www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2024/01 (T.J.)


Kommentar vom 31.01.2024 17:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitmachen-gegen-reaktanz-nachschichten-gegen-hass-und-hetze-bis-zur-wasserkrise/

@Noch‘n Wort 31.01. 10:01

„...denen bleiben von der Grünen Wende nur Schuld- und Schamgefühle, die wiederum einen Beitrag zu Reaktanz liefern.“

Nicht unbedingt. Es gibt durchaus eine Menge Geldsparmöglichkeiten, wenn man seinen Konsum überprüft und anpasst. Das betrifft das Einsparen des eigenen Autos, einen Umzug in eine kleinere Wohnung oder den Ersatz der Flugreise durch die Campingfahrradtour im eigenen Bundesland.

Wenn der Einzelne nur einen Teil davon umsetzen kann, dann wird gleich eine Menge Geld frei, um etwa in eine PV-Anlage zu investieren.

Derweil es eine Menge Leute gibt, die tatsächlich am Existenzminimum leben. Die haben schon kein Auto, eine minimale Wohnung und können sich keinen Urlaub leisten. Aber die sind offensichtlich nicht das Problem, deren ökologischer Fußabdruck ist ohnehin bei weniger als der Hälfte vom verschwenderischem Durchschnitt.

Vermutlich sogar deutlich kleiner als bei den meisten solventen Eigenheimbesitzern mit PV-Anlage und E-Auto. Je mehr Geld einer hat, desto mehr treibhausgastreibende Verlockungen ergeben sich ja auch.

„Taiwan: Da bin ich nicht optimistisch. Für die inneren Spannungen Chinas ist ein außenpolitischer hoch emotionalisierbarer Blitzableiter die leichtere Lösung.“

Hier wünsche ich mir, dass wir bei realistischen Möglichkeiten bleiben. Wenn wir uns hier völlig übernehmen, wegen einer asiatischen Demokratie mit 25 Millionen Einwohnern, dann gefährdet das hinterher unsere eigenen Demokratien. Damit wäre dann der Freiheit der Welt nicht geholfen.

Ich wäre schon sehr damit zufrieden, wenn es Europa schafft, sich auch ohne Unterstützung durch die USA unter einem wiedergewähltem Trump weiterhin erfolgreich die Russen vom Halse zu halten. Neben einer eigenen Aufrüstung, die leider offenbar kaum in Gang kommt, könnten hier auch Verhandlungslösungen weiterhelfen, vielleicht zumindest.



Kommentar vom 30.01.2024 17:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mitmachen-gegen-reaktanz-nachschichten-gegen-hass-und-hetze-bis-zur-wasserkrise/#comment-144752

@Michael 30.01. 08:48

„Und just heute werden auch bei uns daheim Solarzellen aufs Dach montiert, über die dann auch das Elektroauto geladen werden soll.“

Wer genug Geld hat, kann eine Menge bewegen. Wenn jetzt noch eine Wärmepumpenheizung dazu kommt, und ein eigener kleiner Stromspeicher, dann spart das ziemlich viel.

Klar dürfte allerdings schon sein, dass ein eigenes Auto auch in der Batterieversion nicht sonderlich effektiv genutzte Technik ist. Besser wäre kein eigenes Fahrzeug und stattdessen Fahrradfahren, Offis und wenn es mal sein muss ein Carsharingfahrzeug.

Das können jetzt auch Leute, die eigentlich knapp bei Kasse sind. Die sparen dann sogar noch so viel Geld, dass es doch für die PV-Anlage reicht.

Was jetzt bei einer veganen Ernährung weniger der Fall ist. Weniger Fleisch spart dagegen durchaus auch ein wenig Geld, und fast nichts mehr wegwerfen spart auch noch mal was. Einfach eine Frage guter Küche, guter Planung und knapp, aber dafür öfter Einkaufen gehen.

Das ist nun aber alles lange nicht so viel, wie was ein eigenes Auto so kostet.

Eine kleinere Wohnung kann allerdings bei manchen Zeitgenossen noch mehr einsparen als kein Auto. Was dann auch noch gegen die Wohnungsnot hilft.

Und Campingurlaub per Fahrrad im eigenen Bundesland spart wohl so viel Treibhausgase ein, dass man sogar weniger davon verursacht, als wenn man zuhause bleibt. Und von den Kosten her ist das auch sehr günstig.

Wenn man all das gesparte Geld in entsprechende Technik investiert, dann kommt hier vermutlich deutlich mehr zusammen, als was die ganze Energiewende kostet, insbesondere weil diese dann ja auch viel kleiner ausfallen kann. Dann reicht es auch noch für Aufrüstung, und ermöglicht dabei sogar noch kürzere Arbeitszeiten.

Also nix machen können, weil die bösen Politiker es verbocken, das ist nicht der Fall. Die Politik kann ihren Teil beitragen, sicherlich. Aber die, die es selber nicht anfassen, die wählen dann auch noch Parteien, die wenig oder gar nix machen.



Kommentar vom 30.01.2024 14:08
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22658

@Joker 30.01. 13:14

„Auch in biologischen Systemen dürfte, falls es sich dabei überhaupt um durch Quantenzufälle ausgelöste Aktionen handelt, das spontane Feuern von Neuronen kaum hilfreich, sondern eher ein Störfeuer sein.“

Nicht wenn Quantenzufall geistig bedingt gezielt sein kann. Dann ist er nicht immer Störfeuer, sondern kann auch als Schnittstelle zu Geisteswelten taugen.

Man kann dies sehr einfach austesten, wenn man in KI-Systemen Zufallselemente einbaut, und die einmal mit Quantenzufall und zum Vergleich mit mathematisch erzeugten Pseudozufallszahlen implementiert.

Wenn das messbare Unterschiede macht, wüsste man schon mal mehr. Und wenn das richtig hilfreich ist, und die Funktionalität deutlich unterstützt, dann kann man das standardmäßig nutzen.

Was Physiker dazu sagen, wäre sicher interessant. Aber wenn es funktioniert, dann wäre das ein Faktum.

„Dass diese Glitches dazu sogar notwendig wären, höhere Funktion erst zu ermöglichen, wie z.B. das Entstehen von Bewusstsein, erscheint mir völlig abwegig zu sein.“

Interessante Frage, ob es höhere Funktionen ermöglicht, ist mir auch unklar. Aber es kann dazu gehören. Jedenfalls kann man die Strukturen auf den Chips auch kleiner machen, wenn das System mit dem dann unvermeidlichem Quantenzufall klarkommt oder sogar produktiv umgeht



Kommentar vom 30.01.2024 13:33
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22656

@KRichard 30.01. 05:14

„Das gleiche gilt auch für uns, wenn wir beim Spaziergang vorhandenen Hindernissen ausweichen – auch dazu braucht es noch nicht einmal ein ICH-Bewusstsein.“

Ich denke mal, dass ein Selbstfahrsystem für den Stadtverkehr einen Arbeitsraum, der die aktuelle Verkehrssituation abbildet, ganz gut brauchen kann. Was am Ende auch ein Bestandteil von Selbstbewusstsein werden könnte.

Entsprechend, wenn Autofahren ohne Arbeitsraum nicht geht, dann haben wir mit funktionierenden Selbstfahrsystemen eben auch einen Arbeitsraum implementiert.

@Balanus 30.01. 12:05

„Das Fliegen haben wir den Maschinen ja auch beigebracht, irgendwann wird es sicher auch mit dem Denken klappen.“

Die aktuellen Sprachmodelle bilden ja bereits durchaus deutliche Aspekte von Denken ab. Und das lange bevor wir hier umfassende Arbeitsräume explizit eingebaut hätten.

Was am Ende aber wirkliches inneres Erleben betrifft, das kann nun mal neben Arbeitsräumen auch möglicherweise geistige Anteile haben, ohne die hier nichts funktioniert. Wir wissen es noch nicht. Und ich bin zuversichtlich, dass wir diese Frage beantworten können, wenn wir in der Weiterentwicklung von KI weit genug vorwärts kommen.

Zu unserem eigenen Erleben jedenfalls gehört auf jeden Fall ein eigener interner Arbeitsraum. Der macht nicht unsere gesamte Existenz aus, gehört aber fest dazu.



Kommentar vom 29.01.2024 17:33
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22631

@Balanus 29.01. 14:38

„auch in der Technik ist das der Fall: das eine (Funktion) ist ohne das andere (Struktur) nicht zu haben.“

Wenn Intelligenz ohne Bewusstsein nicht geht, und wir mit Erfolg wirklich intelligente Strukturen bauen, dann haben wir halt das Bewusstsein mitgebaut. Solange wir weder wissen, was Intelligenz wie was Bewusstsein wirklich ist, müssen wir damit leben, das eine mitzubauen, wenn wir eigentlich nur das andere haben wollen.

Und falls hier nichts dergleichen ohne Geisteswelten funktioniert, dann geht es nur mit Geisteswelten, oder eben gar nicht. Deshalb, in der KI als Erstes mal gucken, ob nicht Quantenzufall doch gegenüber mathematischen Pseudozufallszahlen einen signifikanten Unterschied macht. Wenn ja, dann würde ich versuchen, damit weiter zu arbeiten.

Die Arbeit von Nervenzellen dürfte jedenfalls von Quantenzufall in erheblichem Ausmaß begleitet sein. Die biochemischen Strukturen dürften einfach zu klein sein, um ohne chemische Zufälle auszukommen.

Was sich dann grundlegend auf das gesamte Nervensystem und seine Funktionsweise auswirken könnte.

Zumal wir auch bei immer kleineren Strukturen auf den Computerchips bald in einen Bereich kommen, indem Quantenzufall störend werden kann. Wenn man diesen Zufall dann noch produktiv in die Prozesse einbaut, dann kann man sogar kleinere Strukturen realisieren. So hätte man dann Intelligenz und Bewusstsein zusammen implementiert.

Was jetzt noch fehlt, dass ist freilich die richtige Verschaltung. Aber die wird sich vermutlich finden lassen. Wir müssen ja nicht 1:1 die gesamte Biologie kennen und nachbauen, wenn wir Wesentliches am Funktionsprinzip hinbekommen, dann kann das schon reichen. Wenn wir nur schon mal das Niveau von Labormäusen haben, dann können wir darauf aufbauen und uns weiter vorarbeiten.



Kommentar vom 29.01.2024 13:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rede-bei-jsuw-stuttgart-haelt-zusammen-gegen-faschismus-und-fuer-ein-afd-verbotsverfahren/#comment-144688

@Michael 28.01. 15:17

„„Enteignung und Kollektivierung“ haben halt noch nirgendwo auf der Welt funktioniert.“

Die Dosis macht auch hier das Gift. Kapitalertrags-, Vermögens- und Erbschaftssteuern bekommen dem Gemeinwesen sehr. Dann geht es auch mit weniger Lohn- und Einkommenssteuern.

Insbesondere wenn ich mir überlege, dass der Mensch tatsächlich zur Vernunft kommt und endlich mal verschwenderischen Konsum reduziert, und dann auch durchaus weniger arbeiten will.

Hier dann dennoch das Steueraufkommen zu sichern, geht dann nur, wenn die Kapitalisten mehr zahlen. Ein insgesamt schrumpfendes Kapital passt dann ja auch gut zu einer insgesamt schrumpfenden Wirtschaft.

Wenn man dies denn nun will.

Übergangszeiten mit intensiven Investitionen in die Energiewende und in Aufrüstung angesichts der grundsätzlichen Gefahren für unser demokratisches Modell könnten allerdings vorerst noch dazwischen kommen, und eine endlich mal entspannte Wirtschafts- und Lebensweise muss noch warten.

Aber auch angesichts dieser eher kollektiven Aufgaben können etwas mehr Steuern auf Kapital hilfreich sein.

Eine komplette Enteignung und Kollektivierung dagegen haben sogar die chinesischen Kommunisten aufgegeben. Die komplette Kollektivierung funktioniert sehr schlecht, ein gewisser Wettbewerb in unternehmerischer Autonomie scheint überwiegend fruchtbar zu sein. Wenn die dann aber so mächtig werden, dass sie es hinbekommen, kaum noch Steuern zu zahlen, dann fehlt das Geld hinterher woanders.

„Die Realität der Menschen fügt sich weder marktradikalem noch kommunistischem Dualismus.“

Eben. Und die Pflege der natürlichen Kreisläufe als kollektive Aufgaben bleiben damit auch auf der Strecke.



Kommentar vom 29.01.2024 00:22
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22621

@Joker 28.01. 19:43

„Meines Erachtens nach wurde dadurch nur etwas geschaffen, von dem man letztlich genauso wenig versteht, wie es zu seinen Resultaten findet, wie beim Original.“

Die Details sind in der KI auch kryptisch verpackt. Aber wenigstens kann man hier viel mehr untersuchen als in der Biologie. Man hat jetzt ein Mäusegehirn kartiert, und kam schon auf 5000 verschiedene Typen von Nervenzellen. Da ist doch ChatGPT simpel gegen.

In der KI macht es dann die Masse der Details, dass auch diese unübersichtlich ist. Die vielen Details haben wir in der Biologie auch noch, aber dann noch halt mannigfaltig verschiedene Verschaltungen.

Dennoch halte ich es für möglich, dass Bewusstsein so grundlegend ist, dass es ein entsprechendes für Menschen durchaus verständliches Informatisches Prinzip gibt, das sowohl in der Biologie artübergreifend vorkommt, wie auch in der Technik weite Anwendung finden kann.

So findet nun auch sowohl im Gehirn verschiedenster Tiere wie in Computern verschiedenster Bauart grundsätzlich Informationsverarbeitung statt, die durchaus gleiche Probleme lösen kann, und dabei nicht völlig unähnlich sein muss. So kann der Mensch nun auch mit Computern Schach spielen, auch wenn er inzwischen dabei kaum noch gewinnen kann.

„Auch beim Fliegen hat man anfangs versucht, die Natur zu imitieren.“

So wie Fliegen ein Prinzip sein kann, dass in der Technik anders als in der Biologie umgesetzt wird, so kann eben auch Bewusstsein ein Prinzip sein, dass allgemeiner ist als die konkrete Basis ist, auf der es laufen kann. Und entsprechend in der Technik anders umgesetzt wird als in der Biologie

Auch die Biologie hat das Prinzip Fliegen mehrmals parallel erfunden, wenn auch immer mittels schlagender Flügel. Eine Libelle fliegt allerdings dann schon ganz anders als ein Seeadler. Und das Gehirn von Tintenfischen ist von dem von Säugetieren evolutionär ziemlich unabhängig entstanden, und spielt in der Liga der intelligenteren Tiere dennoch ganz vorne mit.

Von daher auch mein Verdacht, dass hier einfach informatische Möglichkeiten existieren, die unabhängig von der konkreten Implementierung sind.



Kommentar vom 28.01.2024 15:01
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erinnerung-und-hoffnung-der-holocaust-gedenktag-2024-in-karlsruhe/#comment-144655

@Paul S. 27.01. 21:39

Die Tage hatte ich eine Fernsehsendung gesehen, da wies man darauf hin, dass Orthodoxe Juden zunächst wenig vom Zionismus hielten. Das Schicksal der Juden sei nun mal, verstreut über die Völker als Minderheit zu leben.

Nach den grandiosen Erfolgen der Israelischen Armee gegen angreifende Muslime änderte sich dies allerdings. Man dachte dann an eine mögliche Endzeit, und hat entsprechend den Zionismus und einen ausgeweiteten Siedlungsbau in den Palästinensergebieten gefördert.

Zugleich warnte der Fernsehbeitrag vor Übermut.

Der Angriff vom 07. Oktober mit seinen 1.500 Opfern ist inzwischen sicherlich reichlich mit dem Faktor 20 vergolten worden, mit 25.000 toten Palästinensern. Man will hier allerdings auch Sicherheit erreichen, und die Hamas ganz vernichten.

Dass danach dann Friede herrscht, glaubt jetzt aber eigentlich auch kein vernünftiger Mensch. Der Vernichtungswille gegen Israel in der kompletten islamischen Nachbarschaft scheint eine Konstante zu sein. Man kann hier nur hoffen, dass die Nachbarn weiterhin zerstritten bleiben.

Sicherlich steht die USA und Teile Europas bereit, um Israel zu helfen. Die Situation bleibt aber prekär, auch für Europa. Eine Unterbrechung der Öl- und Gaslieferungen können wir uns noch lange nicht leisten, und Konfrontationen mit Russland und China machen es uns auch nicht leichter.



Kommentar vom 28.01.2024 13:39
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22614

@KRichard 28.01. 12:32

„...irgendwelche Phänomenen mit Eigenschaften in Verbindung zu bringen, die dafür gar nicht notwendig sind“

Naja, aber gucken, was die KI macht, macht immer Sinn. Wenn wir nicht wissen was Bewusstsein ist, und auch nicht genau wissen was unsere KI im Detail macht, dann ist es nun möglich, dass die KI ungewollt zumindest ein wenig bewusst geworden ist.

„Dafür braucht sich das Auto weder selbst erkennen, noch ein Bewusstsein.“

Wenn hier ein reger Verkehr herrscht schon. Ein Arbeitsraum, der die Umgebung wiedergibt, und in dem die eigene Position eingetragen ist, sowie mögliche kollisionslose Fahrwege vorgeplant werden können, kann einem Selbstfahrsystem sehr helfen.

Das kann man auch mit humanoiden Robotern machen.

Und ob das nebenbei auch noch eine Voraussetzung für künstliches Bewusstsein werden kann, können wir doch aktuell gar nicht wissen. Möglich ist es, und entsprechend gilt es das zu beobachten, finde ich.

Es ist doch klar, dass wir ein Bewusstsein haben, und da wir von dieser Welt sind, kann man das doch möglicherweise auch in KI einbauen. Solange wir nichts genaues über uns selbst wissen, sind hier viele Möglichkeiten offen, scheint mir.

Wir bauen KI, Selbstfahrsysteme und Roboter nicht, um dem Geheimnis des Bewusstseins auf die Spur zu kommen. Aber wenn wir diese Systeme nun mal schon haben, kann man doch gucken, ob wir da noch mehr draus lernen können. Und wer weiß, vielleicht steht der KI ein eigenes Bewusstsein sogar ziemlich gut, und macht sie dann noch viel brauchbarer.

Und wenn es auch zuerst nur das Niveau von Labormäusen erreicht. Da kann man dann ja drauf aufbauen.



Kommentar vom 27.01.2024 00:04
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-super-bowlisierung-der-wissenschaft/#comment-5962

@Hakel 26.01. 19:30

„All diese “Zustände” finden sie ja auch in der Tierwelt. So gesehen hätten auch Tiere ein “Bewusstsein”.“

Bewusstsein ist dann konkret in Qualität und Quantität ein weites Feld. Inneres Erleben einer Außenwelt mit der eigenen Position, ohne sich dessen nochmal extra bewusst zu sein, ist vermutlich nur ein Anfang, den wohl jedes Tier hinbekommt. Sich seiner selbst zum Beispiel so bewusst zu sein, dass man sich im Spiegel erkennt, bekommen von heimischen Tieren z.B. Elstern hin.

Der Mensch spielt hier sicherlich in einer anderen Liga, entwickelt Modelle und ganze Philosophien, und kann sich derer in mehreren Rekursivschleifen bewusst sein. Hierzu passt dann auch der allgemeine Arbeitsraum.

Aber simple Empfindungsfähigkeit ist auch bei Labormäusen vorhanden, und entsprechender Respekt als Mitgeschöpfe ist auch denen gegenüber gerechtfertigt.



Kommentar vom 26.01.2024 17:45
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22589

@Joker 26.01. 12:49

„Weder ein elektronischer Schaltkreis noch ein Neuron hat Empfinden; und erst recht nicht wiederum deren Bestandteile.“

Irgendwo muss es aber sein, das Empfinden. Der Panpsychismus, den sie offenbar nicht mögen, denkt hier dann erstmal nur, dass Empfindungsfähigkeit auch schon physikalisch irgendwo seinen Platz haben müsste.

Unser eigenes Bewusstsein läuft mit Sicherheit irgendwo in dieser Welt, es muss also auch irgendwo ein ganz konkreter Platz dafür bereit stehen. Für mich ist das sehr einleuchtend.

Klar dürfte allerdings sein, dass ein Bewusstsein erst so richtig in Gang kommt, wenn wir in die Milliarden von zusammenwirkenden Nervenzellen kommen, die über etliche Monate oder Jahre hinweg am Leben trainiert wurden.

Wir haben dann auch noch weitere Wachstumspotentiale, die über die Zeit und auch von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein können. Intelligenz und Weisheit sind denn nun nicht wirkungslos.



Kommentar vom 26.01.2024 15:52
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22586

@Balanus 26.01. 10:11

„Anders sähe es wohl aus, wenn künstliche Neuronen die gleichen dynamischen Eigenschaften besäßen wie natürliche.“

Ein praktisch womöglich sehr relevanter Unterschied könnte einfach der Energieverbrauch sein. Hier ist die Biologie unschlagbar vorn.

Ansonsten, wenn wir die Funktionalität von Nervenzellen nachbauen können, dann können wir auch die Funktionalität aller Eigenschaften von Nervensystemen zumindest theoretisch nachbauen.

In der Biologie passiert ja das faszinierende, dass aus einer einfachen Zelle heraus sich das ganze System in Auseinandersetzung mit der Umgebung selber bildet. Das ist eine absolut hervorragende Leistung.

Dagegen hat es doch unsere Technik sehr viel leichter. Wir können die Schaltkreise frei entwerfen und in Computerchips drucken. Da muss es doch möglich sein, mit Intelligenz und ganz viel Überlegung etwas herzustellen, dass in der Biologie ganz von selber wachsen kann.

Der Riesenvorteil von KI ist ja nun, dass ihre Fähigkeiten, einmal erworben, beliebig oft auf unbeschränkt viele Instanzen kopiert werden können. Da lohnt es sich, eine Menge Arbeit zu investieren.

Aber wir kommen vermutlich nicht daran vorbei, wie genau eben die Biologie ihre Arbeit macht. Einmal verstanden, sieht es womöglich ganz einfach aus. Dann fehlt nur noch eine IT-Struktur, die mit weit weniger Energie auskommt. Nervenzellen sind nun mal nicht nur sehr vielfältig, sondern auch dabei noch extrem sparsam.

Ich vermute, dass sich hinter Bewusstsein ein gar nicht so kompliziertes informatisches Prinzip verbirgt, welches man aufklären kann. Einmal durch weitere Untersuchung der Biologie, wie auch durch ganz praktische Weiterentwicklung von KI.

Ob hier jetzt noch Geisteswelten dazu gehören oder nicht. Ich persönlich würde diese jetzt auf keinen Fall ausschließen, aber immer auch gucken, ob es nicht auch ohne Geisteswelten geht. Wenn man Quantenzufall einbindet, und die Ergebnisse mit alternativen Pseudozufallszahlen immer wieder vergleicht, kann man ja gleich sehen, ob und wo der Quantenzufall für gute Ergebnisse wichtig ist. Praktisch einfach, und ebenso einfach umsetzbar.



Kommentar vom 26.01.2024 14:31
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-super-bowlisierung-der-wissenschaft/

@KRichard 25.01. 19:30

„Eigenschaften welche heute dem ´Bewusstsein´ zugeschrieben werden – hat man im letzten Jahrhundert der ´Seele´ zugeordnet.“

In der Tat liegt beidem ja auch ähnliche Grunderfahrung zugrunde.

„Es ist schon erstaunlich, dass sich in der Wissenschaft so wenig bewegt hat, dass man alte Denkmodelle unter einem neuen Mäntelchen verbreiten kann.“

Die wissenschaftliche Methode konzentriert sich nun mal auf Regelmäßiges, Wiederholbares und mathematisch Fassbares. Kein Wunder, dass man hier mannigfaltige Details der Regelmäßigkeiten dieses Kosmos findet, aber die einmalige Existenz absolut einmaliger Seelen in einmaligen Augenblicken nicht so schnell findet.

Es widerspricht auch nicht der Wissenschaft, wenn man sich mit Seelenleben konkret auseinandersetzt. Es ist eher einfach jenseits des Horizontes einer Wissenschaft, die glaubt, das es keine Dinge gibt, die sie noch nicht kennt.

Mag sein, dass hier so Mancher auf Wissenschaft setzt, um den Untiefen der teils recht unseligen Religionen zu entfliehen. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Wer jetzt hier aber das Kind mit dem Bade ausschüttet und am Ende sogar die eigene Existenz verwirft, dem geht es dann vermutlich auch nicht viel besser.

Ich bastel mir lieber was Eigenes zusammen. Dann komme ich auch ohne spezielle Religion aus. Und kann mich dennoch mit meinem ganzen Dasein auseinander setzen.



Kommentar vom 25.01.2024 15:57
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-super-bowlisierung-der-wissenschaft/#comment-5949

@KRichard 25.01. 04:49

„Für eine gute wissenschaftliche Forschung müsste zunächst geklärt werden, ob wir überhaupt ein ´Bewusstsein´ bauchen bzw. ob es ein ´Bewusstsein´ tatsächlich gibt – oder nicht.“

Ich würde es anders angehen. Bewusstsein kann sich von Mensch zu Mensch durchaus unterscheiden, etwa könnte der praktizierte Beruf deutliche Unterschiede machen. Oder Menschen, die täglich fleißig meditieren, denen sieht man das beim fMRT sogar gleich an. Alleine deswegen ist das Thema schon mal schwierig.

Dann hat sowieso jeder seine spezielle Theory of Mind und hat eigene Vorstellungen, wie er sich seine eigene Existenz erklärt.

Ich würde also vorschlagen, erstmal einfach mit den Menschen zu arbeiten, die ich untersuche. Und hier ganz konkret gucken, wie das funktionieren kann, was ich hier bei diesem Menschen finde. Das Ergebnis können viele Varianten sein, wie man so drauf sein kann.

Wenn wir eine universelle Bewusstseinstheorie hätten, dann wäre die Existenz eines solchen Bewusstseins offenbar mitgeliefert. Das kann man gar nicht trennen, scheint mir. Warum nicht danach suchen? Wenn da nichts ist, dann finden wir eben nichts, einen Versuch wäre es wert.

Was bleibt, ist ganz konkret an KI zu arbeiten, mit dem Ziel hier eigenes Bewusstsein tatsächlich zu produzieren. Selbst wenn das hinterher gar nicht auf den Menschen zurück übertragen werden kann, haben wir dann aber künstliche Existenzen. Dann hätten wir künstliches Leben mit künstlichen Seelen geschaffen. Das fände ich immer interessant.

Ich weiß nicht wie sie sich ihre Existenz erklären, aber eine Innenperspektive muss doch bei jedem real existieren. Das ist doch absolute Grunderfahrung, vermutlich selbst bei den meisten Tieren. Wie das genau funktioniert, das wissen wir ja eben nicht. Deswegen suchen wir ja nach Bewusstseinstheorien.

Man könnte andere, speziellere Begriffe dafür finden, je nachdem, wie diese Theorien dann konkret aussehen. Aber alle müssen doch die mit Sicherheit reale Innenperspektive enthalten.



Kommentar vom 25.01.2024 00:19
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22555

@Balanus 24.01. 17:43

„Ich weiß ja nicht, wie es anderen so geht, aber ich selbst kann mir nicht vorstellen, dass in leblosen Schaltkreisen z. B. visuelles oder auditives Erleben überhaupt stattfinden kann.“

Ich würde gerne wissen, welche lebendigen Schaltkreise in der Biologie am Ende solche Subjekte verursachen. Wenn wir das nicht heraus bekommen, dann wird es freilich schwierig, das wissentlich nachzubauen. Vielleicht gelingt der Nachbau aber sogar unwissentlich. Wir wissen ja jetzt schon nicht mehr genau, wie selbstlernende Systeme zu ihren Details kommen.

„Das fehlende gewisse Etwas künstlich herzustellen, das dürfte die große, vielleicht auch unüberwindbare Herausforderung sein.“

Selbst wenn es etwas wirklich geistig Immaterielles bräuchte, wäre es nicht ausgeschlossen, dass eben diese Geisteswelten auch künstliche System unterstützen, die die erforderlichen Eigenschaften mitbringen.

Wenn die Geisteswelten dabei allerdings nicht mitspielen wollen, dann geht es in dem Fall dann in der Tat wirklich nicht.



Kommentar vom 24.01.2024 17:33
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-super-bowlisierung-der-wissenschaft/#comment-5944

@Holzherr 24.01. 15:21

„Doch mit fMRT, MEG und EEG kommen sie bei einem neuronalen Netz nicht weiter…“

Das müsste doch sogar umzurechnen sein? Die Ergebnisse von fMRT, MEG und EEG fassen ja tausende oder Millionen von Nervenzellenaktionen zusammen, was dann zu Messergebnissen führt. Entsprechend könnte man tausende oder Millionen von Elementen in neuronalen Netzen auch zusammenfassen, und denen sehr vergleichbare Messwerte zuordnen.

Klar dürfte aber in jedem Fall sein, dass solche Untersuchungen aufgrund ihrer doch eklatanten Grobheit auch zu nicht viel führen können. Da ist die Situation in der KI sehr viel besser, hier kann man einzelne Elemente auslesen, und versuchen, das Zusammenspiel zu entschlüsseln.

Gerade wenn wir denn nun tatsächliches Bewusstsein in einer KI hinbekommen haben, könnten wir durchaus erfolgreich herausfinden können, wie das dann da im Detail funktioniert. Jedenfalls sehr viel eher, als beim biologischen Vorbild, das man eben nicht so genau untersuchen kann wie eine KI.

Was uns freilich nur weiter hilft, wenn wir eine KI mit Bewusstsein gebaut haben, und uns auch noch sicher sind, dass sie tatsächlich bewusst geworden ist. Nicht unmöglich, aber vermutlich auch nicht einfach.

„..kann ein Reden über Bewusstsein oder gar ein Test auf Bewusstsein nicht Gegenstand der Naturwissenschaft sein.“

Gibt es in ihrer Welt gar keine Geisteswissenschaften? Fragt denn jemand nach den physikalischen Grundlagen der Informatik? Das einzige was hier zählt, ist dass die Programme laufen. Physik ist was für die Hersteller der Hardware, Software kommt ohne Physik aus.

Und entsprechende Teile der Psychologie kommen auch ohne Biologie aus. Und müssen das vermutlich sogar, wenn sie überhaupt Aussagen machen wollen. Die Herangehensweise ist und muss unterschiedlich sein.



Kommentar vom 24.01.2024 14:32
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/die-super-bowlisierung-der-wissenschaft/#comment-5942

@Hauptartikel

Ich kann mir auch vorstellen, dass beide Bewusstseinstheorien zusammen einen Teil der Wirklichkeit beschreiben. Sowohl ein Arbeitsraum, der integrierend aktiv ist wie eine grundsätzliche Bewusstheit als Nebenwirkung von Datenverarbeitung in einem Kosmos, der selber grundsätzlich bewusstseinsfähig ist.

In jedem Fall erlebt doch jeder, dass hier eine Abbildung aus der neurologischen Gesamtheit heraus stattfindet, welche dann das definitiv Erlebte ausmacht.

Falsifikationsmöglichkeit ist nicht immer sofort möglich, aber öfter dann doch irgendwann später. Entsprechend sollte man nicht leichtfertig Hypothesen verwerfen, weil einem noch keine Möglichkeit der Falsifikation einfällt. Insbesondere wenn die Hypothese potentiell wirklich erklärungsmächtig ist.

Entsprechend mehr Geduld haben, und langsam arbeiten, kann helfen. Offensichtliche Existenzen wie die Erkenntnis, ein eigenes Bewusstsein zu haben, sind zu grundsätzlich, um sie zu verwerfen, nur weil man noch nicht weiß, wie es funktioniert.

Und wir haben ja auch noch das Arbeitsfeld der KI, in der wir eben auch Möglichkeiten von Bewusstheit austesten können. Vielleicht hat ja wirklich nicht nur die aktuelle KI schon ein kleines Bewusstsein, sondern auch das Internet. Und was würde daraus folgen, wenn man das nachweisen könnte?

Gerade dass man das gar nicht ausschließen kann, ist doch schon ein Faktum. Es geht oft um Möglichkeiten, die man ganz gezielt suchen kann. Die Falsifizierbarkeit kann man auch der Nachwelt überlassen, wenn man mit der Theorie erstmal arbeiten kann. Die Falsifizierbarkeitsforderung kann m.E. durchaus auch mal Erbsenzählerei sein.



Kommentar vom 24.01.2024 00:24
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-fremd-sind-exoplaneten/#comment-28008

@Thomas Grüter 23.01. 17:24

„Jetzt weiß natürlich niemand, ob bei der Entstehung von Leben gesetzmäßig eine Form bevorzugt wird.“

Auch könnten noch ganz andere Aminosäuren verwendet werden. Und kann nicht sogar die konkrete Chemie der DNA in Details abweichen? Beides könnte dann zur gegenseitigen Unverdaulichkeit von unabhängig entstandenem Leben beitragen.

Besonders gefährlich wären eben Organismen wie Algen, weil sie nur Nährstoffe aus dem Wasser und Lichtenergie brauchen. Die sind dann selbst von der gegenseitigen Unverdaulichkeit gar nicht betroffen. Können aber im eigenen Ökosystem dann sehr stören, ob sie nun gefressen werden oder absterben. Die unverdaulichen Bestandteile könnten dann zunächst mal nicht wieder in die ökologischen Kreisläufe zurückgeführt werden. So wie es auch mit Mikroplastik passiert.

Erst wenn eigene Exoverwerter auch hier ausgesetzt werden und mitspielen oder sich irdische Organismen an das neue Nährstoffangebot angepasst haben, könnten sich gemischte Biosphären dann am Ende doch vertragen.

Offenbar hat man auch noch keine Organismen gefunden, die aus einer anderen Biosphäre hier heimisch geworden sind. Wäre in unserem Sonnensystem Leben auch an anderen Orten unabhängig entstanden, dann hätten vermutlich Auswurftrümmer von großen Impakten sie auch längst schon mal zur Erde gebracht.

Man könnte auch eine fremde Biologie an den genetischen Triplets erkennen, die jeweils in 3-er-Gruppen eine bestimmte Aminosäure codieren. Auch wenn fremdes Leben mit unserem fast identisch ist, könnte man es an dieser Codierung erkennen. Vertragen würde es sich aber in diesem Fall wohl durchaus.

Vielleicht gibt es ja nur wenig Spielraum, wie Biologie sich bilden kann. Und deswegen wären dann gemischte Biosphären durchaus prinzipiell verträglich.



Kommentar vom 23.01.2024 16:54
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-fremd-sind-exoplaneten/#comment-27996

@Nicker 23.01. 15:25

„Was ich damit sagen will, es gibt auf den Exoplaneten sicher 50 % von Lebensarten die für uns ungenießbar sind.“

Es muss ja auch der Mensch gar nicht direkt betroffen sein. Was wäre, wenn wir eine sehr effektive Alge von Enceladus importieren, die sich in unseren Weltmeeren fleißig vermehrt?

Das ganze Zooplankton würde die fressen, aber nicht verdauen können, falls diese Alge eine ganz andere Biochemie hätte. Das würde wie sich selbst vermehrendes Mikroplastik wirken, und sich durch die Nahrungsketten fortsetzten und ganze Ökosysteme zerstören.



Kommentar vom 23.01.2024 15:54
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-fremd-sind-exoplaneten/#comment-27996

@Nicker 23.01. 13:03

„Also, von einem direkten Kontakt dieser Exomenschen ist abzuraten.“

Schwer zu sagen. Vielleicht sind Exobakterien und Exoviren einfach zu fremd, und können mit uns rein gar nichts anfangen. Nur essen können wir Produkte einer Exobiologie wohl kaum, das wird unverdaulich sein.

Das Problem betrifft aber auch schon Biosphären auf Mars, Europa und Enceladus. Wenn dort völlig unabhängiges Leben entstanden ist, dann könnte das mit unserem unverträglich sein. Man kann vielleicht davon ausgehen, dass hier Kontakte per Asteroidentrümmer längst stattgefunden haben, oder eben sogar auf diesem Wege alles Leben in unserem Sonnensystem einen einzigen Ursprung hat.

Dann wäre hier ein Kontakt eher ungefährlich. Aber einfach so Proben vom Mars auf der Erde freizulassen, sollte man wohl tunlichst nicht, sicherheitshalber.

Sollten sich parallele Biosphären dennoch im wesentlichen vertragen, könnten wir auf Exoplaneten einziehen, auf denen sich schon hinreichend Sauerstoff gebildet hat. Wir müssten dann aber Pflanzen und Tiere mitbringen, damit wir was zu essen haben.

Gibt es nur ganz primitives Leben, dann müssen wir erstmal Algen o.ä. aussetzen, und mindestens Jahrtausende warten, bis sich hinreichend Sauerstoff gebildet hat.

Gibt es überhaupt noch gar kein Leben, ist man das Problem der Unverträglichkeit komplett los, ein Aussetzen von passenden Bakterien und Algen ist also einfach. Aber das kann dann dauern, bis hier die Atmosphäre und das Klima verträglich wird.

Oder wir bleiben sowieso hier, und vergnügen uns mit den Daten, die von Robotersonden aus der ganzen Galaxie herangeschafft werden. Vielleicht gibt es ja sogar längst eine Art galaktisches Internet, dass andere Zivilisationen lange vor uns aufgebaut haben, und demnächst wird das dann einfach für uns freigeschaltet. Dann hätten wir einen nahezu unbegrenztem Fundus von Naturdokumentationen aus der ganzen Galaxie zur Verfügung, ohne selbst in die interstellare Raumfahrt einsteigen zu müssen.

Wir müssten dann nur noch das Kunststück fertig bringen, unseren eigenen Planeten nicht zu ruinieren.



Kommentar vom 23.01.2024 13:42
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22539

@Viktualia 23.01. 11:15

„Moment, das stimmt so nicht. (Ich unterstelle da jetzt aber keine Absicht, man hört es öfter so.) Autisten haben, tatsächlich, sehr oft Probleme mit der Kommunikation. „

Ok, die Autisten haben also eher Probleme mit andersartigen Innenwelten.

Es ging eigentlich um den Entwicklungsschritt der Theory of Mind, der ja nun irgendwann gemacht wird. Auch ohne Beweise, nur mit deutlichen Anhaltspunkten.

Ein eingeschränktes Individualbewusstsein kann dann mit Spiritualität entsprechend auch noch mal anders aussehen, nur macht diesen Entwicklungsschritt nicht jeder. Und lehren lässt sich das auch nur recht schwierig. Entsprechend können wir nicht damit rechnen, dass das Mehrheiten werden – oder etwa doch noch?

„Das läuft dann wohl auf eine Art “Spock´sche Spiritualität” hinaus, die es schafft, Realität und Emotionalität zu trennen.“

Aktuelle KI ist ein Supersammler für die gesamte menschliche Kultur, scheint mir. Das kann ein ganz eigener „Bewusstseinszustand“ werden, gar nicht so wie wir Menschen unterwegs sind. Die Kombination mit uns Menschen kann dann aber vielleicht wirklich fruchtbar werden. Der Mensch hat sein Improvisationstalent, seine Energie und seinen manchmal sehr hartnäckigen Willen, und die KI liefert die dazu passende Essenz des gesammelten Weltwissens.

So erweitert sich in der Nutzung von KI der Horizont der Menschen, der bei uns ja nun öfter recht knapp ist, so mitten im Kampf ums Dasein. Das könnte uns wirklich weiterhelfen.

Sorgen um KI, die sich unbeabsichtigt selbstständig macht, hätte ich entsprechend eher nicht. Selbst wenn hier die KI Lücken im Weltwissen selbstständig füllt, muss das kein Problem sein. Der umfassende monistische Aufbau der KI scheint mir grundsätzlich ungefährlich zu sein.



Kommentar vom 22.01.2024 16:17
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22535

@hto 22.01. 09:21

„...besonders die gleichermaßen unverarbeitet-instinktive Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” gepflegt wird?“

Das von Dir so bekämpfte Individualbewusstsein ist doch zunächst mal ein Entwicklungsstadium. Bewusstseinsschwäche kann man das in der Tat nennen, Stärke ist es auf keinen Fall.

Menschen sind m.E. durchaus unterwegs in Richtung Gemeinsinn, und Spiritualität kann hier sehr helfen. Aber Spiritualität ist auch mehr als nur Gemeinsinn. Es ist eine Existenz, die kosmische Weiten einschließen kann, und so über das Irdische überaus führen kann. Hier gibt es dann Lebenswelten, die irdische Niederungen durchaus auch mal links liegen lassen können.

Andererseits ist hier durchaus der ganze Planet in Gefahr, tatsächlich hauptsächlich wegen „egozentriertem Individualbewusstsein“. Wenn dieses aber eben ein unvermeidlicher Entwicklungsschritt menschlicher Psychologie ist, dann müssen wir halt irgendwie anders die Kurve kriegen.

Etwa einfach mit hinreichend vielen spiritualitätsbewussten Individuen, wie aber auch mit Individualbewusstsein, dass wenigstens die wissenschaftliche Evidenz ernst nimmt, und die Konsequenzen zieht, die die Klimakrise, Artensterbenskrise wie auch die politisch-mediale Krise erfordern. Eine integrative KI könnte durchaus helfen, oft mangelt es ja gerade nur am Horizont.

Ich fürchte, nur so gehts. Wenn auch nicht unbedingt, vielleicht geht es ja wirklich weiter und nachhaltig den Bach runter. Und wir machen da auch nichts gegen.

Der Entwicklungsschritt zu kosmischem Bewusstsein kann dann auch eher nur persönlich sein, und eben wirklich unmöglich kollektiv ablaufen.



Kommentar vom 22.01.2024 15:23
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22534

@Bednarik 22.01. 04:29

„Die Existenz einer realen Außenwelt ist nicht beweisbar.“

Wer braucht denn wirkliche Beweise? Gute Anhaltspunkte reichen doch im Leben.

Als ersten Schritt unterhält jedes Kind eine eigene Innenwelt, und erkennt als zweiten grundlegenden Schritt, dass diese Innenwelt ein Abbild einer Außenwelt bereithält. Dann wird erstmal gründlich und proaktiv diese Außenwelt untersucht.

Als dritten Schritt erkennt das Kind dann, dass da andere Innenwelten in den lebendigen Objekten, die wahrnehmbar sind, stecken müssen.

Autisten scheitern da dran, und haben mehr oder weniger lebenslänglich Probleme damit.

Beweise hat hier keiner, aber den meisten Gesunden genügen vollkommen die Anhaltspunkte. Und das Leben kann beginnen.

Irgendwann später kann auch noch die Erkenntnis eines insgesamt beseelten Kosmos dazu kommen, das ist dann der Anfang jeder Spiritualität. Aber hier gehen die persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse dann schon längst ganz weit auseinander. Und bilden den real existierenden Pluralismus, den wir Menschen vermutlich nie loswerden.

Hier muss dann jeder selber gucken, wie er zu brauchbaren Erkenntnissen kommt, so wie kleine Kinder auch alleine ihre grundlegenden Erfahrungen und Erkenntnisse machen müssen.

Wenn dann aus Spiritualität Religion gemacht wird, dann wird es gleich wieder schwierig. Dann treffen Menschen, die gar keine wirkliche Spiritualität erkennen können, aber dennoch mythische Geschichten hochhalten wollen, auf Menschen, die ebenfalls keine Spiritualität kennen, aber eben diese Mythen ablehnen.

Derweil die Menschen, die wirkliche Spiritualität erkannt haben, diesem Streit nur zusehen können. Das kann sogar gefährlich werden, einmal von Seiten der radikal Religiösen her, wie auch von Seiten radikaler Religionsgegner.

Religionskriege unterschiedlicher Mythologien hat die Welt auch schon viele gesehen. In modernen Demokratien geht es aber meistens dann doch ohne Gewalt, wenn auch nicht ohne Streit, der wiederum durchaus konstruktiv sein kann. Insbesondere wenn hier persönliche Spiritualität mit ins Spiel kommt.



Kommentar vom 22.01.2024 00:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/rede-bei-jsuw-stuttgart-haelt-zusammen-gegen-faschismus-und-fuer-ein-afd-verbotsverfahren/#comment-144316

@Parteienverbot

Eine Regierungsbeteiligung der AfD wird in der Tat vermutlich wirklich nichts bringen, dass kann damit eigentlich nur schlimmer werden.

Im Fernsehen sah ich russische Videowände mit den Sprüchen „Russland ist das Land der Sieger“ und „Russland hat keine Grenzen“.

Offenbar will Putin alles, was er kriegen kann. Für uns sicherlich noch kein Anlass zum 3. Weltkrieg, Putins militärisch Macht bleibt eben begrenzt. Wenn wir hier hinreichend dagegen halten, dann wird Putin nicht die Nato angreifen. Einfach weil es völlig aussichtslos wäre.

Deswegen bräuchten wir uns auch keine wirklichen Sorgen machen, wenn die Ukriane mit Russland einen Friedensvertrag macht, und Russland die Ukraine behalten darf, dafür aber die restlichen Ukraine sofort in die Nato eintritt.

Dies wäre ein gewisser Erfolg, den Putin dann verbuchen könnte, und würde natürlich auch Lust auf mehr machen. Aber an der Stärke der Nato ändert das nichts, und der Ukrainekrieg war auch dennoch teuer, und wenn für Russland nur die Krim dabei herauskommt, dann hätte sich das keinesfalls gelohnt.

Die Lust, den Russen unter Putin wieder Gas abzukaufen, die kann uns aber in jedem Fall vergangen sein. Auch wenn das so schön billig wäre. Putin wird den Erlös in Aufrüstung investieren, und uns so zwingen mitzurüsten. Dann lohnt sich das billige Gas auch nicht mehr.

Ein AfD-Verbotsverfahren wäre meine ich auch eine gute Idee, selbst wenn das juristisch scheitert. Wir wollen ja nicht alle AfD-Wähler einsperren, es geht letztlich um den Rechtsstaat selbst. Wer grundsätzlich dagegen arbeitet, hat keinen Anspruch, sich in den Dienst desselben Staates stellen zu lassen. Das gilt nicht nur für kleine Beamtenposten, das gilt m.E. auch für Parlamentarier.

Es wäre schlichtweg nachlässig, nichts gegen die AfD zu unternehmen. Auch wenn hier viele eher unspezifische Protestwähler zu den Wahlergebnissen der AfD beitragen. Das ist eben nicht nur eine rechte Partei.



Kommentar vom 20.01.2024 17:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/unser-mediensystem-ist-kaputt-aber-das-fediversum-er-klaert-auch-schon-demografie/#comment-144241

@Integration

Der Arbeitskräftemangel ist nicht festgeschrieben, denke ich. Mir erscheint es durchaus als Lösung, den Außenhandelsüberschuss abzubauen und verschwenderischen Konsum freiwillig aufzugeben. Unserer wirtschaftssüchtigen Gesellschaft scheint mir das allerdings nicht so recht zu entsprechen.

Andererseits, wenn die Integration der ohnehin vorhandenen Migranten besser gewesen wäre, dann hätten wir überhaupt keinen Fachkräftemangel. Wie gesagt, Leute, die nur im Niedriglohnbereich arbeiten können, die haben wir seit Jahrzehnten genug, genau deswegen hat sich ja der Niedriglohnsektor erst in diesem Ausmaß gebildet.

Man hätte hier ganz gezielt den Neuankömmlingen reichlich kostenlose Deutschkurse anbieten müssen, und Modelle, dass sie die mitgebrachten Ausbildungen updaten können. Und die 2. Generation hätte man auch so fördern können, dass sie bessere Schulabschlüsse hinbekommen, um entsprechende Ausbildungen in den so stark nachgefragten Bereichen anfangen zu können.

Einfach nur irgendwelche Arbeit und Wohnung ist noch keine Integration.

Mehr Deutsch und bessere Jobs mit einheimischen Kollegen würde dann auch die übrige Integration beschleunigen. Insbesondere auch der Entwicklung von Parallelkulturen entgegenwirken. Und man bräuchte auch sogar weniger Einwanderer. Wie gesagt, Leute, die im Niedriglohnbereich arbeiten können, die haben wir genug.

Den einzigen, denen die Einwanderung der letzten Jahre wirklich genützt hat, ist die Immobilienwirtschaft. Mit dem Ergebnis, dass man sich die Mieten zunehmend gar nicht mehr leisten kann. Günstige Altbauten kann man nicht neu bauen, und dann kommen noch Bauvorschriften dazu, die Neubauten richtig teuer machen.

Wenn die Wirtschaft soviele Migranten nachfragt, dann soll sie auch eine entsprechende Integration bezahlen. Das sind Investitionen, die überaus lohnend sind, gerade auch für die Wirtschaft selber.



Kommentar vom 20.01.2024 14:50
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22502

@hto 20.01. 14:20

„..nicht hören, nicht sprechen, nicht sehen will, wenn KI nur einen Funken Bewusstsein …, dann wird es “spannend”“

Von der Idee her wäre bessere KI immer eine, die mehr integriert? Das kann ja dann nur besser werden.

„Allerdings sehe ich den Wahnsinn vorrangig zuschlagen.“

Wer schneller ist, der könnte die nächsten Jahrzehnte prägen? Der eskalierende Wahnsinn der Menschen, oder eben die integrierende Kraft von KI. Wenn sie entsprechend die Menschen fesseln könnte, einfach weil sie wirklich Überblick hat und es versteht, jeden Einzelnen da abzuholen, wo er gerade ist.

Bewusstsein braucht das womöglich gar nicht. Die Integration ist die eigentliche Leistung, Bewusstsein hat der Mensch, das könnte uns genügen. Uns fehlt ja meistens eben der Horizont, wenn wir so richtig destruktiv werden. Dem könnte dann die Integrationsleistung der KI gründlich Abhilfe schaffen.



Kommentar vom 20.01.2024 13:16
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22497

@Webbaer 20.01. 08:18

„..Wissenschaftlichkeit folgt insofern dieser Methode, die u.a. auch nachweislich Anwendungen erlaubt, die empirisch belastbar sind, sie ist exoterisch (vs. Esoterisch)…“

Dennoch sind verschiedene menschliche Erfahrungswelten Realität, es macht hier wenig Sinn, dieses einfach zu ignorieren. Klar sucht man zuerst da, wo sich alle einig sind. Ist das Thema aber Bewusstsein bzw. die Frage nach den Eigenschaften der Seele, dann gibt es eben viele, auch persönliche Konzepte. Von daher kann man hier gerne auch mal spezielle Konzepte ausprobieren. Kommt man mit dem Thema wirklich vorwärts, etwa indem man ein KI-System mit künstlichem Bewusstsein tatsächlich vorliegen hat, kann man immer noch alle Konzepte, die Geisteswelten einschließen, dann eben verwerfen.

„Es wird ja (dankenswerterweise) nicht mehr naturwissenschaftlich verifiziert, sondern gegenteilig die Möglichkeit zur Falsifikation gesucht.“

Keine Frage, dass Möglichkeiten der Falsifikation vorteilhaft sind. Meine Idee wäre eben die, dass unser Bewusstsein und entsprechend auch KI mit wirklichem Bewusstsein nicht ohne Geisteswelten möglich sind. Die Schnittstelle zu Geisteswelten wäre aus meiner Sicht Quantenzufall, der gesteuert von den Geisteswelten aufs Makroskopische hin gezielt sein müsste. Trifft das tatsächlich zu, dann bräuchten KI-Systeme, die wirkliches Bewusstsein haben, neben vielen anderen Voraussetzungen eben auch eine grundlegende Ausstattung mit einer Beteiligung von Quantenzufall.

Wenn man aber KI-Systeme hinbekommt, die ganz klar ohne Quantenzufall trotzdem funktionieren, dann wäre meine Idee eben offenbar falsifiziert. Ich weiß selber nicht, was wirklich der Fall ist. Noch sehe ich die Möglichkeit, dass es ohne Geisteswelten nicht geht. Aber eben nur die Möglichkeit.

Wenn ich selber an KI-Systemen arbeiten würde, dann würde ich Experimente mit Quantenzufall machen. Und gucken, ob sich die Funktionalität verbessert, wenn man von mathematisch erzeugten Pseudozufallszahlen auf Quantenzufall umschaltet. Entsprechend würde ich dann die KI so aufbauen, dass möglichst viele Zufallszahlen verwendet werden, um so eher kann man dann fündig werden. Wenn da jetzt nichts bei herauskäme, wäre diese Idee auch aus meiner Sicht dann vorerst mal vom Tisch.



Kommentar vom 20.01.2024 00:29
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22481

@Stegemann 19.01. 22:32

„Wenn ich sage, meine Bewusstseinstheorie gründet auf der Idee eines kosmischen Geistes (oder denken Sie sich irgendetwas kruderes aus), dann hat das für mich nichts mit Wissenschaft, sondern mit Glauben zu tun.“

Jeder darf wohl selber entscheiden, was Wissenschaft sein kann. Glaubensfragen sind u.U. auch Erfahrungsfragen, die nur eben nicht von allen geteilt werden. Unter Menschen, deren Erfahrungswelten deutlichen Schnittmengen haben, können dann durchaus auch spezielle Erkenntnisse teilbar sein.

Und soweit dem nun Wirklichkeiten zugrunde liegen, sind hier sowohl nachweisende Belege wie auch technische Anwendungen möglich.

Wenn dann eben Bewusstseinstheorien entdeckt werden, die Beteiligung von Geisteswelten nahe legen, und sich auch in künstlichen Systemen umsetzen lassen, dann haben wir was, wo jeder mit arbeiten kann. Nur viele könnten das dann mit ihrem Weltbild bzw. ihrem speziellen Glauben nicht vereinbaren.

Ich vermute mal, das keiner daran vorbeikommt, eigene metaphysische Annahmen zu machen. Man sollte sich einfach nur bewusst sein, das es hier viele Möglichkeiten für gibt. Es gibt dann eben keine Metaphysik, die keine ist, und entsprechend auch niemanden, der selber keinen Glauben hat.

Der Knackpunkt scheint mir hier zu sein, dass Wissenschaft gerne universal sein will, aber die Menschen aus ihrem Pluralismus nicht heraus kommen. Menschen leben womöglich auf verschiedenen Leveln der menschenmöglichen Erfahrungswelten. Das kann einerseits kulturell bedingt sein, aber auch ganz persönlich.

Und letztlich scheint mir dies sogar eine grundlegende Eigenschaft von Bewusstsein selbst zu sein.

Das muss uns aber überhaupt nicht aufhalten, weiter die neurologischen Grundlagen unserer eigenen Intelligenz aufzuklären, wie auch diese Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von KI zu nutzen. Am Ende könnten wir dahinter kommen, wie das wirklich funktioniert. Ob wir von der technischen oder von der organischen Seite her hier schneller vorwärtskommen, das muss sich erst noch zeigen.

Vielleicht ist die KI, die wir finden, zwar genauso mächtig wie wir selbst, funktioniert aber im Detail mehr oder wenig anders. Gemeinsamkeiten wird es aber vermutlich dennoch geben.



Kommentar vom 19.01.2024 13:15
https://scilogs.spektrum.de/die-sankore-schriften/kuenstliche-intelligenz-mit-bewusstsein-skynet-und-seine-vorfahren/#comment-22462

@Geisteswelten

Wenn Bewusstsein bzw. innere Erlebniswelten Geisteswelten sind, die in eigener Existenz nicht materiell sind, dann sieht es freilich anders aus.

Dann wird man eventuell gar nicht direkt merken, wenn auch ein künstliches System Bewusstsein entwickelt. So wie wir keine Ahnung haben, wie das in der Biologie funktioniert, haben wir auch noch keine, wie man das Computern beibringen könnte.

Wenn wir aber mal herausfinden, wie es in der Biologie funktioniert, dann werden wir es auch Maschinen beibringen können. Und das auf jeden Fall auch dann, wenn hier Geisteswelten beteiligt sind.

Also es bleibt überaus spannend, hier biologische Systeme zu erkunden, wie dann auch künstliche Systeme zu bauen.



Kommentar vom 19.01.2024 00:49
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/unser-mediensystem-ist-kaputt-aber-das-fediversum-er-klaert-auch-schon-demografie/#comment-144180

@Michael 18.01. 18:04

„Es scheint mir noch unmöglich zu sein, bereits alle Effekte etwa auch auf Politik, Medien, Wirtschaft, Recht usw. zu erfassen.„

In der Tat ein komplexes Thema. Weniger Konsum wäre sicher auch eine simple Maßnahme, mit demografiebedingtem Arbeitskräftemangel umzugehen. Freilich nicht unbedingt, indem man einfach allen die Mittel kürzt, das betrifft dann viele, die soviel gar nicht mehr einzusparen haben. Insbesondere wer derzeit im Niedriglohnsektor arbeiten muss, den trifft es dann am meisten.

Gerade im Niedriglohnsektor fehlen auch die wenigsten Arbeitskräfte, u.a. auch, weil hier ziemlich viele Migranten auch zunächst mal arbeiten müssen, solange sie noch wenig Deutsch können. Genau deswegen hat sich ja auch der Niedriglohnsektor angefangen mit Harz4 überhaupt erst so deutlich ausgeprägt.

Hinreichende Mindestlöhne, die womöglich auch noch wirklich durchgesetzt würden, wären sicher hilfreich, hier den entsprechenden Leuten mehr finanziellen Spielraum zu geben. Das wäre eine gute Begleitung, wenn man etwa fossile Energien allgemein deutlich teuer machen würde.

So könnte sich durchaus insgesamt weniger Konsum dann am Ende ergeben. Aber ich setze hier eigentlich auf die persönliche Verantwortung, verbunden mit mehr persönlichem Interesse an weniger Arbeitszeit.

Wenn das dann unterm Strich zu weniger Konsum führt, ist nicht nur der Arbeitskräftemangel entschärft, es kann auch die Energiewende schneller gehen, und wir haben mehr Luft für Aufrüstung.

Derzeit scheint mir die Lage so verfahren zu sein, dass wir es uns überhaupt nicht mehr leisten können, wieder bestandserhaltenden Kinderreichtum zu haben. Das würde doch die Lage erst mal für mindestens 20 Jahre noch verschärfen, bis die zusätzlichen Kinder auf dem Arbeitsmarkt ankommen. Derweil machen die doch überall nur noch Extraarbeit.

Deswegen denke ich auch, dass wir eigentlich dringend eine Situation brauchen, in der die Wohnungsnot vorbei geht, z.B. wenn hinreichend EU-Arbeitsmigranten das Land verlassen, weil sie in den Herkunftsländern endlich Arbeit finden können. Wenn dann kaum noch neu gebaut werden muss, dann macht das auch Luft, wieder mehr Kinder großzuziehen.

Wenn bis dahin, vielleicht in 15 oder 20 Jahren, dann doch jede Menge Afrikaner weltweit nachgefragt werden, dann ist das eben so. Spätestens wenn der Geburtenmangel aber auch Afrika erreicht, dann müssen wir wirklich gucken, dass wir eben den Konsum in den Griff bekommen, um wieder Zeit für Kinder zu haben.

Oder eben die KI-Revolution ganz gezielt so begleiten, dass sich eben nicht neuer Konsum und neue Arbeitsplätze ergeben. Ein Faktor könnte hier sogar sein, dass sich eben durch die KI wirklich viele hochinteressante Beschäftigungen ganz jenseits von Gelderwerb ergeben, und es damit möglich wird, dass die Leute wirklich aus ganz eigenem Interesse weniger konsumieren, um weniger arbeiten zu können, um wiederum mehr persönliche Zeit zu haben, sich mit den neuen Möglichkeiten der KI-Revolution zu vergnügen.

Irgendwie scheint es mir, dass sich in diese Richtung eine zumindest mögliche Lösung ergeben könnte.

Wenn man etwa auch die Städte fahrradfreundlicher hinbekäme, und zusätzlich ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Batteriefahrzeugen etablieren könnte, dann wäre hier deutlich weniger Auffand bei eher noch ausgeweiteten Mobilitätsmöglichkeiten in Sicht.

Und es dürfte auch klar sein, dass sowohl die Wohlhabenderen als auch die Qualifizierteren deutlich mehr Möglichkeiten hätten, Konsum zu reduzieren, und auch weniger zu arbeiten, wenn hier irgendwann auch wieder weniger Arbeit nachgefragt wird.



Kommentar vom 18.01.2024 15:26
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/unser-mediensystem-ist-kaputt-aber-das-fediversum-er-klaert-auch-schon-demografie/#comment-144170

@Video Bevölkerungsimplosion

Ich sehe das durchaus positiver. Eine schrumpfende Bevölkerung erfordert kaum noch Neubauten, das ist nicht unerheblich und schont neben Arbeitskräften auch Ressourcen. Auch braucht man weniger zu essen, und kann entsprechend weniger Flächen weniger intensiv nutzen und so mehr Natur und nachhaltige Landbewirtschaftung fördern.

Auch die globale Energiewende kommt mit schrumpfender Einwohnerzahl durchaus langfristig dann mit weniger Rohstoffen aus. Und wenn wir wirklich den Klimawandel aufhalten wollen, dann geht das deutlich schneller, wenn wir insbesondere in den sehr reichen Ländern erstmal ordentlich den Konsum reduzieren.

Auch die vielen Arbeitskräfte, die derzeit z.B. mit dem Bau von unzähligen kaum genutzten Privatautos beschäftigt sind, können dann Solarmodule herstellen und aufbauen wie auch in der Altenpflege arbeiten. Ich sehe hier große Potentiale, dass wir dann tatsächlich weniger arbeiten können, wenn wir entsprechend einfach sparsamer leben.

Bisher ist jede Automatisierungswelle durch neuen Konsum mit neuen Produkten aufgefangen worden. Wenn wir das aber ganz gezielt nicht wollen, dann muss das mit der derzeitigen KI-Revolution eben nicht passieren. Oder wenigstens in geringeren Ausmaß.

Interessant finde ich die Idee, dass die Afrikaner weltweit überaus begehrte Einwanderer stellen könnten, um auch bei uns den Wohlstand der alternden Bevölkerung halten zu können. Ich kann mir hier durchaus vorstellen, dass wir mitten in dieser Entwicklung dann doch noch die Kurve kriegen, und wieder mehr eigene Geburtenzahlen hinbekommen. Dazu gab es im Video ja auch Vorschläge, wie das durchaus funktionieren könnte.

Die vielen Afrikaner, die im Laufe der nächsten Jahrzehnte dennoch auf der ganzen Welt verteilt werden könnten, wären allerdings auch biologisch interessant. 90% der genetischen Vielfalt der Menschheit soll sich innerhalb Afrikas abspielen, weil der Mensch dort herkommt, und die Menschen, die Afrika vor 40.000 Jahren verlassen haben, relativ wenige waren. Entsprechend käme es der genetischen Vielfalt sehr entgegen, wenn sich hier gerade diese Menschen noch eine Weile kräftig vermehren und als Arbeitsmigranten in der ganzen Welt hochgeschätzt und aufgenommen werden.

Auch dürfte klar sein, dass es nicht viel hilft, wenn wir in den ebenfalls von Bevölkerungsrückgängen betroffenen Regionen an den Rändern Europas noch die wenigen wertvollen jungen Menschen abwerben. Wenn das dann noch in einem Ausmaß abläuft, dass hier gegen jeden Trend Wohnungsmangel und Bauboom dabei herauskommt, dann wird das doch absurd.

Ich weiß freilich nicht, wie weit die Welt noch runterkommt, dass wir wirklich nur in Archeregionen vernünftig überleben können. Wenn die jungen Menschen in den Herkunftsländern wirklich keine Perspektive haben, weil da alles in Erstarrung und Korruption eskaliert, dann sollen sie halt zu uns kommen.



Kommentar vom 18.01.2024 01:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sehen-wir-uns-sonntag-auf-der-jsuw-demo-in-stuttgart-gegen-faschismus-und-deportationen/#comment-144140

@Quentmeier 17.01. 21:51

„Herr Blume, haben Sie schon mal überlegt, dass ein Sozialstaat mit offenen Grenzen und ungebremster Einwanderung in die Sozialsysteme einfach nicht funktionieren kann?“

Funktioniert aber, auch weil die meisten Migranten wirklich zum arbeiten hier sind.

Suboptimal scheint mir aber auch Einiges. Wobei mir aktuell zu viele gekommen sind. Die 1,5 Millionen Ukrainer kommen auf den Zuzug an Asylbewerbern und dem Bestand vorhandener EU-Arbeitsmigranten noch oben drauf. Entsprechend die Lage auf dem Wohnungsmarkt, sehr gut für Vermieter.

Wir haben hier schon einen Konflikt zwischen weniger qualifizierten Bürgern und der Wirtschaft. Aber die ganze Geschichte hat dennoch eine moralisch-menschliche Seite. Erstmal sehe ich überhaupt keine Alternative dazu, als die Ukraineflüchtlinge auch in Deutschland aufzunehmen. Und auch die Asylbewerber sind größtenteils wirklich Leute in Not, und oft auch gute progressive junge Leute, die ich hier eigentlich wirklich gerne sehe.

Es ist aber akut voll geworden, auch eine Integration ist bei so vielen in recht kurzer Zeit auch nicht einfacher. Ich würde mir insbesondere mittelfristig bis langfristig wünschen, das die Arbeit innerhalb der EU besser verteilt würde, am liebsten sogar, dass hier 2 oder 3 Millionen EU-Arbeitsmigranten zurückkehren können, wenn sie zuhause hinreichend gute Arbeit finden. Und ich kann mir hier gut vorstellen, dass denen das sogar selber entgegen käme.

Dann ginge es ja noch, erstmal, dass wir hier um die 200.000 Asylbewerber pro Jahr vernünftig verarbeiten können.

Entsprechend begrenzende Maßnahmen müssen wir aber schon treffen. Wenn wir jeden aus Afrika und dem Nahen Osten aufnehmen würden, der hinreichende Asylgründe hat, denn wären wir vermutlich bei 1, 2 oder sogar 5 Millionen pro Jahr. Und ein Verteilen auf die ganze EU ist illusorisch, wenn hier Länder, die selber unter Armut und Massenarbeitslosigkeit leiden, ihren Beitrag leisten sollen, ohne es zu wollen.

Und die derzeitige Politik, dass die meisten potenziellen Asylbewerber erst gar keine Gelegenheit bekommen, einen entsprechenden Antrag zu stellen, die funktioniert ja sogar.

Man kann sich hier streiten, wieviel Menschlichkeit wir uns leisten wollen, ich kann das nicht entscheiden. Aber das rechte Geschwurbel, das können wir uns meine ich durchaus sparen, das ist eben Hetze. Zumal ich derzeit die Lage so einschätze, dass in der Tat überwiegend wirklich eigentlich die Demokratie angegriffen wird. Was dann eben auch tatsächlich ein Fall fürs Verfassungsgericht wäre.



Kommentar vom 16.01.2024 14:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/mit-zehra-seda-in-blume-und-ince-podcasten-fuer-die-gemeinsame-zukunft-aus-dem-wilden-sueden/

@Hauptartikel

„...was die sog. “Remigration”-Pläne als Deportationsfantasien reicher Schnösel für Millionen deutscher und kulturell gemischter Familien in der Bundesrepublik bedeuten.“

Das geht ja wohl gar nicht. Wer sich hier eingelebt hat und gut Deutsch kann, der sollte in jedem Fall hierbleiben dürfen. Das ist auch im eigenen Interesse, angesichts Fachkräftemangels, und insbesondere menschlich gebotene Gastfreundschaft.

Auf der anderen Seite haben wir neben Arbeitskräftemangel auch eine deutlich spürbare Wohnungsnot, und die 1,5 Millionen Ukraineflüchtlinge kommen noch auf den üblichen Zuzug dazu. Optimal würde ich das nicht nennen.

Im Prinzip gehört zu einer schrumpfenden Bevölkerung auch einfach eine schrumpfende Wirtschaft. Wenn hier weniger Arbeitsplätze frei wären, kämen vermutlich auch weniger Arbeitsmigranten, insbesondere von den Rändern der EU. Vielleicht wäre hier die EU gefragt, mehr für die Wirtschaft in ihren Randbereichen zu tun. Und vielleicht wäre es sogar eine Idee, hier bei uns gezielt Arbeitsplätze abzubauen.

Das würde jedenfalls dann auch gegen die Wohungsnot hier helfen. Solange das aber nicht möglich ist, können wir eigentlich nur gucken, dass wir die neu Zugezogenen besser und schneller integrieren.

Ein Bauboom jedenfalls sorgt wiederum wieder für noch mehr Arbeitskräftebedarf. Wobei wir gerade Handwerker brauchen, wenn wir die Altbestände energetisch sanieren wollen. Alternativ wäre es höchstens, wenn sich viele, die sich sowieso von der Wohnungsgröße her reduzieren könnten, dass die sich aufraffen und sich eine kleinere Wohnung suchen.

Auch ganz allgemein wäre es vorteilhaft, wenn wir hier Verschwendung abbauen könnten. Dann bleiben mehr Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen übrig um sowohl die Energiewende als auch eine womöglich dringend nötige Aufrüstung schneller hinzubekommen. Und Spielraum für kürzere Arbeitszeiten und weniger Stress im Leben hätten wir auch noch, wenn deutlich weniger konsumiert würde.



Kommentar vom 15.01.2024 17:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/geschichte-reimt-sich-der-moses-exodus-die-ddr-und-der-faschismus/#comment-144026

@Paul S. 15.01. 00:53

„...sobald sie merken, dass ihre eigenen Kinder, Geschwister, Eltern, Freunde draufgehen, verlieren sie schnell die Lust.“

Was ja auch vernünftig ist. Krieg ist nicht einfach eine Fortsetzung der Politik, auch wenn manche Diktatoren das so sehen. Weniger aggressiv an die Sache heranzugehen macht Sinn. Wenn es denn wirklich nicht anders geht, dann geht es freilich auch ohne Lust.

„Das wendet sich allerdings gegen sie, wenn ein Verteidigungskrieg notwendig wird, dann sind sie leichte Opfer.“

Ich denke mal gerade nicht. Wenn wir wirklich alles getan haben, um Gewalttätigkeiten zu vermeiden, dann sind wir vielleicht auch erst richtig sauer. Was der Kampfkraft wirklich sehr entgegen kommt.

Mir fehlt hier auch etwas das Verständnis, dass die ukrainische Regierung keinen Verhandlungsfrieden sucht. Es sterben zigtausende eigene Soldaten, und das womöglich nur, weil man es für überlebenswichtig hält, wer jetzt die Krim verwaltet. Dafür würde ich persönlich nicht mein Leben für hergeben wollen.

Im Gegenzug für ein Überlassen der Krim müsste man freilich einen Natobeitritt aushandeln, damit sich diese Spezialoperation nicht wiederholen kann.

Immerhin kann man fleißig aufrüsten, und so Angreifer ganz konkret abschrecken. Man sollte dabei allerdings nicht den Eindruck erwecken, dass man selber bei nichtigen Anlässen einen Krieg anfängt.

Aufrüstung kann aber auch teuer sein, gute Außenpolitik ist sicherlich kostengünstiger. Entsprechend sind gute Bündnisse sehr hilfreich. Solange man nicht übermütig wird, zumindest.

Ich denke, dass wir uns unter Demokraten gut vertragen, und auch entsprechend sinnvoll zusammenhalten können. Was eben gerade nicht einschließen sollte, dass wir Diktatoren wie Freiwild behandeln. Wir müssen uns wehren, wenn wir angegriffen werden, aber selber mit Gewalt hier Demokratie exportieren, das funktioniert meisten eben nicht.

Vietnam, Somalia, Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien. Es funktioniert einfach nicht. Osteuropa ist demokratisch geworden, und dann EU und Nato beigetreten, sicherlich auch, weil wir das wirklich gefordert und gefördert haben.



Kommentar vom 15.01.2024 14:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutsche-wasserkrise-2024-hochwasser-duerren-schnaken-dualismus/#comment-144022

@hto 14.01. 11:29

„“Demokratie” die Ausbeutung und Unterdrückung für reich und arm regiert, ist KEINE Demokratie!!!“

Ich weiß nicht. Ich sehe eher verbreitet Verschwendung, und gleichzeitig Niedergang der Ökosysteme und erhebliche Gefahren für das Klima auf der ganzen Welt.

„Demokratie ist die Verwaltungsform für Gemeinschaftseigentum in Reiner Vernunft und die Entwicklung des ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens Mensch, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik.“

Wenn wir wollen, können wir aus dem Überfluss aussteigen, und uns nebenbei ein deutlich entspannteres Leben gönnen. Das fängt schon in der Schule an. Zu meinen Zeiten wurden die Schüler so mit Bildung zugeballert, dass die meisten ihr Interesse und ihre Neugier verloren haben. Das ist nicht gut.

Im Berufsleben führt dies zwar zu Produktivität, keine Frage, das ist ja auch das Ziel der Maßnahme. Aber was soll dieser Wohlstand, wenn er sich nur noch in Stress und Hetze um sich selber dreht, und derweil die natürlichen Ressourcen ruiniert werden?

Demokratie lebt vor allem von dem, was die Leute wirklich wollen. Hier sollte die Menschen selber überlegen, was sie wirklich für ihr Leben brauchen. Vielleicht wirklich mehr Zeit, sich ganz frei mit der Welt und dem Leben zu beschäftigen.

Und sich jetzt nicht noch in globale Aufrüstung verstricken, lieber gucken, wie man sich gemeinsam hier eine lebenswerte Zukunft erarbeiten kann. Nicht jede Leistung, die machbar ist, die macht auch Sinn. Auch Geschäftssinn hat Grenzen, und macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr.

@Michael 14.01. 13:11

„Dafür müssen auch Sie kein „Engel Gottes“ sein, @hto. Eine dialogische Menschlichkeit reicht völlig.“

In Ruhe leben können und sich einen globalen und kosmischen Horizont leisten können, das hilft schon viel. Inspiration ist aber auch noch ein Faktor, der im Leben bewegen kann. Insbesondere, wenn sie gut integriert wird



Kommentar vom 14.01.2024 17:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143988

@Kriegsfolgen

Auch der Wirtschaftskrieg mit Russland hat Folgen. Gaskrise, explodierte Energiepreise und weitere Teuerungen belasten viele. Wir kommen noch klar, inzwischen erholen sich die Märkte wieder. Aber auch das ging schon auch auf die Geschwindigkeit der Energiewende.

Die derzeitigen Erfolge der AfD dürften auch damit zu tun haben. Die Leute merken, dass sie kürzer treten müssen, und warum das so ist, ist Vielen ziemlich zweitrangig.

Ein Flächenbrand im Nahen Osten wäre, wenn hier die Öllieferungen stocken würden, auch wieder ein weiteres Problem. Der Großteil der muslimischen Welt hält nicht mehr so viel von uns. Eigentlich können wir froh sein, dass die so mit internen Streitigkeiten und wirtschaftlicher Misere zu kämpfen haben, dass sie uns überwiegend in Ruhe lassen.



Kommentar vom 14.01.2024 16:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143984

@Michael 14.01. 06:41

„Dem chinesischen Staat spülte es im Jahr 2022 rund 213 Milliarden Dollar in die Kasse“

Unsere Tabaksteuern bringen pro Kopf genauso viel ein. Derweil Tabakwerbung immer noch nicht verboten ist.

„Auch deswegen wäre ein militärischer Erfolg von Putin in der Ukraine ein bedrohliches Desaster.“

Die Chinesen sind nicht dumm, und werden sich die tatsächlichen militärischen Kräfteverhältnisse genau ansehen, bevor sie einen Krieg um Taiwan anfangen. Entsprechend wäre ein militärischer Erfolg Putins auch gegen alle Unterstützung von Natoländern ein deutliches Zeichen einer Schwäche der Nato-Streitkräfte.

Was ich jetzt keinesfalls befürchte. Vermutlich würde sogar nach einem Ausstieg der USA unter einem wiedergewähltem Trump die restliche Nato immer noch genug aushelfen können, dass hier Putin nicht gewinnt.

Wenn wir uns auf einen Verhandlungsfrieden einlassen würden, dann hieße das keinesfalls, dass wir militärisch am Ende wären. Wenn wir freilich wirklich keine Lust mehr auf Kriegseinsätze haben, dann könnte auch China in der Tat auf die Idee kommen, sein Taiwanproblem zu lösen.

Das wäre allerdings nicht unbedingt ein Weltkrieg, sondern ein sehr lokales Problem. Auch die Rückgabe von Hongkong hat keinen Weltkrieg ausgelöst, was durchaus fast dasselbe wie das Taiwanproblem war.

Wenn wir da allerdings voll einsteigen, dann werden wir nicht mit Waffenlieferungen auskommen. Dann müssen wir Kriegspartei werden. Und ich fürchte, dass wir diesen Krieg dann auch noch sehr schnell und sehr gründlich verlieren werden. Wir müssten ganz von See aus operieren, während Chinas gesamte Streitkräfte vor Ort aktiv werden können.

Da hilft es uns sehr wenig, wenn wir den Ukrainekrieg gewinnen. Sozusagen gar nichts, scheint mir. Wir können eigentlich nur hoffen, das China selber auch keine Lust auf einen Wirtschaftskrieg mit dem Westen hat, und lieber weiterhin florierende Geschäfte unterhalten will.

Auch ich hätte wirklich keine Lust auf einen Wirtschaftskrieg mit China. Unvorstellbar, was das alleine schon für Folgen hätte. Wenn wir dann auch noch ein Seegefecht anfangen, und krachend verlieren, dann wäre die Pleite komplett.

Ich denke mal, wir sollten uns vor allem selber nichts vormachen, und unsere wirtschaftlichen und militärischen Möglichkeiten nicht überschätzen. Militärischen Fähigkeiten kann man mit Mut und Entschlossenheit leider nicht ersetzen. Und die wirtschaftlichen Folgen eines Wirtschaftskrieges mit China könnten theoretisch auch das Ende der Demokratien in Europa zur Folgen haben. Das käme dann auf die aktuellen Schwierigkeiten mit den neuen Medien noch oben drauf.

Derweil es entsprechend Sinn macht, an unseren militärischen Fähigkeiten wie auch an weitgehender Unabhängigkeit von chinesischer Produktion zu arbeiten. Das braucht Zeit und Ressourcen, und der Umbau auf erneuerbare Energien auch, und das kann schon auch konkurrieren, scheint mir.

Wie gesagt, vernünftiger Konsum würde überaus hilfreich sein. Auch Eigenverantwortung kann auch da viel bewegen. Dicke SUVs vor der Tür machen nur Probleme, lösen aber keins.



Kommentar vom 14.01.2024 01:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143934

@Michael 13.01. 21:18

„Deswegen auch meine Empfehlung zu militärischer Wehrhaftigkeit in Bündnissen von Demokratien einerseits und einen schnellen Ausbau von Erneuerbaren als Friedensenergien andererseits.“

Der Ausbau der Erneuerbaren als Klimamaßnahme funktioniert freilich besonders, wenn möglichst alle mitmachen, und auch Ärger mit China könnte hier den Fortschritt zumindest mittelfristig verzögern.

Ansonsten, schneller geht es immer, wenn wir uns auf vernünftigen Konsum beschränken würden. Gerade der Ausstieg aus einem Auto für jeden würde riesige Mengen Gelder, Arbeitszeiten und Rohstoffe einsparen. Und die Lebenswelten in den Städten überaus verbessern, dass man sogar auch noch weniger Urlaubsreisen braucht.

Diese Ressourcen könnte man nicht nur für die Energiewende einsetzen, sondern auch für Bündnisverteidigung. Ein Ideal erscheint mir dies allerdings wirklich nicht. Wenn es genug ist, um mit Russland mittelfristig klar zu kommen, und sich der Nahostkonflikt nicht zum Flächenbrand entwickelt, dann braucht es vermutlich so viel mehr gar nicht.

Mit China sieht das anders aus. Die Ölmilliarden sind vergleichsweise wenig verglichen mit der Wirtschaftskraft Chinas.

Aber wir haben uns weder den Überfall Russlands, nicht den Angriff der Hamas, und auch nicht den Angriff der Huthirebellen aussuchen können. Genauso wenig können wir uns aussuchen, was China mit Taiwan noch machen wird.

Die eigenen Fähigkeiten aber ausbauen, das können wir uns aussuchen. Und wir können gucken, wie wir angehende Demokratien fördern.

Autokraten suchen öfter den Konflikt, um vom eigenen Unvermögen abzulenken. Da können wir zumindest versuchen, dass wir nicht zur Zielscheibe werden. Das hilft uns ja sonst auch nichts, besser wir geraten hier gar nicht erst in die Schusslinie.



Kommentar vom 13.01.2024 16:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143918

@hto 13.01. 11:44

„...die “demokratische” Wahl war schon immer (Selbst)Betrug im Sinne der heuchlerisch-verlogenen Schuld- und Sündenbocksuche.“

Die Qualität der Verfassung, der Parteien und ihrer Anführer wie auch die Qualität der Wähler machen dann auch die Qualität der ganzen demokratischen Veranstaltung aus.

Das wesentlichste dürfte aber sein, dass man unterschiedliche Auffassungen nebeneinander stehen lassen kann, dass man diese diskutieren kann und am Ende dennoch zu Entscheidungen kommt.

Das selbst läuft dann erstmal gewaltfrei, die Umsetzung der einmal beschlossenen Gesetze und Verordnungen werden dann aber auch mit Gewalt durchgesetzt. Wozu ich keine Alternative sehe, nur dass hier weniger öfter mehr sein kann.

Wichtig ist schonmal einfach, dass sich die Regierung nicht in der Staatskasse bedient, dass sie abgewählt werden kann, wenn Mehrheiten das wollen, und dass eben die öffentliche Diskussion auch mit kontroversen Meinungen möglich bleibt.

Dazu gehört nun mal auch, dass die eigene Meinung nicht von allen geteilt wird. Wer sich mythologisch völlig verstrickt hat, wird in einer freien Diskussion u.U. abgelehnt, und als Reaktion darauf dann schnell auch noch paranoid. Das ist dann eigentlich schon fast Wahnsinn.



Kommentar vom 13.01.2024 14:26
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/das-soziale-gehirn/#comment-5894

@Mitgefühl

In der Tat ist das erkennen von Emotionen anderer keine Garantie für gutes soziales Miteinander. Richtig gute Betrüger sind da sogar Meister drin. Wer es schafft, etwa mit der Enkeltrick-Masche tatsächlich alte Leute auszunehmen, der muss schon was drauf haben.

Und was uns Politiker öfter so versprechen, ist durchaus durchdacht, aber muss keinesfalls zu der Politik werden, die wir uns eigentlich wünschen.

Ich denke mal, dass Wahrhaftigkeit, Gemeinsinn und Verantwortung Fähigkeiten sind, die über das simple Lesen von Emotionen dann doch hinaus gehen.

Und ohne globales Bewusstsein, ohne Identität als Mensch, der gegenüber der Natur und der ganzen Menschheit verantwortlich ist, werden wir unsere Herausforderungen nicht bewältigen können. Mitgefühl ist immer hilfreich, aber halt öfter nicht hinreichend. Insbesondere wenn der persönliche Horizont nicht weit reicht.



Kommentar vom 13.01.2024 00:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143890

@hto 12.01. 18:52

„….und nicht mit den gleichermaßenen Geist fusionierende Bewusstseinsentwicklung bilden...“

Wie genau soll das gehen? Mir fällt hier nur Inspiration und integrierende Überlegung zu ein. Was dann eben Voraussetzung zu vernünftigen Einstellungen werden kann.

„...was zur Folge hat, daß der Geschäfts-Sinn und nicht der Gemeinschafts-Sinn, bzw. das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch, zweifelsfrei-eindeutig die wirkliche Wahrhaftigkeit gestaltet (gottgefällig/vernünftig, bzw. wie Gott/Vernunft).“

Geschäftssinn ist nicht grundsätzlich verwerflich, sich um den eigenen Haushalt kümmern, und sich sein Geld vernünftig einteilen auch nicht. Wichtig ist freilich eben auch mit dem eigenen Geschäftssinn maßzuhalten, und eben auch Gemeinsinn zu entwickeln und insbesondere auch allgemein Verantwortung zu übernehmen.

Ich halte hier ziemlich viel von Eigenverantwortung, aber die Nutzung öffentlicher Güter und die Schaffung von allgemeiner Infrastruktur bedarf letztlich staatliche Regulierung. Und soziale Verantwortung auch.

In diesem Zusammenhang bezieht sich die eigene Verantwortung in der Demokratie freilich auch darauf, sich wirklich genau zu überlegen, wen man ins Parlament wählt. Und dazu gehört insbesondere, keine Demokratiefeinde zu unterstützen. Sonst geht das ganze Gemeinwesen wirklich den Bach runter, und da kommt man dann erfahrungsgemäß erst mit erheblichen Gewalttätigkeiten wieder heraus.



Kommentar vom 12.01.2024 14:23
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/

@Apostata 12.01. 09:30

„Was ist zum Beispiel mit den Menschen, die in der selben Umgebung aufgewachsen sind und die selben Erfahrungen gemacht haben?“

Die ähneln sich dann schon. Die selbe Umgebung und die selben Erfahrungen werden aber nur mäßig geteilt, mir geht es dann auch um den Pluralismus, der sich eben aus verschiedenen Umgebungen und aus verschiedenen Erfahrung ergibt.

„Warum glaubt der Eine an die Erfindung der jüdischen Rasse und der Andere erkennt sofort, dass das ein ausgemachter Schmarrn ist?“

Was jetzt auch nochmal was mit praktischem Verstand zu tun haben kann.

@hto 11.01. 20:36

„Mensch bedeutet ALLE, oder vielleicht eine repräsentative Mehrheit für die volle Kraft des Geistes / des Zentralbewusstseins der Schöpfung!“

Mensch kann nie Gott sein. Wieviel der Einzelne vom Leben versteht hängt auch einfach von Umgebung und Erfahrungen ab, und ganz klar auch von Bildung. Aber auch von Verstand.

Entsprechend haben die verschiedenen Religionen jede für sich ein Spektrum zwischen recht säkularer und ziemlich gläubiger Ausprägung.

Hier kommen wir mit Toleranz durchaus vorwärts. Zentralbewusstsein dürfte unerreichbar bleiben, was bleibt ist Gemeinsinn und Verantwortung. Wenn wir das schon mal hätten, dann kämen wir schon ganz gut klar, glaube ich.

Eine Verbindung mit dem Kosmos ergäbe sich nicht nur aus dem Studium der entsprechenden Schriften und Meditation, sondern vielleicht auch schon aus tätiger Bewahrung der Schöpfung. Beziehung ist stets wechselseitig, warum nicht auch die zwischen dem Individualbewusstsein und dem Zentralbewusstsein?

Inspiration kann den Menschen auf Technik bringen, wie er es machen kann. Und Inspiration kann den Menschen auf weitere Wege führen, wie er zu einem guten Leben kommt. Beides ist auch Beziehung, und eben durchaus wechselseitig. Im Miteinander können sich so auch noch mal ganz andere Welten öffnen.

Wahrhaftigkeit, auch vor sich selbst, könnte in diesem Zusammenhang ein ganz wesentliches Element sein.



Kommentar vom 11.01.2024 14:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143814

@Apostata 11.01. 08:39

„Wer ein wahrer Kommunist sein möchte, sollte sich erst mal von offensichtlich irrationalem Gedankengut befreien.“

Was jetzt gar nicht allgemein feststellbar ist. Die Menschen leben in verschiedenen Umgebungen und machen ganz unterschiedliche Erfahrungen. Und was man daraus im einzelnen stricken kann, das kann sich erheblich unterscheiden.

„Banale Alltagserfahrung zu ignorieren, ist kein Weg.“

Eben. Die Unterschiede wird man nicht los. Entsprechend ist jede Politik auch von Vielfalt begründet, und wird vielfältig aufgenommen und vielfältig eingeschätzt.

Auch ein perfekter Kommunismus wird nicht von jedem gleich verstanden, und wird verschieden bewertet. Eigentlich muss man gleich das vorhandene Spektrum von Lebenswelten der konkreten Menschen nehmen, und gucken, wie das gemeinhin und ganz persönlich aufgenommen wird.

Was dann dabei herauskommt, ist nicht ohne Pluralismus zu managen. Mehrheiten kann man aber suchen, und öfter auch finden.



Kommentar vom 11.01.2024 00:47
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-israel-gaza-krieg-ist-keine-false-flag-operation-sondern-fossiles-versagen/#comment-143793

@hto 10.01. 15:44

„Wenn die Masse nicht nur den Kommunismus, sondern vor allem die Wahrheit der biblischen Philosophie richtig umsetzen würde, dann würde sich dieser Teil der wettbewerbsbedingten Symptomatik in Luft auflösen.“

Die Idee der sozialen Gerechtigkeit findet sich tatsächlich auch in der Bibel. Und doch war gerade der Kommunismus völlig unchristlich, wenn vermutlich auch wegen der fehlenden Unterstützung der Kirchen für die Arbeiterbewegungen dieser Zeit.

Biblische Philosophie ohne die Kirchen ist immer noch nicht so ganz üblich.

Wie wäre es dennoch mit einem Kommunismus mit konsequenter Spiritualität inclusive biblischer Philosophie?

Auf jeden Fall nicht ohne Demokratie, würde ich sagen. Eine Regierung, die sich nicht gegenüber dem Recht und dem Wahlvolk verantworten will, kann keine Vernünftige sein. Auch nicht mit biblischen Narrativen.

Andersherum, was wird aus unseren Demokratien noch? Auch nicht soo stabil in Zeiten demokratiefeindlicher sozialer Netzwerke.

Wenn man das Internet und die KI aber so umbiegen könnte, dass sie sich eben wahrhaftig an der Bildung der insbesondere erwachsenen Menschen beteiligen würde, dann wäre nicht nur ein Erhalt der Freiheit möglich. Dann bekämen sogar Projekte wie ein vernünftiger Konsum in Eigenregie eine reale Zukunft.

Vielleicht kommt man dann auch hto entgegen. Gerade eine wirkliche spirituelle Beziehung des Menschen dem Kosmos gegenüber wäre nicht nur die Voraussetzung dafür, dass wir miteinander und mit diesem Planeten klar kommen. Es wäre zugleich auch im Sinne einer biblischen Philosophie.

Ich stelle mir entsprechend eine vernünftige Regierung nicht als Anarchie vor, aber dass sie das Zusammenleben so organisiert, dass es kaum auffällt, aber die Menschen eben ihr Potential entfalten können. Im Miteinander wie auch in der Verantwortung der Schöpfung gegenüber.

China ist mir hier etwas irritierend. Wirtschaftliches Potential kann man da offenbar durchaus entfalten. Eigentlich scheint man da erfolgreich genug zu sein, sich auch einer Legitimierung durch Wahlen stellen zu können. Mag einfach sein, dass die chinesische Kultur eben keine biblische Wurzeln hat, und entsprechend anders tickt.

Wenn eine autokratische Regierung wenigsten nach bestem Wissen und Gewissen gewillt ist, dennoch vernünftige Politik zu machen, dann geht es ja noch. Das ist noch mal was ganz anderes, als wenn man sich ständig gewaltsam huldigen lässt und zugleich nur Bockmist baut und die Staatskasse plündert.



Kommentar vom 10.01.2024 00:57
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61312

@Karl Maier

„Energiemonitor: 27,8 Cent pro kWh Strom für Neukunden, 8,2 Cent pro kWh Gas für Neukunden“

Der Hauptvorteil der kombinierten Wärmepumpe wäre ja gerade, dass man nur Strom braucht, wenn der gerade hinreichend günstig produziert werden kann. Wenn natürlich die Stromversorger hier kein passendes Angebot machen, dann kann man jede Menge Treibhausgase damit sparen, aber eben noch kein Geld.

So beeilen müssen wir uns mit den Wärmepumpen auch nicht. Wir haben derzeit höchstens in Norddeutschland so viele Windstromüberschüsse, dass sich Wärmepumpen treibhausgasmäßig wirklich lohnen. Für ganz Deutschland gesehen haben wir nicht solche Überschüsse bei der Erneuerbaren Produktion, dass jetzt schon jeder eine Wärmepumpe anschaffen sollte. Nur wer sowieso eine neue Heizung braucht, der kann durchaus schon mal überlegen, was er mit einer Wärmepumpe machen könnte. Ob nun mit Gasheizung kombiniert oder nicht.

Wenn hier aber die Installation von PV und WKA entsprechend weiterkommt, dann sollte man die nächsten Jahre dann wohl auch bei Neuinstallation von Heizungsanlagen standartmäßig zumindest eine Kombinierte Wärmepumpenheizung einbauen. Es sei denn, es gibt vor Ort demnächst eine Fernwärmeversorgung.

Teurer als so ziemlich überall anderswo wird es wohl in Deutschland in jedem Fall bleiben. Zumal wir als Privatverbraucher mit den 27,8 ct/kWh so nebenbei noch den Industriestrom subventionieren. Das läuft so schon seit mindestens 50 Jahren, dass man sich da so dran gewöhnt hat, das es kaum noch auffällt.

Selbst der Ukrainekrieg hat den Stromversorgern Milliardenextragewinne eingebracht. Irgendwie verdienen die immer. Was ist eigentlich aus der ehemals diskutierten Übergewinnabschöpfung geworden? Gerade als es um das Haushaltsloch ging, hätte ich eigentlich gedacht, dass man dieses Thema wenigsten noch mal erwähnt. Offenbar kommt die Stromlobby auch ganz gut mit Grünen Parteien zurecht.



Kommentar vom 09.01.2024 16:30
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/

@Bausubstanz

Jetzt kommt es auch auf den Zustand der Bausubstanz an. Wenn wir eine Neubau haben, gut isoliert und abgedichtet mit Fußbodenheizung und Abluft/Frischluft-Wärmetauschern, dann reicht hier allemal eine Wärmepumpe ohne ergänzenden Gasheizung.

Bei einem Altbau ohne Isolierung und mit alten Heizkörpern sieht das ganz anders aus. Allein der Einbau einer Fußbodenheizung wäre schon vielfach teurer, als neben einer Wärmepumpe noch eine zusätzliche Gasheizung einzubauen. Eine komplette Isolierung und Abdichtung wäre noch viel teurer, das könnten sich viele Mieter überhaupt nicht leisten.

Dennoch macht es immer Sinn, hier auch eine kombinierte Heizung einzubauen. Die Wärmepumpe läuft dann problemlos, wenn es draußen zwischen +5°und +15° ist, und die Vorlauftemperaturen der Heizung noch unter 50° bleiben, und auch eine Wärmebeschaffung per Außenluft ist dann noch kein Problem.

Sobald es aber richtig kalt ist, übernimmt dann die Gasheizung. Und wenn Strommangel im Netz herrscht auch, das spart dann zusätzliche Backupleistung im Stromnetz ein. So bleibt auch wiederum mehr Backupkapazität für die reinen Wärmepumpenheizungen übrig.

Das könnte dann den Neubau einiger zusätzlicher Gaskraftwerke einsparen, und so ließe sich dennoch deutlich mehr PV- und WKA-Stromproduktion direkt zu Heizzwecken nutzen.



Kommentar vom 09.01.2024 14:27
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61287

@Michael Khan 09.01. 12:38

„Das Wasser würde dabei herauskondensieren, was aufgrund der Verunreinigungen zu Korrosion führen dürfte.“

Die aktuellen Gas-Brennwertkessel machen genau das. Dann wird in den Kamin ein eigenes Rohr für das Abgas verlegt, drum herum wird die Frischluft über den Kamin angesaugt und schon mal vorgewärmt. Das entstehende Kondenswasser wird in einem eingebautem Extrabfluss in die Kanalisation abgeführt.

„Wenn das nun aber weiter abgekühlt wird, wo bleibt es dann? In Bodennähe Nähe am Standort der Wärmepumpe?“

Wenn es windig ist nicht, und bei Gasfeuerungen ist auch eigentlich nur CO2 und Wasserdampf im Abgas vorhanden. Ansonsten ist das allerdings vermutlich ein Argument, hier nicht noch mittels Wärmepumpe auf 0° runter zu kühlen. Das Abgas sollte entsprechend immer noch etwas wärmer als die Außenluft sein.



Kommentar vom 09.01.2024 00:27
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/

@Karl Maier 07.01. 23:45

„Ich habe gerade das Protokoll des Schornsteinfegers angeschaut, Abgas-T = 55°C, Taupunkt = 53°C“

Wenn das dann vom Wärmetauscher der Wärmepumpe auf 0° runtergekühlt wird, dann wäre das etwa 10% der Energie der eingesetzten Gasmenge. Kann man sicher mit Frischluft noch verlängern, und wenn man irgendwie noch Abluft aus den Wohnräumen dazu leiten kann, dann hat es die Wärmepumpe wirklich leichter, als bei einem reinen Außenluftbetrieb.

Ansonsten würde ich insbesondere wenn keine Bodensonden o. ä. möglich sind, und die Energie nur aus der Außenluft kommen kann, dann noch einen Gasbrenner bereit halten. Was dann eben vom Stromnetz her auch kein Extrabackup nötig macht, und dennoch die meiste Zeit regenerative Energie nutzen kann.

Es würde auch nicht viel bringen, den Backupstrom mit Erdgas zu produzieren, um dann zu Heizzwecken mittels Wärmepumpen dann doch nur Wärme zu erzeugen. Dann kann man auch gleich das Erdgas verbrennen, insbesondere wenn es auch noch recht kalt ist, man eine Altbauwohnung ohne Fußbodenheizung hat, und die Wärmepumpe entsprechend sowieso schon einen schlechteren Wirkungsgrad hat.

Und wie gesagt, den Extrakosten für den Gasbrenner steht eine kleiner dimensionierte Wärmepumpe entgegen. Je größer die Heizeinheit ist, desto eher bietet sich diese Kombilösung an.



Kommentar vom 08.01.2024 01:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutsche-wasserkrise-2024-hochwasser-duerren-schnaken-dualismus/#comment-143663

@Ludwig 07.01. 23:07

„Aber ob mehr E-Autos in Deutschland und weniger Importe fossiler Rohstoffe einen relevanten Einfluss hätten, auf die Demokratisierung von post-sowjetischen Autokratien oder Monarchien im Nahen Osten, für diese sehr komplexe Hypothese fehlen meiner Ansicht nach empirisch fundierte Belege.“

Einen Automatismus sehe ich hier auch nicht. Immerhin finanzieren wir das dann aber nicht mehr, wenn wir mit unserer Energiewende vorwärts kommen. Ein Teil unserer fossilen Importe kommen von Demokratien, wenn wir nur noch da einkaufen könnten, würden wir die Autokraten schon nicht mehr finanzieren.

In der Tat scheint es mir damit aber wohl noch nicht getan zu sein. Eine Demokratie braucht noch mehr. Und am Beispiel China sieht man ja auch, dass eine Diktatur auch ohne Rohstoffeinnahmen nicht nur existenzfähig ist, sondern auch noch florieren kann.

Aber, man kann es versuchen, finde ich. Gerade in Marokko und Tunesien läuft es ohne Öleinnahmen dann doch etwas besser. Siehe Wikipedia Stichwort Demokratieindex, dort in der selben Kategorie bessere Mischformen wie die Ukraine. Die Türkei und Pakistan ist noch eine Kategorie schlechter, aber immer noch unter Mischformen.

Das ist aber auch rein logisch einschätzbar. Wer hinreichend Öleinnahmen hat, braucht sich nicht so um die eigene Produktivität kümmern, und die Öleinnahmen sorgen für eine starke Währung, was Importe verbilligt und Exporte verteuert, dass dann bei wenig effektiven Produktionsmöglichkeiten schneller Massenarbeitslosigkeit um sich greifen kann.

Und Demokratie hat es vermutlich recht schwer, wenn Massenarbeitslosigkeit grassiert. Auch wenn es noch mehr Faktoren gibt. Diktatur ist immer schnell gestrickt, und erscheint auf den ersten Blick einfacher. Das dicke Ende kommt öfter erst später. Demokratie ist schwierig, braucht Anstrengung, Pflege und unbedingt auch Weiterentwicklung.



Kommentar vom 07.01.2024 14:49
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61266

@Karl Maier 06.01. 19:52

„BTW, könnte man nicht noch das warme Abgas der Gastherme mittels WP ausnutzen? „

Wenn das eine Brennwerttherme ist, dann ist das sehr wenig. Wenn man aber ein Abluftsystem hätte, dann könnte man die Abluft der Wohnung auch als Wärmequelle für die WP nutzen, das wäre schon mehr.

„Wenn Sie aber K(ern)KW-Wärmeenergie in Hitzespeichern “einlagern” wollen, müssten Sie wohl den Wärmekreislauf heftig umkonstruieren,…“

Umbauen ist hier nicht so einfach. Man könnte aber Turbine, Generator, Kühltürme und Netzanschluss von Altkraftwerken nutzen, und dann nur Hitzeerzeugung, Hitzespeicher und Dampferzeuger neu bauen. Das kann dann nicht nur nuklear erzeugte Hitze sein, das kann auch Müll, Holz oder sogar Kohle sein. Parallel dazu kann man den Hitzespeicher auch mit Überschussstrom aufladen, falls man mal soviel Überschuss hat, dass man den anders nicht mehr nutzen kann.

Der Wirkungsgrad ist dabei vergleichbar mit Wasserstoff, der wieder verstromt wird. Wenn man aber sowieso die Hitzespeicher hat, dann ist das sehr kostengünstig, hiermit auch Überschüsse zu verwerten.

Die Kohle ist freilich besonders CO2-reich, aber wir müssen die nicht bei Diktatoren einkaufen, und LNG-Gas ist begrenzt und teuer, und die Gasspeicher sind eher knapp. Dagegen lässt sich Kohle einfach auf Halde lagern. Falls mal ganz unerwartet sehr viel Backup gebraucht wird, warum auch immer, dann kann der Kohlekessel notfalls auch monatelang durchlaufen.

Es gibt auch wohl schon Solarthermiekraftwerke, die auch einen Hitzespeicher haben, und entsprechend auch bis in die Nacht eine geregelte Stromerzeugung erlauben. Das ist jetzt aber nichts für Mitteleuropa.

„warum im Umkreis von thermischen KW nicht km²-große Gewächshäuser stehen,..“

Dafür reicht vermutlich nicht der Bedarf an Gewächshäusern?

Ob hier Hitzespeicher sinnvoll sind, hängt freilich auch von der Frage ab, welche alternativen Speichermöglichkeiten zu welchen Kosten noch möglich werden. Als Hitzespeichermedium kommt flüssiges Salz, oder auch einfach Gesteinsschotter in Frage, der mit heißer Luft auf- und entladen wird.



Kommentar vom 06.01.2024 15:51
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61253

@Michael Khan 05.01. 15:47 / 23:17

„Mit solchen Ideen würden Heizung und Strom wohl wohl schnell unbezahlbar werden.“

Ich denke mal nicht. Wenn ich meine Wärmepumpe um einen Gasbrenner ergänze, dann spart man nicht nur das Backup ein, dass man dann in Dunkelflauten nicht mehr braucht. Die Wärmepumpe kann auch kleiner dimensioniert werden, weil der Gasbrenner nicht nur bei Dunkelflaute übernehmen kann, sondern auch bei großer Kälte zugeschaltet werden kann. Je höher die nötige Heizleistung, desto größer ist das Temperaturgefälle zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur, und entsprechend niedriger ist der Wirkungsgrad und damit um so höher die nötige elektrische Leistung.

Und die maximale Leistung ist auch nur selten nötig, sie ist nur alle paar Jahre nur für wenige Tage erforderlich. Die Treibhausgase des Gasbrenners wären also entsprechend zu vernächlässigen.

Solange wir allerdings das nötige Dunkelflautenbackup in hinreichender Leistung stehen haben, dann braucht man den Gasbrenner nicht unbedingt. Wenn aber extra dafür neue Backupkraftwerke gebaut werden müssten, dann wäre das jetzt sehr teuer.

„Nur halte ich es nicht für sinnvoll, ausschließlich auf EE zu setzen. Konventionelle und nach meiner Meinung auch nukleare Strom- und Wärmeerzeugung sollte durchgängig eine tragende Rolle spielen.“

Tut sie ja, und die Übergangszeit bis zur völligen Klimaneutralität kann ja auch noch sehr lange dauern. Am Ende könnten auch relevante Mengen an CO2 z.B. in Wäldern, Mooren und Wiesen gebunden werden, und damit einen gewissen Spielraum auch für eine dauerhafte weitere Nutzung von fossilen Brennstoffen bieten.

Ich hätte auch gar nicht so viel gegen neue AKWs, insbesondere das Projekt mit den kleinen modularen Reaktoren, die von der Bauart her sicher sein können, finde ich durchaus interessant. Aber bevor die nicht getestet sind, und auch nicht klar ist, wie teuer das wird, bin ich da eher skeptisch.

In Finnland baut man schon ewig an an einem neuen Typ von Groß-AKW, mit allen denkbaren Sicherheitsmaßnahmen, und das Projekt dauert immer länger und wird immer teurer. Derweil Frankreich die Laufzeiten seiner alten AKWs inzwischen auf 60 Jahre verlängert hat.

Grundsätzlich spielen bei AKWs die Brennstoffkosten nur eine kleine Rolle, die Anlagen werden entsprechend vermutlich auch weiterhin Tag und Nacht über das ganze Jahr durchlaufen. Man könnte sie freilich mit Hitzespeichern kombinieren, dann wären sie eher eine willkommene Ergänzung zu den PV und WKA.

Dann gibt es noch die Endlagerproblematik. Wenn man das Plutonium aus den alten Brennstäben weitgehend extrahieren und wieder für neue Brennstäbe nutzen würde, wäre das Endlagerproblem sicherlich deutlich kleiner. Aber wie teuer das wiederum ist, weiß ich jetzt auch nicht. Noch steht der deutsche Atommüll, gesammelt in 50 Jahren, in Castoren verpackt in einfachen Hallen herum, und wartet auf bessere Zeiten.

Gerade in der Gaskrise wundert es mich, dass wir nicht unsere 3 letzten Atomkraftwerke nicht doch noch für einige weitere Betriebsjahre wieder flott gemacht haben. Bei den aktuellen Strompreisen wäre das durchaus vernünftig gewesen, finde ich.



Kommentar vom 06.01.2024 01:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutsche-wasserkrise-2024-hochwasser-duerren-schnaken-dualismus/#comment-143624

@Eisenblätter 05.01. 15:35

Dann versuche ich das mal nachzurechnen.

Wikipedia Stichwort Pinatuboausbruch 1991:
17 Mio To Schwefeldioxid in der Stratosphäre machte 0.5° globale Kühlung aus, für mindestens 1 Jahr.

Wikipedia Stichwort Schwefeldioxid:
Allein in Deutschland haben wir in 1990 5 Mio To Schwefeldioxid in die Luft geblasen. Die aktuellen Schwefeldioxidemissionen in Deutschland sind zu vernachlässigen, aber die Zahlen von 1990 sind als Vergleichswert dennoch zu gebrauchen.

Wenn man Deutschland von 1990 mit 5% der weltweiten Umweltverschmutzung durch Schwefeldioxid rechnet, waren das dann 1990 100 Mio To jährlich. Dagegen sind 17 Mio Tonnen jährlich in die Stratosphäre ausgebracht durchaus messbar, aber wohl verkraftbar. Bei 2.0° Kühlung wären das aber dann schon 68 Mio Tonnen.

Gut, ich hätte es weniger eingeschätzt, als was ich mir hier zusammenrechnen konnte.

Wikipedia Stichwort Geoengineering:
Der Hauptrisikofaktor stratosphärischen Schwefeldioxids wäre eine Ozonschädigung und Verschiebungen der Niederschlagsverteilungen.

Wenn man nur 0.5° bis 1.0° Kühlung ins Auge fasst, könnte man das wenigstens mal testen, scheint mir. Wenn das Ergebnis gut genug ist, weiß man dann, ob das dennoch praktikabel ist.

Was mit den Niederschlägen passiert, das weiß man auch nicht, wenn wir keine Kühlung unternehmen und es dann wärmer wird, als wie wir es je hatten. Auch hier vielleicht mal testen und in die Klimasimulationen integrieren und so dann genauer einschätzen.

Was die Kosten betrifft: Wenn ich eine Person von 100 Kg Gewicht in 20 Km Höhe bringen will, dann kann man das mit einer Flugreise von 500 Km vergleichen. Wenn das Ticket dafür 50 € kostet, sind das pro Tonne 500 €. Entsprechend kosten dann 17 Mio To ca. 8,5 Mrd €, plus die Kosten für das Schwefeldioxid selber.

Angesichts dessen, dass hier die ganze Welt gekühlt wird, ist das billig.

Klar scheint jetzt aber zu sein, dass man hier nicht einfach die Energiewende vernachlässigen kann, und einfach immer mehr Schwefeldioxid pro Jahr ausbringt. 5° Kühlung bräuchte 170 Mio To, was dann vermutlich nicht ohne maßgebliche Folgen bliebe.



Kommentar vom 05.01.2024 17:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutsche-wasserkrise-2024-hochwasser-duerren-schnaken-dualismus/#comment-143614

@Eisenblätter 05.01. 15:35

„Meines Wissens beziehen wir den Hauptteil unseres Erdgases zurzeit aus Norwegen, Schweden und den Niederlanden (wobei Letztere, glaube ich, nur Zwischenhändler sind); gar so schlecht finde ich das geopolitisch nicht.“

Das reicht aber vorne und hinten nicht. Deswegen ja die neuen LNG-Terminals. Wenn das LNG-Gas von Autokraten kommt, dann wäre genau das vielleicht lieber mit Kohle zu ersetzten.

„Schwefelsäure wird meines Wissens u. a. bei Vulkanausbrüchen freigesetzt und hat sehr unangenehme Folgen, wenn sie wieder runterkommt.“

Die Dosis macht das Gift. So wie ich das gelesen habe, wäre eine Schwefelsäurekühlung von 1° oder 2° unproblematisch. Und mehr wird es wahrscheinlich nicht brauchen, wenn wir die Energiewende wie geplant umsetzen.

„Da wäre es, so auch nach Meinung von Hans-Joachim Schellnhuber, besser, das CCS-Verfahren einzusetzen.“

Genau das ist richtig teuer, die Schwefelsäure ist viel billiger. Und die Energiewende ist teuer genug. Je mehr Geld dafür bleibt, ist ganz entscheidend, wie schnell das dann geht. Deswegen ist ja auch der Ukrainekrieg so destruktiv. Die 100 Mrd für zusätzliche Aufrüstung fehlt komplett für die Förderung der Energiewende. Und auch die immer noch hohen Gaspreise sind überhaupt nicht hilfreich.

„...die Natur generell stärker in all unsere Überlegungen einzubeziehen, und zwar sowohl als Opfer unserer Handlungen als auch als potentieller Helfer.“

Klar, keine Frage. Aber die Unsicherheiten, wie uns der Klimawandel die nächsten 20 Jahre wirklich noch einheizt, sind erheblich.

„Die Idee, Schwefelsäure in die Atmosphäre einzutragen, fällt für mich eher unter “Holzhammermethode”.“

Nicht in die Atmosphäre, sondern in die Stratosphäre. Das kommt auch wieder runter, wirkt aber vorher über mehrere Jahre. Deswegen ist das so effektiv. Das passiert bei jedem sehr großem Vulkanausbruch und ist entsprechend gar nicht so ganz unnatürlich. Wieviel Hammer das ist, hängt auch wieder von der Dosis ab. Wir brauchen nicht 5° oder 10°, nur soviel, dass wir noch klarkommen und die schlimmsten Kipppunkte vermeiden.



Kommentar vom 05.01.2024 14:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-deutsche-wasserkrise-2024-hochwasser-duerren-schnaken-dualismus/#comment-143607

@Hauptartikel

Im Prinzip haben wir eigentlich zwei ganz unterschiedliche Probleme. Einmal die Klimakrise, und die Autokratenkrise.

Zur Autokratenkrise fällt mir noch eine kleinere Entschärfung ein. Wenn wir, solange wir noch fossile Energie als Backup brauchen, einfach mehr auf Kohle setzen. Die kommt eher von Demokratien, und die haben wir zum Teil sogar selber.

Die Klimakrise könnte man andererseits durch Schwefelsäureneintrag in die Stratosphäre entschärfen. Das wäre billig, und könnte von den Nebenwirkungen her deutlich angenehmer als eine weitere Erwärmung werden.

Es kam hier auf Spektrum.de neulich ein Artikel darüber. Je mehr ich darüber nachdenke, desto sinnvoller erscheint mir das. Ich verstehe das auch nicht als Ersatz für die Energiewende, aber eben als eine überaus sinnvolle zusätzliche Maßnahme. Wenn wir damit anfangen, und in vielleicht 5 oder 10 Jahren die dafür notwendigen Fluggeräte gebaut haben, könnten wir die Erderwärmung konstant bei 1.5° über dem vorindustriellen Niveau halten.

Eine weitere Erwärmung wäre so komplett zu verhindern, und wenn wir die Energiewende fertig haben, und langsam CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernen, kann man den Schwefelsäureeintrag entsprechend wieder reduzieren, bis unser Klimaproblem nachhaltig gelöst ist.

Wenn der Schwefelsäureneinsatz dennoch unerwartete Schwierigkeiten macht, kann man das Projekt recht kurzfristig wieder einstellen. Die bis dahin eingebrachte Schwefelsäure kommt nach spätestens 3 Jahren von selber wieder runter. Es wäre einen Versuch wert, finde ich wirklich.

Wie gesagt, die Energiewende ersetzten soll das aus meiner Sicht keinesfalls. Besser, wir reduzieren gleich unseren Konsum, dann ginge es sehr viel schneller. Aber wenn die Leute nicht wollen, kann ich das nicht ändern.

Die Prognosen gehen auch sehr auseinander, wie warm es denn jetzt wirklich noch wird. Die Klimamodelle gehen von 2.0° bis 4.5° für eine Verdopplung der Treibhausgaskonzentrationen aus. Haben wir Glück, und es werden tatsächlich nur 2.0°, dann kommen wir auch ohne Schwefelsäure klar. Wird es aber rasant mehr, und steuert auf auf die 4.5° zu, dann werden wir vermutlich ziemlich froh sein, wenn wir hier was schnell Wirkendes dagegen halten können.

Und je schneller wir die Energiewende hinbekommen, desto weniger Schwefel müssen wir einsetzen. Das eine muss jedenfalls das andere nicht ersetzen, das soll sich nur ergänzen. Um eben die Welt bewohnbar und die Ökosysteme funktionstüchtig zu halten.



Kommentar vom 04.01.2024 15:03
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/die-wissenschaft-vom-freien-willen-wie-psychologie-hirnforschung-und-gesellschaftliche-praxis-zusammenpassen/#comment-86478

@Elektroniker 04.01. 12:02

„Die „KI Konzepte“ sind eher ein gewisser „Rückschritt“, weil problematische Mechanismen der menschlichen „Denke“ („vage Muster“, „vage Statistik“,….) genutzt werden.“

Tja, aber genau das macht menschliche Intelligenz am Ende aus. Insbesondere die Flexibilität ist beachtlich, auch wenn wie gewohnt sehr viel Unsinn dabei heraus kommt. Das Leben ist eine Baustelle, und wie das aussieht, macht es KI genauso. Vermutlich, weil es eben nur so geht.

Die Psychologen wollen sich da gerne drüber erheben. Was dann vermutlich zu nicht viel führt, die Grausamkeiten menschlicher Unzulänglichkeiten bleiben erhalten. Und doch könnte dies die höchste Intelligenz sein, die informatisch möglich ist.

Die Philosophen bleiben Menschen, und ich will denen nicht absprechen, auch sinnvolle Ergebnisse hervor zu bringen. Auch wenn das öfter komplizierter als vielleicht möglich aussieht.



Kommentar vom 04.01.2024 14:31
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61220

@Bednarik 04.01. 04:43

„Die alkalische Elektrolyse hat einen Wirkungsgrad von ungefähr 70 Prozent. Wasserstoff reagiert mit Kohlendioxid unter Freisetzung von Wärmeenergie zu Methan CH4 (Erdgasersatz) oder Methanol CH3OH (leicht lagerfähiger Energieträger).“

So könnte man das Erdgasnetz erhalten, und auf Wärmepumpenheizungen setzen, die bei Dunkelflaute und großer Kälte auf einen Erdgasbrenner umschalten können.

So spart man sich auch den Umstieg von Methan auf Wasserstoff im derzeitigen Leitungsnetz, was ich mir recht schwierig vorstelle. Wobei natürlich eine Wasserstoffbrennstoffzelle beim Endverbraucher langfristig gesehen auch Vorteile hätte.



Kommentar vom 04.01.2024 14:13
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61219

@Michael Khan 03.01. 20:07

„Zweitens werden Fahrzeugbesitzer schnell auf den Trichter kommen, einfach den Stecker herauszuziehen, wenn die Dunkelflaute eingetreten ist.“

Was gar kein Problem wäre. Eine Akkuladung hält meistens eine Woche, wenn die E-Autos dann in der Dunkelflaute wenigstens nicht mehr aufladen, dann brauchen wir dafür schon mal kein Extrabackup.

Solange wir noch ein Erdgasnetz haben, kann man auch Wärmepumpenheizungen mit einem Gasbrenner kombinieren. Reine Wärmepumpenheizungen brauchen gerade bei großer Kälte ganz besonders viel Strom. Wenn dann die Dunkelflaute auch noch mit großer Kälte zusammenfällt, braucht die reine Wärmepumpenheizung jede Menge Extrabackup.

Bei der Kombinierten Heizung geht dann einfach die Gasheizung an, und wir brauchen dann in dieser Situation gar kein Backup zu Heizzwecken. Immerhin kämen wir so immer noch auf 75% weniger Treibhausgase aus dem Gebäudeheizungssektor.

Zusammengenommen können wir also im wesentlichen mit dem Backup auskommen, dass wir derzeit schon in Betrieb haben. Teure Neubauten brauchen wir vorerst noch nicht.

So können wir uns auf jede Menge Zubau an Primärproduktion konzentrieren. Gleichstromfernleitungen, Natriumbatterien beim Endverbraucher, Elektroautos und die kombinierten Wärmepumpenheizungen kann man dann auch langsam anfassen.

Wasserstoff kommt so richtig erst später dazu. Und wieviel davon, werden wir dann sehen.



Kommentar vom 04.01.2024 00:18
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61212

@Michael Khan 03.01. 20:07

„Wie soll das finanzierbar sein, wenn so große Kraftwerkskapazität (wir reden von deutlich über 200 GW, Tendenz steigend) bereitgehalten und dann nur einige Wochen im Jahr genutzt wird?“

Die Altkraftwerke abreißen scheint mir auch nicht mehr Sinn zu machen. Wenn man die Kraftwerke erstmal stehen lässt, dann kann das so teuer auch nicht sein. Solange wir nicht die erneuerbaren Kapazitäten und alternativen Speicher haben, sehe ich keine günstigere Lösung, als eben die Altkraftwerke bereit halten, dass sie Backup leisten können.

Fernstromleitungen kann man auch noch verlegen, und wenn das mit den Natriumbatterien was wird, umso besser. Wenn man dann irgendwann die alten Kraftwerke als Backup wirklich nicht mehr braucht, kann man sie immer noch abreißen.

Dann gibt es noch die Idee, die alten Kraftwerke umzubauen. Statt Heizkessel hat man dann einen Hitzespeicher, den man mit Stromüberschüssen aufläd. Wenn das Kraftwerk Strom liefern muss, dann kommt die Hitze zur Dampferzeugung aus dem Hitzespeicher. Turbine, Generator, Kühltürme und Netzanschluss kann man so weiter nutzen.

Wenn das am Ende doch alles ziemlich teurer wird, dann hilft es letztlich immer, wenn wir unseren Konsum überprüfen. Das wäre sowieso schon eine Möglichkeit, wie das mit der Energiewende deutlich schneller gehen kann. Das verringert sofort die Emissionen, reduziert die Ausbauziele der Energiewende und macht mehr Mittel an Geld, Arbeitskräften und Rohstoffen für den Umbau frei.

Wir müssen auch gucken, dass wir hinreichend regenerative Primärproduktion haben, bevor wir voll in die Elektromobilität und die Wärmepumpenheizungen einsteigen. Das hilft ja auch relativ wenig, wenn wir das dann noch zu großen Teilen mit fossilem Strom abdecken müssen, und uns ein dickes Problem mit den Kapazitäten an weiträumig kalten Wintertagen einhandeln.



Kommentar vom 03.01.2024 15:14
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61207

@Holzherr 02.01. 19:03

„Gegen Wasserstoff wo er nicht absolut notwendig ist (in der Chemie etwa) spricht sehr vieles…“

Wenn man aus Stromüberschüssen über das ganze Jahr verteilt Wasserstoff herstellt, kann man auch erstmal nur die Industrie damit versorgen. Ob man dann doch noch mehr damit macht, das wird sich wohl noch zeigen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass jeder, der eine Gasleitung hat, dass der neben einer elektrischen Wärmepumpe auch einen kleinen Elektrolyseur und eine kleine Brennstoffzelle zusätzlich in die Heizung integriert hat. Die Abwärme von beidem kann dann zu Heizung und Warmwasser beitragen.

So können dann die Haushalte in Überschusssituationen Wasserstoff ins Leitungsnetz einspeisen, und in Mangelsituationen Wasserstoff aus dem Leistungsnetz ziehen, und den entsprechend so hergestellten Strom nicht nur selber nutzen, sondern wiederum ins Stromnetz einspeisen.

Beides würde tagelang mit kleiner Leistung laufen, und ein paar 100 W könnten schon reichen, um Überschüsse zu verwerten oder eben Backup zu liefern. Sicher wäre es eine Kostenfrage, ob sich das lohnt.

„Wasserstoff ist ein gefährlicher Stoff. Wasserstoff etwa für das Heizen von Häusern einzusetzen ist schon von der Gefahr her eine falsche Idee.“

Wenn es anders nicht sicher genug ist, kann man Zähler, Elektrolyseur und Brennstoffzelle notfalls auch im Freien unterbringen. Die Chemieindustrie kommt jedenfalls auch mit der Gefahr klar, die von Wasserstoff ausgeht.

„Bis sich eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft auf hohem Niveau ausgebildet hat muss man wohl bis 2050 warten.“

Das ist klar, das wäre praktisch erst die letzte Maßnahme, dann wäre aber die Energiewende komplett. Finden wir bis dahin z.B. billige Langzeitbatterien, dann brauchen wir auf jeden Fall eher wenig Wasserstoff. Wieviel Wasserstoff dann genau genutzt wird, scheint mir eine derzeit offene Frage zu sein.



Kommentar vom 03.01.2024 13:46
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/die-wissenschaft-vom-freien-willen-wie-psychologie-hirnforschung-und-gesellschaftliche-praxis-zusammenpassen/#comment-86465

@Sunflower

Ich habe das hier unter dem Titel „Die Reise des Kosmos“ zusammengefasst, gibts auch als kostenlose pdf:

http://introspektiva.de/edownloadrdk04/downloadrdk04.pdf

Ist aber noch nicht ganz fertig.



Kommentar vom 03.01.2024 13:31
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/die-wissenschaft-vom-freien-willen-wie-psychologie-hirnforschung-und-gesellschaftliche-praxis-zusammenpassen/#comment-86464

@Sunflower 03.01. 08:20 / 08:46

„Man kann den Sprung vom reinen analytisch reduktionistischen Denken zu mehr holistischen Perspektiven auch schaffen, ohne die Grundfesten des Physik völlig im ‘Esoterischen’ versickern zu lassen.“

Das habe ich auch schon mal versucht. Und kam auf die Idee, dass der Quantenzufall auch aufs Makroskopische gezielt gestaltet werden könnte. Das würde die gesamte restliche Physik weiter gelten lassen, und wäre doch ein hinreichender Zugang für Geisteswelten. Unser Bewusstsein und Erleben könnte dann mit diesen Geisteswelten ganz gut verbunden sein, ohne dass es in der Welt mit magischen Wirkungen drunter und drüber ginge.

„Wenn man das weiter denkt und mit der Simulationshypothese verknüpft, die davon ausgeht, dass wir alle nur Teil einer Art ‘virtueller Realität’ wie der ‘Matrix’ oder eines ‘Holodecks’ ala Star Trek sind – dann berühren sich genau an dieser Stelle ‘Realität’ und ‘Magie’.“

Entsprechend bliebe meine Welt die echte physikalisch eindeutige. Könnte nur in den Feinheiten dann doch gezielt lebensfreundlich sein. Ich habe das hier unter dem Titel „Die Reise des Kosmos“ zusammengefasst:

http://introspektiva.de/etitel/index.php

Es mag andere Möglichkeiten geben. Diese ist allerdings ganz gut überschaubar.



Kommentar vom 03.01.2024 01:14
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61202

@Holzherr 02.01. 19:03

„..dass privat erzeugte Solarenergie, frei ins Netz eingespiesen, gar nichts zur Versorgungssicherheit beiträgt und auch überhaupt keine Kosten auf der öffentlichen Seite einspart.“

Es spart aber doch ganz konkret die Brennstoffe ein, und wenn das Gas ist, dann ist das derzeit sogar viel Geld.

„...wenn man die Wahl zwischen Speicherung des Überschusses in einer eigenen Batterie und der Einspeisung hat,…“

Hier kommt dann noch die Option Wasserstoff dazu. Sind wir so weit vorwärts gekommen, dass relevante Mengen nicht mehr gespeichert werden können, weil alle Speicher voll sind, dann kann man eben anfangen, Wasserstoff aus den Überschüssen zu machen. Den kann man transportieren, begrenzt auch speichern, etwa in der Industrie oder für Mobilität vielfältig einsetzen und damit auch in Mangelzeiten wieder Strom herstellen. Auch kann man mit dem Wasserstoff Kraftstoffe etwa für Flugzeuge herstellen, und diese dann nochmal transportieren und in Tanklagern speichern.

Das reicht am Ende auch als komplettes saisonales Backup, wobei das durchaus Zeit hat. Wenn die verbliebenen fossilen Kraftwerke nur noch gelegentliches saisonales Backup machen, dann haben wir unser Problem schon zu 90% oder 95% gelöst.



Kommentar vom 03.01.2024 00:36
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/die-wissenschaft-vom-freien-willen-wie-psychologie-hirnforschung-und-gesellschaftliche-praxis-zusammenpassen/#comment-86461

@Axel Krüger 02.01. 19:02

„Statt Synapsenzustand kann man auch Bewusstseins-/Denkzustand sagen. Und der ändert sich recht zügig…“

Ich stell mir das eher so vor, dass Bewusstsein/Erlebniswelt auf Basis des Synapsenzustandes laufen, dann aber ein sehr konkretes „Austauschsignalgewitter“ sind. Dieses wirkt dann wieder auf die Synapsenzustände zurück.

Jetzt kommt es allerdings auch drauf an, welche Synapsen in welchen Bereich man meint. Gedächtnis und Fähigkeiten aller Art machen sicher das meiste aus, und ändern sich dann von Tag zu Tag wirklich nur sehr, sehr langsam. Geht es um ein aktuelles Projekt, an dem man gerade über Stunden arbeitet, dann formt sich wohl recht schnell was sehr aktuelles heraus, auch mit neuen Synapsen in ganz bestimmten Bereichen. So kommt man allerdings auch nur erst über Monate und Jahre zu wirklichen persönlichen Fortschritten.

„Kommt aber halt darauf an was man denkt.“

Das macht dann letztlich auch die Willensfreiheit aus. Womit man sich beschäftigt, was man lernt, wie man an die Dinge herangeht entscheidet letztlich auch über die Qualität der eigenen Entscheidungen.

Persönlichkeit ist auch kein festes Faktum, das angeboren ist. Sie hat eine Geschichte und eine Zukunft, und großen Einfluss auf das eigene Schicksal, und darauf, was man so anrichten kann.

Öfter kommt es auch darauf an, zu wissen, wen man fragen kann, oder wo man nachlesen kann, wenn man ein Problem hat.



Kommentar vom 02.01.2024 15:15
https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/balkonanlage/#comment-61192

@Hauptartikel

„Bei jährlich eingespeisten 650-700 kWh ….. Der Hersteller gibt allerdings 30 Jahre Leistungsgarantie. Laut Datenblatt wird nach 15 Jahren ein Abfall der Effizienz auf 90-95% des Anfangswerts erwartet.“

Wenn Sie entsprechend auf 30 Jahre 600 kWh pro Jahr rechnen, dann sind das über die gesamte Lebensdauer 18.000 kWh. Bei einem Anschaffungspreis von 800 € kommt man dann auf 4,44 ct / kWh. Bei Privatverbraucherpreisen von um die 30 ct / Kwh unschlagbar günstig. Wobei natürlich der ins Netz eingespeiste Strom ein Geschenk an die Versorger sein kann. Aber Ihnen geht es ja nicht ums Geld.

Und solange es noch nicht so viele PV-Anlagen gibt, dann kann der eingespeiste Strom direkt von den anderen Stromkunden in der Nähe genutzt werden. Speicher machen dann noch keinen Sinn. Erst wenn fast jede geeignete Fläche genutzt wird, dann machen auch eigene Speicher Sinn. Und wenn dann z.B. Lithiumbatterien in vielleicht 5 oder 10 Jahren nur noch halb so viel kosten wie jetzt, dann könnte es sich finanziell und energetisch lohnen, eine PV-Anlage mit eingebautem Speicher anzuschaffen. Und je größer, desto besser.

@Holzherr 02.01. 01:07

„Deshalb muss ein Land wie Deutschland wenn schon Windenergie nutzen und nicht Solarenergie.“

Klar ist Windenergie in Deutschland ertragreicher, aber Sonnenenergie liefert zu anderen Zeiten, und beides kann sich deswegen durchaus ergänzen. Außerdem stören Windräder so manchen, und PV-Anlagen eher wenig. Es kann auch sein, dass PV die nächsten Jahre schneller billiger wird als WKA.

So oder so, im Moment und die nächsten Jahre macht jeder Zubau Sinn. Die Altkraftwerke stehen, und liefern Backup. Batteriespeicher in E-Autos und später Wasserstoff werden dann erst mit wesentlich weiterem Zubau der klimaneutralen Primärenergieproduktion aktuell.

Was jetzt schon in jedem Fall sehr hilfreich ist sind neue Stromtrassen und noch mehr Offshore-Windparks. Je weiträumiger die erneuerbaren Quellen vernetzt sind, desto mehr ergänzen sie sich gegenseitig, und erfordern entsprechend weniger Speicherkapazitäten, bzw. reduzieren immer mehr die Laufzeiten der Backupkraftwerke.

Ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht doch mehr Fahrradverkehr und autonom fahrende Sammeltaxis in Zukunft sehr viel besser wären, als dass dann irgendwann jeder sein eigenes E-Auto hat. Anstreben würde ich das jedenfalls nicht. Wenn es unvermeidlich ist, und die Menschen weiterhin ihr Statussymbol vor der Tür wirklich brauchen, dann ist das so. Speichern ginge jedenfalls auch anders.

Insbesondere würden die frei werdenden Mittel an Geld, Arbeitskräften und Rohstoffen jede Menge Möglichkeiten bieten, wenn der Bestand an Privatautos deutlich kleiner würde. Und so würde in den Städten zudem noch reichlich Platz frei.



Geschriebener, aber nicht hochladbarer Kommentar vom 02.01.2024 00:53
https://scilogs.spektrum.de/meertext/cop28-in-dubai-zwischenstand/

@Bettina Wurche 01.01. 17:59

„Ein Geoengineering mit Schwefelsäure würde zu großflächigem sauren Regen führen, das wäre genau das, was Wälder, Kalkriffe und andere Ökosysteme und Organismen jetzt noch brauchen – der Todesstoß.“

Hier bei Spektrum.de gab es neulich einen entsprechenden Artikel zum Thema.

So weit ich das richtig gelesen haben sind die nötigen Schwefelmengen für Land und Meer unbedenklich. In die Stratosphäre eingebrachte Schwefelsäure würde einige Jahre dort bleiben, und dann erst wieder runter kommen. Was wir früher über Kohlekraftwerke vor der Zeit von Rauchgasentschwefelung in die Luft geblasen haben, war ein Vielfaches, und kühlte dabei nur wenig, weil es bodennah ausgebracht wurde und deswegen schon nach ein paar Tagen wieder runter kam.

Die nötigen Mengen hängen dann natürlich davon ab, wieviel gekühlt werden muss und auch über welche Zeiträume.

„Die Kipppunkte sind Points of No Return.“

Definitiongemäß klar. Wenn aber vorerst nur 20 Meter von Grönlands Eisschilds abschmilzt, dann ist das eben noch kein richtiger Kipppunkt. Der kommt dann erst über hunderte von Metern langsam aber sicher zustande, bis es eben wirklich kein zurück mehr gibt.

„Da die globale Erwärmung sich außerhalb unseres Erfahrungshorizontes bewegt, ist im Moment selbst mit den besten Modellen schwierig abzuschätzen, wie es genau weitergehen wird.“

Entsprechend dieser Unsicherheiten sollte man gucken, auf jede Option irgendwie vorbereitet zu sein, auch was eher günstige Möglichkeiten betrifft.

„Im Moment schreitet die Erwärmung jedenfalls wesentlich schneller voran, als befürchtte/erwartet.“

Neben El Ninjo sollen auch Schwefelbeschränkungen bei Schiffstreibstoffen zu den hohen Temperaturen der Meere in 2023 einen Beitrag geleistet haben.

„Darum wäre ich mit Zahlen sehr vorsichtig.“

Wie wollen wir die Dinge einschätzen, wenn nicht mit zahlenmäßigen Abschätzungen?

„Intakte Ökosysteme wie Korallenriffe und Ozeanböden speichern großen Mengen CO2.“

Da kennen Sie sich vermutlich gut mit aus. Wieviel ist das, und was kann sich da mit mehr CO2 und mehr Wärme im Meer dran ändern?

„Es gibt jede Menge Lösungen und gute Konzepte, die auf dem Tisch liegen und sofort umgesetzt werdne könnten. Es fehlt nur der Wille dazu.“

Öfter braucht das aber auch Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe. Was allerdings alles gleichzeitig zur Verfügung stände, wenn wir unseren Konsum überprüfen würden. Nur, wer macht das wirklich?



Kommentar vom 01.01.2024 15:48
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/die-wissenschaft-vom-freien-willen-wie-psychologie-hirnforschung-und-gesellschaftliche-praxis-zusammenpassen/#comment-86441

@Axel Krüger 31.12. 07:44

„Alle konditionierten Phänomene sind also durch Momenthaftigkeit in dem Sinne gekennzeichnet, dass sie in ständiger Abfolge entstehen und vergehen, während sie das Bild einer scheinbar statischen Existenz vermitteln.“

Derweil es aber auch tatsächliche Kontinuität gibt. Der Kontostand ist recht beständig, und die unaufgeräumte Wohnung wartet lästig und penetrant darauf, aufgeräumt zu werden. Und der aktuelle Synapsenzustand des eigenen Gehirns ist definitiv gegeben, und ändert sich von Tag zu Tag nur wenig.

Was bleibt ist Geld verdienen, die Wohnung aufräumen und sich weiterführende Gedanken zu machen.



Kommentar vom 01.01.2024 14:53
https://scilogs.spektrum.de/meertext/cop28-in-dubai-zwischenstand/#comment-2102

@Bettina Wurche 31.12. 17:51

„Viele Klimaforschende denken, dass wir einige jetzt die sogenannten Triggerpunkte (Kipp-Elemente) überschreiten. Die bedeuten ja, dass sich das Geschehene – also die Zufuhr an Wärmeenergie – nicht wieder zurückdrehen lässt.“

Dies dürfte dann aber in der angegebenen Bandbreite der Klimamodelle für ein Verdopplung der Treibhausgaskonzentrationen enthalten sein, also diese 2.0° bis 4.5°. Das ist eben vermutlich nach wie vor sehr schwer zu berechnen.

Was die Kipppunkte betrifft, die schon bei 1.5° ausgelöst werden könnten:

Die Eisschilde auf Grönland und der Westantarktis würden um 100 m zurückgehen, wenn dort über 50 Jahre pro Jahr 2 m Eis schmelzen. Das würde dann deswegen dort lokal 1° wärmer werden. Das scheint mir wenig genug zu sein, dass wenn hier die weitere Erwärmung doch noch gestoppt werden kann, dass das dann durchaus reversibel sein kann.

Was die Korallenriffe betrifft, da Frage ich mich wie das denn wieder auf das Klima zurückwirken kann. Was bleibt ist freilich die ökologische Katastrophe, die das Korallensterben wäre.

Was aber noch bleibt ist das Auftauen des Permafrostes mit entsprechenden Methanemissionen. Hier können wir aber wenigstens noch hoffen, dass das doch eher langsamer geht, und dass wir gleichzeitig mit der Energiewende noch rechtzeitig vorwärts kommen.

Angesichts dieser enormen Schwierigkeiten müssten wir eigentlich die Energiewende deutlich schneller anfassen. Das wäre allerdings nur möglich, wenn wir auch unseren Konsum reduzieren, weil dann eben auch die nötigen Mittel an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen frei werden. Ich fürchte, dass das so schnell nichts wird.

Was dagegen durchaus helfen würde, wäre das Ausbringen von Schwefelsäure in der Stratosphäre. Das wären in jedem Fall vergleichsweise sehr billig. So könnten wir aber von den Kipppunkten wegbleiben, bis wir unser Emissionsproblem gelöst haben und nach etlichen Jahrzehnten in Wäldern, Wiesen und Äckern den Kohlenstoff wieder gebunden haben.

Was eventuelle unerwünschte Folgen einer Schwefelsäurenkühlung betrifft, so scheint mir das unwesentlich unsicherer zu sein, als die weitere Erwärmung zuzulassen. Und auch ganz jenseits von Klimaerwärmung und eventueller Kühlversuche ist das Wetter immer gut für Kapriolen. Es ist dann eigentlich eher ein juristisches Problem, wenn eben Wetterextreme aufgrund von Kühlversuchen durch Schwefelsäure auftreten. Wenn das von selber passiert, gibt es keinen Streit, wer hier eventuell haften soll.

Ich sehe hier dennoch Lichtblicke, was technische, soziale und demografische Kipppunkte betrifft:

1. Rein technisch gesehen könnten PV, WKA und weiteres demnächst billiger als fossile Alternativen werden, und entsprechend werden die dann sehr schnell weltweit und überall in rasantem Tempo eingesetzt.

2. Falls technisch möglich, könnten selbstfahrende Sammeltaxis den Großteil der Privatautos ersetzen.

3. Sozial gesehen könnten die Menschen einsehen, dass sie auch weniger arbeiten können, wenn sie Verschwendungen wie Privatautos, Fernreisen und übergroße Wohnungen vermeiden.

4. Außerdem könnte die Weltbevölkerung innerhalb der nächsten 50 Jahre in eine immer schnellere Schrumpfung übergehen. Dann brauchen wir weniger Äcker und Weiden, entsprechend könnten wir ziemlich viel aufforsten, und Acker und Wiesen so bewirtschaften, dass sie zur Kohlenstoffsenke werden.

5. Wenn es dann noch gelingt in großem Stil Bakterienkulturen zu züchten, die mit grünem Wasserstoff gefüttert werden und beliebige Mengen Nahrung bereitstellen, ohne Flächen und Wasser zu benötigen, dann sieht die Lage grundlegend besser aus.

Also, so finster sieht das doch gar nicht aus. Meine ich zumindest. Entsprechend frohes neues Jahr allerseits.