www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2023/01 (T.J.)


Kommentar vom 31.01.2023 16:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-foederalismus-warum-der-faschismus-im-alpenraum-eskalierte/#comment-135983

@hto 31.01. 09:09

„wo Mensch mit fusionierender Kommunikation zum Mensch würde.“

Was hält uns denn davon ab, genau das hier zu machen? Zumal man in Zeiten von Wikipedia auch recht schnell allerlei Fakten prüfen kann.

@Mussi 31.01. 14:12

„Derjenige,der das bessere Argument hat,ist automatisch überlegen.“

Will sich hier wirklich einer vor wirklich guten Argumenten schützen? Wo bleibt dann da die intellektuelle Redlichkeit? Hintergrundwissen ist sicher wichtig, aber man kommt da inzwischen immer leichter dran.

„Sich wehren bekommt da eine besondere Bedeutung.“

Man behält ja in jedem Fall seinen eigenen Handlungsvorbehalt. Wenn ein Argument eigentlich stimmig ist, man es sich aber nicht leisten kann, im auch zu folgen.

Wenn man z.B. durchaus dem zustimmen muss, das Bioanbau besser ist, aber schlichtweg zu wenig Geld hat, im Bioladen einzukaufen. Dann kann man finde ich recht redlich darauf verweisen, dass man vorerst nur bezahlbare Bioprodukte im Aldi oder Rewe einkauft, aber durchaus dabei wäre, wenn Bioanbau zum Standard würde. Insbesondere wenn die Kosten moderat blieben, aber die Qualität entsprechend besser würde.

Die Tage hatte ich eine Packung getrocknete Bio-Erbsen im Aldi eingekauft. Die habe ich schön eingeweicht, und eine Erbsensuppe draus gemacht. Lecker. Und 500 gr für 1,65 €, da lohnt sich die Bio-Qualität dann wirklich.



Kommentar vom 31.01.2023 15:37
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-foederalismus-warum-der-faschismus-im-alpenraum-eskalierte/#comment-135978

@Mussi 31.01. 08:28 / 08:37

„Schluss: wir kooperieren,gerade durch Sex und Demographie und unreflektiertem Konsum, die Welt zu grunde.
Kooperation ist also das Problem,aber auch die Lösung. Je nach Zielsetzung.“

Ein Bekannter sagte das als „Die arbeiten doch alles kaputt“, vor Jahrzehnten schon.

Nun, wir müssen eben nicht auf Teufel komm raus ein Maximum von Umsatz, Gewinn und Wohlstand rausholen. Und eben überlegen, wie viele Kinder Sinn machen, und welcher Konsum wirklich vernünftig ist.

„Der Wille nach Gewinn und Wachstum (Bilanz) zwingt uns zu Kooperation.
Wie steigt man da wieder aus?“

Entsprechend einfach weniger Geld ausgeben, und dann im Nachgang die persönliche Arbeitszeit reduzieren. Wir können dann auch sogar Luft haben, etwa in die Energiewende zu investieren und auf Biologischen Anbau und Artgerechte Tierhaltung umzustellen. Einfach die Verschwendung weglassen. Und Fahrrad fahren.



Kommentar vom 31.01.2023 14:43
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-vortrag-beim-antirassismus-ak-gruene-stuttgart/#comment-135977

@Quentmeier 30.01. 22:54

„Allein die EEG-Umlage hat laut „statista“ von 2000 bis 2021 über 200 Milliarden Euro verschlungen.“

Das war allerdings auch eine Einstiegsphase in die erneuerbaren Energien, mit Anfangs hohen Kosten insbesondere für PV-Module. In der Tat war dies besonders unsozial gestaltet, dass die Privatkunden im wesentlichen die Kosten alleine tragen mussten. Die meisten Industriekunden waren von der Umlage befreit. Nun gut, inzwischen sind die Kosten für PV und Windräder so weit gefallen, dass die Umlage nicht mehr benötigt wird.

„Wir brauchen immer die Absicherung durch Kohle, Kernkraft, Gas und Pumpspeicherkraftwerke, also immer zwei parallele Systeme zur Stromversorgung – und das treibt die Kosten.“

Die fossilen Backupkraftwerke stehen bereits, und verursachen im wesentlichen nur weitere Kosten, wenn sie in Aktion sind und Brennstoffe verbrauchen. Das kostet ansonsten nicht viel. Und wenn wir den Ausbau von PV und Windrädern so weit fortsetzten, dass auch E-Autos und Wärmepumpenheizungen im großen Stil zum Einsatz kommen, brauchen wir nicht unbedingt mehr Backup dafür. Wenn wir hier überall smarte Zähler einbauen und variable Preise machen können, dann werden die E-Autos nur aufgeladen, wenn genug Strom im Netz ist, und die Wärmepumpen können auch mit einer Gas- oder Holzpelletheizung kombiniert werden, und laufen dann auch nur, wenn im Winter genug Wind weht.

„Das dafür benötigte Gas musste teuer eingekauft werden und der Bedarf trieb die Preise noch höher. Hohe Gaspreise = Folge der Energiewende.“

Es lag aber wohl auch an den zwischenzeitlich sehr niedrigen Gaspreisen, dass man mehr Gaskraftwerke gebaut hat. Die Gaspreise haben sich vor dem Urkainekrieg nur normalisiert. Der Großteil der derzeitigen Preisexplosion geht aufs Konto des Lieferstopps durch Russland.

„Aber schon im letzten Sommer wurden die neuen Radwege wenig genutzt und im Herbst und Winter sehe ich fast keine Radfahrer.“

Hier in Dortmund ist immer noch ganz viel Flickwerk, was die Radwege angeht. Da muss man erstmal lernen, wie man wo am besten mit dem Fahrrad hinkommt. Ich denke, da geht mehr, und das hat noch Potential, den Autoverkehr weiter zu reduzieren. In Kopenhagen jedenfalls hat man es geschafft, und die Menschen nehmen das Angebot an, und fahren sehr viel weniger Auto.

„Die öffentlichen Verkehrsmittel sind oft unzureichend, die Nutzung kostet zu viel Zeit und ist oft auch unbequem.“

Die Gestalten, die man in der Bahn trifft, die mag man nicht immer. Aber das sind eben die Menschen, die hier in dieser Stadt leben. Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem hier die geringe Geschwindigkeit, da ist man meistens mit dem Fahrrad schneller. Und die Fahrkarten kosten durchaus auch Geld, da ist das Fahrrad auch noch mal günstiger.

„Das Auto steht für mich für individuelle Freiheit – und nichts hassen kollektivistisch denkende und handelnde rote und grüne Sozialisten mehr als individuelle Freiheit!“

Für mich ist das Auto einfach nur teuer. Kein Wunder, wenn man 1.5 t braucht, um 75 kg zu bewegen. Einen kollektivistischen Grünen, der die Individualität des Autofahrens hasst, den kenne ich jetzt nicht. Der müsste dann auch gegen Fahrradfahren sein.

Wobei vollbesetzte Autos gar nicht mehr so teuer sind und auch pro gefahrenen Personenkilometer relativ wenig Energie verbrauchen. Hier sind sicherlich auch sehr kleine E-Autos oder E-Motorroller gar nicht mal so ungünstig. Bei sehr kleinen Verbrennungsmotoren sinkt sehr schnell auch der Wirkungsgrad, das ist bei Batteriefahrzeugen bzw. bei einer zusätzlichen Wasserstoffbrennstoffzelleneinheit ganz anders.

Ich kann mir vorstellen, dass der Umstieg auf E-Mobilität auch mit sehr viel mehr sehr kleinen Fahrzeugen einhergehen kann. Das würde nicht nur Energie, sondern auch jede Menge Material sparen. Und dabei deutlich kostengünstiger sein, als die derzeit im Umlauf befindlichen Privatfahrzeuge.



Kommentar vom 31.01.2023 00:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-foederalismus-warum-der-faschismus-im-alpenraum-eskalierte/#comment-135936

@Michael 30.01. 15:58

„...wenn Antisemitismus und Faschismus „überall“ und auch nur irgendein „Kollektivismus“ wären,…“

Wobei Kollektivismus alleine schon nicht wirklich demokratisch aussieht. Es sollte um die Menschen gehen, nicht um Ruhm und Ehre der Nation bzw. seiner Führung. Einmalig im Nazifaschismus wahr wohl der wahnsinnige Versuch, die ganze Welt zu beherrschen, entsprechend radikal von Anfang an auf eine einmalige Anstrengung mit allen Konsequenzen und mit vollem Risiko.

Am Ende soll Hitler gesagt haben, das Deutsche Volk hat versagt. Wer hier überhaupt warum auf die Idee gekommen ist, solch eine Aktion zu starten, die eigentlich klar nicht funktionieren konnte, dass bleibt wohl ein Geheimnis des Wahnsinns vermutlich.

Etwas gruselig, sich vorzustellen, man hätte es mit mehr Kompetenz und vor allem mit mehr Geduld versucht. Immerhin hätte theoretisch auch Deutschland die ersten Atombomben haben können, die entsprechenden Trägerraketen hatte man sogar schon.

Irgendwie muss aber die ganze Veranstaltung fürs Volk auch charmant gewesen sein. Als Herrenrasse die Welt zu dominieren, das wahr wohl nicht ganz unattraktiv. Man dachte wohl, dass es einem damit besser geht. Nix wars dann aber, nur Arbeit, Leid, Zerstörung und Tod für am Ende überhaupt nichts.

Der damals nicht ganz unbeliebte Sozialdarwinismus lieferte jedenfalls auch einen nicht unpassenden Rahmen. Die Idee, dass ganze Nationen um die Existenz Konkurrieren, und so am Ende der Bessere gewinnt und sich biologisch damit durchsetzt, das war ja durchaus aktuell. Man fand das gut, weil es der vermeintlich natürliche Gang der Dinge ist.

Es sollte klar sein, dass hieran überhaupt nichts natürlich ist, dass es nur Kulturen sind, die hier darum streiten, was besser funktioniert. Und der Verlierer wird keinesfalls vernichtet, sondern übernimmt schlichtweg vollkommen freiwillig die Kultur, die sich als erfolgreicher herausgestellt hat.

Die wirkliche biologische Evolution läuft auf der Basis des globalen Genpools ab, und das ist kein Kampf ums Überleben, sondern schlichtweg ein Prozess, der recht langfristig abläuft und einfach nur langsam aber sicher günstigere Genvarianten aufkonzentriert.

Der Weg zum persönlichem Erfolg und zu einem friedlichem Zusammenleben geht beim Menschen fast immer über eine gelungene Kooperation. Fast vollkommen unabhängig von der persönlichen genetischen Ausstattung. Die Kultur macht hier die Unterschiede. Und Kultur ist durchweg lernfähig.



Kommentar vom 30.01.2023 15:13
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-foederalismus-warum-der-faschismus-im-alpenraum-eskalierte/#comment-135887

@hto 30.01. 08:55

„Ist das eine erstaunliche Unbedachtheit, angesichts der offensichtlich herkömmlich-gewohnten Leiden der Mehrheit der Weltbevölkerung?“

Erstmal müssen wir anfangen. Wir haben nicht nur das Geld dafür, sondern haben auch schon genug Treibhausgase in den letzten 100 Jahren in der Atmosphäre abgeladen. In den ärmeren Ländern wird man Erneuerbare Energien dann vor allem dazu nutzen, überhaupt eine vernünftige Energieversorgung aufzubauen, zusätzlich zu den schon vorhandenen fossilen Kraftwerken. Und was etwa PKW angeht, da wird man sich in Afrika kaum neue Elektroautos anschaffen, sondern warten, bis gebrauchte E-Autos von uns dort auf dem Markt landen. Und sobald es irgend möglich ist, wird man sich in den heißen Gegenden auch erstmal Klimaanlagen anschaffen. Was verständlich und letztlich unvermeidlich ist. Das dauert dann alles noch sehr lange.

@lioninoil 30.01. 09:10

„Das Wort Energiewende suggeriert, dass es eine Wende gibt. Wovon, bei wem ?“

Wohl eine Wende von nicht mehr mehr Treibhausgasen zu endlich mal sinkenden Emissionen. Das fängt bei den reichsten Ländern an, und kann sich nach und nach mit sinkenden Kosten und fortschreitender Technik immer weiter in Richtung ärmere Verhältnisse ausbreiten. Dass es am Ende dann doch noch fertig wird.

Ein genügsameres Konsumverhalten wird dabei in jedem Fall ganz direkt beschleunigen können. Und das spart ganz konkret und ganz persönlich auch Geld, und Stress mit Geldverdienen. Wirklicher Wohlstand und maximaler Umsatz sind nicht immer dasselbe.

Bei welcher Erderwärmung wir dann am Ende landen, ist sowieso schwer zu sagen. Aber wir können eben tun, was wirklich geht. Es gibt hier, finde ich, keinen Anlass noch irgendetwas abzuwarten.

Nebenbei fördern mehr Erneuerbare auch die Versorgungssicherheit, und angesichts der aktuellen Energiekrise helfen die auch ganz akut, sogar Kosten zu sparen.



Kommentar vom 30.01.2023 01:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-foederalismus-warum-der-faschismus-im-alpenraum-eskalierte/#comment-135853

@Quentmeier. 29.01. 22:48

„Eine weitere Nutzung fossiler Energien ist noch auf Jahrzehnte unverzichtbar. Ich fürchte, diese Zusammenhänge verstehen Greta T., Luisa N., Ricarda L. und alle andern rot-grünen Traumtänzer und auch Sie nicht, verehrter Herr Jeckenburger.“

Ich kann hier nur für mich sprechen. Auch ich bin dafür, die Energiewende nur so schnell umzusetzen, dass wir weiterhin gut leben können. Wir müssen gucken, wie schnell wir das hinbekommen, hier gibt es durchaus Schwierigkeiten wie mangelnde Rohstoffe oder auch den Fachkräftemangel, die aktuell den Ausbau von PV-Modulen, Windrädern und E-Autos verzögern können. Schneller als es eben geht, gehts halt nicht. Es geht hier auch um richtig große Investitionen, die ihre Zeit brauchen.

Wobei ich aber meine, dass jeder durchaus seinen eigenen Konsum überprüfen kann, und z.B. dann doch noch auf ein Auto verzichten kann. Ich weiß nicht, wie insbesondere die jetzt jungen Menschen in den nächsten 20 Jahren mit ihren eigenen Konsum umgehen werden. Wenn die genug einsparen, dann wird es sehr viel schneller gehen mit der Energiewende.

Genaue Prognosen hab ich hierbei auch keine. Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund davon, einfach alles extrem teuer zu machen, das immer noch nur fossil funktionieren kann. Das trifft dann eher die Leute mit wenig Geld, und gar nicht die größten Verschwender. Da gefallen mir Maßnahmen wie der Ausbau des Radwegenetzes und schnelle Genehmigungen für Windräder sehr viel besser.

Wenn Mehrheiten der Menschen die Energiewende nicht wollen, dann geht es mit der Brechstange auch nicht.

„Ohne fossile Brennstoffe wäre die industrielle Revolution mit ihrem historisch beispiellosen wirtschaftlichen, technischen, sozialen und kulturellen Aufschwung überhaupt nicht vorstellbar.“

Durchaus, und für einen Fortbestand einer hinreichenden Energieversorgung gibt es auch keine Alternative. Aber wenn die Energiewende nicht 30 Jahre, sondern 60 oder 90 Jahre dauert, dann haben wir eine Heißzeit, die auch keiner haben will.

Vielleicht haben wir auch Glück, und es werden richtig günstige Langzeitstromspeicher erfunden, und die neuen Mini-AKWs liefern wirklich kostengünstigen Strom oder die Kernfusion wird doch noch was. Auch können weiter steigende allgemeine Produktivität helfen, und speziell die Kosten von PV-Modulen, Windrändern und Fahrzeugbatterien so niedrig werden, dass das Problem in den nächsten 10 oder 20 Jahren entscheidend kleiner wird, dass hier auch Schwellenländer in die Energiewende einsteigen können.



Kommentar vom 29.01.2023 16:03
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-foederalismus-warum-der-faschismus-im-alpenraum-eskalierte/#comment-135813

@Paul S. 28.01. 21:52

„wenn man das ist, was Rechte gern wären, ist man am ehesten gefeit, keiner zu sein.“

Das trifft es wohl ganz gut. Man kommt mit dem Pluralismus nicht klar, man hat Probleme mit Argumenten und will eigentlich anderen deswegen den Mund verbieten. Entweder wirklich aus intellektueller Schwäche, aber es gibt auch welche, die nutzen das nur aus, und versuchen entsprechende Schwachmaten auf ihre Seite zu ziehen, z.B. weil sie mit fossilen Energien ihr Geld verdienen, wofür sie Unterstützer gegen jede Vernunft für brauchen.



Kommentar vom 29.01.2023 14:39
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-vortrag-beim-antirassismus-ak-gruene-stuttgart/#comment-135807

@Quentmeier 28.01. 23:27

„hat also gerade einmal gut 1 % der zusätzlichen globalen CO2-Emissionen verhindert, und das mit einem Aufwand von einigen hundert Milliarden Euro – ein Riesenaufwand für fast nichts!“

Passt doch, wir sind ja auch nur 1 % der Weltbevölkerung. Man sieht hier allerdings auch deutlich das Ausmaß des Problems. Ist es ernsthaft Ihre Konsequenz, dass es zu teuer ist, das Klimaproblem zu lösen? Nach 3° kommen dann aber 4°, 5° und so weiter, solange bis die fossilen Energieträger zur Neige gehen. Und am Ende müssen wir dann doch noch die Energiewende angehen, inmitten einer akuten Rohstoffkrise und eines völlig aus den Fugen geratenen Weltklimas. Und das inzwischen freigesetzte CO2 bleibt dann auch ca. 1000 Jahre in der Atmosphäre, und man kann sich dann die ganze Zeit über die verpassten Chancen ärgern, die wir jetzt verstreichen lassen.

„dann wird das Wort „Freiheitsenergie“ bald einen sehr unangenehmen Beigeschmack bekommen: Freiheit von Wohlstand, sozialer Sicherheit, sicheren Arbeitsplätzen und innerer Sicherheit.“

Ich denke nicht, dass Wirtschaft und Wohlstand ernsthaft durch die Energiewende gefährdet sind. Selbst wenn einige aus Eigenverantwortung weniger konsumieren, so macht die Energiewende ja auch zusätzliche Arbeit, dass hier keinesfalls Arbeitslosigkeit droht. So schlimm wie die aktuelle Gaskrise wird es nicht mal kommen, und die hat überhaupt nichts mit der Energiewende zu tun. Im Gegenteil, ohne die inzwischen installierten PV-Module und Windräder träfe uns das Ausbleiben der russischer Gaslieferungen noch viel härter.

Und z.B. ein vernünftiger Ausbau des Radwegenetzes wäre zumindest aus meiner Sicht ein ganz wesentlicher Wohlstandszuwachs, insbesondere für die, die sich dann den eigenen PKW sparen können, und dann auch finanziell gleich sehr viel besser da stehen. Wie gesagt, die Arbeitskräfte, die dann in der Autoindustrie eingespart werden, die werden nicht nur den allgemeinen Fachkräftemangel entschärfen, sondern können darüber hinaus ganz konkret für die Umsetzung der Energiewende eingesetzt werden. Ich weiß nicht, wie Sie hier auf Arbeitslosigkeit kommen.



Kommentar vom 29.01.2023 00:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-vortrag-beim-antirassismus-ak-gruene-stuttgart/#comment-135733

@hto 28.01. 21:04

„eine Befreiung von SCHEINBAREN/dummen Zwängen durch die Kosten-/Eigentumsfrage bringt, „

Es fällt mir schwer, in Ihren Ausführungen ein praktikables Programm auszumachen. Aber die Wirkung des Eigentums und dessen Vererbung ist nachvollziehbar problematisch. Wem das hier alles gehört, und das ist nur ein ziemlich kleiner Teil, der will zuerstmal seine Zinseinkünfte haben. Die müssen alle erstmal erwirtschaften, bevor sie überhaupt für sich auch was zum leben haben können.

Derweil die Eigentümer so viel Geld niemals ausgeben können, noch nicht mal annähernd, was dann dazu führt, dass hier der Geldkreislauf ins Stocken gerät. Das sind dann die typischen Überflusskrisen des Kapitalismus. Letztlich läuft das nur noch so recht rund, wenn neue Geschäftsfelder erschlossen werden können, wo dann das überschüssigen Kapital erstmal wieder angelegt werden kann.

Entsprechend ergibt sich hier ein gewisser Wachstumszwang, der dann schwer daran mitwirkt, dass die Ressourcen dieses Planeten übernutzt werden.

Eine Lösung wäre allerdings, wenn man einfach mehr Zins-, Vermögens- und Erbschaftssteuern eintreibt. Damit kann dann auch das überschüssige Geld bei denen, denen das hier alles gehört, abgeschöpft werden, und die Wirtschaft bleibt auch ohne Wachstum im Fluss.

Die eigentliche Schwierigkeit ist wohl eigentlich die, dass die entsprechenden Eigentümer wohl die beste Lobby haben, die man sich denken kann. Ich weiß nicht, ob und schon gar nicht wie, man einen funktionierenden Sozialismus hinbekommt, aber eine Drohung mit Sozialismus könnte durchaus hilfreich sein, dass entsprechende Kreise es sich gefallen lassen, dass sie zwar ordentlich zahlen müssen, aber wenigsten nicht ganz enteignet werden.

Wobei ich prinzipiell nichts gegen Wachstum habe, aber ich denke, dass wir zumindest hier in Deutschland eigentlich keins mehr brauchen, bzw. dass wir erstmal gucken müssen, wie wir die ökologischen Probleme lösen können. Selbst dazu gehört ein Stück mehr Wirtschaft und auch Kapitalbedarf, aber auf der anderen Seite gibt es jede Menge Konsum, den wir uns gut sparen können.

Wenn etwa einfach Fahrradfahren gut, schnell und sicher überall im Land möglich wird. Dann können viele auf den eigenen PKW verzichten, und auch Flugreisen kann man vermeiden, wenn man im eigenen Land gut und günstig Urlaub machen kann.



Kommentar vom 28.01.2023 17:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-vortrag-beim-antirassismus-ak-gruene-stuttgart/#comment-135733

@hto 28.01. 14:44

„Es geht vor allem um die wirklich-wahrhaftige Ökonomie der menschlichen Ressourcen, da steckt, mit Vernunftbegabung und Bewusstseinsentwicklung, sehr viel mehr drin, als gewohnt bewusstseinsschwach gebildet und unterdrückt wird.“

Wenn Sie hier die Schulbildung meinen, dann kann ich das sogar nachvollziehen. Man konzentriert sich auf Eigenschaften, die den jungen Menschen zum hilfreichen Arbeitnehmer machen. Und der soll nicht groß nachfragen, was denn hier überhaupt sinnvolles produziert werden soll. Dagegen werden Kompetenzen, die man als verantwortungsbewusster Konsument braucht, eher weniger vermittelt.

Das könnte hier einen Unterschied machen, nicht weiter sinnlose Verschwendung durchzuziehen, sondern wirklichen Wohlstand und nicht nur Umsatz zu suchen.

@Apostata 28.01. 08:17

„Und vielleicht auch ein par Katholiken und Protestanten. Doch warum werden die von Antisemiten ausgeklammert?“

Selbstverständlich ist dies ja auch das Absurde des Antisemitismus. Hier werden Unterschiede gemacht, wo keine sind. Im Gegenteil, sind wohl jüdische Menschen aufgrund guter Bildung sogar eher vernünftiger als der Durchschnitt.



Kommentar vom 28.01.2023 13:28
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-vortrag-beim-antirassismus-ak-gruene-stuttgart/#comment-135690

@hto 28.01. 07:32

„Das ist eine wettbewerbsbedingte Beschwörungsformel, damit der Geschäfts-Sinn möglichst unvermeidlich bleibt, NEUES war eh nie gefragt,…“

Wir werden sehen, wie weit Sie recht haben. Will hier wirklich einer Ökosozialismus? Vernünftige Radwege in den Städten können den städtischen Autoverkehr halbieren. Das spart auch ganz viel Geld und Arbeitskraft, die kann in die Energiewende investiert werden. Ein Gerät von 1,5 t zum Transport von 75 kg ist einfach nicht rational. Ein E-Bike kommt mit 25 kg aus.

Oder ein Fernradwegenetz und eine Förderung von inländischen Campingplätzen könnte den Flugreiseverkehr auch halbieren. Alles ohne Sozialismus. Investitionen in Infrastruktur und schlichtweg die Förderung von Genehmigungen für private Projekte, die die Sache insgesamt fördern können, das hat der demokratische Staat in der Hand.

Das muss sich nur gegenüber anderen, eventuell weit größeren Geschäften durchsetzten. Also gegen Auto- und Flugzeugbauer und Hoteliers in aller Welt. Wenn der demokratische Staat das nicht schafft, behält hto irgendwie recht.

Mir persönlich geht es nicht nur um die Ökologie dabei. Ich mag auch nicht so viel arbeiten, da tue ich lieber brotlos philosophieren. Und es geht für mich auch darum, die Welt zu erleben, und insbesondere dabei mag ich nicht Ressourcen und Atmosphäre belasten. Das passt für mich überhaupt nicht zusammen, das hat auch was Spirituelles.

„ALEA ACTA EST, SCHACH MATT, RIEN NE VA PLUS, das letzte Steinchen steht uneinholbar vor dem Einmarsch.“

Man kann hier in der Tat zugucken, wie mit unseren Waffenlieferungen eine dünne rote Linie noch der anderen überschritten wird, als wolle man mal gucken, wann das Maß wirklich voll ist. Es heißt, man will hier keine Eskalation, aber es ist absehbar, dass irgendwann unser gesamtes Kriegsgerät gegen Russland zum Einsatz kommt. Das ist dann defakto so ziemlich eine direkte Konfrontation. Auch wenn das Völkerrecht das formal anders bewertet.

Nun gut, Putin mag einsehen, dass er gegen uns nichts ausrichten kann, und seine Weltmachtträume aufgeben. Hitler hat bis zum Untergang gekämpft, Putin ist hoffentlich vernünftiger.



Kommentar vom 27.01.2023 14:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-vortrag-beim-antirassismus-ak-gruene-stuttgart/#comment-135649

@Apostata 27.01. 11:23

„Nur weil der Verschwörungsmystiker Juden pauschal der Brunnenvergiftung bezichtigt, ist die Pest noch lange nicht widerlegt….Nur, was will uns der Verfasser mit solchen Vergleichen eigentlich sagen?“

Mit der aktuellen Ukrainekrise wird an vielen Stellen gut verdient. Rüstungsindustrie, internationale Öl- und Gaskonzerne und unsere heimischen Stromversorger machen Traumgewinne. Selbst die heimische Immobilienwirtschaft freut sich über 1,5 Millionen neue Mieter, in einer Situation eines ohnehin schon angespannten Wohungsmarktes. Vielleicht sind unter den Profiteuren sogar ein paar Juden dabei.

Aber ohne Putin gäbe es diesen Krieg schon mal gar nicht. Man kann aber wohl hier und da damit rechnen, dass manch ein Profiteur ein wenig anheizt, sofern sich eine konkrete Gelegenheit bietet? Etwa indem er eine entschieden kompromisslose Haltung fördert und damit Verhandlungen verzögert?

Muss nicht sein, kann aber. Es gibt hier auch ein großes Spektrum von verschiedensten Mitverdienern, die eher keinesfalls organisiert sind. Die aber alle ihr Süppchen kochen. Die Geschäftsmöglichkeiten begleiten immer unseren Alltag, das ist unvermeidlich, und nichts Neues.



Deaktivierter Kommentar vom 26.01.2023 18:12
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/

@Holzherr 26.01. 16:45

„Das gilt etwa für Kugelhaufenreatoren wie den Xe-100 oder für die meisten Flüssigsalzreaktoren. Bei denen würde der radioaktive Inhalt zu Stein erstarren, also fest werden.“

Woher haben Sie das denn? Bei einer Nachzerfallswärme von anfänglich 18 Megawatt verteilt auf vielleicht 5 Tonnen Brennstäbe oder eben Kugeln oder Flüssigsalz wäre das ohne aktive intensive Kühlung immer noch weißglühend bei etlichen tausend Grad. Die kleine Bauart macht es nur möglich, dass sich dieses glühend heiße flüssige Material auf einer relativ größeren Fläche verteilen kann, wo es dann nicht noch heißer wird, und dann über Tage und Monate dann langsam abkühlen und erstarren kann. Es kann dann gerade so schnell abkühlen, dass es sich eben nicht durch den Beton fressen kann.

Das Gerät wäre in jedem Fall völlig zerstört, und auch ein nicht unerheblicher Problemfall, wenn man das irgendwann nach etlichen Jahrhunderten mal abreißen will. Derweil wäre vermutlich ein Sarkophag wie in Tschernobyl nötig, nur eben ein sehr viel kleinerer. Immerhin würde es dennoch zu keiner großen Verseuchung der Umgebung kommen. Es sei denn, ein Totalausfall der aktiven Kühlung läuft dann doch anders ab, als wie es vorgesehen ist.



Kommentar vom 26.01.2023 16:35
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27587

@Webbaer 26.01. 15:28

„Außerdem können hohe Energiekosten den Industrie-Standort gefährden.“

Was angesichts Fachkräftemangels und chronischem Außenhandelsüberschuss eigentlich eine gute Idee wäre. Aber wenn manch eine energieintensive Produktion gar nicht Grundlastbelastend sein muss, weil man mit der Produktion pausieren kann, wenn nicht genug Sonne scheint und Wind weht, dann gehts auch hier kostengünstig. Und man braucht vor allem gar kein Backup dafür, und hat zusätzliche Möglichkeiten, Überschüsse direkt zu verwerten.

„wenn dort unter kaum oder nicht vorhandenen Umweltauflagen produziert wird.“

Genau dafür gibts ja jetzt die Lieferkettengesetze.

„der nicht der Ansicht ist, dass moderne AKWs GAU-lastig sind, so dass hier nur meist ökologistische Befindlichkeit adressiert bleibt“

Womit ich noch ein wenig mit sympathisiere. Nachlassend aber. Mein entscheidendes Bedenken betrifft aber vor allem den Preis, zudem diese neuartigen MiniAKWs produzieren können. Das bleibt abzuwarten, bis die ersten Exemplare in Betrieb sind.



Kommentar vom 26.01.2023 14:24
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27583

@Holzherr 26.01. 12:02 / 13:02 / 11:15

„jede Montagelinie wird pro Tag einen 100 Megawattreaktor ausstossen“

Naja, gut 10 mal kleiner als die derzeitigen Reaktoren, die in Betrieb sind. Direkt nach einer Notabschaltung haben die aber immer noch schätzungsweise 18 Megawatt Nachzerfallswärme. Kann die nicht irgendwie kontrolliert abgeführt werden, dann zerstört sich auf jeden Fall die Anlage selbst, auch wenn es gelingt, eine Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern.

Allemal gefährlicher als Klimaaktivisten wohl immer noch. Im aktuellen Kriegsfall kann man gerade auch beobachten, dass AKWs dann nochmal ein vielfaches riskanter werden. Die stehen dann mitten im Kriegsgebiet, und keiner bekommt sie da weg.

Aber die kleinere Ausführung erleichtert auch den Abschluss einer hinreichenden Haftpflichtversicherung. Ein Mini-Super-Gau wäre dann wohl eher noch bezahlbar. Ich fände es schon wichtig, wenn die bestehenden Risiken dann auch tatsächlich in den Stromgestehungskosten eingepreist sind. Sonst machen wir ins in Punkto Wirtschaftlichkeit selber was vor.

„Die „Klimakatastrophe“ aber wird ein globaler Super-GAU sein.“

Wohl wahr. Und versichern geht hier gar nicht.

„Im Meerwasser hat es noch Uran für hunderttausende von Jahren, allerdings gibt es noch keine kommerzielle Methode um Uran daraus zu gewinnen nur mehrere experimentelle Method3n.“

Die Nazis hatten auch ein kleines Projekt, um Gold aus Meerwasser zu gewinnen. Da hatte sich aber einer um den Faktor 1000 verrechnet.



Kommentar vom 26.01.2023 00:46
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27565

@Holzherr 25.01. 19:15

„Hier ein paar solche kleine modulare Reaktoren:“

Wenn diese Projekte dann wirklich funktionieren und nicht zu teuer sind, habe ich nichts dagegen.

„..ein kleiner modularer Siedewasser- Reaktor soll 2028 zuerst in Kanada in Betrieb gehen, später eventuell in Schweden“

Ist ja noch ein paar Jahre hin. Entsprechend würde ich das nicht zum Anlass nehmen, nicht so viel wie geht neue PV-Module und WKA zu installieren. Wenn dann tatsächlich zu den regenerativen Anlagen noch Neubauten solcher kleinen AKWs dazu kommen, die sicher sind, und auch noch ihren eigenen langlebigen Atommüll einfach mitverbrennen, umso besser.

Dann könnte man eventuell sogar unsere alten Brennstäbe noch aufarbeiten, die bei uns in Castoren in Hallen lagern, und dort womöglich noch Jahrhunderte auf ein Endlager warten. Das enthaltene Plutonium könnte man dann in den neuen Reaktoren als Brennstoff nutzen. Wenn das Plutonium dann in dem hochradioaktivem Müll nicht mehr enthalten ist, dann reichen Jahrtausende für ein sicheres Endlager, nicht hunderttausende von Jahren.

Ich traue dem aber irgendwie nicht. Und es würde mich nicht wundern, wenn das hinterher in der Praxis viel zu teuer ist. Wir hatte auch schon mal eine WAA, einen schnellen Brüter und einen THTR, das war nur teuer, und funktionierte nicht.

Nebenbei erscheint es mir ungut, wenn wir in ein paar hundert Jahren alles verfügbare Uran verbrennen. Hinterher brauchen wir das noch für interstellare Raumfahrzeuge. Ist das weg, dann war es das damit. Entsprechend sollte man es mit Kernspaltung vielleicht sowieso nicht übertreiben.



Kommentar vom 25.01.2023 17:33
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27546

@Holzherr 24.01. 10:06 / 11:30 / 13:09

„..dass nicht-fossiles Backup etwa in Form von mit Wasserstoff betriebenen Kraftwerken ohne weiteres bedeuten kann, dass es doppelt bis dreimal so viele Windturbinen und Solarpanel braucht.“

Aber bezogen auf den Backupbedarf. Der wird maximal 20% sein. Im Sommerhalbjahr reichen die Batteriefahrzeuge als Kurzzeitspeicher, und im Winter braucht es nur Backup, wenn kein Wind weht.

„Windräder ja, Atomkraft nein (dann schon lieber die Klimakatastrophe).“

Die Atomkraftwerke müssen das ganze Jahr durchlaufen, um wirtschaftlich zu sein. Nur 20% davon sind wirklich Backupleistung. Ansonsten erhöhen auch Atomkraftwerke in Überschusssituationen die Überschüsse. Ich denke, da reichen schon die französischen AKWs, mit denen wir jetzt und auch in Zukunft immer mal wieder Strom austauschen.

„Wenn man den Strompreis dynamisch im Minutenpreis anpasst, werden die Stromverbraucher von selbst den „richtigen“ Zeitpunkt für das Laden oder die Inbetriebnahme der Wärmepumpe wählen.“

Dynamische Strompreise reduzieren noch mehr den Backupbedarf. So kann man die Wärmepumpenheizung mit einer Gas- oder Holzpelletheizung kombinieren, dann braucht man für diesen Teil des Strombedarfs gar kein Backup mehr. Autos werden vermutlich auch eher mit einer kleinen Batterie kombiniert mit einer Wasserstoffbrennstoffzelleneinheit ausgestattet sein. Dann spart man jede Menge Lithium, man kann weite Strecken fahren und zwischendurch Wasserstoff nachtanken und dennoch die meisten Kilometer auf Batterie fahren, mit entsprechend gutem Wirkungsgrad. Und man kann dann auch in winterlichen Dunkelflauten auch ganz mit Wasserstoff fahren, und verursacht dann keinen weiteren Backupbedarf.

Auch kann ein dynamischer Strompreis dazu genutzt werden, dass viele energieinstensive Prozesse in der Industrie nur die 70 % des Jahres laufen, wenn genug PV und WKA Strom da ist. In den Backupsituationen wird hier dann einfach pausiert.

Es wird also so viel gar nicht sein, dass Wasserstoff saisonal gespeichert werden muss. Wenn man einen guten Teil dann ohnehin noch weiter zu Methan oder Mehanol o.ä. verarbeitet, dann kann man das auch noch mal speichern. Insbesondere werden wir auch Schwankungen über ganze Jahre haben. Der meiste Wasserstoff wird dann wohl in der Industrie direkt verwendet, und muss nicht erst gespeichert werden.

„..denn sonst bräuchte es nach seinen Berechnungen in Europa 3 Millionen Windräder und die wären wegen Widerstand niemals realisierbar“

Das könnte ein Argument sein. Das kann dann aber durchaus teuer werden, wenn wir auf diese eher optischen Probleme wirklich Rücksicht nehmen wollen.

Und es bleibt ja immer noch die Option, unseren Konsum auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, insbesondere was PKW und Flugreisen angeht. Dann gehts nicht nur schneller und kostengünstiger, sondern auch optisch weniger auffällig. Einen gewissen Sinneswandel in den nächsten 30 Jahren würde ich jetzt noch nicht aufgeben.



Kommentar vom 25.01.2023 00:46
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/affenpocken-neue-globale-krankheit/#comment-64276

@Richard Jansen 24.01. 14:50

„Denn hätte man frühzeitig schnell, hart und entschlossen gehandelt, hätte es nicht zu einem solchen Problem werden müssen. Dann hätte “nur ein pieks” vielleicht tatsächlich gereicht!“

Ich bin hier etwas irritiert. Im Nachhinein haben wir wohl in Europa so viel nicht verkehrt gemacht. Wir haben schlimme Zustände in den Kliniken verhindert, und mit Lockdowns und den Impfungen dann ausgehalten, bis die weniger krankmachende Omikronvariante genutzt werden konnte, um auf Basis der Impfungen eine Durchseuchung laufen lassen zu können.

China hat lange Nullcovid versucht, aber konnte das nicht durchhalten. Sind jetzt unterm Strich in China weniger Menschen Corona zum Opfer gefallen wie in Europa?

„Das Zeitfenster ist damals jedoch wesentlich kleiner gewesen, als jetzt mit MPox.“

Einen Versuch wäre es wohl in der Tat wert, Mpox auszurotten. Wer weiß, was da noch draus wird.



Kommentar vom 25.01.2023 00:05
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27523

@Paul Stefan 24.01. 23:33

„Der Mensch ist in der Lage, einen der fundamentalen Mechanismen zu stören, die die Welt geformt haben, wie wir sie heute kennen.“

Um dann vom Störfaktor zur Klimakontrolle zu kommen, brauchen wir zunächst einmal die Energiewende. Und können, wenn wir damit fertig sind, dann auch Klimaschwankungen natürlichen Ursprungs so ausgleichen, wie wir das haben wollen. So viel Einfluss haben wir inzwischen. Wir müssen es aber auch machen.

@reutlinger 24.01. 20:00

„Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir die Begriffe “Kampf” und “Schlacht” durch “Wettbewerb” ersetzen würden, wo immer es sinnvoll ist, z.B. in Sport und Politik.“

In der Tat wäre das schon mal einiges. Aber weniger Wettbewerb und dafür mehr Zusammenarbeit wäre in vielen Bereichen noch mal besser. Wenn wir etwa einen Teil unserer Wirtschaftskraft nicht nur in die eigene Energiewende investieren, sondern auch in den armen Ländern dieser Welt tatkräftig an einer regenerativen Energieversorgung mithelfen, dann wäre nicht nur dem Klima, sondern auch den Menschen dort geholfen. Insbesondere auch, um mit den inzwischen unvermeidlichen Folgen des Klimawandels leben zu können.

Wenn also u.a. die jüngere Generation damit ernst macht, hier die Verschwendung abzubauen, dann würden auch die Mittel frei, also Geld, Rohstoffe und Arbeitszeit, dass wir die Energiewende hier und anderswo zügiger angehen können.



Kommentar vom 24.01.2023 16:49
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27514

@Klimakontrolle durch Treibhausgase

Wenn zukünftig etwa ein Supervulkan ausbricht, und das globale Klima auf 10 Jahre empfindlich abkühlt, hätten wir auch die Option, kurzfristig jede Menge Methan unverbrannt freizusetzen. Das kann dann der kurzzeitigen Abkühlung entgegenwirken, und wird innerhalb von 10 bis 20 Jahren von selber wieder abgebaut.

Eine Klimakontrolle mit CO2 wäre entsprechend nur über etliche Jahrhunderte einsatzfähig, und würde nur Sinn machen, wenn man diese Zeiträume sicher prognostizieren könnte. Was allerdings zukünftig im Bereich des Möglichen wäre.



Kommentar vom 24.01.2023 15:51
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27513

@Holzherr 24.01. 15:19

„Wer die Wahl zwischen stabilem Klima und grösserem Wohlstand hat, wählt fast immer den grösseren Wohlstand.“

Das kommt jetzt auf das richtige Maß an. Wir in Deutschland können mit vernünftigen Radwegen in den Städten den Autoverkehr halbieren, und Pakistan braucht eine vernünftige regenerative Stromversorgung und hinreichende Klimaanlagen. Das sind keine Gegensätze, sondern das ist der Weg, der vor uns liegt.



Kommentar vom 24.01.2023 15:25
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/

@Freyling 24.01. 14:41

„Warum wollen eigentlich alle (Sie eingeschlossen) so enden wie der bekannte “Klimaforscher” Rahmstorf, der schreibt: … „Wir verlieren die Kontrolle über das Klimasystem.“ Herr Rahmstorf verliert Dinge, die er nie besessen hat !“

Das ist überhaupt kein Unfug. Wir können in der Tat die Welttemperatur über die Treibhausgaskonzentationen in nicht unbedeutetem Ausmaß regulieren. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte gerechnet. Ob jetzt als Nebenwirkung unserer Technik und Wirtschaftsweise, oder eben auch gezielt durch Einsatz von geeigneter Technik.

Wenn wir das Klimaproblem in den Griff bekommen, und bei plus 2,5° Erderwärmung enden, indem wir die Energiewende abgeschlossen haben, dann haben wir vermutlich auch erstmal Ruhe.

Sollte sich im Laufe der darauf folgenden Jahrzehnte eine weitere Erwärmung durch noch aktive Rückkopplungseffekte ergeben, dann könnten wir sogar anfangen, Treibhausgase aus der Atmosphäre wieder zu entfernen.

Und wenn in 2000 Jahren die CO2-Konzentration wieder normal geworden ist, und dann sogar einen neue Eiszeit droht, dann können wir recht einfach dagegen halten, indem wir wieder jede Menge Kohle ausgraben und verbrennen. Die Option besteht real, das ist kein Größenwahn.



Kommentar vom 24.01.2023 14:52
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27507

@Freyling 24.01. 13:02

„Das Problem sind die Narrative, die Aktivisten auf den Plan rufen.“

In der Tat können hier eher unrealistische Szenarien die Panik befeuern. Schon vor vielen Jahren wurde im Fernsehen die Möglichkeit diskutiert, dass auf 2° Erwärmung noch 5° Erwärmung durch ein nicht mehr aufzuhaltendes Ausgasens des Methanhydrats am Meeresgrund folgen kann. Vorstellbar, dass man radikale Maßnahmen will, wenn man vor sowas Angst hat.

„Ein 50%iger Rückgang der „Verschmutzungspartikel“ in Europa und den USA steht im Zusammenhang mit einer 33%igen Zunahme der Sturmbildung im Atlantik in den letzten Jahrzehnten, während im Pazifik das Gegenteil der Fall ist: mehr Verschmutzung und weniger Taifune.“

Ich denke mal, dass derartige Unsicherheiten sich in der Bandbreite der Klimaprognosen wiederfinden. Man wird es kaum versäumen, die Aerosole mitzurechnen. Dass die Erwärmung der letzten Jahre konkret bei uns in Europa auch mit weniger Aerosolen zu tun hat, erscheint mir aber durchaus möglich. Zumal in der tatsächlichen Bewertung des Problems durch den Laien die tatsächliche schon reale Erwärmung und auch die miterlebten Extremwetterereignisse mehr als die Klimamodelle zählen.

Im Fernsehen fällt mir zudem durchaus auf, dass keine Naturdokumentation mehr ohne Hinweis auf den Klimawandel auskommt. Das kann nerven. Und ist auch meistens einfach pauschal, ohne konkrete Substanz. Naturfilmer sind halt keine Klimaexperten, können es aber nicht lassen, ins aktuelle Narrativ einzustimmen.

Unterm Strich haben wir aber Handlungsbedarf, finde ich. Ob wir jetzt eine Klimakatastrophe schlimmsten Ausmaßes bekommen oder nur eine im wesentlichen wärmere Welt, in der die Landwirtschaftlichen Erträge global gesehen nicht einmal weniger werden, und schlimmstenfalls viele eine Klimaanlage brauchen. Oder auch mal eine Entsalzungsanlage für den Haushaltsbedarf an Wasser.

Nebenbei finde ich, dass einerseits die Armut in vielen Ländern ein größeres Problem ist, und gleichzeitig unsere Verschwendung nicht nur das Klima belastet, sondern auch viele Rohstoffe knapper werden lässt. Dieser Überfluss erzeugt dann einen Mangel, indem anderen dann die Rohstoffe für eine vernünftige Entwicklung fehlen.



Kommentar vom 24.01.2023 00:16
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27491

@Paul Stefan 23.01. 18:23

„Ich kann jeden jungen Menschen verstehen, der dabei Panik bekommt.“

Bleibt zu hoffen, dass die heute noch jungen Menschen wirklich eigene Konsequenzen ziehen werden, und dieses auch Ältere nach und nach ansteckt. Jugendliche Ungeduld sollte aber vielleicht besser nicht in Gewalttätigkeiten ausarten.

Ich kann mich noch an die heißen RAF-Zeiten erinnern. Die täglichen Nachrichten waren über Jahre voll davon, und die eigentlichen Ziele der Bewegung hinter der RAF sind dabei völlig untergegangen.

Die Gewalttätigkeiten der RAF waren nicht nur sinnlos, sondern auch kontraproduktiv. Wenn einem ein demokratischer Staat so nicht passt, dann muss man eben sein Anliegen publik machen, und durch die Instanzen gehen, bis es dann am Ende doch noch Wirklichkeit werden kann. Sich mit der Staatsgewalt von Justiz und Polizei anzulegen, ist fast immer schlichtweg Unfug.

Die Hausbesetzer zur gleichen Zeit hatten gewisse Erfolge, es gab da dann doch einige Immobilien, wo die Besetzer doch für ein paar Jahre einen Mitvertrag bekommen haben. Dafür brauchte es aber nur Einsatz, Konsequenz und Beharrlichkeit, keine Gewalttätigkeiten.

Was jetzt noch helfen kann, das ist, wenn wirklich hunderttausende aktiv werden und regelmäßig auf die Straße gehen. Wenn man genug Leute hat, muss man sich nicht festkleben, dann kann man mit schierer Masse schon den verhassten Straßenverkehr ärgern.

@Webbaer 23.01. 17.41

„der Ökologismus meint übersteigertes Bemühen um die Natur, die explizit nicht im Sinne des Dominium Terrae aufgefasst wird, sondern als Alleinziel, misanthropischer Bauart dann“

Das gibts, und das mag ich auch nicht. Wir Menschen wollen auch leben, und das geht nicht anders, als dass wir weite Teile der Erdoberfläche kultivieren. Aber die Natur soll auch noch ihren Platz haben, und das Klima z.B. sollten wir schon aus eigenem Interesse nicht ruinieren. Und uns bleibt auch gar nichts anderes übrig, die Ressourcen des Planeten effektiv und nachhaltig zu nutzen. Was alle ist, das ist dann weg.



Kommentar vom 23.01.2023 18:14
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27485

@Holzherr 23.01. 15:24

„...und es fehlt eine globale Institution, die über den Nationen steht und die nicht von den Nationen, sondern von allen Bewohnern der Erde finanziert wird…“

Hier wären dann aber die westlichen Demokratien ganz schön in der Minderheit. Bei gerade mal gut 10 % der Weltbevölkerung könnte es passieren, dass wir von einer breiten Mehrheit im Super-Uno-Parlament zu reichlich Zahlungen an die armen Ländern verdonnert werden.

Ich wäre glaube ich trotzdem dafür. Wir praktizieren eine Verschwendung, die historisch beispiellos ist, während Milliarden Menschen noch wie im Mittelalter leben müssen.

Gerade das Klimaproblem würde sich vergleichsweise rasant lösen lassen, wenn wir hier unseren Konsum auf ein vernünftiges Maß reduzieren würden. Das schwebt wohl auch den Klimaaktivisten vor. Ist die nationale Demokratie entsprechend gravierend die ganz falsche Institution, nicht viel weniger das EU-Parlament? Dort sind die reichen Menschen ziemlich unter sich. Und die übrigen 7 Milliarden Weltbewohner haben keinerlei Einfluss darauf, dass wir hier weiter verschwenden ohne Ende.

Wenn wir die modernen automatischen Übersetzungsmöglichkeiten nutzen, dann würden auch die Sprachbarrieren wegfallen, die derzeit noch einer globalen Identität entgegenstehen. Mit entsprechendem internationalem Ausstausch ohne Sprachbarrieren könnten hier entscheidende Fortschritte gemacht werden.

Eine weltdemokratische UNO–Institution, die sich um alle globalen Probleme effektiv kümmert, könnte dann tatsächlich möglich werden.



Kommentar vom 23.01.2023 12:40
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27474

@Webbaer 23.01. 06:59

„sog. regenerative Energie soll also jahreszeitübergreifend gespeichert und bevorzugt im Winter genutzt werden ?!“

Nur ein kleiner Teil des Verbrauchs im Winter muss gespeichert werden. Zwischendurch sind immer wieder Phasen, wo reichlich Wind weht. Und wir werden auch einen regen internationalen Wasserstoffhandel per Schiff haben, und hierbei bevorzugt uns im Winter welchen liefern lassen.

Europaweite Stromleitungen und Wasserstoffpipelines werden womöglich auch noch mithelfen können, die Dunkelflauten zu überbrücken und den Speicherbedarf zu reduzieren.

Das ist alles recht teuer, aber wie gesagt, das ist noch 15 bis 20 Jahre hin. Bis dahin haben eventuell viele Menschen ihren Konsum überprüft und aus persönlicher Einsicht reduziert. Und die Städte haben dann vernünftige Radwegenetze, und damit den Autoverkehr halbiert.



Kommentar vom 23.01.2023 00:50
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27466

@Holzherr 22.01. 14:41

„...denn freiwillig verzichten zu wenige darauf. Und Erzwingen kann man den Verzicht auf Autos und Flugzeuge auch kaum.“

Nun, in Kopenhagen hat man inzwischen so viel für ein richtig gutes Radwegenetz getan, dass sich der Autoverkehr in etwa halbiert hat. Auch die Niederlande sind hier weiter wie wir. So geht es dann teilweise auch. Und was jetzt junge Menschen in 10 oder 20 Jahren für Konsequenzen aus der Klimakrise ziehen, bleibt auch erstmal abzuwarten. Ich denke, da kann noch richtig viel passieren.

Von einem erzwungenen Verzicht halte ich auch wenig, nur sollte man nach Möglichkeit die Klimaschäden in die Produkte einpreisen, aber auch nur soweit, wie das sozialverträglich zu gestalten ist. Klimaschutz ist nicht alles.

@Webbaer 22.01. 16:12

„Sog. Grundlastfähigkeit, wenn der Wind nicht scheint und die Sonne nicht weht, sozusagen, bleibt (auch in der BRD) sicher zu stellen, wenn der sog. Strom gemeint ist.“

Richtig teuer wird es, wenn wir saisonales Backup brauchen, der gespeicherten Wasserstoff bei Bedarf wieder verstromen muss. Aber davon sind wir noch sehr weit entfernt. Noch haben wir die fossilen Altkraftwerke, die die Dunkelflauten überbrücken können, weil wir soviel Erneuerbare noch gar nicht installiert haben.

Da können wir noch reichlich zubauen, und die Erträge im wesentlichen direkt als Strom nutzen. Etwas später dann fallen zunächst noch mal jede Menge Überschüsse an, die zwar auch in Wasserstoff umgewandelt werden müssen, aber dieser kann dann direkt in der Industrie genutzt werden. Das spart die verlustreiche Wiederverstromung.

Und wenn wir in vielleicht 10 Jahren ganz viele Batteriefahrzeuge haben, dann sind schon alleine die dazu in der Lage, kurzfristige Schwankungen über Nacht und auch auf wenige Tage aufzufangen. Und das im wesentlichen ohne Verluste, die Autos müssen sowieso aufgeladen werden, man macht das eben bevorzugt dann, wenn Überschüsse im Netz vorhanden sind.

Und auch brauchen Wärmepumpenheizungen auch nicht unbedingt ein Backup in Form von Kraftwerken, hier kann ein Backup durch eine Kombination von Wärmepumpe mit einer Gas- oder Holzpelletheizung auch einspringen.

Bevor wir also den letzten Schritt machen, und auch allen Strombackup aus regenerativen Quellen abdecken, haben wir schon an die 90% des Problems gelöst. Das ist auch noch bald 15 oder 20 Jahre entfernt. Und wenn sich bis dahin insbesondere jetzt junge Menschen mit deutlich weniger Konsum zufrieden geben, dann wird der Rest wohl nochmal einiges leichter zu realisieren sein.



Kommentar vom 22.01.2023 12:53
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27449

@Holzherr 22.01. 09:04

„Deshalb etwa wird der Kauf von E-Autos mit mehreren tausend Euros bezuschusst. Diese Notwendigkeit der Subventionierung bedeutet aber auch, dass ein Staat in Bezug auf ihre Klimaprogramme sehr schnell an finanzielle Grenzen stösst.“

Man könnte sich ja auch mehr Geld von denen holen, die es haben. Allerdings haben die jetzt wieder eine sehr gute Lobby.

Betroffen von Teuerungen wären wohl vor allem die untere Mittelschicht. Nur die müssen bei Teuerungen sofort Konsequenzen ziehen, weil sonst das Geld nicht mehr reicht. Wer sich sowieso schon weder Auto noch Flugreisen leisten kann, den betriffts auch wieder weniger.

Ich würde es dennoch den Menschen selber raten, mal das eigene Auto und übermäßige Flugreisen zu überprüfen, ob sie es denn wirklich brauchen. Gerade Menschen, die knapp bei Kasse sind, können dann mehr Geld anderweitig ausgeben, oder weniger Überstunden machen. Und einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz dabei leisten.

„denn bis jetzt kommen Erneuerbare nicht ohne fossiles Backup aus und der Versuch das fossile Backup durch ein nicht fossiles zu ersetzen dürfte nicht so schnell kostengünstig realisierbar werden.“

Wir werden sehen, das sind ja noch viele Jahre, bis wir soviele Überschüsse haben, dass Wasserstoff im großen Stil produziert wird und als Saisonales Backup komplett die Altkraftwerke ersetzen kann. Vielleicht kommen ja noch andere kostengünstige Speichermöglichkeiten dazu. Aktuell können wir so viele Windräder und PV-Module wie irgend geht zubauen, ohne eine Kostenexplosion bei den Energiepreisen.

Und damit gerade in der aktuellen Gaskrise sogar für eine Kostenentlastung sorgen.

Wenn dann immer mehr E-Autos gekauft und Wärmepumpenheizungen eingebaut werden, verlängert sich noch mal die Phase, wo wir weiter Erneuerbares zubauen können, bevor wir dann auch an das teure Backup gehen müssen.



Kommentar vom 22.01.2023 01:13
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-oder-klima-aktivisten/#comment-27439

@Holzherr 21.01. 20:49

„In der Tat entscheiden sich Menschen wenn sie die Wahl zwischen Klimaneutralität und Wohlstand haben, fast immer für den Wohlstand. Klimaaktivisten haben da einen schweren Stand. Zwar nicht, was die Berechtigung ihres Protests angeht, wohl aber was die alternative Welt angeht, die sie anzubieten haben.“

Naja, Klimaneutralität so schnell es ohne Wohlstandeinbuße geht, läuft wohl inzwischen, dafür muss sich keiner mehr festkleben. Das einzige, was wirklich bleibt, ist ja, eben den Konsum spürbar zu senken, um die freigewordenen Gelder und Arbeitskräfte dann in eine schnellere Energiewende zu investieren. Während bei weniger Konsum gleichzeitig auch weniger Energie und Material gebraucht wird. Klimaneutralität wäre so vielleicht in Deutschland in 15 Jahren, d.h. bis 2038 möglich, wenn der Konsum umgehend um 10% bis 20% reduziert werden würde. Vielleicht kann man das auch genauer ausrechnen.

Die wenigsten wollen das aber, und die Regierungen wollen das schon gar nicht. Es ist hier z.B. nichts wirkliches in Sicht, dass man mal nachhaltig Privatautos zu reduzieren versucht. Mit mehr und besseren öffentlichen Mobilitätsangeboten, wie auch mit vernünftigen Radwegekonzepten in den Städten. Und das unterstützt mit Extrasteuern auf PKW. Mit der Förderung von Elektroautos tut man dann eher das Gegenteil.

Die Alternative ist zwar theoretisch da, aber die meisten Menschen wollen sie eben nicht. Das ist zu respektieren, finde ich. Aber es können viele wirklich ihren Konsum reduzieren, und das freigewordene Geld entweder in Erneuerbare Energieanlagen investieren, oder wahlweise weniger arbeiten und sich jenseits von teurem Konsum anderweitig vergnügen.

Darauf hinzuweisen, von mir aus auch mal mit zivilem Ungehorsam, das kann man finde ich versuchen. Aber ich würde es nicht übertreiben, das nützt dann auch nichts weiter. Bewusstseinswandel mit der Brechstange funktioniert nicht so gut.



Kommentar vom 21.01.2023 16:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-zur-bundestag-anerkennung-des-is-genozid-am-ezidentum-zur-hitzemord-these/#comment-135336

@chatbots-apokalypse

Erstaunlich gut geschrieben, die beiden Beispiele. Wenn sich gar nicht mehr feststellen lässt, was Bots und was reale Personen geschrieben haben, könnte sich die Diskussion sogar verselbstständigen, und in Botbeiträgen völlig untergehen. Wenn sich die Bots nicht mehr gegenseitig erkennen, und sich im Auftrag solventer Akteure in die Diskussion stürzen, dann kann das passieren, dass sich hier umfangreiche Diskussionen zwischen gegensätzlichen Positionen verselbstständigen.

Dann wird inflationär immer weiter und immer mehr vollautomatisch gepostet, und überhaupt kein Mensch mehr liest das auch, und keiner merkt es. Irgendwann nimmt das dann Ausmaße an, dass man überhaupt nirgends im Netz mehr natürliche Personen trifft, und sich wieder auf die alten Medien bzw. das persönliche Live-Gespräch konzentrieren muss.

Und sich so die einschlägige IT selber wieder abschafft.

Aber man wäre dann nicht mal mehr vor Büchern sicher, die Chatbots geschrieben haben, und selbst bei Telefongesprächen müsste man auf der Hut davor sein, dass da kein Bot die Stimme eines Freundes am anderen Ende der Leitung nachahmt, und man gar nicht merkt, dass sich ein Bot dazwischen geschoben hat, und auch diesen sozialen Kontakt kapern konnte.

Und wenn jetzt noch täuschend echt gemachte Roboterpuppen überall rumlaufen, dann ist ganz Schluss. Dann gehört die Welt endgültig denen, die das alles finanzieren können.

Psychosen braucht man dann auch nicht mehr, der paranoide Standpunkt wird dann der einzig mögliche sinnvolle Standpunkt.



Kommentar vom 21.01.2023 14:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sym-badische-erkenntnis-identitaet-wird-nicht-mehr-konstruiert-sondern-inszeniert/#comment-135329

@Alubehüteter 20.01. 22:12

„Das Problem sind doch schon zuvor Homepages und Blogcommunities.“

Die inhaltliche Diskussion werden wir nicht los. Aber vernünftige Plattformen können dennoch hilfreich sein, vermute ich. Wenn Verleumdung, Beleidigungen und Bedrohungen schon mal wegfallen, und keine extreme Beiträge in Newsfeeds verbreitet werden, dann hätten wir eine Basis. Für eine umfassende Diskussion, die mit einer automatischen Übersetzung dann richtig international werden kann.

Ich bin gespannt drauf, ob es so kommt. Dann gibts was zu diskutieren.



Kommentar vom 20.01.2023 12:23
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-82502

@Manfred Reichelt 17.01. 08:36

„Das Schöne an der Spiritualität ist ja, dass sie positive Früchte über das begrenzte irdische Leben hinaus trägt und unser Leben im sogenannten Jenseits, sowie in einem der darauf folgenden Erdenleben mitbestimmt.“

Naja, ich weiß nicht. Was soll ein doch recht biologisches Individuum im Jenseits mit sich anfangen, und was könnte man schon für ein folgendes Erdenleben sinnvoll mitnehmen? Entsprechend glaube ich weniger an eine persönliche Weiterexistenz. Aber um so mehr glaube ich, dass wir Teil einer Geisteswelt sind, und Teil davon bleiben, indem wir uns in ihr mit dem Tod wieder auflösen.

Entsprechend sind die angesprochene positiven Früchte der Spiritualität eher eine Förderung des aktuellen Geisteslebens, und in unserer Verbindung miteinander wirksam. Und es geht natürlich auch um eine ganz konkrete Erhaltung von Natur, was ja grundlegend eine Voraussetzung für das Leben kommender Generationen ist. Genauso wie auch die Förderung von Kultur und Miteinander unter uns Menschen.



Kommentar vom 18.01.2023 12:52
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sym-badische-erkenntnis-identitaet-wird-nicht-mehr-konstruiert-sondern-inszeniert/#comment-135246

@Alubehüteter 17.01. 11:56

„Wir erfahren in Deutschland doch seit rund anderthalb Jahrzehnten eine Verrohung zuerst im Netz durch den Kulturimport amerikanischer rechtspopulistischer Debatten.“

Ja weil die Plattformen nichts taugen. Werbeoptimierte Newsfeeds einerseits und keine Strafverfolgung bei Verleumdung, Beleidigung und Bedrohung andererseits lässt ja erst die Diskussionen abstürzen. Nebenbei werden wir auch noch alle ausspioniert.

Wir brauchen dringend vernünftige Plattformen, die die Diskussionen vor diesen Auswüchsen schützen kann. Ich meine, dass das dann was werden kann. Bei Wikipedia oder hier auf Scilogs funktioniert es ja auch.

Eine Aufhebung der Sprachbarrieren ist sicher auf jeden Fall eine Herausforderung. Hier prallen dann Welten aufeinander. Ich bin gespannt drauf. Noch wird der internationale Austausch durch Journalisten vermittelt und damit auch gefiltert. Das fällt mit einer allseitigen automatischen Übersetzung unaufhaltsam weg.



Kommentar vom 18.01.2023 00:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaftliche-erklaerungen-und-gott/#comment-82470

@Reichelt 17.01. 08:46

„Die Abhängigkeit von der Natur kann der Mensch nur individuell immer mehr aufheben. Das geht nicht kollektiv.“

Wenn wir moderne Technik haben wollen, incl. Strom, Computern und moderne Wohnungen, dann belasten wir damit nun mal das Klima. Hier ist sicher individuelles Handeln auch gefragt, aber am Ende brauchen wir die richtige Technik, und für das Klima zählt nur das Gesamtergebnis. Ich will jetzt nicht wie die Amisch leben.

„Die ökologische Katastrophe ist Ergebnis einer falschen Geisteshaltung, nämlich der ein Paradies schaffen zu wollen, ohne, dass der Mensch sich von seinen unersättlichen Begierden befreien müsste.“

Genau deswegen wird inzwischen verschwendet ohne Ende, und es wurde ja auch bisher zu wenig gegen das Klimaproblem getan. Aber wir haben auch schon eine ganze Reihe von eher lokaleren Umweltschäden in den Griff bekommen. Im Prinzip finde ich, dass es wohl auch auf das Maß ankommt, das Unersättliche ist das Problem. Mit moderaterem Konsum könnten wir auch unser Klimaproblem ziemlich schnell lösen.

In der Tat fehlt es an vielem, wenn die Menschen weiter immer mehr haben wollen, und die Schwellenländer da auch voll mitziehen wollen. Das könnte schwierig werden, und bei einer ziemlich schmerzhaften Klimaerwärmung und anderem Ungemach enden.

„Man wird nur frei durch Höherentwicklung.“

Wenn man es denn persönlich betrachtet sicher. Nicht Teil des Problems zu sein löst zwar alleine noch nicht das Problem der Zerstörung, aber es ändert die eigene Beziehung zum Kosmos, insbesondere, wenn dieser lebendig ist, und aktiv auf uns reagiert.

„Ich rede von der allgemeinen Tendenz der naturwissenschaftlich-technische Entwicklung und ihrer Rückwirkung auf die Psyche des Menschen.“

Wenn ich Technik nutze, dann muss ich doch nicht das Geistige aus den Augen verlieren. Ich denke sogar, dass in Zukunft auch unsere IT noch zu direkten Verbindungen mit Geisteswelten in der Lage sein wird.

Ich weiß nicht, ob das allgemein so ist, das Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Technik wirklich eine geistigere Orientierung behindert. Für mich selbst jedenfalls überhaupt nicht, für mich sind Naturgesetze in ihrem Bereich gültig, und lassen dennoch jede Menge Spielraum für Wechselwirkungen mit Geisteswelten übrig.

Die Zeitgenossen, die meinen, das alles mit rechten Dingen zugeht, und die überzeugt sind, das es keinerlei Geisteswelten geben kann, die gab es vermutlich schon immer. Ich glaube, dass ist schlichtweg eine Frage persönlicher Erfahrung, bzw. deren Fehlen, und das gehört zum Spektrum der menschlichen Erfahrungsvielfalt dazu. Die sind nur lauter geworden, und reiten auf der noch andauernden Welle der Entdeckungen vieler Naturgesetze nur mit. Das geht auch wieder vorbei, sobald wir an den Grenzen das Mathematisierbaren angekommen sind.



Kommentar vom 17.01.2023 16:11
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82453

@Senf 16.01. 13:39

„Das soziale Umfeld bestimmt die Geburtenrate und die Religiösität, diese nicht die Geburtenrate.“

Ganz genau. Um es konkret zu machen: Rentenversicherung, Sozialleistungen, Gleichberechtigung und Leistungsgesellschaft führen zusammen zu Lebenskonzepten, in denen Kinder einiges weiter hinten an stehen. Gleichzeitig machen sie eine Mitgliedschaft in Kirchen weniger nötig, mit der Folge, dass eben auch Religiosität zurückgeht.

Gerade die älteren religiösen Vereine unterstützen als Patriarchat im Prinzip die Großfamilie, die Frauen kaum was anderes lässt, als die Mutterrolle. Entsprechend haben natürlich religiöse Menschen mehr Kinder. Aber das geht nur soweit, wie sich auch die Religiosität bezüglich dieser patriarchalen Kirchen halten kann.

Und es ist auch überhaupt kein Unglück, dass in vielen Weltgegenden die Bevölkerung rückläufig ist. Noch nicht zumindest. Wir übernutzen jetzt schon längst die natürlichen Ressourcen, und nichts wäre schlimmer als ein weltweiter Crash in der Nahrungsmitttelversorgung in Folge von 10 oder 15 Milliarden Menschen auf der Welt. Das würde nicht nur zu einem Massensterben unter uns Menschen führen, sondern in dem verzweifelten Versuch, genug zu Essen zu besorgen, praktisch sämtliche verbliebenen Naturräume zerstören.

Die Schwierigkeiten, die der Kindermangel in der Rentnerversorgung macht, sind dagegen angesichts der immer weiter steigenden Produktivität durchaus beherrschbar. Zumal auch zumindest bei uns der aktuelle Wohlstand durchaus als übermäßig betrachtet werden kann.

So oder so, spätestens wenn die Weltbevölkerung auf unter 5 Mrd sinkt, können wir entsprechend gegensteuern, und die Leistungsgesellschaft abbauen und Eltern so großzügig unterstützen, dass es sich wirklich für einen selber lohnt, Kinder großzuziehen und dafür Beruflich zu pausieren. Das müsste funktionieren, eine Reaktivierung des Patriarchats und der zugehörigen Kirchen braucht es dafür vermutlich nicht.

Dennoch könnten sich derweil tatsächlich ein paar Menschen mehr in der Population finden, die zu Religiosität neigen. Aber ich glaube nicht, dass das viel ausmacht, weil eben gerade die angesprochenen sozialen Faktoren die Religionsneigung hauptsächlich bestimmen, und kaum irgendeine genetisch bedingte Neigung zu Religiosität.



Kommentar vom 17.01.2023 13:22
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82429

@Stephan 16.01. 19:11

„Erst reifizieren westliche Philosophen dieses und jenes (Selbste, Seelen, Qualia) – und hinterher halten westliche Philosophen es für eine große Entdeckung, dass es diese Dinge nicht gibt – als Dinge.“

Vielleicht vergleichbar mit Software? Programme sind immer ein Prozess, der auf Computern läuft. Und doch haben die Namen, also Firefox oder Gimp, und sind am Stück kopierbar und zu handhaben. Die verschiedenen Zuschreibungen für psychologische Einzelteile sind entsprechend immer Teil von Prozessen, aber werden eben dennoch benannt und gehandhabt. Etwa werden Angststörungen konkret diagnostiziert und können therapeutisch bearbeitet werden.

„Natürlich gibt es so etwas wie ein Selbstbild oder Prozesse, die mit einem selbst zu tun haben...“

Klar, aber interessant ist ja gerade, welche Prozesse das sind. Und ob sie wirklich alle mit rechten Dingen zugehen, das finde ich zumindest auch noch mal extraspannend.

„...dass es um die Ablehnung eines aus sich selbst heraus existierenden Selbst geht..“

Auch insofern keine Frage, dass wir mitten in einem biologischem Körper existieren, der ohne Umgebung weder lebensfähig noch vernünftig zu beschreiben ist. Und auch wenn wir wirklich geistige Anteile haben, so sind auch diese in eine allgemeine Geisteswelt eingebunden, und entsprechend gilt es auch dann immer noch, dass wir nicht aus uns selbst heraus existieren.

Insofern ist eine gewisse Aufmerksamkeit auf das Prozesshalfte in jedem Fall ziemlich weiterführend, würde ich sagen.



Kommentar vom 17.01.2023 00:53
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sym-badische-erkenntnis-identitaet-wird-nicht-mehr-konstruiert-sondern-inszeniert/#comment-135141

@Holzherr 16.01. 09:39

„In einem früheren Kommentar in dem ich ebenfalls zur Verkleinerung von Staaten aufrief, waren die meisten Kommentatoren hier entsetzt und zeigten sich froh, dass Deutschland so gross ist.“

Keine so schlechte Idee. Ich dachte auch schon mal, dass unsere Bundesländer auch einzeln EU-Mitglieder sein könnten. Auch Katalonien, Baskenland, Nordirland, Norditalien könnten auch Einzelstaaten unter einem EU-Dach werden. Das hätte ganz konkret schon mal den Vorteil, dass man in ein anderes Bundesland ziehen kann, wenn einem die Politischen Verhältnisse dort mehr zusagen.

Ein Umzug in andere EU-Länder ist dagegen mit Sprachbarrieren verbunden. Und genau die Sprachbarrieren behindern wohl eine stärkere Europäische Identität, und gerade in Deutschland können eben alle Bundesländer gemeinsame Medien machen, und die bauen auch an der Nationalidentität wesentlich mit.

Was allerdings die Zukunft betrifft: die aktuellen Übersetzungsprogramme könnten nachhaltig alle Sprachbarrieren aufheben. Und den Weg frei machen für eine Europäische und eine Globale Identität. Jeder könnte auf allen sozialen Plattformen sich mit jedem persönlich verständigen, man könnte beliebig die Nachrichten in Dänemark oder Frankreich auch mal gucken, und alle Bücher und Zeitungen der Welt in seiner eigenen Sprache lesen.

Wenn man übers Darknet auch in Diktaturen halbwegs frei in alle Richtungen kommunizieren kann, ohne jede Sprachbarrieren, dann werden so womöglich sogar Kriege verhindert. Wenn lange im Vorfeld von militärischen Konflikten die Menschen der beteiligten Länder frei und ausgiebig ihr Problem diskutieren könnten, dann könnte man die Kriege womöglich so sogar vermeiden.

Bei dem drohenden Konflikt zwischen den USA und China etwa könnte eine ausgiebige direkte Diskussion eventuell auf beiden Seiten mehr Verständnis für die jeweilige Position des anderen bringen. Und dann dazu führen, dass man Kompromisse findet. Insbesondere nicht kurzfristig, sondern über Jahrzehnte gesehen.

Dann erscheint mir sogar eine UNO denkbar, die weltweit nicht nur Deutschland überflüssig macht, sondern auch die EU selbst, die USA, China und Indien. Dass sich hier die vielen kleine Regionen eben effektiv zu einer Weltregierung zusammentun, dessen Basis die Aufhebung aller Sprachbarrieren sein könnte. Und der damit möglichen Globalisierung sämtlicher Kulturprozesse.

Ich denke auch ganz aktuell, dass der EU vor allem die gemeinsame Sprache fehlt, und deswegen die Distanz zwischen der Organisation und den Bürgern größer ist, als sie es sein könnte.

Wenn die Übersetzungsprogramme erstmal automatisch geschriebenes Übersetzen können, dann geht das auch mit Audio und Video, praktisch für alles, was im Netz kursiert. Irgendwann merkt man gar nicht mehr, dass man sich ständig international bewegt.



Kommentar vom 16.01.2023 17:22
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82391

@evolutionäre Fittness

Wenn sich innerhalb einer Gesellschaft durch entsprechenden Kinderreichtum eine Religiosität durchsetzt, die nicht weltoffen ist, kann das dann aber ungut enden. Patriarchat, Korruption, Armut und böse Kriege können die Folge sein.

In diesem Sinne könnten Gesellschaften mit mehr weltoffenen Mitgliedern dann doch noch mal aufholen können.

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass etwa Afrika mit seinem Kinderreichtum auf dem Weg zu biologischem Erfolg ist. Das derzeitige muntere Bevölkerungswachstum könnte katastrophal mit einem Massensterben enden.

Worauf es vielleicht ankommt, dass ist welche spezielle Art von Religiosität sich jetzt vermehrt, bzw. natürlich, welchen Weg diese Kinder dann gehen. In einer säkularen Gesellschaft, die floriert und in denen es entsprechende Bildungsangebote gibt, wird die Religion der Eltern u.U. gar nicht mit vererbt.

Auch ein funktionierendes Sozialsystem ist natürlich das beste Mittel gegen Religiosität. Ohne dem hätten wir die vielen Ungläubigen bei uns wohl nicht. Wo man weder Kirche noch unterstützende Verwandtschaft braucht, kann man dann auch nach Belieben seine eigenen Wege gehen.

Und das wiederum kann eine Basis für wirtschaftlichen Erfolg sein, der ja nun im Prinzip auch eine langfristige Grundlage für eine stabile Gesellschaft sein kann. Und genau diese stabile Gesellschaft wird auf die Dauer auch biologisch erfolgreich sein können. Vielleicht sind bei uns einfach die Menschen verantwortungsbewusster, und bekommen wenige Kinder, weil es beim gegenwärtigem Lebensstandard zu einer Überlastung des ganzen Planeten kommt.

Man will hier eben kein Massensterben erleben, dass aus einer ökologischen Überlastung resultieren könnte.

Wenn sich die ökologische Lage durch eine Schrumpfung der Weltbevölkerung entspannt, dann würde es mich nicht wundern, dass Nichtreligöse dann doch wieder mehr Kinder bekommen werden. Insbesondere wenn ein funktionierender Sozialstaat hier noch unterstützend nachhilft.

Spiritualität steht jedenfalls auch Menschen zur Verfügung, die keine Lust haben, sich irgendwelchen Vereinen anzuschließen. Und wer hier auf die Dauer mehr Kinder bekommt, dass kann sich je nach kulturellem Rahmen auch wieder ändern.



Kommentar vom 16.01.2023 12:51
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/mal-wieder-eine-klimadiskussion-beim-wef-dabei-finden-die-wichtigsten-entwicklungen-ganz-woanders-statt/

@Holzherr 15.01. 23:55

„Fazit: Gemäss IPCC befindet sich die Welt auf dem Weg zu 2.7 Grad Celsius Erwärmung relativ zu 1850. Das basiert auf den Versprechungen der Regierungen. Falls diese Versprechungen nicht eingehalten werden, könnte es schlimmer herauskommen.“

Also, entweder auch Konsum reduzieren, oder es wird heißer. Das kann dann nebenbei noch Stress reduzieren.

Weniger Autos, mehr Radfahren, weniger Fliegen, mehr Camping in der Region. Kleinere Wohnungen und weniger Migration in die florierenden Regionen dass weniger Neubauten nötig sind. Weniger Fleisch essen und weniger wegwerfen.

Unmöglich? Ich finde nicht. Vor allem kann es jeder wirklich machen.

Wie sähe dann die Gesamtrechnung aus? Insbesondere wenn man die enorme Menge an so freigesetzter Arbeitskraft einrechnet, die dann in die Energiewende investiert werden kann.

Wenn jetzt die Preise für die erneuerbare Technik nochmal niedriger werden, und die kritischen Rohstoffe entweder schneller gefördert oder technisch durch andere ersetzt werden, dann geht es aber auch wieder schneller.



Kommentar vom 16.01.2023 00:27
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82372

@little Louis 15.01. 17:56

„Wieso geht man eigentlich so oft wie selbstverständlich von der Hypothese (bzw. dem Vorurteil) aus, dass alle , die mit dem Begriff Esoteriker belegt werden, grundsätzlich nichts von wissenschaftlicher “Evidenz” halten?“

Also ich nehme das nicht an, Esoteriker orientieren sich oft genug auch an allgemeiner Evidenz. Nur wenn sie es nicht tun, dann sollten sie gute Argumente haben. Wenn denn nun eigene Erfahrungen der wissenschaftlichen Evidenz widersprechen, dann kann man entweder das eine oder das andere verwerfen, oder überlegen, wie es doch passen könnte. Laut denken ist dabei auch erlaubt, finde ich.

„...dass der Begriff “Evidenz” nicht ganz so einfach als klar und selbstverständlich betrachtet werden kann.“

In der Tat kommt es ja auch vor, dass eigentlich für sicher geglaubte wissenschaftliche Erkenntnisse doch noch eingeholt werden, und neue Fakten oder Theorien auftauchen, in dessen Licht die Sache dann anders aussieht. Gerade wenn man einmal erfolgreiche Prinzipien auf nicht Untersuchtes extrapoliert, muss man dann auch öfter mit Überraschungen rechnen.

Ganz aktuell zu beobachten, wenn es z.B. um die Klimamodelle geht. Wir kennen jede Menge Fakten, aber doch zeigen sogar die eigenen Simulationen keine eindeutigen Ergebnisse, und die wirklich zu erwartende Klimaerwärmung bei gegebenen Treibhausgaskonzentrationen ist mit erheblicher Unsicherheit verbunden. Immerhin wird die Unsicherheit inzwischen kleiner, vor ein paar Jahren war sie noch größer.

Das echte Problem, das da auf uns zukommt, wird dadurch freilich nicht kleiner. Es kann eben milder kommen, oder noch viel schlimmer werden.



Kommentar vom 15.01.2023 16:53
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaftliche-erklaerungen-und-gott/#comment-82358

@Reichelt 12.01. 08:34

„Das alles löst keine Probleme, da sich so der Mensch von der eigenen Evolution abschneidet und sich zum Sklaven seiner technischen Produkte macht.“

Ich verstehe nicht ganz. Rufen sie einen Geistheiler, wenn ihre Heizung kaputt ist? Technische Probleme muss man wohl technisch lösen. Wir sind in diesem Sinne Sklaven der eigenen Technik.

„Wichtig ist deshalb, die Stärkung des Bewusstseins, dass der Mensch selbst ewig (also mit Gott wesenseins) ist...“

Gerne, das suche ich auch. Ich halte gerade unser Bewusstsein als einen Geistesraum, in den die Inhalte des korrespondierenden Gehirns nur abgebildet wird.

„...und seine Aufgabe darin besteht, sich von seiner Abhängigkeit von der Natur zu lösen, indem er sich seiner wahren Natur immer mehr bewusst wird. Alles andere führt in den Untergang.“

Ich denke mal, dass wir die Abhängigkeit von der Natur doch nur mit der richtigen Technik lösen können, und ich denke, das auch nur das die drohenden ökologischen Katastrophen abwenden kann. Dass wir die richtige Geisteshaltung dafür brauchen, bezweifle ich nicht unbedingt. Aber wir haben definitiv auch ein technisches Problem.

Was hier freilich hereinspielt, das ist, dass wir auch reichlich Abstriche beim praktiziertem Konsum machen können, und das genau das unsere ökölogischen Probleme wesentlich reduzieren und deren Lösung entscheidend beschleunigen kann.

Die ökonomischen Grausamkeiten, die wir einander antun, die sind allerdings in der Tat ein Faktum, wo eine mangelnde Geisteshaltung den eigenen Untergang zur Folge haben kann.



Kommentar vom 15.01.2023 16:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82357

@reutlinger 15.01. 14:24

„Die Frage ist, wie man gegen solche Irrlehren und solch irrationale Überzeugungen angehen kann.“

Die gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse immer wieder anzusprechen, ist nun fast das einzige, was wir tun können.

„Wie einsichtig und überzeugend sind die Gegenargumente oder Widerlegungen?“

Hier kann man etwa beim Klimawandel auch darauf setzen, dass es im Laufe der nächsten Jahre eben genau gemäß der wissenschaftlichen Prognosen immer wärmer und immer chaotischer wird, und dass auch die Genauigkeit der weiteren Prognosen besser wird.

Mehr fällt mir hier jedenfalls auch nicht ein. Solange wir vernünftige Mehrheiten haben, geht es ja auch noch. Wenn die dann die Maßnahmen gegen den Klimawandel tragen, dann läuft es ja. Auch wenn einige anders unterwegs sind.

„Ist Rationalität versus Irrationalität – oder auch Arationalität zwischen den beiden Polen – nicht auch ein wesentlicher Aspekt der Bewusstseinskultur?“

Klar gehört das dazu. Aber wie Kultur überhaupt ist auch Bewusstseinskultur vielfältig. Entsprechend gibt es hier jede Menge Varianten. Es scheint den Geisteswelten wichtiger zu sein, alles Mögliche auszuprobieren, als möglichst schnell eine optimal vernünftige Einstellung für alle herzustellen. Zumindest verhält sich der reale Mensch so, als wäre hier Vielfalt selbst ein Ziel.

Nicht ganz ausschließen lässt sich allerdings, dass etwa auch die Gelder von Konzernen, die mit fossilen Energieträgern ihr Geld verdienen, hier eine Rolle spielen. Wenn hier bei den religiösen Vereinen und anderswo mit entsprechenden Zuwendungen die Energiewende verzögert wird.

Jedes Jahr Verzögerung bringt am Ende mehr Treibhausklima, aber eben auch etliche Milliarden bzw. Billionen in die Kassen dieser Konzerne. Insbesondere, wenn die Vorräte von ÖL und Gas doch noch zur Neige gehen, bevor wir mit der Energiewende fertig sind, dann kommt nochmal ein riesiges Geschäft damit zustande. Der Peakoil ist ja nicht nur ein Katastrophenszenario, sondern auch die Option auf ein Jahrtausendgeschäft.



Kommentar vom 15.01.2023 15:02
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82354

@fauv 15.01. 13:18

„Er sagte mir , 3/4 aller Bohrungen, die mit der Hilfe von Wünschelruten gemacht werden, seien erfolgreich.“

Wenn es funktioniert, kann man es nutzen. Ich kenne auch eine Geistheilerin, und da gilt, finde ich auch, was funktioniert, kann auch schräg sein, wenn es dennoch hilfreich ist. Auch Placebos funktionieren nur, wenn man sie anwendet. Das stört vor allem die Pharmafirmen, einen Grund, auf den Placeboeffekt zu verzichten, den sehe ich nicht.

„...das gemeinsame Gebet in der Kirche, das erkenne ich als Meditation an.“

Warum auch nicht. Vor allem wer viel betet, in dem wird es Spuren hinterlassen. Weltoffenheit zu behalten, macht allerdings am Ende auch einen Unterschied. Ein Verfall in religiösen Wahnsinn ist nicht auszuschließen, wenn man sich die Welt so anschaut.

Gegen den Klimawandel zu beten, wird nur funktionieren können, wenn man konkret dafür betet, dass der Mensch die nötige Technik auf breiter Basis anwendet. Die physikalischen Eigenschaften der Treibhausgase werden voraussichtlich mit Beten nicht zu ändern sein. Höchstens kann man noch hoffen, dass die schlimmsten Unwetter an einem selbst vorbeiziehen. Die afrikanischen Medizinmänner schwören darauf, dass sie einen Beitrag zur Regulierung der lokalen Regenzeiten leisten. Aber die Gesamtatmosphäre des Planeten muss sich an die gültige Physik halten.



Kommentar vom 15.01.2023 13:02
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82351

@fauv 14.01. 18:09

„Der Mensch hat einen Wesenskern. Das zeigt sich im Temperament, in der Art zu sprechen, in der Körpersprache.“

So siehts wohl aus. Und jeder Mensch hat auch seine persönlichen Erfahrungen, die bilden auch eine wirksame Konstante.

„Was Sie Bewustseinskultur nennen , so meine ich , ist der Mut sich der Realität zu stellen.“

Einmal sicherlich vor allgemeiner Realität, die wissenschaftlich begründet feststellbar ist. Aber für jeden persönlich zählt auch wieder die eigene persönliche Erfahrungsrealität, die man nicht einfach ausklammern kann, wenn man sich der Realität stellen will.

@little Louis 15.01. 10:32

„Ist es also überwiegend “Feigheit”, dass man die monotheistischen “irrationalen Verschwörungsgläubigen” weltweit überwiegend in Ruhe lässt, die eher “weltlichen” (angeblichen) Esoteriker aber behandelt, als wären sie am Untergang des (wissenschaftlichen) Abendlandes schuldig?“

Entsprechend sind Esoteriker, die auf eigene Erfahrung aufbauen, durchaus konsequenter als die Anhänger von großen Kirchen, die einfach nur alten Gewohnheiten nachgehen.

„Oder hält man (insgeheim) die Esoteriker bezüglich des eigenen (wissenschaftstheoretischen) Weltbildes einfach für gefährlicher ?“

Die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen sind wohl auch für die Wissenschaft irritierend. Es ergeben sich ganz verschiedene Weltbilder, in einer bunten Vielfalt, wenn man die persönliche Erfahrung einbezieht. Wer die eine Realität sucht, den stört das einfach sehr. Wissenschaft tritt doch gerade an, allgemeinverbindliche Erkenntnisse zu gewinnen. Hier sind die ganz verschiedenen Erfahrungswelten der verschiedenen Menschen ein effektiver Spielverderber.

So erkläre ich mir, dass man simple Traditionen nur nebenbei kritisiert, aber überzeugte Esoteriker gerne man richtig bekämpft. Zumal die Traditionen nun mal altbekannt sind, das hat deutlich weniger Störpotenzial als neuartige esoterische Anwandlungen.

Wissenschaft ist für mich wichtig, die allgemeinen Erkenntnisse sind ein sehr wertvoller Erfahrungsschatz, da wo sie möglich sind. Aber man sollte hier nicht in Bereiche extrapolieren, die dann doch widerspenstig sind, und sich nicht allgemeingültig aufklären lassen. Besser mit Geduld auf neue Erkenntnisse warten, und diese nicht vorweg nehmen.

Der Esoteriker kann nichts dafür, wenn er persönliche Erfahrungen hat, die er nicht mehr ignorieren kann. Und er kann schon gar nichts dafür, wenn manch einer überhaupt keinerlei spirituelle Erfahrungen macht. Und daraus die Konsequenz zieht, dass es keine wirkliche Spiritualität geben kann.

Wovon man keine Ahnung hat, da sollte man sich vielleicht einfach eines Urteils enthalten? Was dann aber auch für Esoteriker gilt, in dem Sinne, dass wissenschaftliche Evidenz, da wo sie möglich ist, denn nun auch wirklich relevant ist.



Kommentar vom 15.01.2023 00:34
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/sym-badische-erkenntnis-identitaet-wird-nicht-mehr-konstruiert-sondern-inszeniert/#comment-135040

@Hauptartikel

„..,entstehen hier neue, auch reflektierte und spielerisch ironisierte Nationalstaats-Inszenierungen.“

In der Tat sieht man die nationale Perspektive nicht mehr so ernst. Ich meine dann auch, dass eine globale Identität dabei ist, sich auszubilden. Identität als Inzenierung ist ja auch immer eigentlich vielschichtig, man sieht sich gleichzeitig als Europäer, Deutscher, Kohlenpottkumpel und ist Fan vom BVB.

Es sieht auch so aus, dass die neuen Möglichkeiten, Text zu übersetzen, den internationalen Austausch über das Internet beflügeln könnten. Wenn man hier im Blog Dänen, Franzosen und Syrer hätte, die munter mitdiskutieren können, weil der Verlag hier eine automatische Übersetzungsfunktion in diesen Blog einbaut, dann wäre wohl auf die Dauer der Weg frei für eine nachhaltige Stärkung einer globalen Identität.

Jeder kann dann in seiner Sprache Beiträge verfassen, und jeder kann sich aussuchen, in welcher Sprache er den ganzen Blog lesen will. Die Übersetzungs-KI muss nur gut genug sein, dann läuft das alles automatisch.

Jetzt brauchen wir nur noch vernünftige Plattformen, die Facebook, Twitter und ähnliches ersetzen können. Und die Afrikaner brauchen mehr Strom und Datenrate, um auf Augenhöhe mitzumachen.



Kommentar vom 14.01.2023 15:38
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82333

@fauv 14.01. 15:09

„Viele Menschen wissen schon als Kinder was sie für einen Beruf wählen wollen. Viele Frauen wissen schon als Kinder, dass sie später einmal auch Kinder haben wollen.“

Spielt hier auch mal ein verinnerlichter Sozialdarwinismus eine Rolle? Finanzieller und reproduktiver Erfolg ist dann alles, was man erreichen kann. Und jede Ablenkung durch weiterführende Gedanken ist sinnlos, wenn das einzige Ziel eben nur die Weitergabe der eigenen Gene sein kann.

Eine Kapitulation angesichts gesellschaftlicher und globaler Probleme kommt jedenfalls gut mit einem Sozialdarwinismus zurecht. Egal was die Zukunft bringt, wie die Welt als ganze sich entwickelt, Hauptsache man ist dabei, mehr kann man für seine eigenen Gene ohnehin nicht tun.



Kommentar vom 14.01.2023 14:56
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82329

@Bewusstseinskultur für Lösungen

Recht zentral scheint mir dieser Spruch zu sein: „Ich will nicht mehr Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung sein.“

Das lebt sich einfach besser, und vor allem hat es eben die Lösung des Problems als Perspektive. Mensch reagiert positiv auf derart definierbare Ziele.

Damit verwandt ist ein religiöser Atheismus. Man glaubt in keinster Weise, dass wir Geisteswelten haben, die irgendwie mitspielen und uns helfen könnten, aber dennoch macht man sich einfach selber die Moral, die man für weiterführend wirksam einschätzt.

Einmal bietet sich hier die Biologie als Grundlage an, wie Mensch eben biologisch reagiert, zum anderen wie Mensch auf die Ökosysteme und die Weltökonomie einwirkt. Dann kann man gucken, welche Moral bzw. welche Aktionen wichtig sind, und als hilfreiche Einstellung taugen.

Ein kleines Problem stellt sich dann aber: Es gibt schlichtweg keine höhere Instanz, die danach guckt, dass man denn nun tatsächlich die eigenen Vorgaben auch dann beachtet, wenn es etwa dem eigenen persönlichem Umsatz schadet.

Da kann, schätze ich mal, nur der Respekt vor wirklichen Geisteswelten gegen helfen. Ein eigenes Bewusstsein, dass isoliert von Welt und Geisteswelt waltet, hat dieses Element grundsätzlich nicht.

Nun gut, wer keine Geisteswelten kennt, der muss denn nun ohne diese leben, da kann niemand was dran ändern. Dann besser wenigstens einen religiösen Atheismus.

So manche religiös Orientierte sind noch viel schlimmer, und auch kaum belehrbar. Die sehen zwar Geisteswelten, aber ziehen ungute Konsequenzen, und drehen sich nur um sich selbst. Und verstehen oft nicht die unvermeidliche Vielfalt, in der sie nur eine Variante sind.

Eine Verständigung auf eine gemeinsame Moral ist aber auch hier durchaus möglich, insbesondere wenn es um globale Probleme und deren Lösung geht. Die Lösungen sind dann sogar dieselben, auf die man als religiöser Atheist stößt. Die liegen dann in der Natur der globalen Probleme wie auch in der Natur des realen Menschen, wenn auch um eine gewisse geistige Dimension reicher.

Und mit der Perspektive einer wirklichen Unterstützung durch Geisteswelten, zumindest soweit wie die Geisteswelten sich an der Lösung recht irdischer Probleme beteiligen mögen.

Beachtlich und perspektivisch sind hier aber die konkreten gemeinsamen Ziele, die sich aus der Lösung derselben Probleme ergeben.



Kommentar vom 13.01.2023 13:24
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/cdu-nuertingen-neujahrsrede-antisemitismus-deutschland-israel-und-wasserkrise/#comment-134970

@Michael 12.01. 22:50

„….Arche-Regionen auch auf anderen Kontinenten in ihrer Entwicklung stärker zu fördern (v.a. durch Bildung und Erneuerbare Energien), dann würden wir nicht nur der von Ihnen befürchteten Massenflucht entgegenwirken,…“

Die Konzentration der Weltwirtschaft auf einzelne Regionen ist Realität, aber keinesfalls optimal. Ob es jetzt halbe Kontinente sind, oder einzelne Länder. Es sollte eben nicht jeder versuchen, möglichst viel Wirtschaft und Arbeit an sich zu ziehen, während andere leer ausgehen und nur zusehen können.

Wo es anders nicht geht, da müssen wir damit leben. Äthiopien kann nun mal keine eigene Autoindustrie organisieren. Aber das was lokal möglich ist, dass sollte gefördert werden, auch von uns.

Bildung und Erneuerbare Energien sind auf jeden Fall schon mal die technische Grundlage dafür, hier eben alles selbst zu produzieren, was geht, und auch das eine oder andere auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

Die politischen und gesellschaftlichen Hindernisse sind hier durchaus erheblich. Clanmentalität oder Islamismus sind hier im Hintergrund bremsend, aber auch Einnahmen aus Rohstoffexporten. Insgesamt haben wir hier eben politische Verhältnisse, in denen die Regierenden wenig zur Lösung der Probleme beitragen, sondern sich nur um sich selbst und den eigenen Clan kümmern.

Irgendwie müssen wir hier zu Lösungen kommen, das wäre mindestens genauso wichtig wie eine effektive Begrenzung des Klimawandels.

Innerhalb der EU versucht man dieses ja durchaus, und man versucht wirtschaftlich schwache Regionen zu fördern. Aber auch da geht wohl mehr. Insbesondere könnte auch eine übermäßige Wirtschaftsförderung in den starken Regionen Teil des Problems sein. Die ohnehin günstigen Standorte, insbesondere zur Mitte der EU hin, die haben das meiste Geld, sich selber zu fördern und sind damit in der Lage, das Ungleichgewicht weiter zu verschärfen.

Die aktuelle Wohnungsnot in Deutschland ist dann sogar noch eine erhebliche Nebenwirkung einer übermäßig florierenden Wirtschaft, die uns selbst schadet, zumindest Mietern und Wohnungssuchenden. Vermieter und Besitzer von Bauerwartungsland verdienen freilich daran, und machen Profite ohne Ende.



Kommentar vom 12.01.2023 13:19
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82246

@Sozialdarwinismus und Bewusstseinskultur

Fit sein im Sinne der Evolution bedeutet nicht unbedingt stark sein. Fit heißt ja auch passend, entsprechend hat jemand, der Ärger mit Artgenossen effektiv vermeiden kann, weit bessere Karten als jemand, der sich ständig rumprügeln muss.

Aber genauso wichtig ist, dass eigentlich weniger die Individuen ums Überleben konkurrieren, als dass sich der Genpool der ganzen Art weiterentwickelt. So werden eben über die Selektion einerseits fehlerhafte Genvarianten immer wieder aussortiert und im Genpool seltener wie auch vorteilhaftere Varianten gefördert und damit häufiger. Allerdings kommt es auch immer wieder auf Vielfalt an, wenn sich die Lebensbedingungen ändern, insbesondere wenn neue Krankheiten auftauchen.

Dann zählt eben die Vielfalt des Genpools, weniger die spezielle Leistungsfähigkeit einzelner Individuen.

Das ist mit der Evolution von Kultur durchaus ähnlich. Hier evolviert das persönliche Bewusstsein innerhalb einer sich wandelnden Kultur. Vielfalt auf allen Ebenen ist hier förderlich. Was am Ende der Einzelne erkennt und zu gestalten lernt, dass kann nicht nur ein neues Geschäftsmodell sein, sondern auch ein neuer Weg, Leben und Kultur zu gestalten, zu diversifizieren und zu konkretisieren.

Das Leben ist offenbar dabei, nicht nur biologisch, sondern auch kulturell ganz persönlich alles mögliche auszuprobieren, um dann im Krisenfall mehr Möglichkeiten zu haben, zu bestehen und zu überleben.

Im Prinzip geht das auch über die Artgrenzen hinaus. Das Leben insgesamt auf dem ganzen Planeten scheint gut für sich zu sorgen, und wir als Individuum haben durchaus auch Kontakt mit einem allgemeinen Leben. Nicht nur als Teilhabe am ganzen Ökosystem des Planeten, sondern womöglich auch im eigenen Bewusstsein eine geistige Teilhabe an einer allgemeinen Geisteswelt. Aber auch gerade hier nicht in maximaler Performance, sondern in maximaler Vielfalt.

Wer es schwer hat im Leben, und nah dran ist, vorzeitig zu versterben, der kann dennoch ein Stück Vielfalt vererben, und damit nicht nur biologisch, sondern auch kulturell seinen Beitrag leisten. Entsprechend lohnt es sich, sich gegenseitig zu unterstützen. Als eine Investition in Vielfalt.

Die, die die Vielfalt nicht mögen, die mögen meistens auch keine wirksame Sozialpolitik.



Kommentar vom 11.01.2023 13:42
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82174

@Holzherr 11.01. 23:22

„Produkte müssen nicht langlebig sein, sondern umweltneutral/ohne Beeinträchtigung der Umwelt.“

Die Produkte müssen aber auch bezahlbar bleiben. Und das betrifft nicht nur das Geld, auch unsere Arbeitszeit ist begrenzt. Die Ökonomie begrenzt das Leistbare. Wenn wir z.B. unsere Autos zu teuer herstellen, dann müssen einige Kunden da aussteigen, weil sie es sich nicht mehr leisten können. Damit einher geht, dass auch nicht genug Arbeitskräfte vorhanden wären, um noch jedem sein eigenes Auto zu bauen.

„Der zugehörige Wandel ist möglich ohne die Umwelt zu belasten.“

Möglich ja, aber man muss es auch richtig machen. Wir können etwa nicht einfach die Hälfte der landwirtschaftlichen Produktion zu Energiezwecken verwenden, weil wir dann nicht mehr genug zu essen haben. Die natürlichen Kreisläufe sind Kreisläufe, haben aber ihre Grenzen.

Richtig ist es aber, zu gucken, was wir wie so herstellen können, dass es eine Kreislaufwirtschaft wird. Aber so manches Produkt passt da dann einfach nicht mehr gut rein. Wenn die Autos teurer werden, dann können wir auf der einen Seite einfach kleinere Autos bauen, und gleichzeitig überall die Radwege gut ausbauen. Wer dann die meisten Wege dann nicht mehr mit dem Auto macht, der braucht kein eigenes mehr, und kann sich per Carsharing eines leihen, wenn er doch mal eins braucht.

Das spart nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Straßen und Parkplätze und natürlich jede Menge Energie. Und macht dann gesamtökonomisch gesehen viel Platz an Geld und Arbeitszeit, um die Energiewende fertig zu machen. Und so können bei Bedarf auch noch die Arbeitszeiten reduziert werden.



Kommentar vom 10.01.2023 17:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82153

@Realo 10.01. 15:22

„Die Devisen die von der Auto- Chemieindustrie, …. im Ausland erwirtschaftet werden, ermöglichten unsern „Wohlstand“.“

Es geht mir nur darum, dass wir keinen Außenhandelsüberschuss brauchen. Eine ausgeglichene Handelsbilanz dürfte reichen. Und es geht mir darum, dass es viele Menschen gibt, die zuviel arbeiten, ohne dass sie das Geld wirklich vernünftig ausgeben könnten. Außerdem belastet unserer Außenhandelsüberschuss unsere Partner in der EU, so dass hier schon reichlich Ausgleichszahlungen zu Gunsten der ärmeren Regionen in der EU nötig werden. Besser wir lassen denen doch mehr Arbeit.

Dann haben wir wahlweise weniger Stress, oder wir investieren die freigewordenen Arbeitsstunden in eine schnellere Energiewende.

Klar ist aber auch, dass es manchen gibt, der durchaus mehr Konsum will. Der kann aber auch dann weiter mehr als 40 Stunden arbeiten, wenn die meisten das nicht mehr tun, und müsste sich an einer Aktion für weniger Arbeit nicht selber beteiligen.



Kommentar vom 10.01.2023 13:08
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82144

@Apostata 09.01. 11:33

„Die Privatkapitalisten werden soll langlebige Geräte kaum herstelle. Das müssten die Staatskapitalisten übernehmen,…“

Auch eine Variante. Staatsfirmen sind öfter weniger effizient, aber wenn sie eben wirklich Langlebiges herstellen, dann wird man trotzdem bei denen einkaufen können.

Es gibt ja auch noch freie Software, die gibt es sogar kostenlos, und doch taugt sie stellenweise mehr, als was manche Konzerne so anbieten. Auch in der Bereitschaft von vielen Menschen, einfach ehrenamtlich sehr aktiv zu werden, ist ein großes Potential für Langlebiges.

„Was wenn das Moorsche Gesetz (Verdoppelung der Speicherdichte alle 18 Monate) eines Tages nicht mehr gilt?“

Sind wir denn da nicht schon fast angekommen?

@Quentmeier 10.01. 12:17

„Nur Privatkapitalisten treiben Wirtschaft und Innovation und sorgen für die rasche Umsetzung neuer Ideen, Erfindungen und Technologien.“

So weit so gut, aber was die eben nicht herstellen, weil es für sich gewinnmäßig suboptimal ist, dass fehlt teilweise gewaltig. Etwa auch was Medikamente betrifft. Hier wäre es sehr sinnvoll, wenn der Staat hier aktiv wird, und eben die weniger profitablen aber dennoch dringend benötigten Medikamente entwickeln lässt.

„Der technische Fortschritt macht es möglich, moderne technische Geräte mit weniger Energie- und Rohstoff-Verbrauch herzustellen und gleichzeitig so verbessern, dass beim Betrieb deutlich weniger Energie verbraucht wird.“

Sehr wohl wahr, manchmal macht es tatsächlich Sinn, ein noch funktionierendes Gerät zu ersetzen, einfach weil der Energieverbrauch von neuer Technik viel niedriger ist. Das ist hier auch zu berücksichtigen. Das gilt aber eben keinesfalls für alles, es gibt genug Produkte, wo dies keine besondere Rolle spielt. Etwa bei Kleidung. Und genau da ist viel Potential für Innovation in Richtung Langlebigkeit., wo die Privatkapitalisten sich in der Regel mangelhaft engagieren. Es geht ja auch niemand darum, den Privatkapitalismus abzuschaffen, es geht darum, in zu ergänzen.



Kommentar vom 10.01.2023 00:30
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82131

@Holzherr 09.01. 23:30

„Es wird Blöcke der Glückseligen geben und Blöcke der Verdammten.“

Haben wir doch schon längst. Und doch schaffen einige Länder es, wirtschaftlich auf die Beine zu kommen. Vielleicht wird auch das gemeinsame Problem dann doch auch diese Armut helfen zu überwinden. Wenn wegen des Klimawandels lokal das Wasser knapper wird, dann muss das kein so großes Problem sein. Hauptsache es reicht für die Haushalte, Landwirtschaftliche Produkte kann man gut transportieren.

Die politische und wirtschaftliche Situation in den betroffenen Regionen ist entscheidend, ob man da gut leben kann. Der Klimawandel kann mit mehr Gemeinsinn wohl ganz gut bewältigt werden, schätze ich mal. Das kommt jetzt aber auch drauf an, wie heiß es denn nun wirklich noch wird. Einmal kommt es darauf an, wie schnell wir die Energiewende hinbekommen, aber auch darauf, wie die Atmosphäre wirklich reagiert, und welche Rückkopplungen und Kipppunkte konkret aktiviert werden.

@Paul Stefan 09.01. 23:33

„Auf die Beiträge hier im Blogforum haben Sie Einfluss. Wenn jeder meint, er habe keinen Einfluss, passiert gar nichts.“

Es gibt auch sowas, was ich den Mikrokulturprozess nennen würde. Die ganzen Details der weltweiten Kommunikation verteilen sich letztlich auf jedes Gespräch, dass überall auf der Welt geführt wird. Insbesondere wenn hier neue Erkenntnisse besprochen werden, dann entscheidet sich vor allem dann etwas, wenn der Mensch für sich nachdenkt, und Neuigkeiten realisiert. Gute Argumente breiten sich letztlich in diesem Mikrokulturprozess aus, und können die ganze Menschheit infizieren.

Der Memtransfer ist nun mal 1000 mal schneller als der Gentranfer. Entsprechend sehe ich nicht schwarz. Unverhofft kommt oft, wenn man sieht, dass man wirklich muss, dann geht am Ende sehr viel mehr. So kam dann etwa mitten im Reich des Bösen ein Gorbatschow daher, und hat eine neue Ära eingeleutet.



Kommentar vom 09.01.2023 12:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82103

@Stephan 09.01. 11:50

„Was ich meinte, ist die “soziale Natur” des Menschen, sich immer mit anderen zu vergleichen, immer mehr – oder zumindest nicht weniger als die Nachbarn zu besitzen.“

Das geht anders, und das macht auch nicht jeder. Aber was soll man machen, wenn alle die Geräte so bauen, dass sie nicht lange halten.

„Die Anreize müssten anders sein, sowohl für die Konsumenten als auch für die Produzenten.“

Einfach mal die gesetzlich vorgeschriebene Garantiezeit auf 5 bis 10 Jahre festsetzen? Etwa für Kleidung oder elektronische Geräte aller Art. Und wenn auch viele trotzdem jedes Jahr das neueste Smartphone haben wollen, dann macht das gar nichts, wenn die Altgeräte auf dem Gebrauchtwarenmarkt landen. Nicht nur im Inland, auch in Südamerika oder Afrika kann man Smartphones gut gebrauchen, und man würde sich über ein entsprechend großes Gebrauchtwarenangebot sehr freuen.

Nebenbei nutze ich auch noch teilweise sehr alte Technik. Ein kleiner Computermonitor ist schon 20 Jahre alt, der andere größere 12 Jahre, und der Fernsehflachbildschirm bringe es auch schon auf 8 Jahre. Irgendwie habe ich da Glück gehabt, aber auch Markenqualität gekauft. Und mein Uralthandy habe ich mal schon gebraucht für 5 € gekauft, und das läuft jetzt auch schon über 10 Jahre. Damit kann man zwar nur Telefonieren, aber mehr brauche ich unterwegs auch kaum. Smartphones spionieren einen wohl auch ganz schön aus, und billig ist das auch nicht. Aber vor allem brauche ich derzeit noch kein Smartphone.

Nur wenn man auf den Computer verzichten kann, wenn man sich ein Smartphone zulegt, dann spart das sogar nicht nur Geld, sondern auch einiges an Strom.



Kommentar vom 09.01.2023 00:14
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27428

@Holzherr 08.01. 22:56

„Der immer schnellere Wechsel zu Elektroautos gefährdet sogar die deutschen Autohersteller,…“

Ja müssen wir denn einen ewigen Außenhandelsüberschuss haben? Wenn die Autofirmen deutlich weniger verkaufen können, dann werden doch da genau die Arbeitskräfte frei, die uns jetzt fehlen. Die könnten dann auch die PV-Module und die Windräder aufstellen, die wir uns vorgenommen haben. Und es würde auch den Bedarf an weiteren Zuwanderern reduzieren.

Ich weis, dass das ein Frevel ist. Seit 70 Jahren gilt es als das wichtigste überhaupt, so viele Arbeitsplätze wie irgend möglich zu schaffen. Die meiste Zeit war das zwar keine ganz schlechte Idee, aber ich meine, dass das längst keinen Sinn mehr macht.

Der Stress, den die Menschen aktuell haben, ist wohl schon erheblich. Und auch wenn ein Teil von dieser Belastung gar nicht von mehr Arbeit her kommt, sondern durch die Digitalisierung verursacht ist, macht es dennoch Sinn, weniger Wochenstunden zu arbeiten. Um den Stress dann eben zu reduzieren, egal wo er jetzt im einzelnen herkommt.

In einer Situation mit überall fehlenden Arbeitskräften wird das aber wohl schwierig sein. Da kommt doch eine Aufgabe des Ziels, unbedingt weiter so hohe Außenhandelsüberschüsse wie möglich zu erwirtschaften, gerade recht.

Klar müssen wir auf die Dauer gucken, dass wir nicht in ein Außenhandelsdefizit abrutschen. Und Massenarbeitslosigkeit soll auch nicht ausbrechen. Aber ganz aktuell sehe ich einen guten Spielraum nach unten, der gleich mehrere Probleme lösen kann.



Kommentar vom 08.01.2023 17:22
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/cdu-nuertingen-neujahrsrede-antisemitismus-deutschland-israel-und-wasserkrise/#comment-134723

@Hauptartikel

„Ich wünsche mir, ich bitte Euch, dass Baden-Württemberg zu den Arche-Regionen zählen wird, in denen Einheimische, Zugewanderte und Aufgenommene gemeinsam überleben werden.“

Ich wünsch mir, das es NRW auch gut geht. Ich kann mich schwer damit abfinden, den ganzen nahen Osten schlichtweg abzuschreiben, und die Menschen alle hier aufzunehmen. Wenn wir vor Ort demokratischere Verhältnisse, eine funktionierende erneuerbare Stromversorgung und Entsalzungsanlagen für die Wasserversorgung der Haushalte hinbekommen, dann müsste man da auch den Klimawandel vernünftig überleben können. Israel macht es wohl vor, wie man auch in der Wüste gut leben kann.

Es ist nicht so wichtig, dass man da selber hinreichend Nahrungsmittel anbauen kann, viel wichtiger wäre es, alles andere des täglichen Bedarf selber erarbeiten zu können. Dann kann man auch problemlos Nahrungsmittel importieren. Hier zählt vor allem die Weltproduktion, und die passt sich mit steigenden Preisen auch weltweit noch um einiges an. Gerade in Afrika ist noch ganz viel Luft für sehr viel mehr landwirtschaftliche Erträge.

Wollen wir wirklich 5, 10 oder 20 Millionen Menschen hier in Deutschland noch aufnehmen? Und was passiert dann mit den zurückbleibenden 500 Millionen Menschen?

Auf den Arbeitskräftemangel können wir sehr gut auch mit weniger Konsum antworten, etwa wenn wir sehr viel mehr Stadtverkehr per Fahrrad erledigen oder im Gesundheitssystem mal die vielen unnötigen Medikamente und Operationen einfach weglassen würden.

Wenn man jetzt Mietshausbesitzer ist, oder in Bauerwartungsland investiert hat, dann verdient man kräftig an Zuwanderung, hierfür gibt es kein Limit. Aber für Mieter mit geringem Einkommen gibt es Grenzen, womit man noch vernünftig leben kann. Zumal ein durch Zuwanderung ausgelöster Bauboom den Arbeitskräftezuwachs wieder auffressen kann.

So oder so, die nun mal vorhandenen Migranten zu fördern und zu integrieren, da bin ich voll mit dabei. Das kommt unserer gesamten Gesellschaft sehr entgegen, vor allem gerade den unteren Schichten, wenn unsere Zuwanderer dann z.B. durch besserer Deutschkenntnisse nicht mehr alle im Niedriglohnsektor arbeiten müssen.

Ich weiß aber nicht, wie groß die Not vor Ort im nahen Osten noch wird. Ist sie groß genung, dann zählt auch eine gewisse Unpässlichkeit bei uns dann weniger. Umso wichtiger wäre es aber, die Lage vor Ort zu verbessern.



Kommentar vom 08.01.2023 13:58
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-82026

@Schoppe 08.01. 12:32

„Ich finde beim Thema Klima immer wieder Verhalten und Einstellungen wieder die mich stark an Abhängigkeitserkrankte und deren mindset erinnern.“

Die Gier ist hier wohl wesentlich. An sich ist es sinnvoll, nach Erfolg und Ansehen zu streben, aber man übersieht schlichtweg, dass man über das Ziel hinaus geraten ist.

So sind eben auch moderater Alkoholkonsum durchaus positiv wirksam, und auch wenn man sich gerne mal trifft, und um Geld spielt, ist das kein Problem. Nur wenn sich alles um Alkohol oder Glücksspiel dreht, wirds pathologisch. Das scheint mir mit Geschäftigkeit, Geldvermehrung und Bruttoinlandsprodukt längst eingetreten zu sein.

Es betrifft auch nicht nur Einzelne, es ist Teil der aktuellen Kultur. Schon in den Schulen wird dieses Suchtverhalten von den Schülern gefordert, an der Uni fortgesetzt, und im Arbeitsleben dann weiter durchgezogen. Wer sich dagegen wehren will, der muss echt gucken, dass er nicht ausgegrenzt wird.



Kommentar vom 07.01.2023 01:12
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-81909

@Stephan 06.01. 23:56

„Wer sind denn jetzt bitte “die einschlägigen(!) destruktiven Kirchen”?“

Upps, ich dachte hier an Evangelikale, Zeugen Jehovas, Islamistische Gruppierungen wie auch die russisch-orthodoxe Kirche. In Teilen vielleicht noch die katholische Kirche. Bei den Evangelen mag ich auch nicht mitmachen, aber die meinte ich jetzt nicht. Und ich meinte hier auch die Vereine als ganzes, viele in den Kirchen Mitwirkende mögen besser sein als ihre Vereine als Organisation.

„Nein, die Umweltzerstörung geht schon aufs Konto der Moderne mit ihren Heilsversprechen, unter anderem getrieben durch Technologie, Wissenschaft und Kapitalismus: Den Dreck, den man heute durch die Schornsteine ausstößt, dürfen zukünftige Generationen ausbaden; das ist doch genial!“

Ich muss ja sagen, so grün wie ich wohl bin, erfreue ich mich doch an gewissem Wohlstand. Wir sind aber auch teilweise wirklich übers Ziel hinaus. Und ich bin mir gleichzeitig sicher, dass wir die Probleme in den Griff bekommen können, aber es wird Zeit.



Kommentar vom 07.01.2023 00:43
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-81905

@Quentmeier 06.01. 22:47

„Leider neigen zu viele Deutsche zu Hysterie und irrationalen Reaktionen, aber so schnell geht die Welt doch nicht unter. Und wenn es tatsächlich noch wesentlich härter kommen sollte, dann gibt es nur zwei Dinge: 1. Anpacken; 2. Noch mehr auf Wissenschaft und Technik setzen!“

Weltuntergang ist wohl nicht so akut. Aber worauf wollen Sie warten? Es gibt genug Anlass, jetzt schon ordentlich in Klimaschutz zu investieren.

„Der jährliche Flug in den Urlaub, das Eigenheim, das Fleisch und die eigenen Kinder sind neuerdings alles “Klimakiller”, für die man sich zu schämen hat…“

Naja, ist alles wirklich klimawirksam, das ist reine Physik, für die keiner was kann. Jetzt ist nur die Frage, was wir wirklich einsparen wollen. Man will ja auch noch leben.

Urlaub habe ich immer am liebsten mit Fahrrad und Zelt gemacht, wenn auch eher, weil es so schön billig ist. Wohnungsmäßig wäre ich im Durchschnitt, Fleisch esse ich sehr gerne, und zu Kindern bin ich leider nie gekommen. Ich meine auch, wir sollten uns nicht verrückt machen lassen, und selber entscheiden, wie wir leben wollen.

Dennoch finde ich es eine gute Idee, das auch der Einzelne guckt, wo er Treibhausgase einsparen kann, und nicht alles dem Staat überlassen wird, was jetzt unternommen wird. Auf der einen Seite spart das meistens auch Geld und damit Arbeitszeit, die auf der anderen Seite wiederum in mehr Klimaschutz investiert werden kann.

Es kann auch jeder gucken, dass er im Stadtverkehr mehr das Fahrrad nutzt. Vielen ist das aber zu gefährlich, mit einer gewissen Berechtigung. Hier muss der Staat sich bewegen, und endlich in den Städten vernünftige Radwege bauen. Das hängt hier auch vor allem an der Rücksicht auf die Autoindustrie, dass da bisher so wenig passiert ist. Das muss jetzt wirklich nicht sein. Wenn der selbe Staat dann meint, dass Fleisch viel teurer sein muss, dann wurmt mich das auch ziemlich. Vor allem weil es hinterher nur die trifft, die sowieso schon wenig Geld haben.

Gegen Bioanbau und artgerechtere Tierhaltung habe ich eigentlich wenig, das verbessert ja auch deutlich die Qualität. Dann kann ich auch weniger Fleisch essen, wenn alles mehr Geschmack hat.

Und die Weltbevölkerung? Die schrumpft bei uns ja sowieso. Wenn wir hier einfach noch 30 Jahre nichts dagegen unternehmen, dann wird uns das ja schon reichen, dass hier eine grundlegende ökologische Entspannung eintritt. Keiner muss sich hier schämen, einfach die Menschen lassen, eben zu wenige Kinder zu kriegen, das reicht doch schon.

Anderen Ländern gehts genau so, eigentlich fehlt hier nur noch Afrika. Aber die haben sogar noch Platz, jedenfalls mehr als wir in Mitteleuropa. Wenn wir Afrika helfen, die Armut zu überwinden, dann würden die letztlich auch nicht mehr soviele Kinder in die Welt setzen. Hat da einer was dagegen?

„Natürlich muss der Kapitalismus eingehegt werden durch Gesetze, Regeln, Tarifverträge, Arbeits- und Umweltschutz etc.,

Wer fordert hier denn mehr?

„aber kein sozialistisches System wird die zahlreichen Krisen auch nur ansatzweise lösen können.“

Ich wüsste jetzt auch aktuell kein konkretes sozialistisches Modell, das irgendwer konkret fordert.



Kommentar vom 06.01.2023 16:39
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/bewusstseinskultur/#comment-81875

@Petra Müller 06.01. 15:09

„Weil heute wieder tendenziös Ängste vor der “Klimakatastrophe” geschürt werden, nur eben in die andere Richtung. Selbst die 1,5 Grad sind identisch, nur diesmal angeblich nach oben statt nach unten.“

Naja, damals waren es ein paar schon eher kuriose Einzelmeinungen, wo einzelne Wissenschaftler recht ohne viel Verstand aktuelle Temperaturentwicklungen unsinnig extrapoliert haben. Heute haben wir tägliche Meldungen in den Medien, und die zu erwartende Klimaerwärmung ist auch entsprechend wissenschaftlich solide belegt.

Es ist eigentlich längst keine Frage mehr, dass wir alles unternehmen müssen, was das Problem löst. Und Metzingers Kirchenkritik hat schon eine Basis. Es gibt eben reichlich Kirchen, die tatsächlich auch das Klimaproblem ignorieren. Wie es auch jede Menge Konzerne gibt, die eben ihr Geld mit fossiler Technik verdienen, wie es auch Politiker gibt, die Wachstum in allen Bereichen weiterhin anstreben.

Als oberstes Prinzip ist immer noch das Wachstum aktuell, selbst bei den Grünen, da kommt dann der Klimaschutz wenigstens auf Platz 2. Immerhin.

Ich finde nebenbei, dass es nicht nur dem Klimaschutz sehr entgegen käme, wenn wir unseren Konsum mal intensiv ausmisten würden. Es würde auch uns selber ein besseres und stressfreieres Leben mit mehr Freizeit bringen. Mit weniger Anlass, die Menschen in den ärmeren Ländern über den Tisch zu ziehen.

Die Idee, hier auf einen grundlegenden Bewusstseinswandel zu kommen, die ist sicherlich nicht nur die Idee von Metzinger. Insbesondere wäre es ungemein praktisch, wenn man schon mal viele Menschen dazu bringen könnte, sich von den einschlägigen destruktiven Kirchen zu distanzieren. Die richten nicht nur Klimaschäden an, die motivieren auch Kriege und Bürgerkriege, bevormunden die Menschen und verhindern zuweilen sogar eine echte, brauchbare und spirituell vernünftige Einstellung.

Wir sollten uns selber auf die Suche machen, nach wirklichen Geisteswelten, aber uns auch dabei an der Wirklichkeit orientieren, weniger an Mythen, und schon gar nicht an Kirchen und politischen Akteuren, die Geschäfte vor jede Vernunft stellen.

Es gibt allerdings durchaus eine simple spirituelle Überlegung: Wenn wir es mit echten organisierten Geisteswelten zu tun haben, dann können wir auch die persönliche Beziehungen dazu ganz wesentlich verbessern, wenn wir diesen wunderbaren Planeten nicht zerstören, sondern erhalten und im weiteren sogar auch zu einem Paradiesgarten machen. Wer sich entsprechend verhält, kann wohl auch mit geistiger Unterstützung rechnen. Immerhin das, auch wenn sich die Mehrheit noch ignorant verhält.

Entsprechend kann sich hier eine Beziehung mit dem möglicherweise auch geistigen Kosmos aufbauen, die für sich schon lebenswert sein kann. Und ich persönlich denke, dass der Mensch genau dafür gemacht ist. Nicht dafür, alles platt zu nutzen, sondern so zu wirtschaften, dass es der ganzen Welt gut dabei geht.

Der simple Spruch, „Ich will nicht Teil des Problems sein, sondern ich will Teil der Lösung sein.“ kann spirituell die Perspektive haben, eine gewisse geistige Harmonie zu finden. Eine wirkliche Richtung gibt man so dem eigenen Leben auf jeden Fall, das funktioniert sogar dann, wenn man dabei gar keine Geisteswelten findet.



Kommentar vom 06.01.2023 13:37
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27415

@Holzherr 06.01. 07:22

„Die Produktion von Wasserstoff im Ausland verspricht sehr viel billigeren Wasserstoff als wenn er zuhause produziert wird.“

Am effektivsten bleibt es aber, den Strom direkt zu nutzen. Wenn von vorn herein das meiste gleich in Wasserstoff verwandelt werden muss, dann sieht die Bilanz nicht so gut aus. Wenn man an günstigen Standorten auch lokal viel Strom direkt nutzen kann, dann wird dort auch der in Wasserstoff verwandelte Teil des Stroms günstiger. Etwa in Nord- und Westafrika, wo auch viel Sonne scheint, aber auch eine Menge Menschen wohnen, die auch eine Stromversorgung brauchen. Oder eben am europäischem Mittelmeer, wo man einen guten Teil der Überschüsse noch per Hochspannungsleitung weiter verkaufen kann.

Zumal ja auch der Transport von Wasserstoff per Schiff wohl recht teuer werden kann.

Ich schätze mal, dass wir alles machen werden. Also Wasserstoff aus Namibia und anderen unbewohnten Wüstengegenden, aber auch aus Nord- und Westafrika, und jede Menge PV am europäischem Mittelmeer kombiniert mit Stromleitungen innerhalb der EU von Süd nach Nord und zurück. Vielleicht auch noch Wasserstoffpipelines von Nordafrika bis Nordeuropa.

„Für Putin gibt es nicht die Option Saddam Husseins, unabhängig vom Ausgang seiner aussenpolitischen Abenteuer am Ruder zu bleiben.“

Zu hoffen wär das ja. Ich weis es nicht. Noch hat Putin soviel Zuspruch, dass er nicht viel Gewalt braucht. Wie weit würde er gehen, wenn er sich nur noch mit massiver Gewalt halten kann?

Nachdem wir Kuwait zurückerobert hatten, hatten wir die Schiiten ermuntert, einen Aufstand gegen Saddam zu machen. In der Hoffnung, dass die westliche Koalition helfen würden, machten die das sogar. Nur die Hilfe kam nicht, und der hilflose Aufstand wurde recht blutig niedergeschlagen.

Heute, 30 Jahre später, ist da immer noch Bürgerkrieg. Sowas wünsche ich den Russen nicht. Eine Außenpolitik mit solchen Ergebnissen finde ich nicht gut.



Kommentar vom 06.01.2023 00:43
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81822

@Philipp 05.01. 17:50

„Hier erfolgt also eine “Codierung” über die Zeit bzw. über bestimmte Frequenzen oder Perioden, bei denen besonders die langsamen Frequenzen einen wichtigen “Takt” für Bewusstsein vorgeben müssen.“

Das sind sehr interessante Beobachtungen. Das hört sich ein wenig an wie eine Art großes Orchester, dass wiederum sehr empfindlich sein kann. Bewusstsein in Aktion ist ja auch recht flüchtig, so müssen etwa Schulkinder erst lernen, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Oder man muss sich beim Kochen sicherheitshalber eine Küchenuhr stellen, um nicht den Moment zu verpassen, wenn die Kartoffeln gar sind. Oder man vergisst wieder, was man jemandem eigentlich noch sagen wollte.



Kommentar vom 06.01.2023 00:25
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27410

@Holzherr 05.01. 13:49 / 14:11

„Die wirtschaftliche Lage Russland könnte sich massiv verschlechtern. Wenn, dann sind mehr Russen bereit, etwas gegen Putin zu unternehmen.“

Ich wünsch den Russen keinen Bürgerkrieg, auch wenn sie sich so haben manipulieren lassen. Ich fürchte auch, dass es die Kriegssituation eher verschärfen wird, wenn Putin innenpolitisch unter Druck gerät.

„Namibia ist grösstenteils eine Wüste. Solarpanel und Windturbinen stören dort niemanden. Ganz anders in Europa.“

Das ist natürlich ein Argument. Und wenn viele andere Wüstenstaaten ähnliches machen, dann haben wir auch keine Abhängigkeit von einzelnen Ländern. Ich persönlich würde aber lieber mit mehr PV-Modulen und Windrändern im eigenen Land leben, als stattdessen höhere Energiekosten zu haben. Aber das ist sicher auch Geschmacksache, und eine Frage des Geldbeutels.



Kommentar vom 05.01.2023 14:56
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81812

@reutlinger 05.01. 10:43

„Aber es ist nicht zulässig, dass Gläubige andern Menschen ihren Willen aufdrängen und Lebensvorschriften für eine ganze Gesellschaft bestimmen.“

In der Tat kann ich dem nur zustimmen. Wenn Mehrheiten derart übergriffig werden, dann kommt auch eine Demokratie an ihre Grenzen. Das zeigen ja die Probleme nach dem arabischen Frühling, genauso wie das Unwesen der von Trump eingesetzten höchsten Richter. Entsprechend können religiös übergriffige Regierungen dann im Bürgerkrieg enden.

„Erst dadurch werden Glaubensinhalte zur Kultur.“

Das kann man jetzt nicht sagen. Kultur geht über aktuelle Gesetze weit hinaus. Auch religiöse Minderheiten sind Kulturbestandteil, genauso wie Atheisten und Naturalisten zum aktuellen kulturellem Leben gehören, auch da, wo Gläubige in der Mehrheit sind.

Ich selber bin zwar durchaus auch spirituell orientiert, im Falle der Sexualmoral fällt mir aber auch nur Einvernehmlichkeit und eine gewisse Haftung für selbstproduzierten Nachwuchs ein. Abtreibung sollte in gewissen Grenzen möglich sein, wo man hier genau die Fristen und die Gründe festlegt, das ist allerdings keine einfache Frage.



Kommentar vom 05.01.2023 13:55
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27402

@Holzherr 05.01. 13:25

„Namibia wird wohl das erste Land sein, welches vom Export von Wasserstoff ähnlich gut leben kann wie Saudiarabiem vom Export von Öl.“

So groß wie bei Erdöl wird die Gewinnspanne wohl nicht sein. Ein Transport von Wasserstoff per Schiff ist wohl ein vielfaches teurer als der Transport von Rohöl. Und die Konkurrenz wird wohl auch erheblich sein können. Etwa gegenüber PV an den europäischen Mittelmeerküsten, das kann die lokale Versorgung abdecken, und die Überschüsse werden nicht nur per Wasserstoffpipeline, sondern zu einem relevanten Teil auch sehr verlustarm per Hochspannungsleitung weiterverkauft werden können.



Kommentar vom 05.01.2023 13:35
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27399

@Thomas Grüter 05.01. 08:58

„Wenn Russland also zwei bis fünf Atomexplosionen auslösen will, wird es tatsächlich wohl 20 bis 50 Raketen auf den Weg schicken müssen.“

Eine einzige Interkontinentalrakete könnte schon 10 Atomsprengköpfe auf taktische Ziele in der Ukraine platzieren. Damit wäre dann ein möglicher weiterer Vormarsch ukrainischer Truppen zunächst mal beendet.

Es dürfte zumindest kein technisches Problem sein, einfach eine höhere Bogenlampenförmige Flugbahn zu programmieren, dann kann man auch kurze Distanzen mit ballistischen Langstreckenraketen abdecken, die nicht abzufangen sind.

Diese einzelne Rakete kann Putin auch explizit ankündigen, dass für die Nato klar ist, dass Natogebiet nicht angegriffen wird.

„Die politische Wirkung einer solchen Aktion wäre aber zweifellos verheerend.“

Entsprechend wird Putin nur in einer für ihn ohnehin völlig verzweifelten Lage zu einem solchen Mittel greifen. Ich würde es also vorziehen, eine solche Situation nach Möglichkeit zu vermeiden. Ich will hier nicht Putin verteidigen, nichts wäre mir lieber, als wenn Putin abgesetzt werden könnte. Ich suche nur nach Wegen, die möglichen Schäden nach Möglichkeit zu begrenzen.



Kommentar vom 05.01.2023 13:06
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/

@Holzherr 05.01. 08:32

„Wenn die Wasserstoffproduktion nur Überschussstrom verwendet ist sie weniger effizient und benötigt mehr Ekektrolyseure und die sind heute noch teuer.“

Kleine Ergänzung noch: Man kann ja in Situationen in der Nähe von Überschüssen mit den Batteriespeichern eine gleichmäßigere Auslastung der Elektrolyseure realisieren. Ich schätze, dass damit eine Auslastung von 30 bis 40 % möglich wird.

Das geht jetzt Namibia auch nicht viel anders. Auch dort produziert Photovoltaik nur tagsüber Strom, und man wird dort die installierten Anlagen auch für den heimischen Strommarkt nutzen. So viel besser werden dann die Elektrolyseure da dann auch nicht ausgelastet sein. Der Hauptvorteil liegt dort in der mehr als doppelt so hohen Sonneneinstrahlung.

„Nun, heute im Jahr 2022 sind es: 500/365 TWH also 1.36 Terawattstunden, im Jahr 2050 dann voraussichtlich doppelt so viel, also 2.72 Terawattstunden.“

Wenn die Energiewende weiter fortgeschritten ist, haben wir zwar die doppelte tägliche Stromproduktion. Aber keinen doppelten Speicherbedarf. Allein der Wasserstoffbedarf der Industrie ist schon ein Faktor, Wärmepumpenheizungen können mit einer Holzpelletheizung oder einer Brennstoffzelle kombiniert sein, und viele Fahrzeuge werden neben einer eher kleinen Batterie auch mit Wasserstoffbrennstoffzelle ausgerüstet sein. Der Wasserstoffsektor hilft also auch bei der kurzfristigen Speicherung entscheident mit.



Kommentar vom 05.01.2023 01:06
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27391

@Holzherr 04.01. 21:36

„Ja, der Gesamtwirkungsgrad Strom->Wasserstoff->Strom sinkt unter 40%, realistisch ist nur etwas über 30% zu erwarten.“

Ist denn nicht der Wirkungsgrad bei der Wiederverstromung von Wasserstoff in Brennstoffzellen höher? Und man kann die Brennstoffzellen nicht auch im Keller platzieren, und die Abwärme zur Heizung nutzen?

„Batterien sind ideal um die täglichen Produktionsschwankungen auszugleichen.“

Hier können auch die Batterien der Elektroautos für genutzt werden. Die müssen nicht immer voll aufgeladen sein. Wenn man weiß, dass man die nächsten Tage mit seinem Auto nichts großes vor hat, kann ein intelligentes Auflademanagement die freie Kapazität zur Netzstabilität nutzen.

„Fast aller Wasserstoff, den Deutschland benötigen wird, wird übrigens importiert werden. Ihn in Deutschland zu erzeugen wäre zu teuer. Diese Importstrategie ist bereits fest beschlossen.“

Offenbar können wir aber auch reichlich PV und WKA zubauen, und die entstehenden zwischenzeitlichen Überschüsse, die nicht in Batterien gespeichert werden können, eben komplett zu Wasserstoff machen. Der Bedarf wird recht groß sein. Auch haben wir nicht unerhebliche Produktionsschwankungen über ganze Jahre, nicht nur über die Jahreszeiten. Auch hier bekommt dann ein reger Wasserstoffhandel über den ganzen Planeten hinweg eine wichtige Rolle.



Kommentar vom 05.01.2023 00:37
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/die-grossen-themen-des-neuen-jahres/#comment-27390

@Hauptartikel

„Das wird immer unwahrscheinlicher, weil die Luftverteidigung der Ukraine auch Atomraketen abfangen würde. Russland müsste 20 bis 50 Atomsprengköpfe einsetzen, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen.“

Das irritiert mich jetzt. Ich gehe davon aus, das Russland mehre tausend Interkontinentalraketen und Mittelstreckenraketen hat, die kaum abgefangen werden können. Die zielgenauen Drohnen und Marschflugkörper, die abgefangen werden können, sind keine ballistischen Raketen. Atomar bestückte Raketen müssen nicht so genau sein, hier ist die Technik aus dem kalten Krieg immer noch genauso effektiv und tödlich wie damals. Dachte ich jetzt zumindest.

Ansonsten gefällt mir die Idee, der Ukraine noch mehr Luftabwehrsysteme zu liefern. Ich meine aber, dass es nicht sinnvoll ist, so viele Offensivwaffen zu liefern, dass die Ukraine sogar die Krim zurückerobern kann. Erstmal erscheint mir hier der Aufwand an Technik und Menschenleben unangemessen, angesichts dessen, dass da immerhin überwiegend Russen wohnen. Die Ukraine hat schlichtweg wenig davon, diese Menschen zu verwalten.

Dass Diktaturen wenig taugen, sehe ich durchaus. Aber ein Projekt „Putin muss weg“ halte ich für ziemlich unmöglich. Dann müssten wir wie im Irak mit Bodentruppen ganz Russland besetzen. Das wäre voraussichtlich die einzig Möglichkeit dafür.

Ich denke auch nicht, dass das nötig ist, Putin abzusetzen. Putin fehlen doch offenbar die militärischen Möglichkeiten, ernsthaft Natogebiet zu gefährden. Dann hätte er es auch mit aller modernen westlichen Technik zu tun, insbesondere mit der Nato-Luftwaffe.

Dass Putin nicht immer rational ist, sehe ich auch so. Und im traue ihm auch zu, sein eigenes Land für seine eigenen Ambitionen zu opfern. Entsprechend halte ich auch nichts davon, Putin so weit in die Ecke zu drängen, dass er keinen anderen Ausweg mehr sieht, als Atomwaffen einzusetzen.



Kommentar vom 05.01.2023 23:44
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81792

@reutlinger 04.01. 14:57

„Der Glaube muss privat sein und privat bleiben.“

Gläubige wollen sich wie jeder Mensch austauschen, und Glaubensinhalte sind entsprechend auch Kulturbestandteil. Und in der Diskussion und in Entwicklung.

„Das Elend des Glaubens liegt in dem missionarischen Eifer zur “Überzeugung” der Mitmenschen, die oft genug in Unterdrückung und Gewalt mündet.“

Das betrifft doch fast immer spezielle Formen organisierten Glaubens. Übel genug allemal, aber die meisten Menschen, die religiös oder spirituell orientiert sind, wollen sich nur austauschen, und haben mit Missionierung wenig zu tun.

Wenn man nur seinen eigenen Standpunkt erläutert, dann würde ich das nicht Missionierung nennen. Es gehört zum Menschen, sich austauschend weiter zu entwickeln, das Ergebnis nennt man dann auch Kultur.



Kommentar vom 04.01.2023 13:34
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81773

@Balanus 04.01. 12:17

„Und wenn schon Religiöse kein Problem mit dem agnostischen Prinzip haben, dann brauchen auch Nichtreligiöse sich keinen Kopf zu machen—denn die wissen ja genauso wenig jene aus der religiösen Fraktion, ohne allerdings darum gleich an übernatürliche Dinge zu glauben.“

Wir haben es ja nicht nur mit philosophischen Überlegungen zu tun. Sondern auch schlichtweg mit persönlichen Erfahrungen und mit persönlichen Gewohnheiten. Wobei dann gerade die Gewohnheiten auch Erfahrungen zur Folge haben. So kann man sich durch regelmäßiges Beten mit einer gewissen Geborgenheit anfreunden.

Oder gerade anders herum, sich auch von Glauben distanzieren, weil man als Kind regelmäßig in den Gottesdienst mitgeschleift wurde, und man hier keine wirklichen Glaubenserfahrungen erlebt hat, sondern nur jede Menge Heuchelei in einem Betrieb, der sich hauptsächlich selber dient.

Wo dass allgemeine Wissen nicht hinreicht, tun dies aber öfter die eigenen Erfahrungen. So vielfältig wie die sein können, sind es aber immerhin immer die eigenen. Auch darum muss man nicht viel geben, kann man aber. Ich finde, man braucht hier eine gewisse richtige Toleranz, und auf der Basis kann man dann auch koexistieren. Neben konträren Standpunkten findet man auch immer wieder Gemeinsames, das den Austausch lohnenswert macht.

Was das Leben ausmacht, und was das Leben lebenswert macht, ist schon wichtig, finde ich. Damit lohnt es sich zu beschäftigen. Der eine mag Angst vor der Endlichkeit des Todes haben, der andere gerade vor einem Leben danach. Hier muss sich jeder auf sich selbst besinnen, und gucken, was er wirklich vor sich selbst vertreten kann.

Und wenn man damit durch ist, kann man das auch nach außen vertreten, aber man sollte sich klar sein, dass andere eben zu anderen Überzeugungen gekommen sind. In weiten Bereichen einfach unentschieden zu sein, ist dabei auch ein Standpunkt, der unvermeidlich sein kann.



Kommentar vom 03.01.2023 00:01
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81749

@Stegemann 01.01. 16:04

„Und das sieht dann so aus: Nervenzellen werden multidimensional erregt. Das kann man selbst erleben oder von außen beobachten. Das ist dann schon alles.“

Selbst erleben ist dann aber psychologisch zu beschreiben, von außen beobachten kann man per Verhaltensbeobachtung oder per Fragebogen. Oder mit fMRTs und ähnlichen Geräten. Die multidimensionale Erregung im Detail zu kennen, dass ist dann eine Aufgabe eher für Jahrhunderte.

Also, wir kommen doch von den verschiedenen Zugängen absehbar überhaupt nicht runter. Und wenn wir das Selbererleben irgendwie einordnen wollen, müssen wir es doch mit dem Physiologischen vergleichen.

Psychologie ganz aufzugeben, weil es nicht konkret mit multidimensionaler Erregung identifiziert werden kann, macht jedenfalls auch keinen Sinn.

Und wenn wir doch noch richtige Geisteswelten dabei haben, dann müssen die spätestens mit ihrem Nachweis am Ende auch noch mit einbezogen werden.



Kommentar vom 02.01.2023 16:56
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81742

@Philipp 02.01. 15:42

„Für Bewusstsein gehören meiner Ansicht nicht nur Neurone sondern auch Gliazellen, also z.B. Astrozyten. Auch hier müsste also alles theoretisch “gleich” im Replay ablaufen, nicht nur bei Aktionspotentialen. Dazu weitere hormonelle Prozesse im Körper die Erleben ebenfalls beeinflussen bzw. damit “identisch” sind, etc. pp.“

Ertmal das, dann auch noch die aktuelle Außenwelt. Die findet sich ja in verarbeiteter Form auch im aktuellen Leben wieder. Nachts im Dunkeln im Bett sieht auch das Bewusstsein ganz anders aus als tagsüber bei einem Spaziergang im Park. Und in Isolationstanks gibts richtige Effekte, da hat man früher mal Meditationsexperimente mit gemacht.

So oder so, im Bewusstsein landet eine Teilmenge von all dem, was in und um den Organismus passiert. Vermutlich eine definitiv abgegrenzte Teilmenge, irgendwie muss hier eine eindeutige Grenze sein, was jetzt zur Teilmenge gehört, und was nicht mehr bewusst wird und nicht erlebt wird.

Und wir brauchen, meine ich zumindest, auch eine Art Behältnis. Einmal in Form von hinreichenden Korrelaten, und hier nicht unbedingt nur spezielle Aktionspotenziale, dann aber auch das definitive Wachsein. Das ja ein höchst aktiver Prozess sein muss, der sich z.B. durch Narkosegabe oder Schläge auf den Kopf abrupt abstellen lässt.

So was ähnliches, wie wenn man beim PC ein Betriebssystem installiert haben muss, und dieses unbedingt hochfahren muss, dass es auch akut in Betrieb ist.

Soweit haben wir es noch naturalistisch.

Ich vermute zusätzlich beim Behältnis einen persönlichen Geistesraum, der für den Betrieb auf breiter Basis gezielte Quantenzufällle benötigt, um hochzufahren, und um aktiv sein zu können. Hierfür gibt es nur Hinweise in Form von persönlicher Erfahrung, aber es scheint mir sehr gut möglich zu sein, dass man eben die gezielten Quantenzufälle in absehbarer Zukunft eben genau dann nachweisen kann, wenn es gelingt, die ersten Modelle von z.B. Erlebniswelten von Labormäusen als Computersimulation zum Laufen zu bekommen.

Wenn das nicht mit Pseudozufallszahlen, sondern nur mit Zufallszahlen aus Quantenzufällen laufen kann, dann wäre diese Sache ganz gut belegt, finde ich. Das ist dann aber wohl was für fernere Zukunft. Und nur was für Leute, die Geisteswelten akzeptieren können.



Kommentar vom 01.01.2023 15:55
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wissenschaft-und-spiritualitaet-ein-verbindender-ansatz/#comment-81704

Frohes Neues allerseits.

@Holzherr 01.01. 10:38

„Unsere aktuelle Art zu leben, unsere derzeitigen Präferenzen und Lebensanschauungen und „spirituellen Einstellungen“ sind vielleicht eine bessere Grundlage für das Zusammenleben in einer bestimmten Gruppe von Gleichgesinnten,…“

Ein Freund von mir hat sich der örtlichen Baptistengemeinde angeschlossen. Diese Gemeinde erscheint mir schon mehr als eine solche bestimmte Gruppe von Gleichgesinnten, mehr als die großen Kirchen zumindest.

Aber man kann seinen Weg eigentlich auch ziemlich alleine gehen. Und Kontakte pflegen, die vielfältig sein können.

Aber grundsätzlich gefällt mir die Idee, durchaus verschiedene Philosophien zu entwickeln. Ich habe den Eindruck, dass jeder auf seine eigene Art den Kosmos erfährt, und sich da auch unterschiedliche Konzepte machen muss. Das erfordert ja gerade nicht, sich nur mit Gleichgesinnten zu verbinden. Wenn man es ganz genau nimmt, dann findet man sowieso niemals einen anderen, der die Welt genau so wie man selber erlebt.

Eine gewisse Grundbildung liefert ja schon das aktuelle Schulsystem. Einerseits hat das Vorteile, andererseits würde ich hier auch schon mehr Individualität befürworten. Was nützt ein Übermaß an Grundbildung, wenn sie die Schüler nur noch nervt, und nur noch für Klausuren gelernt wird. Wenn man hier schon mit 10 oder 12 Jahren mehr Auswahlmöglichkeiten hätte, und überhaupt weniger Pflichtstoff verlangt würde, dann käme da sehr viel mehr Kultur bei raus.

Dann könnte man seine Individualität mit mehr Kenntnissen ausbauen. Und vielleicht auch mehr Selbstständigkeit entwickeln, und eben komplett ohne Glaubensgemeinschaften auskommen. Und sich mit Menschen verbinden können, die alle die Dinge mehr oder weniger verschieden sehen.

Wenn der Mensch die Glaubensgemeinschaft nicht braucht, dann braucht man sie gar nicht. Politische Organisation sucht immer Wege, die Menschen mitzunehmen. Ein Konsens, was Gesetz sein sollte, reicht aber. Das meiste Leben sollte da gar nichts mit zu tun haben.

@fauv 01.01. 12:30

„Und wo ist jetzt der verbindende Ansatz ?
Er steckt in § 1 GG, Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Da stehts ja auch schon, was wirklich Konsens ausmacht.

„Und wenn das Wort “Würde” nicht die Spiritualität beinhaltet, dann habe ich etwas falsch verstanden.“

Genau das meine ich. Jeder erlebt das Leben anders, dass ist grundlegend zu respektieren.