www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2023/06 (T.J.)


Kommentar vom 30.06.2023 15:35
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/uruguay-in-der-wasserkatastrophe-demokratie-braucht-monistische-medien/#comment-138885

@Paul S. 30.06. 10:01

„Aber wenn es nicht in größere Reformen eingebettet wird, Wirtschaft, EU, dann ist all das bloß Aktionismus, Symbolhandlung, jedes Windrad wird zum Mo’ai, der den Untergang der Osterinsel nicht aufhalten kann.“

Mit den Archen kann ich mich wie gesagt auch nicht anfreunden. Ohne eine Lösung der globalen Armutskrise sehe ich auch keine Lösung der Klima- und Wasserkrise.

Wir müssen m.E. gucken, wie die armen Länder an der Weltwirtschaft beteiligt werden, und wir werden dann auch nicht daran vorbeikommen, nicht mehr die halbe Welt mit hochpreisigen PKWs zu versorgen. Eine Lösung der globalen Armutskrise ginge damit einher, dass wir hier deutlich weniger produzieren müssen.

Dann hätten wir auch weniger Arbeitsstress, und bräuchten auch keine weiteren Migranten, was dann auch die Wohungsnot beenden kann. Dass setzt natürlich voraus, dass sich die wirtschaftspolitischen Verhältnisse in den noch armen Ländern nachhaltig bessern. Wir müssen hier aktiver werden, sonst wird das nichts. Über eine Unterstützung von klimafreundlichen Investitionen in den armen Ländern hätten wir vielleicht einen Hebel, hier auch eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Ohne dem geht es dann eben nicht, und wir bleiben wirklich eine Archeregion, die wir eigentlich schon sind. Inmitten einer Welt, die die Energiewende eben nicht hinbekommt.



Kommentar vom 30.06.2023 14:10
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138880

@Quentmeier 28.06. 13:13

„Kernkraftwerke in Israel wären technisch sicher kein Problem, aber diese wären die idealen Ziele für palästinensischen Terror. Dieser Ausweg ist also verbaut – ...“

Wir sehen ja gerade in der Ukraine, dass kriegerische Aktivitäten und Atomenergie eine besorgniserregende Kombination sind. Wenn jetzt in Saporischschia nur das Kühlwasser wegen dem zerstörten Staudamm ausgeht, dann haben wir gleich 6 Reaktoren, die durchbrennen könnten.

„...also setzen die Israelis fast vollständig auf fossile Brennstoffe, obwohl das Land doch eigentlich ideal für Solarstrom wäre. Die Stromerzeugung erfolgt aber zu 93,7 % aus Erdgas (zum Vergleich – Europa-Durchschnitt: 35,9 %), Solarenergie nur 5,9 %..“

Ich denk mal, das die Gaskraftwerke betrieben mit dem eigenen Erdgas auch deutlich kostengünstiger als Kernkraftwerke sind. Und eben auch einfach zu günstig gegenüber PV-Modulen. Israel ist recht knapp bei Kasse, erst wenn die PV günstiger als das Gas für die Gaskraftwerke ist, wird auch Israel in PV investieren. Was allerdings wohl schon in ein paar Jahren der Fall sein könnte. Die bestehenden Gaskraftwerke liefern dann das notwendige Backup.

Immerhin produziert Erdgas nur halb soviel Treibhausgas wie Kohle.

@Realo 30.06. 10:09

„Mit Höchsttechnologie und realistisch angepassten Lebensweisen sollten alle Probleme rational gelöst werden können…“

Hier kommt es auch nicht auf Kompliziertheit an, sondern auch einfach auf die richtige und kostengünstigste Lösung an. Windränder sind eben sehr viel simpler als Atomkraft, und produzieren dann hinterher einfach auch Strom zu günstigeren Preisen. Ich fände es ja gut, wenn man die derzeit geplanten Mini-AKWs billig genug bauen könnte, und würde mich freuen wenn die wirklich unfallsicher und mit nur noch wenig langlebigem Abfall gebaut werden könnten. Ich fürchte aber einfach, weil die Technik viel zu kompliziert ist, ist sie auch zu teuer.

PV-Module sind im Detail auch nicht unkompliziert, aber eben als globale Supermassenware dann wohl bald die mit Abstand günstigste Möglichkeit, Strom zu erzeugen. Erst in den sonnigen Wüstengegenden, und später dann auch bei uns.

Eine realistisch angepasste Lebensweise ist jetzt auch noch ein ganz wesentlicher Faktor. Wenn wir die Energiewende weltweit haben wollen, müssen wir auch weltweit mit den Rohstoffen auskommen, die wir dafür brauchen. Das könnte mit unserem Konsumniveau hier in Deutschland ziemlich schwierig werden. Wir brauchen hier offenbar wirklich weniger.

Wenn man denn hier mit weniger Wohnfläche, kaum noch Fernflügen und kaum noch Privat-PKW auskäme, hätten wir aber wohl schon das Niveau, dass weltweit realisierbar wäre. Es geht, scheint mir. Und wenn wir endlich anfangen, hier auch den Konsum auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, dann geht es auch mit der Energiewende dann sehr viel schneller. Vielleicht sogar schnell genug für das 2°-Ziel.

Diese Möglichkeit sehen wohl auch die Aktivisten der Letzten Generation. Und können das aus ihrer Sicht nicht fassen, wie wir hier einfach immer so weiter machen, und uns auf Dauer die eigene Zukunft verbauen.



Kommentar vom 29.06.2023 12:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138863

@Michael 24.06. 18:38

„Ich hoffe wirklich, gewichtige Faktoren übersehen zu haben. Für den Moment sehe ich aber lange Phasen regionaler Polarisierung zwischen Arche- und MadMax-Regionen vor uns…“

Ich hoffe auch auf diese Faktoren. Anfang der 80er war es wahrscheinlich, dass der Kalte Krieg heiß wird. Allein schon eine Eskalation durch einen Fehlalarm war eher zu erwarten, als dass das nicht passiert. Hinterher zeigte sich, dass es gleich mehrere solche Situationen gab, und dass wir einfach nur Glück gehabt haben.

Vielleicht ist es auch heute der Faktor Glück, auf den man setzen sollte?

Damals kam dann die Lösung durch Vernunft, der Kommunismus war bankrott, und hat das einfach selber eingesehen. Gorbatschow war da wichtig, aber die Vernunft war dann auch die Basis, dass der Kalte Krieg nicht doch noch heiß wurde.

Mit der Klima- und Wasserkrise eng verbunden scheint mir die schon lange bestehende Armutskrise in vielen Regionen zu sein.

Wenn wir hier nicht nur aus Mitmenschlichkeit dort wirklich florierende Verhältnisse unterstützen, sondern schlichtweg auch dem Kapital noch mal Wachstumschancen bieten, dann wäre dass doch praktikabel. Wir können arme Länder wirklich und nachhaltig unterstützen, die sich in Richtung Demokratie entwickeln, und China halt die Länder, die auf eine funktionierende digitale Autokratie setzen wollen.

Eine produktive Konkurrenz statt Konfrontation. Wäre das denn nichts?

Wir bräuchten dafür keinen militärischen Rüstungswettlauf, nur eine hinreichende Abgrenzung, scheint mir. Möge doch die Zukunft wirklich entscheiden, welches System hier wirklich gut und besser ist. Hauptsache, die Welt zerfällt eben nicht in Arche- und MadMax-Regionen. Sondern schafft die Energiewende, und ermöglicht es allen Menschen, mit hinreichend Wohlstand leben zu können.

Das muss nicht unser Standard sein, der ist m.E. längst übertrieben und in Teilen reiner Überfluss. Aber es gibt dann schon ein Niveau, das richtig Sinn macht. Langfristig mag dann die Weltbevölkerung sogar wieder schrumpfen, dass auch für wilde Natur wieder gut Platz ist.



Kommentar vom 28.06.2023 00:39
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84302

@Viktualia 27.06. 19:34

„Wir nehmen uns auf eine nicht besonders gesunde Art viel zu ernst. Zu wenig leicht.“

Zuviel davon eher, ja. Wissen was unsicher ist, und eher nur persönliche Vermutung, das ist wirklich wichtig. Aber irgendwo muss man auch stur sein, und mit dem arbeiten, was man hat. Eine gewisse Urteilsfähigkeit kann man ja haben, und ich glaube, die brauchen wir auch.

„Mit dem Neurotransmittermodell (u.a.) kann ich zumindest “psychoedukativ” erläutern, warum es besser wäre, die Qualität seiner Gedanken auch am Grad der Erregung zu messen.“

Durchaus, wenn es denn so ist. Aber wir müssen im Lebensalltag halt irgendwie funktionieren, und das geht eben genau so weit, wie die eigene Urteilsfähigkeit tatsächlich trägt.

Man bleibt auch unter seinen Möglichkeiten, wenn man sich selbst unterschätzt.

„...wir müssen nicht die Wörter ändern, sondern lernen, was das mit uns macht“

Öfter reicht das auch. Es bleiben aber doch auch Schimpfwörter übrig, die beleidigen können.



Kommentar vom 27.06.2023 16:56
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84298

@Viktualia 27.06. 14:47

„Was der Arzt von dem “ganzen Menschen” hält, ist für meine Arbeit ja gar nicht wesentlich.“

Sie haben sich in der Praxis daran gewöhnt, dass Sie und ihre Kollegen durchaus unterschiedliche Konzepte dafür haben, was denn Gesundheit ausmacht. Dabei spielt das durchaus hinein, wenn Störungen auftreten. Ein allgemeines Konzept, was psychische Gesundheit definiert, gibt es wohl noch lange nicht. Resilienzforschung ist doch noch recht neu, was einen widerstandsfähigen Menschen ausmacht, wird doch gerade erst erforscht.

Sie gehen in ihrer Praxis als Ergotherapeutin vermutlich einfach nach ihrem eigenen Gesundheitsmodell vor, und integrieren die krankhafte Symptomatik ihrer Klienten einfach darin. Ich denke mal, nur so gehts. Dann merkt auch der Patient, wie er sich selbst integrieren kann, wenn es gut läuft zumindest.

„Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es den Betroffenen was nutzen würde, wenn man ihre Krankheiten mit “besseren” Begriffen bezeichnen würde.“

Wenn der Patient sich ein eigenes Gesundheitsmodell erhält bzw. entwickelt, dann müssen ihn die Diagnosen auch wenig stören. Wer sich allerdings die Konzepte zueigen macht, die die Professionellen teilweise verwenden, könnte dann aber durchaus sich als ganzen Menschen verwerfen.

Wer an das Neurotransmittermodell für Psychosen wirklich glaubt, kann denn nicht so leicht viel Gesundes für sich finden. Auch aus Sicht von Angehörigen kann man dann eben kaum heilbar neurotransmittergestört sein. Die Folge kann dann sein, dass man sich zuwenig zutraut, was dann wieder Folgen hat.

Gesundheitsförderlich wäre hingegen, menschliche Bedürfnisse ernst zu nehmen, und sich ein soziales Umfeld aufzubauen, und eine sinnvolle Beschäftigung zu finden, die mit dem richtigen Maß an Anstrengung einhergeht.

Ich kann mir schwer vorstellen, wie man ohnedem gesund sein kann. Das Biopsychosoziale Modell aufs Bio zu reduzieren, ist nun mal nicht heilsam.



Kommentar vom 27.06.2023 15:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138841

@Michael 27.06. 06:40

„Der europaweite Dürremonitor zeigt Wassermangel auf den Britischen Inseln, dem Baltikum bis nach Skandinavien an.“

Halb Europa ist betroffen. Im Alpenraum, teils in Deutschland, südlich von Polen in Osteuropa wie auch in Italien sieht es besser aus. Insgesamt dürfte das durchaus an die landwirtschaftlichen Erträge gehen. Allerdings haben wir in Europa eigentlich chronische Überschüsse. Und bei einem wirklichen Mangel können wir zunächst mal den Energiepflanzenanbau aufgeben, und als nächstes weniger Fleisch essen.

„Und es wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch sehr viel heftiger werden…“

Soweit ich das sehe, ist das allerdings unklar. Klar ist aber, dass die Bodenfeuchte in den tieferen Schichten eine mehrjährige Angelegenheit ist.

Ob es sich jetzt schon lohnt, etwa an der deutschen Ostseeküste Entsalzungsanlagen zu bauen, um die Äcker in Mecklenburg-Vorpommern zu bewässern, ist wohl kaum einzuschätzen. Einerseits dürften die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel zu niedrig sein, dass sich die Kosten dafür nicht rentieren. Andererseits kann es die nächsten 10 Jahre auch wieder genug regnen, dass die Entsalzungsanlagen dann schon mit der Fertigstellung zur Industrieruine werden.

Die Unsicherheiten von Wetter und Klima sind eben selber ein Problem für sich.

Auch in den Städten in Deutschland dafür zu sorgen, dass mehr Wasser von den versiegelten Flächen in den Boden gelangt und da gespeichert wird, könnte wirklich wichtig werden, aber eben auch zumindest für die nächsten 10 Jahre überflüssig sein. Man kann das jetzt offenbar nicht wissen. Pläne machen, und langsam mal anfangen, wäre aber ratsam.

Es wird wärmer, mediterraner und unregelmäßiger. Aber wie schnell jetzt genau lokal hier in Deutschland, ist sehr schwer zu prognostizieren.



Kommentar vom 27.06.2023 13:49
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84296

@Viktualia 26.06. 18:05

„Ich fände so was wie Begegnungsstätten schöner, eine “Ambulanz”, die auch für Gesunde offen ist, wo nicht nur “Therapie” angeboten wird, sondern frei gearbeitet (gebastelt, gemalt, getöpfert, geflochten oder gewebt) wird, wo man auch das Material dafür beziehen und mitnehmen kann, einen Kaffee und vielleicht Kuchen bekommt, Kinder und Tiere willkommen sind.“

Das haben wir uns hier in der Selbsthilfe in Dortmund auch schon gedacht. Auch damit normale Menschen irgendwo hingehen können, wenn sie einsam sind und Langeweile haben. Vor Corona hatten wir auch schon eine Lokalität dafür im Auge. Die Coronamaßnahmen waren dann halt voll auf minimalen Kontakt. Seitdem ist das Projekt erstmal vergessen.

Insbesondere wichtig wäre, wenn die Menschen erleben, dass die Kranken meistens recht umgänglich sind, und nur in richtigen Krisen schwierig werden können.

Die Diagnosen gefallen mir allerdings dennoch nicht so. Die konzentrieren sich einfach sehr auf die jeweiligen Defizite, Der ganze Mensch ist meistens weniger krank, als es die Diagnosen implizieren. Ich finde, man sollte es wenigstens versuchen, die Dinge weniger destruktiv zu beschreiben.

Hier sind, meine ich, auch die Experten gefragt, sich was Besseres zu überlegen. Vielleicht haben sogar die Experten ein falsches Bild von ihrem Klientel. Immerhin sehen sie ihre Patienten nur wieder, wenn es schlecht gelaufen ist. Kommt einer nachhaltig wieder auf die Beine, sieht ihn die Klinik u.U. nie wieder.



Kommentar vom 27.06.2023 01:21
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138829

@Michael 26.06. 21:14 / 17:10

„Die Menschen quer durch Afrika und den eurasischen Gürtel einschließlich China, aber auch in Südfrankreich, Südspanien, in Berlin, Montevideo usw. hätten auch sehr gerne den Luxus, sich um die Wasserkrise keine Gedanken machen zu müssen.“

Keine Frage gibt es eine Wasserkrise. Die nötigen Anpassungen muss man ja erstmal planen und umsetzen. Auch wenn es für uns vergleichsweise gar nicht teuer wird, in den ärmeren Ländern ist es teils unerschwinglich. Für uns sind 10 € monatliche Mehrkosten für Trinkwasser und Stadtbewässerung jedenfalls wenig.

In Südeuropa geht es wohl noch, so arm ist man da auch nicht. Aber auch da ist die Situation neu, die alten Konzepte reichen nicht mehr aus, und es müssen die Entsalzungsanlagen erstmal stehen, bis dass sie Trinkwasser liefern. Wenigstens leben in Südeuropa die meisten Menschen nicht weit vom Meer, und auch Solarstrom für den Betrieb der Entsalzungsanlagen steht wohl bald reichlich zur Verfügung. Auch kann man die Entsalzungsanlagen hauptsächlich in Situationen von Stromüberschüssen betreiben, man muss hier kein fossiles Strombackup dafür vorhalten.

Bei uns ist das Meer etwas weiter weg, nicht so gut für Entsalzungsanlagen. Aber wir haben auch weniger Knappheit an Wasser. Für die Haushalte und das Stadtgrün wird es wohl erstmal reichen, nur die Landwirtschaft wird womöglich in vielen Jahren leiden und weniger Ertrag liefern. Vermutlich weltweit. Dagegen hilft dann auch einfach, weniger Fleisch zu essen, dass spart jede Menge Primärproduktion und damit auch Fläche bzw. Wasser ein.

Ich fände es entsprechend sinnvoll, dass wir als mit die Hauptverursacher des Klimawandels den ärmeren Ländern helfen sollten, wenigstens die Haushalte und das Grün in den Städten mit Wasser zu versorgen. Und am besten auch eine regenerative Stromversorgung, die in gewissen Umfang auch Klimaanlagen ermöglicht.

Dann hätte man auch viel mehr Möglichkeiten für eine produktive Wirtschaft, und die Menschen könnten zuhause bleiben, statt auszuwandern.

„Aus meiner Sicht ist es tatsächlich Wahnsinn, wenn noch immer Leute glauben, es ginge um die Eroberung von Gebieten. Wer auch nur mit einem Funken Grips auf die Wissenschaft und insbesondere die Klima- und Wasserkrise schaut, wird erkennen: Eine Zukunft gibt es nur noch gemeinsam.“

Genau. Was der Mensch aus seinem Leben in seiner Mitwelt macht, das ist produktiv. Und das funktioniert mit Kreativität, mit Verstand und mit Wissenschaft. Sich gegenseitig zu beklauen ist es nicht. Wir haben keine Welten mehr zu erobern, wir besiedeln bereits den ganzen Planeten, und müssen die planetaren Grenzen, die wir gerade erreichen, wirklich ernst nehmen. Und uns gemeinsam so einrichten, dass das insgesamt funktionieren kann.



Kommentar vom 26.06.2023 15:11
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84288

@Viktualia 24.06. 15:28

„Aber vieles von dem, was sie zu Recht kritisieren, geht doch gar nicht direkt von dieser Institution (oder der Diagnose) aus – das Stigma der Schizophrenie zum Beispiel – wie würde sich deren Bild in der Bevölkerung denn ohne Behandlung, bzw. ohne Diagnose, ändern?“

Das Stigma ist halt gewachsen, auch durch die Institutionen. Immerhin haben die Experten die Diagnosen erfunden. Hier spielen vermutlich auch Spielfilme ein große Rolle, die wollen nicht aufklären, die wollen spannende Geschichten erzählen.

Von daher macht es dennoch Sinn, die Dinge auch mal umzubenennen. Insbesondere wenn sowieso die Erkenntnis zunimmt, und eine neue Einteilung der Details nahe liegt. Einfach z.B. Psychose-Spektrum-Störung, statt Schizophrenie. So werden dann auch die Assoziationen weniger, die u.a. durch Spielfilme entstanden sind.



Kommentar vom 26.06.2023 13:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138807

@Webbaer 25.06. 14:48

„Da könnte mal genau gerechnet werden, wie viel Liter Wasser jede Person pro Tag benötigt und wie hoch die Förderkosten oder die Entsalzungskosten inklusive Transportkosten wären.“

Bei Wikipedia Stichwort Meerwasserentsalzungsanlage Mossel Bay ist zu finden:

Ich habe hier einen Wechselkurs von 2011, als die Anlage fertiggestellt wurde, mit 10 Rand pro Euro genommen.

Baukosten 20 Mio €
Betriebskosten 20.000 € im Monat
Ertrag 10.000 m³ Trinkwasser täglich.

20 Mio €/ 10*365 = 5480 €/d
20.000 € / 30 = 670 €/d
5480 + 670 = 6150 € Kosten pro Tag

10.000 m³ Trinkwasser kosten also 6150 €
Damit kostet der Kubikmeter nur ca 62 ct.

Bei einem Haushaltsverbrauch von 130 l am Tag kommen wir dann auf 8 ct pro Tag. Das sind monatlich 2,40 €. Scheint kein Problem zu sein. Für das Grün in der Stadt können wir das dreifache nehmen, also 420 l am Tag, immer noch nur 7,20 € monatlich.

Erst für die Landwirtschaft wird es teuer, die verbraucht noch sehr viel mehr Wasser.

Aber die Landwirtschaftlichen Erträge sind transportabel, hier kommt es vor allem auf die globale Gesamtproduktion an. Streit ums Wasser zwischen Bauern und Haushalten wird es dennoch geben, aber damit kann man umgehen. Und insbesondere in der Nähe zu einem Meer kann man eben Entsalzungsanlagen bauen.



Kommentar vom 25.06.2023 18:12
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138783

@Michael 24.06. 23:28

„Es könnte also sehr gut sein, dass wir Menschen diesen Kampf gegen unsere eigenen Egos verlieren…“

Versuchen wir es trotzdem? Was können wir verlieren? Ich denke, entscheidend wird sein, dass wir uns mit China zusammensetzten, und die globalen Probleme, insbesondere mit der Armut in vielen Ländern, einfach versuchen zumindest in groben Zügen zu lösen.

Ich meine hier China als Modell für eine wirtschaftlich florierende Autokratie.

Ich sehe schlichtweg keine Perspektiven, wenn hier die Autokratien nicht mit ins Boot geholt werden können. Es hilft nichts, im Kampf um Freiheit den Kampf gegen Armut und Klimakatastrophe zu verlieren.

So sehr ich unsere Freiheit mag. Eine produktive Konkurrenz auch um die derzeit noch armen Länder könnte doch sogar richtig hilfreich sein.

Was nützt es uns, eine Arche zu sein, die am Ende völlig überfüllt ist, inmitten einer völlig gescheiterten Energiewende, und einer ausufernden Heißzeit, die mindestens den halben Planeten verwüstet?

Was die Freiheit betrifft, so genügt es doch, uns die eigene zu erhalten. Mit Gewalt lässt sie sich doch erfahrungsgemäß sowieso nicht exportieren. Das hat doch weder in Vietnam, noch im Irak und auch in Afghanistan nicht funktioniert.

Auch der Demokratieindex der Ukraine oder dem Natopartner Türkei ist ausbaubar. Und doch bleibt uns nichts Vernünftigeres übrig, als zusammenzuarbeiten.



Kommentar vom 24.06.2023 17:43
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84275

@Viktualia 24.06. 15:28

„Sie brauchen Bezugspflegegespräche, medikamentöse Intervention und vielleicht ein bisschen Ablenkung, eine freundliche Atmosphäre.“

Ertmal das, aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Die Mitpatienten, entsprechend auch daneben, können ganz schön anstrengend werden. Auch sind Bezugspfleger eher zurückhaltend, und beschäftigen sich meistens lieber mit ihren Kollegen, das ist mit Abstand bequemer.

Es ist interessant, das etwa im Betreutem Wohnen die Situation eine ganz andere ist. Dort müssen die Mitarbeiter alleine arbeiten, und können auch nur konkret die Stunden abrechnen, die sie sich wirklich mit dem Klienten beschäftigen. Wäre das in der Klinik auch so, wäre das eine ganz neue Situation.

Soviel Zuwendung wie im Betreuten Wohnen findet man in den Kliniken mit Abstand nicht, und das dann auch noch zu mehr als 10 mal weniger Kosten.

„Das sehe ich aber nicht als Problem “der Geschlossenen” an, sondern der zu geringen Bettenzahl auf den offenen Stationen der Psychiatrie.“

Das kann es ja wohl nicht sein. Die müssen doch ihren Laden so flexibel im Griff haben, dass man nicht wochenlang geparkt wird. Was ja dann ja noch mehr zusätzliche Arbeit macht. Dass Institutionen stets darauf bedacht sind, mehr Mittel und Personal zu bekommen, ist jetzt auch nichts wirklich Neues.



Kommentar vom 24.06.2023 15:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/juergen-rahmig-der-kampf-ums-wasser-im-jahrhundert-der-duerre/#comment-138770

@Hauptartikel

„Die Welt wird sich mehr und mehr in wenige multiethnische Arche-Regionen und gewalttätig absterbende Mad Max-Regionen aufteilen. Dieser post-nationalstaatliche Prozess hat bereits begonnen und wird durch die digitale Polarisierung nationaler Diskurse weiter beschleunigt.“

Damit kann ich mich noch nicht anfreunden. Die Wasserkrise wird jedenfalls für eine derart katastrophale Entwicklung nicht reichen.

Der Wasserbedarf der Haushalte ist einfacher zu bewerkstelligen als eine verlässliche und später auch regenerative Stromversorgung, auch mitten in der Wüste. Wasser für die Landwirtschaft ist allerdings unsicher, hier kommt es aber auf die globale Gesamtproduktion an. Lokal trägt Landwirtschaft ohnehin kaum zur Wirtschaft bei.

Die Folgen von zuwenig landwirtschaftlicher Produktion wäre auch global, und würde auch die Arche-Regionen betreffen. Im Gegenteil, je mehr Einwohner wir hier in Deutschland haben, desto eher kommen wir mit unseren eigenen Erträgen nicht aus. Sind wir weiterhin reich genug, können wir freilich auch mehr dazukaufen. Was hier jetzt maßgeblicher werden kann, ist schwer zu sagen.

Nein, aber ich will mich nicht damit abfinden, dass es unmöglich ist in den meisten heute noch armen Ländern vernünftige Verhältnisse zu etablieren. Insbesondere ist hier die Frage offen, dass sich die vielen Diktaturen dieser Welt entweder an China orientieren, und sich zwar keine Freiheit nach unseren Maßstäben erarbeiten, aber wenigstens eine eigene produktive Wirtschaft hinbekommen.

Oder ob es uns gelingt, in vielen anderen Ländern sogar vernünftige demokratische Verhältnisse zu etablieren, dann auch mit einer eigenen produktiven Wirtschaft. Wir müssen hier vermutlich nur gute neue Regierungen massiv wirtschaftlich unterstützen, so wie es die USA nach dem 2. Weltkrieg mit Westdeutschland gemacht hat.

Wenn dann die vielen armen Ländern dann entweder nach dem chinesischem Modell oder nach unserem Modell aus der Armut herauskommen, dann läuft es doch endlich mal.

Dann kommen die auch mit der Klima- und Wasserkrise klar, und können es auch schaffen, die Energiewende weltweit und nachhaltig umzusetzen.

Migration alleine ist hier keine Lösung, finde ich. Höchstens für Besitzer von Bauerwartungsland ist es in jedem Fall eine riesige Goldgrube, wenn hier tatsächlich noch Zigmillionen Einwanderer zuziehen werden.

Unabhängig davon müssen wir mit dem Geburtenmangel eigentlich international verantwortlich umgehen. Es könnte schlichtweg unsozial sein, anderen Ländern in großem Maßstab die dort ebenso dringend gebrauchten Menschen abzuwerben. Ich finde, dass macht nur Sinn, wenn dort sowieso die Wirtschaft am Boden ist, und die Menschen da sonst arbeitslos wären.

„Dass wenigstens einige international aktive Akteure das 21. Jahrhundert als Rückkehr zur Wasserpolitik zu begreifen beginnen, bildet den Schimmer der Hoffnung, den die Menschheit braucht.“

Wie gesagt, die globale landwirtschaftliche Gesamtproduktion ist entscheidend. Und zusätzlich eine produktive Wirtschaft in möglichst allen Regionen.



Kommentar vom 24.06.2023 13:58
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84273

@Viktualia 23.06. 15:42 / 24.06. 07:53

„Aber diese Form der “Stabilisierung” fällt nicht unter “spezifische Therapie”.“

Und kann aber selber traumatisch sein. Wegen der „Haltungsbedingungen“ und insbesondere wenn der weitgehende Verlust der sozialen Beziehungen noch dazu kommt.

Wenn man auf der Geschlossenen etwa Einzelzimmer mit Fernseher und Internet hätte, wo man rauchen darf, und dann noch 2 Flaschen Bier am Abend, wäre es schon deutlich weniger traumatisch. Und ein Garten, in dem man mal frische Luft schnappen kann. Aktivitätsangebote wären auch hier sehr entschärfend. Derweil läuft auf der Geschlossenen die Hälfte der Untergebrachten den ganzen Tag den Flur auf und ab. Wie die Tiger im Zoo.

Interessiert das hier gar nicht, wie es den Patienten dabei geht? Oder will man sogar Druck machen, damit der Patient nachfolgende Therapien auch mitmacht?

„Es fällt nicht unter “professionell” mit einer Behandlung anzufangen, zu der der Klient noch gar nicht bereit ist.“

Vielleicht würde ja auch bessere Therapie helfen? Da ist doch bestimmt noch Luft nach oben.

„Als ob die Betroffenen unter der Diagnose mehr leiden würden als unter der Krankheit – als ob potentielle Hilfe einschränken ne “gute Idee” wäre.“

Diagnosen haben aber Folgen. Von Schizophrenen wenden sich nun mal die meisten ab. Die soziale Katastrophe ist Realität. Und in nicht unerheblichen Maß ein Selbstläufer, der den ohnehin prekären psychischen Zustand weiter verschärft.

„Wir werden nicht gesünder, indem wir “Gesundheit” anbeten; gesund wird man, indem man seine Krankheit akzeptiert. Und das gilt für alle.“

Im Prinzip eine gute Idee. Allerdings geht es um die Akzeptanz der eigenen Defizite wie aber auch der eigenen Ressourcen. Die Verinnerlichung der professionellen Krankheitsmodelle hilft nur, die Reibungen mit dem Hilfesystem zu verringern. Was nicht unerheblich ist, aber eben lange nicht alles.

Letztlich hängt es davon ab, dass man sich ein neues soziales Umfeld aufbauen kann, inclusive einer erfüllenden Beschäftigung. Therapie und Unterstützung ist meiner Erfahrung nach am erfolgreichsten, wenn sie genau darauf zielt. Hier sind die begleitende Nachsorge das Hauptelement, also Betreutes Wohnen, Tagesstätten, Werkstätten für Behinderte oder auch sogar ein passender Job auf dem 1. Arbeitsmarkt.

Mit Kunst und aktiver Selbsthilfe kommt man auch voran, aber nicht jeder kann das.



Kommentar vom 24.06.2023 00:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-singt-gegen-den-sog-ein-lob-der-prinzen-und-von-sebastian-krumbiegel/#comment-138757

@Hilsebein 23.06. 00:20

„Psst, nicht so laut. Sonst droht Massenarbeitslosigkeit und die Industrie droht mit Abwanderung ins Ausland. Man munkelt, das Kapital ist ein scheues Reh.“

Unabhängig von der Klimakrise brauchen wir nicht mehr Arbeitsplätze, wie wir besetzen können. Wir haben schon ewig einen Außenhandelsüberschuss, den wir nicht brauchen. Es macht eher noch Probleme bei unseren europäischen Partnern, wenn wir denen die Arbeitsplätze wegnehmen.

Gerade in Zeiten von nachhaltigem Geburtenmangel sinkt auch der Arbeitsplatzbedarf. Ein Übermaß an Arbeitsplätzten führt dann dazu, dass wir schon jede Mengen Migranten einladen. Was denen sicher gut tut, aber wirklich nötig im praktizierten Ausmaß scheint mir das nicht zu sein. Wir könnten als erstes auch anfangen, Produktionen dahin zu verlagern, wo die derzeitigen Migranten herkommen.

Sicher liegt das auch daran, dass man offenbar in Deutschland sehr gut produzieren kann. Aber das muss man doch nicht auch noch fördern. Wie gesagt, wenn hier eine Produktion in andere EU-Länder abwandert, ist das doch eigentlich sogar gut für uns.

Wir haben dann weniger Fachkräftemangel, weniger Migration nötig und damit dann auch direkt folgend eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Was dann gleich den Neubaubedarf nachhaltig reduziert, was dann eine weitere Entspannung des Fachkräftemangels nach sich zieht.

Wir verlieren dann nur an Außenhandelsüberschuss. Es ist einfach nur dämlich, auch heute immer noch ständig nach Investoren zu suchen. Besser wir holen uns strategische Produktion nach Europa, also Computerchips, PV-Module, Lithiumbatterien und Medikamente. Dafür kann dann gerne die Produktion von Autos für den ganzen Weltmarkt wesentlich reduziert werden.

Das Übermaß an Geschäftigkeit ist nicht nur unnütz, sondern hat eben auch Klimafolgen. Mit weniger Umsatz sinkt auch der Aufwand für die Energiewende, und es geht viel schneller.



Kommentar vom 23.06.2023 14:28
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84264

@Viktualia 23.06. 07:44

„Entweder man ist freiwillig auf einer offene Station oder nicht ganz so freiwillig auf einer Geschlossenen.“

Die Grenzen können hier auch fließend sein. Wer auf der Offenen nicht richtig mitmacht, kann auch wieder auf der Geschlossenen landen. Ein dickes Konfliktpotential bleibt, und das muss irgendwie bewältigt werden.

„Möglicherweise meinten sie “Psychiatrische Einrichtungen” (nicht Kliniken), für Wohnheime kann ich hier nicht sprechen.“

Ich dachte eher an Kliniken. Aber auch in Wohnheimen gibt es Konflikte, insbesondere können diese ihre Bewohner in die Klinik schicken, wenn sie meinen, dass das nötig ist. Und man kommt auch aus den Wohnheimen oft nicht leicht wieder heraus. Aus rein praktischen Gründen schon, dass man es nicht mehr schafft, sich eine eigenen Wohnung zu besorgen und eine Umzug zu organisieren.

„Dann wäre dessen “Breite” wieder ein Maßstab, den man wo anlegt und etwas misst, statt das man etwas hat, an das man glauben kann.“

Mehr Mut, sich auch an die eigenen Erfahrungen zu halten, tut allemal gut. Man hat seine spezielle Perspektive, und man darf auch mal was nicht ganz richtig sehen. So wachsen jedenfalls auch Selbstkonzepte.

@Phillip 23.06. 08:40

„Wenn kein ausreichend entwickeltes Selbstkonzept vorhanden ist kann selbst eine “olle Diagnose” als Strohhalm dienen.“

Ein bisschen kann das helfen, ja. Dann hätte man ja doch ein Selbstkonzept, eben eins das die Diagnose vorschlägt. Wenn der Borderliner wirklich zu Selbstkonzepten unfähig ist, dann geht aber auch das nicht.

Auf jeden Fall denke ich, dass die Diagnosen rein historisch schon nicht darauf konzipiert sind, den Patienten Selbstkonzepte zu liefern. Sondern einfach die Vielfältigkeit der real existierenden Störungen irgendwie fassen zu können. Was aktuell vor allem gegenüber den zahlenden Krankenkassen wichtig wird.

Die Diagnosen können auch über die Jahre wechseln, und keinen stört das wirklich.

@Viktualia 23.06. 09:46

„Denen hilft es einfach, ein Konzept zu haben, in dem sie nicht die Ursache für ihr Leid sind;“

Das kann vor allem helfen, sich zu entspannen, und nicht weiter nach dem eigenen „Denkfehler“ zu suchen. Man macht sich praktischerweise daran, ein vernünftiges Leben zu führen, und z.B. Angebote wie Tagesstätten oder Behindertenwerkstätten zu nutzen, um die richtige Dosis von Aktivität, Anstrengung und Miteinander zu realisieren.



Kommentar vom 22.06.2023 15:01
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84254

@Stephan 22.06. 10:32

„Es geht nämlich um “den Willen” bestimmter Fachleute, die diese Entscheidung treffen...„

Wenn denn dann der Chefarzt der Klinik mit dem Lamborghini vorfährt, lässt das vermuten, dass es ihm um die Leistungsfähigkeit des Menschen geht. Und ihm womöglich jedes Mittel recht ist, auch selber soviel Umsatz zu machen, wie es eben geht.

@irgendwer 22.06. 11:10

„Was denn der Mensch sei. Dieser grundsätzliche Gedanke steht über jeder Ideologie über jeder Philosophie und über jeder Psychologie.“

Menschenbilder gibt es anscheinend soviele, wie es Menschen gibt. Und entsprechend sind Ideologie, Philosophie und Psychologie eigentlich persönlich zu sehen.

Übergriffigkeiten sind hier dann auch markant. Wenn man anderen z.B. in mancher Beziehung das Existenzrecht abspricht. Oder Stigmata austeilt, die einen wissenschaftlichen Anstrich haben, und doch wenig Entsprechung in der Wirklichkeit der konkreten Menschen bieten, wenn man mal genauer hinsieht.

„Und ob eine Persönlichkeitsstörung ein Mangel an Persönlichkeit ist, ein Überangebot an Persönlichkeit oder eine deformierte Persönlichkeit, wenn wir dieses Wort als Wertbegriff auffassen.“

Klar kann man hier beobachten und kategorisieren. Die Frage ist nur, wieviel das dann auch hilft. Letztlich bleibt es eine Herausforderung, jeden anderen und jede Beziehung so zu gestalten, dass man ein menschliches Miteinander daraus machen kann. Öfter ist es aber das Praktikabelste, sich einfach aus dem Weg zu gehen.

Erst wenn das nicht geht, dann kann es richtig schwierig werden. Gerade die Mitarbeiter in den psychiatrischen Kliniken haben hier öfter die Herausforderung, Menschen zu behandeln, die das gar nicht wollen, und auch die Patienten können hier oft nicht flüchten, und müssen sich mit den angebotenen Therapiemaßnahmen irgendwie arrangieren.

Man muss jetzt davon ausgehen, das auch die medizinischen Konzepte auf eine hinreichende Machtposition ausgelegt sind, um in den Konfliktsituationen in den Kliniken irgendwie klar zu kommen.



Kommentar vom 22.06.2023 12:56
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-singt-gegen-den-sog-ein-lob-der-prinzen-und-von-sebastian-krumbiegel/#comment-138733

@Hilsebein 21.06. 08:51

„…, daß alle Menschen unabhängig vom Geschlecht in der Gefahr sind, die Macht, die sie haben zu mißbrauchen.“

Aber auch die Chance haben, ihre Macht wirklich vernünftig einzusetzen. Was jetzt letztlich jeden betrifft, der eigenen Spielraum hat. Und dann eben klimaschädlichen Konsum reduzieren, und das gesparte Geld in Klimaschutztechnik investieren kann.

Das reduziert sofort die Treibhausgasemissionen, macht Mittel frei für schnellere Investitionen in die erforderliche Technik und reduziert auch die Ausbauziele, wenn die Konsumzurückhaltung beibehalten wird. So reduziert sich die Restmenge der Emissionen gleich dreifach.

Es muss auch jeder gucken, wie er es selber macht. Der eine kann an Flugreisen sparen, der andere am Auto, und wieder andere am Fleischkonsum. Auch eine kleinere Wohnung reduziert zusätzlich noch die Wohnungsnot, und kann dazu beitragen, den Bauboom zu beenden. Dann können sich die durchaus knappen Bauarbeiter auf die energetische Sanierung der Altbestände konzentrieren.

Ich persönlich habe im letzten Winter anlässlich der Gaskrise 48% Gas für Heizung und Warmwasser eingespart, indem ich nur noch mein Wohnzimmer schön muckelig geheizt habe. In Küche, Bad und Schlafzimmer wurde es nur selten unter 15°, dann habe ich kurz mal doch die Heizung da aufgedreht. Und vor dem Duschen hab ich das Bad auch kurz eingeheizt. In der kalten Küche kochen war kein Problem, nur gegessen habe ich dann im Wohnzimmer.

Das ging eigentlich ganz gut, auch meine Gäste haben sich nicht beschwert. Das werde ich wohl zumindest teilweise so weiter machen, auch ohne Gaskrise.



Kommentar vom 21.06.2023 13:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-singt-gegen-den-sog-ein-lob-der-prinzen-und-von-sebastian-krumbiegel/#comment-138722

@Hilsebein 20.06. 22:33

„Der Mann ist also geschlechtlich irgendwie benachteiligt und muß wie ein Käse nachreifen?“

In wilden jugendlichen Jahren ist Mann durchaus noch Testosteron-gesteuert, später lernt man dann meistens, die Dinge ruhiger und überlegter anzugehen. Verantwortung kann entsprechend durchaus mehr werden.

Ein grundsätzliches Verhältnis zur Natur wiederum ist wohl eine Sache für sich. Das kann man auch schon im Jugendalter entwickeln, insbesondere wenn man die Fakten kennen lernt, wie abhängig und wie verwoben wir Menschen mit dem ganzen Leben auf diesem Planeten sind.

Aber auch eher jugendliche Klimakleber zeigen hier ihren jugendlichen Übermut. Auch Geduld ist eine Eigenschaft, die mit dem Alter entscheidend zunehmen kann. Manchmal ist der jugendliche Übermut sogar besser, und bringt Dinge voran, die von Älteren in geduldiger Arbeit über Jahrzehnte verschleppt wurden.

Wir brauchen hier wohl beides.



Kommentar vom 21.06.2023 00:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-singt-gegen-den-sog-ein-lob-der-prinzen-und-von-sebastian-krumbiegel/#comment-138711

@Hilsebein 20.06. 20:07

„Das Gleiche gilt für die Tendenz, alte weiße Männer für alles Übel dieser Welt verantwortlich machen zu wollen.“

Naja, genau diese haben eben das meiste zu sagen. Nicht weil sie weiß, alt und Männer sind, sondern weil sie in den mächtigsten Positionen angekommen sind. Das steht dem eigentlich ja auch überhaupt nicht entgegen, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen.

@Michael 20.06. 20:24

„Dass unsere demografische Kategorie tatsächlich viele Privilegien genossen und viel Schaden angerichtet hat, bedeutet noch nichts für den Einzelnen.“

Neben dem angerichteten Schaden hat man auch sein meistes Geld schon verdient. Das ist im Prinzip verzeihlich, so richtig klar war das Klimaproblem offenbar wirklich vielen nicht.

Was dem aber überhaupt nicht entgegensteht, heute und in Zukunft der Energiewende nicht nur nicht im Wege zu stehen, sondern auch mal weniger zu konsumieren, insbesondere Energieintensives. Und so helfen, die Energiewende maßgeblich zu beschleunigen.

Und wenn man denn viel Geld hat, kann man einen Teil davon auch in grüner Technik anlegen, statt alles an die eigenen Kinder zu vererben. Man muss ja seine Geldanlagen nicht einfach Banken überlassen, man kann hier selber gucken, wo man wieviel zu welchen Konditionen auch mal wirklich sinnvoll anlegen kann. Wenn es einem der Planet mit seiner Natur und seinen Menschen denn wert ist.

Hier ist nicht nur eine Machtposition hilfreich, auch haben entsprechende Personen meistens einen Lebensstil, der deutlich reduzierbar wäre.

„Wenn Sie es zulassen, können Sie mehr sein als das, was Sie selbst und andere von uns denken.“

Genau so sieht das aus.



Kommentar vom 20.06.2023 14:03
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84248

@Phillip 20.06. 09:02

„Psychiatrische Diagnosen beruhen auf Konzepten die dann operationalisiert werden damit sie empirisch überhaupt erforschbar bzw. systematisch analysierbar sind. Deshalb sollte man solche Diagnosen philosophisch gesprochen natürlich nicht als wahre Entität oder so betrachten..“

Nicht nur philosophisch, auch ganz praktisch sollte man hier keine wirklichen Entitäten für sich selber zuschreiben. Es genügt, die konkreten Symptome ernst zu nehmen, und die Medikamente und andere Hilfen anzunehmen. Derweil man dann mit dem arbeiten muss, was man hat. Das ist die eigene Person und das sind die eigenen Fähigkeiten, insbesondere das Miteinander zu gestalten.

Dann kann man sich eher darauf konzentrieren, z.B. für eine Belastung zu sorgen, die weder zu viel noch zu wenig Anstrengung mit sich bringt. Und sich ein Umfeld suchen und ausbauen, indem man gut leben kann.



Kommentar vom 19.06.2023 18:29
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84236

@Stephan 19.06. 11:14

„Allgemein gilt wie immer: Leidet jemand erheblich (bzw. “klinisch signifikant”) und/oder ist dessen Funktionieren im Alltag erheblich eingeschränkt?“

Gute Idee, dass es zunächst mal hier drauf ankommt. Und dann kann man sich immer noch streiten, ob überhaupt ein Problem vorliegt. Manch ein Arbeitsloser will gar nicht arbeiten, und es soll sogar Obdachlose geben, die freiwillig so leben wollen.

Der eine sucht gar keinen Partner, der andere leidet unendlich, wenn er keinen abbekommt.

Der eine schafft keinen Schulabschluss, weil er minderbegabt ist, der andere ist nur faul.

Der eine ist so ehrgeizig, dass er allen auf die Nerven geht, verdient dann aber auch das meiste Geld.

Die Perspektive entscheidet öfter, wie eine Eigenschaft bewertet wird. Erst wenn hier wirklich ein Problem auch im Sinne der richtigen Perspektive vorliegt, macht es Sinn, nach der Kategorie des festgestellten Problems zu suchen.

So mag dann auch Borderline in Einzelfällen gar kein Problem sein.

Schwieriger wird es, wenn jemand aufgrund seiner Krankheit nicht einsehen kann, dass er krank ist. Oder wenn jemand seine Krankheit abstreitet, weil er keinen Bock hat, in die Klinik zu gehen.



Kommentar vom 19.06.2023 14:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-singt-gegen-den-sog-ein-lob-der-prinzen-und-von-sebastian-krumbiegel/#comment-138693

@Webbaer 19.06. 11:11

„Es ist ein Leistungsmerkmal [1] der Liberalen Demokratie ihre Feinde nicht einsperren zu müssen, anders als andere Herrschaftssysteme dies tun müssen, um ihren Bestand zu erhalten – was “eine ganze Menge” an Ressourcen spart, zudem auch vglw. nett sein könnte, aber auch den bekannten Leistungsvorteil (zB im Wissenschaftlichen und im Wirtschaftlichen) der Liberalen Demokratie ausmacht.“

Die modernen Überwachungsmöglichkeiten machen es wohl praktikabler, ohne Demokratie auszukommen, und dennoch wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Die anderen Diktaturen werden womöglich dem chinesischem Beispiel folgen, und dann eben auch den Vorsprung unsere Demokratien aufholen können. Möglicherweise.

Was nicht heißt, dass China wissenschaftsfeindlich ist, und auch nicht, dass man der globalen Verantwortung nicht folgt. Nur eben Demokratie, wie bei uns, die will man wohl wirklich nicht.

Dennoch macht es echt Spaß, wie wir hier frei kommunizieren können, ohne im Hinterkopf zu behalten, vielleicht Ärger zu bekommen. Aber die Illusion, dass die Regierung automatisch guten Vorschlägen folgt, die brauchen wir uns hier auch nicht zu machen. Das entscheiden die nun mal selber, wie in China auch.

Wir sind mit unseren Demokratien eigentlich in einer Minderheit, und können froh sein, uns dies zu erhalten. Die weltweiten Herausforderungen wie die Energiewende können allerdings durchaus mit Systemen wie in China gemeinsam angefasst werden.

Mag sein das wir es z.B. nach dem arabischen Frühling versäumt haben, vernünftigen neuen Regierungen effektiv dabei zu helfen, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Was jetzt insgesamt dazu beigetragen hat, dass Demokratien in der Minderheit sind. Vielleicht sollten wir mal anfangen, vernünftige Regierungen in Schwellenländern wirksam zu fördern.

So wie es aussieht, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns unabhängiger voneinander zu machen, und zu gucken, wie wir die globalen Herausforderungen wie den Klimawandel dennoch hinbekommen. Eine militärische Lösung scheint jedenfalls nicht weiter zu führen.



Kommentar vom 19.06.2023 01:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monismus-singt-gegen-den-sog-ein-lob-der-prinzen-und-von-sebastian-krumbiegel/#comment-138680

@Gestalterrier 18.06. 21:25

Dein Link

https://yewtu.be/watch?v=19RuONRmI_8

ist einfach super.

Der voranschreitende Frosch ist einfach genial. Da passt alles.

Wichtig finde ich, dass es eben um die ganze Natur geht, nicht nur ob wir Menschen uns die eigene Lebensgrundlage zerstören. Auch können wir uns keinen Zusammenbruch der Zivilisation leisten, die folgenden Kämpfe um die letzten Ressourcen würden ein Mehrfaches an Naturzerstörung zur Folge haben, als was wir sowieso schon zerstört haben. Wir müssen es einfach hinkriegen.



Kommentar vom 19.06.2023 00:21
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychedelika-im-scheinwerferlicht-koennen-sie-die-erwartungen-erfuellen/#comment-84221

@Stefan 17.06. 11:02

@Belzagor: Ich hätte lieber in ein, zwei Absätzen gelesen, was denn Ihrer Meinung nach die essenzielle Bedeutung von Psychedelika (für die Persönlichkeitsentwicklung?) ist.

Was mich jetzt auch brennend interessieren würde.



Kommentar vom 18.06.2023 17:48
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84215

@Elektroniker 18.06. 16:40

„Der Input erfolgt von einer Matrix ausgehend und Output kann auf einer Matrix (wie auf einem Bildschirm, zur Anzeige gebracht werden) und gleichzeitig Input für eine weitere Verarbeitung sein. Der Handlungen ausführende Output steuert z.B. die Muskel an.“

Wobei wir insgesamt vielleicht sehr viel mehr als nur Funktionalität sind. Nicht nur Erkenntnis, die erst auf der Ebene von Kultur wirklich Fahrt aufnimmt. Auch ein Sein, dass sehr viel mehr ist als Herumlaufen und Essensuchen. Die Welt, die wir hierbei miterleben, ist vielleicht das Eigentliche, um das es hier geht. Und eben der Mikrokosmos, der dabei unausweichlich mitentsteht, könnte das eigentliche Ziel der ganzen Veranstaltung sein.

Womit dann auch die Mikrokosmen aller Tiere inclusive der längst verstorbenen Dinosaurier nicht weniger zum Sinn dieses Universums gehören, wie wir es auch sind.

Und auch unsere Psychologie wäre sehr viel mehr als Funktionalität. Aus dieser Sicht sehen auch psychologische Schwierigkeiten etwas anders aus.



Kommentar vom 18.06.2023 17:07
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84211

@Viktualia 18.06. 16:17

„Mein Eindruck ist eher, dass es der Psyche ums “Ganzsein” geht.“

Alles was weiter führt eben?

„Es ist natürlich komplexer, aber wenn etwas hochkommt, muss man nicht automatisch darauf schließen, dass es vorher unzulänglich eingeordnet war. “Vernünftig” bezieht sich halt nur auf einen Zeitpunkt, nicht auf alle kommenden Möglichkeiten.“

Keine Frage. Interessant sind öfter auch die sehr schmerzhaften Erfahrungen. Und doch muss man immer gucken, was man sich zumuten kann. Und anderen.

Und man kann sich auch gerne darauf konzentrieren, wo man sich mit auskennt, und wie man hiermit vorwärts kommt. Man muss dann eben keineswegs mit allem fertig werden, was sich auch einfach umgehen lässt. Eine Konzentration auf das gut zu Bewältigende kann weiter führen, als zu versuchen, mit allem klar zu kommen.

Insbesondere muss man sich nicht auf jedes Risiko vorbereiten. Man muss die sicher gefährlichen Risiken einbeziehen, und kann darüber hinaus einfach auf sein Glück hoffen.



Kommentar vom 18.06.2023 15:24
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84207

@Viktualia 18.06. 14:57

„Also eine “optimale Diagnostik” nicht präziser die (psychischen) Krankheiten beschreibt, sondern den “normalen” Menschen mit seinen potentiellen Schwierigkeiten.“

In der Tat, was nützt es, den Wahnsinn genauer zu definieren, wenn keiner so recht weiß, wie man wirklich ohne ihn auskommt.

„Und Verantwortung wird immer noch als ein “Privileg” einzelner betrachtet, das macht es noch schlimmer.“

Eigentlich gar nicht psychologisch, sondern sehr lebenspraktisch, zu gucken, wie man so lebt, dass es auch insgesamt funktionieren kann.



Kommentar vom 18.06.2023 15:06
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84206

@Viktualia 18.06. 13:14

„Aber es geht ja auch gar nicht darum, “sich zu ändern”, sondern mit Schutz und Trost konstruktiver umzugehen.“

Das ist wirklich wichtig. Ein Miteinander besser zu gestalten ist auch noch mal sehr hilfreich. Wie man etwa eine funktionierende WG hinbekommt, macht viel im Leben aus. Genauso wie man Paarbeziehungen so gestaltet, dass es gut ist.

Was aber auch noch wichtig werden kann, das ist die eigenen u.U. schwierigen Erfahrungen einfach nur vernünftig einzuordnen.



Kommentar vom 18.06.2023 14:40
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/

@Viktualia 18.06. 07:30

„In meine Augen entsteht dieses Stigma nicht, um “die Betroffenen zu benachteiligen”, sondern um den nicht ganz so Betroffenen vorzugaukeln, sie wären “gesund”.“

Wir haben es in der Tat mit Abgrenzung, aber auch mit Ausgrenzung zu tun. Die Abgrenzung wird gebraucht, um nicht in seinen eigenen psychischen Untiefen zur Beute des Wahnsinns zu werden. Und ohne die Ausgrenzung gerät der Leistungsgedanke in Gefahr.

Wer nicht leistet, gehört eben normalerweise ausgegrenzt – hier braucht es besondere Gründe, dann als unbrauchbar gelten zu können. Um entsprechend kaputtgeschrieben von der eigentlichen Arbeitspflicht in Ruhe gelassen zu werden.

Mein Knackpunkt ist hier, dass die Leistung sowieso völlig übertrieben wird. Und die Meisten weniger Leistung brauchen können, und gleichzeitig eine Überleistung das Weltklima schneller ruiniert, als unvermeidlich wäre. Nur etwas weniger Konsum und Arbeitsleistung könnte die Energiewende entscheidend beschleunigen.

Derweil Psychisch Kranke gerne auch ein wenig arbeiten wollen, und öfter auch können. Wie auch einen Zuverdienst meist gut gebrauchen können. An dieser Stelle kommt eine Ausgrenzung wegen Minderleistung gar nicht gut.

Die Abgrenzung wiederum ist auch eigentlich weniger nötig, als man meint. Wahnsinn ist normalerweise nicht ansteckend, wenngleich es durchaus wahnsinnige Massenbewegungen geben kann. In Religion und Ideologie etwa. Das ist aber was ganz anderes, als der persönliche Wahnsinn einzelner Unglücklicher.

„Ich habe meinen Kunden auch immer versucht zu vermitteln, dass sie, durch transparenten Umgang mit der Krankheit, die Gesellschaft weiter bringen als manch Manager bei einem großen Konzern. Und das glaube ich auch wirklich.“

Solche Ergotherapeuten sieht man sicher gerne. Sinnvoll insofern, dass man als Kunde wirklich auch Wahnsinn überwinden kann. Was dann auch Vorbild sein kann, wie man gemeinsamem Wahnsinn entkommen kann.

„Wenn die Diagnostik diese “Spektren” besser definiert, statt “neue Krankheitsbilder” zu benennen, finde ich das eine gute Entwicklung, mit der es sich in der Praxis arbeiten lässt.“

Insbesondere ist der realen Komplexität von jedem Einzelnen Rechnung zu tragen. Spektren zu beschreiben ist da näher dran, als Schubladen zu definieren, in die man die Menschen wegstecken kann.



Kommentar vom 17.06.2023 14:19
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-borderline-doch-keine-persoenlichkeitsstoerung-experten-ziehen-ueberraschendes-fazit/#comment-84184

@Hauptartikel

„..sondern sie primär als das sieht: Als Menschen, die oft einfach das Pech hatten, in einer schädlichen Umgebung gelandet zu sein, in der sie viel Schlimmes erfuhren.“

Das hat mir auch durchaus weiterführendes Potenzial, mit unnormalen Menschen vernünftig umzugehen. Wobei es vielleicht gar nicht so um die Störungen geht, die schlimme Erfahrungen verursachen können, sondern die prekäre Situation, in die man geraten kann, wenn man mal aus dem Rahmen gefallen ist.

Mit einer psychiatrischen Diagnose ist oft der Partner, die Arbeit, das Geld und das soziale Umfeld und öfter auch der eigene Glaube weg. Damit muss man erstmal klar kommen, die eigenen Störungen sind dem gegenüber womöglich recht unwesentlich.

Eine stationäre Unterbringung kann dann auch noch eine Herausforderung werden, mit der man auch erstmal irgendwie klar kommen muss. Das alles ist selbst wieder traumatisch.

Der Mensch ist so leicht nicht von seiner aktuellen Umgebung zu trennen. Hier ist ziemlich viel Resilienz gefragt. Unter Anderem muss man sich ein erfüllendes Leben ohne Erwerbsarbeit aufbauen, und mit dem Pluralismus klar kommen, der in der lokalen Psychoszene vorherrscht.



Kommentar vom 16.06.2023 17:24
https://scilogs.spektrum.de/sprind/sind-hoehenwindraeder-mit-einer-nabenhoehe-von-300-meter-die-zukunft/#comment-28

@Quentmeier 13.06. 22:20

„Ohne Absicherung einer für Deutschland fast immer erforderlichen Grundlast von 40 GW und einer Spitzenlast von 75 GW durch konventionelle Kraftwerke (Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke im In- und Ausland) wird unser Land nicht funktionieren, ganz gleich, wie viele und wie hohe Windräder wo auch immer gebaut werden!“

Das ist vollkommen klar. Aber es spart dann eben die Brennstoffe ein, immer wenn das Backup nicht gebraucht wird. Und Elektromobilität wie auch Heizungswärmepumpen können variabel betrieben werden, und werden nur in Überschusssituationen aufgeladen bzw. eingeschaltet.

Im weiteren Ausbau der Energiewende reicht im wesentlichen das Backup, das wir derzeit installiert haben, und das Volumen der Stromproduktion wird durch Abdeckung von Mobilität und Heizung um ein Mehrfaches steigen können, ohne neue Backupkraftwerke zu benötigen.

In Mangelsituationen wird dann eben eine Aufladung der E-Autos verschoben, und die Wärmepumpenheizungen können noch eine Alternativheizung z.B. mit Gas oder Holz haben. Bei Vollausbau der Energiewende mit Windrädern und PV-Modulen entstehen dann erhebliche Überschüsse, die aber auch nicht abgeregelt werden müssen, sondern zur Produktion von grünem Wasserstoff verwendet werden können.

Den man dann vielfältig einsetzen kann, auch als Brennmaterial für die Backupkraftwerke. Genau so kommen wir dann eben auch bis zur Klimaneutralität.

Wasserstoff kann dann auch weltweit ausgetauscht werden, wie auch der grüne Strom selbst innerhalb Europas ausgetauscht werden kann, was den Backupbedarf in vielen Betriebssituationen weiter reduzieren kann.



Kommentar vom 16.06.2023 14:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138600

@Quentmeier 15.06. 21:34

„In dem Artikel wird sehr schön erläutert, dass China dringend Wirtschaftswachstum braucht, um hunderte Millionen Chinesen aus der Armut herauszuführen und dass die Auswirkungen dieser Entwicklung gravierende Folgen für Umwelt und Klima haben können und wohl auch haben werden. Es gibt eben nichts umsonst!“

Nicht nur China. Auch in Indien, Afrika und Südamerika wünsche ich den Menschen Wohlstand und dass sie sich selbst versorgen können. Entsprechend ist hier auch ein weiterer Energiehunger zu erwarten und eigentlich auch zu begrüßen.

Gerade deswegen braucht es aber doch die Energiewende noch dringender. Und es wird auch angesichts der zu erwartenden Umsätze dann immer kostengünstiger, die entsprechenden Anlagen herzustellen und aufzubauen. Gleichzeitig geraten wir sowieso in eine Mangelsituation bei der Bereitstellung von fossilen Brennstoffen. Auch dieses können wir mit einer beherzten Energiewende vermeiden.

So sehr wie ich den armen Menschen eine verlässliche und bezahlbare Stromversorgung gönne, so sehe ich aber auch eine ziemliche Verschwendung bei uns hier. Das können wir gerne mal reduzieren, meine ich. Und das würde das ganze Projekt ganz wesentlich beschleunigen können.

Und ein vernünftiger Konsum würde auch dazu beitragen, dass viele weniger arbeiten müssen, und sich mehr Zeit für ihr eigenes Leben nehmen können.



Kommentar vom 16.06.2023 14:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138599

@Quentmeier 15.06. 21:34

„PS.: Was mich besonders erschüttert, ist Ihr kompletter Mangel an Empathie für die „kleinen Leute“ also die unteren 50 % der Gesellschaft oder eigentlich schon die unteren 2/3, die besonders unter den durch die deutsche Klimahysterie verursachten Kosten leiden.“

Die EEG-Umlage war durchaus recht unsozial, aber so teuer jetzt auch wieder nicht. Inzwischen ist sie Geschichte, und der weitere Zubau von PV-Modulen und Windrädern braucht diese Umlage zunächst nicht mehr. Diese Anlagen sind inzwischen von selber konkurrenzfähig. Hier mangelt es eher an Baugenehmigungen.

Was die Gaskrise und die explodierten Strom- und Gaspreise betrifft, die seit gut einem Jahr richtig teuer geworden sind, so gehen die hauptsächlich auf das Konto der Spannungen mit Russland. In der derzeitigen Situation reduzieren neue Windräder und PV-Anlagen die Energiekosten sogar.

Was das derzeit geplante Heizungsgesetz betrifft, da scheint es mir tatsächlich auch etwas verfrüht zu sein, schon ab 2024 65% regenerative Heizungen vorzuschreiben. Es fehlen dafür flächendeckend noch jede Menge zusätzliche Windräder. In Norddeutschland in Küstennähe machen allerdings Wärmepumpen jetzt schon Sinn, aber jeder darf ja freiwillig welche bei sich einbauen. Eine gewisse Förderung macht hier Sinn.

Ich denke, man sollte hier sparsamer mit Vorschriften sein. Und dafür dann lieber die bürokratischen Hindernisse beim Bau von Windrädern und PV-Anlagen reduzieren. Das bringt im Moment sehr viel mehr. Insbesondere dann auch eher sinkende Strompreise.



Kommentar vom 15.06.2023 14:46
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hans-blumenberg-im-fediversum-2023-eskaliert-die-klima-zur-wasserkrise/#comment-138580

@Hauptartikel

Interessanter Link.
https://www.spektrum.de/news/warum-der-nordatlantik-so-extrem-warm-ist/2149695

„Dieser Gewinn für die Umwelt kommt mit einem Nebeneffekt: Aus dem Schwefel entstehen in der Atmosphäre Aerosole, die einen Teil des Sonnenlichts zurückwerfen und den Ozean so kühlen. Mit dem geringeren Schwefelanteil sank auch der Kühleffekt.“

Den Effekt hatten wir auch insbesondere im Ruhrgebiet, wo ab den 70ern die Luft langsam wieder sauber wurde. Es gibt seit dem wesentlich seltener Dauerregen, mehr Sonne und eben auch höhere Temperaturen. Dies wird auch weltweit Auswirkungen gehabt haben, die dann allerdings nicht so groß sind, weil sich der eher lokale Effekt auf die ganze Erdoberfläche verteilt.

Wenn kühlende Luftverschmutzung wegfällt, beschleunigt sich in der Tat der Klimawandel. Global gesehen ist dies aber nicht so viel, und auf keinen Fall ein Anlass, auf saubere Luft zu verzichten. Mit einer beherzten Energiewende, die alle Potentiale nutzt, können wir das Problem auf jeden Fall lösen. Wieder mehr Schwefeldioxid in die Luft zu pusten, muss jetzt nicht sein.

Wenn man dem Schiffstreibstoff wieder 5% Schwefel zumischen würde, und dann auch noch dem Kerosin für Flugzeuge, könnte das messbare Auswirkungen haben, aber es wäre vermutlich zu wenig, um akzeptabel zu sein. Gleichzeitig hat Schwefel auch einen guten Brennwert, und würde darüber direkt CO2 einsparen.



Kommentar vom 14.06.2023 01:28
https://scilogs.spektrum.de/sprind/innovation-braucht-kunden-der-staat-muss-seine-einkaufshebel-staerker-nutzen-denn-die-gesellschaft-profitiert-dann-staerker-als-gedacht/#comment-25

@Hauptartikel

Hört sich wirklich gut an. Staatsaufträge für Innovationen, die noch unsicher sind. So hat es dann China auch geschafft, unseren Vorsprung aufzuholen?

Auch könnte man so Innovationen fördern, die für die etablierten Konzerne kein gutes Geschäft wären. Da fallen mir etwa selbstfahrende Autos ein, die könnten den Autobauern ordentlich das Geschäft vermiesen, wenn dann selbstfahrende Sammeltaxis verbreitet in Mode kämen. Oder Medikamente gegen psychische Krankheiten, die man nur kurz über 2 Wochen einnehmen muss, und nicht jahrelang.

Genau hier wäre eine staatliche Förderung wohl unumgänglich. Zu teuer und zu aufwändig für ein kleines Team, das nicht genug Geld auftreiben kann. Und eben zu unattraktiv für große Privatfirmen wie Pharmakonzerne, wenn die sich dann am Ende selber Konkurrenz machen.

Auch wenn wir uns von China unabhängiger machen wollen, brauchen wir eine solche Förderung zur Entwicklung eigener Fähigkeiten, in Bereichen, wo uns die Chinesen zu weit voraus sind.

Wenn man alles kurzfristig den Märkten überlässt, kommt oft nicht das heraus, was man gerne haben möchte.



Kommentar vom 13.06.2023 13:45
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/ist-ein-gemaelde-mit-rauchenden-aelteren-und-weissen-maennern-anstoessig-ein-symposium-sollte-es-klaeren/#comment-84078

@Stephan 13.06. 10:43

„Ich habe das hier eben einmal durchgesehen. Insgesamt gibt es wenige Antworten auf Ihre Kommentare bei MENSCHEN-BILDER. Denken Sie auch einmal an die anderen Leserinnen und Leser.“

Die Beiträge von Paul S. muss ja keiner Lesen. Er reagiert auch grundsätzlich auf keine Rückmeldung. Dennoch lese ich seine satirischen (?) Beiträge immer gerne. Die Zeit habe ich noch.



Kommentar vom 12.06.2023 12:50
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychedelika-im-scheinwerferlicht-koennen-sie-die-erwartungen-erfuellen/#comment-84063

@Belzagor 12.06. 08:48

„Dieser Mythos kommt allein daher, dass solche Probanden bei Studien immer VON VORN HEREIN ausgeschlossen werden,…“

Dann wird es in der Tat mal Zeit, zu prüfen, ob auch Psychotikern Psychedelika empfohlen werden können.

„..– oder auch nur Logik auf das Thema anzuwenden.“

Aus meinen beschränkten persönlichen Erfahrungen mit Psychotikern ergibt sich allerdings durchaus, von Psychedelika die Finger zu lassen, und nach Möglichkeit auch von Cannabis. Rein von der Logik her macht das sogar Sinn. Ein verbreitetes Phänomen scheint mir zu sein, dass Psychotiker von den eigenen Lebenserfahrungen sowieso schon überfordert sind, das können die entsprechenden Drogen eben verschärfen.

Das ist nur meine Erfahrung, ich würde mir hier in der Tat wünschen, dass diese Frage mal wissenschaftlich geklärt würde.

Dass Psychedelika bei Depressionen, Angststörungen und bei Substanzabhängigkeiten wirklich hochwirksam sein können, dass sehe ich auf meinem Erfahrungshintergrund auf jeden Fall auch.

„..und die wirklich etwas bewirken könnten wenn es drum geht, unsere Welt vor dem selbst verschuldeten Untergang zu retten.“

Mehr Bewusstsein kann sicher helfen. Aber unsere globalen Probleme sind auch eher ganz praktischer Natur. Eher eine Frage der eingesetzten Technik, aber klar auch ein Mangel an Motivation. Spiritualität ernster zu nehmen, und sich auf dem Gebiet mit mehr Kompetenz zu bewegen, wird in der Tat helfen können.



Kommentar vom 11.06.2023 15:38
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sind-rammstein-links-oder-libertaer-warum-die-hufeisen-verteidigung-einfach-keinen-sinn-mehr-macht/#comment-138512

@Joachim Fischer 11.06. 07:41

„Er beansprucht “Freiheit für den “großen Meister”. Wenn er “Freiheit” hat, tropfen die Freiheiten auch auf seine Anhänger herab. (“trickling down” des Neoliberalismus). Der Denkfehler dabei ist, das “Freiheit” hierbei “Privilegien” meint, aber keine Freiheit z.B. i.s. der stoa oder Immanuel Kants. Langer Exkurs zu einem Nebenthema.“

Das mag tatsächlich das Geheimnis sein, wie die größte denkbare Sch. auch noch begeisterte Anhänger findet. Am Ende ist es nur noch einer, dessen Wille zählt. Erst die Wirklichkeit verursacht dann das unvermeidliche Scheitern, es geht dann den Weg allen Wahnsinns.



Kommentar vom 11.06.2023 14:48
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychedelika-im-scheinwerferlicht-koennen-sie-die-erwartungen-erfuellen/#comment-84052

@Belzagor 11.06. 11:44

„..aber er muss damit aufhören, nur grosse wolkige ‘Vermeidungs-Reden’ darüber zu schwingen, sondern er braucht ein Mindestmaß an eigenen Erfahrungen, und möglichst auch den Wunsch und die Fähigkeiten, diese dann in einen groben gesellschaftskritischen und philosophischen Kontext einzuordnen.“

Was ja nun durchaus anspruchsvoll wäre. Das kann ja nun so einfach nicht geleistet werden, scheint mir. Klar, besser ist das, aber wer kann das schon?

Offenbar haben wir jede Menge persönliche kleine Lösungen der Integration, die nebeneinander stehen, und insgesamt den real existierenden Pluralismus konstituieren. Genau den müssen wir ernst nehmen, wollen wir im Gespräch bleiben.

Wir in der Selbsthilfe haben hier formuliert, was wir zusammentragen konnten. Was auch das Thema psychische Krankheiten und die Integration spiritueller Erfahrungen einschließt. Als Buch unter dem Titel „Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten – Subjektivität als Maßgabe und Menschenrecht“, gibt es das frei hier zu lesen:

http://introspektiva.de/eumschlag/index.php#starti

Und ich speziell habe mich mit der Vereinbarkeit von Physik mit spirituellen Erfahrungen eingehend beschäftigt. Unter dem Titel „Die Reise des Kosmos“ ebenfalls frei hier zu lesen:

http://introspektiva.de/etitel/index.php#starti

So einfach ist das alles nicht. Es hilft nicht weiter, von den Menschen mehr zu erwarten, als sie leisten können. Die Lebenswelten bleiben vorerst wohl persönlich. Auch das gehört zum Kosmos, in dem wir leben. Die Muggels sind außerdem zahlreich, und nicht wegzuzaubern.

Soll ich die entsprechenden Substanzen nun wirklich empfehlen? Also Psychotikern jetzt lieber nicht, wäre mein aktueller Kenntnisstand. Sonst aber durchaus, wenn einem danach ist aber nur. Und unbedingt in definierter Dosis und der richtigen Umgebung.



Kommentar vom 11.06.2023 00:50
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychedelika-im-scheinwerferlicht-koennen-sie-die-erwartungen-erfuellen/#comment-84045

@Belzagor 10.06. 10:27

„Und das ganze Thema auf den rein therapeutischen Aspekt zu verengen, der letztlich ja nur zum Ziel hat, psychisch Kranke wieder funktionsfähig im Sinn unserer selbst genau so kranken Gesellschaft zu machen, kann ganz sicher auch kein sinnvoller Weg sein – oder er wird den eigentlichen Chancen und Möglichkeiten des Ganzen zumindest in keinster Weise gerecht.“

Die Kritik an der Leistungsgesellschaft ist sicher zutreffend. Es ist hier zu viel des Guten, und es wird teilweise immer absurder. Überall zu viel Effekt, zu wenig Ruhe, zu wenig Tiefe. Mehr Bewusstsein der spirituellen Hintergründe unseres Sein hilft hier wohl tatsächlich auch.

Aus meiner Sicht ist die Leistungsgesellschaft schlichtweg mit einem bewussten Konsum, und entsprechenden Einsparungen beim Gelderwerb dann eigentlich recht einfach zu überwinden.

Derweil ein Geistesleben dann schon freie Bahn haben kann. Substanzkonsum ist vielleicht hilfreich, wenn es anders nicht so recht klappen will. Sich die Dinge in Ruhe viel genauer anzusehen, sich richtig Zeit zu nehmen, auch mit seinen Mitmenschen, ist aber auch ein Weg, der funktionieren kann.

Derweil psychisch Kranke dennoch Therapie gebrauchen können. In einen maßlosen Beschäftigungszustand zurückzufallen, das droht meistens eher nicht. Das bleibt einerseits in der Regel sowieso unerreichbar, und andererseits haben genau dies die meisten psychisch Kranken längst verstanden, scheint mir.

„...schon zu Lebzeiten höhere Wahrheiten oder Schönheiten zu erfahren – die wir alle früher oder später sowieso am Ende unseres Lebens erfahren werden.“

Dann ist das aber wohl zu spät. Integrieren zu Lebzeiten macht dann wohl das Leben, recht persönlich, aber eben immer auf der Basis einer spirituellen Wirklichkeit. Welche selbst wohl nur in Grenzen menschlicher Verständigkeit zur Verfügung steht.

Wir haben nebenbei auch noch andere, konkretere Sorgen. Soweit hier der Leistungswahnsinn etwa effektivem Klimaschutz entgegen steht, hat der Bewusstseinsmangel dann sogar konkrete Folgen. Und soweit hier Diktatoren in ihrer Macht-Maßlosigkeit Probleme machen, haben wir auch hier den Bewusstseinsmangel als eigentliche Ursache.



Kommentar vom 10.06.2023 15:18
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138471

@Konsumverzicht

Passend dieser Artikel:

https://www.spektrum.de/news/nachhaltiger-leben-unverzichtbarer-konsumverzicht/2149086

Wobei noch nicht mal erwähnt wurde, dass ein Konsumverzicht von z.B. durchschnittlich 10% nicht nur direkt Treibhausgasemissionen einspart. Wenn nur das halbe Geld, dass man damit ganz konkret spart, in Klimaschutztechnik investiert wird, dann dürft sich das Tempo der Energiewende mindestens verdreifachen. Das gilt nicht nur für das Geld, auch die benötigten Rohstoffe werden leichter zu beschaffen sein, und auch die Arbeitskräfte, die dies braucht, werden damit dafür frei werden.

Dazu kommt noch, das auch die Ausbauziele deutlich verringert werden können. Insbesondere wenn die 10% Konsumreduktion vorrangig Energieintensives betrifft.

Die andere Hälfte des Konsumverzichts kann dann immer noch auf weniger Arbeitsstunden hinauslaufen, dass wir weniger Stress und mehr Zeit haben, unser Leben zu genießen. Am besten dann gleich auch noch nachfolgende Generationen.

Unterm Strich geht es also bei 10% Konsumverzicht nicht nur 10% schneller, sondern um ein Vielfaches mehr.



Kommentar vom 10.06.2023 01:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138456

@Quentmeier 09.06. 23:46

„, Verzichtsapostel und sonstige Fortschrittsfeinde, sondern Naturwissenschaftler, Ingenieure, Lehrer, Ärzte und gut ausgebildete Facharbeiter, die anpacken und die Probleme wie Bulldozer aus dem Weg räumen.“

Da die dann aber auch nur mit real existierendem Wasser kochen können, ist dennoch gerade die Energiewende der einzige Weg, nicht völlig in einer Heißzeit zu landen. Einer Heißzeit, die nicht nur uns Menschen das Leben und Überleben schwer macht, sondern insgesamt die Natur auf dem ganzen Planeten zugrunde richtet.

Fortschritt in diesem Sinne gelingt sehr viel schneller, wenn man eben nicht Wasser predigt und Wein trinkt. Weniger Konsum in den reichen Ländern kann die Energiewende ganz entscheidend beschleunigen, ganz ohne Hightech, ganz simpel eben einfach mehr Fahrradfahren und mit Carsharing auskommen. Angesichts des Arbeitskräftemangels und der zu erwartenden Rohstoffknappheit bei Lithium und Kupfer wirkt hier die Konsumzurückhaltung ganz unmittelbar, und es bleibt jede Menge Geld übrig, welches man direkt in die Energiewende investieren kann.



Kommentar vom 10.06.2023 01:02
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138452

@Quentmeier 09.06. 23:46

„Mit Ausnahme einer kleinen Oberschicht dürften E-Autos für die allermeisten Bürger in Entwicklungsländern unerreichbar sein.“

Ich denk hier auch ein paar Jahre weiter. Erst wenn unsere E-Autos hier ausgemustert werden, weil nicht mehr auf dem neusten Stand und mit einer gealterten Fahrzeugbatterie, die nur noch halbe Kapazität hat, werden diese in den ärmeren Ländern ankommen. Bis dahin wird es in den sonnenreichen Ländern eine Menge sehr kostengünstigen Solarstrom geben, der deutlich günstiger ist als Benzin.

„Für letztere reicht schon eine Reise nach Südeuropa, um alle E-Auto-Illusionen wie Seifenblasen zerplatzen zu lassen.“

Gerade Südeuropa wird von der Energiewende sehr profitieren, dort hat die Photovoltaik bei den gleichen Kosten doppelt soviel Ertrag. Und man ist am reichen Norden näher dran als in Nordafrika. Neben Lieferung von Energieüberschüssen für uns wird sich dort vermutlich Einiges an energieintensiver Industrie ansiedeln können. Das wird dabei helfen, dort die gesamte Energieinfrastruktur fit zu machen.

In völlig korrupten Gegenden in Afrika wird sicher vieles schwierig. Allerdings werden dort vergleichsweise wenige Treibhausgase produziert, weil dort halt fast gar nichts läuft. Da hätten dezentrale Stromnetze, die von lokalen Gemeinschaften auf der Basis von PV-Modulen betrieben werden, wohl eher noch größere Chancen, realisiert werden zu können.

Vor allem in 10 oder 20 Jahren, wenn die PV-Module nur noch halb so teuer sind als derzeit, und es eine robuste lokale Steuerung der lokalen Stromnetze gibt, die auch billig ist. Zusammen mit teils mehr als doppelt so viel Sonnenstrahlung, die über das Jahr ziemlich gleichmäßig verteilt ist, wird dies wohl sehr attraktive Strompreise ermöglichen.



Kommentar vom 09.06.2023 17:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138440

@Holzherr 09.06. 13:05

„Die Welt ist mit den aktuellen Aktionsplänen auf dem richtigen Weg für 2,7 °C Erwärmung,…“

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Energiewende doch noch schneller geht. Wenn hier Viele einsehen, dass sie recht einfach weniger konsumieren können, wenn dann die Preise für PV-Module und andere wichtige Technik wegen der immer größeren Stückzahlen noch mal deutlich niedriger werden, dann geht doch sehr viel mehr.

„Bis zu 1 Milliarde Menschen könnten sich dafür entscheiden, an kühlere Orte zu wandern, ...“

Wenn sie sich Klimaanlagen leisten können, dann nicht unbedingt. Erst wenn Hitze und Armut zusammen kommen, wird es wirklich unerträglich.



Kommentar vom 09.06.2023 14:17
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-enge-der-zeit-das-wasser-dann-gnade-uns-gott/#comment-138434

@Quentmeier 09.06. 00:15

„Auch Südafrika würde neben Wind- und Sonnenkraftwerken die gleiche Leistung an fossilen und/oder nuklearen Kraftwerken benötigen – und da reichen die Mittel in einem armen und noch dazu durch und durch korrupten Land nicht aus, zwei parallele Energieversorgungssysteme aufzubauen. „

Wir brauchen auch in Südafrika zunächst die Kohlekraftwerke und das ganze Stromnetz, was wir sowieso brauchen. Wenn wir jetzt zusätzlich überall PV-Module nah am Verbraucher anschließen, dann spart dies ganz konkret Kohle ein, immer wenn die Sonne scheint. Das wird sich lohnen, denn Kohle kostet halt auch.

Im weiteren können insbesondere Klimaanlagen auch mal ausgeschaltet werden, wenn keine Sonne scheint. An bewölkten Tagen wird man die Klimaanlagen auch öfter sowieso nicht brauchen. Wenn jetzt noch Elektromobilität dazu kommt, dann können auch die Akkus der Fahrzeuge überwiegend in Überschusssituationen geladen werden, und auch ein wenig Backupleistung liefern können, insbesondere regelmäßig in den Abendstunden.

So kommt man schließlich dazu, dass die Kohlekraftwerke doch nicht alleine für Backup sorgen müssen. Dann kann man die Gesamtleistung des ganzen Systems erhöhen, ohne neue Kohlekraftwerke bauen zu müssen. Genau das wird dann der Versorgung sehr entgegenkommen, der Strombedarf ist dort vermutlich sehr viel größer als das derzeitige Angebot.

Wenn dann nicht noch mehr Kohlekraftwerke gebaut werden müssen, und die vorhandenen Kraftwerke immer weniger eingeschaltet werden müssen, dann spart auch Südafrika jede Menge Treibhausgase ein.



Kommentar vom 09.06.2023 01:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138425

@Realo 08.06. 17:55

„Ich nehme an, Russlands Standpunkt ist, dass sie seit „fast ewig“ freien Zugang zum Schwarzen Meer hatten und das auch immer so bleiben wird. Das zu bewahren, dafür werden sie alles tun, notfalls eine Weltkrieg riskieren.“

Ich hab mal bei Googlemaps geguckt. Östlich der Straße von Kertsch, wo Putin die neue Brücke zur Krim gebaut hat, schließt sich über mehr als 50 Km ein recht flaches Gelände an, wo man jede Menge neue Hafenanlagen bauen könnte. Das liegt auch alles direkt am Schwarzen Meer, und ist wohl stets eisfrei.

Ich weiß nicht wie teuer sowas wird, aber billiger als dieser Krieg wird es allemal sein. Dass kann es also eigentlich nicht sein, dass es hauptsächlich um den Hafen von Sewastopol alleine geht.

Uns sollte es aber gerne um die Menschen gehen. Eine mühselige Rückeroberung der überwiegend von Russen bewohnten Gebiete in der Ostukraine und auf der Krim wird jedenfalls den dortigen Bewohnern vermutlich gar nicht wirklich recht sein. Oder schätze ich das falsch ein?

Wäre es nicht sinnvoll, die Menschen vernünftig darüber abstimmen zu lassen? Wenn wir ein Weltgericht hätten, dass von allen respektiert würde, was würde dieses dazu sagen?



Kommentar vom 08.06.2023 13:42
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138412

@Michael 08.06. 05:35

„Wenn ich für den mutigen Maidan-Aufstand schon „Putsch in der Ukraine“ lese, der einen „dem Westkapital hörigen Staatschef“ installierte – das also ist für Sie der gewählte, ukrainische Präsident…“

Der Maidan-Aufstand richtete sich gegen eine legitime gewählte Regierung, soweit ich mich hier erinnere. Der Konflikt ist auch unabhängig von Putins Fehlverhaltens ein Konflikt innerhalb der Ukraine. Das Land war gespalten, und der Maidan-Aufstand war ziemlich suboptimal und hätte besser durch eine internationale Schiedsstelle ersetzt werden sollen, die über die Frage einer Teilung des Landes hätte beraten können.

Eine Lösung hätte sein können, dass man das Land ähnlich wie Belgien weiter in einem Staat verwaltet, aber eben den russischstämmigen Bürgern genug Autonomie lässt.

Eine andere Lösung wäre es gewesen, die Krim und die Ostukraine halt einfach Russland zu überlassen. Gerade angesichts eines angestrebten EU-Beitritts der Ukraine wäre das gar keine so schlechte Lösung gewesen. Ein EU-Beitritt hätte die wirtschaftlichen Beziehungen der Ostukrainer mit Russland ziemlich erschwert.

Eigentlich hätten das freilich die Bürger in friedlichen Abstimmungen entscheiden sollen. Dass Putin hier meint, das Problem einfach mit Gewalt lösen zu können, ist ein noch viel größeres Problem als der eigentliche Konflikt unter den ukrainischen Staatsbürgern. Und das hat Putin auch selbst zu verantworten.



Kommentar vom 08.06.2023 01:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138388

@einer 07.06. 13:23

„Vielleicht weil die Krim ein Teil der Ukraine ist?“

Ein Staat ist kein Selbstzweck. Es geht letztlich um die Bürger. Wenn die wirklich zum Nachbarland gehören wollen, ist es keine schlechte Idee, sie ziehen zu lassen.

Insbesondere wenn die Krim erst zurückerobert werden müsste, mit entsprechenden Zerstörungen, Tod und Leid von Soldaten und Zivilisten und auch entsprechender Kosten. Nicht, wenn die Bewohner das gar nicht wollen.

Meine ich zumindest.

KRichard 07.06. 15:09

„Russland sieht sich durch die Osterweiterung der Nato und das 2008 durch die Ukraine festgeschriebene Ziel – der Nato beizutreten – militärisch bedroht.“

Wenn denn das Szenario gewesen wäre, dass die Nato nach einem Beitritt der Ukraine sich direkt daran gemacht hätte, die besetzten Gebiete zurückzuerobern. Das erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich, und ich denke, dass auch Putin das nicht anders eingeschätzt hat.

Entsprechend unlogisch wäre es für Russland, hier auch noch proaktiv zu sein. Die Nato könnte ganz von selber Russland angreifen, wenn sie es einfach nur will. Die Kriege gegen den Irak haben gezeigt, dass zumindest genügend Natomitglieder Kriege führen, so wie sie es halt wollen. Schön wenn mit Völkerrecht, notfalls aber auch ohne. Aber warum gegen Russland? Wie kommt man auf die Idee, dass die Nato mit ihrer Osterweiterung nicht zufrieden ist, und auch noch Russland angreift? Und dass wir keinen Respekt vor dem russischen Atomwaffenarsenal haben.

Da ist doch der begonnene russische Angriffskrieg die beste Einladung, die überhaupt denkbar ist. Das kommt doch direkt vor einem Angriff auf die Nato selbst. Es kann höchstens sein, das Putin erst mal einen Test machen wollte, bevor er wirklich die Nato selber angreift.

Offenbar lief dieser Test schwer negativ, und Putin kann nun nichts anderes Sinnvolles machen, als jegliche Angriffspläne gegen die Nato zu begraben. Und nur noch gucken, wie er aus der Ukraine-Nummer wieder herauskommt.

Michael 07.06. 19:18

„M.E. soll das Durchsetzen einer internationalen Rechtsordnung immer weitere Kriegszüge verhindern – egal von wem & gegen wen.“

Das sollte es sein. Ärgerlich nur, wenn der Stärkste das noch nicht mal macht.

Die Konstruktion des Weltsicherheitsrates ist allerdings alternativlos. Staaten, die mit ihren Atomwaffen die ganze Welt vernichten können, die kann auch die ganze Welt nicht kontrollieren, der Preis zur Durchsetzung des Rechts wäre schlichtweg zu hoch. Entsprechend hat jeder dieser Staaten im Weltsicherheitsrat ein Vetorecht. Das hat jetzt 70 Jahre funktioniert, und es tatsächlich möglich gemacht, dass es bisher keinen Atomkrieg gegeben hat. Immerhin das schon mal.



Kommentar vom 07.06.2023 13:12
https://scilogs.spektrum.de/hier-wohnen-drachen/soll-man-die-quantenmechanik-interpretieren/#comment-523

@irgendwer 02.06. 17:45

Interessanter Link.

„Die Monaden repräsentieren das gesamte Universum gemäß ihren verschiedenen Stand- und Blickpunkten. Sie stellen jede für sich einen »Spiegel des Universums« dar; Leibniz betrachtet sie als je einzelne Perspektiven des göttlichen Schauens der Welt.“

Bezogen auf die Innenwelten von Organismen mit Nervensystemen macht das sogar Sinn, scheint mir. Zu Leibnitz Zeiten hatte man noch mehr Spielraum für metaphysische Betrachtungen als heute. Einerseits bedeutet das eine gewisse Freiheit, andererseits haben wir heute eine ziemlich breite Basis an gut gesicherten Erkenntnissen aus vielen Bereichen.

Metaphysik ist aber immer noch möglich. Vermutlich sogar notwendig.



Kommentar vom 07.06.2023 00:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138369

@Michael 06.06. 20:59

„Dass ihn Verträge nicht binden und Gebietsabtretungen nicht befriedigen, hat er ja bereits mit der Besetzung der Krim gezeigt.“

Naja, die direkte Auseinandersetzung mit der Nato wird wohl auch Putin nicht suchen. Und wenn doch, etwas im Falle dass ein wiedergewählter Trump aus der Nato austritt, dann kommen wir daran nicht vorbei. Wir sollten gucken, dass wir dafür gerüstet sind.

Klar dürfte sein, dass ein wie auch immer ausgehandelter Friedensvertrag den Beitritt der Ukraine zur Nato einschließen muss, in welchen Grenzen auch immer. Angesichts vergangener Wortbrüche wäre dies notwendig, aber eben auch hinreichend. Wie gesagt, wenn sich Putin wirklich mit der Nato anlegen will, dann machen wir das eben.

Tod, Leid und Zerstörung gehen derweil weiter. Und warum die Ukraine die Menschen auf der Krim jetzt unbedingt verwalten will, ist mir nicht so recht verständlich. Für die Menschen, die auf der Krim leben, wird man es vermutlich nicht wollen. Die dürften wohl tatsächlich lieber freiwillig zu Russland gehören.

Hier zeigen sich womöglich auch die mangelnden demokratischen Verhältnisse und eine grassierende Korruption auch in der Ukraine. Besser als Russland allemal, aber vergleichbar eher mit der Türkei, nicht wirklich mit EU-Standard. EU-fähig wäre die Ukraine vor Ausbruch des aktuellen Krieges wohl kaum gewesen.

Die Ukraine ohne Unterstützung gegen Russland allein zu lassen, wäre m.E. auch keine Option gewesen. Aber solange Putin hier nicht weiter vorwärts kommt, bin ich eigentlich schon recht zufrieden. Es sieht auch derzeit überhaupt nicht mehr danach aus, als könnte die russische Armee der Nato irgendwie gefährlich werden. Abgesehen von Atomwaffen zumindest.

Klar wird Putin weiter Aufrüsten, und wir müssen gucken, dass wir auch genug dagegen halten. Immerhin haben wir in der EU dafür 10 mal mehr Geld. Russland sieht auf den Landkarten immer ziemlich groß aus, das liegt aber auch an den üblichen Kartenprojektionen. Jedenfalls hat man auch nur 144 Millionen Einwohner, die an Wirtschaftsstärke weit unter dem Standard der EU liegen.



Kommentar vom 06.06.2023 14:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138359

@Mussi 06.06. 10:09

„Es ist die Not der Bilanz,die uns zwingt,unser Sein in eine Norm zu pressen: unser Sein konstruktiv und produktiv zu sehen.“

Ich weis nicht. Die meisten haben doch durchaus Luft, am Konsum zu sparen. Dann können sie mehr in klimafreundliche Technik investieren und am Ende auch noch weniger arbeiten, und mehr ihr wirkliches Leben leben. Welches grundsätzlich in Wechselwirkung mit der Natur steht, und es auch gebrauchen kann, ein Miteinander von Mensch, Technik und Erdsystem mit Ökosystemen bewusst zu gestalten.

Der Kapitalismus interessiert sich für diese ökologischen Wechselwirkungen zunächst mal nicht, aber die Menschen, die im Kapitalismus wirtschaften, die können selbstverständlich auch ökologisch sinnvolle Wege gehen.

Ich frage mich, ob denn sogar der Wachstumszwang eigentlich nur optional ist. Die, denen das hier alles gehört, die freuen sich freilich über reichlich Zinsen und wachsende Werte. Wenn angesichts von sinkenden Geburtenraten eigentlich eine Immobilienkrise die Folge wäre, freut man sich über eine dennoch brummende Wirtschaft, die genug Migranten anzieht, dass die Immobilienwerte noch steigen, statt zu verfallen.

In den Gegenden, wo die Migranten herkommen, da verfallen die Immobilienwerte dann aber tatsächlich. Das stört doch den Kapitalismus auch nicht wirklich.

Der Kapitalismus der kann doch einfach auch abschreiben, was nicht mehr läuft. Und da weiter machen, wo noch Umsätze gefragt sind. Da ist die Energiewende ja jetzt durchaus mit dabei. Und der Kapitalismus kann noch in einigen Weltgegenden reichlich investieren, wo die Menschen wirklich in Armut leben, und wirklich dringend Einkommen suchen.

Wenn man diese Potentiale zunächst mal bedient, hat man doch noch 30 oder 40 Jahre, in denen die Weltwirtschaft unterm Strich wirklich auch sinnvoll wachsen kann. Am Ende geht uns vielleicht dann sowieso die Arbeit ganz aus? Dann müssen die Kapitalisten mit allen teilen, ganz ohne Beschäftigungsverhältnisse.

Soweit sind wir noch nicht. Kann das funktionieren? Vielleicht. Vielleicht dauert es aber auch noch etliche Jahrzehnte länger, in denen immer wieder neue Geschäftsmöglichkeiten die alten Beschäftigungsfelder ablösen, und uns die Arbeit erhalten bleibt.



Kommentar vom 05.06.2023 14:31
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138332

@Michael 05.06. 00:07

„Und ich ernähre mich bewusst fleischlos,..“

Mir schmeckt es einfach zu gut. Aber deutlich weniger Fleisch geht auch bei mir.

Neben den Mitweltfolgen hilft weniger Fleisch auch, mit den zur Verfügung stehenden Flächen auszukommen. Hier haben wir einmal den Klimawandel selbst, der eventuell die weltweite Gesamtproduktion reduzieren könnte, und es gibt auch noch neben dem restlichen Bevölkerungswachstum jede Menge Menschen, die sich noch sehr sparsam ernähren müssen, und denen ich es auch gönne, sich Fleisch leisten zu können.

Außerdem wäre es ganz gut, wenn man die gesamte Landwirtschaft auf Bioanbau und vernünftige Tierhaltung umstellen könnte. Wenn wir weniger Fleisch verbrauchen, dann haben wir hierfür auch mehr Luft.

Bioanbau reduziert erheblich die Stickoxidmissionen, bindet durch Humusbildung Kohlenstoff, kann im Boden mehr Wasser speichern und ist ein Hotspot für Biodiversität. Und die Produkte schmecken besser und haben tendenziell mehr Eiweißanteil, beides hilft in der Küche, mit weniger Fleisch Leckeres zu kochen.

Und eine vernünftige Tierhaltung nützt nicht nur den Tieren, es schmeckt am Ende auch besser.



Kommentar vom 04.06.2023 13:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138317

@Realo 03.06. 20:44

„Ich bin mehr für technische, wissenschaftliche, wirtschaftlich optimale Problemlösungen, für weniger Ideologie.“

Unbedingt, die Energiewende ist teuer genug, hier können wir teuren Aktionismus gar nicht gebrauchen.

Das mit den Wärmepumpen ist ja auch endlich vom Tisch. Soweit wie ich das sehe, machen die derzeit nur in Küstennähe wirklich Sinn, wo in der Heizperiode wirklich jede Menge Windstromüberschüsse anfallen. Für den Rest der Republik stehen erstmal jede Menge neue Windräder auf der Todo-Liste. Hier dauern die Baugenehmigungen viel zu lange. Dasselbe gilt für neue Stromtrassen.

Außerdem kämen die Wärmepumpenhersteller und die Heizungsbauer an ihre Grenzen, hätte man wirklich ab 2024 Wärmepumpen für alle neuen Heizungen zur Pflicht gemacht. Für Neubauten macht das Sinn, und eine Förderung für die, die es freiwillig machen wollen, ebenso.

@Mussi 03.06. 21:05

„Sie haben Not hinter sich gelassen, der jungen Generation steht Not bevor.“

So siehts aus. Je früher man reagiert, und Vorsorge betreibt, desto weniger heiß wird am Ende das tatsächliche Weltklima. Mit einer gewissen Konsumzurückhaltung heute, die nicht mal wirklich weh tun muss, schafft man die Kapazitäten, die Energiewende entscheidend schneller zu realisieren.



Kommentar vom 04.06.2023 01:06
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138313

@Realo 03.06. 16:31

„Eine Chance ernsthaft persönlich etwas dagegen unternehmen zu können, gab es nicht wirklich.“

Man hatte früher tatsächlich mehr mit den Grundbedürfnissen zu kämpfen. Das ist heute anders, wir haben einerseits ein Konsumniveau, das mehr oder weniger reduzierbar ist, wenn es dafür gute Gründe gibt zumindest. Andererseits gibt es auch Lösungen für existentielle Probleme, allem voran die Energiewende, um die Klimakatastrophe zu entschärfen.

Auch auf Pandemien gibt es durchaus Vorbereitungsmöglichkeiten, ebenso eine Vorsorge, dass schwere Sonnenstürme nicht nachhaltig die Stromnetze zerstören, und auch eine Abwehr von Asteroiden ist demnächst durchaus möglich. Und das Problem mit den Ozonabbauenden FCKW hat man schon vor Jahrzehnten tatsächlich erfolgreich entschärfen können. Auch Industrie- und Autoabgase stinken inzwischen viel weniger.

„Sogar über „Klima Probleme“ die gewissen Weltgegenden Probleme bereiten können, können wir uns sorgen um die Situation zu entschärfen.“

Im Prinzip gibt es hier zwei Problembereiche. Der eine ist die globale landwirtschaftliche Gesamtproduktion, die ist wirklich wichtig. Und genau das wäre wirklich gefährlich, wenn die Klimaerhitzung zu Niederschlagsverteilungen führt, die insgesamt die Erträge zu sehr reduzieren. Solange der Ertrag nur regional von Jahr zu Jahr wechselnd ist, aber die globale Gesamtmenge stabil bleibt, können wir ganz gut damit leben. Nahrungsmittel kann man problemlos überall hin transportieren, wenn das in wechselnden Richtung stattfindet, macht das nicht viel.

Die Bauern wird es sicher ärgern, wenn sie nie wissen, wie die Saison wird. Aber das ist ein Problem, dass Bauern sowieso schon immer hatten. Wenn genug Reichtum da ist, dann lässt sich das jedenfalls ganz gut verarbeiten. Dann kann man die Bauern in schlechten Jahren finanziell unterstützen, und die fehlenden Nahrungsmittel importieren. In guten Jahren kann man dann wieder die Überschüsse exportieren.

Der anderer Problembereich ist die Hitze in den Städten. Auch hier kommt es auf den Reichtum an, dann kann man sich Klimaanlagen leisten, und jede Menge Grün und vor allem jede Menge Bäume zwischen den Häusern wachsen lassen.

Bis dass die Wasserkrise dazu führt, dass nicht mehr genug Wasser für die Haushalte und das Grün in den Städten da ist, das ist eher selten zu befürchten. Die Landwirtschaft verbraucht nun mal mehr als 50 mal so viel Wasser wie die Haushalte. Wenn das Wasser knapp wird, dann wird man erstmal da den Hahn zudrehen müssen. Wie gesagt, wenn der internationale Austausch von Nahrungsmitteln funktioniert, dann ist das praktikabel.

In richtigen Wüstengegenden kann man dann auch noch Meerwasserentsalzung betreiben. Solange man damit nicht großangelegte Landwirtschaft versorgen will, dann ist das im Prinzip finanzierbar.

Insgesamt ist hier die Armut in vielen Ländern das wesentlichere Problem, dort wird man weit größere Schwierigkeiten mit den Folgen des Klimawandels haben als bei uns in Europa.

Die Folgen des Klimawandels für die Natur sind allerdings auch nicht egal. Das ist noch mal ein Thema für sich. Wenn wir im eigenen Interesse die Energiewende hinbekommen, dann ist der Natur auf jeden Fall auch geholfen.



Kommentar vom 03.06.2023 14:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138305

@Mussi 02.06. 20:23

„Dieser Konflikt, wissenschaftliche Erkenntnis und Systemrelevanz, ist die eigentliche gegenwärtige Herausforderung.“

Ich denke nicht, dass wir wirklich ein Systemproblem haben. Wenn die Kommunen in Radwege investieren, und nachfolgend viele aufs Fahrrad umsteigen und einige gar kein Auto mehr brauchen, dann haben wir schon viel geschafft. Die Menschen sparen dann einiges an Geld, dass sie wiederum in die Kosten der sonstigen Energiewende investieren können.

Es muss hier nicht das System geändert werden. Wir brauchen nur bei den Kommunalverwaltungen den Willen, diese unbedingt nötigen Radwege zu bauen, und europaweite Regulierungen, die die Externalisierung der Klimakosten abschaffen und so die nötigen Anreize schaffen, in entsprechende Technik zu investieren.

Also mehr Windräder, mehr PV-Module, mehr Akkufahrzeuge und mehr Wärmepumpen, und das in etwa auch in dieser Reihenfolge. Später dann noch Produktion von grünem Wasserstoff aus den anfallenden Überschüssen der regenerativen Stromproduktion, und dessen Nutzung und Weiterverarbeitung in Industrie, Verkehr und als Backup für Heizungen und für die Stromproduktion.

Nebenbei lohnt sich noch der Ausbau der Infrastruktur mit neuen Fernstromtrassen und später für Anlagen zur Verteilung und Speicherung von Wasserstoff und dessen Folgeprodukte.

Letztlich haben wir einfach ein Akzeptanzproblem in der Anerkennung der Wirklichkeit. Die Wertschöpfung und der Umgang mit Geld muss nicht grundsätzlich neu gedacht werden. Nur die Folgen der eingesetzten Technik, die wir konkret zur Realisierung unseres Konsums nutzen, müssen einbezogen werden.

Derweil man gerne sogar darüber nachdenken kann, dass öfter weniger Konsum und daraus folgender Rückgang beim nötigen Arbeitseinsatz auch dazu beitragen kann, einfach auch ganz persönlich etwas entspannter zu leben.

Nebenbei haben wir eine immer noch weitergehende Automatisierung, die nicht unbedingt in immer neuen Konsum umgesetzt werden muss. Ein Teil davon kann gut und gerne in Klimaschutz und in ein entspannteres Leben mit weniger Arbeitszeiten investiert werden.

Es ist nicht unbedingt das Wesen des Kapitalismus, dass wirklich jeder stets versucht ein Maximum für sich rauszuholen, und ein Maximum an Umsatz zu realisieren. Jeder ist in der Lage, sich dafür zu entscheiden, was ihm genügt und soviel Klimaschutz zu finanzieren, wie ihm die Mitwelt es wert ist, und auf Möglichkeiten für zusätzliche Geschäfte u.U. zu verzichten, wenn diese eigentlich keiner mehr braucht.

Ein grundsätzliches Beschäftigungsproblem sehe ich angesichts der digitalen Möglichkeiten nicht mehr. Schon jetzt sind wir immer mehr online zugange, da ist absehbar, dass wir rein bechäftigungsmäßig mit deutlich weniger Erwerbsarbeit auch gut klar kommen können.



Kommentar vom 02.06.2023 14:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-wasserkriege-kommen-nicht-von-den-usa-illuminaten-lob-fuer-den-swr-und-kostenfreies-freimaurer-sciebook/#comment-138266

@Peter Müller 02.06. 11:32

„14° C sind es gerade in Berlin und das im Juni. Vielleicht kommt ja doch die in den 70ger Jahren von den Klimaexperten prognostizierte “neue Eiszeit”.“

Das Klima ist halt widerspenstig zu prognostizieren. Wir haben derzeit eine Basislinie von einer Erwärmung von unter 0.5° in 10 Jahren, die eben der prognostizierten Klimaerwärmung zugrunde liegt. Derweil schwankt aber das Weltwetter recht zufällig von +0.2° bis -0.2° in einzelnen Jahren um diese Basislinie herum.

Deshalb kann man immer wieder andere Prognosen aus dem Stehgreif heraus machen, wenn man aktuelle Entwicklungen einfach linear in die Zukunft extrapoliert. Das hat noch nie funktioniert, auch heute nicht. Die Ergebnisse gehen in beide Richtungen, man kann damit den Klimawandel zu leugnen versuchen, aber auch dramatisieren.

Beides können wir nicht gebrauchen. Die zu erwartenden Durchschnittswerte sind Grund genug, entschlossen zu handeln, und davon kommen wir auf keinen Fall. Wie warm es wirklich wird, das wissen die Experten auch bei einer vorgegebenen Treibhausgasmenge nicht so genau. Die derzeitige Erwärmung von 1.2° wird vermutlich erst bei 2.0° bis 3.0° in vielleicht 40 Jahren zum Stehen kommen, wenn wir die Energiewende weltweit bis dahin abgeschlossen haben.

Das ist durchaus katastrophal genug, das muss man nicht noch übertreiben. Und hier ist es auch jeden Versuch wert, die Energiewende doch noch entscheidend zu beschleunigen. Wenn Windräder und vor allem PV-Module noch wesentlich kostengünstiger werden, dann geht hier deutlich mehr.