbau der Energiewirtschaft und es reduziert auch noch die erforderlichen Ausbauziele.



Kommentar vom 01.03.2024 17:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/#comment-146644

@Michael 01.03. 16:06

„Niemand kann alles, aber jede/r kann etwas tun, um die fossilen Importe schnell und drastisch zu reduzieren.“

In der Tat haben wir alle einiges in der Hand. Ergänzend wären weniger Privat-PKW noch mal deutlich sparsamer als nur Batteriefahrzeuge. Wer mit einem Mix aus Öffis, Fahrrad und Carsharing auskommt, spart auch die Produktionskosten der PKW ein. Die freiwerdenden Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen können in die Energiewende und in Aufrüstung investiert werden.

Auch könnte man statt auf noch mehr Gas auch erstmal noch mehr auf heimische Braunkohle setzten. Solange wir neben immer mehr PV und WKA noch saisonales Backup brauchen, kann man die bestehenden Kohlekraftwerke gerne noch als saisonales Backup nutzen. Insbesondere, weil man auch längerfristig keine großen Gasspeicher dafür braucht.

Wie angreifbar Offshore-Pipelines sein können, haben wir ja schon erlebt. Auch fördert jede Nachfrage nach Gas die fossilen Autokraten, auch wenn man sein Gas bei Demokratien einkauft. Einfach weil wir einen Weltmarkt für Gas haben, ob wir wollen oder nicht.

Gaskraftwerke sind kurzfristiger regelbar, Kohlekraftwerke weniger. Allerdings wenn wir mehr Batteriefahrzeuge in Gebrauch haben, können die dann vieles an dem kurzfristigem Regelbedarf im Stromnetz leisten. So passen dann auch die alten Kohlekraftwerke weiterhin gut in den Energiemix.

Bis wir mit der Energiewende wirklich fertig werden, kann das noch dauern. Je weniger an Gas wir noch brauchen, desto weniger fördern wir auch die Autokraten. Wenn wir auf dem Weg dorthin eher noch die alten Kohlekraftwerke nutzen, dann gibt das ein wenig mehr Treibhausgase, anderseits spart es auch wieder Geld, das auch in eine schnellere Energiewende fließen kann.



Kommentar vom 01.03.2024 14:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/

@finstere Zeiten

Vielleicht wird Trump ja nicht zum Präsidenten gewählt. Dann wird Putin wohl kaum die Nato angreifen.

Wenn Trump gewählt wird, und wirklich aus der Nato aussteigt, dann sieht das allerdings gefährlich für uns aus. Eventuell wird Putin diese Entwicklung sofort ausnutzen, und irgendwo die Nato angreifen, und dann gucken, wie sich das militärisch entwickelt. Worauf soll er dann noch warten? Wenn wir in der EU einige Jahre später ordentlich aufrüsten, wird es für Putin immer schwieriger, und auch kommt nach Trump irgendwann wieder ein anderer US-Präsident.

Besser wir rüsten gut auf, das kann Putin ganz davon abhalten, uns anzugreifen. Und das macht es in jedem Fall wahrscheinlicher, dass Putin mit einem Angriff auf Natogebiet nicht wirklich vorwärts kommt, bis er dann aufgeben muss, weil es zwecklos ist.

Es fällt mir schwer, einzuschätzen, wie eine solche direkte Konfrontation wirklich ausgehen würde. Je mehr wir aufrüsten, desto klarer sind wir aber auf jeden Fall im Vorteil.

In jedem Fall erscheint es mir nicht sinnvoll, z.B. Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, dann hätten wir die direkte Konfrontation mit Russland auf jeden Fall. Es mag sein, dass Putin sowieso uns auch angreift, aber das würde ich dann doch lieber abwarten.

Wir verlieren auch nicht viel, wenn wir die direkte Konfrontation mit Russland eben nicht suchen.

Wie mehr Aufrüsten, das ist allerdings wohl derzeit ganz oben auf der Liste. Auch die Autokraten besser nicht noch finanzieren, allerdings ist das eher mittelfristig, so schnell kommen wir von unserm fossilen Verbrauch nicht runter.

Das Aufrüsten wäre jetzt ganz akut, und es würde helfen, hier notfalls auch woanders und generell am Konsum zu sparen, um das möglich zu machen.

Das sieht bisher gar nicht gut aus, wie wenig hier in den 2 Jahren Krieg aufrüstungsmäßig in der EU passiert ist. Das ist beängstigend, dass wir es nicht mal schaffen, genug Munition zu besorgen. Klar haben wir in der EU 10 mal mehr Geld als Russland, aber wenn wir dieses Geld überhaupt nicht nutzen, dann hilft das freilich nichts.

Wie gesagt, es geht mir überhaupt nicht um Krieg, es geht mir darum, dass wir noch die Chance haben, einen Angriff Putins auf die Nato zu vermeiden, wenn wir soviel aufrüsten, dass es für Putin aussichtslos wäre. Und wenn wir doppelt so viel aufrüsten müssen, als wir bräuchten, um einen Angriff nur abzuwehren, dann hat sich das immer noch gelohnt.

Was wäre, wenn sich das Blatt wendet, und Putin doch noch die ganze Ukraine erobern kann? Ich weiß es nicht. Ein Verhandlungsfrieden, der Russland die Krim und die annektierten Gebiete überlässt, im Gegenzug zum Natobeitritt der restlichen Ukraine wäre eine lebbare Option. Wer hier diese Provinzen verwaltet ist nicht so wichtig, die Zerstörung und das Sterben hört dann erstmal auf, und wir hätten klare Verhältnisse.

Mag sein, dass ein gewisser Erfolg Putin Lust auf mehr machen würde. Aber das ist Psychologie, und das sind eben keine realen militärisches Fähigkeiten.

Wie gesagt, wenn Putin die Nato sowieso auch noch angreift, dann sollten wir das aber abwarten, ob es wirklich dazu kommt.



Kommentar vom 01.03.2024 00:25
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87915

@Nicker 29.02. 09:40

„Religiös betrachtet, kann man die Abhängigen als Prüfung betrachten, die Gott uns auferlegt. Wie gehen wir mit Menschen um ,die sich selbst nicht mehr helfen können.“

Helfen wäre das eine, allerdings ist das gerade bei Sucht sehr schwierig. Umso einfacher wäre es, einfach sauberen und bezahlbaren Drogennachschub zu liefern.

Was stört uns denn so an den Süchtigen? Sie zerstören sich selbst, allerdings. Aber wieso sehen wir das immer nur negativ? Wenn wir versuchen, da mitzufühlen, vielleicht ist gerade das auch ein großes Missverständnis? Hier fehlt wohl meistens wirklich die entscheidende Lebensperspektive. Die ist eben nicht da, auch wenn wir die wohl haben, und uns das ganz schrecklich vorstellen, ohne dem zu Leben.

Wenn hier versucht wird, dem Leben zu entfliehen, womöglich mit einem gewissen Suizid auf Raten, was ist daran denn für uns so fürchterlich? Wir können doch einfach Distanz halten, und die Realitäten anerkennen. Helfen wenn es geht ja, aber wenn es nicht geht, dann eben nicht.

Einfach die Zerstörung noch fördern, damit die Süchtigen therapiewillig werden, das ist es doch wirklich nicht.