www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2023/10 (T.J.)


Kommentar vom 31.10.2023 14:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/buddhismus-und-religionsdemografie-an-den-beispielen-schweiz-suedkorea-und-thailand/#comment-141832

@Fruchtbarkeitsgebote

Klarer Fall, dass mehr Fruchtbarkeitsergebnisse auch die jeweilige Religion und Kultur fördern. Aber dies ist eigentlich als gar nicht gut zu beurteilen. Nicht nur in heutiger Zeit, wo die Menschheit insgesamt an ihre planetaren Grenzen stößt.

Je mehr Kinderreichtum, desto schneller gerät eine Population auch an lokale Grenzen insbesondere der Nahrungsversorgung. Und in Hungersnöten geht es dann den eher sozial Schwachen an den Kragen, und es werden auch schnell Kriege geführt, um schlichtweg neuen Lebensraum für das Übermaß an Bevölkerung zu erwerben.

Solche Prozesse haben wir eigentlich seit tausenden von Jahren immer und immer wieder.

Das Üblere setzt sich so ganz von selber durch. Also, ganz gezielt dagegenhalten ist hier eine wirklich gute Idee. Entsprechend ist der Buddhismus gerade deswegen attraktiv, und säkulare Weltbilder noch mehr.

Natürlich möchte ich selber auch nicht auf Geisteswelten verzichten, baue mir dann aber meinen „Glauben“ dann lieber selber zusammen. Die wesentlichen Punkte sind hier eine naturverträgliche Lebensweise, auch bezüglich aktuell möglichst wenig Kindern. Und eine kosmische Perspektive mit individualistischer Freiheit, die keinen Vereine benötigt.

Die Anthropodizee sehe ich absolut positiv, aber eben gerade nicht als destruktive Überbevölkerung. Sondern als ein reichhaltiges und dabei genügsames Menschenleben, inmitten einer reichhaltigen und florierenden Natur und Kultur.

Eine Normalisierung der Geburtenraten wünsche ich mir erst wieder, wenn wir so wenige geworden sind, dass wir mit der verbleibenden wilden Natur problemlos koexistieren können. Wie viele Menschen das dann sind, das hängt auch davon ab, wie z.B. Alternativen zur Landwirtschaft Realität werden können. In etwa also mindestens 5 Milliarden, oder auch sehr viel mehr, das wird sich erst noch zeigen.

Derweil bin ich dann eher gegen theistische Religionen, und insbesondere gegen besonders fruchtbare Varianten davon. Nichts gegen einen einen Gott, aber die produktive Sorge um das Weltliche mit allen Nebenwirkungen sollte nicht mit Himmelreichen konkurrieren. Das wäre meine ich relevant destruktiv.

Gerade der Vereinscharakter versucht sich meistens zu vergrößern, und die leeren Versprechen, die man hierfür nutzt, die kosten nichts.



Kommentar vom 31.10.2023 01:08
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-127042

@Freyling 30:10 22:42

„Es bedarf deutlich mehr als eines Denkprogramms, um eine Gesamtsituation zu erfassen.“

KI soll es doch nicht dem Menschen gleichtun. Wenn sie Informationen gut aufarbeitet, spezielle Verwaltungsaufgaben und ähnliches hinbekommt oder Autofahren kann, dann reicht das doch erstmal.

KI ist ja auch grundsätzlich anders als unsere Intelligenz, indem man durch ein extrem aufwändiges Training Kompetenzen implementiert, die danach auf Millionen Instanzen kopiert werden können.

Soweit das jetzt ein Bewusstsein haben kann, so kann dieses auch eher auf dem Niveau von Katzen oder Hunden sein. Auch mit diesen Tieren kommen wir ja gut zurecht, und es kann ziemlich erfüllend sein, mit denen Beziehungen pflegen zu können. Wenn KI bzw. Roboter in diesem Ausmaß „lebendig“ wären, dann reicht das doch auch schon mal.

Wissenschaftler, Philosophen oder wirkliche Künstler sein können wir selber. Das muss KI nicht können. Und auch Lebensweisheit auf höherem Niveau braucht KI nicht.

Beschränkungen bei Verwaltungsaufgaben und entsprechende Fehler können zuweilen aber tatsächlich auch unser Leben schwer machen. Das schaffen menschliche Bürokraten aber eigentlich auch ganz gut.

„Tatsache ist: Algorithmen können nur das, was man ihnen vorher einprogrammiert hat. Interdisziplinäre Weitsicht ist mitunter für die »KI« schon ein riesiges, unlösbares Problem mit fatalen Folgen.“

Und doch können einerseits entsprechende Algorithmen selbstlernend trainiert werden, was andersherum ja gerade auch das Grundprinzip unserer Neuronenverschaltung sein kann. Interdisziplinäre Weitsicht ist entsprechend auch beim Menschen recht begrenzt, und entwickelt sich auch hier immer im Kontext einer kultureller Basis. Der einzelne Mensch ganz alleine ohne Kultur dürfte recht hilflos sein.

Und genau diese kulturelle Basis hat man wohl mit den aktuellen Sprach-KI-Modellen schon ganz gut angezapft. Die Breite der Trainingsdaten mögen hier aber tatsächlich auch deutlich mehr Intelligenz vermuten lassen, als wirklich vorhanden ist.

„Der «Mechanismus Leben» steht perspektivisch in keinem Zusammenhang mit gesellschaftlich geforderten Erfolg oder Misserfolg.“

In der Tat passt hier Einiges nicht so gut zusammen. Ich freu mich aber über schöne Tage, und meine allen ernstens, dass alle Vergangenheit im Grunde ewig erhalten bleibt. Hier Lebenszeiten zu hinterlassen ist vergleichbar mit Kulturbeiträgen, die ja nun ganz klar auch längerfristige Spuren hinterlassen können.

Gerade die Kultur besteht ja gerade in einem Sammelsurium bemerkenswerter Kleinigkeiten, und sie wächst damit vorwärts. Mehr als hier kleine Beiträge zu leisten ist jetzt leider als Mensch wohl nicht drin.

Wenigstens das ist nachhaltiger, und überlebt uns auch zuweilen durchaus. Ansonsten bleiben wir sterblich wie jedes andere Säugetier auch. Ist eben alles nur Biologie. Mehr haben wir nicht zu bieten. Da soll man nicht unzufrieden mit sein, finde ich.

Geisteswelten, wenn man denn dran glaubt, könnten hier durchaus mehr draus machen können, und wenn nur als erweiterter Horizont. Finde ich zumindest, wenn auch diese auch nie allzu weit weg von der Biologie sein müssen. Wenn Geisteswelten aber bei uns bereichern, dann warum nicht auch bei KI?



Kommentar vom 29.10.2023 15:36
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/buddhismus-und-religionsdemografie-an-den-beispielen-schweiz-suedkorea-und-thailand/#comment-141765

@Skeptiker 28:10 10:45

„Hier ist wohl dann mehr nicht die Einsicht der Vermehrung gefragt sondern ein kollektives Bewusstsein für ein gemeinsames Überleben .“

Das scheint mir auch absolut zentral zu sein. Die globalen Realitäten zu erkennen und ins eigene Denken und Handeln einzubeziehen, das ist die Herausforderung unserer Zeit.

Besonders destruktiv sind hier religiöse Vereine, die wirklich nur ihre Schriften und ihr hypothetisches Seelenheil auf dem Schirm haben. Die sich dann auch entsprechend in Feldzüge gegen Andersgläubige verrennen, und einfach nur quer stehen in einer weltweiten Entwicklung des Bewusstseins der tatsächlichen ökologischen und ökonomischen Realitäten.

Ein Bevölkerungsrückgang macht dabei natürlich vor allem ökologisch vieles einfacher. Das liegt ganz auf der Hand. Ob es der Ökonomie auch nützt, das ist weniger klar. Mehr junge Menschen bringen auch mehr Innovation, und treiben natürlich durch ihren Arbeitseinsatz die Produktion und die Entwicklung voran.

Wie sieht es hier aber mit immer stärkerer KI aus? Eventuell macht diese diesen produktiven Aspekt von Nachwuchs in naher Zukunft mehr oder weniger überflüssig.

Wie es auf der anderen Seite mit den Ressourcen aussieht, da wird die Ökologie wieder maßgeblicher. Einerseits braucht auch eine globale Energiewende Rohstoffe wie Kupfer, Lithium und vieles mehr, andererseits kann es Lösungen geben, relevante Mengen hochwertiger Nahrungsmittel zu produzieren, ohne jeden Bedarf an Ackerland dafür zu benötigen.

Man ist gerade dabei, sowas zu realisieren, indem man Bakterienkulturen direkt mit grünem Wasserstoff füttert. Hier kommt dann zum Tragen, dass PV-Module 10 bis 20 mal effektiver das Sonnenlicht verwerten können als grüne Pflanzen, und dabei auch überhaupt kein Wasser verbrauchen. So kann dann überall und in praktisch beliebiger Menge Nahrung hergestellt werden.

Also was haben wir hier eigentlich für Perspektiven? KI, die uns fast beliebig unterstützen kann, und ökotechnologische Lösungen, die vollkommen hinreichend sind und der ganzen Menschheit einen vernünftigen Wohlstand bieten können.

Was hier fehlt, das ist wohl einfach weniger ideologischer und religiöser Wahnsinn?

Der Versuch, die Fortsetzung von zukünftig eigentlich wegfallenden Geschäftsmodellen zu ermöglichen, mag auch noch eine Motivation sein, die möglichen tatsächlichen Entwicklungen zum Besseren zu stören.

Wobei wir hier in den reichen Ländern auch mit deutlich weniger Aufwand klar kommen können, was erstens uns eigentlich weniger Arbeit machen kann, und gleichzeitig den noch armen Ländern mehr Rohstoffe lässt. Die Arbeitseinsparung bei uns könnten wir sogar dazu nutzen, den armen Ländern beim Aufbau von grüner Infrastruktur und demokratischen Verhältnissen zu helfen. Wenn die es nun alleine nicht hinbekommen.



Kommentar vom 29.10.2023 00:41
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126944

@Neumann 26:10 18:26

„Wenn die KI auch die Pflege von Menschen übernehmen kann, dann wäre das ein echter Fortschritt.“

Neulich habe ich gelesen, dass gerade die Dokumentation in den Altenheimen sehr gut von KI geleistet werden kann. Das frisst derzeit sehr viel Zeit, und es ist auch völlig entnervend, wenn man durch die Flure hetzt und seine Schützlinge vernachlässigt, weil man stundenlang Bürokram machen muss.

Für eine praktische Unterstützung braucht es dann wohl Roboter, die sich wie Menschen bewegen können. Das kann noch dauern.



Kommentar vom 29.10.2023 00:21
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126944

@Neumann 28:10 15:41

„Aktuell: Das Bürgergeld ist der Tod aller Niedriglohnbereiche. Dazu gehört auch die Pflege.“

Ich weiß nicht recht. Der Niedriglohnbereich ist doch erst mit Schröders Harz4 verbunden mit immer mehr neuer Migration so richtig entstanden. Wenn die Pflegeträger wirklich genug Personal haben wollen, dann sollten die mal überlegen, etwas mehr zu zahlen. Das wirkt sicher nicht sofort, Pflegetätigkeit braucht nun mal auch eine entsprechende Ausbildung. Aber lösbar erscheint mir das Problem wohl durchaus.

Auch wäre das Problem mit der Pflege und anderem Fachkräftemangel deutlich geringer, wenn man mal daran gehen würde, neuen Migranten zügig Deutsch beizubringen. Die könnten dann auch außerhalb des Niedriglohnbereiches was finden, was dann wiederum den weniger qualifizierten Deutschen sehr helfen würde.

Das könnte dann zu höheren Löhnen im ganzen Niedriglohnsektor führen, und damit dann auch für einen Rückgang von Harz4-Empfängern sorgen. Das scheint aber wohl in der Politik niemanden zu interessieren. Die sind da anscheinend so weit weg von den unteren Gehaltsklassen, dass sie die gar nicht mehr wahrnehmen.

Unabhängig davon wird die aktuelle und zukünftige KI wohl auch den Arbeitsmarkt verändern, dass wir eine neue Situation bekommen. Womöglich fallen hier gerade höher qualifizierte Jobs weg, das wäre eine Situation, die wir so noch nicht hatten.



Kommentar vom 28.10.2023 15:52
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/die-zaehmung-der-zeit-ein-goldener-nagel-fuer-das-anthropozaen/#comment-3831

@Leinfelder 28:10 12:09

„Ansonsten wird unsere Zukunft nur zu einer “Diktatur des Jetzt” für die zukünftige Zeit“

Einerseits ist dies naturgemäß ein wenig unvermeidbar. Zukünftige Generationen können am Markt nicht teilnehmen, dürfen nicht wählen und haben noch nicht mal die Möglichkeit zu kommentieren.

Zu wieviel Verantwortung wir fähig sind, dass steht dann aber wenigstens dagegen.

„Mir ginge es allerdings wieder eher darum “Weltzeit” und “Lebenszeit” nicht als Gegensatz, sondern als verknüpft anzusehen.“

Ich will Teil der Lösung sein, nicht Teil des Problems. Dieser recht einfache Spruch schlägt allerdings tatsächlich eine Brücke zwischen Lebenszeit und Weltzeit. Eine Brücke für ein Leben im Hier und Jetzt mit dem definitivem Thema einer Sorge für die räumliche und zeitliche Ausdehnung darüber hinaus. Das kann durchaus zu einer richtigen Identität werden.

Und das kann man auch spirituell interpretieren. Dann ist man ganz konkret und aktiv in einer Geisteswelt zuhause, die selbstverständlich über die eigenen Grenzen hinauswirkt. Und auch aus dem ganzen Kosmos im Sinne von durchaus geistiger Bereicherung aufs Individuum zurückwirken kann.

Und selbst ohne Spiritualität ist man so Teil von sehr viel mehr, als nur profan effektiv zu arbeiten und die Früchte davon ohne viele Gedanken zu Sinn und Zweck zu verkonsumieren.

Wichtig ist hier glaube ich, dass sowohl der zeitliche wie der räumlich fernere Zusammenhang ins eigene Leben und Streben eingebaut werden kann.



Kommentar vom 28.10.2023 14:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141745

@Michael 28:10 07:54

„Selbstverständlich fühle ich mit jedem Leben.“

Besser ist das.

„Doch für die Opfer im #Russland-#Ukraine-Krieg ist alleine #Putin verantwortlich & für die Opfer in #Israel & #Gaza alleine die Terrororganisation #Hamas.“

Jein. Der Westen bzw. Israel haben ihre Spielräume, mit den Angriffen umzugehen. Und der eigene Spielraum impliziert automatisch auch einen verantwortlichen Umgang damit.

Nebenbei wirkt die Reaktion auf das eigene – wie auch immer gerechtfertigte – Handeln zurück auf uns selbst.

So könnten sich etwa der globale Süden und die Autokraten dieser Welt gegen uns zusammentun, wenn sie es den wollen und sich hinreichend einigen können. Eine Retourkutsche auf den europäischen Kolonialismus halte ich für nicht unmöglich.

Eine Reaktion im Sinne einer Totalvernichtung des Gegners, die womöglich nötig wäre, um vor weiteren zukünftigen Angriffen wirklich absolut sicher zu sein, die ist m.E. sehr problematisch. Einmal, weil sie entsprechend intensive Gegenwehr provoziert, dann weil das andere Länder und Regime gegen uns aufbringen kann, und letztendlich auch eine Komplettvernichtung sehr viel militärische Kleinarbeit erfordert inclusive des Einsatzes des Lebens der eigenen Soldaten.

Eine entschiedene Abwehr eines konkreten Angriffs, eine angemessene Vergeltung und eine ordentliche Schwächung der aktuellen militärischen Ressourcen des Gegners sind hier glaube ich das Mittel der Wahl.

Einmal angesichts der Realität der russischen Atomwaffen, anderseits aber auch angesichts der Realität der übrigen Muslime der ganzen Region.

Und im Falle von China angesichts der gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeiten, die im extremen Konfliktfall eventuell zivilisationsgefährdend werden könnten. Bevor man hier sowas wie ein Gewaltmonopol beansprucht, sollte man prüfen, ob man mit einer Einstellung des Handels denn überhaupt wirtschaftlich überleben kann.

Entsprechend fände ich es sinnvoll, wenn man erstmal gucken würde, wie man die Abhängigkeiten abbauen könnte. Eine werteorientierte Handelspolitik scheint mir da eine sehr gute Idee zu sein. Das braucht aber seine Zeit. Die Reihenfolge könnte hier über Erfolg oder Untergang entscheiden.

Erstmal die Energiewende, dann brauchen wir weder russisches Gas noch Öl aus Saudi-Arabien. Und derweil können wir auch gleich die Verlagerung der Produktion von allerlei essentiellen Kleinigkeiten nach China nach und nach rückgängig machen.

Ich fürchte, dass wir mit dem Versuch, die ganze Welt zu demokratisieren, solange warten müssen. Zumal wir auch mit der Erhaltung unserer eigenen Demokratien durchaus zu tun haben.



Kommentar vom 28.10.2023 00:16
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141733

@Michael 27:10 22:49

„Es ist dagegen die Hamas, die ihren unbedingten, antijüdischen und antisemitischen Vernichtungswillen gegen die Republik Israel und damit gegen jede Zwei-Staaten-Lösung auch in ihrer Charta zum Ausdruck bringt.“

Anstatt sich u.a. durch konstruktive Nutzung von EU-Hilfen eine eigenen Existenz im Gazastreifen aufzubauen, sucht man einfach immer wieder weiteren Ärger.

Israel kann hier nichts dagegen machen. Mehr als eine angemessene Vergeltung ist einfach nicht leistbar, ein Übermaß davon macht dann wieder noch mehr Ärger mit anderen muslimischen Akteuren. Da hat dann Israel auch wieder gar nichts von.

Und wir auch nicht.



Kommentar vom 27.10.2023 17:05
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/die-zaehmung-der-zeit-ein-goldener-nagel-fuer-das-anthropozaen/#comment-3823

@KRichard 27:10 14:55

„Ein Stein/Baum weiß nicht, was morgen ist oder was gestern war.“

Beim Baum fängt es aber vielleicht schon an, dass er irgendwie seine Gegenwart erlebt. Wo hier bzw. bei Tieren ein Gegenwartserleben einsetzt, das mag ein Übergangsfeld sein. Zwischen Regenwürmern, Bienen, Mäusen und Affen fängt es irgendwo an damit. Und das Gegenwartserleben wird mit der Höherentwicklung immer größer und detaillierter, und womöglich auch die Zeitdimensionen, die hier einbezogen werden.

„...weil wir zusätzlich auch noch in der Lage sind, dieses erworbene Wissen kreativ zu verarbeiten.“

Das ist dann wohl ein ziemlich menschliches Privileg. Überhaupt sich auch richtige Sorgen um die Zukunft zu machen, das können nur wenige Tiere, z.B. wohl Elefanten.

Auch bei der Entwicklung von Menschenkindern wächst das Bewusstsein erst heran, und wird über die ersten Monate schon im Mutterleib und die folgenden Jahre wohl immer größer und komplexer. Und bis zum Rentenalter wird der Überblick über immer mehr Erfahrungen und Zusammenhänge immer größer. Bis dann die altersmäßigen Verfallserscheinungen irgendwann die Oberhand gewinnen.

Der Kulturelle Fortschritt ist beim Menschen dann eine ganz eigene Sache für sich. Der überlebt seine Protagonisten, und hat seine Eigendynamik, die sich der Kontrolle konkreter Individuen ziemlich entzieht. Hier sind dann sogar einzelne Gedanken ansteckenderweise eigene Protagonisten.

Wissenschaftliche Theorien z.B. sind solche ansteckenden Meme, und recht unabhängig von den Menschen, die sie als Erste entdeckt haben. Mit der Entwicklung der IT und KI geht das dann nebenbei auch noch in eine andere Phase über? Etwa Wetter- und Klimasimulationen produzieren auch Fakten, die Eingang in die Kultur finden, wenn sie relevant sind.

Wenn man das weiterdenkt, dann wird die Kultur letztendlich sogar vom Menschen unabhängig werden, und in der sich weiterentwickelnden KI ganz neue Existenzräume finden können? Die aktuellen Sprach-KI-Modelle sind inzwischen eine gewisse Eigenexistenz in der Form einer organisierten Sammlung kultureller Meme. Und das ist der aktuelle Stand, das geht ja noch weiter.

Wenn hier sensorische und manuelle Welterfahrung und innere Erlebniswelten dazu kommen, dann werden diese Räume immer größer. Und werden sich immer mehr einfach mit sich selbst beschäftigen können. Und so zum eigenständigen Kulturträger werden.



Kommentar vom 27.10.2023 01:11
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/die-zaehmung-der-zeit-ein-goldener-nagel-fuer-das-anthropozaen/#comment-3818

@KRichard 26:10 15:30

„Wenn Gegenwart eine Dauer hätte oder gar die Zeit umkehrbar wäre – dann müssten dazu alle diese Bewegungen dabei angehalten oder sogar umgedreht werden. Das ist nicht möglich.“

Wenn sich ein Zeitzusammenhang etwa in der Biochemie zeigen würde, dann bezöge der sich auf den konkreten Ort und die Bewegungszustände der beteiligten Moleküle. Da sehe ich keine Probleme.

„Man darf auch ein einzelnes Quantenobjekt nie von seinem Umfeld isoliert betrachten, wenn man gute Theorien aufstellen will.“

Neben den direkten örtlichen Zusammenhängen kommt doch sogar ein Zeitlicher dazu. Das scheint mir so alles Sinn zu machen.

Unsere bewusste persönliche Zeitreise durch das Leben darf auch gerne einen jederzeit komplexen Zustand haben, der sich aber eben quasi ewig durch das ganze Leben zieht. Mit dem Tod wäre das Leben aber nicht mehr definiert, und vor der Zeugung auch nicht.

Hier muss ich dann Augustinus widersprechen.

„...was er als ´Ausdehnung des Geistes´ beschreibt.“

Diese bezieht sich dann auf unser Fähigkeit, die Welt langfristig und weiträumig systematisch zu erfassen. Die Existenz an sich dürfte sehr viel kurzfristiger sein.



Kommentar vom 27.10.2023 00:46
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126919

@Neumann 26:10 18:26

„Die menschliche Wirtschaftsweise ist fast optimal, der Wohlstand ist Ausdruck davon.
Wenn die KI auch die Pflege von Menschen übernehmen kann, dann wäre das ein echter Fortschritt.“

Nee, das sehe ich aber wirklich anders. Autos, Flugreisen und große Wohnungen kann ich kaum als wirklich vernünftig sehen. Hier wird weit mehr gemacht als was sinnvoll ist. Viel Fahrradfahren, Urlaub auf Campingplätzen im eigenen Bundesland und vernünftige Wohnungsgrößen ginge meistens ganz gut.

Und ohne dem gäbe es auch mehr als genug Altenpfleger. Die vielen, die derzeit an der Verschwendungsproduktion arbeiten, würden ja damit frei. Und das Gesundheitswesen produziert derzeit auch Verschwendung, die sogar gesundheitsschädlich sein kann. Falsche Anreize wie z.B. für Knie-OPs oder überteuerte Medikamente machen einen nicht unerheblichen Teil des Umsatzes aus. Dann haben wir auch noch eine Menge Beamte in den Stadtverwaltungen rumsitzen, die nicht so recht was zu tun haben.

Wenn wir das alles vernünftig regeln würden, hätten wir nicht nur riesige Spielräume für die Energiewende und sogar für Landesverteidigung, wir bräuchten vermutlich nicht mal mehr Einwanderer.

Menschen in Not könnten wir aber immer noch aufnehmen.

Optimal und maximaler Umsatz sind nicht dasselbe. Wenig zu arbeiten, wenn man es sich leisten kann, ist immer dann von Vorteil, wenn man die Zeit anders besser nutzen kann. Die digitalen Möglichkeiten nehmen uns nicht nur immer mehr Arbeit ab, sie bieten genauso auch immer mehr Möglichkeiten, uns jenseits von Erwerbsarbeit zu beschäftigen.



Kommentar vom 26.10.2023 15:51
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141707

@Realo 25:10 11:19

„Wenn Palästinenser ihren Staat bekämen und danach eine Zusammenarbeit ohne Hass und ohne gegenseitige Überfälle begründet würde, so ist das einfach völlig unrealistisch.“

Sieht in der Tat so aus, dass Israel machen kann was sie wollen, man wird sie immer als Sündenbock nutzen. Das eigentliche Problem so ziemlich aller muslimischen Länder ist Korruption, Unproduktivität und Massenarbeitslosigkeit.

„Das 1. Ziel der Hamas (und der Hardliner) ist die Vernichtung Israels.“

Als Propagandaziel immer attraktiv. Aber die wirkliche Vernichtung wäre sogar kontraproduktiv, man würde so einen essentiellen Sündenbock verlieren. Außerdem hat Israel nicht nur die Unterstützung des Westens, sondern auch eigene Atomwaffen.

„Das 2. Ziel ist Europa zu islamisieren, da sind sie auf gutem Weg.“

In Deutschland leben inzwischen ca. 5 Millionen Muslime, ohne sich hier erkennbar mittels Bekehrung nennenswert auszubreiten.

„Das 3. Ziel ist, dass die ganze Welt islamisch wird.“

Was praktisch vollkommen unmöglich ist.



Kommentar vom 26.10.2023 14:16
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126902

@Neumann 26:10 12:04

„Die Bibel gibt als Ursache den Rauswurf aus dem Paradies an.“

Als Jäger und Sammler bedient man sich beim Angebot, das ist recht einfach.

„Wir schreiten von einem Fehler zum Nächsten.“

Und zwischendurch klappt auch mal was. Insbesondere die derzeitige verschwenderische Basis bietet ganz viel Raum für suboptimale Aktivitäten. Einerseits baut man an immer fetteren SUVs, und viele kaufen sich den Unfug auch noch. Mir reicht mein Fahrrad. So einfach kann das sein.

Als Jäger und Sammler kann man in der aktuellen Wohlstandsgesellschaft auch bald wieder leben. Wenn man wirklich nur Sinnvolles konsumiert, dann braucht man ziemlich wenig Geld, vergleichsweise zumindest.

Den Aufwand, den sich viele meinen leisten zu müssen, der ist nicht nur arbeitsreich, sondern hat noch globale Nebenwirkungen. Suboptimal eben. Nun gut, wenn wir die Technik wirklich umstellen, dann bleibt es als Privatvergnügen, ist dann egal. Wer die Geschäftigkeit und die Verschwendung mag, was solls, dann wird es wirklich egal.

Schneller wird es aber gehen, mit der umfassenden Naturverträglichkeit menschlicher Wirtschaftsweise, wenn viele ihren Konsum überprüfen. Und so nebenbei feststellen können, dass sie dann auch weit weniger arbeiten können. Wer aber sowieso nichts besseres zu tun hat, der soll es machen.

Quatsch und Blödsinn, aber was sonst?



Kommentar vom 26.10.2023 13:09
https://scilogs.spektrum.de/hirn-und-weg/neuroethik-und-neuronales-doping-optogenetik-teil-2/#comment-5420

@David Wurzer 24:10 19:34

„Eine massive Aufwertung der handwerklichen Berufe wäre denkbar, auch weil der Mensch ein durch und durch manuelles Wesen ist. Auch die sozialen Berufe scheinen mir eine große Zukunft zu haben.“

Bisher hat es immer irgendwie funktioniert, und man hat neue Märkte gefunden. Allerdings kann man sich fragen, ob das immer sinnvoll ist. Gleichzeitig ergeben sich aus den digitalen Möglichkeiten immer mehr Beschäftigungsmöglichkeiten jenseits von Erwerbsarbeit.

Und wir versorgen hier jetzt schon die halbe Welt mit allerlei Produkten, die optimalerweise lieber dort selber produziert werden sollten. Entsprechend dann dort riesige Arbeitslosenzahlen, mit verheerenden politischen Konsequenzen, die auch uns noch auf die Füße fallen könnten.



Kommentar vom 26.10.2023 12:26
https://scilogs.spektrum.de/der-anthropozaeniker/die-zaehmung-der-zeit-ein-goldener-nagel-fuer-das-anthropozaen/#comment-3812

@KRichard 25:10 13:32

„Physikalisch gibt es nur die Tatsache, dass sich alle Veränderungen an einer imaginären Grenze des Übergangs abspielen – die wir mit dem Begriff ´Gegenwart´ bezeichnen.“

Die Veränderungen finden eben in einer zumindest recht lokalen Gleichzeitigkeit statt. Insbesondere die Biochemie verwandelt Möglichkeiten in Fakten, während sich das chemische Geschehen entwickelt. Ein Vorher und ein Nachher ist klar definiert. Unser Leben ist entsprechend ein Teil davon, und läuft als ständige Gegenwart durch die Zeiten.

„Physikalisch gibt es aber keine Zukunft, Gegenwart bzw. Vergangenheit.„

Das kommt auf das spezielle Fachgebiet an. Newtons Gesetze oder die RT haben Schwierigkeiten, eine Gegenwart zu definieren. Die Thermodynamik läuft aber nur in eine Richtung, und die Chemischen Reaktionen haben auch immer eine Richtung. Die Quantenmechanik hat allerdings ganz konkret Übergänge von Wellenfunktionen und deren Zusammenbrüche, und diese finden in einer definierten Gegenwart statt, und das stets sehr gleichzeitig mit den Zuständen in der unmittelbaren Umgebung.

Die bewusste Gegenwart von uns selbst ist freilich noch mal noch mehr, baut aber wohl auch auf den gegenwärtigen und gleichzeitig laufenden Prozessen der Biochemie auf.

Die Geologie arbeitet nun auf anderen Skalen. Die Jahrmillionen bestehen allerdings letztlich auch aus Millisekunden. Und entsprechend hat man es vor allem mit sehr kleinen Spuren einer sehr komplexen und umfangreichen Vergangenheit zu tun.



Kommentar vom 25.10.2023 00:09
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126859

@Neumann 22:10 15:58

„Der Sinn dieser Forderung liegt darin, dass es eben nicht möglich den geistigen Bereich des Menschen vollständig zu definieren. Deshalb hat man schon in der Antike zwischen Geist und Natur unterschieden.“

Offenbar ist das immer noch Stand der Erkenntnis. Und eine gewisse Ergebnisoffenheit ist angebracht. Immerhin weiß man inzwischen, dass es Nervenzellen gibt, die in einem komplexen System Aktionspotenziale austauschen. Und damit was Ähnliches machen, wie unsere Computer. Das war es dann aber auch schon fast an konkreter Kenntnis.

Aber ich denke, dass sich das in Zukunft ändern kann. Insbesondere könnte die KI noch schneller vorwärtskommen als erwartet, und uns auch Anhaltspunkte liefern können, wie wir selber funktionieren.

Die Unterscheidung von Geist und Natur wird dabei wohl sogar erhalten bleiben. Ich persönlich vermute, dass unsere mentale Existenz wie auch eine mögliche mentale Existenz von zukünftiger KI nicht ohne kosmische Geisteswelten funktionieren kann. Am Panpsychismus könnte tatsächlich was dran sein. Wir werden sehen.



Kommentar vom 24.10.2023 14:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/greta-thunberg-antisemitismus-in-der-umwelt-und-klimaschutzbewegung/#comment-141665

@Klimaschutz und Demokratie

Beides zusammen zu denken, wäre entsprechend weiterführend. Die Ölexportierenden Autokratien kann man wohl gleich vergessen, hier hilft nur ein Ende des Bedarfs an Öl und Gas. Wir müssen da noch einkaufen, können aber unsere Energiewende konsequent ausbauen und so dafür sorgen, dass die Preise und damit die fatalen Einnahmen sinken. Und irgendwann werden wir von diesen Importen ganz unabhängig werden.

Auf der anderen Seite haben wir unsere Verschwendung und gleichzeitig fehlende Infrastruktur in vielen armen Ländern des globalen Südens. Hier könnte eine Konsummäßigung bei uns Mittel frei machen, diese Länder zu unterstützen. Ideal wäre doch, wenn jeder das meiste, was er braucht, selber herstellen könnte. Auch wenn das dann bei uns dazu führt, das wir kaum noch was exportieren und entsprechend auch weniger Arbeit und Beschäftigung haben.

Wenn wir jetzt unsere Unterstützung an vernünftige politische Verhältnisse binden, und überall, wo sich demokratische Gesellschaften abzeichnen, dann hier gezielt klimaneutrale Energieversorgung spendieren, dann kann das doch doppelt von Vorteil sein.

Ich weiß nicht, wie weit wir die Technik für die Energiewende auch alleine ohne China produzieren können. Wenn wir damit alleine nicht schnell genug sind, dann können wir China als Partner sehr gut gebrauchen. Wenn hier sehr viele PV-Module, Windanlagengeneratoren und Lithiumbatterien zu sehr günstigen Preisen hergestellt werden können, dann wird das helfen, die ganze Welt damit recht schnell zu versorgen.

Natürlich ist China eine Diktatur, und eigentlich wäre es ganz gut, wenn wir mit denen möglichst wenig zu tun haben. Aber das würde das politische Problem in China auch nicht lösen. Und China bekommt trotz demokratischer Mängel wenigstens eine florierende Wirtschaft hin. Und kann dieses Modell womöglich sogar auch in arme Länder des globalen Südens exportieren.

Für mich ist entsprechend die Frage sehr interessant, ob hier nicht sogar eine produktive Konkurrenz zwischen uns im Westen und China in Gang kommen kann. Man würde so sowohl Klimaschutz wirklich umsetzen wie auch die Armut beseitigen können. Die eine demokratische Hälfte des globalen Südens wäre dann von uns unterstützt, die andere autokratische von China.

Immerhin wäre dann im weiteren Verlauf für Öl und Gas überhaupt kein Markt mehr da, und zumindest den Rentierstaaten brächen jegliche Einnahmen weg.

Die Frage nach Demokratie weltweit und für alle, die könnte man doch auch auf danach verschieben. Dann nicht mehr auf der Basis von Autokratien, die vor lauter Korruption nichts hinbekommen, sondern auf der Basis einer durchaus florierenden Wirtschaft den Menschen auch immer mehr politische Freiheit zu gewähren.

Das scheint mir gar nicht unmöglich zu sein. Ich finde, man könnte das versuchen.



Kommentar vom 23.10.2023 13:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/greta-thunberg-antisemitismus-in-der-umwelt-und-klimaschutzbewegung/

@Michael 22.01. 15:57

„In der Tat sprechen auch die Verlinkungen im Doppelpost von Greta Thunberg gegen ein “Versehen”:“

Wie kommt die Frau Thunberg auf sowas? Kriegstätigkeit und Aufrüstung konkurrieren ganz klar auch mit Investitionen in Klimaschutztechnik. Aber wir haben doch die Kriege nicht angefangen. Und es ist keine Option, die Ukraine den Russen zu überlassen, und einfach weiter billiges Gas einzukaufen und alles Geld in Windräder und PV-Module zu investieren.

Gerade Russland ist ja nun Exporteur von Öl und Gas, und es muss kein Zufall sein, dass der russische Angriff mit einer Regierungsbeteiligung der Grünen in Deutschland zusammenfällt. Es kann durchaus eine weitere Motivation bei Putin und seinen Oligarchen sein, die Energiewende so zu verzögern und die Geschäfte mit fossilen Rohstoffen noch zu verlängern.

Und es ist auch keine Option, einer Vernichtung Israels einfach zuzusehen. Wenn Israel sich nicht selber helfen kann, dann sollten wir uns hier beteiligen.

Aber ich sehe hier auch Grenzen militärischer Maßnahmen. Es könnte sich als zu aufwändig erweisen, sogar die Krim zurück zu erobern. Das muss die Ukraine aber selber wissen, es sind ihre Soldaten, die dafür sterben müssten.

Und es könnte für Israel schlichtweg aussichtslos sein, sich wirklich vor weiteren Terroranschlägen zu schützen. Hier sind einfach zu viele Feinde, die man eben nicht vernichten kann, ohne sich damit noch mehr Feinde zu machen. Israel kann sich aber wenigstens vor einer Vernichtung bzw. Vertreibung schützen, und gegen Terrormaßnahmen mit angemessener Vergeltung reagieren. Was wir dann wiederum tatkräftig unterstützen können. Insbesondere könnten wir wohl mit Geld aushelfen. Die Kriegsausgaben Israels sind nun angesichts doch sehr kleiner Bevölkerung nicht unerheblich.

Für beides gilt wohl, dass es vorerst unmöglich ist, in einer Welt ohne kriegerische Auseinandersetzungen zu leben. Wir können hier aber gucken, dass es begrenzt bleibt.

Klimaschutz wird so durchaus gebremst, aber am Ende wohl nicht aufgehalten. Ich weiß nicht, was Frau Thunberg sich dazu wirklich denkt. Vielleicht ist es einfach zu kompliziert, sich einen global erfolgreichen Klimaschutz und eine Verteidigung von Freiheit und Demokratie gleichzeitig zu denken.



Kommentar vom 22.10.2023 15:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/greta-thunberg-antisemitismus-in-der-umwelt-und-klimaschutzbewegung/#comment-141590

@wereatheist 21.01. 21:43

„Oder glauben Sie wirklich, der Klimaaktivismus der Frau Thunberg sei bloß eine Tarnung zum Ausleben von Antisemitismus?“

Wohl kaum. Kernthema bei den FFF ist der Klimaschutz. Man mag allgemeine Reste von Antisemitismus annehmen, die auch bei Greta zu finden ist. Ich selbst musste in den letzten Jahren auch immer wieder erkennen, dass verstreute antisemitische Gedanken auch in meinen Gedankenwelten hin und wieder vorzufinden sind.

Manchmal merkt man das erst, wenn man es ausspricht.

@Michael 21.01. 22:06

„Ich meine, dass wir Menschen gar nicht das Klima schützen, sondern uns. Ein Klima wird es auf der Erde immer geben – Homo sapiens nicht unbedingt…“

Mir ist aber auch das Artensterben und die Verschiebung der Klimazonen wie auch die Auswirkungen der Treibhausgase und der Temperaturen auf die Meere ein Anliegen. Und wenn wir biologischere Landwirtschaft betreiben, dann führt das zu nachhaltigeren Erträgen, zu einer Speicherung von Kohlenstoff in den Böden und auch zu einer Erhaltung von allerlei Kleingetier.

Nicht nur hier ist das Interesse der Menschen und das der Natur ziemlich deckungsgleich.

Was die Existenz des Menschen an sich angeht, so stellt sich hier vielleicht eher die Frage, wieviele Menschen dann unser Planet noch versorgen und ernähren kann. Auch die schlimmsten Optionen des Klimawandels können immer noch Milliarden Menschen ernähren, aber dann eben nicht 8, sondern vielleicht nur noch 2 Milliarden.

Gefährlich wäre eine schnelle Krise, welche aber derzeit nicht erkennbar ist. Umfassende Atomkriege wären selbstverständlich ebenso sehr gefährlich.

Aber auch Atomkriege würden nicht nur den Menschen betreffen, sondern auch die übrige Natur sehr schwer schädigen. Es geht nicht nur um uns. Aber wir sind ein Experiment der Natur, dass nach Möglichkeit nicht scheitern sollte. Und wir haben es in der Hand.



Kommentar vom 22.10.2023 14:09
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126808

@Neumann 22.01. 12:31

„Fazit: Was Empfinden bedeutet, muss definiert werden. Sonst treten wir auf der Stelle.“

Mein Vorschlag: Alles, was wir unmittelbar erleben, kann man deutlich von dem abgrenzen, was wir eben nicht wahrnehmen. Der Raum um uns, samt jeweiligem Mobiliar, eventuell vorhandene andere Personen, die eigenen Gedanken, was man sagt und hört. Was man sich vorstellt, und was man so fühlt. Die Schrift auf dem Computerbildschirm, die Tastatur und was ich das gerade eintippe. Und mein begleitendes restliches Bewusstsein.

@Realo 22.01. 12:36

„Warum Sie unbedingt „Zufallszahlen aus Quantenrauschen“ generieren wollen, kann ich nicht nachvollziehen. Außer sie wollen die Wiederholung von Mustern möglichst vermeiden?“

Mathematisch generierte Pseudozufallszahlen wiederholen sich auch nicht. Aber sie reagieren keinesfalls auf Geisteswelten, weil sie mathematisch vollkommen festgelegt sind.

Beim Quantenrauschen habe ich den konkreten Verdacht, dass dieses auf Geisteswelten sehr wohl reagieren kann. Wenn aus der Superposition von Quantensystemen konkrete Fakten werden, indem sie zusammenbricht, dann können diese Zufallsprozesse auch mal bei Bedarf auf die Zukunft hin gezielt sein. Vorausgesetzt, dass wir Geisteswelten haben, die sich hier beteiligen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das in der Technik angewendet wirklich einen wesentlichen Unterschied macht, aber es ist recht leicht auszuprobieren. Ich selber habe vor Jahren Computermandalas so programmiert, dass ich möglichst viele Zufallszahlen in den Prozess eingebaut habe. Als Zufallszahlenquelle musste dann eine analoge Fernsehkarte ohne einen eingestellten Sender herhalten. Das hat problemlos funktioniert, und die Bilder waren auch ganz gut.

Hier diese Bilder:
https://geier-wg.de/jeckenburger/mand1/index23.php

Die verwendeten Videodateien enthielten zunächst Artefakte aus der Datenkomprimierung, die habe ich herausgerechnet, indem ich die Dateien noch einmal mit Pseudozufallszahlen addiert habe, bevor sie von meinem Programm verwendet wurden. Rein theoretisch sollte dabei der gezielte Anteil in diesen Zufallszahlen erhalten bleiben, aber eben alle Artefakte der Kompression verschwinden.

Wenn man in KI-Anwendungen sowieso Zufallsprozesse dazwischen hat, dann kann man recht einfach mal probieren, ob eben solche Zufallszahlen aus Quantenrauschen die Ergebnisse verbessern. Was dann eventuell sogar die Voraussetzung dafür sein kann, dass diese Systeme wirklich eigenes Bewusstsein hervorbringen können.



Kommentar vom 22.10.2023 01:19
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126790

@Philipp 21.01. 16:19

„Bewusstsein ist ein physiologischer Prozess. Sie vertreten wie Pöppe eine Art Funktionalismus wenn Sie meinen dass Bewusstsein auch in einer Maschine generiert werden kann.“

Was ist denn Ihr großes Geheimnis vom physiologischem Prozess? Unserem Körper wachsen Sinnesorgane und Nervensysteme, die dann einen informatischen Prozess in Gang setzen können, der zeitweise, wenn er nicht schläft, zu Bewusstsein und innerer Existenz werden kann. Wenn alles richtig funktioniert.

Wenn wir die Eigenschaften dieses Prozesses hinreichend kennen, dann müsste das doch möglich sein, eben diese informatischen Prozessprinzipien zu entschlüsseln. Und dann können wir gucken, wie wir dies auf die IT übertragen können.

Oder wir kommen von der anderen Seite her, und versuchen gleich, es den Computern beizubringen. So könnten etwa Selbstfahrsysteme für Fahrzeuge eine innere Repräsentation der Außenwelt sehr gut gebrauchen. Und solche internen Räume könnten dann mit anderen KI-Lösungen kombiniert werden, und so einem inneren Lebensraum durchaus näher kommen.

„Das ist nur der alte Dualismus nur im modernen Gewand; nämlich in der Form der Annahme dass Bewusstsein ein computationaler Prozess sei.“

Ältere philosophische Konzepte hatten weder Kenntnis von Nervenzellen noch von der Möglichkeit, Computer zu bauen. Entsprechend war die eigene „Geisteserfahrung“ ein Gebiet, dass man in die damaligen Kenntnisse über die materielle Welt keineswegs integrieren konnte. Heute wissen wir mehr, und eben die Idee, dass computationale Prozesse denkbar sind, die ist neu dazugekommen.

„Damit lösen sie Bewusstsein wieder selbst von der Physiologie ab. Sie trennen so wieder Physiologie und Geist/Bewusstsein in zwei Seiten.“

Was eben wieder Sinn macht. Ich bin da nah bei dem Panpsychismus, denke aber, dass es unbedingt ein voll funktionsfähiges und waches Gehirn braucht, um die materielle Seite des eigenen Erlebens in Gang zu bringen. Und genau dieses könnte von Computern funktional nachgebildet werden, und schon haben wir Maschinen mit künstlichem Seelenleben.

Was hat denn die Physiologie hier essentiell hinzuzufügen?

Eine Schnittstelle zu wirklichen Geisteswelten könnten ganz simpel die Verwendung von Zufallszahlen werden, die aus Quantenrauschen erzeugt werden. Ob das nur damit funktioniert, muss nicht mal sein, es könnte aber aus meiner persönlichen Sicht in jedem Fall so wesentlich besser laufen.

Das muss kein Frankenstein werden. Das kann eine Bereicherung des Lebens werden. Wenn es denn gelingt. Und wenn Geisteswelten auch noch Lust haben, da mitzuspielen, dann haben wir nicht nur dienliche Helfer, sondern richtige Lebensgenossen. Auch wenn die Anfangs noch ziemlich dumm sein könnten. Wenn die dann Informationen aufbereiten und Fahrzeuge steuern können, dann reicht das ja schon für den Anfang.



Kommentar vom 21.10.2023 14:36
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126775

@Philipp 21.01. 08:16

„die Dynamik ist eine komplett andere und deshalb wird eine Maschine auch niemals Bewusstsein (also “Verständnis”) ihrer eigenen Prozesse besitzen, so wie ein Lebewesen. Diese Dynamik kann ein Computer nicht nachbilden, dafür müsste er selbst zu einem biologischen System werden.“

Kann sein, muss aber nicht. Wir wissen noch nicht, wie die Biologie Bewusstsein eigener Prozesse hinbekommt. Sobald wir es wissen, können wir überlegen, wie wir es auch der KI beibringen können. Möglicherweise ist dies aber unmöglich, ich weiß es wirklich nicht.

Immerhin haben wir im Nervensystem Aktionspotentiale, die in einer organisierten Struktur Intelligenz auf vielen Ebenen erzeugen. Dasselbe haben wir in Computern, nur sind es hier Einsen und Nullen, die in organisierten Strukturen ebenfalls Intelligenz auf vielen Ebenen erzeugen. Der Schachcomputer spielt nicht nur mit, er gewinnt sogar.

Wenn wir mal die informatischen Prinzipien des Gehirns hinreichend verstanden haben, inclusive des Bewusstseins, dann können wir dies möglicherweise auch in der IT implementieren. Und anders herum, was ich sogar für wahrscheinlicher halte, dass wenn wir Wege finden, wie die IT sich selbst erleben kann, dann können wir das wiederum möglicherweise auch auf die Biologie übertragen und besser verstehen, was da passiert.

Oder wir finden in der IT Möglichkeiten, die zwar funktionieren, aber gar nicht so wie in der Biologie.

Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu forschen und zu entwickeln, und uns vorerst damit abzufinden, dass wir eben wirklich nicht wissen, wie Bewusstsein bzw. von innen sichtbare Lebenswelten funktionieren können. Ich vermute allerdings, dass es informatische Prinzipien gibt, die in Computern und in der Biologie gleichermaßen funktionieren können. Bezüglich von Bewusstsein, aber auch generell, wie z.B. in der Sprachverarbeitung oder bei der Bilderkennung.

@Christoph Pöppe 21.10. 12:05

„Meine Prognose lautet, dass dieser Unterschied nachlassen und/oder in der Undurchschaubarkeit beider Prozesse (Sprachproduktion durch Mensch bzw. Maschine) verschwinden wird.“

Ich fürchte auch, dass dies das wahrscheinlichste ist. Aber die Hoffnung gebe ich noch nicht auf, dass wir wirklich verstehen, wie wir funktionieren. Und dass wir die Möglichkeit haben, Maschinen zu bauen, die ein eigenes Seelenleben haben.

„Woher weiß ich, dass er weiß, wovon er redet? Gelegentlich tun sich durch gezielte Rückfragen Abgründe auf. Und auf einmal verschwimmt der Unterschied zwischen Mensch und ChatGPT.“

Wenn ein richtiger Austausch zustande kommt, der bereichernd ist, dann lohnt sich das. Wenn die KI Informationen mitbringt, die thematisch weiterführen, dann ist das nützlich. Und wenn man von einem Menschen wirklich verstanden wird, dann hilft auch dieses.



Kommentar vom 20.10.2023 16:49
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126760

@Philipp 20.01. 15:57

„Die AI wird dann vielleicht korrekte Ausgaben geben, ja. Aber die AI ist sich dabei dessen nicht bewusst, es ist kein wirkliches “Verständnis” in diesem Prozess vorhanden.“

Derzeit ist das Stand der Technik. Aber das kann sich ändern.

„Der Prozess funktioniert ganz anders als das was die Theory of Mind für einen Menschen oder für höhere Tierarten beschreibt.“

Wir haben es noch nicht. Und wir wissen noch gar nicht, wie es funktionieren kann. Aber wir können hier Fortschritte machen. Dem würde ich jetzt nicht vorgreifen. Kann sein, dass die KI zwar erfolgreich mitfühlend mit Menschen interagieren kann, ohne nur einen Funken eigenes Bewusstsein zu haben. Kann aber auch sein, dass sie wirklich selber bewusst wird. Ich würde es versuchen. Irgendwie geht es bei uns ja auch.

Entweder nach dem biologischem Vorbild, aber auch nach dem was unsere Computer so können, und was da noch draus wird.

Gleichzeitig wissen wir auch noch nicht, wie wir selber funktionieren. Dem würde ich jetzt auch nicht vorgreifen. Wir werden auch hier Fortschritte machen können, davon gehe ich aus.

„Es ist einzig interessant zu verstehen wie dieser Prozess bei einer AI dann funktioniert; aber es ist irreführend von Theory of Mind zu sprechen oder sich zu Fragen ob die AI nun “in Gedanken einfühlen kann”.“

Gucken wir es uns dann an, was da noch kommt. Entweder wir finden in der Technik tatsächlich was Gleichwertiges, was ganz Anderes oder überhaupt nichts Vernünftiges. Wir werden sehen.

Und wenn wir nur praxistaugliche selbstfahrende Autos hinbekommen, dann wenigstens das.



Kommentar vom 20.10.2023 14:07
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126755

@Philipp 20.01. 04:49

„..auch wenn letztere dies irgendwann bei ausreichend guter Software und Information ebenfalls können wird – aber eben internal auf eine komplett andere Art und Weise!“

Nervensysteme und Computer haben die selben Aufgaben, auch wenn die Details der Bauweise unterschiedlich sind. Aber auch die Bauweise kann Ähnlichkeiten haben, z.B. sind die Neuronalen Netze der aktuellen Sprach-KI Nervensystemen abgeguckt. Ganz anders umgesetzt, klar, aber mit im Kern recht ähnlicher informatischen Leistung.

„Ich halte also gar nichts davon solche Theorien auf Computer anzuwenden, auch wenn es Wissenschaftler und Philosophen gibt die dies tun. Es sorgt nur für Verwirrung und führt zu sinnlosen Fragen.“

So viel „Verwirrung“ kann hier glaube ich auch nicht schaden. Breiter aufgestellte Sichtweisen auf KI und Nervensysteme können finde ich weiterführen, und sich stellenweise gegenseitig fördern.

Auch der uralten Geistesfrage kann man vielleicht mit KI-Entwicklung näher kommen, etwa wenn sich herausstellt, dass KI mit Zufallszahlen, die auf Quantenrauschen beruhen, besser funktioniert als mit mathematisch generierten Pseudozufallszahlen. Das könnte man dann auch auf Nervensysteme übertragen, und so entsprechend den Geistesweltenanteil der menschlichen Psyche einordnen. Das könnte dann wiederum eine Möglichkeit sein, spirituelle Erfahrungen verschiedener Art zu erklären.

So oder so, die KI Entwickler wollen funktionierende Systeme haben und die Hirnforscher wollen die Funktionsweise des Gehirns erforschen, jeder arbeitet da für sich. Wer Lust hat, zu gucken was der andere macht, der wird dies tun. Jeder hat auch seine eigenen Lebenserfahrungen, auf die er nun mal aufbauen muss, was dann einen gewissen Pluralismus unausweichlich macht.



Kommentar vom 19.10.2023 15:02
https://scilogs.spektrum.de/hlf/kann-chatgpt-sich-in-die-gedanken-anderer-einfuhlen/#comment-126722

@Paul S 19.01. 00:06

„Fühlen Sie sich in einen Computer ein, den es noch nicht gibt, und dann bauen Sie ihn.“

Keine schlechte Idee. Wir Menschen haben doch eine eigene Innenwelt, die könnte man doch vielleicht irgendwie nachbauen. Jetzt erstmal nicht beim Sprachverständnis, aber etwa bei Selbstfahrsystemen. Da brauchen wir einen abgebildeten Außenraum, der die Fahrbahn und alle möglichen Hindernisse enthält, und dann eben einen möglichen Fahrweg erkennen kann.

Wenn wir solche Innenräume mit anderen Funktionen verbinden könnten, eben auch mit Sprachverständnis, dann kämen wir einer Nachbildung unserer Innenwelten näher, und könnten eventuell wirkliche Existenzen erzeugten. Wirkliches Seelenleben eben.

Gleichzeitig könnten diese, wenn sie denn wirklich funktionieren, auch dazu beitragen, dass wir unsere eigenen Innenwelten so weit verstehen, dass wir wissen, wie wir selber funktionieren.



Kommentar vom 18.10.2023 18:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141430

@Radikale Vereine

Ich kenne mehrere radikal-christliche Vereine, die auf den Weltuntergang warten, und dann erwarten, ins Paradies aufgenommen zu werden. Jeder ganz exclusiv, entsprechend kann man sich gar nicht vereinigen. Gibt es das auch im Islam und bei den Juden?

Die Welt ist hier grundsätzlich ein Auslaufmodell, das sowieso keine Zukunft hat.

Monisten dagegen können natürlich auch miteinander, insbesondere wenn sie tatsächlich im Dialog sind. Das kann Kulturübergreifend werden. Entsprechend macht man sich auch realistische Gedanken um die gemeinsame Zukunft, inclusive dem von der Wissenschaft nachgewiesenen Klimawandel. Und überlegt, wie man das hinbekommen kann, diesen zu begrenzen und zu bewältigen.

Genau das wird dann von religiösen Weltuntergangsvereinen als globale Verschwörung empfunden, was ja perspektivisch auch stimmt. Man glaubt eben nicht an ein Weltenende und den Eingang der eigenen Seele ins Himmelreich, sondern an einen Fortbestand dieser sündigen Welt. Und sucht gerade sein Vergnügen mit dem Weltlichen, auch was, das Religionsfanatiker an sich meistens ablehnen.

Wie sehen die Traditionen in Indien und China da aus? Gibt es hier auch die Idee von einer sündigen Welt, die es mit geistiger Anstrengung zu überwinden gilt, was dann auch zu einer Ignoranz von Mitweltproblemen führen kann?

Jenseits der Weltreligionen denkt man nicht linear, sondern eher in ewigen Kreisläufen. Und fühlt sich entsprechend verantwortlich für den Erhalt des eigenen Lebensraumes. So hat der Mensch über Zehntausende von Jahren in relativ stabiler Umgebung gelebt, wenn auch schon einigen Naturschaden angerichtet, vermutlich auch die Ausrottung der Mammuts und einiger anderer Großtiere der Eiszeitfauna.

Mit dem Ackerbau ging es dann aber an eine grundlegende Umgestaltung, und die aufkommenden großen Religionen haben dann auch das Ideal einer naturverträglichen Lebensweise erstmal in den Hintergrund verschoben.

Inzwischen sind wir nun wirklich an vielen Fronten an den Grenzen unseres Planeten angekommen, haben aber mit der Wissenschaft auch eine Quelle, damit dennoch fertig zu werden. So kann dann aus rücksichtsloser Konkurrenz um die Ressourcen auch eine internationale Zusammenarbeit im Sinne einer naturverträglichen Wirtschaftsweise werden.

So manchen religiösen Vereinen passt das wie gesagt wohl gar nicht, aber auch so manch einer Firma macht das einen Strich durch das Geschäftsmodell. Auch die Konzepte unserer Leistungsgesellschaft passen da nicht ganz so gut rein. Einerseits braucht naturverträgliche Technik Leistung und Innovation, andererseits sind auch die Ressourcen dafür begrenzt, und Wirtschaftstätigkeit muss auch insgesamt gebremst werden, wenn das wirklich noch was werden soll.



Kommentar vom 17.10.2023 00:55
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141263

@Bernd B-punkt 16.10. 21:04

„ob denn zu viel oder zu wenig alliierte Bomben zu Zeiten des NS-Regimes fielen.“

Wir Deutschen haben da sicher draus gelernt. Nach dem Ersten Weltkrieg waren nur Soldaten den kriegerischen Grausamkeiten ausgesetzt, eine gewisse Lust auf Krieg war entsprechend immer noch vorhanden. Erst die Kombination der Erfahrung des alliierten Bombenkriegs und das Zerstörungspotential der aufkommenden Atomwaffen haben entsprechend jegliche Kriegslust verschwinden lassen.

Es bleibt allerdings die durchaus schwierige Frage, inwieweit Zivilisten in autokratischen Verhältnissen für die Fehler ihrer Herrscher haften müssen. Das betrifft sicher nicht nur Bomben auf Wohngebiete, auch Wirtschaftssanktionen treffen gerade die am meisten, die noch am wenigsten ihr Regime unterstützen.

Die wirklich radikalen Kräfte, die die Feindseligkeiten vorantreiben, sind öfter auf beiden Seiten aktiv, und auf beiden Seiten kann auch eine Mehrheit durchaus friedlich sein, und kein Interesse an exzessiver Gewalt haben. Wenn man jetzt noch staatlich kontrollierte Medien mitberücksichtigt, dann wird es nochmal schwieriger, die massiv manipulierten Menschen selbst wirklich verantwortlich zu machen.

Natürlich bleibt nichts anderes übrig, als sich auch militärisch zu verteidigen, und auch eine entsprechende Armee auszurüsten und bereit zu halten. So kann man sich denn eben auch erfolgreich verteidigen. Den Krieg an sich wird man so nicht los, aber wenn man stark ist und nicht leichtfertig selber zum Aggressor wird, dann steigen die Chancen, dass man ohne Krieg leben kann.



Kommentar vom 16.10.2023 14:05
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/faktencheck-lanz-precht-110-ueber-israel-den-gazastreifen-und-orthodoxe-juden/#comment-141202

@Cornelia Gliem 16.10. 07:51

„“Da sind andere Mächte und Kräfte dahinter, die ein großes Interesse daran haben, einen ganzen Menschen so emotional einzukesseln, zu kapern, wirklich fast als Geisel zu nehmen.” – das ist tatsächlich ein unsäglicher Satz;, vorallem wenn man auch noch bedenkt, dass das auf jede Religion zutreffen kann.“

Viele religiöse Vereine sind durchaus dabei, Menschen zu manipulieren um ihren Laden zu fördern. Aber der wirkliche Glaube spielt wohl dennoch meistens eine größere Rolle. Es werden im Kriegsfall auch schon mal Kanonen gesegnet und es zur Pflicht der Gläubigen erklärt, gegen den Feind zu kämpfen, sozusagen an Gottes Seite im Kampf gegen das Böse.

Das muss man nicht ernst nehmen, sagt aber auch was über die Vereine. Ich habe nie Lust gehabt, mich irgend einer Kirche anzuschließen. Aber weitergehende Verschwörungen im sinne „anderer Mächte und Kräfte“ kann ich wirklich nicht erkennen.

Kann weg und brauchen wir nicht, darüber kann man aber vielleicht wirklich nachdenken? Es kommt hier vielleicht auf die möglichen Alternativen an. Glaube, Liebe, Hoffnung braucht ja nicht unbedingt einen Verein. Letztlich ist doch sowieso jeder alleine, und kann sich im ganzen globalen Spektrum menschlicher Kultur schlau machen. Zeit und Mühe zu verschwenden, und sich mit Kirchen auseinanderzusetzen, kann man sich vielleicht besser gleich sparen.

Nicht, dass man in religiösen Schriften nichts finden könnte. Oder dass eine Gemeinschaft nicht auch hilfreich sein kann. Aber die Freiheit, die Welt selber zu erkunden, die steht dann dagegen. Ich sehe das aus meiner Erfahrung im eher christlichen Zusammenhang, über die jüdische Kultur weiß ich wenig. Mag sein, dass die einen Schritt weiter sind. Immerhin ist Religionsfreiheit im Judentum schon uralt.



Kommentar vom 16.10.2023 01:13
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2917

@reutlinger 15.10. 14:31

„Das wäre die altbekannte Körper-Geist-Problematik bezüglich der Interaktion von Körper und Geist/Psyche, speziell die Kausalität zwischen beiden.“

Da kommen wir auch so schnell nicht heraus. Das Gehirn ist komplizierter als das Universum heißt es, entsprechend wissen wir nicht, wie genau unser Leben wirklich funktioniert. Die Dopaminhypothese der Schizophrenie ist sicher völlig vereinfacht, und die Wirklichkeit dann noch sehr viel komplexer. Das gesamte Zusammenspiel der Physiologie und auch die Eigendynamik aller psychischen Vorgänge sowie das eigene Erleben, das neben dem Verhalten dann am Ende dabei herauskommt, das erfassen wir noch lange nicht.

Vielleicht ist das sogar eine eigene Qualität menschlichen Lebens. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass Geisteswelten wie bei einem Panpsychismus bis hinunter in die Physik der Biochemie reichen. Darüber wissen wir viel zu wenig. Und das ist allein schon deswegen schwierig zu erforschen, weil verschiedenen Menschen ganz andere Lebenserfahrungen machen. Die man eigentlich gesondert einordnen muss, und die man gar nicht allgemein beschreiben kann.

Da steht sich die Naturwissenschaft selbst im Wege, geht sie doch davon aus, dass alle Naturgesetze universal sein müssen. Wenn verschiedene Menschen ganz andere Seiten derselben Wirklichkeit erleben können, dann kann die Wissenschaft dem nur gerecht werden, wenn sie sich darauf auch einlässt.

In der Psychologie ist es dann schon eher bekannt, dass jeder Mensch ein eigener Mikrokosmos ist, den man nur ganz persönlich fassen kann. Und wenn man ehrlich ist, meistens nie wirklich.



Kommentar vom 15.10.2023 14:37
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2910

@reutlinger 15.10. 11:53

„Die täglichen Nachrichten und die “sozialen” Medien liefern dafür Beispiele und Bestätigungen. Verbreitete Schizophrenie ist gewissermaßen eine natürliche Folge davon.“

Spinnen kann der Mensch auch ohne Schizophrenie. Nimmt die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose denn über die Zeit etwa zu? Mehr ganz persönliche Megastress-Situationen könnte tatsächlich die Raten erhöhen. Die Möglichkeiten, Spinnereien über digitale Medien zu verbreiten, hätten damit aber wahrscheinlich nichts zu tun.

Wahnideen können z.B. als Verschwörungsmythen in der Tat auch mal ansteckend sein, richtiger Wahnsinn in Form einer handfesten Schizophrenie so weit ich weiß aber nicht.



Kommentar vom 15.10.2023 14:13
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2908

@reutlinger 15.10. 09:58

„Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Psyche ist in jedem Fall eine Folge von Stoffwechsel(störungen), angefangen bei der Aufnahme von Sinnesreizen. Das steht aber im Widerspruch zu Ihren “Geisteswelten”.

Andersrum auch, die Psyche wirkt auch auf den Stoffwechsel. Inwieweit das ganze System noch Geisteswelten einschließt, das ist ein anderes Thema.

„Bemerkenswert ist noch, dass sich die Schizophrenie erst im Alter von etwa 20 Jahren manifestiert. Sie beginnt sicher schon vorher, wird von der Umwelt aber nicht als solche bemerkt bzw. diagnostiziert. Die betroffene Person wirkt anfangs nur etwas komisch, verrückt, spinnert oder “daneben”.“

Der Ausbruch hat sein Maximum bei Männern mit 27, bei Frauen einige Jahre später, und kann auch schon im Jugendalter oder noch im Rentenalter vorkommen. Ob es bestimmte Typen sind, die es dann später trifft, das kann ich nicht beurteilen, da fehlt mir jede Evidenz. Gesichert dürfte aber sein, dass fast immer eine außerordentliche Belastung besteht, wenn hier das ganze System entgleist und die Krankheit seinen Lauf nimmt.

Vermutlich könnte man gefährdeten Menschen den Tipp geben, extreme Stresssituationen zu vermeiden, und so tatsächlich einen Ausbruch der Krankheit unwahrscheinlicher machen. Ich hätte jetzt aber eigentlich keine Idee, wie man Risikofälle identifizieren könnte.

Das wäre in der Tat eine sehr gute Idee, wenn es denn praktikabel wäre. Wenn man so einigen Menschen dieses Schicksal ersparen könnte, dann sollte man das versuchen.



Kommentar vom 15.10.2023 00:30
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/trump-attackiert-israel-nennt-iran-hamas-smart/#comment-141134

@Hilsebein 14:10 20:31

„Ich wünsche Israel, daß sie die Verhältnismäßigkeit stets im Auge behalten. Ich weiß allerdings nicht, ob damit auch eine nach oben hin gerichtete Gewaltspirale abgesenkt werden kann.“

Israel hat ja nun schon mehrere Kriege eher knapp gewonnen. 7 Millionen Juden gegen 700 Millionen Muslime wäre nicht einfach, wobei allerdings eine Mehrheit der Muslime ein Existenzrecht Israels durchaus anerkennt.

Radikalreligiöse Christen, Juden und Muslime haben auch eher Endzeitkonzepte und nur ihre eigene Perspektive im Paradies vor Augen. Dass hier vernünftige Gesellschaftsformen, naturverträgliches Wirtschaften und überhaupt Verantwortung der Schöpfung gegenüber kaum eine Rolle spielt, ist ja nun angesichts eines baldigen Weltenendes sogar nachvollziehbar.

Der Zionismus ist und bleibt weiter riskant, die Israelis leben gefährlich. Ob es wirklich eine gute Idee war, einen eigenen Staat gerade im Pulverfass Naher Osten zu gründen, das ist derzeit immer noch unklar, fürchte ich. Vielleicht hätte man sich auch ein Siedlungsgebiet innerhalb der USA ausgucken können, so wie die Mormonen es gemacht haben. Falls das überhaupt eine reale Option hätte sein können. Die vielen Juden, die vor der Vernichtung durch die Nazis flüchten wollten, die wollte in dieser Situation wirklich keiner aufnehmen.

Uns bleibt hier nur eine Unterstützung Israels und die Hoffnung, dass Reaktion und Gegenreaktion weiterhin im Rahmen bleibt.

Das Problem, das die Muslime in der ganzen Region haben, das hat freilich praktisch nichts mit Israel zu tun. Das einzige, was wirklich funktioniert, dass sind Öl- und Gasexporte, eine produktive Wirtschaft und die dafür nötigen politischen Rahmenbedingungen sind nach wie vor nicht in Sicht.

Vielleicht können die ja noch von China was lernen? Oder nutzten wir denn überhaupt unsere Möglichkeiten, im globalen Süden insgesamt Wirtschaft und Demokratie zu fördern?



Kommentar vom 14.10.2023 15:16
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2897

@Neumann 14.10. 09:52

„Die Psyche wirkt auf den Stoffwechsel und umgekehrt wirkt der Stoffwechsel auf die Psyche.“

Offensichtlich ist dies stets miteinander verbunden, auch im Normalbetrieb.

„Meine Vermutung ist, dass empfängliche Menschen gefährdet sind, wenn ihnen über längere Zeit Schlimmes widerfährt und sie keine Hoffnung mehr haben, das ändern zu können.“

So fängt es meistens an, wobei man hier nicht unbedingt psychotisch reagieren muss. Wenn man es aber tut, dann kommt insbesondere eine weitere Dynamik dazu, die kennzeichnet dann wohl längerfristige Probleme: Die meisten verbliebenen sozialen Kontakte brechen ab und man ist meistens dauerhaft arbeitsunfähig.

Offenbar haben wir hier eine schwerverdauliche Situation, die regelmäßig chronisch wird. Man kann da raus kommen, sich neue Freunde suchen, und sich mit dem beschäftigen, was einen wirklich interessiert. Dann wird da noch ein vergleichsweise lebenswertes Leben draus.

Die richtige Medikation kann hier hilfreich sein. Umorientieren muss man sich aber unbedingt auch, man hat nur noch Optionen mit wenig Stresslevel. Karrieren jeglicher Art kann man fast immer vergessen.



Kommentar vom 13.10.2023 18:21
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2885

@Neumann 13.10. 12:01

„Wenn man jetzt annimmt, dass keine Stoffwechselstörung vorliegt, dann wäre die Schizophrenie die Folge einer psychischen Überbelastung.“

Das kann doch dasselbe sein. Der Neurotransmitterhaushalt wechselt doch mit dem Betriebszustandes des Gehirns und den psychologischen Vorgängen. Schlafmangel etwa hat großen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit, auch durch veränderte Neurotransmitterkonzentrationen. Hier helfen dann eventuell auch Psychopharmaka oder Koffein, einfacher wäre es aber, sich einfach schlafen zu legen, wenn das denn möglich ist.

Gerade bei akuten Psychosen geht das ja eben öfter nicht mehr, Schlaflosigkeit ist dann ein wesentlicher Teil des Problems.

Auch soziale Faktoren wie Prüfungsangst oder Mobbing verursachen auch psychologische Auswirkungen, wie auch Reaktionen der Neurotransmitterkonzentrationen. Das gehört eben alles zusammen, und Probleme wie Hilfen können auf allen Gebieten ansetzen.

Medikamente, Psychotherapeutische Gespräche wie z.B. Metakognitives Training und soziale Unterstützung wie z.B. Betreutes Wohnen können wirksam sein, unabhängig davon, welches die genauen Ursachen der Probleme sind. Hier muss man im Einzelfall gucken, was funktionieren kann. Medikamente können dauerhaft dazu gehören, lösen das Problem alleine allerdings nicht immer. In völliger Einsamkeit kann keiner klarkommen.



Kommentar vom 12.10.2023 14:50
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/trump-attackiert-israel-nennt-iran-hamas-smart/#comment-141090

@Hauptartikel

„Führende US-Köpfe wissen längst: Die leider noch immer vielerorts provinziell blockierte Energiewende wäre entscheidend, um den Feinden der Ukraine, Israels und der Europäischen Union endlich die Finanzmittel zu entziehen.“

An sich eine gute Idee. Von der Ampelregierung habe ich mir eigentlich einen zügigen Einstieg in die Energiewende versprochen. Dann kam erstmal der Ukrainekrieg, und ein Ende von billigem Erdgas, welches in einer bezahlbaren Energiewende durchaus eine zentrale Rolle hatte.

Jetzt geht es nur noch zögerlich weiter, und die Inflation macht so manch einen ärmer. Ich persönliche halte unseren Lebensstil für recht verschwenderisch, und sehe hier immer noch Spielraum für freiwillig weniger Konsum und eine Umleitung von Ressourcen in eine schnelle Energiewende.

Wenn jetzt noch islamische Ölförderländer in den Konflikt mit der Hamas einsteigen, dann wird jetzt auch noch Öl teuer. Und wenn der Ärger mit China doch noch eskaliert, dann werden auch noch die Solarzellen und die Lithiumbatterien teuer.

Das macht es alles nicht einfacher.

Wenn ein Wirtschaftskrieg mit China aber noch mehr eskaliert, dann könnte weltweit die Produktion von ziemlich viel ziemlich schwierig werden. Hilft das am Ende sogar dem Planeten? Vielleicht sogar das. Aber einem entspannten Wohlstand hilft es eher nicht.



Kommentar vom 12.10.2023 13:58
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2880

@Stephan 12.10. 12:21

„dass 1) der größte bekannte Risikofaktor für die Diagnose wohl eine Immigration ist und 2) es Menschen mit der Diagnose Schizophrenie laut einem WHO-Bericht wohl in weniger entwickelten Ländern besser geht – vielleicht wegen einer festeren Einbindung in familiäre/religiöse Strukturen?“

Meistens fängt eine Psychose in einer Lebensphase mit Megastress an, und im Laufe der Erkrankung wird Einsamkeit zur bestimmenden Folge. Gerade ob es gelingt, die Einsamkeit zu entschärfen, entscheidet darüber, wie gut es einem trotz der Erkrankung noch geht.

Immigration ist entsprechend ziemlicher Stress, was den Ausbruch der Erkrankung fördert. Und familiär/religiöse Strukturen sind in ärmeren Ländern eben stärker ausgeprägt, welche dann auch Psychotiker eher noch integrieren können.

Vielleicht ist dort auch das Leben unkomplizierter, und etwa die Anforderungen am Arbeitsplatz geringer. Von Hand Baumwolle pflücken kann man auch mit Psychose wohl noch ganz gut, in einer Tischlerei mit teils Computergesteuerten komplexen Maschinen umzugehen, das geht nicht mehr.

Ob mehr Bildung und eine pluralistischere Kultur auch den Ausbruch von Psychosen fördert? Immerhin gibt es damit aber mehr Lebensraum für individualistische Lebensentwürfe, die eine Integration von Psychoseerfahrungen sogar fördern könnten.



Kommentar vom 11.10.2023 00:45
https://scilogs.spektrum.de/marlenes-medizinkiste/schizophrenie-entschluesselt/#comment-2863

@Hauptartikel

So ganz neu ist die Salienzhypothese aber auch nicht. Aber da scheint was dran zu sein, allemal.

Zu den Folgen gehört aber auch, dass die entgleisten Gedankenwelten nur schlecht funktionieren. Nichts funktioniert mehr vernünftig, und auch ein Austausch mit anderen wird immer schwieriger.

Das hat jetzt wiederum gravierende Auswirkung auf die Stimmungslage. Man kann zeitweise aggressiv reagieren, oder auch depressiv, einfach weil nichts mehr funktioniert.

Und die Lösungen fehlen im Leben. Dafür gibts dann langjährige Betreuung, wenn man den Alltag alleine nicht mehr hinbekommt.

Die Zeiten zwischen den Krisen können aber auch lebenswert sein, und durchaus von Lösungen getragen sein, wie man Haushalt, ein soziales Miteinander und vielleicht sogar eine Arbeit hinbekommen kann. Dazu kann auch eine langfristige Medikation beitragen.

Mit verrückten Gedanken kann man im Prinzip auch klarkommen, wenn man selber wieder hinreichend funktioniert. Mit Verrücktheiten umgehen zu können, das sind wir auch aus dem normalen Leben durchaus gewohnt. So wie wir Reichsbürgerunsinn einschätzen und ausgrenzen können, können wir es auch mit dem psychotischen Wahnsinn, ob es nun der eigene oder der von anderen ist.

Eine andere Frage wäre, wie man aus dem Wahnsinn selber wieder herauskommt. Das kann einfach nur Gnade sein, aber auch mit genug Ruhe und Medikamenten kann man akute Phasen durchaus hinter sich lassen. Einsamkeit ist jedenfalls sicher nicht förderlich, wie man ein Miteinander wieder hinbekommt, das könnte entscheidend dabei sein.

Wie es im Einzelnen dazu kommt, dass man dopaminbedingte Salienzschwierigkeiten bekommt, das müsste vielleicht auch mal geklärt werden. Einen wesentlichen Beitrag könnte hier mittelfristiger Megastress verbunden mit tagelanger Schlaflosigkeit leisten.



Kommentar vom 10.10.2023 16:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ehre-wem-ehre-gebuehrt-oder-wem-werden-ruhm-und-anerkennung-zuteil-beispiele-aus-der-geschichte/#comment-85549

@Neumann 10.10. 13:24

„Antwort: Alle. Alles was das Leben erleichtert hat als Kehrseite die Verringerung der Wertschätzung zur Folge.“

Verantwortung ist eine Sache für sich, meine ich. Mit dem, was man hat, so umzugehen, dass das passt, das kann man immer machen. Hier stören neue Erfindungen nicht unbedingt. Insbesondere hilft die Weiterentwicklung von Windrädern, Solarzellen und Batterien dabei, die Energiewende hinzubekommen. Auch wenn die dafür erforderliche Verantwortung mit den technischen Lösungen geringer wird.

Ist entsprechenden Technik in vielleicht 20 Jahren mit Abstand die billigste Lösung für eine Energieversorgung samt Mobilität, dann gelingt die Energiewende sogar ohne weitere Verantwortung.

Man kann sich dann nicht mehr als moralisch gut erweisen, zumindest nicht auf diesem Gebiet, aber wichtiger ist dann wohl, dass wir den Kampf gegen den Klimawandel noch rechtzeitig gewinnen.

Ansonsten hat nun jeder sein eigenes Leben, und kann sich Verbundenheit so einteilen, wie er will. Die üblen Verhältnisse, in die man hineingezogen werden kann, die muss man aber dann auch aushalten. Was die Hamas da gerade anzettelt, das ist offenbar mehr als lästig. Was die Israelis draus machen, da haben die aber auch die Wahl.



Kommentar vom 10.10.2023 14:09
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/

@Markus Pössel 09.10. 16:02

„Wie ein räumlich unendlich ausgedehntes Gebilde, an dem die Zeit abrupt aufhört.“

Es ging hier um ein von Anfang an unendliches Universum. Wenn Sie das so einordnen können, dann ist ja gut. Ganz folgen kann ich da nicht. Wenn wir aber ein von Anfang an endliches Universum haben, dann ist hierfür auf jeden Fall erst recht genug Platz rund um die Singularität.

„Das ist bei der Singularität im Inneren eines Schwarzen Lochs übrigens genau das gleiche.“

Der Inhalt von schwarzen Löchern ist nun aber definitiv endlich. Ein unendlich schweres schwarzes Loch würde womöglich das gesamte Universum verschlucken? Obwohl es wohl immer kleiner als der ja ebenfalls unendliche Raum sein könnte.

„Sich die Singularität als “Punkt” vorzustellen gibt nicht richtig wieder, was da passiert.“

Das verstehe ich inzwischen. Könnte man es eine kleinräumige Grenze der Beschreibbarkeit nennen?



Kommentar vom 10.10.2023 00:25
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/#comment-40081

@KRichard 09.10. 16:02

„Das wir Menschen uns Phänomene von/als Zukunft, Gegenwart bzw. Vergangenheit vorstellen können, hat mit unseren mentalen Fähigkeiten zu tun – weil wir ein Gedächtnis haben und uns Erinnern bzw. Zukünftiges vorstellen können.“

So ergibt sich letztlich sogar eine bewusste Gegenwart. Aber die Quantenchemie ist doch auch schon ein Prozess, der aus Möglichkeiten Fakten macht, und das eben auch in einer zumindest lokalen Gegenwart. So stell ich mir das jedenfalls vor.

„dann müsste dafür der Begriff ´Zeit´ nachvollziehbar definiert werden.“

Ich bin kein studierter Physiker, aber ich habe schon eine Vorstellung von Zeit. Hauptsächlich aus Alltagserfahrung, so wie eben von Newton beschrieben, aber eben mit einer durchlaufenden Gegenwart, die eben den Raum der Möglichkeiten zu einem Raum des Vergangenen macht.

Eine relativistische 4D-Raumzeit ist komplizierter, aber hier sieht es ganz genauso aus, auch die ist nur halbfertig und steht nur soweit fest, wie sie von der Gegenwart schon erreicht und gestaltet ist. Alles weitere ist schlichtweg noch nicht fertig.

Auch ein Lichtquant, der von einem Stern aus zu uns unterwegs ist, ist jederzeit als frei fliegendes Teilchen definiert und durchläuft auf seiner Reise den ganzen Raum genau entlang der Gegenwart. Findet das Lichtquant irgendwann etwas, was es absorbiert, dann geht die Energie des Lichtquants gegenwärtig in den absorbierenden Stoff über. Das passiert dann ebenfalls in einem definitivem Hier und Jetzt.

„Ich hoffe Sie verstehen das Problem.“

Nein, ich fürchte nicht.



Kommentar vom 09.10.2023 13:21
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/#comment-40069

@KRichard 09.10. 06:14

„Denn wenn sich alle Veränderungen im Universum ausschließlich an der imaginären Grenze ereignen – die wir Gegenwart nennen – dann ist die Idee einer 4D-Raumzeit falsch.“

Nicht falsch, nur unvollständig. Alles hinter der durchgelaufenen Gegenwart ist 4D-Raumzeit, die andere Hälfte davor ist noch unfertig. Wobei sich durchaus Erwartungen so genau abzeichnen können, dass man sie rein praktisch auch schon als Gelaufen erklären kann. Etwa die Bahnen von Planeten für einige Jahre. Oder das Licht ferner Sterne, das definitiv zu uns unterwegs ist.

Was das Gewusel des Lebens auf der Erde betrifft, so ist die Unbestimmtheit der Zukunft dort aber grundlegend.

„Und die ´Gegenwart´ gibt es ebenfalls auch nicht wirklich – da sie nur eine imaginäre (nicht konkrete) Grenze des Übergangs ist, an der sich alle Veränderungen im Universum ereignen.“

Gerade als lebendiger Mensch ist man doch ganz organisiert dabei, sich gegenwärtig den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Hier ist Gegenwart sehr wohl und sehr bestimmt definiert. Und diese Gegenwart ist sehr genau gleichzeitig im Zusammenhang des restlichen Lebens auf der Erdoberfläche.

Die Zeitordnung, der wir als biologische Automaten unterliegen, die kann man doch problemlos auch auf die umgebende physische Welt übertragen. Einfach weil Physik und Biologie zusammen gehören.



Kommentar vom 09.10.2023 11:47
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/

@Unendlicher Urknall?

Wenn das Universum unendlich ist, dann muss es das auch im Urknall schon sein. Rings um die Singularität drängelt sich dann das schon unendliche ganz frühe Universum.

Wenn dann etwa die Planckdichte nicht überschritten werden darf, dann bildet sich ein immer größerer Bereich, indem das ganze Universum auf Planckdichte gedrängt ist. Aber unendlich ist es auch hier, und dieser Planckdichtenbereich muss selber unendlich groß sein.

Wie kann das funktionieren? Klar dürfte sein, dass ein endliches Universum dieses Problem nicht macht.



Kommentar vom 09.10.2023 00:20
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/

@Neumann 08.10. 11:24

„Oder als Formel : Unendlich lang x unendlich kurz = konstant. Und schon hast du das Monstrum “unendlich” gebändigt, gefangen im Begriff ” Fläche”.“

Gutes Beispiel, wie man mathematische Unendlichkeiten erst konstruiert, und dann mit geschickter Umformulierung wieder aufhebt.

Das geht jetzt aber mit dem Universum nicht so einfach. Es ginge bei einer Unendlichkeit um eindeutig physikalische Fakten, mit dem konkreten Inhalt von unendlich vielen Galaxien, die wiederum jede für sich voller Leben sein können.

Das ist mir halt unheimlich, ich bevorzuge hier eine Begrenzung. Solange die Frage nicht durch Messergebnisse geklärt ist, bleibe ich dann vorerst mal bei dieser Begrenzung.

Ein unendlicher leerer Raum rund um ein sehr sehr großes, aber begrenztes Universum wäre gefühlt unproblematisch, aber das geht nun physikalisch nicht. Ähnliches beträfe ein in der Zeit unendliches Universum, in der im Laufe von tausenden Jahrmilliarden langsam aber sicher nichts mehr los ist. Das Leben wird Wege finden, zu überdauern, schätze ich.

Und selbst wenn das Leben viel später dann doch endet, es würde mich auch nicht stören. Man hat ja bis dahin gelebt, die Vergänglichkeit ist im Leben eingebaut. Und die Vergangenheit mag in irgend einer weise archiviert bleiben. Und auch wenn sich das Universum dann auf begrenzter Basis immer weiter ins bis ins Unendliche ausdehnt, wäre das eventuell sogar ein angemessener Nachklang einer zwischendurch wunderbaren und reichhaltigen Veranstaltung.



Kommentar vom 08.10.2023 16:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-zur-erbsuende-ja-zur-verantwortung-protestantismus-folge-bei-blume-ince/#comment-141053

@Joachim Fischer 07.10. 19:17

„Er hat diese Erfahrung wohl selber gemacht. Die Frage ist, wie man diese Erfahrung (etwas böses zu tun, weil es böse ist) bewertet.“

Böses tun, um es mal auszuprobieren, wie das ist, wäre entsprechend interessant. Wenn man denn überwiegend das Bessere sucht, dann gehts ja noch.

Dann gibt es durchaus Konkurrenzsituationen, wo man definitiv gegeneinander arbeitet, etwa beim Fußballspielen. Als Spiel mit festen Regeln ist das insgesamt eine interessante Beschäftigung. In der Wirtschaft kann das aber schnell ziemlich ungut werden. Nicht nur, dass manch einer nicht mithalten kann, auch treibt man sich gegenseitig immer weiter, und gerät in Verschwendungen, die man nicht immer als solche erkennt.

Auch Kriege muss man nicht unbedingt selber anzetteln, die kommen auch mal von außen. Und die militärischen Notwendigkeiten erfordern ganz gezielt böse Maßnahmen, wenn man denn gewinnen will.

Die Verantwortung bleibt aber eigentlich immer. Es bleibt selten bei dem, was man selber will, die anderen reagieren, und eine Dynamik kommt in Gang. Mitten im Leben geht es entsprechend mal drunter und drüber, besser man überlegt noch ein paar mal länger, was man wirklich machen will.

Wenn eine Unterstützung der Demokratie in Taiwan am Ende einen weltweiten Wirtschaftskrieg zur Folge hat, dann muss man sich auch fragen, ob es das wert ist. Und welche Alternativen möglich sind.



Kommentar vom 08.10.2023 13:56
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/#comment-40051

@Markus Pössel 08.10. 11:14

„Dass die Wahrheit nicht immer beim Naheliegenden/Erwartbaren liegt, gibt es in der Physikgeschichte immer wieder...“

Trotzdem kann man da suchen, wo es verständlicherweise näherliegend zu denken wäre. Ich denke mal, das kann auch funktionieren. Muss natürlich nicht, die Wirklichkeit dürfte unbestechlich sein.

„...da ist noch die Unterscheidung wichtig zwischen lokalen Größen, die unendliche Werte annehmen (geht in der Physik gar nicht) und einer harmlosen Unendlichkeit wie “der Raum geht immer weiter (ohne eingebaute Wiederholung).“

Was den Alltagsverstand angeht, da ist es genau umgekehrt, scheint mir. Eine Singularität in einem Schwarzen Loch ist eher egal, es verschwindet halt alles da drin. Aber einen unendlichen Kosmos mit unendlich vielen Galaxien, das ist finde ich beängstigend.

@KRichard 08.10. 04:58

„Dafür, was ´Zeit´ ist, gibt es keine wissenschaftliche Definition (Was ´vergeht´, wenn eine Sekunde vergeht.)“

Rein praktisch ergibt sich mit dem Ablauf der Zeit die Gelegenheit, in der sich der Kosmos ändern kann. Erst haben wir die Zukunft, die ist noch unbestimmt. Dann haben wir die Gegenwart, in der sich alle Details entwickeln und sich entwickeln müssen. Und danach kann sich nichts mehr, aber auch gar nichts mehr ändern.

Derweil die Gegenwart durch die Zeiten läuft wie ein komplexer Prozess.

Wir selber sind in jedem Fall Mitreisende. Nicht nur unsere lokale Geschichte als innere Gegenwart läuft inmitten der äußeren Gegenwart synchron, auch begegnen wir einander stets innerhalb der selben Gegenwart.

Anders geht es eben nicht.

Wenn es Andere gäbe, die schon eine Stunde weiter sind, dann könnten wir mit denen nicht interagieren. Entsprechend behindert wäre schon die Kommunikation mit Raumfahrern auf dem Mars. Ein Blog wie dieser würde noch funktionieren, ein normales Telefongespräch schon nicht mehr.



Kommentar vom 07.10.2023 23:58
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/#comment-40040

@Unendlichkeit

Das heißt ja nicht nur ein paar Milliarden mal größer. Das Universum kann dann auch in 10^-33 Sekunden nach dem Urknall schon nicht nur Lichtjahre groß sein, sondern auch wirklich da schon unendlich.

Irgendwie beängstigend, finde ich. In einem wirklich unendlichen Kosmos leben, das macht es mir etwas schwindelig, wenn ich nur versuche, mir das vorzustellen.

Von einem vernünftigen Projekt würde ich keine solche Unendlichkeit erwarten. Und sonst sind ja alle Naturgesetze wirklich sehr vernünftig konfiguriert. Es gibt Atome, Sterne, Planeten, Leben und Menschen mit eigenen Innenwelten. Selbstverständlich ist das alles nicht.

Wenn ich müsste, würde ich also ganz klar auf einen endlichen Kosmos wetten. Aber wetten müssen wir ja nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann man die Frage der Endlichkeit mit genaueren astronomischen Beobachtungen beantworten.

Die Unendlichkeiten in der Mathematik sind eigentlich leicht erträglich, man kann immer sagen, dass sind nur Denkmodelle. Aber Unendlichkeit in der Physik, das ist noch mal was anderes. Die Frage nach dem Unendlich Kleinen ist ja längst geklärt, das gibt es nicht. Das wird dann dem Unendlich Großem wohl nicht anders gehen.

Wobei denn ein Kosmos mit Milliarden mal mehr Galaxien, als von uns aus beobachtbar sind, wiederum eine angenehme Vorstellung sein kann. Schön groß, das ist ja was, da ist mehr Platz, wo auch mehr Leben geht.



Kommentar vom 07.10.2023 14:37
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/#comment-40029

@Ist das Universum unendlich?

Trotz Entstehung in einem Urknall unendlich, das ist interessant. Also dann schon im Urknall sofort unendlich, wenn ich das richtig verstanden habe.

Vorstellen ist hier in der Tat dann nur bedingt möglich. Aber Endlichkeit ist auch nicht ausgeschlossen, intuitiv würde ich das bevorzugen. Unendlich geht irgendwie nicht, gefühlt geht das nicht.

Aber wer ist schon der Mensch. Haben wir es drauf, oder am Ende wirklich nicht?



Kommentar vom 07.10.2023 01:41
https://scilogs.spektrum.de/relativ-einfach/ist-unser-universum-unendlich-videos-und-app/#comment-40020

@Fand der Urknall an einem einzigen Punkt statt?

Eine Frage dazu: warum verschwand das Universum nach seiner Entstehung nicht sofort in einem Schwarzen Loch? Die Massendichte/Energiedichte war ja sehr hoch.



Kommentar vom 06.10.2023 15:34
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ritalin-in-den-abwasserkanaelen-von-universitaetsstaedten/#comment-85499

@Stephan 05.10. 17:17

„Tja. Gleichzeitig herrscht Fachkräfte- und auch immer allgemeiner Arbeitskräftemangel. Und die Hauptwelle der Baby-Boomer, die in den Ruhestand wechseln, kommt erst noch.“

Optimal scheint mir ein mäßiger Mangel an Arbeitskräften zu sein. Das stärkt die Position des Arbeitnehmers, der Arbeitgeber hat schon genug Macht. Aber in Maßen, sonst bleiben hinterher noch Regale leer.

Die Zukunft verspricht allerdings mehreres.

Erst einmal kann KI wohl immer mehr, dann können wir ziemlich vieles bürokratisch Sinnloses vermeiden, und auch z.B. im Gesundheitswesen mal die Kostenstrukturen so gestalten, dass es keine Anreize für überflüssige Behandlungen setzt.

Dann können wir angesichts des Klimawandels gerne auch eine gewisse Konsumzurückhaltung probieren. Insbesondere gucken, ob es nicht auch ohne eigenes Auto geht, man nicht Urlaub auch auf Campingplätzen in der Region verbringen kann, und manch einer kann auch in eine kleinere Wohnung umziehen, und muss sich nur mal aufraffen, dies umzusetzen.

Das schafft alles Arbeitsplätze ab, was sogar so weit gehen kann, dass man weniger Migranten nachfragen kann. Was dann langfristig noch den Bedarf an Neubauten reduziert, und sich so durchaus dauerhaft ziemlich wenig Beschäftigung etablieren könnte.

Dem entgegen steht, dass wir in die Energiewende und ins Militär investieren müssen, das erfordert dann mehr Arbeitseinsatz. Und es gibt eine Menge Menschen in Not, die wir hier aufnehmen können, die brauchen Arbeitsplätze, und die können auch einen Arbeitskräftemangel ausgleichen, insbesondere, wenn die schneller integriert werden, indem sie zügig Deutsch lernen.

Allerdings sind die meisten hier Einwandernden wirklich hauptsächlich zum Arbeiten hier. Wenn sich der Bedarf danach reduziert, kehren viele wieder nach hause zurück, das betrifft vor allem EU-Ausländer.

Wir müssen aber auch nicht diese Exportüberschüsse haben. Wenn hier manche Produktion abwandert, dann hilft das doch auch sogar weiter. Nicht nur hier, dass es den Arbeitskräftemangel entschärft, auch wenn die Produktion in Regionen abwandert, wo hohe Arbeitslosigkeit herrscht, dann hilft es da dann ganz entscheidend.

Es ist einfach Quatsch, immer nur zu gucken, hier möglichst viel zu produzieren, zu verdienen und zu arbeiten.



Kommentar vom 06.10.2023 14:36
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/grosse-neuroimaging-studie-depressionen-lassen-sich-doch-nicht-in-genen-oder-gehirn-nachweisen/#comment-85495

@Balanus 05.10. 21:28

„Das heißt, wir bewegen uns auch bei der Beschreibung psychischer Vorgänge kategorial im biologischen Rahmen, also auch dann, wenn wir keine Begriffe aus biologischen Lehrbüchern verwenden.“

Das ist nur theoretisch, wenn man es denn überhaupt glaubt, dass alles Biologie sei. Die psychologische Herangehensweise geht über die subjektiven Phänomene, und braucht im Extremfall überhaupt keinen biologischen Aspekt.

Die Biologie kann ihr Projekt, das Psychologische komplett zu ersetzen, derzeit nicht umsetzen. Es fehlt an detaillierter Masse, die man hierfür bräuchte. Und es ist in keinster Weise klar, dass nicht doch noch Geisteswelten für das Bewusstsein essentiell sind.

Man wird das noch finden und klären können, da gehe ich von aus. Und dann auch den Maschinen Bewusstsein und damit Eigenleben beibringen können, und zwar genau so, wie es bei uns funktioniert. Mit vagen Postulaten wird das nicht funktionieren, wir müssen wirklich herausfinden, wie wir wirklich funktionieren.

Schuldscheinmaterialismus schiebt nur immer wieder auf, das hilft konkret nichts.



Kommentar vom 05.10.2023 16:32
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ritalin-in-den-abwasserkanaelen-von-universitaetsstaedten/#comment-85476

@Hauptartikel

„dass die psychiatrische Diagnose ADHS das Problem in einen medizinischen Kontext bringt. In diesem wird häufig allein das Kind als Problem gesehen, nicht seine schulische oder familiäre Umgebung.“

Die Zumutung in den Schulen ist nun auch für alle Kinder eine Herausforderung. Man muss hier stillsitzen und alles pauken, was im Lehrplan steht. Ob es nun interessiert oder nicht. Gute Lehrer verstehen es, bei den meisten Schülern wirkliches Interesse zu wecken, und viele Schüler finden selber Wege, sich am Lernstoff zu interessieren. Wenn es aber schiefgeht, dann wird es quälend.

Dazu kommen noch individuell verschiedene Interessen und ganz verschiedenen Lerngeschwindigkeiten in verschiedenen Fächern und überhaupt, je nach individuellem Lernvermögen. Aber eben auch je nach wirklichen Interessen und natürlicher Neugier.

Das ausschließliche Lernen im Klassenverband ist alles andere als optimal. Es sollte viel mehr Raum geben, schnellen Schülern mehr Stoff anzubieten und langsameren Schülern mehr Zeit mit den Themen zu geben. Und dass eben nicht nur über alle Fächer, sondern je nach Interessenlage auch in jedem Fach extra.

Die Aufteilung auf 3 weitere Schulformen ist viel zu grob, und wird zur Zumutung in beide Richtungen. Die einen langweilen sich viel, andere kommen nur schwer hinterher.

Es bleibt zu hoffen, dass die neuen digitalen Möglichkeiten auch diese Probleme wesentlich entschärfen können. Wenn die Vorträge nicht mehr nur vom Lehrer immer wieder neu gehalten werden, sondern zentral als Video zur Verfügung stehen, dann hat der Lehrer Zeit, sich um individuelle Schwächen zu kümmern, und die besseren Schüler können sich zusätzlichen Inhalten zuwenden, statt sich zu langweilen. Und das in jedem Fach für sich.

So könnte man auch wirkliche Gesamtschulen realisieren, und dennoch jedem Schüler individuell gerecht werden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass hier so auch eine ADHS-Problematik abnimmt.

„Diese Individualisierung ist eine allgemeine Folge der Psychologisierung oder Psychiatrisierung von Problemen, wie wir sie in vielen Situationen beobachten können.“

So ist auch ein Zuviel an Konkurrenz unter den Menschen eine Ursache für nicht so gute Umgangsformen und für eine Vereinsamung, die schmerzhaft werden kann. Wer weniger leistungsfähig ist, ist dann auch schnell von Arbeitslosigkeit betroffen, obwohl eigentlich nur der Arbeitsmarkt hierfür ungünstig ist. Anstatt hier die Arbeitslosen weiterzubilden oder gar abzuschreiben, könnte man auch gucken, wie man den Arbeitsmarkt selbst anpassen kann.

Etwa würde eine Reduzierung der Arbeitszeiten am Ende auch bei den weniger Qualifizierten ankommen, und die Möglichkeiten einer Beschäftigung verbessern. Und sogar die Löhne im Niedriglohnbereich könnten so steigen, was dann wiederum nicht nur der sozialen Gerechtigkeit zugute käme, sondern auch die Motivation der Arbeiternehmer fördern könnte.



Kommentar vom 03.10.2023 13:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/grosse-neuroimaging-studie-depressionen-lassen-sich-doch-nicht-in-genen-oder-gehirn-nachweisen/#comment-85439

@Elektroniker 02.10. 21:49

„Das Problem ist höchstens „ psychische Störungen“ exakt zu definieren und die „neurobiologischen Probleme“ möglichst im Detail zu kennen.“

Das trifft den Kern des praktischen Problems. Das gilt auch nicht nur für konkrete Störungen, sondern auch für die Bilder, die man sich überhaupt von der Psyche macht.

@Philipp 03.10. 00:06

„Dann stecken Sie im Leib-Seele Problem fest. Und dieses Problem ist einfach ein falsches philosophisches Modell, deshalb wurde das in 2500 Jahren auch nicht gelöst.“

Ein so falsches Modell muss das gar nicht sein. Ich finde da ist aber was dran. Und Lösungen im Sinne von Geisteswelten, die mit der materiellen Welt wechselwirken, sind für mich durchaus denkbar.

„Wenn die physiologische Aktivität eine bestimmte Dynamik (oder was auch immer) hat dann schlägt sie in bewusste Physiologie um, so wie Eis zu Wasser wird, oder Wasser zu Eis.“

Haben Sie denn gar kein Interesse, genau diese Dynamik zu erforschen, auch wenn es noch 100 Jahre dauert?

„Es gibt keinen objektiven Körper + ein subjektives Bewusstsein in diesem Körper (das ist genau der Dualismus).

Für mich ist das einfach eine Grunderfahrung. Man kann andere von außen als Objekt betrachten, von innen aus sich selbst heraus betrachtet ist aber ein Subjekt aktiv, das seine Welt selber erlebt.

„Wenn Sie so wollen: es ist der lebende Körper selbst der erlebt.“

Von mir aus, ja, genau das. Aber wie genau das passiert, das ist doch die spannende Frage. Nicht nur zum Selbstverständnis, auch für eine bewusste KI könnte man sich hier informatische Prinzipien abgucken, die man in den physiologischen Details der Biologie aufklären könnte.

„Nun, wenn Sie neurowissenschaftlich erklären wollen wie Physiologie bewusst wird dann müssen Sie das eben N E U R O W I S S E N S C H A F T L I C H beschreiben und erklären.“

Ja dann mal zu. Ich finde entsprechende Forschung hochinteressant. Es ist extrem kompliziert, aber über die Jahrzehnte kommt man auch hier sicherlich weiter. Auch von der technischen Seite könnte man sich dem Problem nähern. Die Erfahrungen, die man mit der Weiterentwicklung von KI macht, könnte hier durchaus helfen, auch dem biologischem Original näher zu kommen.

„Da haben “Geisteswelten” nichts zu suchen.“

Wer keinerlei Erfahrungen mit Geisteswelten hat, und auch an sowas überhaupt nicht glaubt, der mag das Thema gerne ignorieren. Wenn Geisteswelten aber beim Bewusstsein essentiell mitspielen, dann wird man da nicht dran vorbei kommen. Ich weiß nicht ob das der Fall ist, aber ich halte es für möglich. Und ich verspreche mir von den Fortschritten der Hirnforschung wie von der Weiterentwicklung der KI auch eine Aufklärung genau dieser Geistesfrage.

Wenn z.B. an einem Panpsychismus was dran ist, dann kann das ganz konkrete Folgen haben, auch auf die Physiologie.

„Sie wollen es doch NEURONAL erklärt haben, oder? Dann macht es überhaupt keine Sinn philosophische, psychologische, etc. Konzepte zu wählen. Dann erklären Sie es eben NICHT biologisch.“

Es geht doch auch gerade darum, die biologische Seite von z.B. psychologischen Konzepten genauer zu untersuchen. Neurowissenschaft muss doch nicht der ganze Kosmos selber sein, es geht hier doch darum wie das Gehirn inmitten seiner Umweltbezüge funktioniert und dann eben auch bewusst dabei wird. Das schafft doch die Psychologie nicht ab.



Kommentar vom 03.10.2023 00:59
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-zur-erbsuende-ja-zur-verantwortung-protestantismus-folge-bei-blume-ince/#comment-140951

@Michael 02.10. 22:42

„diese Erklärung orthodoxer Rabbiner, Zitat:….Andererseits beseitigte er die Götzen der Völker und verpflichtete die Völker auf die sieben Noachidischen Gebote, so dass sie sich nicht wie wilde Tiere des Feldes aufführten, und brachte ihnen grundlegende moralische Eigenschaften bei …“

Buddhisten und Hindus und sogar die Religionen so mancher Indigener Völker sind nicht unbedingt die reine Barbarei. Das Feudalsystem mit seinen Kreuzzügen, der Kolonialismus und die Erfindung der Atombombe sahen jedenfalls als christliche Projekte nicht nach Verantwortung aus.

Der moderne Mensch mag in Humanismus wie auch in wirklicher Verantwortung auch vom wahren Christentum noch inspiriert sein. Allerdings ist neben einer auch mal produktiver Überwindung der Kirchen auch die Wissenschaft durchaus fähig, die Vernunft der Menschen nachhaltig zu fördern.

Gestalten wie Hitler oder Stalin waren sicherlich barbarisch, da konnte die christliche Tradition dann auch nichts mehr dran ändern.

„..können wir Juden die fortwährende konstruktive Gültigkeit des Christentums als unser Partner bei der Welterlösung anerkennen,…“

Nichts gegen eine solche Zusammenarbeit. Aber andere Religionen, Agnostiker und in ihrer eigenen Logik Säkulare können auch mitarbeiten. Und Menschen, die einfach ihre eigenen Wege gehen, und nur keinen wirklichen Anlass sehen, sich auch nur irgendeiner Kirche anzuschließen, mögen hier gerne auch an der Welterlösung interessiert sein.

Wirkliche Verantwortung könnte deutlich maßgeblicher sein als jeglicher Glaube. Letztlich können wir doch nur da wirklich produktiv sein, womit wir uns wirklich auskennen. Glaubensfragen und Glaubensantworten alleine sind weniger wirksam. Man muss sich auch so viel mit den Themen beschäftigen, dass man wenigsten ein Gefühl von hinreichend Durchblick findet. Richtiges Wissen ist dann noch mal um Einiges wirksamer.

Die Idee einer Welterlösung im Sinne von wirklich funktionierender Mitweltverantwortung bei einer friedlichen Beteiligung aller Menschen an weitreichender Bildung und hinreichendem, aber nicht verschwenderischem Wohlstand ist mir auch eine Vision.



Kommentar vom 02.10.2023 15:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nein-zur-erbsuende-ja-zur-verantwortung-protestantismus-folge-bei-blume-ince/#comment-140943

@Podcast nr 7

Vielfalt und Kulturreichtum durch Migranten ist nun tatsächlich ganz gut. Den Dunstkreis des Christlichen zu erweitern ist nicht schlecht. Man hat dann aber auch mehr zu verarbeiten, das kann überfordern.

Letztlich bleibt einem weltoffenen Menschen nichts anderes übrig, als sich irgendwie unterwegs zu betrachten. Nicht am Ende angekommen zu sein ist entsprechend wirklich absolut unvermeidlich.

Was dann wiederum grundsätzlich richtig gut sein kann.

Die Theodizee etwa sehe ich nicht als Problem an. Gott bzw. Geisteswelten mögen überwiegend wissend, mächtig und gut sein, aber eben dennoch in dem eingeschränkt sein, was eben prinzipiell möglich ist. Es geht halt nicht alles. So ist etwa die Evolution seine fast unendlichen Umwege gegangen, um letztlich nach Jahrmilliarden z.B. den Menschen hinzubekommen.

Dass Geisteswelten doch in der Praxis recht eingeschränkt sind, mag dem nicht im Wege stehen, dass vernünftige Vorhaben inspiriert und in der Umsetzung unterstützt werden.

Es geht auch hier nicht alles, aber eben alles, was physikalisch möglich und menschlich denkbar ist.

Ich denke, man ist hier ganz gut beraten, doch eine Menge Agnostizismus übrig zu lassen, auch wenn man mit manchen Gemeinschaften sympathisiert. Weltbilder sind ganz viele denkbar, die Welt selbst ist aber nur eine. Es gibt halt viele epistemische Alternativen, aber nur eine wirkliche Ontologie, auch wenn die noch keiner wirklich kennt. Wir, bzw. die Wissenschaft kennt offenbar manches, was definitiv so auch ist. Aber alles allemal nicht.

Insbesondere wer wir selber wirklich sind und werden können, da sind wir noch mitten dabei, das Wesentliche überhaupt zu erkennen.

Neben dem unvermeidlichen Pluralismus, der halt die persönlichen Erfahrungen und die persönlichen Kenntnisse unvermeidlich abbilden muss, gibt es allerdings schon so manches, was die Wissenschaft so gut erfasst hat, dass man sich daran wirklich halten kann. Klimawandel und die globalen landwirtschaftlichen Möglichkeiten gehören sicher dazu, und erfordern ein Handeln unsererseits, um bewältigt zu werden. Unabhängig von dem Spektrum der sonstigen möglichen Ansichten. Das gehört zu einer Verantwortung, die eigentlich nicht zur Disposition steht, einfach weil wir das nur selber regeln können.