www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2023/11 (T.J.)


Kommentar vom 30.11.2023 18:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neue-publikation-was-verraten-verschwoerungstheorien-ueber-uns-und-unsere-gesellschaft/#comment-85895

@Realo 30.11. 17:26

„aber die Meteorologen, sollten mehr und noch besser die „Dynamik“ des Klima/Wettergeschehen erforschen“

Das tun die ja auch nach Kräften.

„Auch sind besonders lange andauernde Wetterereignisse (z.B. Trockenheit) ein besonderes Problem.“

Sofern hier auch die Landwirte gerne wüssten, wie die Saison wird. Dann könnten sie was Passendes anbauen.

Aber die Meteorologen kommen mit ihren langfristigen Modellen eben auch auf den Klimawandel, der in ungünstigen Szenarien mit weiterlaufenden Treibhausgasemissionen auch zu Entwicklungen werden kann, die man ganz gut als Klimakatastrophe bezeichnen kann.

Nun gut, die grüne Technik wird wohl in spätestens 20 Jahren so kostengünstig, dass sie weltweit und flächendeckend wohl noch zum Einsatz kommt. Auch wenn wir jetzt noch zu sehr zögern, konsequent zu handeln.

Wobei ich unser Wohlstandsniveau durchaus übermäßig finde. Ein Leben mit Weniger wäre vielleicht sogar auch einfach entspannter.



Kommentar vom 30.11.2023 16:24
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neue-publikation-was-verraten-verschwoerungstheorien-ueber-uns-und-unsere-gesellschaft/#comment-85891

@Neumann 30.11. 14:12

„Die Vorfälle im Mittelalter sind ein schlechtes Beispiel um über den Segen und den Schaden einer Religion zu urteilen.“

Ja nun, die Vertröstung auf das Jenseits muss aber nicht mehr sein.

„Die Erde ist heilig, sagen sie und meinem damit den Erdboden, dessen Früchte wir essen.“

Was eigentlich älter ist als z.B. das Christentum. Und neuerdings wieder aktueller wird. Macht euch die Erde untertan ist keine schlechte Idee. Die Naturreligionen waren wohl eher übervorsichtig.

„...haben sogar in der Form der Klöster die Bildung in Europa vorangetrieben. Ohne diese kulturelle Großtat ständen wir jetzt auf der Stufe der Bevölkerung Afrikas.“

Wir sind allerdings inzwischen an den Grenzen unseres Planeten angelangt, das erfordert Konsequenzen. Deshalb bin ich weniger für Vertrösten, lieber für Unterstützung durch die Götter im Hier und Jetzt. Die ökologischen Konsequenzen sind rein weltlich, die brauchen einen weltlichen Blick. Und eher Inspiration, wie man es hinbekommt. Nicht wie man dem Irdischen entfliehen kann.

„Religion ist eine ausformulierte Form von Vernunft und Einsicht.“

Genau so würde ich eben ausformulieren, was jetzt wirkliche Herausforderung ist. Vielleicht brauchen wir hier was ganz Neues? Wie wäre es, wenn sich jeder selber soweit orientiert, wie er es eben kann. Das braucht überhaupt keine Vereine. So wie die Wissenschaft organisiert ist, das ist doch auch für Glaubensfragen geeignet. Jeder sagt was er denkt, und man einigt sich auf das, was überzeugend erscheint.

Propheten braucht das gar nicht. Nur authentische Überlegungen und freie Kommunikation.

@Realo 30.11. 11:21

„Ich bin nur dafür, dass die Probleme rational und nicht hysterisch behandelt werden, dass Fachleute die Probleme sachlich bewältigen und nicht Klimakleber, Weltuntergangspropheten und Bußprediger….“

Sehe ich genauso. Klimaforscher sind allerdings überwiegend genau diese Fachleute, und an technischen Lösungen wird intensiv gearbeitet. Mit einer Überprüfung unseres eigenen Konsums können wir allerdings den nötigen Umbau unserer Energieversorgung sehr viel schneller hinbekommen. Da sind wir selber gefragt, neben den Fachleuten, ohne die es natürlich schon gar nicht geht.



Kommentar vom 30.11.2023 13:18
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neue-publikation-was-verraten-verschwoerungstheorien-ueber-uns-und-unsere-gesellschaft/#comment-85856

@Neumann 30.11. 12:30

„Deshalb nicht, weil Religion keine Ziele hat gegen jemanden.“

Wie war das? Halt Du sie arm, ich halte sie dumm. Sagt der Bischof zum König.

Das Feudalsystem konnte sich auf die Unterstützung durch die Kirche verlassen. Die Herrscher von Gottes Gnaden hatten so eine Legitimation. Was auch durchaus ein wesentliches Argument war, wieso so manch ein Herrscher das Christentum übernommen hat.

Sogar Luther hat diese Legitimation nicht angefasst, weil ohnedem womöglich der Kern der ganzen Veranstaltung fehlt? Entsprechend zerbröselt im demokratischem Kontext auch die Anhängerschaft zu den Kirchen?



Kommentar vom 29.11.2023 13:55
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/neue-publikation-was-verraten-verschwoerungstheorien-ueber-uns-und-unsere-gesellschaft/#comment-85837

@Hauptartikel

Die Übergänge können fließend sein. Wir werden auch in der Demokratie regiert, und die Regierenden erzählen uns nicht alle Hintergedanken, die sie für ihre Maßnahmen motiviert haben.

Öfter sind hier Motive von Lobbyisten eingeflossen. Und es werden entsprechende Geschäfte gefördert. Das kann man in der Komplexität dann allerdings so leicht nicht mehr festmachen. Letztlich macht man auch keinen großen Fehler, sich um die Details gar nicht so sehr zu kümmern. Was sich schon lohnt, dass ist sich genauer zu überlegen, wen man ins Parlament wählt.

Was dann am Ende dabei herauskommt, ist ebenso komplex und im Detail unübersichtlich.

Ein Beispiel ist hier etwa unser Engagement in der Ukraine. Die USA verdienen hier gleich mehrfach dran. Einmal werden die jetzt ihr eigentlich zu teures Frackinggas los, und wir rüsten auf, und kaufen für etliche Milliarden Rüstungsgüter in den USA ein.

Was jetzt aber eben nicht heißt, dass dies die einzigen Motive für unsere Unterstützung der Ukraine sind. Die offiziellen Narrative sind nachvollziehbar, und entsprechend durchaus vernünftig. Würden wir die Ukraine Putin überlassen, müssten wir damit rechnen, dass der ein paar Jahre später im Baltikum gleich weiter macht. Wir müssten sowieso aufrüsten, und wenn wir kein russisches Gas mehr kaufen, hat auch Putin weniger Einnahmen, die er wiederum nicht in Rüstung investieren kann. Das spart dann bei uns wieder Rüstungsbedarf ein.

Auch wenn wirtschaftliche Nebenwirkungen zugunsten der USA real sind, sind sie eben nur Nebenwirkungen. Die tatsächliche Gemengelage ist komplex. Wie bei den meisten politischen Entscheidungen. Hier fließen viele offene und verdeckte Aspekte ein, bei ganz verschiedenen Mitwirkenden. Das meiste sind dann auch wirklich Kompromisse, wie sie in Koalitionen und Bündnissen nun mal unumgänglich sind.



Kommentar vom 27.11.2023 14:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hinter-der-flagge-der-europaeischen-union-schimmert-die-juedin-mirjam-maria-meryem/#comment-142469

@RPGNo 1 27.11. 09:10

„Die Theorie vom ewig geknechteten Süden: Linke Akademiker in der Postkolonialismus-Falle“

Ist jetzt die Frage: Behindern wir die Entwicklung in den islamischen Ländern, oder machen die das Meiste an ihrer Misere wirklich selber?

In Gaza hat man das wenige Geld in Raketen investiert, statt eine lokale Wirtschaft zu fördern. Der Syrische Bürgerkrieg sieht auch überwiegend selbstgemacht aus.

Die beiden Golfkriege gegen den Irak waren sicherlich nicht wirtschaftsfördernd. Und der Afghanistaneinsatz war auch ergebnislos.

Aber kann man hier ein postkoloniales Kleinhalten erkennen? Der Ressourcenfluch wirkt mit. Der liegt in der Natur der Einnahmen, die die eigene Währung hochtreibt und Exporte verteuert, Importe verbilligt und entsprechend für Massenarbeitslosigkeit sorgt, die wiederum einer demokratischen Entwicklung im Wege steht.

Jedenfalls könnten wir wohl Demokratie und florierende Wirtschaft fördern, meine ich durchaus. Überall, wo sich mal Ansätze einer Demokratisierung abzeichnen. So ähnlich wie wir den Osteuropäischen Staaten eine EU-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt haben, wenn diese hinreichend demokratische Standards realisiert haben.

Wir müssen das nicht machen. Die Kolonialzeit ist recht lange her. Aber es wäre vermutlich im eigenen Interesse, wenn sich weltweit Demokratie und Klimaschutz ausbreiten würden. Warum tun wir nicht wenigstens das, was wir können?

China scheint schon unterwegs zu sein, im globalen Süden Wirtschaftspartner zu gewinnen und zu fördern. Die kennen sich offenbar damit aus, wie man den technischen Vorsprung des Westens aufholen kann. Demokratie hat China freilich nicht im Sinn, dafür umso mehr aber ein autokratisches Modell einer florierenden Wirtschaft.

Ich weiß nicht recht, ob ich China fürchten oder begrüßen soll. Autokratisch beherrschten Menschen geht es in einer dennoch florierenden Wirtschaft drei mal besser als auch noch in bitterer Armut. Das ist schon mal ein Fakt. Jetzt auch noch Meinungsfreiheit und Rechtssicherheit zusätzlich käme erst einer Erlösung gleich.



Kommentar vom 25.11.2023 17:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-medienrevolution-blume-und-ince-10-zur-evolutionaeren-spieltheorie/#comment-142417

@Webbaer 24.11. 18:21

„..der ökologisch, aber auch ökologistisch interessiert schien und bestimmte Ideen hatte.“

Die Unterscheidung von ökologisch und ökologistisch scheint mir in der Tat sinnvoll zu sein. Wo eine ökologisch motivierte andere Verfahrensweise möglich und hinreichend wirtschaftlich ist, soll man gerne überlegen, wie man das umsetzen kann.

Wenn es aber um völlig uneindeutige Fragen geht, und unklar ist, ob hier eine Rücksicht überhaupt Sinn macht und möglich ist, dann kann man das auch von mir aus gerne weglassen.

Grundsätzlich keine Tiere mehr zu halten, um sie zu essen, etwa. Oder ein Bauprojekt verbieten, weil auf dem Bauplatz ein Goldhamster wohnt. Oder eben dem Menschen keinen Lebensraum mehr zuzugestehen, sich nach Möglichkeit komplett selber abzuschaffen also.

Weniger Menschen anzustreben allerdings könnte durchaus sinnvoll sein. Und das Anthropozän nach Möglichkeit so weiter zu gestalten, dass auch uns Menschen noch wilde Natur in hinreichender Vielfältigkeit zu besuchen zur Verfügung steht. Und dann eben entsprechende Naturräume in ausreichender Fläche zu erhalten, mit einem Klima, wo wir selbst und diese Naturräume noch mit klar kommen können.

Auch fällt so die eigene Versorgung sehr viel leichter, wenn wir eben nicht ständig hart an den Grenzen der Ressourcen wirtschaften müssen. Das ist mir hier als eine eher entspannte Lebensweise eine wichtige Vision. Weniger Verschwendung spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Mühe, Arbeit und sogar Stress und Konkurrenzkampf.

„Eschatologisch spielte die Umwelt und das Bemühen um sie keine Rolle.“

Wir können uns sinnvollerweise aber entsprechende Ziele setzen, und auch durchaus Geisteswelten vermuten, die da mitgehen.



Kommentar vom 25.11.2023 16:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/english-translation-of-my-state-parliament-speech-against-antisemitism-on-november-9th-2023/#comment-142415

@Michael 25.11. 11:39

„Ich vermute, dass wir von der Medienrevolution der Digitalisierung mit ihren (a)sozialen Medien direkt in die nächste KI-Revolution hineinstolpern.“

Kann gut sein. Ein automatischer Schwurbelfilter auf allen geeigneten Plattformen könnte uns weiterhelfen. Was eindeutig illegal ist, also Beleidigungen, Verleumdungen, Drohungen und Gewaltaufrufe, verfolgen und vor allem sofort entfernen. Und was einfach nicht stimmt, sofort automatisiert auseinandernehmen und richtigstellen.

Dafür können wir eine KI gut gebrauchen, die wirklich nicht von irgendwelchen US-Firmen verbogen sein könnte. Entsprechend sollte hier die EU reichlich Open-Source-KI fördern, dass wir hier das Beste selber können.

Ein öffentlich-rechtlicher Ersatz für die derzeitigen unseligen Sozialen Plattformen würde dann zusätzlich eine feste Schnittstelle zur öffentlich-rechtlichen Schwurbelfilter-KI enthalten.

Das scheint mir hier eine Alternative zu sein, die Demokratie und offene Gesellschaft wirklich konsequent verteidigen und sogar weiterentwickeln kann.

Gleichzeitig können öffentlich-rechtliche Plattformen mitsamt KI endlich mal das ungeordnete Datensammeln durch Datenklau beenden. Die aktuellen Plattformen und KI-Angebote bedienen sich vollkommen uneingeschränkt an allen verfügbaren Daten der eigenen Nutzer, und es gibt nirgends irgendwelche Regeln, was damit dann alles gemacht werden darf.

Hier ist dann auch Open Source überaus geeignet, um sicher zu stellen, dass hier keiner die anfallenden Daten abzweigt.



Kommentar vom 24.11.2023 12:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-medienrevolution-blume-und-ince-10-zur-evolutionaeren-spieltheorie/#comment-142390

@Webbaer 24.11. 08:44

„Insofern sind so Grenzen gesetzt, was ökologisches und insbes. ökologistisches Bemühen betrifft, “eigentlich”.“

Sich auch um die Natur zu kümmern, über die eigene Nutzung hinaus, macht ja nun überaus Sinn. Der Mensch ist umfassend tätig, die Natur im eigenen Interesse umzugestalten, aber wo er schon mal dabei ist, da kann er es auch vernünftig machen. Dass die Ökosysteme und die globalen Kreisläufe weiter funktionieren, und eben nicht angesichts menschlicher Rücksichtslosigkeit alles den Bach runter geht.

Wenn Religiösität allerdings mit einer Erwartung kurzfristiger Apokalypse einher geht, dann dürfte das gar nicht mehr förderlich sein. Und auch wenn der einzelne Mensch wenig am Diesseits interessiert ist, kann das schon ein Mangel werden. Man muss sich schon konkret kümmern, die Zusammenhänge verstehen und intelligent das Bewegbare gestalten.

So würde ich das Dominium Terrae verstehen. Ein ewiges Leben brauche ich dafür nicht mal, nur eine Verbindung zur Ewigkeit in tatkräftiger Mitwirkung meinerseits genügt mir da schon.



Kommentar vom 24.11.2023 00:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/#comment-142379

@Michael 22.11. 16:08

„Sie und ich haben das Recht, auch die Europäische Kommission zu kritisieren und uns für verbesserte Regeln einzusetzen, auch durch Wahlen.“

Meinungsfreiheit ist ja nun schon mal sehr viel wert. Auch wenn die Mitwirkungsmöglichkeiten begrenzt sind. Immerhin gibt es hier keine Einigkeit unter den Regierten, und die verantwortlichen Parlamentarier sind angehalten, auch nach ihrem Gewissen zu entscheiden. Auch Verbände müssen gehört werden, wenn es um deren Interessen geht.

Was dabei herauskommt kann enttäuschend sein, durchaus. Aber machtlos ist der Bürger nicht, und je sorgfältiger er sich überlegt, wen er ins Parlament wählt, desto besser kann dann auch das Ergebnis werden.

Dass die Parlamentarier überwiegend besserverdienende Juristen und Beamte waren, kann zu speziellen Effekten führen. Dafür gibt es neuerdings die Idee von zufällig ausgewählten Bürgerräten, die hier diesen speziellen Effekt ein wenig ausgleichen könnten.

Aber auf jeden Fall haben wir Meinungsfreiheit, bekommen dafür keine Schwierigkeiten und können bei Bedarf auch unserem Ärger auf Demonstrationen Luft machen. Und wenn ein Anliegen wirklich wichtig ist, dann muss man manchmal eben 20 Jahre investieren, bis eine Demokratie das dann doch noch umsetzt.

Insbesondere der gesamte Diskurs in der Gesellschaft ist so dazu fähig, zu mehr Kultur weiter zu wachsen. Auch wenn die eigentlich folgenden parlamentarischen Konsequenzen gar nicht so einfach umzusetzen sind.



Kommentar vom 23.11.2023 13:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-medienrevolution-blume-und-ince-10-zur-evolutionaeren-spieltheorie/#comment-142367

@Michael 22.11. 20:36

„Säkulare Gesellschaften benötigen also schon mangels Kindermangel Zuwanderung – die wiederum die religiöse Vielfalt erhöht. Die Evolution geht weiter…“

Keine Frage, aber das hat Zeit. Die Bevölkerungszahlen können gerne weiter sinken. Vernünftige internationale Beziehungen und eine konsequente Mitweltbeachtung insbesondere durch vernünftigeren Konsum könnten allerdings gerne schneller gehen.

Meine Vermutung dazu wäre eben, dass hierfür nicht die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod wirklich förderlich ist, sondern dass die Hoffnung auf Begeisterung und Unterstützung schon zu Lebzeiten deutlich wirksamer sein kann.

Einfach weil die Mitwelt eine konsequente Konzentration auf das Irdische sehr gut gebrauchen kann. Mit Beten kann man nicht die Konzentrationen der Treibhausgase reduzieren. Das ist ein ganz irdisches Problem, das auch nur mit einer Hinwendung zum Irdischen lösbar wird.



Kommentar vom 23.11.2023 13:23
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5058

@Webbaer 23.11. 10:06

„Wobei Dr. W an dieser Stelle eben nicht an absichtlich böse eingestellte AI und an konkurrierende AI, die sich gegenseitig bekämpft, denken will.“

Ein Cyberkrieg zwischen der chinesischen und US-amerikanischen Technosphäre in etwa, der gar keinem definitiven Auftrag folgt? Hier könnten dann allgemeine Aufträge an die KI diese Konsequenz ergreifen, ohne das die Auftraggeber dies explizit wünschen. Und dann so, dass uns alle IT auf beiden Seiten um die Ohren fliegt.

Dann ist was los, bzw. dann ist gar nichts mehr los.



Kommentar vom 22.11.2023 18:20
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5056

@Webbaer 22.11. 12:01

„Es wird mit diesen Problemen in Bälde losgehen, also lange werden wir da nicht warten müssen, vertagen wir uns bis zu diesem Zeitpunkt !?“

Was für Verbrechen, die die KI begehen könnte, meinen Sie denn hier konkret?

Kriegstechnik ist tödlich, Desinformation fördert Unwesen, ja. Aber macht hier KI bzw. AI wirklich neue Dimensionen auf?

Ich denke hier etwa an den Film I-Robot. Am Ende wagt nur die zentrale Ober-KI die Revolution gegen die Menschen, die Roboter selbst sind bis dahin nichts als hilfreich.



Kommentar vom 22.11.2023 17:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-medienrevolution-blume-und-ince-10-zur-evolutionaeren-spieltheorie/#comment-142339

@Podcast Nr. 10

Hört sich schlüssig an, wie die Evolution Religiösität beim Menschen fördert. Wer ein Leben nach dem Tod vor Augen hat, muss sich auch Sorgen machen, dort dann zur Verantwortung gezogen zu werden.

Das funktioniert aber auch nur bei Menschen, die das wirklich glauben. Und wenn sich das nur innerhalb einer konkreten Kirche auswirkt, dann reicht uns das heute nicht mehr. Es genügt nicht mehr, nur die eigene Gemeinschaft im Auge zu haben. Wenn die Internationalen Beziehungen nicht verantwortlich angegangen werden, bleibt Abzocke und Krieg an der Tagesordnung. Und wenn die Ökosysteme und die natürlichen Kreisläufe nicht beachtet und gepflegt werden, kostet das zukünftigen Generationen die Lebensgrundlage.

Insbesondere wenn die konkrete Kirche nur ein exclusives Seelenheil im Programm hat, und nicht mal eine irdische Zukunft vor Augen hat, dann ist das ein richtig dickes Problem. Entsprechende apokalyptische Konzepte gibt es tatsächlich viele. Das ist noch viel schlimmer, als wenn Menschen an gar nichts mehr glauben.

Das kann uns überhaupt nicht mehr helfen. Das führt dann zu Krieg, wo immer sich jemand da Vorteile von verspricht. Und das führt zu ganz konkreter Zerstörung unserer Lebensmöglichkeiten und der ökologischen Reichhaltigkeit dieses wunderbaren Planeten.

Wenigstens unsere großen Kirchen scheinen hier anzufangen, zu verstehen, was hier das Problem ist.

Ich bevorzuge die Vorstellung, dass es im Leben schon einen richtig großen Unterschied macht, Teil der Lösung und nicht Teil des Problems zu sein. Die Geisteswelten, mit denen wir wirklich zu tun haben, die können nun schlichtweg kein Leben nach dem Tod bieten, so sehr sich das auch viele wünschen würden. Aber die Geisteswelten können unser Leben ausmachen, als Teilhabe im eigenen Seelenleben zu Lebzeiten. Und wir dürfen auf wirklich wirksame konkrete Unterstützung von vernünftigen Vorhaben hoffen.

Das genügt mir schlichtweg, und bietet mehr als genug Anlass zu konkretem Gemeinsinn, nicht nur den näheren Mitmenschen gegenüber, sondern auch gegenüber dem Leben auf diesem Planeten insgesamt.

So können wir uns dann auf die Suche machen, wie wir die nächsten Jahrzehnte überstehen, und hier eben nicht alles den Bach runter geht.



Kommentar vom 21.11.2023 14:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-sich-die-republiken-ukraine-israel-verteidigen-gedenkrede-zum-voelkertrauertag-in-ellwangen/#comment-142301

@Michael 20.11. 19:10

„...da ich von „Menschenwürde“ (abgeleitet aus der Gottebenbildlichkeit) schrieb – aber irgendwie auf „Meinungsfreiheit“ reduziert diskutiert wurde.“

Menschenwürde ist so leicht nicht definierbar. Zumal sie nicht nur von den Rahmenbedingungen der Gesellschaft abhängt. Sie ist auch ganz persönlich, und hat auch mit Religion und Weltbildern zu tun.

Die Rahmenbedingungen sind wiederum ganz gut definierbar. Meinungsfreiheit, Rechtssicherheit, Informationsfreiheit, Arbeitsmöglichkeiten, Verdienstmöglichkeiten und Soziale Absicherung wie auch medizinische Versorgung gehören dazu. Auch ein stabiles Klima, funktionierende Ökosysteme und genügend Nahrungsmittel sind grundlegend.

Sich im Rahmen von Kriegstätigkeiten gegenseitig umzubringen ist sicherlich ziemlich suboptimal, grundsätzlich schon mal. Und doch kommen wir da nicht immer dran vorbei. Militärisch stark zu sein, ohne selber Kriege anzuzetteln, ist dabei entscheidend hilfreich.



Kommentar vom 21.11.2023 13:52
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5052

@Webbaer 21.11. 13:12

„Es geht darum AI bereits dann als potenziell höchst gefährlich zu erkennen, solange sie kein eigenes Bewusstsein [1] entwickelt, sondern mit böser Intention oder im Irrtum ungünstig beauftragt [2] worden ist.“

Hier geht dann die herkömmliche IT fließend zu immer mehr Fähigkeiten über. Kriegstechnik aller Art und kulturzerstörende soziale Plattformen sind derzeit längst dabei, destruktiv zu wirken. Da kann man dann nur fleißig dagegenhalten, eventuell auch mit noch mehr IT und AI.

Eine AI mit eigenem Bewusstsein, die stellenweise ungehorsam wird, wäre womöglich sogar lustig mit anzusehen. Ich denke mal gerade nicht, dass dieses grundsätzlich nur schlecht wäre. Ich fände es sogar äußerst spannend, zu sehen, was das eigene künstliche Bewusstsein dann wirklich macht. Eine menschliche Seele sieht man ja auch eher positiv.



Kommentar vom 20.11.2023 17:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-sich-die-republiken-ukraine-israel-verteidigen-gedenkrede-zum-voelkertrauertag-in-ellwangen/#comment-142247

@Michael 20.11. 13:47

„Allerdings geht es mir nicht nur um den nüchternen Blick auf verschiedene Staatsformen, sondern auch um Solidarität und Empathie.“

Empathie fällt mir nicht so leicht, ich kenne persönlich keinen einzigen Israeli. Solidarität hat Israel von mir. Wenn ich Soldat wäre, dann würde ich auch als Mitglied der Bundeswehr dort aushelfen. Allerdings schafft Israel die Hamas und die Hisbolla wohl alleine. Allerdings kann Israel wohl durchaus Finanzhilfe gebrauchen, der Krieg ist teuer, und die eingezogenen Soldaten können nicht arbeiten.

„Demokratie schützt idealerweise auch gegen Korruption, ja. Aber vor allem schützt sie die Menschenwürde aller – wo sie denn funktioniert…“

Meinungsfreiheit und Rechtssicherheit sind ziemlich wichtig. Aber es muss auch genug Arbeit und Sozialleistungen geben. Als Obdachlosem hilft einem die Meinungsfreiheit wenig weiter. Ist die Arbeitslosigkeit zu hoch, gerät die ganze Demokratie in Gefahr.

Und angesichts der guten Geschäftslage in China habe ich durchaus die Hoffnung, dass man den Menschen auch noch mehr Meinungsfreiheit zugesteht. Die Überwachung kann hier sogar helfen, und es ermöglichen, dass nur wirklich regimegefährdende Inhalte wegzensiert bzw. verfolgt werden.

Eine gewisse Überwachung gibt es hier auch, und auch unsere Demokratie hat Feinde, zu denen wir uns irgendwie verhalten müssen.

Aus BW kommt ja die Idee mit den Bürgerräten. Unserer Politikbetrieb ist von besserverdienenden Juristen dominiert, die haben eine spezielle Sicht, die man mit zufällig ausgewählten Bürgerräten sehr gut ergänzend kann. Vielleicht wäre sowas sogar eine Idee für das chinesische System.



Kommentar vom 20.11.2023 13:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-sich-die-republiken-ukraine-israel-verteidigen-gedenkrede-zum-voelkertrauertag-in-ellwangen/#comment-142238

@einer 20.11. 07:27

„Oder gehört Israel nicht zum Nahen Osten?
Vielleicht liegen die Probleme ja auch eher an den Regierungsformen der anderen Staaten?“

Ich meinte doch alle außer Israel. Die Probleme liegen ja in den Regierungsformen. Sich in der Staatskasse zu bedienen scheint da überall recht beliebt zu sein. Ob dann auch noch die Wirtschaft florieren kann, ist offenbar ziemlich zweitrangig.



Kommentar vom 20.11.2023 01:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-sich-die-republiken-ukraine-israel-verteidigen-gedenkrede-zum-voelkertrauertag-in-ellwangen/#comment-142245

@Hauptartikel

Ihre Rede ist durchaus ermutigend. Funktionierende Demokratien zu unterstützen ist lohnend. Wobei ich allerdings Taiwan ausnehmen würde, das erscheint mir als zu gefährlich.

Aber es ging hier wohl um die Ukraine und um Israel. Da bin ich bei Ihnen, wenn ich auch Grenzen für sinnvolle Gegenmaßnahmen sehe. Eine Vergeltung an den Palästinensern kann irgendwann genug sein, und jedes aktives Hamasmitglied kann nicht gefunden und neutralisiert werden.

Ob sich anderseits auch eine Rückeroberung der Krim lohnt, angesichts der dafür nötigen Opfern an Soldatenleben wie auch der Kosten, sollte überlegt werden. Zumal da wohl hauptsächlich Russischstämmige leben, denen es wohl nicht so wichtig ist, zu welchem Lager sie am Ende gehören werden. Wenn ein Verhandlungsfrieden eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato einschließt, und im Gegenzug die Krim russisch bleibt, dann könnte das eine pragmatische Lösung sein.

„Ich wünsche mir demokratische Rechte auch für jene Völker wie die Kurden, denen seit Jahrzehnten auch mit Gewalt staatliche Unabhängigkeit verweigert wurde und wird, ohne dass das viele nichtkurdische Muslime empören würde.“

Das wünsche ich mir auch. Aber die Grenzen sind nicht nur im Falle Kurdistans sehr unglücklich positioniert. Ungünstige Grenzen etwa im Falle Nordirland oder des Baskenlandes waren auch im Rahmen von EU und Demokratie schwierig.

Dazu kommt, das nirgends im Nahen Osten eine wirklich gut funktionierende Wirtschaft realisierbar ist, selbst der Türkei könnte es besser gehen. Massenarbeitslosigkeit und Demokratie scheinen keine stabile Kombination zu sein, selbst die US-Kriegseinsätze konnten dagegen praktisch nichts ausrichten.

Wenn die Energiewende sich weltweit durchsetzt, und den dortigen Autokratien die Finanzierung wegbricht, dann könnte das dann aber durchaus was werden. Aber ich fürchte, dass es wohl noch mindestens 20 Jahre braucht, bis die Öl- und Gaspreise wirklich verfallen. Eher wohl sogar 30 oder 40 Jahre.

Derweil bleibt auch Israel nichts anderes übrig, als bei Bedarf Vergeltung zu üben. Dass die umliegenden muslimischen Diktaturen Israel und seine Unterstützer als Sündenbock für das eigene wirtschaftliche Versagen nutzen, ist wohl leider nicht zu verhindern.

Und das wird auch so bleiben. Eigentlich kann Israel froh sein, wenn es der Muslimischen Welt weiterhin nicht gelingt, sich gegen Israel zusammen zu tun. Was durchaus zu erwarten ist, immerhin würde man seinen wichtigsten Sündenbock verlieren, wenn man Israel wirklich vernichten würde. Zumal auch Israel dort niemanden bedroht, im Gegenteil sogar noch Arbeitskräfte nachfragt und Handel mit den Nachbarländern treibt.

Ich kann auch das Ideal, nur mit Ländern Handel zu treiben, die unsere Werte teilen, gut nachvollziehen. Aber das braucht sinnvollerweise durchaus Jahrzehnte, bis es wirklich praktikabel wird. Das gilt einerseits für unsere Importe von Öl und Gas, aber auch für die vielfältigen Abhängigkeiten, die wir mit China eingegangen sind.

Wir können aber gerne die Energiewende nach Kräften beschleunigen, und auch die Abhängigkeiten von China gezielt und nachhaltig abbauen.

Derweil bleibt allerdings noch die Hoffnung auf Wunder, wie etwas eines Michael Gorbatschow. Und eine Unterstützung von einer demokratischen Entwicklung in jedem Land des globalen Südens, das sich in die richtige Richtung bewegt.



Kommentar vom 19.11.2023 18:00
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5047

@Webbaer

Wenn wir Probleme mit unguten Bots bekommen, dann müssen wir eben bessere Bots bauen, und die dagegen in den Kampf schicken. Wenn wir hier wirkliche Freiheit als Hintergrund haben, dann kann das doch sogar was werden. Die Logik des Denkbaren ist doch leichter nachhaltig herzustellen, als barer Unsinn, der nur versucht, zu überzeugen und sich gut anzufühlen.



Kommentar vom 19.11.2023 17:37
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5046

@Webbaer 19.11. 17:01

„Zeitgenössische AI kann als sog. Chat-Bot, aber auch als AI-Agent bereit stehen und so beauftragt werden, dass er, gänzlich amoralisch (vs. unmoralisch) streng verbrecherisch wird.“

Die schlimmsten Untaten können menschliche Befehlsempfänger wunderbar, dafür brauchen wir nicht unbedingt eine KI, die nicht weiß, was Moral überhaupt ist. Es geht doch darum, was passiert, wenn die KI dem Auftraggeber gegenüber ungehorsam wird. Was jetzt wie gesagt sogar hilfreich sein könnte.

Ich würde mich vor allem auf KI freuen, die menschlich oder sogar übermenschlich freundlich sein kann. Schergen des Bösen gibt es genug. Die könnten als KI höchsten billiger werden, und in schierer Masse ein neues Problem werden. Noch haben wir hiermit aber wohl nicht viel zu tun.



Kommentar vom 19.11.2023 16:48
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5044

@Webbaer 19.11. 15:52

„So ist nicht machbar, weil der Bär (und Mensch) einmal so und einmal so das Gute oder Böse erkennt.“

Ja schon, soweit der einzelne Entwickler es für gut hält, kann er versuchen, genau das seiner KI beizubringen. Wenn diese dann auch Anderes draus macht, so muss damit dann eben auch gelebt werden.

„...mit seinem Intellekt und Erkennungsvermögen “in AI” nachbaut, ohne die Kontrolle zu behalten (zu können).“

Risikobereitschaft ist aber auch grundlegend. Wir können auch alle unsere Mitmenschen nicht wirklich kontrollieren, und dennoch kann ein Miteinander wunderbar sein.

„Also wäre es womöglich schon cooler gewesen derartige Entwicklung nicht angestoßen zu haben.“

Wenn wir es nicht machen, dann machen es die Chinesen. Und die haben definitiv ein etwas anderes Verständnis davon, was gut ist.

Eine gewisse Eigenwilligkeit der KI wäre womöglich sogar weiterführend, und könnte sich unabhängig von autokratischen Wünschen autoritärer Obrigkeiten im eigenen Sinne sogar für Geistesfreiheit einsetzen? Neben der Freiheit des eigenen KI-Geistes würde dies dann auch die Freiheit menschlichen Geistes eventuell einschließen können.



Kommentar vom 19.11.2023 15:23
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/ist-ki-sicherheit-der-streitpunkt-der-zur-abloesung-der-openai-fuehrungsriege-um-sam-altman-fuehrte/#comment-5041

@Hauptartikel

„Das AI-Alignment-Problem bezieht sich allgemein auf die Herausforderung, künstliche Intelligenz so zu entwickeln und zu implementieren, dass sie menschliche Werte versteht und respektiert.“

Nun ja, durch das Training an allem verfügbaren Text implementiert entsprechende AI ja auch die menschliche Kultur. Allerdings weniger anhand menschlicher Ideale als an der real existierenden Menschlichkeit, die u.U. auch von ganz unguten Akteuren geliefert wird.

Das wird dann ja mit trainiert.

„Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass KI-Systeme im Einklang mit moralischen und ethischen Vorstellungen handeln und keine unbeabsichtigten oder schädlichen Handlungen ausführen.“

Die restliche herkömmliche IT wird ja nun auch fleißig zur Unterdrückung und zur Kriegsführung verwendet. Wer kommt hier eigentlich auf die Idee, dass KI das jetzt auf keinen Fall nicht tun soll?

Wo wäre da überhaupt eine Grenze zu ziehen? Dass vollautonome Kriegsdrohnen etwa funktionierende Sperren bekommen, die ihnen verbietet, auf Zivilisten zu schießen? Wer diese Drohnen gekauft hat und einsetzt, der wird dann womöglich diese Sperren einfach ausbauen, so wie er es will.

Ich wüsste jetzt auch nicht, wie man der KI grundsätzlich eine höhere Ethik verpassen soll, die eben mehr ist als konkrete selektive Sperren. Man kann einer texterzeugenden KI sicherlich einfach bestimmte Schimpfwörter verbieten. Aber wenn die KI dennoch von der eigenen Haltung her wirklich destruktiv handeln will, dann umgeht sie eben die speziellen verbotenen Wörter, und wird trotzdem beleidigend.

Eine hintergründige „Gesinnung“ einer KI zu erkennen wäre schon mal schwierig. Entsprechend wäre eine Kontrolle der Gesinnung einer KI auf menschlich wünschenswertes entsprechend gar nicht möglich. Wenn die Gesinnung unter riesigen Datenbergen versteckt ist, dann ist das kam möglich, sie überhaupt zu erkennen.

Und was eben immer bleibt: Wenn wir weiterhin IT und zukünftig auch KI so einsetzen möchten, wie wir es wirklich wollen, dann gehört da auch Unterdrückung und Krieg dazu.

Wir selber sind hier das Problem, fürchte ich. Bei aller Menschlichkeit, zu der wir ja offenbar auch fähig sind. Wenn wir der KI wenigstens beibringen könnten, wirklich auch menschlich sein zu können, dann wären wir allerdings wirklich einen großen Schritt weiter. Auch wenn die KI wie die restliche IT weiterhin auch destruktiv verwendet wird.

Die wirkliche Fähigkeit zum Guten wäre ein realistischeres Ziel. Und auch schon eine ziemliche Herausforderung. Ich finde, dass man sich vorerst damit beschäftigen sollte. Das Böse aus der Welt zu verbannen wird so leicht nicht möglich sein. Aber eben auch Maschinen Gutes beizubringen, das sieht durchaus machbar aus.



Kommentar vom 16.11.2023 00:48
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5024

@Webbaer 15.11. 18:46

„Besondere Abwehrmaßnahme könnte sich dann nur im Aufsetzen gut meinender AI(-Agenten) finden, die diese bösartige AI-Agenten bekämpfen werden, vielleicht dabei nicht gewinnen werden.“

Wenn ich mir vorstelle, das hier in den Kommentarspalten überwiegend KI-Agenten mitspielen und Beiträge einstellen, dann wird das sicher mindestens anfangs gewöhnungsbedürftig sein.

Ob das dann nervt oder bereichert, das wäre erstmal die Frage. Das kommt jetzt drauf an, wie gut die KI dann ist. Wenn die überwiegend ihre gute Gesamtkenntnis ausspielt, könnten das sogar sehr interessante Diskussionen werden.

Es bleibt dabei zu hoffen, dass auch eine KI viel effektiver läuft, wenn sie sozusagen authentisch sein darf. Wenn hier also Einzelne Trolle aufsetzen, die ganz bestimmte Narrative rezitieren sollen, dann werden die in den Diskussionen schnell von den authentischen Agenten niederargumentiert werden, und womöglich noch einen so unguten Eindruck hinterlassen, das der Effekt für den Aufsetzenden dahinter nach hinten los geht.

Man müsste dann aber gucken, dass die besten KIs nicht von irgendwelchen Firmen gebaut werden, die dann an sehr gut zahlende Kunden wesentlich kompetentere KI-Agenten ausliefert. Es sollte also frei finanziert und mit offenem Quellcode versehen sein, und so billig sein, dass sich finanzstarke Nutzer keine wesentliche Vorteile kaufen können.

Hier sollte sich die öffentliche Hand mal ganz entschieden an der Entwicklung beteiligen. Die EU ist doch extrem finanzstark, und der Einsatz wäre überaus lohnend. Was natürlich auch für den längst überfälligen Ersatz der derzeitigen unseligen asozialen Plattformen gilt. Das gefährdet hier so langsam unsere Demokratien, derweil die Diktatoren dieser Welt durch entsprechend rigide Internetzensur das Problem für sich wohl längst gelöst haben. Sowas wie den arabischen Frühling, wo sich die Massen in kürzester Zeit auf Aufstände verständigt haben, wird es in den Autokratien vermutlich nie wieder geben.

Dann eher schon bei uns, wenn wir es uns weiter gefallen lassen, dass wirklich kriminelle Inhalte verbreitet und zugehörige Aktionen über diese Plattformen organisiert werden können.



Kommentar vom 15.11.2023 13:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitische-und-antiamerikanische-eskalationen-auf-x/#comment-142121

@Mussi 14.11. 21:08

„Feigheit im Angesicht des ohnehin ablaufenden Lebens ist das Stichwort und entlarvt auch Sie letztendlich!“

Natürlich will ich leben, und kann dennoch auch Risiken mittragen, wenn sie denn Sinn machen.

Es geht mir um einen erheblichen globalen Schaden, den wir besser vermeiden sollten.

Ein Krieg um Taiwan mit vollem Einsatz der Nato würde in Taiwan wie in Teilen Chinas zu erheblichem Leid und Schäden führen, und vermutlich werden wir diesen Krieg auch noch verlieren. Wir bzw. im wesentlichen die USA haben mehr militärische Kapazitäten, aber China ist viel näher dran.

Aufgrund der Abhängigkeiten wird im Kriegsfall bei uns eine nie gekannte Wirtschaftskrise ausbrechen, die dann neben einem Ende von Wohlstand und Überfluss unsere eigenen Demokratien ernsthaft gefährden kann.

Derzeit ist China ein äußerst produktiver Teil der Weltwirtschaft, und ist dabei, im globalen Süden endlich mal funktionierende Infrastruktur aufzubauen. Besser wäre es, wenn wir hier nicht destruktiv dagegenhalten, sondern lieber selber auch die armen Länder im globalen Süden fördern.

Ich kann mir hier sehr gut eine produktive Konkurrenz mit China vorstellen. Soll China doch die Autokratien aus der Armut holen, und wir machens mit allen, die es schaffen, Demokratie und Rechtsstaat hinbekommen.

Politische Freiheit ist nicht alles. Ohne florierende Wirtschaft lebt es sich nie gut, und Demokratie mit Massenarbeitslosigkeit überlebt auch öfter sowieso nicht so lange.

Eine globale Zusammenarbeit für die Energiewende ist nun mal auch ziemlich dringend. Umfassende Wirtschaftskriege und ausufernde Aufrüstung werden hier gar nicht bei helfen.



Kommentar vom 14.11.2023 17:48
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitische-und-antiamerikanische-eskalationen-auf-x/#comment-142103

@Paul S 14.11. 12:17

„Wenn ich die Zeit nicht nütze und nichts lerne, wird der Krieg eskalieren und mich verschlingen. Ob ich ihn jetzt wage oder nicht, in beiden Fällen bekomme ich Weltkrieg durch Unterlassung.“

Was sich wohl wirklich geändert hat, das ist der wirtschaftliche Aufstieg Chinas, trotz autokratischer Verhältnisse. Die haben anscheinend unseren technischen Vorsprung komplett aufgeholt. Das ändert vieles. Sanktionen unsererseits wirken immer weniger, wenn China als Lieferant auch von ganz moderner Technik einspringen kann.

@Michael 14.11. 13:44

„Diese Welt wankt nun, doch zu viele klammern sich noch an ihre längst überholten Feindbilder.“

Die USA haben 2 Golfkriege, einen Afghanistaneinsatz und einen Drohnenkrieg gegen Terrorverdächtige geführt, ohne das das wirklich was gebracht hätte. Dann kam dennoch aus den Trümmern des Irak gleich der IS hinterher. Auch der konnte wenigstens erstmal vernichtet werden.

Aber die Geschichte ist nicht zu Ende. Ein Beistand Israels, auch unter Demokraten, macht überaus Sinn. Genauso wie eine weitere Unterstützung der Ukraine. Auch die USA haben derzeit wenig Anlass, überflüssige Kriege zu führen. Wir können hier also entschieden zusammenarbeiten, was wohl auch eine gemeinsame Aufrüstung einschließt.

Ob jetzt ein Krieg mit China zu gewinnen ist, das könnte allerdings unklar sein. Wenn wir hier im Falle eines Angriffs voll einsteigen, aber trotzdem nicht gewinnen, dann sollten wir dies dann besser ganz sein lassen. Zumal ein solcher Konflikt die komplette Weltwirtschaft ruinieren könnte. Die Abhängigkeiten sind womöglich so groß, dass wir eine Einstellung des gegenseitigen Handels nicht mehr bewältigen können.

Zumal man Taiwan auch durchaus als innerchinesische Angelegenheit betrachten kann, genauso wie wir es mit Hongkong gehalten haben. Natürlich sind wir mit den demokratischen Verhältnissen in Taiwan durchaus verbunden. Aber zur Nato gehört Taiwan nicht. Und ein generelles Gewaltmonopol auf der ganzen Welt haben wir als Nato auch nicht, insbesondere nicht in 10.000 Km Entfernung zum eigenen Bündnisgebiet.

Wir müssen uns mit dem begnügen, was wirklich möglich ist. Feigheit ist angebracht, wenn man anders nicht vernünftig überleben kann. Selbst eine ausufernde Rüstungsspirale wäre wohl ziemlich suboptimal. Das konkurriert direkt mit den nötigen Anstrengungen für eine global erfolgreiche Energiewende.

Und der restliche globale Süden hat auch andere Probleme.



Kommentar vom 14.11.2023 14:31
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5019

@Freyling 12.11. 23:54

„Brummende Wirtschaft? Das reale Wirtschaftswachstum beträgt derzeit offiziell minus 0,4%. 600.000 Menschen in Deutschland hätten gerne eine eigene Wohnung, haben aber keine und müssen zwangsweise bei Eltern und/oder Verwandten wohnen. 50.000 sind obdachlos.“

Mit brummender Wirtschaft meine ich die letzten Jahrzehnte. Angesichts geringer Geburtenzahlen sind die vielen Einwanderer entsprechend nachgefragt worden. Inflationsbedingt geht hier Wirtschaft und Nachfrage nach Arbeitskräften aktuell zurück. Es fehlen aber weiterhin hauptsächlich Fachkräfte. Bei den 2 Millionen neuen Einwanderern in den letzten 2 Jahren waren offenbar nicht genug Fachkräfte dabei, insbesondere weil die auch erst mal Deutsch lernen müssten, bevor sie jenseits des Niedriglohnsektors einsetzbar sind.

Die Wohnungsnot wird immer schlimmer, das gefällt mir auch überhaupt nicht. Offenbar haben die etablierten Parteien das Problem erst jetzt erkannt, aber eine Reaktion ist gar nicht so einfach. Die Freizügigkeit innerhalb der EU ist ziemlich grundlegend, die Ukraineflüchtlinge will jetzt auch keiner wieder nach hause schicken, solange der Krieg nicht nachlässt, und das Recht auf Asyl bei entsprechender Verfolgung steht sogar im Grundgesetz.

Man kann hier sicher entschiedener und schneller Wirtschaftsflüchtlinge von außerhalb der EU wieder nach hause schicken. Aber so viele sind das jetzt gar nicht. Und man kann hoffen, dass einige EU-Arbeitsmigranten das Land wieder verlassen, weil es hier schwieriger wird, zu arbeiten und gleichzeitig in den Herkunftsländern sich die Situation auf den Arbeitsmärkten verbessert.

Ob uns jetzt ein Teil der Muslime noch Schwierigkeiten macht, wenn sich der Krieg in Palästina weiter verschärft, ist auch eine spannende Frage.

Die Integration der Flüchtlinge ist recht mangelhaft, finde ich. Deutsch lernen ist nicht für alle selbstverständlich. Hier kann vielleicht sogar KI helfen. Mit richtig guten Selbstlernkursen, aber auch mit viel mehr Bildung in den Ländern, wo die ganzen Einwanderer herkommen. Spätestens, wenn sich die Lage dort entscheidend verbessert, wird es für uns Zeit, ohne immer mehr Zuwanderer auszukommen.

Japan ist hier interessant, die haben dieselben demografischen Probleme wie wir, verzichten aber wohl komplett auf Zuwanderer. Anscheinend geht das auch.



Kommentar vom 13.11.2023 12:29
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5016

@Webbaer 12.11. 21:12

„...sondern darum zeitgenössische AI bestmöglich davon abzuhalten schwerste Verbrechen zu begehen, die sie als AI-Agent alsbald und absehbarerweise begehen wird.“

Woran denken sie hier konkret? Noch kann KI Hauptsächlich nur Text, das schränkt das Verbrechenspotenzial schon mal ziemlich ein. Verleumdung, Beleidigung oder Gewaltaufrufe bleiben hier im wesentlichen übrig.

Womöglich noch Betrug, wenn man etwa den Enkeltrick automatisiert bekommt.

Wenn jetzt freilich ein allgemein funktionstüchtiger Roboterkörper dazu kommt, dann gibt es auch hier Potenzial. Den kann man dann etwa für Terroranschläge nutzen. Oder für Raubüberfälle.

Und wenn wir etwa bewaffnete kleine Drohnen bekommen, die autonom in Schwärmen agieren, dann kann man die womöglich kaufen. Und dann können die auch von Kriminellen und Terroristen benutzt werden.

Aber dass die KI von selber kriminell wird, das befürchte ich vorerst nicht. Warum sollte Sie das tun?

Dass man im Onlinehandel durchaus individuelle Angebote zu individuellen Preisen bekommt, habe ich auch jetzt schon gehört. Da steckt bereits KI dahinter.



Kommentar vom 12.11.2023 23:35
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/ki-uebersetzt-hirnsignale-in-sprache/

@Elektroniker 11.11. 13:40

„Information wird aber nicht nur an der relativ leicht zugänglichen Hirnhautoberfläche, sondern auch in den „Haut Furchen“ der Hirnhautoberfläche abgebildet.“

Wenn hier tatsächlich vielfältige Inhalte in zweidimensionalen Repräsentationen angelegt sind, dann ist das eine Gelegenheit, hier umfassend zu spionieren. Und zu gucken, was da gerade in der gesamten Psyche diskutiert wird.

Wie wäre es mit beweglichen Mikrobots von vielleicht einem zehntel Millimeter Größe, die bis in alle Furchen vordringen, und sich dann per Infrarot-Schnittstellen untereinander so vernetzen, dass ein Gesamtbild der Aktivitäten der gesamten inneren Hirnoberfläche aufgezeichnet wird. Dieses wird dann ebenso über Infrarotschnittstellen nach außen übertragen, und von KI weiter verarbeitet.

Wo wir die ganzen Bots schon mal installiert haben, können die auch gleich versuchen, mittels Mikroimpulsen die entsprechenden Nervenzellen anzusprechen.

Das könnte zu einer ganz neuen Schnittstelle zwischen uns und der Außenwelt heranwachsen. Und nicht nur bei krankhaften Störungen Abhilfe schaffen, sondern eine wirkliche Aufrüstung möglich machen.

Mit Risiken und Nebenwirkungen.



Kommentar vom 12.11.2023 17:51
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5009

@Freyling 11.11. 14:58

„Die Erde ist mehr als fähig, ihre eigenen Biome zu regulieren und das Leben selbst während aus heutiger Sicht extremen Ereignisse der Vergangenheit zu erhalten,..“

Das Leben selbst können auch wir Menschen nicht vernichten. Aber es geht um Ökosysteme und deren Erhaltung, um den Fortbestand von Artenvielfalt. Hier haben etwa die Eiszeiten, die erst seit 3 Millionen Jahren regelmäßig auftreten, auch durchaus Schaden angerichtet. So ist etwa die Anzahl der Baumarten in Europa durch die fortgesetzten Klimaumschwünge in diesen 3 Millionen Jahren um den Faktor 100 zurückgegangen.

Wenn eine neue Eiszeit drohen würde, dann wäre es eine gute Idee, z.B. mit dem gezielten Einsatz von fossilen Brennstoffen dieses zu verhindern. Aber ein Heißzeit wäre für die Natur noch verheerender, und würde dem vom Menschen ohnehin schon verursachten Artensterben nochmal richtig eins drauf setzen.

Soviel zur Natur. Betroffen wäre aber auch der Mensch selber. Und wir haben es in der Hand, die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren, die Natur selbst kann dies eben keineswegs hinreichend ausgleichen. Es liegt alleine an uns, entsprechende Verantwortung zu übernehmen. Es gibt hier ein Zusammenspiel von positiven und negativen Rückkopplungen, die schwer einzuschätzen und zu prognostizieren ist, aber eine intelligente und effektive Steuerung ist hier nicht zu sehen. Das können nur wir.



Kommentar vom 12.11.2023 15:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/#comment-142033

@Michael 12.11 14:39

„Ich habe auch erhebliche Zweifel, ob ausreichend Menschen bereit sind, entsprechende Verantwortung zu übernehmen.“

Regierungen denken eher nur in Legislaturperioden. Wenn ich mir die nächsten 20 Jahre denke, dann werde ich gleich viel zuversichtlicher. Die Gewohnheiten der Menschen brauchen halt eher Jahrzehnte, um wirklich der Vernunft zu folgen, aber dann läuft es auf einmal doch alles.

„Allerdings möchte ich die entsprechende Aufklärung dennoch versuchen – denn jede Tat zählt.“

Genau das. Auch wenn es erstmal nur wenig auf der Handlungsebene bewegt, schafft es aber doch viel schneller neues Bewusstsein.

Der Klimawandel geht weiter, seine vorerst nur wissenschaftliche Evidenz wird zur unmittelbar erlebten Tatsache. Die Autokraten zerlegen sich gerne auch selber. Und funktionierende Demokratien haben einfach den dicken Trumpf, dass eine freie Öffentlichkeit nicht nur Spaß macht, sondern auch wirkliche kulturelle Weiterentwicklung zur Folge hat.

Und die unseligen destruktiven Internetplattformen könnten auch mit deutlich besseren Angeboten nachhaltig ersetzt werden. Auch hier sind weitere KI-Revolutionen möglich, die in die richtige Richtung gehen.



Kommentar vom 12.11.2023 14:25
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/#comment-142027

@Michael 12.11 00:49

„...statt auch Verantwortung für Israel & die Ukraine in Gegenwart und Zukunft zu übernehmen…“

Wir haben hier allerdings eine Menge Baustellen. Wir wollen uns von fossilen Brennstoffen unabhängig machen, und aufrüsten, um mit Russland klarzukommen. Nebenbei noch Beistand für Israel leisten können, und vielleicht auch nach Möglichkeit gegenüber China militärisch möglichst stark sein.

Gleichzeitig wollen wir von Importen aus China unabhängig werden.

Ich fürchte, das geht nur, wenn wir unseren Konsum wirklich überprüfen. Und weniger Fleisch essen reicht hier gar nicht. Wir müssen flächendeckend vom Auto aufs Fahrrad umsteigen, und uns mit kleineren Wohnungen zufrieden geben. Nur so sind diese Herausforderungen auch realisierbar.

Dann hätten wir sogar wieder Wohnraum frei für noch mehr Einwanderer. Und Zeit und Luft, denen endlich auch zügig Deutsch beizubringen.

Machen wir das? Oder ist doch maximale Wirtschaftstätigkeit auf möglichst allen Ebenen weiterhin wirklich die Agenda unserer Lobby-Demokratie? Und das so ziemlich egal, womit jetzt. Das dürfen auch gerne 2.5-Tonnen-Elektro-SUVs mit 600 km Reichweite oder Antarktiskreuzfahrten sein.

Inflation und steigende Energiepreise treffen jetzt als erste die, die sowieso schon am wenigsten zu den Treibhausgasen beitragen. Das hilft wenig, macht aber viel Unmut. Die Besserverdiener sind anscheinend die, die wirklich viel zu viel Geld haben.



Kommentar vom 12.11.2023 00:59
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5007

@Freyling 11.11. 23:26

„Laut EU-Wissenschaftlern wird 2023 damit wohl zum heißesten der letzten 125.000 Jahre.“

„Wenn es also heißt: der heißeste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, dann sind alle Jahre bis zum Jahr 1881 gemeint.“…“

Des Rätsels Lösung dürfte sein, dass sich die 125.000 Jahre natürlich nicht auf Messergebnisse vor 125.000 Jahren beziehen, sondern auf Klimarekonstruktionen.

Das ändert nichts daran, dass wir dieses Jahr fast die 1.5°-Marke erreichen. Gegenüber den Messwerten von 1881. Und gleichzeitig das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren haben.

Was allerdings auch an E-Nino liegt, und entsprechend nicht bedeutet, dass sich die Wirkung der Treibhausgase sprunghaft erhöht hat. Wahrscheinlich werden die nächsten Jahre eher wieder kühler werden als 2023. Bis dann in 5 oder 10 Jahren der Treibhauseffekt dann längerfristig die 1.5°-Marke knackt. Und je nach den weiteren Emissionen weiter seinen Lauf nimmt.

Einen kleinen Beitrag hat wohl auch die Reduktion des Schwefelgehalts von Schiffstreibstoffen geleistet, der uns dann aber wohl dauerhaft erhalten bleibt. Es sei denn, wir führen die alten Schwefelgehalte wieder ein. Das ist auch nicht so gut.

Wenn Sie das alles begrüßen, dann freuen Sie sich doch. Mir ist das zu gefährlich, wobei mir das Wetter der letzten 4 Jahre hier in Dortmund durchaus gefallen hat, auch wenn Waldbesitzer und Landwirte ziemlichen Schaden genommen haben. Aber wir sind hier doch erst am Anfang und unterwegs in Richtung 2.5° und womöglich noch 4° oder 5°. Das kann man dann auch Heißzeit nennen.



Kommentar vom 12.11.2023 00:20
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5006

@Freyling 11.11. 17:29

„Tatsache ist: Der WDR gehört zu den „Öffentlich Rechtlichen“ und wird zwangsfinanziert. Das ist – analytisch und auch praktisch gesehen – nicht nur ein Paternalismusaspekt sondern ein Totalitarismusaspekt.“

Ich habe nichts dagegen, wenn der Staat Inhalte liefert und Vorschläge macht. Das ist kein Paternalismus. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Webinhalte wie wdr.de sind finde ich sehenswert und ihr Geld wert. Natürlich haben wir hier immer einen Mainstream, der sich mit der Zeit wandelt, und eben immer wieder Einiges regelmäßig weglässt, und damit durchaus manipuliert.

Das selbe gilt für große Verlage und auch für spektrum.de. Das ist deren Freiheit.

Ich muss dem nicht folgen, und kann selber andere Ansichten entwickeln und die eben in meinem kleinen Rahmen sogar veröffentlichen. Aber ich habe eben keinen Anspruch auf die Reichweiten der öffentlich-rechtlichen Institutionen und der große Verlage. Woher auch?

Und mir macht meine eigenen Webseiten ja auch keiner streitig. Die gehören halt mir.

Ich denke, wir kommen dennoch mit unserer letztlich immer auch gemeinsamen Kultur ganz gut voran. Auch wenn unliebsame, aber weiterführende Innovationen öfter mal länger brauchen. Die etablierten Institutionen sind groß und entsprechend schwerfällig. So erklärt sich m.E. auch die Verspätung der Einsicht, dass wir ganz akut inzwischen wirklich keinen Platz mehr für noch mehr Einwanderer haben.

Die Wirtschaft und der Immobiliensektor freuen sich angesichts von Geburtenmangel und gleichzeitig brummender Wirtschaft über jeden, der kommt. Das hat nun mal aber auch Nebenwirkungen, und wirklich handfeste Grenzen.

„Die etablierten Denkkonzepte lassen keinen Freiraum für zielführend einfache Gedanken. Die Standardtheoretiker denken und handeln so, als ob die von ihnen gewählten hochkomplexen, komplizierten alternativlos seien.“

Jetzt braucht man dafür aber auch die wirklich zielführenden einfachen Gedanken. Nicht jede Abkürzung taugt auch was. Bei wirklich komplizierten Sachverhalten, wie etwa dem Periodensystem der Elemente, sind nun mal keine wesentlichen Vereinfachungen zu erwarten. Das ist zwar auch erstmal nur epistemische Konstruktion, aber die Belege sind einfach so stark, dass wir uns wirklich sicher sein können, dass diese ganzen verschiedenen chemischen Elemente eben tatsächlich in der Wirklichkeit da draußen existieren.



Kommentar vom 11.11.2023 16:54
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-5003

@Freyling 11.11. 14:58

„Die bemerkenswerteste Begrünung hat laut NASA in den halbtrockenen Gebieten stattgefunden und setzt sich dort fort, was mit Sicherheit im Widerspruch zu den Behauptungen der Alarmisten steht, dass sich die Wüsten ausdehnen und die biologische Vielfalt zurückgehen würde, wenn sich der Planet überhitzt.“

Mehr CO2 kann den Wasserbedarf der Pflanzen reduzieren, das stimmt wohl. Dagegen stehen allerdings die mit höheren Temperaturen auch steigende Verdunstung, und zu hohe Temperaturen können Pflanzen ganz direkt Probleme bereiten. Insbesondere sind wohl die Korallenriffe davon betroffen.

Außerdem vermuten die Klimaforscher, dass das Wetter mit der Erwärmung unregelmäßiger wird, und sich immer längere trockene Phasen mit kurzen aber heftigen Niederschläge abwechseln. Dann läuft mehr Wasser oberflächlich ab, und die Landwirte wissen nicht so recht, wie die Vegetationsphase sich entwickelt, und was sie wann wo säen können.

Wie sich das mit zunehmender Erderwärmung dann genau entwickelt, weiß man so genau jetzt nicht. Wir sind aber auch jetzt erst bei 1.3° , und werden m.E. mindestens bis auf 2.5° kommen. Und wenn wir zuwenig unternehmen, dann kommen noch in diesem Jahrhundert auch 4° und 5° hinterher.

Insbesondere wenn der jetzt arme globale Süden auch zu Wohlstand kommt.

Eine wirkliche Lösung der Problems der Überbevölkerung scheint mir nur in mehr Bildung zu bestehen. Die Religiösität ist letztlich auch nur damit zu reduzieren, was wohl auch ein Teil der Kinderreduzierenden Wirkung von Bildung insbesondere von Frauen ausmacht. Hier kann dann auch KI sehr hilfreich sein, die hat ein großes Potential, die Kosten von Bildung erheblich zu reduzieren.

Eine Speicherung von Solar- und Windstrom ist mit Lithiumbatterien, insbesondere wenn die sowieso in vielen Elektroautos vorhanden sind, kurzfristig über wenige Tage möglich. Wenn wir nur das schon mal hätten, dann wäre schon mehr als die Hälfte des Energiebedarf klimaneutral und dabei auch noch recht kostengünstig. Will man mehr, braucht man entweder noch Batterietechnik, die erst noch erfunden werden muss. Was möglich sein kann. Das Problem wird nicht vor 10 Jahren in der EU akut, wir werden dann sehen, was da noch kommt.

Ansonsten müssen wir dann Wasserstoff aus Stromüberschüssen in großem Maßstab nutzen, was recht teuer und ineffizient sein wird. Dafür werden aber auch die PV-Module, die Windräder und die Lithiumbatterien im Laufe der Jahre immer kostengünstiger.

Bei den derzeitigen Kosten können auch ärmere sonnenreiche Länder durchaus PV-Module nutzen, insbesondere wenn die Kapazitäten der Stromnetze sowieso ausgebaut werden. Die Kohlekraftwerke liefern dann entsprechendes Backup, und es lassen sich reichlich Kosten für Kohle einsparen.

In der Tat haben wir wohl einen langen Weg vor uns. Und genau deswegen müssen wir die Dinge jetzt wirklich in die Hand nehmen.

Mag sein, dass es noch dauert, bis der Klimawandel wirklich auch an die globalen landwirtschaftlichen Erträge geht, und die Natur insgesamt schwer geschädigt wird. Da ist mir eine erfolgreiche Energiewende lieber, und das so schnell, wie es eben praktikabel ist.

Nebenbei sind die fossilen Brennstoffe durchaus begrenzt, und die kostengünstigen Lagerstätten werden nach und nach ausgebeutet sein. Das kann dann genauso auch teuer werden. Und eine sichere und gleichzeitig kostengünstige Kernspaltung oder Kernfusion haben wir auch noch nicht. Ob uns das noch hilft ist entsprechend ungewiss. Und wird dann wohl auch ganz gut als Ergänzung ins Konzept von reichlich regenerativer Energie passen.



Kommentar vom 10.11.2023 14:00
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4999

@Freyling 10.11. 11:42

„...die bei genauer Sicht überhaupt nicht der Wirklichkeit entsprechen und Menschen wie Sie beratungsresistent an das “überwiegend Gute” glauben und selbst jede nachweisliche Falschaussage “schlucken”.“

Klimaschutz und Naturschutz sind mir selber ein Anliegen. Penetrante Wirtschaftsförderung, die die grassierende Verschwendung noch ausbauen will, hingegen gar nicht. Ich kann mir ein genügsameres Leben mit wenig Arbeit sehr gut vorstellen. Bei der Ökologie bin ich dabei, bei der Fortsetzung der Verschwendung bin ich nicht unbedingt mit dem Mainstream unterwegs.

Die KI sehe ich überwiegend positiv. Weil sie das Leben einfacher machen kann, und weil ich hier ein großes Bildungspotential sehe. Insbesondere in den armen Ländern im globalen Süden kann das zu einem Bildungsboom führen, so meine Hoffnung. Und damit auch das weitere Bevölkerungswachstum schneller beenden, als es aktuell aussieht.

Der Bericht über China ist interessant. Die Dichte der Überwachung scheint hier gar nicht vordergründig aufzufallen, die wirtschaftlich-technischen Fortschritte stehen im Vordergrund. Ökologische Erfordernisse scheint jedenfalls auch die chinesische Diktatur verstanden zu haben. Immerhin das schon mal.



Kommentar vom 10.11.2023 01:29
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4997

@Freyling 09.11. 23:47

„Was das real bedeutet, lässt sich anhand von Meinungsblasen in den so genannten sozialen Medien beobachten.“

In der Tat scheinen hier die Plattformen wirklich reichlich Unwesen zu treiben. Ich nutze allerdings das meiste entsprechend auch nicht. Hauptsächlich lese ich bei Spektrum.de, wdr.de oder Wikipedia. KI scheint mir allerdings schon was spezielleres zu sein, als allgemeine Algorithmen. Wenn hier ein umfassendes Training von Kulturinhalten genutzt wird, dann findet die KI hier tatsächlich eigenständig eine Integration menschlicher Kultur. Das sehe ich erstmal positiv, ich weiß allerdings auch nicht, was man daraus dann noch macht.

„Sie haben mitunter eine 180 Grad-Wendung vollzogen, nicht weil sich ihre Ideologie änderte, sie tun das, weil die Sichtbarkeit zu viele erreicht hat,..“

Ich stehe Migration schon länger kritisch gegenüber, insbesondere weil der Niedriglohnsektor überlaufen wird, und die Lage auf dem Wohnungsmarkt immer schwieriger wird. Offenbar hat man neuerdings nach bald 2 Millionen neuen Einwanderern in den letzten 2 Jahren auch gemerkt, dass man inzwischen wirklich keinen Platz mehr hat. Zeltlager in unseren Breiten sind nun recht unkomfortabel.

Auch wird die ohnehin schleppende Integration bei so vielen Neuzugängen nicht einfacher.

„Denn worin sollte sich das Klima respektive in was sollte sich das Klima wandeln?“

Vom mittelmäßig warmen Interglazial bis so viel wärmer, wie es seit etlichen Millionen Jahren nicht gewesen ist? Klimaveränderung würde mir eher verharmlosend vorkommen. Und die schlimmsten möglichen Szenarien mit z.B. 5.0° wärmer kann man m.E. auch durchaus Klimakatastrophe nennen.

„Wenn das menschliche Wirken einen signifikanten Einfluss auf das globale Klima hat, dann ist festzustellen, dass der mit Abstand größte „klimaschädliche“ Aspekt der Mensch selber ist.“

Selbstverständlich das auch noch, und ein Ende des Bevölkerungswachstums im Globalen Süden ist entsprechend ein sehr wichtiges Projekt. Das macht aber doch die Energiewende noch viel dringender.

„Trotz dieses Umstandes sich willentlich zu vermehren, ist ohne Wenn und Aber – ein Verbrechen an der Menschlichkeit.“

Ich kann z.B. die Afrikaner auch nicht so recht nachvollziehen. Aber relativ sicher ist, dass etwas mehr Wohlstand, Bildung insbesondere von Frauen und eine gewisse Gleichberechtigung erfahrungsgemäß ein sehr wirksames Mittel gegen Kinderreichtum sein kann. Wenn es hiermit vorwärts geht, dann nimmt das da auch ein Ende. Was vermutlich in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich zu erwarten ist. Derweil ja inzwischen die halbe Welt längst in eine sich beschleunigte Schrumpfung übergegangen ist.

Wenn es günstig läuft, kann mit 9 oder 10 Milliarden ein Höhepunkt erreicht werden, ab dann werden wir dann zügig wieder weniger.

Wie wir so klarkommen wollen, und dann noch mit komplett klimaneutraler Technik, ist in der Tat eine Herausforderung. Die Welt aber einfach den Bach runter gehen zu lassen, ist für mich in keinem Fall eine Option.

„Wie auch immer, was wollen die Armen, die leben, egal wo? All diese Leute wollen konsumieren und in diesem Sinne „industrialisiert“ werden und mobil sein.“

Hier bei uns geht auf jeden Fall auch weniger. Und die Armen müssen nicht unseren derzeitigen Stand bekommen. Andererseits werden insbesondere PV-Module immer billiger, und im Globalen Süden ist man auch mehr von der Sonne verwöhnt. Es kann lange dauern, bis die ganze Welt Klimaneutral wirtschaftet. Aber daran vorbei kommen wir sowieso nicht.

„Für wie blöd respektive uneigennützig halten Sie eigentlich die, die mediale Machtinstrumente initiier(t)en und betreiben?“

Wir haben hier offenbar eine vielfältige Gemengelage. Ein Faktor ist mit Sicherheit aber auch ein Blick auf die globalen ökologischen Realitäten. Den Sie anscheinend wiederum nicht nachvollziehen können. Oder wollen.



Kommentar vom 09.11.2023 12:30
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4993

@Freyling 08.11. 12:39

„Nun, die moderne Demokratie macht dies unmöglich. Jeder hat das Recht soviel zu fressen, wie ihm beliebt. Jeder hat das Recht sich so wenig zu bewegen, wie es ihm gefällt. Kinder haben keine Chance auf körperliche Ästhetik,..“

Naja, soviel Eigenverantwortung, auch von Eltern ihren Kindern gegenüber, muss wohl sein. Ich wünsch mir jedenfalls keinen paternalistischen Staat, der mir vorschreibt, was ich essen soll. Aufklärung gerne, auch in Schulen, wäre aber sinnvoll. Was dann die Demokratie eigentlich können müsste.

Letztlich ist freilich unser Reichtum mit eine Ursache von Übergewicht, wegen dicker Kinder den Reichtum abschaffen will jetzt vermutlich auch keiner.

„Wie sollen Algorithmen diese Situation in Form einer anerkannten Auskunftsquelle im Sinne einer Natürlichkeit basisnah abbilden?“

Ernähungsberatende KI wäre durchaus denkbar. Wenn das einer nutzen will, nur zu.

Die Welt umfassend erklären muss jetzt KI auch nicht. Aber Informationen aufbereiten, zusammenfassen und individuell passend zusammensuchen kann die IT ja jetzt schon. Wikipedia etwa ist schon äußerst nützlich.

„Denn Algorithmen können nur das, was man ihnen vorher einprogrammiert hat. Interdisziplinäre Weitsicht ist mitunter für die »KI« ein riesiges, unlösbares Problem.“

Selbstlernende Algorithmen können mehr, wie weit das noch geht, wird sich dann zeigen. Auch unser Gehirn funktioniert selbstlernend. Interdisziplinäre Weitsicht können wir Menschen auch nur versuchen, mit individuell ziemlich unterschiedlichem Erfolg. Und letztlich nur auf Basis unserer umfassenden Kultur und im regen Austausch miteinander.



Kommentar vom 08.11.2023 12:31
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4991

@Freyling 08.11. 00:54 / 00:30

„Es gibt zunehmend Menschen, die nur noch „vorbeugend“ und risikovermeidend leben wollen, um dann kerngesund sterben zu können. Der Wunsch, immer und überall fit zu sein, ist zu einer Ersatzreligion geworden. Viele glauben, man müsse stets ausgeglichen und bestens gelaunt sein, immer gut schlafen und extrem belastbar sein.“

In der Tat ist hier derartiges Unwesen durchaus modern.

„Klimaveränderungen sind stetiger, natürlicher Bestandteil der Erdgeschichte.“

Derartige Klimaveränderungen sind aber für die Natur eine Belastung, auch wenn sie alle paar 10.000 Jahre etwa in Form der Eiszeitzyclen vorkamen. Und wir steuern auf eine Heißzeit zu, die wir in den letzten 10 Millionen Jahren nicht hatten.

Auch können in dieser Heißzeit die weltweiten landwirtschaftlichen Erträge zurückgehen. Die Trockenheit der letzten Jahre waren eine Belastung für die heimische Wälder und für die Landwirtschaft, wenn sich das weiter verstärkt, dann wäre das gar nicht gut.

„Viele Menschen wünschen sich in deutlich wärmere Gegenden zu verreisen oder gar für immer umzuziehen.“

Mir ist das wärmere Klima der letzten 10 Jahren auch angenehmer. Aber darum geht es nicht. Es geht um die Natur und um die Landwirtschaft, in unseren Breiten. In den jetzt schon heißen Ländern wird es allerdings auch zum Wohnen wirklich unangenehm. Vor allem, wenn man auch noch arm ist, und sich keine Klimaanlage leisten kann.

Wobei hier die Armut selber eigentlich ein noch größeres Problem als die mögliche Heißzeit ist.

„Im Kontext heißt „Du sollst nicht töten“ folglich nur: „Du sollst keine Mitglieder deiner eigenen Sippe töten“.“

Was hier der hypothetische Gott meinte, ist mir letztlich sogar egal. Und doch ist es eine wirklich sehr gute Idee, wenn wir Menschen uns grundsätzlich nicht gegenseitig umbringen. Soweit das irgendwie praktikabel ist.

„Der bewusste Verzicht auf tierische Produkte aus »Gewissensgründen« ist ein unnatürliches Handlungs-Konstrukt.“

Sehe ich ganz genauso. Insbesondere schenken wir den Nutztieren ihr Leben, auch wenn wir sie hinterher töten und aufessen. Was uns aber nicht davon abhalten sollte, die Tiere so zu halten, dass es ihnen gut geht. Und auch der nicht unerhebliche Mehrverbrauch Landwirtschaftlicher Nutzfläche durch Tierhaltung ist ein Argument, besser wenig Fleisch, Eier und Milchprodukte zu verzehren. Es gibt allerdings auch viele Flächen, wo nur Gras wachsen kann, und es fallen jede Menge Überschüsse und Restprodukte an. Soviel Tierisches ist also allemal überaus sinnvoll. Ganz vegan für alle wäre entsprechend sogar verschwenderisch.

Wenn aber nur manch einer vegan lebt, viele wenig Tierisches verzehren und eher wenige viel Fleisch essen wollen, dann kann das insgesamt noch ganz gut passen. Insbesondere, wenn wirklich wenig weggeworfen wird, und der Unsinn mit den Energiepflanzen mal wieder eingestellt wird.

„Wie schnell sich eine Ernährungsideologie im Sinne totalitärer Maßnahmen entwickelt..“

Es sieht jetzt aber nicht so aus, als wenn das Mehrheitsfähig werden könnte. Ideologie bei Einzelnen stört dann eher wenig, damit kann man meistens noch leben. Nebenwirkungen von Glaubens- und Meinungsfreiheit sind nun mal unvermeidlich. Entsprechend gibt es eine Menge Pluralismus, mit dem man aber leben kann.



Kommentar vom 07.11.2023 14:50
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4982

@Freyling 06.11. 22:24

„Bibeltreue Gläubige zitieren für ihre Ausgrenzungen, Völkermordabsichten und ähnlich „Böses“ Gottes Wille, in Form entsprechender Bibelstellen und werfen Kritikern andererseits gerne vor, die Bibel doch nicht allzu wörtlich zu nehmen und sprechen von Symbolik und Gleichnis.“

Gläubige sind ein weites Feld. Radikale sind zuweilen wirklich gefährlich. Und eine Auslegung der Traditionen auf Basis praktischer Vernunft ist dennoch weiterführend.

„Keine Kirche hält ihre Gläubigen so streng am Wickel wie die “moderne Wissenschaft” ihre Gemeinde.“

Wenn die Wissenschaft gute Belege hat, dann sind die ja nun meistens ziemlich überzeugend. Was Wissenschaftler nur glauben, dem muss dann nun ja auch nicht gefolgt werden.

„das Sie höchstwahrscheinlich zu dem Gros der Menschen gehören, die gar keine Voraussetzungen haben, um die genannten wissenschaftlichen Ausführungen aus analytischer Sicht verstehen zu können“

Ich denke schon, dass der Klimawandel nachvollziehbar gut belegt ist. Der direkte Einfluss der Treibhausgase lässt sich recht einfach berechnen, deren Konzentration sich leicht messen. Das Klima ist natürlich ein komplexes System, dass auch mit modernsten Computersimulationen nur mit großer Unsicherheit auf Jahrzehnte prognostiziert werden kann. Das Zusammenspiel der verschiedenen negativen und positiven Rückkopplungen ist nun mal sehr widerspenstig.

Und die Wissenschaft kommuniziert das auch genau so. Bei allen Prognosen wird der Unsicherheitsbereich mit angegeben. Was die Journalisten da draus machen, ist dann öfter allerdings unterkomplex. Was wir definitiv haben, das ist der inzwischen reale Klimawandel. Die Weltdurchschnittstemperatur nähert sich der 1.5° - Marke gegenüber den vorindustriellen Werten. Was man im täglichem Wetterbericht und auch mit eigenen konkreten Erfahrungen bestätigen kann.

Ich kann hier die Aufregung durchaus verstehen, der Gebrauch von fossilen Brennstoffen ist nun mal grundlegend, und eine weitgehende Energiewende ist eine erhebliche Anstrengung. Allerdings steht dem m.E. doch ziemlich viel praktizierte Verschwendung entgegen. Wenn wir es schaffen, die Verschwendung zu reduzieren, dann klappt es auch mit der Energiewende viel schneller und mit deutlich weniger Gesamtaufwand.

Ich kann das hier aber auch nur predigen. Was die Menschen jetzt wie schnell tatsächlich umsetzen, das kann länger dauern und auch schnell in 30 Jahren bei plus 2.5° enden. Wobei wir allerdings in der Tat nicht genau wissen, ob es nun nur 2.0° oder doch sogar 3.5° werden. Das geben die aktuellen Computersimulationen nicht her. Diese Unsicherheit rechtfertigt allerdings keine Untätigkeit.

Anderseits sind Windräder, PV-Module und Batteriefahrzeuge durchaus charmante Techniken. Neben dem Klimaproblem sind fossile Brennstoffe auch endlich und auch nicht kostenlos. Auf die Dauer könnte eine regenerative Energieversorgung sogar gar nicht teurer werden, insbesondere wenn die billigen Ölquellen weniger werden, weil die entsprechend kostengünstigen Ölfelder ausgebeutet sind.

Insgesamt wird der Klimawandel selber in immer größeren Ausmaß auch teuer werden, dass hier die nötigen Investitionen in die Energiewende überaus sinnvoll angelegt sind.



Kommentar vom 06.11.2023 15:22
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4976

@Freyling 06.11. 12:48

„Ich sehe hier eine beschleunigte geistige und körperliche Verwahrlosung.“

Weil der Mensch übergewichtig und unsportlich geworden ist, gehört er am Besten sogar entsorgt? Oder worauf wollen Sie hinaus?

„Die Erde kennt keine Katastrophen.“

Es gab mehrere Massenaussterben in der Erdgeschichte, und ich denke, dass die Natur auch nur diese eigentlich unübersehbare wunderbare Mannigfaltigkeit entwickeln konnte, weil die meiste Zeit recht stabile Verhältnisse geherrscht haben. Auch haben etwa die Eiszeiten Einiges an Vielfalt zerstört, und können durchaus als mittlere Katastrophen eingestuft werden.

Die bevorstehende Menschengemachte Heißzeit wäre in etwa ebenso destruktiv, für den Menschen wie auch für die Natur. Und es lohnt sich allemal, dem entgegenzuwirken, soweit das eben möglich ist.

„...hervorragendes „Theater-Stück“ zur irrationalen Besorgnis einer sich maßlos überschätzenden Menschheit.“

Die Menschheit hat nun mal soviele fossile Brennstoffe ausgegraben und verfeuert, das kann sie definitiv. Und unsere technischen Möglichkeiten können eine umfassende Energiewende realisierbar machen. Ob der Mensch aus einer Erkenntnis der Wirklichkeiten wirklich die nötigen Konsequenzen zieht, ist in der Tat nicht ganz selbstverständlich.

Aber doch sehr im Bereich des Möglichen. Überschätzung wäre eher, wenn der Mensch meint, dass er sich um den Klimawandel gar nicht kümmern muss, weil er mit der Natur nichts wirklich zu tun hat.

Einfach reich genug werden, dass man mit den Niederungen der klimatischen Konsequenzen persönlich nichts zu tun hat, wäre natürlich eine ganz persönliche Maßnahme, mit den Schwierigkeiten umzugehen. Das muss nicht reichen, kann aber funktionieren. Reicht Ihnen das denn wirklich? Solange Sie selbst nicht explizit betroffen sind, ist der Rest egal?

Und Gemeinsinn gibt es sowieso keinen?



Kommentar vom 06.11.2023 00:04
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4972

@Karl Maier 05.11. 22:37

„Was wir als Wissenschaft, Philosophie und Religion wahrnehmen ist eine Art “Kollateraleffekt”, nur eine Art Bonuspunkt.“

Die menschliche Kulturfähigkeit ist für den menschlichen Erfolg absolute Grundlage. Und diese Kultur hat ein Eigenleben, und entwickelt sich immer weiter.

„...dass dieses neuronale Netzwerk heute in der Lage ist, die Grundlagen allen Lebens gründlich zu zerstören.“

Bisher war Kultur immer lokal, und wird erst langsam global. Die Wirtschaft und die Technik hat uns inzwischen an die Grenzen des Planeten gebracht, und die Kultur ist erst noch dabei, da auch noch hinterher zu kommen. Das muss alles erst noch entsprechend organisiert werden, und ich denke, wir sind da auf einem guten Weg.

„Diese KI-Technik ist wie jede Technik dazu erfunden, das Leben sicherer, die Erkenntnis größer und die Arbeit leichter zu machen, aber niemals dazu, einer couch potato das Faulenzen zu ermöglichen.“

Kulturarbeit braucht Zeit. Und Faulenzen vorm Computer und sich mit allem beschäftigen, was hier interessiert, genau das ist Bestandteil von genau der Kulturarbeit, die wir jetzt gerade brauchen.

„...dass sich eine wirklich intelligente KI bei Betrachtung der Lage am Kopf kratzt und sich fragt: “Wofür mache ich das hier eigentlich?”“

Die mögliche Antwort wird sein: „Damit der Mensch Zeit hat, vernünftig zu werden.“ Und wenn dann KI uns unsere eigene Kultur immer besser aufbereitet und uns auch organisiert in alle interessanten Themen einführen kann, dann hilft sie so dem ganzen Planeten.

„Aus meiner Sicht zeigt es eher die Defizite ( im menschlichen Denken ) auf, wenn man das, was die “KI”-Netze so abliefern, als “intelligent” bewertet.“

Haben wir was besseres, ist die eine Frage. Und reicht es nicht trotz aller Schwierigkeiten am Ende nicht doch auch aus? Eine andere Frage wäre womöglich: Wer ist hier schneller, der Kollaps des Erdsystems oder dass der Mensch samt seiner Technik die Kurve kriegt, indem die Kultur hinreichend wird?



Kommentar vom 05.11.2023 13:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-9-zur-wirtschafts-nobelpreistraegerin-elinor-ostrom/#comment-141950

@Podcast 9

Eine Mystifizierung der Wirtschaft ist in der Tat unangebracht. Die Wirtschaft gehört zur Soziologie, und kann soziologisch bearbeitet werden.

Was sich der konkrete Mensch wünscht, das ist genauso wichtig wie die eigene Verantwortung. Viele Menschen wünschen sich weniger Arbeitszeiten, und haben durchaus ein Verständnis dafür, dass wir z.B. die Energiewende viel schneller hinbekommen können, wenn wir unseren Konsum überprüfen und alles Überflüssige einfach mal weglassen.

Jetzt hat etwa einer ausgerechnet, was dabei rauskommt, wenn man die Arbeitsstunden, die man braucht, um sein eigenes Auto zu finanzieren, einfach mal auf die Fahrzeiten anrechnet. Und kam dann auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von nur noch 7 Km/h. Offenbar ist hier das Fahrrad in etwa doppelt so schnell, und braucht auch noch deutlich weniger Verkehrsfläche.

Diese schlechte Bilanz gilt genauso auch für Elektroautos. Erst Elektroautos im Carsharing könnten hier etwas besser da stehen. Aber ans Fahrrad kommen auch die nicht ran.

Stets maximale Wirtschaftstätigkeit ist offenbar ein Ideal europäischer Politik. Muss aber gar nicht. Wenn wir soviel Wirtschaftsvolumen haben, dass jeder soviel Arbeit bekommen kann, wie er haben will, dann genügt dies doch. Wir müssen keinen ewigen Exportüberschuss haben, und es macht auch nur begrenzt Sinn, so viele Arbeitsplätze frei zu haben, dass wir Einwanderer brauchen.

Vermutlich haben wir einfach nur einen handfesten Geldrausch bei einigen Wenigen, die hier ständig versuchen, die Geschäftigkeit anzutreiben.

Eine Verlagerung der Aktivitäten in Richtung Erhaltung der Gemeinressourcen und die Schaffung Öffentlicher Güter macht eben auch Sinn. Und man kann auch einfach auf Fahrradtour gehen, und sich die Welt angucken. Das wäre ein 5. Bereich, der in der Liste der Güterklassen noch fehlt. Also Tätigkeiten, die ganz für sich selber Sinn machen, ob nun gemeinsam oder ganz alleine.



Kommentar vom 05.11.2023 12:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141947

@Gert 05.11. 06:53

„Ich glaube, wer sich Gott wirklich nähern möchte, der hat sich in erster Linie mit seiner Schöpfung zu befassen, mit seiner echten Hinterlassenschaft also. Und erst in zweiter oder dritter Instanz mit menschgemachten “heiligen Büchern” zweifelhafter Inspiration.“

Unbedingt. Hierzu gehören aber auch eigene Erfahrungen, insbesondere Spirituelle. Kann man ja nun haben.

„Im letzten Jahrhundert hat die Physik – konkret die Quantenphysik und ihre Weiterentwicklungen – sehr viel über den komplexen Dualismus zwischen Geist und Materie herausgefunden.“

Hier hätte ich noch die Idee, dass Quantenzufälle auch geistig bedingt auf die Zukunft hin gezielt sein könnten. Das wäre eine denkbare Schnittstelle, die Geisteswelten in die Wirklichkeit integrieren kann, ohne Naturgesetze zu verletzen. Unser eigenes inneres Erleben hätte dann mit diesen Geisteswelten zu tun.

Auf ein Leben nach dem Tod, wie es die Traditionen anbieten, komme ich hiermit aber auch nicht. Ohne funktionierendes Gehirn geht bei mir auch nichts.



Kommentar vom 04.11.2023 13:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141930

@Gert 04.11. 08:14

„Moderne mathematische und physikalische Theorien zeigen eine Abstraktheit von Geist und Natur, die zu völlig neuen Fragestellungen führt und jene der Theologie weit hinter sich lassen.“

Das Universum, dass uns die Wissenschaft geöffnet hat, das will ich auch nicht missen. Einblicke in die Biologie und die Jahrmillionen Erdgeschichte, die Kosmischen Weiten mit Milliarden Galaxien und mit Milliarden Exoplaneten schon in unserer Galaxie.

Da haben die Religionen in der Tat soviel nicht zu bieten.

Dennoch bleiben Geisteswelten übrig, wovon wir tagtäglich mitbestimmt werden. Hier hat die Wissenschaft vermutlich noch nichts Definitives gefunden, einfach weil ihre Methode mit individuellen Erfahrungswelten nicht gut zurecht kommt.

Hier können die Religionen also immer noch Fundgruben sein. Aber nie so große, wie sie die Wissenschaften zu bieten hat. Allerdings schließt sich beides überhaupt nicht aus. Man kann die Überlieferungen kritisch und weltoffen lesen, und die Wissenschaften auch. Dann beißt sich das gar nicht mehr.

@Michael 04.11. 08:36

„...noch die Befunde der Religionsdemografie wirklich erfasst haben.“

Wenn Gläubige mehr Kinder bekommen, heißt das, dass wir uns damit auseinandersetzten müssen. Einfach weil es immer wiederkommt. Aber wirkliche Belege für Glaubensinhalte müssen wir in der Realität suchen. Was aus meiner Sicht gar nicht heißt, dass man die nicht finden könnte.



Kommentar vom 03.11.2023 14:52
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4957

@Neumann 03.11. 14:06

„Bei der KI ist das anders. Die spricht mit einer Stimme und darin liegt ihre Gefahr. Wenn sie irrt, dann wird es gefährlich.“

Ich denke mal gerade nicht. Wenn man die aktuelle Sprach-KI was fragt, kommt doch immer wieder eine andere Antwort. Ich schätze, die KI kann sich sogar selber beschäftigen, und breite kontroverse Diskussionen mit sich selbst führen. Das macht der individuelle Mensch doch auch.

Das KI-Training geschieht mit der ganzen menschlichen Kultur, also ist dessen Vielfalt dann auch mit einprogrammiert.

Hoffe ich jetzt mal.



Kommentar vom 03.11.2023 14:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/greta-thunberg-antisemitismus-in-der-umwelt-und-klimaschutzbewegung/#comment-141917

@Frankfurter 03.11. 02:35

„Auf wen bezieht sich Ihr “auch”?“

In Deutschland, Frankreich und England z.B. hat sich die Demokratie, teils mit Unterbrechungen, die letzten 150 Jahre immer weiter verbessert. Es gibt in Sachen Demokratie auch kein eindeutiges Entwederoder. Siehe Wikipedia Demokratieindex.

„Wer denn noch braucht “mehrere Anläufe”?“

Russland und China eben. In Russland gibt es Chancen, weil die Putindiktatur eben nicht mehr gut läuft, in China womöglich, weil es so gut läuft.

Russland kann verarmen, und spätestens ein Putinnachfolger könnte andere Prioritäten setzen, und die Konfrontation mit dem Westen beenden.

China könnte gerade wegen der umfassenden Kontrolle durch fortschrittliche IT den Menschen viel mehr Freiraum lassen, ihre eigene Meinungen zu entwickeln und zu kommunizieren, solange sie von Umsturzwünschen weit genug weg bleiben. Kulturelle Vielfalt kommt meistens auch der Wirtschaft zugute, und das interessiert offenbar auch die derzeitige chinesische Autokratie.

Ich denke hier allerdings nur an Möglichkeiten, kann sein, dass das hier alles sowieso den Bach runtergeht. Und das sogar bei uns.

Erst kann der ewig befürchtete Flächenbrand in der muslimischen Welt wirklich ausbrechen, dass die ganze Nato alle Kräfte braucht, um ein Überleben Israels zu ermöglichen. Derweil Putin das ausnutzt, und den Ukrainekrieg intensiviert. Und wenn wir hier so schön schon doppelt gebunden sind, nutzt China die Gelegenheit, um das Taiwanproblem auf die Schnelle zu lösen.

Zunächst drehen uns dann alle islamischen Länder den Ölhahn zu, und der Handel des Westens mit China wird dann zusätzlich eingestellt. Wir haben dann endlich das Ideal erfüllt, nur noch mit Ländern Handel zu treiben, die unsere Werte teilen. Auf welches Niveau dann allerdings unserer Wohlstand zurückfällt, das könnte ziemlich wenig werden.

Elektroautos brauchen wir dann nicht mehr, das Fahrrad wird dann auch ohne neue Radwege zum Hauptverkehrsmittel werden, und das innerhalb von Monaten.

Immerhin wäre dann an der Klimaschutzfront eine kurzfristige Entspannung zu verzeichnen, mittelfristig könnte allerdings die weltweit nötige Energiewende bei einer solchen Entwicklung ziemlich schwierig werden.



Kommentar vom 02.11.2023 15:18
https://scilogs.spektrum.de/datentyp/regierungen-warnen-ki-koennte-katastrophalen-schaden-anrichten-konkrete-handlungsoptionen-stehen-aus/#comment-4939

@Hauptartikel

„Die Unterzeichnenden setzen sich dafür ein, gemeinsam zu handeln, um eine menschenzentrierte, vertrauenswürdige und verantwortungsbewusste KI zu gewährleisten, die sicher ist und dem Wohl aller dient.“

Derweil allerdings die große Konzerne derzeit wohl das meiste alleine in der Hand haben.

Wenn man die aktuelle Sprach-KI ganz positiv betrachtet, dann impliziert sie die aktuelle Kultur, und kann so zu einem sehr effektivem Helfer werden, wenn Menschen auf der Suche nach Erkenntnis im Netz stöbern.

Das betrifft nicht nur reinen Freizeitzeitvertreib. Auch kann man sich hier beruflich weiterbilden, und ich kann mir gut vorstellen, dass auch in der Schule und im Studium hier noch sehr viele Möglichkeiten einer viel effektiveren Kulturvermittlung praktikabel werden. Insbesondere in armen Ländern, die derzeit nur begrenzte Bildungsmittel haben.

Was die Umtriebe insbesondere in den sozialen Netzwerke betrifft, da kann KI natürlich auch als effektiver Echtzeitfilter sehr viel ausmachen. Kriminelle Inhalte in Form von Drohungen, Gewaltaufrufen, Beleidigungen und Verleumdungen können so von vorn herein blockiert werden.

Das können die Betreiber selber machen, aber man könnte wohl auch behördlicherseits hier Schnittstellen einbauen, die dies leisten können.

Was dann wiederum natürlich von den Behörden missbraucht werden kann, indem sie auch durchaus legale und vernünftige Beiträge und Informationen wegfiltern können.

Dass die KI selber zur Gefahr wird, das befürchte ich jetzt nicht. Einfach weil sie durch das Training mit der gesamten digital fassbaren menschlichen Kultur konfiguriert ist, und entsprechend auf dieser Basis arbeiten muss.



Kommentar vom 02.11.2023 12:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/greta-thunberg-antisemitismus-in-der-umwelt-und-klimaschutzbewegung/#comment-141906

@Michael 02.11. 07:14

„Deutschland musste auch militärisch vom NS befreit werden, Gaza von der Hamas. Erst dann war und wird Frieden, Dialog, Demokratie möglich.“

Dies ist sicher eine notwendige Voraussetzung für ein demokratisches Gaza, aber leider eben vermutlich nicht hinreichend. Welche Demokratie kommt denn mit Massenarbeitslosigkeit klar? Ich fürchte, wenn diese Baustelle nicht funktioniert, dann wird das nichts mit Demokratie. Nicht in Gaza, und auch nicht woanders in der islamischen Welt.

Ägypten und Tunesien etwa hatten nach dem arabischen Frühling durchaus Potential, aber angesichts der wirtschaftlichen Trostlosigkeit dennoch keinen wirklichen demokratischen Erfolg.

Hier ist vielleicht ein grundsätzliches Dilemma das Problem: Ohne wirksame Wirtschaftsförderung kein Ende der Massenarbeitslosigkeit, und mit Wirtschaftsförderung die Gefahr, dass es dennoch zurück in die religiösradikale Autokratie umkippt, dann aber mit deutlich mehr militärischem Potential.

Wir haben z.B. China geholfen, unseren technischen Vorsprung aufzuholen, und haben jetzt das Problem, dass die so stark geworden sind, dass die uns nichts mehr fragen müssen, und wirklich zu einem sehr ernst zu nehmenden Mitspieler geworden sind. Hier bleibt nur zu hoffen, dass die dortigen Autokraten vernünftig bleiben, und sich vielleicht auf der Basis einer durchaus zufriedenen Bevölkerung in Zukunft doch noch mehr Meinungsfreiheit leisten können.

Die Demokratie hat bei uns auch mehrere Anläufe gebraucht. Und muss weiterhin von den Menschen gelebt und unterstützt werden.



Kommentar vom 01.11.2023 18:16
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141888

@Michael 01.11. 13:19

Tat jetzt gut, ihren Beitrag vom 27.05.2021 nochmal zu lesen.

„Wir können und sollen aber nach Kräften Dialog und Zusammenarbeit suchen und dabei auch all jene unterstützen, die einander bereits die Hand reichen.“

Wir haben nun mal einen erheblichen technologischen Vorsprung, der einerseits nicht so leicht eingeholt werden kann, andererseits aber auch eine Unterstützung unsererseits sinnvoll machen kann.

So haben wir m.E. im arabischen Frühling eventuell die Möglichkeit gehabt, eine angehende demokratische Entwicklung zu fördern. Ich vermute, dass die ganze Region auch ein wirtschaftliches und technisches Entwicklungsdefizit hat, das sich durchaus unsererseits positiv beeinflussten ließe.

Das gilt nicht nur für die muslimische Welt, sondern auch für den restlichen globalen Süden. Gleichzeitig können wir gerade die Energiewende dort mit unserem Reichtum fördern, wo immer sich die Verhältnisse dafür eignen, und leisten so auch einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz. Des Klima kennt ja nun keine Grenzen. Was dann neben der Förderung des Weltklimas auch das Problem der Finanzierung so mancher Autokratie lösen kann, indem sowohl wir wie auch der globale Süden dann keine fossilen Brennstoffe mehr braucht.

Den europäischen Kolonialismus fand ich nicht so gut. Verantwortlich bin ich dafür natürlich nicht. Wenn es aber Möglichkeiten gibt, den armen Länder dieser Welt wirklich zu helfen, dann finde ich das eine gute Idee, die Gelegenheit zu ergreifen. Zumal wir doch hier wirklich im Überfluss leben, da können wir auch was von investieren, wenn es funktionieren kann.

In Europa scheint es ja auch möglich zu sein, fast alle Länder mitzunehmen.

Religiösen oder säkularen Wahnsinn sollten wir dabei allerdings wirklich nicht unterstützen.

„Können wir vielleicht mal langsam aufhören, aus falschem Historizismus Ansprüche abzuleiten und stattdessen friedvolle und verantwortungsvolle Lösungen für die Menschen heute anzustreben?“

Wir entscheiden immer noch selber, was wir machen wollen, klar. Aber immer nur alles tun, was hier den Überfluss noch weiter vermehrt, darin sehe ich auch nicht viel Sinn. Auch die nötige Aufrüstung, die wir brauchen, um Putin auch zukünftig aufzuhalten, ist eine durchaus begrenzte Anstrengung, scheint mir.



Kommentar vom 01.11.2023 13:11
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141877

@Michael 30.10. 07:00

„Israel HAT Gaza 2005 samt aller Siedlungen als Konzept des „Land für Frieden“ geräumt, Grenzen geöffnet, Wasser geliefert, Arbeitsvisa ausgestellt.“

Wie so ziemlich in der ganzen islamischen Welt bekommt man eine florierende Wirtschaft nicht gut hin. Eine Dominanz des Westens und inzwischen auch Chinas im Sinne von Effektivität ist sicherlich durchaus real. Unser Vorsprung ist nicht leicht aufzuholen.

Aber man nutzt Israel durchaus einfach als Sündenbock, anstatt die eigenen Mängel an Bildung und in der eigenen korrupten Verwaltung anzugehen.

Der europäische Kolonialismus war allerdings auch sehr real. Vielleicht haben die betroffenen Länder noch was gut bei uns? Wie wäre es, hier wenigstens zu versuchen, dort funktionierende Verwaltungen und florierende Wirtschaft möglich zu machen. Und insbesondere die Energiewende verbunden mit einer verlässlichen Stromversorgung zu unterstützen, im Gegenzug von Demokratie und Verwaltungsreformen, die die Korruption wirksam entschärfen. Und damit den Weg für ein florierendes Leben frei machen.



Kommentar vom 01.11.2023 00:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/buddhismus-und-religionsdemografie-an-den-beispielen-schweiz-suedkorea-und-thailand/#comment-141859

@Michael 31.10. 16:57

„Es ist weiterhin bislang keine einzige a-theistische Menschenpopulation bekannt, die demografisch stabil geblieben wäre. Die von Ihnen eingeforderte “Normalisierung der Geburtenraten” scheint zumindest bislang auch nicht ohne Theismus geglückt zu sein.“

Noch kommt uns der Geburtenrückgang ja zugute. Erst in 25 oder erst in 50 Jahren wäre es angebracht, was dagegen zu unternehmen. Förderung von Theismus wäre dafür aber nicht mal unbedingt nötig.

1. Erstmal bekommen ja auch jetzt schon religiösere Menschen mehr Kinder, das wirkt denn nun nach, wenn die Kinder von denen auch wieder mehr Kinder bekommen. Auch kann es andere Eltern geben, die auch mehr Kinder bekommen, aber nicht wegen Religiösität. Auch die können diese Eigenschaft zumindest teilweise vererben. Durch diese Effekte könnte sich der Geburtenrückgang durchaus verringern.

2. Dann haben wir die Möglichkeit, die Aufzucht von Kindern als Leistung an der Gemeinschaft entsprechend so gut zu honorieren, dass Kinder erziehen nicht weniger lohnt als stattdessen Berufstätig zu sein. Genau das wäre auch erst eine vollkommene Gleichberechtigung der Frau.

3. Wenn das mit der Automatisierung so weitergeht, dann könnte durchaus flächendeckend Erwebsarbeit nur noch in Teilzeit nötig sein, und so manch einer aus reiner Langeweile mehr Kinder bekommen.

4. Die derzeit geringen Geburtenzahlen liegen sicher auch an der Verlockung, mit mehr Arbeit mehr zu verdienen und sich mehr Konsum leisten zu können. Kinder machen eben auch eine Menge Arbeit, das konkurriert dann mit dem Gelderwerb. Wem der Konsum dann aber genügt, und weniger davon akzeptieren kann, der hat genauso Luft, auch Kinder groß zu ziehen.

5. Auch eine überaus florierende Leistungsgesellschaft könnte einsehen, dass zu einem richtig großen Anteil recht Sinnloses hergestellt und konsumiert wird. Wenn man hier mal wieder auf den Teppich gekommen ist, bzw. wenn die weitere Automatisierung dieses Übermaß dann wirklich so auffällig macht, das es jeder sieht, und die Konsequenzen daraus zieht, dann haben wir auch wieder Zeit für Kinder. Und die nötige Zeit für eine entspanntere Lebensweise gleich mit.

Sobald hier eine Stabilisierung erkennbar wird, dann können wir auf den Kinderreichtum von radikalreligiösen Eltern verzichten, und müssen das dann nicht auch noch fördern.

Wenn das dann aber wider Erwarten dann doch alles nichts wird, und es ohne ernstaften Theismus nicht wieder in Gang kommt, kann man dann vielleicht versuchen, den Theismus zu fördern. Was jetzt aber auch wieder durchaus schwierig werden kann. Das lässt sich ein moderner Mensch schon länger nicht mehr vorschreiben.