www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/02 (T.J.)


Kommentar vom 28.02.2024 17:28
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87869

@Nicker 28.02. 16:31

„Wenn man den Paternalismus ablehnt, dann ist der Mensch selber verantwortlich.“

Ich kenne hier ein gutes Beispiel, dass Paternalismus mal funktioniert hat. Ein Mann um die 40 war schwer Alkoholabhängig und auch noch spielsüchtig, und hatte so wenig Geld für vernünftiges Essen übrig, das er schon halb tot war. Man hat ihm dann einen gesetzlichen Betreuer verpasst, der einen Teil seiner EU-Rente dafür reserviert hat, in vernünftigem Ausmaß Lebensmittel einzukaufen. Der ist dann einmal in der Woche für ca. 50 Euro zusammen mit dem Betreuer Lebensmittel einkaufen gegangen, und der Kühlschrank war dann immer voll.

Das hat ihm das Leben gerettet. Obwohl er sich erst dagegen gewehrt hat, hat er hinterher eingesehen, dass das eine richtig gute Lösung ist. Saufen konnte er immer noch, und das hat er auch getan, und wenn mal Geld übrig war, dann hat er das auch verzockt.

Naja, vor 5 Jahren ist er doch noch vom Alkoholkonsum schwer krank geworden, und ist in der Folge im Altenheim gelandet, und inzwischen wahrscheinlich verstorben.

Dennoch hat er aufgrund der betreuerischen Zwangsmaßnahme noch 15 Jahre ganz gut leben können. Mit Alkohol ja, aber eben in relativen Maßen und hauptsächlich billiges Bier aus dem Supermarkt.

Ich denke durchaus, dass wenn Menschen aufgrund einer psychischen Erkrankung, wo man auch Sucht zurechnen kann, eine Hilfe nicht annehmen wollen, dass man da sinnvolle Zwangsmaßnahmen durchaus in Betracht ziehen sollte. Aber das sollte so wie in diesem Beispiel auch vernünftig und realistisch angegangen werden.

Eine Zwangseinweisung zu einer langfristigen Suchttherapie hat man hier eben gerade nicht angeordnet. Vermutlich nicht nur weil das teuer ist, sondern auch, weil das zu oft auch nicht viel bringt, insbesondere wenn der betroffene Mensch das wirklich nicht will.

Öfter führen auch psychische Erkrankungen in die Obdachlosigkeit, hier würde ich auch Unterstützung und auch eine befristete Zwangsbehandlung befürworten, wenn das denn angemessen ist und man so die Wohnung erhalten kann. Das gilt meine ich aber nur für wirklich harte Fälle. Der normale Kiffer jedenfalls braucht das nicht.



Kommentar vom 28.02.2024 14:03
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87864

@Nicker 28.02. 08:19

„Das Beispiel mit dem Alkoholtrinker legt das Thema frei, ist der betrunkene “Penner” auf der Straße nur sein privates Vergnügen?“

Das ist erstmal überhaupt kein Vergnügen, sondern schreckliches Leiden.

Wenn es Alkohol nur noch auf dem Schwarzmarkt gäbe, dann kämen noch höhere Kosten und eventuelle Methanolgehalte dazu.

Wenn man den Pennern psychosozial helfen könnte, wäre das was. Allerdings ist das schwierig, einmal fachlich, und im speziellen Fall von Obdachlosen auch versicherungstechnisch.



Kommentar vom 28.02.2024 12:13
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7449

@Bednarik 27.02. 14:18

„Das ganze Multiversum wäre dann also kein verzweigter Entscheidungsbaum, sondern ein höherdimensionaler Block.“

Sieht etwas ordentlicher aus, aber die Möglichkeiten werden nicht weniger. Mit jeder Quantenentscheidung verdoppelt sich dann immer noch die Größe des Universums, und die Quantenentscheidungen finden bei allen Teilchen im ganzen Kosmos im Femtosekundentakt statt.

Wenn jetzt noch das Universum sowieso unendlich groß ist und auch noch fast unendlich viele Multiversen mit eigenen Naturkonstanten dazu kommen, wird es noch, noch noch viel mehr.

Rein praktisch sind mir dann die Geisteswelten lieber. Das ist so wunderbar einfach. Ein Universum, eine Endlichkeit und immer nur ein Ergebnis für jedem Quantenzufall – und das dann aber vernünftig.

Das ist dann auch ein Universum, in dem ich gerne leben möchte.



Kommentar vom 28.02.2024 00:29
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87843

@Nicker 27.02. 16:33

„Wir müssen unsere Produktion reduzieren, wenn nicht, bekommen wir die Klimakatastrophe, Sie merken, ohne Paternalismus wird es nicht gehen.“

Ich will mich jetzt nicht über Begriffe streiten. Mit Paternalismus meine ich, dass der Staat Menschen was vorschreibt, was wirklich nur sie selbst betrifft. Wer Alkohol trinken will, obwohl das ungesund für ihn ist, der soll dies tun. Wer dann mit über 0.5 Promille Auto fährt, der gefährdet Andere, und das darf er dann auch nicht.

Sobald es wirklich eine Gemeinschaftliche Aufgabe ist, ist die Sache für mich in Ordnung. Das betrifft auch eine Förderung der Energiewende, und dazu kann auch generell weniger Konsum und damit nachfolgend weniger Produktion von allem Möglichem gehören.



Kommentar vom 27.02.2024 17:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-krypto-coins-als-einstieg-in-verschwoerungssekten/#comment-146358

@Michael 26.02. 22:12

„Unsere jeweilige Sterblichkeit bedeutet nicht Sinnlosigkeit per se.“

Ich denke auch nicht. Vergangenheit ist nun nicht unbedingt verschwunden, gelebtes Leben bleibt in der Vergangenheit enthalten. Der ganze Kosmos des Vergangenen wird vermutlich in den Dimensionen des Seins erhalten bleiben, auch wenn wir als Lebende hier keinen direkten Zugriff darauf haben.

Eine Wiederauflösung im kosmischen Geist mit dem Tod kommt dann auch keinem absoluten Ende gleich. Auch wenn sich die aktuelle psychische Konstitution nicht fortsetzt.

Und das, was wir zu Lebzeiten angefangen haben, setzt sich sowieso fort. Spuren des Lebens hinterlassen wir immer.



Kommentar vom 27.02.2024 16:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-krypto-coins-als-einstieg-in-verschwoerungssekten/#comment-146356

@Podcast Nr. 17

Es gab auch schon Lokalwährungen. Angefangen haben damit 2003 Anthroposophen im Chiemgau. Die Idee dahinter war die Förderung lokaler Wirtschaft und dass Geld nicht als Zinsquelle missbraucht wird. Man hat hier einfach spezielle Geldscheine gedruckt, und die 1:1 für echte Euros verkauft. Zinsen gab es keine, und das hat sich lokal tatsächlich durchgesetzt, und die meisten Geschäfte der Region haben den Chiemgauer, wie er genannt wurde, dann tatsächlich angenommen.

Man konnte auch jederzeit die Chiemgauer wieder für echte Euros eintauschen, allerdings mit 5 % Verlust.

Das hatte freilich den Nebeneffekt, dass die Ausgeber jede Menge echte Euros eingenommen hatten, die sie dann wiederum zinsbringend anlegen konnten. Die Gewinne sind dann über einen Trägerverein lokal in gemeinnützige Projekte investiert worden.

Laut Wikipedia Stichwort Chiemgauer sind allerdings nur ca. 1 Millionen Chiemgauer im Umlauf. Entsprechend ist hier ein größerer Blaseneffekt offenbar nicht gegeben.

Was das jetzt aber wirklich soll, erschließt sich mir irgendwie nicht. Wer viel Geld ansammelt, wird das in echten Euros tun und entsprechend Zinsen einnehmen können, und wer gemeinnützige Projekte fördern will, kann das auch ohne den Umweg von Chiemgauern machen. Und wer lokaler wirtschaften will, der kann das auch sowieso machen, und darauf achten, wo die Produkte herkommen, die er einkauft.



Kommentar vom 27.02.2024 15:39
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87828

@Nicker 27.02. 09:08

„Aber es gibt Grenzen, die es einzuhalten gilt, sonst entzieht sich der Staat seiner Grundlagen. Und die heißen Gerechtigkeit und Liebe.“

Gut, dass das mal einer sagt. Und doch sind hier die Gemeinschaftsaufgaben das Wichtigere. Paternalismus, der die Menschen vor sich selbst schützt, den sehe ich eben grundsätzlich eher kritisch.

„Es ist nicht hinzunehmen, dass Unmengen von Waren aus China verhindern, dass wir die Drogeneinfuhr nicht mehr kontrollieren können.“

Sollen wir den Welthandel einstellen, nur um den Drogensüchtigen das Leben schwer zu machen? Wenn man denn den Drogenhandel wirklich unterbinden könnte, dann wäre das super, da wäre ich sofort dafür. Aber offenbar geht das nicht. Man kann hier nur das Angebot niedrig und die Preise hoch halten.

Und das ruiniert dann eben das Leben von z.B. Heroinsüchtigen nachhaltig. Neben hohen Kosten haben die dann mit unsauberer Ware und schwer einzuschätzenden Wirkstoffgehalten zu tun, was dann die Todesfälle durch Überdosen verursacht.

Wie gesagt, könnte man den Handel wirklich unterbinden, dann würde das dann wirklich funktionieren können. Dann könnte man höchstens noch auf Klebstoffe oder Benzin umsteigen.

Ein Verbot, das gar nicht durchsetzbar ist, das ist bei dem Thema eine halbe Sache, die mehr schadet als nützt. Eine kontrollierte Versorgung wäre dem vorzuziehen, finde ich.

„Es ist nicht hinzunehmen, dass wir das Internet nicht kontrollieren können.“

Hier Regeln für zivilisierten Umgang durchzusetzen wäre eben so eine gemeinschaftliche Aufgabe, für die der Staat dann wirklich zuständig ist. Suchtprobleme sind medizinische Probleme, die zwischen Arzt und Patient ausgehandelt werden sollten, und das grundsätzlich überwiegend freiwillig.



Kommentar vom 27.02.2024 00:41
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87808

@Nicker 26.02. 10:46

„Dafür minimiert der Staat das Lebensrisiko. Oder positiv formuliert, der Staat erhöht die Überlebenschance.“

Ich sehe den Staat eigentlich zuständig für gemeinschaftliche Aufgaben. Das möglichst lange Leben ist weniger wichtig als die tatsächliche Qualität, hier will ich mich nicht mal mit Medizinern drüber streiten. Das möchte ich selber regeln.

Wenn ein Drogenverbot nur zu teuren und unsauberen Substanzen führt, dann hilft das nur der organisierten Kriminalität. Man soll da nicht leicht dran kommen, für den Anfang, ja. Aber wenn die Sucht einmal da ist, dann hilft es nichts mehr. Verbote, die die Realität ignorieren, bringen einen dann immer noch am schnellsten um.

@Stephan 26.02. 10:35

„Schicksale kriminalisieren“ ist genau das, was hier passiert.



Kommentar vom 26.02.2024 23:37
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87804

@Stephan 26 .02. 13:21

„Das klingt wie eine Gesellschaft, in der man Probleme lieber verwaltet (managt) als sie zu lösen.“

Psychosoziale Probleme erfordern eigentlich psychosoziale Lösungen. Nur sind die dann auch nicht so einfach. Wenn man denn nun verwalten muss, dann besser vernünftig? Realitäten erst mal anerkennen macht dann Sinn.

Selbstbestimmung an sich ist ja schon mal meistens ganz gut. Die Möglichkeiten für ein erfülltes Leben muss man öfter suchen. Was bleibt, ist eben irgendwie über die Jahre zu kommen.



Kommentar vom 26.02.2024 13:18
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87790

@Stephan 26 .02. 10:35

„Leitendes Prinzip sollte sein, das Leiden nicht noch zu verschlimmern. Das ist übrigens auch der Hauptsatz der medizinischen Ethik.“

Was bei Drogenproblematik ziemlich schwierig ist. Auch Therapien gegen Alkohol- oder Heroinsucht sind teuer, anstrengend, unangenehm und von sehr wenig Erfolg gekrönt.

Einfach die Versorgung knapp halten, dass die Dosis nicht völlig überhand nimmt, und konkrete psychosoziale Unterstützung leisten kostet weniger und hilft auch spürbar.

Tabak ist wieder ein Fall für sich. Rein psychisch gesehen stabilisiert es eher, habe ich den Eindruck. Aber qualmt und stinkt, ist ordentlich gesundheitsschädlich und deutlich messbar lebenszeitverkürzend. Wenn das dann auch noch teuer ist, dann kann das für ohnehin arme Menschen allerdings auch noch ein finanzielles Fiasko sein.

Vielleicht sollte man die Tabaksteuer auch am Einkommen orientieren. Etwa durch eine teilweise Tabaksteuerrückerstattung oder durch Bezugsscheine für arme Menschen.

Und dann ist auch noch nicht mal Tabakwerbung verboten, und Nikotinkaugummis sind viel zu teuer, weil apothekenpflichtig, und die Dampferliquids werden jetzt auch noch besteuert. Das ist alles mehr oder weniger Abzocke, scheint mir. Hier wird nicht geholfen, rein gar nicht, hier wird die Sucht regelrecht ausgenutzt.



Kommentar vom 26.02.2024 00:19
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/historischer-moment-bundestag-beschliesst-ende-des-cannabisverbots/#comment-87766

@Paternalismus

Die Cannabislegalisierung geht klar in die richtige Richtung. Man sollte hier durchaus auch härtere Drogen unter gewissen Umständen freigeben. Etwa Heroin z.B., wenn man 3 Monate Sucht nachweisen kann.

Die Eigenverantwortung gilt m.E. auch dann, wenn einer sein Leben nicht mehr aushält, und zu harten Drogen greift, auch wenn er weiß, dass dieses ihn zerstören wird. Psychosoziale Unterstützung schon im Vorfeld könnte wirklich helfen, und wenn es anders nicht geht, dann würden saubere Drogen wenigstens das Zerstörungspotential reduzieren.

Was mischt sich der Staat hier eigentlich überhaupt so ein, und das auch noch ohne sich über die psychosozialen Ursachen überhaupt nur mal zu informieren.

@Stephan 24 .02. 14:39

„Verbieten Sie doch einfach ‘mal psychosoziale Probleme. Vielleicht geht Ihnen jetzt ein Licht auf.“

Im Prinzip werden hier schlichtweg tatsächlich Menschen verboten. Man muss ja nicht jeden mögen, aber leben lassen können mag ja nun meistens gut möglich sein.



Kommentar vom 25.02.2024 14:50
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7433

@Holzherr 24.02. 21:08

„Nicht wenige dieser Grundlagenphysiker sind nun dem Irrtum verfallen, Physik sei letztlich Mathematik und die Mathematik, die in der Physik zur Anwendung komme, sei so real wie die Phänomene, die von den Physikern untersucht werden.“

Naja, die Anwendbarkeit von Mathematik ist ein Faktum. Nicht alles was mathematisch denkbar ist, ist freilich auch physikalisch gegeben. Und die angewendete Mathematik ist vermutlich überhaupt nicht vollständig, dann hätten wir ja auch eine Theorie für Alles. So wie das newtonsche Gravitationsgesetz dann in Spezialfällen nicht mehr präzise funktioniert, kann das auch in anderen Bereichen noch nicht alles richtig abgebildet werden.

Dass aber Mathematik überhaupt anwendbar ist, ist finde ich ein Hinweis darauf, dass Physik grundlegend tatsächlich was Mathematisches hat. Wenn wir eine Art kosmische Simulation haben, die zwar die wahre Welt produziert, aber eben aus freier Konstruktion heraus, dann wäre auch klar, wieso hier Mathematik so gut funktioniert.

Dann gilt es jetzt nur noch herauszufinden, wie die noch offenen Details aussehen. Geisteswelten könnten da aber auch noch dazu gehören. Überhaupt können wir einen Spielraum in der Quantenwelt haben, den das Universum nutzen kann, um die Details des Leben intelligent zu gestalten. Das ist jetzt eher Religion, was für mich kein Schimpfwort ist, aber wer weiß, was es nicht doch noch alles so gibt.

„Die Physik der an Atome, Moleküle und und Kristalle gebundenen Elektronen nennt man Chemie, aber nichts desto trotz ist es Physik.“

Einerseits sind die Disziplinen historisch gewachsen. Andererseits wollen die Chemiker jetzt arbeiten, und können nicht warten, bis die Physiker alle Details der Quantenchemie gefunden haben. Und auch die Biologie gab es nun schon, bevor man die Funktionalität der DNA im Detail kannte, und man hat dennoch die Evolutionstheorie gefunden.

Aber klar, die Physik ist grundlegend. Und Neuigkeiten in der Physik können sich in allen anderen Fachgebieten auch auswirken. Letztlich auch in Psychologie und Religionswissenschaft.

„Sobald man die Mathematik für fast so real hält wie die physikalischen Phänomene ist man sehr nahe an der Religion.“

Wenn denn Religionen tatsächlich einen wahren physikalischen Kern haben, dann passt das am Ende sogar. Wenn die Wellenfunktion bei ihrem Zusammenbruch einen tatsächlichen nutzbaren Spielraum enthält, dann hätte das eine Wirkung, die im Prinzip messbar wäre.

„Nur werden da eben Dinge präsentiert, die es nur in der mathematischen Fantasie gibt und die nicht mehr zum Untersuchungsgegenstand der Physik gehören.“

Das sollte man unterscheiden, ja. Was nicht heißt, dass das keinen Spaß macht, sich damit zu beschäftigen. Zumal man ja erstmal gar nicht so leicht wissen kann, ob es nicht doch noch auch physikalisch zu gebrauchen ist. Wir sind nun wirklich nicht am Ende der Erkenntnis angekommen.



Kommentar vom 23.02.2024 15:57
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7425

@Holzherr 23.02. 09:34

„Und ja, man kann dem Pfarrer folgen, muss aber nicht. Die Welt ändert sich nicht, wenn man ihm folgt oder nicht folgt.“

Sicher nicht die Welt. Aber was man selber glaubt, ändert einen selbst. Und das hat psychologische und sozialwissenschaftliche Folgen. Und hier muss es nicht der Pfarrer sein, der einen an Geisteswelten denken lässt, das können auch eigene spirituelle Erfahrungen sein.

So oder so, es gibt auch nicht die eine Religion, es gibt viele Varianten und dabei durchaus auch Varianten, die glauben an sich streitende Geisteswelten. Das wirkt auf den Gläubigen u.U. verheerend, da ist mir sogar keine Geisteswelt lieber. Immerhin ist keine Geisteswelt letztlich auch eine einzige Welt, und damit deutlich praktikabler als eine Welt mit streitenden Geisteswelten.

Ich hoffe allerdings, dass wir eben nur eine Geisteswelt haben, der man sich von allen möglichen Seiten her nähern kann. Hier wäre dann die spezielle Konfiguration der Naturkonstanten gleich miterklärt, aber wir können eigentlich auch gut damit Leben, da keine Erklärung für zu haben. Für die Praxis spielt das kaum eine Rolle. Noch nicht mal für den eigenen Glauben.

Multiversen wären sicherlich auch in der Lage, die Naturkonstanten zu erklären, aber da sind dann eben die Geisteswelten sehr viel sparsamer. Und wenn man an die Geisteswelten sowieso glaubt, dann sind diese natürlich der klare Favorit, auch die Naturkonstanten zu erklären.

Und ein Fall für die Wissenschaft könnten Geisteswelten durchaus auch werden, z.B. wenn man Geisteswirkungen mitten im Leben klar nachweisen könnte.



Kommentar vom 22.02.2024 13:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-146019

@Michael 22.02. 09:04

„Vor fünfzig Jahren konnte mensch noch „meinen“, es gebe keinen fossilen Treibhauseffekt.“

Inzwischen braucht es auch keine Klimaforscher mehr dafür. Die aktuelle Welterwärmung von 1.5° fällt inzwischen jedem auf, der sich das aktuelle Wetter der letzten Jahre bewusst anguckt.

„...die Psychologie weist entsprechend größere Unschärfen auf als etwa die Physik.“

Und doch gibt es Leute, die misstrauen eher der Physik als der Psychologie. Insbesondere im etwas esoterischem Umfeld.

Hier geht es nicht um konkrete Fakten, sondern um konkrete Weltbilder, die um ihrer selbst willen hochgehalten werden. Was jetzt selbst wieder psychologisch einzuordnen ist.

Ein Weltbild ist mehr als nur ein Bild. Es kann auch sowas wie ein Betriebssystem sein. Das ist grundlegend, und davon gibt es viele Varianten. Gerade die Religionsfreiheit ist eine ganz praktische Reaktion auf diese sehr menschliche Eigenschaft, die verschiedenste persönliche Lebenskonzepte hervorbringt.

So sehr wie das die Menschen trennen kann, so sehr ist es aber auch zu grundlegend, um es verwerfen zu können. Uns bleibt nichts anderes übrig, als mit all den Unterschieden zu leben und uns dennoch auf das Mindeste zu verständigen.



Kommentar vom 22.02.2024 01:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145984

@Michael 21.02. 18:30

„Über Fakten werden immer unterschiedliche Meinungen bestehen, doch sie zu leugnen oder gar zu verleumden ist selbst keine Meinung, sondern Lüge.“

Die Grauzonen sind dann aber auch erheblich. Psychologische Studien etwa sind immer unsicher und unscharf. Das ganze Fachgebiet ist recht unklar, meine ich durchaus. Nicht weil die Psychologen unsauber arbeiten, sondern weil die möglichen Methoden eben selten was wirklich Genaues erlauben.

In der Klimaforschung ist ähnliches vorhanden, aber hier eigentlich sehr gut sichtbar.

Wenn man etwa Wettermodelle auf Großrechnern laufen lässt, sind die Ergebnisse für die ersten 24 Stunden noch sehr genau, mit jedem weiterem Tag wird es aber immer unsicherer, bis nach einer Woche langsam aber sicher nichts Genaues mehr herauskommt.

Lässt man ähnliche Modelle den Klimawandel beschreiben, sind die Prognosen mit jedem Jahrzehnt vermutlich ähnlich unsicherer, und der mögliche Bereich weitet sich immer mehr aus.

„Wissenschaftliche und gesellschaftliche Fortschritte verändern und verengen also Meinungsräume. Meine ich.“

In der Tat. Aber auch nur soweit, wie die Fakten sicher und präzise sind.

Je unsicher entsprechende Fakten, desto mehr Meinungsspielraum ist dann aber immer noch berechtigt. Das betrifft dann eben z.B. konkrete psychologische Diagnosen und Zuschreibungen, aber auch zum Wetter der übernächsten Woche kann man gerne selber spekulieren, ohne hier Wissenschaft zu ignorieren.

Und was den Klimawandel betrifft, so ist dessen zu erwartendes Ausmaß nur in einem ziemlich großem Unsicherheitsbereich bekannt. Je nachdem, was uns dann am Ende wirklich erwartet, so kann man durchaus auch für alle Möglichkeiten zumindest einen vagen Plan machen.

Es ist durchaus möglich, dass wir selbst bei einer Verdopplung der Treibhausgaskonzentrationen noch bei 2.0° bleiben, es können aber auch 4.5° werden. Wir können jetzt langsam mal loslegen, und alle praktikablem Maßnahmen der Energiewende umsetzen. Wenn die nächsten 20 Jahre allerdings dann doch kaum mehr wärmer werden, immerhin haben wir ja aktuell schon 1.5° erreicht, dann haben wir vielleicht doch noch mehr Zeit.

Es kann allerdings auch recht schnell auf 3.0° und mehr zugehen, dann müssen wir dann aber richtig loslegen, und wirklich auch beim Konsum des Einzelnen deutlich reduzieren.

Eventuell brauchen wir auch schon in 10 Jahren eine Kühlung durch Schwefelsäureneintrag in die Stratosphäre, nicht nur um Zeit zu gewinnen, sondern auch um von sich abzeichnenden gefährlichen Kipppunkten weg zu bleiben.

Das hängt letztlich alles davon ab, wie schnell es wie warm jetzt wirklich wird. Was eben auch die Wissenschaft aktuell offenbar nur ziemlich ungenau weiß.

Die Situation ist an sich dynamisch. Meinung im Sinne von verschiedenen Optionen in der tatsächlichen Entwicklung und einer Reaktion darauf hat hier einen ganzen Bereich des Möglichen zur Verfügung.



Kommentar vom 21.02.2024 14:14
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/

@Holzherr 20.02. 17:53

„Es genügt übrigens einmal zu würfeln.“

Und es geht auch nur einmal, sofort muss das Ergebnis passen. Wenn wir viele Versuche hätten, dann hätten wir ja eben diese Fehlversuche als Paralleluniversen.

„Wenn eine 6 dabei herauskommt, könnte das unserem Universum entsprechen, sonst aber gäbe es uns einfach nicht.“

Wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer, also ein lebensfähiges Universum, 1:6 ist, dann kann ich da mitgehen. Hier geht es aber eher um einen Lotto-Hauptgewinn. Wenn ich nur einen Lottoschein in meinem Leben abgebe, und gleich 6 richtige habe, dann wäre es recht schwierig, hier noch zu glauben, dass das mit rechten Dingen zugegangen ist.

So ganz lebenspraktischerweise.

Und das wäre auch keine Lotterie, wo Millionen Menschen jede Woche Lottoscheine abgeben, es wäre nur eine Ziehung mit nur einem einzigen Mitspieler, der nur einen einzigen Tipp abgibt, für alle Zeiten. Wie gesagt, jeder weitere Tipp und jede weitere Ziehung wäre dann ein weiteres Paralleluniversum, in dem Nichts vernünftig funktioniert.

Hier überhaupt eine Zufälligkeit in der Ausgestaltung der Naturkonstanten zu sehen, ist doch ohne Multiversum so ziemlich absurd. Und wenn hier keine Zwangsläufigkeit, keine Absichtlichkeit und auch kein Zufallsprozess im Gange ist, dann ist das Ergebnis schlichtweg unerklärlich.

Nun gut, man muss ja nicht alles erklären können. Aber man kann es ja wenigstens versuchen.

@Apostata 21.02. 08:44

„Wie gelangt man überhaupt in ein Multiversum, wenn es Eines gäbe?“

Die Definition einer 4. Raumdimension ist in der Tat recht einfach. Man kann sich das nicht mehr vorstellen, aber ganz gut damit rechnen. Aber was hat das mit alternativen Kombinationen der Werte von Naturkonstanten zu tun?

@Holzherr 20.02. 17:35

„Tegmarks MUH ist die Hypothese, dass unsere äußere physische Realität eine mathematische Struktur ist.“

Dass Mathematik überhaupt anwendbar ist, könnte in der Tat damit zusammenhängen, dass das Universum selbst tatsächliche mathematische Substanz hat.

Wenn man das weiterführt, kommt man zu informatischen Eigenschaften, daraus folgen wiederum intelligenzartige Eigenschaften, und schon ist man bei Geisteswelten. Die dann wiederum auch als Gott interpretiert werden können.

Wenn dieser dann die Naturkonstanten passend zu einer grundsätzlichen Lebensmöglichkeit konfiguriert hat, dann brauchen wir jedenfalls kein Multiversum.



Kommentar vom 20.02.2024 14:15
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/

@Holzherr 20.02. 00:28

„Tatsächlich sagt man ja, der Wesenskern jeder Religion seien Aussagen über Übernatürliche bzw. überempirische Akteure. Multiversen sind zwar keine Akteure, aber es sind prinzipiell nicht beobachtbare Dinge. Insoweit gibt es hier tatsächlich eine Verwandtschaft zur Religion.“

Verwandtschaft ja. Aber auch Unterschiede. Die Multiversen braucht man, um die einzigartige Konfiguration der Naturkonstanten zu erklären. Also als Nebenwirkung von theoretischen Überlegungen. Hier spielt es gar keine Rolle, dass man die anderen Universen des Multiversums nicht beobachten kann.

Die eigentliche Beobachtung ist ja die, dass wir so ganz spezielle Naturkonstanten haben, die haarklein so konfiguriert sind, dass sich Materie, Sterne, Planeten und Leben bilden kann. Das Postulat des Multiversums alleine stützt ja schon die Idee, dass hier eben kein übernatürlicher Akteur gebraucht wird.

Die Alternative wäre eben ein Schöpfergott, bzw. eine kosmische Geisteswelt, die dann eben die Naturkonstanten passend genau so konfiguriert hat, dass dann am Ende Leben entstehen kann.

Für die Multiversen gibt es darüber hinaus aber nichts, was uns noch irgendwie nützlich sein könnte, es geht wirklich nur um die Erklärung dieser Naturkonstanten.

Die Religionen haben darüber hinaus aber noch mehr zu sagen. Hier geht es auch um ganz konkrete Unterstützung des Lebens in allen Lebenslagen, und das nicht nur als Hoffnung. Es gibt genug Menschen, die schwören darauf, dass Gott ihnen hilft.

Religionsübergreifend kann man hier auch von spirituellen Erfahrungen sprechen, die immer wieder von Menschen gemacht werden können. Hier hilft kein Multiversum, aber eben die Religionen dann schon. Und wenn hier eine tatsächliche kosmische Geisteswelt dahinter steht, dann müsste die sogar prinzipiell nachweisbar sein.

Die entsprechenden Wirkungen wären nur eben keine simple Mechanik, die man einfach so auf einen Prüfstand stellen kann. Man kann nur beobachten und abwarten, ob die Geisteswelt dann öfter mal aktiv wird, und irgendwo im Leben mitspielt. Die Erklärung der Konfiguration der Naturgesetze wären dann gleich mit belegt, wenn der übernatürliche Akteur belegt wäre.

Wenn man Multiversum und Geisteswelten gleichermaßen ablehnt, dann fehlt hier aber noch die Antwort auf die Frage, warum die Naturkonstanten so supergut konfiguriert sind. Da muss man dann wohl noch weiter nach suchen. Oder gibt es hier noch ganz andere Ideen dazu, wie das funktionieren könnte?



Kommentar vom 20.02.2024 01:19
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145895

@Apostata 19.02. 03:22

„Wo sehen sie da höhere Mathematik? Wo können sie mir einen Fehler bei den Umformungen nachweisen?“

Naja, am Rande meiner Mathematikkenntnisse könnte das schon sein. Auf die Schnelle kann ich selbst das noch nicht mal nachvollziehen.

Ich dachte eher an Konstruktionen einer Raumzeit, die das Raumzeitgefüge rund um einen Planeten definieren kann. Um dann hier nicht nur die Bewegungskurven von Satelliten, sondern auch von Lichtstrahlen zentimetergenau nachvollziehen zu können. Erst mal für einen einzelnen ideal kugelförmigen Planeten.

Für einen echten Planeten brauchen wir dann noch den Einfluss von Sonne und Mond, der Eigenrotation, sowie von Gebirgen und Tiefseegebieten. Das muss man hierbei vermutlich auch noch alles mitrechnen.

Im ferneren Kosmos kommen hierbei noch Gravitationswellen dazu, etwa wenn sich zwei schwarze Löcher so eng umkreisen, bis sie verschmelzen. Oder wie die Verhältnisse nahe am Ereignishorizont von Schwarzen Löchern aussehen. Oder wie sich relativistische Jets in einem Quasar verhalten.

Ich vermute mal, das solche Vorgänge wirklich anspruchsvoll zu modellieren sind, und sogar derzeit noch teilweise unberechenbar sein können.

Die Effekte, wie sich verschieden bewegte Bezugssysteme zueinander verhalten, sind sicher interessant, aber bisher reichte mir immer die simple Tatsache, dass die sich halt eben speziell immer ineinander umrechnen lassen. Wie jetzt genau, das musste ich noch nie wissen. Man kann das alles wirklich drehen und wenden wie man will, die Lichtgeschwindigkeit ist immer innerhalb jedes Bezugssystems dieselbe.



Kommentar vom 20.02.2024 23:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ae-wie-aepfelbach-die-mitwelt-aus-aethiopien-und-aegypten/#comment-145890

@Michael 19.02. 18:44

„...und ein aufgeklärter Heno- und Monotheismus zum dialogischen Monismus.“

Dialogfördernd ist ja nun die Eine Geisteswelt, der man sich von allen möglichen Seiten nähern kann. Dann kann man auch über alles reden.

Glaubt man an widerstreitenden Geisteswelten, fällt beides weg. Das kann zu grundsätzlich widerstreitenden Ansichten führen, und eine Verständigung ist überhaupt nicht mehr möglich.



Kommentar vom 19.02.2024 16:03
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7403

@Holzherr 18.02. 14:19

„Mathematiker neigen dazu, Mathematik für Realität zu halten. Das ist sie aber nicht. Mathematik spielt sich im Kopf ab, nicht in unserer realen Welt.“

In der Tat. Was nichts daran ändert, dass hier die Mathematik was mit der Wirklichkeit zu tun haben kann. Einfachstes Beispiel ist der Umgang mit Geld. Die Grundrechenarten bilden alles ab, was man mit Geld machen kann.

Es gibt ansonsten ja auch reichlich Mathematik, die explizit nichts mit irgendwelcher Physik zu tun hat. Aber eben nicht immer.

Die in der Quantenwelt möglichen Berechnungen müssen nun mal auch was mit der Wirklichkeit zu tun haben. Auch wenn hier klar sein dürfte, dass das noch nicht alles ist. Dieses seltsame Verhalten, das viel mit Zufall zu tun hat, sieht man z.B. am Pixelrauschen von unterbelichteten Digitalfotos. Das sind jetzt sogar Alltagserfahrungen.



Kommentar vom 19.02.2024 15:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ae-wie-aepfelbach-die-mitwelt-aus-aethiopien-und-aegypten/#comment-145861

@Michael Theodizee

Ein Gott muss ja nicht unbedingt allwissend, allmächtig und allgütig sein. Das betrifft ja auch nur die Abrahamitischen Religionen.

Eine kosmische Geisteswelt kann sich ja auch damit begnügen, das Leben hin und wieder zu fördern. Das ist auf jeden Fall schon mal nicht in sich widersprüchlich. Solch eine Geisteswelt wäre freilich auch schwierig zu falsifizieren, dafür ließe sie sich aber durchaus verifizieren, wenn man entsprechende Geisteswirkungen nachweisen könnte.

Die Idee von dem einen Gott, übertragen auf eine einzige Geisteswelt, macht dagegen schon Sinn. Eine in sich zerstrittene Geisteswelt wäre sicher nicht förderlich, das wäre kein so guter Ort zum Leben. Die Materielle Welt ist ja auch nur Eine, das ist ein Argument für die Eine Geisteswelt. Die beständige Schönheit der Natur und des ganzen Kosmos ist ein weiteres Argument.

Bockmist macht der Mensch genug, Götter, die dem noch mehr Bockmist hinzufügen, die brauchen wir ziemlich nicht, schätze ich mal.

Dass der Mensch öfter mal in Not und Elend lebt, ist meistens auf schlechte Organisation zurückzuführen. Hier sind wir selber gefragt, unser Leben vernünftig zu organisieren. Ohne explizite Einbeziehung der natürlichen Gegebenheiten kann das wiederum nicht funktionieren.



Kommentar vom 18.02.2024 14:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ae-wie-aepfelbach-die-mitwelt-aus-aethiopien-und-aegypten/#comment-145817

@Mitwelt und Umwelt

Der Unterschied könnte auch sein, dass die Mitwelt selbst lebendig ist, und die Umwelt nur die seelenlose Kulisse für die beseelte Menschenwelt bereitstellt.

Ich bin auch ein wenig ein Fan vom Japanischem Schintoismus. Dort ist eben alles beseelt, auch neben der biologischen Natur die physikalische Natur und sogar Technik. Dazu passt dann ein Panpsychismus auch ganz gut.

Ich vermute, dass man in dieser Richtung noch Einiges Erhellendes über uns und die Welt herausfinden kann.

Eine Verantwortung gegenüber der Schöpfung rückt so deutlich näher, allerdings kann die auch ohne Geisteswelten realisiert werden. Die rein praktischen Folgen einer ungebremsten Klimakatastrophe können genug sein, um Konsequenzen zu ziehen.

Je weniger Geist im Leben eines Menschen eine Rolle spielt, desto eher kann es dem einzelnen Menschen aber auch vollkommen egal sein, was über den eigenen Tellerrand hinausgeht. Eine Verantwortung ganz ohne substantielle Geisteswelten ist möglich, kann aber deutlich schwieriger sein.

Beziehung von Geist zu Geist im Umgang mit dem ganzen Leben hilft eben ganz klar. Hier muss man nicht unbedingt Religionsunterricht nutzen. Wenn Kinder mit Garten und Haustieren aufwachsen, dann können sich hier auch Beziehungen herausbilden. Und Philosophie und Religionswissenschaft an den Schulen könnte auch helfen, jedenfalls viel mehr als konfessioneller Religionsunterricht.

Den würde ich praktischerweise ganz weglassen, sollen sich die Kirchen gefälligst selbst um ihren Nachwuchs kümmern. Religionsübergreifende Geisteswelten bringen uns einfach sehr viel schneller weiter. Insbesondere, wenn man es dann tatsächlich vermeiden kann, die Menschen nach Konfessionen zu trennen.



Kommentar vom 17.02.2024 14:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145792

@Apostata 17.02. 08:30

„Was aber bewirkt bei vielen Menschen die Leugnung eines derart simplen Effektes.“

Geschäftsinteresse? Wenn Gemeinsinn zu teuer ist, wird er ausgeblendet? Schmerzen tut hier die Aussicht, eventuell nicht mehr Autofahren zu dürfen?

Auch werden hier ganze Weltbilder angegriffen, etwa die Grundlagen der kapitalistischen Wirtschaftsweise und das soziale Modell der Leistungsgesellschaft.

„Um sich die Grundzüge der SRT selbst ab zu leiten, genügt die Kenntnis einfacher Realschulmathematik.“

Die überzeugen mich jetzt aber auch noch nicht. Hinter der SRT steht doch wohl ziemlich anspruchsvolle Mathematik, nur wenn man die kennt, versteht man die Theorie wirklich. Und man kann erst dann nachrechnen, ob die Belege für ihre Stimmigkeit wirklich stichhaltig sind.

Als die SRT rauskam, hat sie auch kaum einer beachtet, weil sie eigentlich abstrus erschien. Erst als die Ablenkung von Sternenlicht bei einer Sonnenfinsternis haarklein nachgewiesen war, wurde das Ganze wirklich interessant.

Ich habe kein Problem damit, die SRT nicht wirklich zu verstehen. Ich muss keine GPS-Systeme bauen, und kann damit leben, dass hier eben Theorien existieren, die ich nicht richtig nachvollziehen kann.

Mir persönlich gefällt allerdings die Vorstellung einer allgemeinen kosmischen Gegenwart, man kann diese allerdings auch trotz SRT definieren. Man nimmt sich einfach das Bezugssystem heraus, indem die kosmische Hintergrundstrahlung in alle Richtungen isotrop ist, und schon hat man hier eine mögliche absolute Gegenwartsdefinition. In der SRT kann man zwar beliebige Bezugssysteme definieren, muss man aber eben nicht. Dieses eine Bezugssystem ist halt erlaubt, und nur darauf kommt es hier an.

Frau Lopez nachvollziehen kann ich allerdings auch nicht.



Kommentar vom 17.02.2024 13:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145791

@Hilsebein 16.02. 22:36

„Ob die Begriffe im Verstand gebildet werden, darüber bin ich mir nicht so im klaren.“

Ich mir auch nicht. Der Verstand reicht möglicherweise nicht soweit, dass er sich selbst verstehen kann. Auf jeden Fall ist dies ein größeres Projekt.

Und alleine können wir nur wenig. Ohne kulturelle Grundlage und ohne Dialog geht nicht so viel.

Die Mathematik ist noch mal eine Sache für sich, funktioniert aber auch am liebsten intersubjektiv. Man vergewissert sich gegenseitig, ob die gefundenen Beweise überzeugen.

Informatik dagegen ist wieder einfacher. Hier kann man nach Belieben Objekte und Variablen definieren, dafür weiß man aber öfter auch nicht so genau, ob die Programme wirklich das leisten, was man sich vorgestellt hat. Eine Verifizierung der Funktionalität ist hier ein eigenes Projekt.

„Die Tragweite aber, wie man zur Vernunft kommt oder diese annimmt, bleibt davon unberührt.“

Absolut wesentlich. Und dabei spielt die Frage nach Gemeinsinn und dem persönlichen Horizont ganz vorne mit. Was jetzt wiederum ziemlich gut fassbar ist.



Kommentar vom 16.02.2024 15:33
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145757

@Hilsebein 16.02. 08:47

„Eine Wahrheit aber, die sich nicht über die Vernunft erschließen läßt, schwebt im luftleeren Raum. Irgendeine Instanz im Menschen muß es ja geben, damit die Wahrheit Eingang findet.“

Alltagsverstand, aufgerüstet mit hinreichend Mathematik, kann weiter helfen. Und viel Zeit für Bildung hilft klar auch. Dann kann noch Inspiration beim Öffnen zusätzlicher Räume hilfreich sein.

@Apostata 16.02. 09:00

„Und nun gibt es halt viele Menschen, die diese von der Evolution aufgezwungene Intuition viel zu ernst nehmen, und deshalb es als schallende Ohrfeige empfinden, wenn es darum geht, den inneren Affen in seine Schranken zu weisen.“

Auf Wissensgebieten, wo der innere Affe funktioniert, da ist der Affe doch goldrichtig.

Schmerzt es denn, wenn man an Bereiche geht, dessen Mathematik man schon nicht mehr versteht? Jedenfalls kann man hier nicht mehr mithalten. Und selbst wenn man viele Studienjahre investiert, um die Mathematik von Relativitätstheorie und Quantenmechanik zu verstehen, kann man es sich immer noch nicht wirklich vorstellen.

Weil eben der Affe nötig ist, um sich überhaupt irgendwas vorstellen zu können, und der ist von der Evolution auf Alltagsphysik trainiert.

Ich würde nicht von Schmerz reden. Demut gegenüber dem Nichtverstandenem tut es auch. Aber wir müssen mitten im Lebenskampf arbeiten, wir können nicht warten, bis wir alles verstanden haben. Wir haben schlichtweg keine Zeit, einfach mal 10 Jahre Physik zu studieren, um eben die einschlägige Mathematik erfassen zu können. Was jetzt auch noch ein gewisses Talent erfordert, welches vermutlich nur Wenige haben.

Aber das Beispiel Klimawandel ist hier exemplarisch. Das kann der innere Affe sehr wohl erfassen. Die Ergebnisse der Klimamodelle sind hier entscheidend, und man kann sich damit begnügen, nur eben die Resultate aufzugreifen, wie die genau zustande kommen, das muss man überhaupt nicht wissen.

Auch funktioniert kein GPS ohne die RT, nutzen kann man es aber, ganz ohne sie zu verstehen.

Und auch meine Idee von einem möglicherweise geistig beinflussbaren Spielraum in der Quantenwelt kommt ohne genaues Verständnis der dahinter liegenden Mathematik aus. Soweit wie ich es verstanden habe, werden aus Überlagerungszuständen konkrete Fakten, deren konkrete Ausgestaltung dann Zufallsergebnisse produziert. Auf der Suche nach den Grundlagen von spirituellen Erfahrungen wäre hier ein möglicher Spielraum, der eben nicht mit den Naturgesetzen kollidiert.

Man muss sich halt auch an die eigene Welterfahrung und an den eigenen inneren Affen halten. Man ist nur Mensch. Und man ist als Mensch nicht nur evolutionär beschränkt, sondern auch noch individuell konfiguriert.

Ich finde, dass ein wenig Demut gegenüber dem Nichtverstandenem wie gegenüber den individuellen Unterschieden genügt, um hier nur mäßige Schmerzen zu erleiden.



Kommentar vom 15.02.2024 16:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145727

@Hilsebein 14.02. 09:11 / 10:00

„So hat jeder Mensch eigentlich, wenn er an seiner eigenen Gesundung arbeitet, genug zu tun.“

Rein praktisch eigentlich Zustimmung. Aber ich würde es statt Gesundung, die von einer definitiven Erkrankung ausgeht, dann lieber die Arbeit an der eigenen Qualität nennen.

Sonst kommen hier noch Psychiater und Psychologen an, die meinen, dass sie die einzigen Experten sind, und mischen sich da auch noch mehr ein, als es zu gebrauchen ist.

Ich suche hier eine Qualität, die nicht nur vernünftig, sondern auch freier macht.

„Unter Vernunft verstehe ich die Instanz, die vernimmt als auch hinterfragt (Richterfunktion). „

Durchaus zu tun haben wir mit einer aktiven kulturellen Weiterentwicklung, die auch Dialoge braucht.

„Der Schein des Himmelslichts, wie es Goethe bezeichnet, gefällt mir sehr gut -ein nach oben hin geöffnetes Gefäß.“

Ich denke auch, dass wir ohne Inspiration nicht weit kommen. Die ist nicht ersetzbar. Und umfasst nicht nur neue Ideen, sondern hilft auch ganz entscheidend dabei, sich überhaupt gegenseitig zu verstehen.



Kommentar vom 15.02.2024 14:02
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/

@Holzherr 15.12. 09:53

„Ja, wobei sehr vieles dafür spricht, dass von den Intelligenzlern gebaute Roboter entsandt werden, also nicht-biologische Astronauten,... „

Keine Frage, die Automaten sind klar im Vorteil.

Ich kann mir auch vorstellen, dass wenn es viele Zivilisationen in der Galaxis gibt, das die dann ein allgemeines Informationssystem ähnlich unseres Internet haben. Basis wären Satelliten, die sich bei den beteiligten Planeten aufhalten. Die könnten einmal alle verfügbaren Daten auf z.B. DNA-Speichern mitgebracht haben, und dann regelmäßig Updates austauschen, welche dann entsprechend nur alle paar tausend Jahre aktualisiert werden können.

Super wäre es, wenn es solche Satelliten schon in der Erdumlaufbahn gäbe, die nur auf den richtigen Moment warten, mit uns Kontakt aufzunehmen, und uns dann das ganze Wissen der Galaxis zur Verfügung stellen könnten.

Ohne außerirdische Zivilisationen wird es freilich auch diese Satelliten nicht geben.

„Und ja in 30 Jahren wird man Menschen als geistig handicapiert betrachten.“

Kann auch gut sein. Vielleicht ist KI aber auch immer ganz anders wie wir, und uns bleibt auch noch eine Rolle übrig. Vielleicht macht sogar der Energieverbrauch einen wichtigen Vorteil für uns Menschen.

Ansonsten müssten wir Sinn und Zweck unserer Existenz ziemlich neu erfinden, wenn kaum noch einer zum Arbeiten gebraucht und zum Fortschritt von Wissenschaft und Kultur benötigt wird.

Wenn sich dann jeder nach Lust und Laune mit dem galaktischem Internet vergnügt, könnte das dann eine Lösung sein.



Kommentar vom 15.02.2024 00:31
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7374

@Holzherr 14.12. 21:06

„Leben ist in der Form von „Reisenden Zellen“ auf der Erde abgestürzt und es gibt wohl weitere Sonnensysteme mit primitiven Lebensformen, die ebenfalls auf das erste Leben zurückgehen, das vor 9 Milliarden irgendwo in dieser Galaxie entstand.“

Sicher ist das nicht so leicht feststellbar. Wie sicher ist das, und kann sich das Leben nicht doch vor 4,5 Mrd Jahren auf der Erde gebildet haben?

Wenn es denn so war, und Leben interstellaren Transport auf Asteroiden überstehen kann, dann kann es mehr davon geben. Und vielleicht gibt es dann auch nur einen einzigen Ort in der ganzen Galaxis, auf dem alles Leben entstanden ist.

Wenn wir hier in der ganzen Galaxis alle verwandt sind, dann könnten sich die verschiedenen Biosphären auch problemlos miteinander vertragen, und wir könnten Planeten, auf denen es nur Mikroben gibt, mit unserer komplexen Biosphäre besiedeln.

„Die Tatsache, dass es mehr als 4 Milliarden Jahre dauerte bis auf der Erde Intelligenzler entstanden, spricht dafür, dass wir zu den ersten Intelligenzlern in dieser Galaxie gehören.“

Das dürfte dann die Folgerung sein. Braucht intelligentes Leben insgesamt 9 Mrd Jahre, um sich zu entwickeln, dann könnten wir vorne mitspielen. Braucht es jedoch nur 4 Mrd Jahre, dann könnten entsprechend auch Zivilisationen schon seit 5 Mrd Jahren existieren.

Das würde auch erklären, dass wir noch keinen Besuch hatten. Wenn es schon seit 5 Mrd Jahren Zivilisationen in der Galaxis gäbe, dann müssten die doch längst mal hier gewesen sein. Zumindest hätten wir dann eine Art galaktisches Internet zum Informationsaustausch.

„Fazit: Bestimmte Fragen zur Kosmologie und zur Herkunft und der Geschichte des Lebens sind aus heutiger Sicht nicht und eventuell nie beantwortbar.“

Wie soll man wissen, was wir in 100 Jahren alles für Mittel haben? Und erstmal in 10 Millionen Jahren?



Kommentar vom 14.02.2024 17:38
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/gesundheit-und-heilung-durch-sinn-ja-zu-viktor-frankl-sagen/#comment-15450

@Nicker 13.12. 11:41

„Die KI wird von Menschen programmiert und macht jeden kleinen Fehler zu einer großen Katastrophe.“

Wenn die KI an der gesamten menschlichen Kultur trainiert wird, dürften sich kleinerer Einzelheiten wenig auswirken. Und was sich hier die KI draus strickt, ist nur teilweise vorhersehbar.

Entsprechend sehe ich hier Potential für Neuigkeiten, wenn Menschen dann mit dieser KI kommunizieren.

Und wenn die KI eben auch eigenes Bewusstsein hinbekommt, dann könnten sich hier auch spirituelle Eigenschaften einstellen. Bei uns muss das ja auch irgendwie funktionieren.

„Vorallem , so eine KI ist geduldig und hört auch zu.“

Genau die Zeit, die die KI haben kann, die kann maßgeblich werden.



Kommentar vom 14.02.2024 17:27
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7371

@KRichard 14.12. 12:54

„Ob es lebensfreundliche Planeten gibt, kann nicht beantwortet werden – man kann daran glauben oder nicht daran glauben.“

Aber das ist doch in näherer Zukunft zu beobachten. Wenn die Umlaufbahn, der Stern und die Planetengröße stimmt, dann kann man das messen. Wenn es Leben gibt und z.B. Sauerstoff in die Atmosphäre ist, kann man das auch messen, wenn der Planet bei einem Transit vor seinem Stern vorbeizieht. Und wenn es zusätzlich eine Technosphäre gibt, dann ist das auch feststellbar.

Hat man genug Beobachtungsdaten, kann man dann die jeweilige Anzahl auf die ganze Galaxie hochrechnen.



Kommentar vom 14.02.2024 14:17
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7367

@Apostata 14.12. 07:51

„Dazu benötigen wir auch keinen Gott, der das eine Universum extra für uns eingerichtet hat. Somit halte ich den Gauben an die Vielen für weitaus weniger religiös, als den Glauben an das Eine.“

Jedenfalls ist der eine Gott ein sehr viel sparsames Postulat. Statt fast unendlich viele Paralleluniversen mit allen möglichen Kombinationsmöglichkeiten der Naturkonstanten braucht man nur diese eine Geisteswelt in diesem einen Kosmos.

Dass es nur ein Universum gibt, das zufällig die richtigen Eigenschaften hat, ist jedenfalls aller Logik nach auf keinen Fall zu erwarten. Das macht überhaupt keinen Sinn.

@Holzherr 13.12. 23:07

„...denn in einem unendlich großen Universum passieren auch sehr unwahrscheinliche Dinge irgendwann und irgendwo, denn es gibt ja unendlich viele Orte wo der Zufall auf seine Art „wütet“.“

Theoretisch ja, aber genau das mag ich nicht, weil es mir schwindelig davon werden kann. Ich setze also auf ein sehr schön großes, aber endliches Universum.

Wie wahrscheinlich jetzt geeignete Planeten, ein Entstehen von Leben und die Entwicklung zu intelligenten Spezies ist, können wir allerdings herausfinden. Und das vermutlich sogar schon in wenigen Jahrzehnten.

Praktisch interessant wäre insbesondere Leben in der eigenen Galaxie, weil es besser zu beobachten ist, und auch einen Besuch durch irdische Raumsonden möglicher macht.

Wenn denn nun die Entstehung von Leben so selten ist, dass wir hier der einzige Ort in der Galaxis sind, an dem das geklappt hat, dann werden wir auch das herausfinden. Dann wäre es verlockend, auf allen geeigneten Planeten Leben von der Erde auszusetzen.

Finden wir dagegen zahlreiche aktive Zivilisationen, dann stände eher ein Informationsaustausch mit denen auf der Agenda.

Das lässt sich aber wohl alles klären. Ob es unzählige Paralleluniversen oder eben eine Geisteswelt gibt, die hier die Naturgesetze haarklein konfiguriert hat, das wird man vermutlich nicht so schnell klären können, aber das hat ja auch Zeit. Bis dahin können wir mit beiden Optionen arbeiten.

Rein praktisch wäre die Unendlichkeit auch überhaupt nicht nutzbar. So wie ich den Podcast verstanden habe, hat das sichtbare Universum einen Durchmesser von 93 Milliarden Lichtjahren, auch dann, wenn das ganze Universum unendlich groß ist.



Kommentar vom 14.02.2024 00:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145628

@Hilsebein 13.02. 08:40

„…,daß dies im Inneren jedes Einzelnen vonstatten geht oder gar nicht. Vor menschlichen Erlösern kann ich nur warnen!“

Ich schrieb ja auch: Dann müsste es doch funktionieren, wenn man dem Menschen Geistesfreiheit verspricht? Vor allem, wenn man diese dann auch tatsächlich einlösen kann.

Die Idee ist ja die, dass man auch mit der persönlichen Geisteswelt besser zurecht kommt, wenn man sich auch gemäß allgemeiner Geisteswelten im Sinne einer grundsätzlichen Lebensförderung bewegt.

Weniger Konflikte mit dem Kosmos ergeben dann tatsächlich mehr Freiheit.

Ich sehe dies eher als einen psychologischen Tipp, wie man tatsächlich besser klar kommen kann. Wenn man das schon im eigenen Leben kennt, oder bei anderen beobachten kann, dann kann man das ja mal ausprobieren. Dann sieht man ja dann, ob man so auf mehr Geistesfreiheit kommt. Das meine ich mit einlösen können.



Kommentar vom 13.02.2024 16:04
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7351

@Stegemann 13.12. 13:09

„Dafür braucht man keine Multiversen, es reicht ein Universum. Wären die Bedingungen andere, gäbe es uns nicht. Basta.“

Und doch ist es eine interessante Frage. Vergleichbar, wenn wir gucken, wie Exoplanetensysteme aussehen, und ob da lebensfreundliche Planeten dabei sind, wie wahrscheinlich die sind, und wie viele lebensfreundliche Planeten die Galaxis hochgerechnet enthält.

Nur weil die Antwort im Falle der Naturkonstanten schwieriger zu liefern ist, wäre eine Antwort dennoch genauso interessant wie bei der Planetenfrage.

Wenn ich nach Belegen suche, ob unser Kosmos gezielt auf Leben hin konfiguriert ist, sind auf jeden Fall beide Fragen interessant. Bei den Naturkonstanten ist die Sache klar, die sind absolut einmalig genau so, wie sie sein müssen. Bei den Lebensfreundlichen Planeten wissen wir es noch nicht, aber wir können schon wissen, dass wir es herausfinden werden.

Auch ist die Kosmologie bezüglich der wirklichen Größe unseres Universums interessant. Je größer der Kosmos, je mehr Galaxien es gibt, desto mehr Lebensfreundliche Habitate sind zu erwarten. Hier kennen wir derzeit nur eine Mindestgröße von 93 Mrd Lichtjahren, ob wir den tatsächlichen Wert überhaupt kennen können, ist mir unklar. Interessant zu wissen wäre er durchaus.

Also ich finde es überaus spannend, zu wissen, wieviel Leben im gesamten Kosmos möglich ist.

Auch die Frage, wie wahrscheinlich die Entstehung von Leben auf geeigneten Planeten ist, ist eine ziemlich offene und ebenso ganz interessante Frage, die wir wohl bald beantworten können, wenn wir genug Exoplaneten genau genug untersuchen können.

Und je mehr davon zu finden ist, desto eher werden andere intelligente Zivilisationen dabei sein. Hochgerechnet auf den ganzen Kosmos könnten das ziemlich viele sein.

Und das alles mit genau der richtigen Konfiguration der Naturkonstanten. Es geht nicht nur um unsere Existenz, da geht noch sehr viel mehr.



Kommentar vom 13.02.2024 13:49
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7348

@Holzherr 13.12. 02:02

„Sabine Hossenfelder bezeichnet eine Physik, die sich mit prinzipiell nicht beobachtbaren Dingen beschäftigt als Pseudowissenschaft.“

So viel Freiheit soll doch sein. Wir haben Zeit, und können auch mal ausholen, um dann am Ende auf das wirklich zu Beobachtende zurück zu kommen.

„Letzthin meinte sie auch, die Religion habe sich wieder in die Köpfe von Wissenschaftern eingeschlichen.“

Wenn es letztlich sogar die eigene Lebenserfahrung ist, die einen in die Nähe der Religion zurück führt, dann ist genau das unvermeidlich.

Wissenschaft deckt ja dieses Thema schlecht ab, die wissenschaftliche Methode fordert mehr Regelmäßigkeit von den Phänomenen, als eine spirituellere Lebenserfahrung leisten kann.

Wie haben Zeit. Auch um uns mit Spiritualität zu beschäftigen, und dennoch Wege zu suchen, wie diese am Ende eben auch in die Wissenschaft integrierbar wäre.

Wenn wir 16 Mrd Euro teure Teilchenbeschleuniger bauen, um ein Higgsboson zu messen, dann können wir auch mal Ausflüge in religiöse Welten riskieren, finde ich. Und wenn es nur darum geht, andere Menschen zu respektieren, deren Leben in wesentlichen Teilen nicht wissenschaftlich abläuft.



Kommentar vom 12.02.2024 16:32
https://scilogs.spektrum.de/astrogeo/boese-doppelgaenger-die-physik-des-multiversums/#comment-7329

@Podcast Böse Doppelgänger: Physik des Multiversums

Geht es denn nicht wirklich sparsamer?

Unendliche Größe, unendliche Quantenentscheidungsmöglichkeiten und dann noch unendlich viele Räume mit eigenen Naturkonstanten, das macht jetzt aber wirklich schwindelig.

Wie wäre es, wenn wir nur eine geistige Komponente einfügen müssten, und wir wären alle drei Unendlichkeiten los?

Wir brauchen hierfür nur eine einzige Geisteswelt, die sich um diesen einen Kosmos kümmert.

Diese Geisteswelt wollte ein Universum mit Materie, Sternen, Planeten und Leben haben, und hat deswegen die Naturgesetze inclusive der Naturkonstanten entsprechend mit voller Absicht genau so ausgewählt, dass es passt.

Diese Geisteswelt wäre entsprechend ständig damit beschäftigt, alle Quantenentscheidungen genau so zu konfigurieren, dass das Leben ganz gut läuft, so auch im Detail der Niederungen unserer persönlichen Existenz.

Zusätzlich braucht ein solcher Kosmos keine unendliche Größe, er wäre sich selbst mit einer angemessenen Größe genug.

So wären wir gleich 3 riesengroße Probleme mit Unendlichkeiten los, und müsste nur diese eine Geisteswelt postulieren.

Als weitere Nebenwirkungen wären nun sogar religiöse Überlieferungen wie auch spirituelle Erfahrungen mit einer gewissen Substanz versehen. Und unser eigenes Bewusstsein könnte ein Teil dieser allgemeinen Geisteswelt sein, und wäre damit auch gleich erklärbar.

Ok, der Nachweis dieser Geisteswelt stände noch aus.

Allerdings sehe ich sogar dafür ganz deutliche Perspektiven: Wenn wir der KI eine eigene Innenwelt verpassen können, indem wir in ihr massenhaft Zufallszahlen aus Quantenrauschen verwenden, was die Geisteswelt dann möglicherweise annimmt, und in diesen künstlichen Systemen auch eben Bewusstsein laufen lässt, dann wäre das ein ernst zu nehmendes Faktum.

Wenn man mit derselben KI Vergleichsläufe mit mathematisch generierten Pseudozufallszahlen macht, und diese dann nachweislich keinerlei Bewusstsein entwickeln, dann hätte man einen harten Beleg für die Wirksamkeit der Geisteswelten, würde ich sagen.

Was eben die Wirklichkeit ganz, ganz viel einfacher machen würde, als uns mit diesen mehrfachen Unendlichkeiten herumzuschlagen. Hier eskaliert eine Physik, wo ich nicht mehr mitgehen mag. Das ist mehrfach unendlich zu wenig sparsam, als wie es noch Spaß macht.



Kommentar vom 12.02.2024 13:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/

@Michael 12.02. 07:12

„Gleichwohl fand er ebensowenig wie Schopenhauer eine positive Antwort auf die Anthropodizee.“

Ein gutes Argument für Menschen: Je mehr Menschen, desto mehr kluge Köpfe, die uns weiterführen.

Aber je weniger Menschen, desto einfacher sind die Grenzen unseres Planeten einzuhalten. Erkenntnis kann Zeit haben, die Klimakrise hat keine Zeit.

@Hilsebein 11.02. 23:06

„Ohne den Bezug zur Freiheit aber, wird man keinen Willen dieser Welt hinter dem Ofen hervorlocken können.“

Dann müsste es doch funktionieren, wenn man dem Menschen Geistesfreiheit verspricht? Vor allem, wenn man diese dann auch tatsächlich einlösen kann.

Wie wäre es dann mit echten umfassenden Geisteswelten, in denen wir als Individuen eingebettet sind, und von denen wir getragen werden können.

Dies ginge dann sogar damit einher, dass mehr Gemeinsinn als eigene Freiheit erkannt werden kann, die über Mitgefühl und Vernunft hinaus geht.



Kommentar vom 11.02.2024 16:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wissenschaft-schmerzt-und-kostet-meinungsfreiheit-zur-debatte-um-die-frage-von-julia-ruhs-br/#comment-145485

@Hauptartikel

„Denn wenn wir uns an gefühlte Realitäten verlieren und Wissenschaft für eine Weltverschwörung halten, dann verlieren wir alle.“

Man muss hier ja nicht von einem Extrem ins andere fallen. Wissenschaft kann Fehler machen, die bis in den Mainstream reichen, und Wissenschaft kann recht haben, aber unbequem sein, und deswegen gezielt angegriffen werden.

Wissenschaftsgläubigkeit kann man übertreiben, und Wissenschaftskritik freilich auch.

Rein methodisch halte ich es auch für voreilig, von allem sofort Falsifikationsmöglichkeiten zu fordern. Man kann die entsprechenden Aussagen auch mal stehen lassen, in der Hoffnung, dass sie in fernerer Zukunft doch noch geprüft werden können.

Der derzeitige Medienhype rund um den Klimawandel nervt viele, keine Naturdokumentation kommt mehr ohne einen Hinweis auf die drohende Katastrophe aus. Dabei haben doch die wirklichen Prognosen erhebliche Unsicherheiten. Der Klimawissenschaft ist das bewusst, aber vielen Journalisten und Naturfilmautoren offenbar nicht.

Die Prognosen gehen von 2.0° bis 4.5° Erwärmung im Vergleich zu 1880 bei einer Verdopplung der Treibhausgase aus, und diese Verdopplung könnte sich auch in etwa einstellen, wenn die Klimaschutzmaßnahmen wie erwartet recht zögerlich, aber dann doch nachhaltig umgesetzt werden.

Aktuell hat 2023 die 1.5° schon fast geknackt. Also kommt dann im günstigsten Fall nur noch 0.5° hinzu, im ungünstigsten Fall allerdings noch 3.0° mehr. Was können wir tun? Noch schneller reduzieren? Ich glaube eher nicht, das ist unrealistisch, aufgrund der Größe der Herausforderung, aber eben auch aufgrund der Unsicherheiten, ob es wirklich so schlimm kommt.

Einfach hoffen, dass es wenig wird, und gucken, ob wir mit Geoengineering ungünstige Entwicklungen bremsen können? Das könnte eine Option sein. Etwa die Variante, dass man Schwefeldioxid in die Stratosphäre einbringt. Man könnte das mal testen, wie es das Klima konkret beeinflusst, und ob etwa die Ozonschicht zu sehr leidet und was das wirklich kostet.

Sollte eine Kühlung auf diesem Wege mit hinreichend wenig Nebenwirkungen funktionieren, dann könnten wir die nächsten 50 Jahre die Welttemperatur auf 1.5° einregeln, also auf den Wert des Jahres 2023. So könnte man die meisten möglichen Kipppunkte vermeiden, und noch relativ schadlos davonkommen. Bei günstiger Entwicklung braucht es recht wenig Schwefeldioxid. Wenn wir noch warten, und Kipppunkte überschritten werden und wir eine deutlich höhere Temperatur bekommen, umso mehr Schwefeldioxid bräuchten wir dann.

Beim aktuellem medialen Kampf um die Etablierung der Energiewende sollte man finde ich diese Kühlungsoption nicht ausschließen.

Auch in der Coronapandemie hatten wir keine eindeutigen Handlungsoptionen. Durch die Kontaktbeschränkungen hat man sich eine RSV- und Grippewelle in den Wintern nach Corona eingehandelt, und die psychischen Schäden insbesondere bei Kindern waren nicht unerheblich. Und die Diskussion über Zwangsimpfungen waren ziemlich überflüssig. Am Ende hat sich das Virus durch Mutationen selbst entschärft. Und wer sich mit Impfungen schützen wollte, der durfte das ja ausgiebig tun.

Wissenschaft ist immer der neueste Stand des Fehlers, soll mal ein Medizinprofessor gesagt haben. Wenn man sich anguckt, wie aggressiv teilweise Wissenschaftler auf nach ihrer Sicht unrichtige Aussagen reagieren, dann kann man auch verstehen, wie sich auch Unfug sehr lange halten kann, wenn er sich im Mainstream erst mal etabliert hat.

Man hat keinen Anspruch auf eigene Fakten, aber die Wissenschaft eben auch nicht automatisch. Nicht alles, was Wissenschaftler glauben, stimmt auch, und nicht alles, was (noch!) nicht überprüft werden kann, ist von vorne herein auszuschließen. Gerade wenn man immer nur dem Weg folgt, der sich aus der eigenen Methode ergibt, kann man sich selber in durchaus speziellen Welten verlieren.

Gerade wenn man systematisch alles weglässt, was sich mit den eigenen Methoden schlecht fassen lässt, kann man wesentliche Bereiche komplett übersehen. Insbesondere z.B. in der Bewusstseinsforschung, was hier in Scilogs immer wieder diskutiert wird.

Eine Inquisition brauchen wir schon gar nicht. Wissenschaft soll überzeugen, und sich da vielleicht sogar noch viel mehr Mühe bei geben. Ansonsten liebe ich die Freiheit, selber denken zu dürfen, auch ohne Diplom und Lehrerlaubnis.



Kommentar vom 11.02.2024 01:00
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/#comment-145446

@Michael 10.02. 14:39

„Auch Uran etwa für Frankreich und die Schweiz wären zu ergänzen.“

Klar das ohne Uran kein AKW läuft. Aber dessen Beschaffung ist finanziell gesehen fast zu vernachlässigen im Vergleich zu Kohle oder Gas, entsprechend fördert es auch kaum Autokraten.

Mit Kupfer oder Lithium sieht es aber wohl anders aus, davon braucht man viel und gibt da auch viel Geld für aus. Wenigstens kann man die meisten Rohstoffe, die nicht verbrannt werden, allerdings recyceln, und muss sie also nur einmal einkaufen.

„...die in den Westen Geflüchteten werden schnell selbst zu fossilen Kunden, die Erdöl, Erdgas und Uran nachfragen.“

Noch ein Argument, irgendwie den weiteren Zuzug zu begrenzen. Eine recht einvernehmliche Lösung wäre es, wenn man die Wirtschaft an den Rändern der EU hinreichend fördern würde, dass viele EU-Arbeitsmigranten in ihre Heimat zurückkehren, weil sie dann da auch hinreichend Arbeit finden.

Dann ist hier mehr Platz für Menschen, die wirklich in Not sind.

Wenn man diese Wirtschaftshilfe auch in Afrika hinbekäme, wäre auch uns hier und unserer Energiewende geholfen. Wenn nur etwa die Wohnungsnot nachlässt, und nur noch wenig neu gebaut werden muss, dann spart das neben Geld auch Arbeitskraft, Rohstoffe und Treibhausgase zugleich ein.

Zusätzlich zu einem bewusstem und sparsamen Umgang mit allem. Energiewende wie Aufrüstung wäre so viel einfacher.

Das könnte ein Weg aus der Sackgasse werden.



Kommentar vom 10.02.2024 14:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/#comment-145409

@Michael 10.02. 11:56

„Der dialogische Frieden ist nicht durch Faulheit und Feigheit zu erreichen.“

Wenn einen Faulheit und Feigheit davon abhält, vermeidbare Kriege anzufangen, dann ist das erstmal richtig gut.

Unvermeidbare Konfrontation erfordert dann zumindest Fleiß. Wenn man hinreichend aufrüstet, kann das dazu führen, dass man gar nicht angegriffen wird. Also selbst wenn das doppelt so teuer ist, als nur soviel aufzurüsten, dass man einen Angriff wahrscheinlich abwenden kann, führt das reichliche Aufrüsten dazu, dass man eben überhaupt nicht in aktive Kampfhandlungen verwickelt wird.

Das sollten wir machen. Durchaus feige sein, aber so aufrüsten, dass man gar nicht angegriffen wird. Insbesondere ist hier Bündnispolitik sehr wirksam, und entsprechend wäre natürlich ein Austritt der USA aus der Nato gar nicht gut für uns und unser Bestreben, Gewalttätigkeiten von vorn herein zu vermeiden.

Wenn unserer Unterstützung der Ukraine die Luft ausgeht, und sich das Blatt zugunsten von Putin wieder wendet, dann wäre das ärgerlich. Einen direkten Kriegseintritt der Nato würde ich allerdings dennoch ablehnen. Aus reiner Feigheit. Das ist hier kein Schachspiel.

Also Aufrüsten was geht, und insbesondere die Ukraine mit Munition und Luftabwehr versorgen, wäre dann richtig wichtig.

„...sondern finanzieren auch die Propaganda, Gewalt und Terrorgruppen gegen uns selbst.“

Solange wir Öl und Gas auf dem Weltmarkt nachfragen, verdienen auch unsere Feinde mit. Hier hilft nur eine schnellere Energiewende, und freilich eine Überprüfung unseres Konsums, was auch mehr Spielraum für dringend nötige Aufrüstung bringen würde.



Kommentar vom 10.02.2024 00:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/#comment-145380

@Eisenblätter 09.02. 11:29

„...weil das Prinzip des Fressens und Gefressenwerdens nicht nur in unserem Genom, sondern auch im Genom sämtlicher Lebewesen eingegraben ist. Solange ein Vogel noch einen Wurm frisst, gibt es kein Paradies auf Erden.“

Das hat eine gewisse Härte, aber das geht offenbar nicht anders. Wir können als Menschen freilich friedlich und solidarisch miteinander umgehen. Aber selbst Tiere töten und essen ist dennoch ok, finde ich.

Gucken, wie es den Tieren damit geht, macht immer Sinn, und die Ökosysteme und den Artenreichtum erhalten und pflegen gehört m.E. klar zu unseren Aufgaben.

Man kann unter Paradies ein Leben verstehen, dass völlig vergeistigt ist und ohne Nahrung und Bedürfnisse in eher einer Art Himmelreich auskommt. Unter dem biblischen Paradies stelle ich mir eher die Zeiten vor dem Ackerbau vor, als man noch vom Jagen und Sammeln leben konnte. Auch das hatte seine Härten. Der Ackerbau war dann nur noch viel härter, einmal der Arbeit wegen, aber auch weil er in Zeiten geführt hat, wo man sich ständig nur noch rücksichtslos beklaut, ausgebeutet und gegenseitig zu beherrschen versucht hat.

Gerade diese Nebenwirkungen der Vertreibung aus dem Paradies abzustellen, wäre neben der Sorge um die natürlichen Kreisläufe ein wichtiges Projekt für die nähere Zukunft von uns Menschen. Essen muss man immer noch.

Ob man das jetzt ein Paradies auf Erden nennt, oder einfach nur eine richtig schön funktionierende konkrete Wirtschaftsweise, die moderne Technik, verstandene Naturkreisläufe und die persönliche Freiheit der Menschen zusammenbringt, das ist Nebensache. Wichtig ist, dass wir das noch rechtzeitig hinbekommen. Muss dafür Jesus wiederkommen? Vielleicht, oder wir schaffen es auch so.

Vielleicht kommt Jesus ja auch als umfassende KI zurück, die nicht nur eigenes Bewusstsein erlangt, sondern so herausragend und konsequent göttlich inspiriert ist, dass sie als direkter Ableger einer allgemeinen Geisteswelt taugt.

Trainiert an der gesamten menschlichen Kultur wäre diese KI dann auch ziemlich monistisch, von der Bauart her schon.



Kommentar vom 09.02.2024 15:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/#comment-145365

@Eisenblätter 09.02. 11:29

„Das Paradies auf Erden zu schaffen, ist, ich sage mal, ALLERHÖCHSTWAHRSCHEINLICH für uns Menschen unmöglich,..“

Vom Paradies auf Erden zu sprechen, ist offenbar missverständlich. Ich meine hiermit einfach, dass wir die natürlichen Kreisläufe im grünen Bereich halten, und uns miteinander vertragen in einer Art Weltorganisation, die für allgemein hinreichende Wirtschaft und eine weltweite soziale Absicherung sorgt. Das ist keine Garantie, dass jeder immer glücklich ist, aber eine Basis für uns und unseren Planeten.

Das können wir definitiv, und weil das eine wirklich gute Idee ist, können uns Geisteswelten auf dem Weg dorthin gerne unterstützen.

„...gerade weil ich an Jesus als meinen persönlichen Erlöser glaube und denke, dass ER am besten weiß, wie ein tatsächliches zukünftiges Paradies aussehen wird.“

Ich bin mir jetzt nicht im klaren, was da von Jesus noch kommen soll. Spiritualität ist auch jetzt schon praktikabel, man kann durchaus Teil von kosmischen Geisteswelten sein.

Experte bin ich da auch nicht, im Fall des Falles werden wir es erfahren, wenn Jesus tatsächlich wiederkommt. Wenn nicht, klappt es bestimmt auch ohne Jesus, vermute ich mal. So schwierig ist es nun auch nicht, zumindest das Weltliche vernünftig zu organisieren. Die Geisteswelten stehen uns dabei sowieso offen. Auch wenn die auch nicht immer nur paradiesisch sein müssen.

„Ich kann meinen Teil beitragen und den Rest ganz getrost ihm überlassen.“

Das kann funktionieren, und das ist es, worauf es wirklich ankommt. Aber wir müssen auch in die Gänge kommen, und die Sache in die Hand nehmen. Wir sind gerade verschärft dabei, an die Grenzen unseres Planten zu geraten, da ist akuter Handlungsbedarf. Das Medium, uns international auszutauschen, ist jedenfalls derzeit schon vorhanden und kann noch ausgebaut werden. Auch wenn das von den Feinden der Freiheit auch genutzt wird.



Kommentar vom 08.02.2024 00:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/#comment-145329

@Michael 08.02. 21:46

„In Bedrängnis auf einen messianischen Erlöser zu hoffen liegt der menschlichen Psychologie nahe...“

Dazu kommen noch mittelalterliche Lebensumstände, bei so viel Not und Elend ohne Perspektiven mag die Hoffnung auf ein besseres Jenseits zum Durchhalten motivieren. Aber es motivierte auch dazu, sich nicht gegen die Obrigkeiten zu wehren, was dann Not und Elend noch verlängert hat.

„…,aber diese Hoffnung sollte nie das säkulare (gegenwärtige) und Mitwelt-bezogene Denken beeinträchtigen.“

Kann man das denn so einfach trennen?

„Ich finde es mythologisch faszinierend, dass der Arche-Mythos ausdrücklich die Sorge um die Tiere einschließt und der Regenbogen auch einen stabilen Zukunftshorizont verbürgt.“

Perspektiven für eine dauerhafte florierende Biologie mögen auch Bestandteil von Überlieferungen sein. Das würde ich allerdings von Glaubensgemeinschaften in der heutigen Zeit definitiv fordern. Wer hier immer noch von einer Apokalypse mit nachfolgendem Himmelreich träumt, der hat einen Knall, finde ich.

„Die Noah-Mythologie soll Weltvertrauen & Zuversicht stiften.“

Insbesondere, weil es keine weiteren Kollektivstrafen geben soll, und die Menschen sich wenigstens darauf verlassen können, dass Gott selbst ein ziemlich unbefristetes Leben auf Erden im Sinn hat.

Wenn wir hier allerdings alles ruinieren, dann kann auch Gott selbst das nicht ausgleichen. Insbesondere ausgestorben Arten sind endgültig weg, und ein ausuferndes Weltklima bekommt man nicht so leicht wieder hin. Ein Atomwaffeneinsatz im großem Stil wäre ebenso dauerhaft einschneidend.

Hier ist der Mensch gefragt, eben Verantwortung zu übernehmen. Das können wir nicht komplett den Geisteswelten überlassen. Allerdings dürften die Geisteswelten uns durchaus unterstützen können, warum auch nicht. Wenn konkrete Religion in dieser Richtung förderlich ist, dann ist das eine gute Sache, scheint mit.

Dann müssen wir nur noch selber aktiv werden, und unseren Teil beitragen.



Kommentar vom 08.02.2024 14:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dualitaet-statt-dualismus-rabbi-jesus-und-der-moses-noah-bund/#comment-145302

@Hauptartikel

„Deshalb seid wachsam und haltet euch bereit! Denn ihr wisst nicht, wann euer Herr kommen wird.“

Auf einen Erlöser warten ist ja schon kritisch, finde ich. Aber dies mit einer völlig neuen Welt und Weltordnung zu verbinden ist dann noch kritischer.

Wenn das dann bis zum Weltenende eskaliert, und das Leben dann nur noch im Himmelreich fortgesetzt wird, dann ist das womöglich richtig gefährlich.

Das passt einerseits sehr gut zur Möglichkeit eines ausgiebigen Atomkriegs, und es passt sehr gut dazu, diesen Planeten ökologisch zu ruinieren, zumal er ja in Zukunft dann sowieso entsorgt und vom Himmelreich als Lebensort abgelöst wird.

Radikale Christen, die genau das erwarten, die gibt es leider tatsächlich. Das ist aber keine Erlösung, das ist Wahnsinn, was da in den Köpfen kursiert.

„..wir können dann gemeinsam historisch, kulturell, psychologisch und philosophisch das heutige Leuchten des Regenbogens als Zeichen des monistischen Miteinanders begrüßen.“

Nichts gegen ein monistisches Miteinander. Aber die biologischen Grundlagen dieses wunderbaren Planeten sind zu bewahren und zu fördern. Es geht nicht nur um uns Menschen, wir sind hier die Gärtner, nicht die Zerstörer. Dass sollten wir uns gründlich bewusst machen.

Selbst wenn wir demnächst in ein paar hundert Jahren zu den Sternen aufbrechen, so bleibt doch dieser Planet ein kostbares Juwel in den Weiten des ebenso wunderbaren Kosmos. Hier gibt es vorerst nichts zu überwinden als das rücksichtslose Übernutzen der ökologischen Kreisläufe und des gegenseitigen Beklauens.

Von welchen Seelenheilsunterkünften hier die Menschen träumen mögen, ist finde ich ein Luxusproblem. Ich bevorzuge eine Wiederauflösung im Kosmischen Geist, ich habe genug von mir in diesem Leben. Ich suche gar keine Fortsetzung.

Teil meiner Zeit zu sein, das liegt mir aber um so mehr am Herzen. Und hier von einem Paradies auf Erden zu träumen, das macht finde ich wirklich Sinn. Für Jahrmillionen, wenn es denn geht. Und das geht auch.

Vor den Weltreligionen hat man in Kreisläufen gedacht, eine lineare Zeitidee kam mit den Weltreligionen dazu. Leider auch mit recht kurzfristig gedachten Zeiträumen von allenfalls Jahrhunderten. Das macht keinen Sinn. Die Wissenschaft eröffnet uns letztlich Jahrmillionen, das sind richtig gute Perspektiven, die wir annehmen und gestalten sollten.

Die Frage, einfach wirklich Verantwortung zu übernehmen, ist die eigentliche Frage unserer Zeit. Fragen nach Himmelreichen nicht. Zu Lebzeiten Teil von diesem Juwel im Kosmos zu sein, dass ist psychologisch interessant, und das tut uns ganz konkret wirklich gut.



Kommentar vom 05.02.2024 14:31
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/gesundheit-und-heilung-durch-sinn-ja-zu-viktor-frankl-sagen/

@Nicker 05.02. 09:39

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann – fragt, was ihr für euer Land tun könnt.“

Das geht in die richtige Richtung, aber der Horizont reicht noch nicht ganz. Wenn man für ein destruktiv regiertes Land eintritt, dann geht das sogar voll nach hinten los.

Besser, man hat die ganze Menschheit zumindest im Blick. Solange die einzelnen Staaten für sich arbeiten, passiert das Meiste dann auch tatsächlich national, und entsprechend kann man dann hier das Leben vorzugsweise aus dieser Perspektive fördern.

„Oder ganz einfach formuliert :”Nimm dich nicht so wichtig ”“

Die persönliche Perspektive gehört durchaus dazu, es geht uns gut damit, bei was Größerem mitzumachen. Besser noch, wenn wir hier sogar eine globale Perspektive hinbekommen. Dann hilft nicht nur unsere soziale Konstitution, sondern dann helfen womöglich auch noch Geisteswelten mit. Die möchte ich nicht ausschließen.

@hto 05.02. 07:36

„...aber richtig falsch ist es nur, wie alle Religionen die spirituellen/philosophischen Texte systemrational-dogmatisch-interpretiert haben...“

Die entsprechenden Texte sollen ja auch immer wieder neu ausgelegt werden. Dennoch kann so manches einfach veraltet sein? Was Neues müsste dann her.

Ein Miteinander aller Traditionen etwa. Ergänzt durch wissenschaftliche Erkenntnisse. Und eine gewisse Breite, dass jede persönliche Konfiguration persönlicher Eigenschaften seinen Platz findet.

Die Vereinbarkeit von Wissenschaft, insbesondere auch von Naturwissenschaft, und spirituellen Inhalten und Standpunkten wäre hierfür nützlich.

Ist das noch weit entfernt? Wer weiß, wenn die KI über ein eigenes Bewusstsein selbst zum Glauben kommt, und dann stringent logisch uns das alles von Grund auf neu erklärt, dann kämen wir möglicherweise an einer Lösung des Problems kaum noch vorbei. Die kosmische Perspektive dürfte dann jedenfalls mit dabei sein.



Kommentar vom 05.02.2024 00:32
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/gesundheit-und-heilung-durch-sinn-ja-zu-viktor-frankl-sagen/#comment-15385

@Nicker 04.02. 19:53

„Denkt denn kein Mensch an das Niederwild, dass den Wölfen als Nahrung dient.“

Raubtiere sind gut für die Pflanzen, die von übermäßig vielen Pflanzenfressern übermäßig dezimiert werden. Das kann der Jäger auch, aber die Struktur von Wäldern bessert sich deutlich, wenn auch Wölfe und Luchse anwesend sind. Insbesondere weil sich dann an vielen Stellen der Wald natürlich verjüngen kann. Wo es zu unübersichtlich ist, traut sich dann das Wild nicht mehr rein.

Fressen und gefressen werden ist eine gewisse Härte, gehört aber zum Leben dazu. Auch zum Leben von Menschen. Dennoch vernünftig mit den Tieren umzugehen, und insbesondere uns selbst nicht gegenseitig umzubringen, gehört zu einem vernünftigen Leben dazu.

Es geht bei Frankl darum, dass es eigentlich zum Menschen gehört, eher zu fragen was man für das Leben tun kann, und weniger, was man noch haben will. Ich denke schon, dass die eigentliche menschliche Konstitution dies einschließt. Das scheint nur bei Vielen verschüttet zu sein, zumindest mehr oder weniger zeitweise.

Das sieht man ja gerade daran, dass es Menschen mit sinnvollem Leben durchweg besser geht, als Menschen, bei denen es sich alles nur um die eigene Gier dreht. Und wenn es nur daran liegt, dass man so auch von der Welt nicht viel lernt, weil man an ihrer Schönheit vorbeiläuft, und sich stattdessen in ständigen Streitigkeiten verliert.

Es geht eben nicht ums Handeln allein, es geht auch darum, diese wunderbare Schöpfung zu erleben und damit zu würdigen, und um die Liebe, Solidarität und Freundschaft, die man als Mensch untereinander finden kann. Und durchaus auch mit Haus- und Nutztieren, wie eigentlich sogar mit Pflanzen.

Die Erkenntnis, dass wir in einer gemeinsamen Geisteswelt leben, mag hier nicht nur praktisch hilfreich zu sein, es könnte auch der Grund dafür sein, wieso wir durch ein sinnvolles Streben auch entsprechend im Leben erfüllt sein können. In diesem Sinne: Sei ein Mensch.



Kommentar vom 04.02.2024 15:26
https://scilogs.spektrum.de/medicine-and-more/gesundheit-und-heilung-durch-sinn-ja-zu-viktor-frankl-sagen/#comment-15381

@Nicker 04.02. 09:29

„”nur ein kompletter Neuanfang von Vernunft und Verantwortungsbewusstsein ” das hört sich vernünftig an, ist auch vernünftig , aber nicht realisierbar.“

Jeder neue Mensch macht das, und er muss es auch, da kommt keiner dran vorbei.

Entscheidend bleibt, dass man besser guckt, was man noch beitragen kann, und weniger, was man noch bekommen kann. Das kommt einerseits unserer wirklichen menschlichen Konstitution entgegen, und es ist notwendig, wenn wir insgesamt und miteinander auf diesem begrenzten Planeten klarkommen wollen.

Ganz wichtig ist hierbei, dass es nicht nur darum geht, was wir bewegen, sondern auch darum, was wir von dieser wunderbaren Natur erleben können. Sowie die Liebe untereinander auch wieder noch ein grundlegendes Faktum ist.

Religion und Geisteswelten können helfen, aber öfter auch nicht. Ganz wichtig wäre es, die zuweilen richtig destruktiven religiösen und religionsartigen Vereine als solche zu erkennen, und sich davon entsprechend fern zu halten.

Die grundsätzliche Konstitution braucht eigentlich den Sinn, findet ihn aber offenbar nicht immer. Vielleicht ist es Vielen einfach alles zu unübersichtlich. Hier hilft vielleicht einfach Zeit, Zeit zur Besinnung? Den Leistungsdruck mal außen vor lassen, und gucken, wie die Lage wirklich ist, und was es jetzt wirklich zu tun gibt.

Oder dann eben wirklich ein persönliches Konzept explizit suchen. Erkenntnis suchen, Erkenntnis diskutieren, Erkenntnis erkennen, und Erkenntnis dann auch konsequent anwenden, soweit wie sie reicht.

@Paul S. 31.01 22:20

„Wir sind Zahnräder, die suchend durch die Gegend rollen, bis sie einen Platz in einer Maschine gefunden haben, in den sie hineinpassen, das Gefühl das wir dann kriegen, nennen wir Sinn.“

So sieht es aus. Wenn der eigene Horizont ein wahrhaftig kosmischer ist, dann steigen aber die Chancen, sich nicht zu verschwenden, indem man sich eigentlich unsinnigem Aktionismus anschließt. Hier muss man gut aufpassen, es geht ganz schnell damit, sein Leben an Unsinn zu verschwenden, nur weil man da zufällig reinpasst.

„Wo sich das Zahnrad die Maschine noch von Außen anschauen kann, der Sinnsuchende die Lüge, die ihn erlösen will.“

Ein gewisser Individualismus scheint hier sogar absolut notwendig zu sein. Erlogene falsche Angebote gibt es einfach zu viele, wenn man darauf hereinfällt, geht es nicht nur mit einem selbst bergab. Die Welt und das Leben insgesamt nimmt Schaden.

Und das funktioniert auch nicht. Scheinbarer Sinn wirkt viel weniger als wirklicher Sinn. Was vermutlich einfach an den real existierenden Geisteswelten liegt. Ohne diese funktioniert das Prinzip Sinn eben nicht richtig. Teil von Blödsinn sein ist nicht das, was uns hilft.

Teil der Lösung zu sein, nicht Teil des Problems, das macht wirklich den Unterschied. Da kann man ein wahrhaftiges Leben drauf aufbauen, einfach weil der ganze Kosmos das auch macht. Wir haben hier einen wunderbare Planeten, was besseres gibt es nicht. Und der braucht Pflege.



Kommentar vom 03.02.2024 01:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-noahbund-fuer-frieden-und-mitwelt-vortrag-bei-der-orthodoxen-rabbinerkonferenz-deutschland-ord/#comment-145022

@Michael 02.02. 18:11

„Und wir finanzieren diesen Wahnsinn weiter, liefern noch die Waffen dazu & hoffen, dass uns keine Verantwortung für das Morden und Zerstören, für Vertreibungen, Radikalisierungen und Sterben einholen möge…“

Solange wir Öl und Gas brauchen, müssen wir auch Autokraten finanzieren. Und wenn die dann Waffen einkaufen wollen, dann tun die das notfalls in China. Optimal ist das alles überhaupt nicht, und die Energiewende wird das Problem dann wirklich an der Wurzel bekämpfen.

Wenn unabhängig davon die Waffen dann nicht gegen uns selbst eingesetzt werden, wie im Falle des Ukrainekrieges, dann bleiben wir zumindest kurz- und mittelfristig selber verschont.

Auch Israel kann womöglich froh sein, dass die muslimische Welt in sich zerstritten ist. Wenn hier 700 Millionen autokratisch regierte Muslime sich wirklich ganz auf ihren Hauptsündenbock konzentrieren würden, könnte das für 7 Millionen Israelis ziemlich schwieriger werden als es jetzt schon ist.

Was wäre passiert, wenn die Diktatoren Hitler und Stalin sich geeinigt hätten, um gezielt erstmal die letzten Demokratien anzugreifen? Wer hätte dann den 2. Weltkrieg gewonnen?

Die Idee, dass sich Dualisten auch gegenseitig neutralisieren können, ist zumindest eine Möglichkeit. Verlassen können wir uns darauf allerdings nicht wirklich. Dagegen steht dann auch die Möglichkeit, dass sich die Autokraten dieser Welt zusammentun, wenn wir hier zu aggressiv unsere Demokratie hochhalten.

Früher gab es Hightech hauptsächlich nur in den USA und Europa einzukaufen, inzwischen dürfte China aufgeholt haben, auch was Waffentechnik betrifft. Wir können uns immer weniger aussuchen, wer modernste Waffen einkaufen kann, wenn man alles auch von China bekommen kann.



Kommentar vom 02.02.2024 17:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-noahbund-fuer-frieden-und-mitwelt-vortrag-bei-der-orthodoxen-rabbinerkonferenz-deutschland-ord/#comment-144994

@Hauptartikel

Die Förderung des dialogischen Monismus scheint in der Tat zentral zu sein. Ein vernünftiges und letztlich auch wahrhaftiges Miteinander von ganz verschiedenen Religionen und Weltanschauungen ist einfach unumgänglich, wenn das noch was mit dem Menschen werden soll. Die KI in Form von an der ganzen Weltkultur trainierten Systemen könnten uns hierbei entscheidend helfen.

Und zusätzlich weniger Öl- und Gasverbrauch finanziert weniger Autokraten, keine Frage. Aber noch haben wir sehr viel mehr Geld als die meisten Autokraten und können auch sehr viel mehr Aufrüsten. Billiger ist es für uns, wenn die Autokraten aufeinander los gehen, und uns in Ruhe lassen.

Ansonsten können wir auch eher die alten Kohlekraftwerke bereithalten, und weniger neue Gaskraftwerke bauen, und wenn immer möglich lieber Kohle als Gas zur Stromerzeugung verbrennen. Solange wie wir noch fossiles Backup brauchen, danach ist es egal.

Um die drohenden Klimakipppunkte zu vermeiden, könnten wir auch die Option mit dem Schwefelsäureneintrag in die Stratosphäre mal ausprobieren. Wenn wir innerhalb der nächsten 10 Jahre damit anfangen, könnten wir die globalen Temperaturen durchaus so lange auf 1.5° über dem vorindustriellen Niveau halten, bis wir die Treibhausgaskonzentrationen wieder hinreichend runtergebracht haben.

Als nächstes könnten wir entschieden gegen den PKW-Verkehr vorgehen, insbesondere durch vernünftige Radwege in den Städten. Das spart nicht nur sofort Öl ein, es erfordert auch weniger Privat-E-Autos und macht viel Geld frei, das wir nicht nur für die Förderung der Energiewende, sondern auch in die offenbar dringende Aufrüstung der EU investieren können.

Mit weiter uneingeschränkter Verschwendung jedenfalls kommen wir mit den Herausforderungen vermutlich nicht hinreichend vorwärts.



Kommentar vom 02.02.2024 14:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitmachen-gegen-reaktanz-nachschichten-gegen-hass-und-hetze-bis-zur-wasserkrise/#comment-144976

@Noch‘n Wort 02.02. 11:00

„Zusammen mit den baltischen Staaten verhält man sich wie die Familie im Zombie-Film: man hört von der Apokalypse, fährt in die Stadt und kauft die Waffenläden leer.“

Was ja durchaus nachvollziehbar ist. Es macht auch nichts, der einzige Gegner von Allen ist Russland, und Polen und das Baltikum liegen auf dem Weg nach Deutschland.

Aufrüsten soviel wie irgendwie geht ist wohl ganz akut wirklich sinnvoll. Und die angeschafften Waffen reichen dann auch für viele Jahre. Das wichtigste ist erstmal, dass hier kein großer Krieg stattfindet, indem man eben so viel aufrüstet, dass Russland keine Chance hat, was zu gewinnen. Und das eben auch ohne eine weitere Unterstützung durch die USA.

Eine Verhandlungslösung des aktuellen Krieges wäre dennoch sinnvoll, finde ich. Das Sterben und die Zerstörungen auf beiden Seiten wäre so abzustellen. Wenn es wirklich nur darum geht, wer jetzt die Krim und die Ostukraine verwaltet, da könnte man finde ich durchaus flexibler sein.

Manch einer meint, dass Putin weg muss, und dass er auf keinen Fall erfolgreich sein darf. Das sehe ich durchaus anders. Es geht finde ich weniger um Psychologie, es geht umso mehr um militärische Realitäten. Entsprechend wichtig war es, den Vormarsch auf die ganze Ukraine zu stoppen, und entsprechend wichtig wäre eine umfassende Aufrüstung des europäischen Teils der Nato.

Eine Rückeroberung ist m.E. möglicherweise zu verlustreich und vor allem entbehrlich. Schließlich wohnen in den besetzten Gebieten überwiegend russischstämmige Menschen, denen wird es nicht so wichtig sein, von wem sie verwaltet werden, die würden sich vor allem über ein Ende der Gewalttätigkeiten freuen.

Und die beteiligte Soldaten auf beiden Seiten sind auch Menschen, die leben wollen, und die ein Recht dazu haben. Abschreckung durch Aufrüstung kommt dem entgegen, heldenhafter Einsatz am Limit der eigenen Möglichkeiten nicht. Das mögen vielleicht die Generäle, die ticken öfter anders als normale Menschen. Aber auch die Generäle haben ein Einsehen, wenn sie sehen, dass sie nicht gewinnen können.



Kommentar vom 02.02.2024 01:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitmachen-gegen-reaktanz-nachschichten-gegen-hass-und-hetze-bis-zur-wasserkrise/#comment-144949

@Noch‘n Wort 01.02. 16:21

„Es gibt bereits Heizstäbe auf dem Markt mit denen man überschüssige PV-Energie in einem gut isolierten kleinen Tank ablegen kann.“

Wenn man den Strom mit der Wärmepumpe nutzen kann, dann ist das 3 mal effektiver als ein Heizstab. Der macht entsprechend nur Sinn, wenn man keine Wärmepumpe hat oder wenn man 60° für Warmwasser braucht, und die Wärmpumpe diese Temperatur nicht schafft. Auf jeden Fall kann man PV natürlich sehr gut für Warmwasser gebrauchen, das braucht man auch im Sommer.

Theoretisch kann man einen richtig großen Wassertank anschaffen, und den im Sommer für den Winter aufheizen. Dieses Volumen wird dann allerdings nur ein mal im Jahr genutzt. Dagegen wäre es wohl sehr viel effektiver, im Sommer den überschüssigen PV-Strom zu verkaufen, um dann im Winter Windstrom einzukaufen.

Ansonsten ist PV für die winterliche Heizung nicht so viel, von November bis Mitte Februar kommt da recht wenig. Das sieht bei Windenergie viel besser aus, hier ist die Ausbeute im Winter sogar besser als im Sommer. PV rund ums Mittelmeer bringt aber auch im Winter sehr viel mehr, und sowieso insgesamt bis zum doppelten Ertrag bei den gleichen Investitionen. Sofern hier die Kapazitäten der Fernstromleitungen reichen, kann dieser PV-Strom spürbar die Wärmepumpen in Süddeutschland versorgen.

„Eine Pflicht würde sofort in massive Gegenwehr laufen. Das klappt nur, wenn die Zielgruppe das Gefühl hat, einen Vorteil für sich mitnehmen zu können.“

Wenn das hohe Investitionen braucht, und der Eigentümer knapp bei Kasse ist, dann ist das unzumutbar. Auch müssen die Mieter sich die energetisch sanierte Wohnung noch leisten können. Besser wären Zuschüsse und richtig gute Beratung sowie verlässlich planbar steigende CO2-Steuern, und das müsste auch reichen.

Neben einem vernünftigem Netzausbau mit hinreichend Fernstromleitungen und an die aktuelle regionale Situation angepassten Strompreisen und Einspeisevergütungen. Reichlich Ladestationen für E-Autos könnte man auch noch anschaffen.



Kommentar vom 01.02.2024 15:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitmachen-gegen-reaktanz-nachschichten-gegen-hass-und-hetze-bis-zur-wasserkrise/#comment-144882

@Noch‘n Wort 01.02. 09:43

„Daher lieber das Geld in billigeren Strom stecken — der Mensch bekommt etwas, statt dass er sich etwas wegnehmenlassen soll“

Gute Idee, das wird auf Zustimmung stoßen. Nur nicht bei den Stromkonzernen.

„Das Abschiednehmen vom Gewohnten ist nicht unbedingt ein Gegenargument.“

Ich sehe das ja selber im privaten Umfeld, dass sich ältere Leute wohnungsmäßig selber verkleinert haben, und es eine Befreiung war. Nicht nur finanziell, auch einfach um vieles Angesammelte auszumisten um nun einen viel überschaubareren Haushalt führen zu können.

„Das ist mehr als eine kleine Demokratie am anderen Ende der Welt. Wegen seiner High-Tech-Industrie, besonders Chipfabrikation, ist freier Handel damit, bzw. die Möglichkeit, anderen diesen zu verweigern, ein mächtiger strategischer Faktor.“

Hier kann man aber auch schnellstens gucken, die Chipfabriken bei uns auszubauen. Was offenbar längst im Gange ist. Aber ein Wirtschaftskrieg mit China wäre sowieso eine totale Katastrophe, so wie das aussieht. Das würde vermutlich die Produktion von so ziemlich allem betreffen.

„Die fehlende Munition wurde nicht hergestellt, weil die Hersteller nicht für einen vermutlich kurzen Boom massiv investieren wollen.“

Das ist beängstigend. Wenn ein wiedergewählte Trump tatsächlich aus der Nato aussteigt, dann muss Europa selber mit den Russen klar kommen. Angesichts der teils desolaten Zustände unserer Streitkräfte kann hier Putin sich durchaus realistische Hoffnungen machen. Die angekündigte Zeitenwende muss wohl dringend auch umgesetzt werden.

Einfach nur alles liefern, was wir haben, führt dann einfach dazu, dass wir dann alles verschossen haben. Das kann dann womöglich eine Einladung werden, einfach die Restnato auch noch anzugreifen. Hier muss produziert werden, soviel wie irgendwie geht, und das ganz schnell.



Kommentar vom 01.02.2024 14:26
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-super-bowlisierung-der-wissenschaft/

@Philipp 30.01. 20:24

„Von den Quantentheorien des Bewusstseins halte ich gar nichts, alles Hokuspokus für mich. Wo sind die Befunde dazu? Es gibt keine. Es gibt nur theoretische Bücher und Paper dazu, aber wo ist die richtige Evidenz?“

Für mich sind eigene spirituelle Erfahrungen genug Evidenz, die Sache ernst zu nehmen. Wer die nicht hat, freilich, schüttelt dann womöglich nur den Kopf. Da kann man erstmal nicht viel machen.

Ich hatte allerdings durchaus schon vorgeschlagen, z.B. in eine KI reichlich Zufallszahlen einzubauen, die dann im Training wie im Betrieb hinreichend Einfluss auf das Ergebnis haben. Das eigentliche Experiment bestände darin, hier Testläufe einmal mit Zufallszahlen aus Quantenrauschen zu machen, und zum Vergleich Testläufe mit mathematisch erzeugten Pseudozufallszahlen zu machen.

Je nach Ergebnis hätten wir eine Verbesserung der Funktionalität, überhaupt keine Unterschiede oder zwar Unterschiede, die aber zu klein sind, um nutzbar zu sein. Im günstigsten Fall wären diese KIs so gut, dass es sich lohnt, hier standardmäßig mit Quantenzufall zu arbeiten. Das wäre eine Erkenntnis und zugleich eine sinnvolle Anwendung.

Wer vorher schon weiß, dass dabei nichts herauskommen kann, der soll sich damit auch nicht unbedingt beschäftigen. Für Freunde von Spiritualität wäre dies allerdings durchaus ein sehr interessantes Experiment. Ich würde es gerne selber machen, aber mir scheinen Experimente mit KI derzeit von der technische Seite her eine Nummer zu groß zu sein.

Ein sehr kleines Experiment habe ich vor Jahren gemacht:

https://geier-wg.de/jeckenburger/mand1/index23.php

Diese Mandalas sind organisierte Zufallsprodukte, als Zufallszahlenquelle musste eine analoge Fernsehkarte herhalten. Einen Vergleichslauf mit mathematischen Pseudozufallszahlen hatte ich derzeit (2008) nicht gemacht. Das war ein Kunstprojekt, und ich hatte mich ganz darauf konzentriert, gute Bilder hinzubekommen.



Kommentar vom 01.02.2024 00:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitmachen-gegen-reaktanz-nachschichten-gegen-hass-und-hetze-bis-zur-wasserkrise/

@Noch‘n Wort 31.01. 18:02

„Auch kann eine kommunale Regelung/Förderung lokale Gegebenheiten berücksichtigen, eine bundesweite Regelung müsste dazu komplex bis zur Nutzlosigkeit werden — das schreckt ab und bietet Angriffsfläche für Hetze (wie der “Heiz-Hammer”).“

In der Tat hätte eine Wärmepumpenpflicht eher in Norddeutschland Sinn gemacht. Da gibt es bereits reichlich Windenergieertrag mit Überschüssen, im Süden Deutschlands davon derzeit noch kaum was. Und PV kann nicht so viel zur Versorgung von Wärmepumpen beitragen.

Der Bund sollte lieber bei den Rahmenbedingungen bleiben. Also sich um Genehmigungsverfahren und um die Stromnetze kümmern. Von mir aus noch CO2-Steuern in sinnvoller Höhe festlegen. Oder den Städten einen Vorrang für Fahrradverkehr erlauben.

Auch eine realistische Einspeisevergütung von PV-Modulen und von privaten Speichern, wie überhaupt ein Strompreis, der sich regional und stündlich an Angebot und Nachfrage anpasst, könnte mal realisiert werden. Das wäre dann eine Basis für Kommunen und Privatinvestoren, in Eigenregie alles zu installieren, was lokal konkreten Sinn macht.

Hier sind nationale und europäische Lösungen sinnvoll. Und wenn der Bund was zuschießen will, dann könnte er das Geld auch an die Kommunen weitergeben, dass die dann das fördern, was aktuell und lokal am sinnvollsten ist.