www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2020/12 (T.J.)


Kommentar vom 31.12.2020 15:05
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/deutsche-forscher-veroeffentlichen-ersten-3d-atlas-des-menschlichen-gehirns/

@Elektroniker 30.12. 16:46

„Ich bewundere Wissenschaftler die mathematische Konstrukte auch noch „weit über den Wolken“ als Abbildung einer Realität erkennen und nachvollziehen können.“

Genau dies schafft auch Vorstellungswelten, die Eingang ins menschliche Bewusstsein finden. Im Falle von Astronomie ist der Sinn der Forschung im Wesentlichen ganz der Bewusstseinsgewinn. Auf dem Mond hatten wir Nichts anderes als reine Erkenntnisse zu suchen. Selbst wenn da Goldbarren herum liegen würden, sie zu holen und zur Erde zu bringen wäre um viele Größenordnungen teurer, als was das Gold wert wäre. Alles was weiter weg ist als der Mond, wird schon überhaupt keinen praktischen Nutzen haben können. Und doch ist die Astronomie wie die Exobiologie das Interessanteste, was Wissenschaft derzeit zu bieten hat.

In diesem Sinne ist Wissenschaft immer auch Bewusstseinsarbeit. Auch wenn das menschliche Bewusstsein gerne mal darüber hinausgehen kann. Die Wissenschaft kann bei weitem nicht Alles erklären, womit wir als Menschen zu tun haben, und was unseren Alltag ausmachen kann, und wie wir Selbst wiederum funktionieren. Hier sind jede Menge Fakten relevant, die die Wissenschaft noch nicht erfolgreich untersucht hat.

Und damit ist auch immer noch eine Menge Platz für Poesie und Fantasie. Für ein Innenleben in einer manchmal mit verzauberten Details verzauberten Außenwelt. Für eine Mystik in der Praxis des persönlichen Lebens.

Der reduktionistische Materialismus bleibt ein Armutszeugnis in einer eigentlich reichhaltigen persönlichen Welt. Insoweit er aber gerade in der Astronomie in seinem Kernbereich tatsächliche Fakten findet, erfüllt er doch seinen Sinn und Zweck, und bereichert das Bewusstsein von Menschen, die sich für den Kosmos interessieren, um mehr Platz zum Träumen zu haben.



Kommentar vom 29.12.2020 17:16
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/gehirndoping-und-neuroenhancement-fakten-und-mythen/

@Doping

Ich dachte auch, dass in den USA unter Studenten Ritalin eine so große Rolle spielt, dass man ohne dem Schwierigkeiten hat, mitzukommen. War wohl nur schlechte Statistik, mal wieder.

Dann ist das also doch ein Randproblem. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass andere Maßnahmen zur Leistungssteigerung durchaus geeigneter sind. Also wie von @hwied vorgeschlagen Kaffee, Tee, Sport und frische Luft, dazu dann noch Tabak und Cola, oder auch mal eine halbe Packung Gummibären. Und nur wenig Alkohol, und auf keinen Fall Cannabis, das ist der Leistungskiller Nr. 1.

Was aber noch viel wirksamer ist, dass wären die richtigen Studieninhalte. Die sollten den Studenten wirklich interessieren, das wirkt besser als Ritalin intravenös.

Und überhaupt einfach mal einen Gang zurückschalten, und weniger Stoff pro Semester verlangen. Ich glaube nicht, dass es in modernen Zeiten irgendwo an Leistungsfähigkeit mangelt, dafür werden aber auch unendliche Mengen Zeitverschwenderisches erst gepaukt, und hinterher in der Produktion an sinnlosen Produkten produziert, verkauft und verkonsumiert.

Dieser Stress ist relevant und macht krank, und auch seine Wirkung auf die Geburtenzahlen zeigt recht deutlich, dass wir hier auf keinem guten Weg sind. Und die sozialen und ökölogischen Schäden, die diese Leistungsunkultur verursacht, kommen noch dazu. Im sinnlosen Wettbewerb missbraucht sich der eigentlich auf Kooperation angelegte Mensch in großen Teilen selbst.



Kommentar vom 29.12.2020 13:20
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/gehirndoping-und-neuroenhancement-fakten-und-mythen/

@Übertreibungen aus Eigeninteresse

Wo es Wissenschaftlern nützt, kann es passieren, dass hier auch mal ganz schön übertrieben wird. Klar schafft das Misstrauen, und die Wissenschaft schadet sich selbst damit langfristig am meisten. Wenn es irgendwann um Fördergelder geht, dann finden sich womöglich keine demokratischen Mehrheiten mehr dafür.

In der Klimaforschung gibt es diese Organisation, die den Sachstand festzuhalten versucht, und die vermutlich eher noch vertrauenswürdig ist. Allerdings bekommen hier auch Einzelstudien mehr Aufmerksamkeit, wenn sie noch mehr Erderwärmung entdecken. Das macht die Erderwärmung nicht zum Fake, aber alles Glauben ist auch nicht angebracht.

Oder hier die Aussage im Nachbarblog, dass das RKI im Oktober irreführenderweise behauptet hat, dass die meisten Infektionen im privatem Raum stattfänden, obwohl die Datenlage das überhaupt nicht hergibt.

Gerade Ärzte sind ja nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Menschen, die mit der Behandlung von Krankheiten ihren ganzen Lebensunterhalt verdienen. Das bringt natürlich Spezialinteressen mit sich, die Folgen haben können. Die Menschen, die an Corona sterben sind größtenteils welche, die innerhalb des nächsten Jahres sowieso sterben würden. Nun ist das so, dass die Krankenkassen die Hälfte ihres Geldes für Maßnahmen im letzten Lebensjahr des Versicherten ausgeben. Wohl jeder kennt das, dass alte Menschen noch ein halbes Jahr eine Krankenhaustour mitmachen dürfen, bevor sie endlich abtreten können.

Nun ja, so ist ein Coronaopfer für die Ärzte auch ein finanzieller Verlust. Corona tötet vergleichsweise zügig, teure Operationen helfen da nicht. Dazu kommt verständlicherweise, dass die Ärzte persönlich betroffen sind, wenn die Krankenhäuser überlastet sind, und auch eine Triage machen zu müssen, ist natürlich wirklich eine Zumutung. Aber man sollte vielleicht bedenken, welche elementaren Spezialinteressen hinter den Empfehlungen der Mediziner stecken können, und man sollte deren Vorschläge nicht ungeprüft zu Verordnungen und Gesetzen machen.



Kommentar vom 29.12.2020 00:37
https://scilogs.spektrum.de/gehirn-und-ki/der-mrna-impfstoff/

@Jaromir Konencny 28.12. 17:08

„Klar würde ich mich sehr freuen, wenn wir alle solidarisch die Hygieneregeln einhalten würden, so wie man’s in vielen Ländern in Asien beobachten kann.“

Wie macht man das jetzt? Erstmal selber noch mal die eigenen Gewohnheiten mit den Masken und dem Händewaschen überprüfen.

Sehr wirksam wäre vermutlich eine Corona-App mit möglichst gut aufgelöstem Kontakt-Tracking, das die Kontaktverfolgung um ein mehrfaches effektiver machen könnte. Und würde, wenn es entsprechend automatisiert funktioniert, auch die Kontaktverfolgung der Gesundheitsämter auch bei höheren Infektionsraten noch weiter möglich machen. Gegen Ende des Sommers zeigte sich, als die 7-Tage-Raten pro 100.000 Einwohnern über 30 stiegen, dass die Gesundheitsämter nicht mehr hinterherkamen, die Kontaktverfolgung durchzuführen.

Hier bräuchte man eine Lösung, die Datenschutzkonform wäre. Wer kein Smartphone hat, sollte sich dann eine Art Smartwatch leihen können, und man könnte es dann auch zur Pflicht machen, das Gerät immer dabei zu haben.

„Ich diskutiere immer noch mit Menschen, die meinen, Covid-19 sei harmlos und die ganzen Lockdowns nur Panikmache.“

Ich auch. Insbesondere begegnet mir hier das Argument, dass die meisten Covid-19-Opfer ohnehin schwer krank waren, und eher Monate als Jahre noch vor sich hatten. Das ist nicht aus der Luft gegriffen, und nicht leicht, das moralisch einzuordnen. Verdient die Vermeidung einer schwerwiegenden Erkrankung eines 80-Jährigen, der innerhalb eines weiteren Jahres sowieso gestorben wäre, den selben Aufwand wie bei einem 20-Jährigen, der noch 60 Jahre zu leben gehabt hätte?

Allerdings müssen wir selbst dann, wenn man das so sieht, dass sich der Aufwand nicht lohnt, gucken, dass die Krankenhäuser nicht überlastet werden. Hier wäre wohl eine tägliche Todesrate von etwa 300 für ganz Deutschland ein vernünftiger Richtwert. Spätestens wenn der überschritten wird, sind Gegenmaßnahmen incl. Lockdown auf jeden Fall angeraten.



Kommentar vom 28.12.2020 16:16
https://scilogs.spektrum.de/gehirn-und-ki/der-mrna-impfstoff/

@Erwin Neher 28.12. 15:04

„Verstehe ich sie also richtig? Geht ihr Argument in die Richtung “wir impfen/schützen die Risikogruppen und eine per Impfung erreichte “Herdenimmunität” ist gar nicht erforderlich”?“

Nein, natürlich nicht. Eine Durchimpfung bis zur Herdenimmunität ist in jedem Fall angebracht. Es geht mir nur darum, dass ein Lockdown bei entsprechend niedriger Zahl von schweren Erkrankungen nicht mehr angemessen ist. Eine Impfung ist dagegen ein sehr viel kleinerer Eingriff, mit entsprechend mehr Effekt. Und vor allem auch nachhaltig. Ohne Impfung nur mit Lockdowns ist ja ein Spiel ohne Ende, verschiebt und verzögert nur das Unvermeidliche, bis dass die Herdenimmunität nach etlichen Jahren mittels Durchseuchung dann doch hergestellt ist.

@Martin Holzherr 28.12. 15:04

„Taiwan hatte überhaupt nie einen Lockdown (definiert als Ausgangssperre und Geschäftsschluessungen), sondern nur Quarantäne, Abstand&Maske (ab 1.April 2020 Maske in Zügen), Kontakt-Tracing mit Bewegungsprofilen.“

Hört sich wirklich gut an. Vielleicht sollten die Gesundheitsämter dieses mal genau studieren, um bei der nächsten Pandemie hier besser durch zu kommen. Und es besteht ja auch durchaus die Gefahr, dass ein neues Virus nicht 0,4 % der Infizierten, sondern auch 4 % oder 20 % tötet. Die Panik, die das auslösen würde, mag ich mir jetzt gar nicht vorstellen.

Bei den derzeitigen Infektionszahlen ist aber nicht davon auszugehen, dass wir wieder in einen Bereich kommen, indem eine effektive Kontaktverfolgung wie in Taiwan möglich wird. Und wenn das erst im Frühling oder im nächsten Sommer klappt, und bis dahin dann die Risikogruppen durchgeimpft sind, dann gibt es entsprechend so wenige ernsthafte Erkrankungen, die man verhindern könnte, dass das womöglich kaum noch lohnt.

Als Option, schon mal für die nächste Pandemie zu üben, vielleicht aber doch. Dasselbe gilt für die mRNA-Impfstoff-Technik. Sollte hier alles so gut laufen, wie erwartet, könnte man mal gucken, wie man das machen kann, dass ein Impfstoff nach Identifizierung eines neuen Virus auch schon in 3 Monaten einsatzbereit sein kann, dass man mit dem Impfen von Risikogruppen frühzeitig anfangen kann.



Kommentar vom 28.12.2020 14:04
https://scilogs.spektrum.de/gehirn-und-ki/der-mrna-impfstoff/

@Aussichten

So wie das aussieht, haben wir bei den selben Infektionszahlen 10 mal weniger schwere Erkrankungen und Todesfälle, sobald wir die Risikogruppen geimpft haben. Für mich hört sich das eigentlich nach nachhaltiger Entwarnung an. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Impfstoffe tatsächlich zu 95% schützen, und dass sich auch 95% der Risikogruppen impfen lassen.

Von daher heißt es zunächst noch abwarten, was kommt.

Die Idee, dass wir auch nach erfolgreicher Impfkampange der Risikogruppen weiter wie bisher mit Lockdownmaßnahmen die Infektionszahlen so weit wie möglich drücken sollten, kann ich schwer nachvollziehen.

Das hört sich für mich an, als wäre Corona die einzige mögliche Lebensgefahr, und wenn wir daran vorbeikommen, haben wir das ewige Leben.

So langsam steigt bei mir das Bedürfnis nach sozialer und wirtschaftlicher Normalität, und ein erfolgreicher Impfstoff sollte doch genau das ermöglichen.



Kommentar vom 28.12.2020 00:59
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/eine-nachlese-zur-coronavirus-impfpflicht/

@Martin Holzherr 27.12. 17:20

„In diesem Zeitraum bis zur Durchimpfung sollten die Fallzahlen möglichst tief gehalten werden, damit nicht Leute sterben oder schwer erkranken bevor sie geimpft werden können.“

Die Gegenmaßnahmen sollten verhältnismäßig sein. Auch wenn recht unklar ist, wie viel Aufwand an sozialen und wirtschaftlichen Kosten angemessen ist, um wie viele ernste Erkrankungen zu verhindern. Immerhin werden hier wesentliche Freiheitsrechte eingeschränkt. Die reinen Infiziertenzahlen sind nur in soweit relevant, wie sie auch zum tatsächlichen Ausbruch von ernst zu nehmenden Krankheiten führen.

Je mehr die Risikogruppen durch Impfungen geschützt sind, desto geringer wird der Anteil derer werden, die ernsthaft erkranken. Da sollte man dann auch Rücksicht drauf nehmen, und ggf. auch die Gegenmaßnahmen aufgeben, wenn hier in den Krankenhäusern nicht mehr viel los ist

@Stephan 27.12. 23:25

„Kommen wir in ca. einem halben Jahr noch einmal darauf zurück, wenn wir mehr wissen?“

Es gibt noch viele Unbekannte in der Gleichung:

Wie schnell die Impfung vorwärts kommt und wie gut die Impfung wirklich ist, vor allem bei den Risikopatienten.

Wie lange die Impfung anhält.

Wie viele Risikopatienten sich überhaupt impfen lassen, und ob Geimpfte nicht doch noch ansteckend sein können.

Ob hier virulentere Varianten des Virus das Infektionsgeschehen noch mal anheizen.

Und wie weit die Durchseuchung inzwischen schon gekommen ist, weis man auch nicht recht. Auch wenn wir eine Durchseuchung nicht anstreben, liegt sie wohl doch inzwischen ungefähr bei 10 %, und hat einen gewissen Effekt auf die weitere Ausbreitung des Virus.

Angesichts dieser Ungewissheiten muss man wohl weiterhin auf Sicht fahren.



Kommentar vom 26.12.2020 15:20
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/deutsche-forscher-veroeffentlichen-ersten-3d-atlas-des-menschlichen-gehirns/

@Harald Fischer 26.12. 12:47

„Wann werden die Hirnforscher das endlich begreifen ?
Das Überhirn steuert, es ist für alles zuständig, für unser ganzes Leben, unsere Gesundheit und unser Glück. Das Gehirn führt nur Anweisungen des Überhirns aus, von sich aus macht es absolut gar nichts und nachts wird es mit dem Körper ruhig gestellt, damit beide das Überhirn bei seiner lebenserhaltenden Arbeit nicht behindern.“

Hier ist ja wohl noch ein weiter Weg vor uns: Hirnforscher haben überwiegend die Auffassung, dass es überhaupt nichts Geistiges gibt. Auch nicht nur ein bisschen.

Ich selbst rechne auch damit, dass Geisteswelten bei der Psyche maßgeblich mitspielen, aber ich rechne auch mit einer weitgehend selbsttätigen Architektur von Gehirnprozessen. So ähnlich wie Computer selbsttätig Aufgaben der KI ausführen können, und das mit Sicherheit ohne, dass hier geistige Unterstützung nötig wäre, so ähnlich vermute ich, dass auch das Gehirn selbsttätig Einiges leisten kann.

Unsere geistige Leistung kann aber vermutlich Unterstützung von echten Geisteswelten gut gebrauchen, insbesondere stelle ich mir unsere innere Erlebniswelt als einen Geistesraum vor, den das Gehirn alleine gar nicht öffnen kann. Aber die Gehirnarchitektur liefert wohl einen Großteil der Bewusstseinsinhalte, und ist damit auch selbsttätig, ohne das alles von Geistesseite her beigesteuert werden müsste.

Ihr Konzept vom Alles bestimmenden Überhirn erinnert mich an die Computertechnik: Der Computer alleine kann überhaupt nichts, was letztlich die menschlichen Programmierer nicht programmiert hätten. Das Primat des menschlichen Programmierers ist hier vergleichbar mit der Funktion ihres Überhirns. Ich denke aber, dass das die Wirklichkeit unserer Psyche doch nicht erfasst: die Physiologie des Gehirns liefert wesentliche Beiträge, und ist sozusagen von Natur aus vorprogrammiert, und entwickelt zusammen mit den Erfahrungen aus der Umwelt schon einen wesentlichen Teil seiner Funktionalität.

So erklärt sich jedenfalls auch, dass Kinder von Menschen immer Menschen sind, und allesamt so ticken, wie es Menschen nun mal so tun.



Kommentar vom 26.12.2020 13:54
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/eine-nachlese-zur-coronavirus-impfpflicht/

@Martin Holzherr 26.12. 09:13

„China, Australien, Neuseeland haben einzelne Corona-Ausbrüche mit der Quarantäne/Isolation ganzer Städte und Provinzen beantwortet. Deshalb bleiben/blieben die Raten tief. „

Mehr Konzentration auf lokale Ausbrüche kann man sich als wohl hilfreich merken. Effektivere Coronaapps, bessere Teststrategie und intelligentere Art der Kontaktverfolgung sind auch noch mögliche Faktoren, wieso es in manchen Ländern besser geklappt hat.

„Jedenfalls muss in 2021 die Ansteckungsrate tief gehalten werden sonst gibt es gegen Ende des Jahres gar niemand mehr zu impfen weil alle schon die Krankheit durchgemacht haben.“

Keine Frage für die Aktionäre von Pfizer, die verdienen sicher kein Geld mit symptomlos Infizierten, die dadurch immun geworden sind und keine Impfung mehr brauchen. Nein, ich denke, dass wenn die Risikogruppen durchgeimpft sind, und also etwa alle, die über 60 sind, geschützt sind, dass dann eigentlich kaum mehr ein wirkliches Problem vorliegt. Da sind die 5% in den Risikogruppen, bei denen die Impfung nicht hilft, schon maßgeblicher als das tatsächliche Risiko von jungen gesunden Menschen, schwer an der Infektion zu erkranken.

Es macht allemal Sinn, wirklich bis zu 80% der Menschen Immun zu machen, damit das Virus wirklich dauerhaft zurückgedrängt wird. Aber wenn da 15% Immunität wegen überstandener Infektion dabei sind, ändert das nichts daran, dass das Problem dann nachhaltig gelöst ist.



Kommentar vom 26.12.2020 00:39
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/eine-nachlese-zur-coronavirus-impfpflicht/

@Martin Holzherr 25.12. 19:31

„Taiwan, Neuseeland, Südkorea, Japan, Australien und China dagegen wollten Corona gänzlich eliminieren und haben es fast geschafft: aktuell haben die erwähnten Länder 10 Mal weniger Coronafälle pro 100‘000 Einwohner als Europa oder die USA.“

Die dort bisher kumulierten Infektionsraten kenne ich jetzt nicht. Aktuell ist jedenfalls Mitteleuropa im Winter, was wohl ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Zahlen hier bis zu 100 mal höher sind wie im Sommer.

Wenn in den angesprochenen Ländern eine bessere Corona-App, eine bessere Teststrategie und eine intelligentere Kontaktverfolgung wesentliche Beiträge geleistet haben, wäre es für eine zukünftige Pandemie wohl interessant, zu gucken wie die das gemacht haben. Ob die jetzt insgesamt mehr oder weniger Kontaktbeschränkungen hatten, weiß ich jetzt nicht.

Mir hat es jedenfalls richtig gereicht. Und im Sommer, als wir über Monate um die 5 Todesfälle am Tag hatten, hatte ich kein Verständnis mehr für eine Maskenpflicht. Die niedrigen Zahlen im Sommer haben uns ja auch nicht vor der derzeitigen Wintersituation geschützt. Im Gegenteil, wir haben inzwischen eine Durchseuchung von ca 10 %, wäre die stattdessen bei 20 %, wäre die derzeitige Reproduktionsrate entsprechend niedriger, und in etwa mit 0,89 zu multiplizieren.

So oder so, die Impfstoffe werden das Problem lösen können, und auch die beste Vermeidungsstrategie kommt wohl kaum ohne Durchimpfung aus. Sonst müsste man noch ein ganzes Jahr die Einreisenden kontrollieren, und ständig aufpassen, dass sich Corona nicht doch wieder versteckt ausbreitet.



Kommentar vom 25.12.2020 13:57
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/eine-nachlese-zur-coronavirus-impfpflicht/

@Martin Holzherr 24.12. 16:36

„Nicht die Anzahl der Toten sondern die Anzahl der verlorenen Lebensjahre und die Gesamtsumme der Corona-Kranken-Tage sollte das Kriterium sein.“

Zustimmung, die Art der Todesopfer ist wichtig, und die ändert sich ja auch, wenn die Älteren zuerst geimpft werden. Allerdings, wenn die über 70-Jährigen geimpft sind, konzentrieren sich dann wiederum die meisten Toten auf die über 60-Jährigen. Und auch hier vermute ich, dass Menschen, die an Corona sterben, generell gesundheitlich schon recht schlecht dabei sind, egal aus welcher Altersgruppe. Von daher würde ich gegen einen Richtwert von 300 Toten am Tag nicht protestieren. Ich komme hier auch auf 300, weil das noch unterhalb der Grenze dessen ist, was die Krankenhäuser verarbeiten können.

Insoweit hoffe ich aber sowieso auf Entwarnung, weil bis Mai dann auch die über 60-Jährigen geimpft werden können, und der Frühling, spätestens der Sommer, dann zusätzlich die Ansteckungsgefahren weiter reduziert. Wir hatten ja schon im letzten Sommer mit nicht so viel Gegenmaßnahmen durchwegs sehr niedrige Infektionszahlen.

@Stefan

Ich denke auch, dass der wirkliche Schutz der aktuellen Impfstoffe noch anders ausfallen kann, weil hier die Menschen der Phase-III-Population, die überhaupt in Kontakt mit dem Virus gekommen sind, recht wenige sind, und eben auch nicht repräsentativ sind.

Zusätzlich ist nicht bekannt, wie lange der Impfschutz anhält. Und wenn jetzt die eventuell virulentere Coronavariante aus England tatsächlich aggressiver ist, und sich bei uns durchsetzt, dann haben wir eine entsprechend schlechtere Prognose.



Kommentar vom 24.12.2020 13:51
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/eine-nachlese-zur-coronavirus-impfpflicht/

@Aussichten

Wir können doch davon ausgehen, dass bei der derzeitigen Verbreitung des Virus in dem Umfeld der Testpopulationen gegenüber den Placebogruppen nur noch 5 bis 10 % Testpositiv werden. Zu einer anderen Jahreszeit in ganz anderen Ländern und bei einer ganz anderen Infektionsdynamik hätten wir mit etwas anderen Zahlen zu rechnen. Aber macht das wirklich viel aus? Ich glaube nicht.

Wenn wir jetzt bis März 2021 die Risikogruppen der über 70-Jährigen geimpft haben, müsste die Sterblichkeit und auch die Zahl der schweren Verläufe um 85 % zurückgehen. Während aber doch das Infektionsgeschehen unter den Jüngeren durchaus noch weiter zunehmen kann, insbesondere wenn wir uns entschließen, endlich die Gegenmaßnahmen aufzugeben. Wenn aufgrund dessen die Infektionsraten sich z.B. gegenüber heute verfünffachen würden, hätten wir dann doch wieder 75 % der derzeitigen Todesfälle.

Ich würde hier vorschlagen, einen Richtwert von 300 Todesfällen pro Tag anzuvisieren, und entsprechenden Kontakteinschränkungen aufzuheben, wenn die Todesfälle unter diese 300 abfallen.

Derweil gehen die Impfungen ja weiter, und voraussichtlich wird sich mehr als die Hälfte freiwillig impfen lassen, was dann wohl irgendwann zum Zusammenbruch des Infektionsgeschehens führen wird, insbesondere im kommenden Sommer, wenn auch das Wetter die Ausbreitungsraten wieder mit reduziert.

Inwieweit zum Winter 2021/2022 dann noch höhere Impfquoten bzw. Auffrischungsimpfungen nötig werden, wird man dann wohl sehen. Da könnte eine Impfpflicht nötig sein, eventuell reichen aber auch Appelle an die Vernunft aus. Dann sollte man es auch bei Appellen lassen. Wenn die Pandemie auf Einzelfälle zusammenschrumpft, haben wir wohl alles erreicht, worum es hier geht.



Kommentar vom 24.12.2020 01:15
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-35-karl-popper-und-george-soros-zwischen-liberalismus-und-verschwoerungsglauben/

@Michael 23.12. 16:59

„Wenn Tierisches ehrlich bepreist würde – wofür ich wäre – wäre es sicherlich teurer als heute.“

Hier habe ich eben Grund zur Hoffnung, dass gleichzeitig die Qualität besser wird, wenn man die ganze Landwirtschaft auf Öko umstellt. Ich esse ganz gerne aus Bioanbau, auch Fleisch, wenn ich es mir leisten kann. Soviel teurer wie die Preise im Biosupermarkt wird das doch gar nicht werden, wenn hier in der Masse nur noch biologisch produziert wird.

@Joseph Kuhn 23.12. 14:37

„Woran könnte man das messen? Wie könnte man abwägen, was überwiegt: Befreiung von überkommenen Normen durch Wissenschaft versus neue Normen durch eine Verwissenschaftlichung des Alltags?“

Die Befreiung von den Normen unserer christlichen Vergangenheit begrüße ich schon, z.B. den Sex außerhalb der Ehe. Und neue Normen, die durch die Erkenntnisse der Wissenschaft initiiert sind, begrüße ich im Prinzip auch. Wenn die Wissenschaft feststellt, dass Asbest gesundheitsschädlich ist, dann ist das gut, dass das nicht mehr hergestellt werden darf.

Aber hier muss man auch gut aufpassen, ob wir hier nur eine Modeerscheinung haben, und die Erkenntnisse doch auch mal voreilig sein können. Und wenn irgendein Produkt gesundheitsschädlich ist, muss man auch den Nutzen des Produkts mit der davon ausgehenden Gefahr abwägen.

Die Tabaksteuer ist ein gutes Beispiel, wie schwierig der Umgang mit Süchten werden kann. Einerseits kassiert man Steuern ab, anderseits sind Nikotinkaugummis teurer als Tabak, weil sie aus recht rätselhaften Gründen Apothekenpflichtig sind. Hier können wir nicht einfach nur die Wissenschaften bzw. Ärzte fragen, wie man mit Tabakkonsum umgehen soll.

Wissenschaftliche Argumente sollten in vielen Fragen gehört werden, aber dennoch ist das meistens nur eine Seite der Geschichte. Wie die Menschen ihr Leben verstehen, ist eine andere Sache. Vorschriften aus rein paternalistischen Motiven brauchen wir nicht. Die Lebensangelegenheiten, mit denen wir als Menschen zu tun haben, entziehen sich in großen Teilen den Erkenntnissen der Wissenschaftler. Die Frage, wie wir wissenschaftliche Erkenntnisse in unser Leben integrieren wollen, das müssen wir Menschen im Zweifelsfall selbst entscheiden.

Ein gutes Beispiel ist hier der Umgang mit psychisch Kranken. Die Psychiatrien verstehen ihre Patienten im Wesentlichem kaum, was wenig stört, wenn die Patienten sich ohnehin per Gerichtsbeschluss behandeln lassen müssen. Dass wir in der Selbsthilfe uns untereinander unterstützen ist auch ziemlich wirksam. Wir haben wenig wissenschaftliche Expertise, aber aus eigener Erfahrung wissen wir ganz gut, wie wir ticken, und was wir brauchen und was uns hilft, und was jetzt wirklich nicht hilft.

Das Hauptproblem mit wissenschaftlichen Erkenntnissen ist, dass sie eher punktuelle Fragen klären, aber einen Großteil der wirklichen Probleme gar nicht erfassen. Und deshalb können punktuelle wissenschaftlich motivierte Vorschriften eben schnell ziemlich destruktiv werden.

Ein gutes Beispiel hier kann Haschisch sein. Man kennt gar nicht alle Wirkungen von Cannabiskonsum auf den Menschen. Man kennt nur einige wenige Aspekte, welche Folgen der Konsum hat. Wenn z.B. Kiffer weniger Alkohol konsumieren, dann können die vermiedenen Schäden durch weniger Alkohol die Schäden des Cannabiskonsums übersteigen. Das ist eben so eine schwierige Frage, da sollte allein aufgrund der Unsicherheit der Faktenlage schon das letzte Wort beim Nutzer sein.



Kommentar vom 23.12.2020 16:40
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-35-karl-popper-und-george-soros-zwischen-liberalismus-und-verschwoerungsglauben/

@Michael 23.12. 12:28

„Denn wer in Covid19-Zeiten „die Schulmedizin“ auf der Basis von „Geisteswelten“ ignoriert, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere.“

Da kommt es doch überhaupt nicht drauf an. Die wenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, weil sie eher esoterisch unterwegs sind, die brauchen wir für eine Herdenimmunität nicht. Die wenigen, die aus den selben Gründen die Empfehlung von Kontaktbeschränkungen nicht mittragen, auch nicht. Die Gefahr, die ich hier sehe, ist einfach, dass man aus persönlicher Erfahrung immer wieder erlebt, dass Mediziner einem Behandlungen aufdrängen wollen, nur weil sie Geld damit verdienen.

Eine gewisse Vorsicht vor Empfehlungen von Medizinern ist generell lebenspraktisch hilfreich. Die scheinbare Oberrationalität von Ärzten und Pharmaindustrie ist eben öfter auch mal geschäftsmäßig frisiert. Die Notlage der Pandemie hebt dieses Misstrauen gegenüber der Schulmedizin nicht einfach auf.

Was nicht heißt, dass hier alle Gegenmaßnahmen sinnlos sind. Das glauben vor allem ganz esoterisch orientierte, davon gibt es nicht viele. Aber misstrauisch mit dennoch zustimmender Tendenz sind wirklich Viele. Ich auch.

„Wer weiter subventioniertes Fleisch aus Massentierhaltung verzehrt, schädigt nicht nur sich, sondern auch das Klima, u.a. die Zukunft unserer Kinder.“

Was die Klimawirkung des Fleischkonsums angeht, so wird es auf die Dauer genug sein, wenn diese hinreichend eingepreist würde, was ich sehr begrüßen würde. Dann werden andere Anteile der verschiedenen Nutztiere, andere Haltungsbedingungen und auch angepasste Futtermittel schon mal einen Teil des Problem lösen. Wenn dann wegen höherer Preise weniger weggeworfen und auch mal öfter hochwertiges Pflanzliches in der Küche Verwendung findet, löst sich ein weiterer Teil des Problems. Das was noch an Fleischkonsum übrig bleibt, sorgt für Klimagas-Steuereinnahmen, die man anderweitig in Klimaschutzmaßnahmen stecken kann. Und damit kommt man ganz klar zur Nullklimawirkung, ohne dass wir wirklich auf Fleisch verzichten müssten.

Weniger Fleischkonsum wäre hier die Folge. Und was die Leiden der Tiere angeht, so gibt es hier auch Lösungen für, die nebenbei die Fleischqualität sehr verbessern kann, was auch für Futtermittel aus biologischem Anbau gilt. Bei der Qualität, die dieses Fleisch haben kann, kann man auch nochmal deutlich weniger in der Küche verwenden, einfach weil das doppelt so viel Geschmack hat. Meine Eltern hatten noch allerlei Kleinvieh gehalten, also Karnickel, Enten, Gänse, Tauben und Fasane, und mein Onkel hat jeden Sommer 300 Hühner groß gezogen, von denen wir gegen Karnikel gerne eingetauscht haben. Ich weiß, wie lecker vernünftig gehaltenes Vieh schmecken kann.

Wer hier propagiert, dass wir aus Klimagründen kein Fleisch mehr essen können, der stößt hier mit Recht auf Ablehnung, egal wie gut das wissenschaftlich verpackt wird. Weniger, aber dafür wesentlich Besseres, da würden wohl die meisten zustimmen, vor allem wenn sie mal probiert haben, wie lecker das sein kann. Ich leiste mir auch jetzt schon Bioeier und öfter auch mal Biohackfleisch aus dem Aldi, für mehr reicht mein Geld z.Z. nicht.

Die astronomischen Fleischpreise im Biosupermarkt sind eher die Folge der Fleischverarbeitung und der Vertriebsstruktur bzw. weil es derzeit Nischenprodukte sind. Solche Preise kann ich mir nun wirklich nicht mehr leisten. Deshalb würde ich es sehr begrüßen, wenn hier mal Bioanbau generell zur Pflicht würde, ebenso wie eine Tierhaltung, mit der es den Tieren gut geht.

Auto fahren und Flugreisen machen kommt für mich auch aus Klimaschutzgründen schon lange nicht mehr in Frage. Hier ist Fahrradfahren eine wirkliche Alternative, zumal ich sportlich geübt bin und sehr gute Ortskenntnis habe und die Schleichwege alle kenne, auf denen man in dieser auf Autos optimierten Stadt Dortmund noch halbwegs sicher unterwegs sein kann. Das kann ich selber umsetzten.

Aber Eier, Käse und Fleisch muss sein, ich kann es auch schwer nachvollziehen, wie manche Veganer das hinbekommen. Ich würde da richtig leiden, und hätte ständig Heißhunger auf Tierisches. Eine Lösung würde durch die Einpreisung der dadurch verursachten Emissionen angestoßen, ohne dem wird das nicht funktionieren. Wer es sich leisten kann, im Biosupermarkt sein Fleisch zu kaufen, der hat hier eigenen Spielraum. Ich habe den nicht.



Kommentar vom 22.12.2020 13:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-35-karl-popper-und-george-soros-zwischen-liberalismus-und-verschwoerungsglauben/

@Michael 22.12. 10:55

„Wie gehen wir mit dem Schrumpfen „vernünftiger“ Optionen und Rollenbilder durch die Fortschritte der Wissenschaften um? Verstehen wir die „Ängste um Freiheiten“?“

Sie zitieren Popper:

„Denn ein unkritischer Rationalismus kann behaupten, dass die Welt rational sei und daß es die Aufgabe der Wissenschaft sei, diese Rationalität zu entdecken, während ein Irrationalist geltend machen wird, daß die Welt, die im Kern irrational ist, erfahren und ausgeschöpft werden sollte durch unsere Gefühle und Leidenschaften (oder durch unsere intellektuelle Intuition), nicht aber durch wissenschaftliche Methoden.„

Das ist doch genau das, was hier gerade passiert. Der wissenschaftliche Mainstream ignoriert jegliche Geisteswelten, und ist dabei, übers Ziel hinauszuschießen. Geistig orientierte Menschen teilen das nicht. Und wenn mal wieder versucht wird, z.B. die Homöopathie wegen Unrealismus zu verbieten, dann steht man dem ziemlich kritisch gegenüber.

Hier können Ängste um Freiheiten aufkommen.

In der Gegenreaktion auf diesen übergriffigen Rationalismus geraten dann auch noch andere Sachverhalte in die Schusslinie. Die Klimawissenschaft selbst ist nicht übergriffig, gerät aber doch bei einer wissenschaftsfeindlichen Grundhaltung mit in die Kritik. Und hier mag auch manch einer in der Industrie dieses ausnutzen, um seine Kohlekraftwerke einfach noch ein paar Jahre länger zu betreiben und noch ein paar Millionen Benziner zu verkaufen. Und eben diese Irrationalistengegenreaktion noch zu fördern.

Die Freiheit, Auto zu fahren und Fleisch zu essen darf man hier nicht unterschätzen. Es gibt technische Lösungen für Beides, aber die Menschen sind hier sehr misstrauisch. Wenn nicht sogar paraniod aus Erfahrung. Wenn ich an die unselige EEG-Umlage denke, die zur Hälfte eine versteckte Industriestrom-Subventionierung war, und eben auch die sozial Schwächsten so maximal wie möglich betroffen hat, und mir vorstelle, dass man so die Klimawende schaffen will, dann vergeht mir auch die Lust daran.

Wieso sind nicht längst die Städte fahrradfreundlich ausgebaut? Das würde auch gerade sozial Schwächeren sehr entgegenkommen, so Mancher könnte aufs Auto verzichten, und Andere auf die Monatskarte für die Öffis.

Nochmal Popper:

“im Gegensatz dazu wird der pragmatische Rationalismus anerkennen, daß die Welt nicht rational ist, er wird aber verlangen, daß wir sie so weit wie möglich der Vernunft unterwerfen.“

Nur so gehts. Wir müssen ernst nehmen, wenn die Menschen meinen, dass sie auch in Geisteswelten leben. Und wir müssen bei aller weltanschaulichen Vielfalt auf die wirklich wichtigen Probleme eingehen, und sie vernünftig lösen. Auch in der Pandemie können wir nicht einfach den Medizinern die Politik überlassen, hier müssen die Interessen aller berücksichtigt und politisch vernünftig abgewogen werden. Nicht jeder teilt hier die Panik, und nicht jeder ist ein Freund der Schulmedizin.



Kommentar vom 21.12.2020 11:50
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Chrys 22.12 11:25

„Ein Wildschwein kann nicht zum fraglichen Tathergang vernommen werden, es kann sich nicht vor Gericht verteidigen und hätte nicht die geringste Chance zu verstehen, was man ihm da eigentlich vorwirft.“

Naja, Hunden kann man schon beibringen, was sie tun sollen. Und die haben sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie dem zuwider gehandelt haben. Gegenüber dem Herrchen ist der Hund verantwortlich, vor Gericht ist dann der Hundehalter verantwortlich, wenn die Sache schiefgeht. Die schlimmste Drohung gegenüber dem Hund ist dann: „Du kommst ins Tierheim“.

Bei Tigern gibt es sogar Künstler, die es schaffen, mit diesen Tieren Zirkusnummern zu veranstalten.



Kommentar vom 22.12.2020 00:20
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/deutsche-forscher-veroeffentlichen-ersten-3d-atlas-des-menschlichen-gehirns/

@Innere Erlebniswelt

Interessant, dass die Hirnforschung langsam vorwärts kommt. Und noch interessanter ist, dass sich die Strukturen der einzelnen Gehirnregionen von Mensch zu Mensch doch ziemlich unterscheiden.

Hat man denn irgendeine Idee, welche Art von Strukturen das sein könnten, die unsere innere Erlebniswelt abbilden? @Elektroniker müht sich damit ab, und ich hol mir schon Hilfe von Geisteswelten, um das Problem irgendwie fassbar zu machen.

In jedem Fall denke ich, dass diese Innenwelten evolutionär sehr alt sind. Dass in die Innenwelt das eingelagert ist, das wir auch Bewusstsein nennen, kann höhere Anteile haben, die z.T. nur der Mensch hat. Meine vielfältigen Erfahrungen mit Haustieren sagen mir aber, dass eine simple Innenwelt mindestens bei Mäusen vorkommen müsste. Das wäre eine gute Nachricht, was die Forschung angeht: Das kann man dann auch an Labormäusen untersuchen.

Die guten alten EEGs mit den typischen Mustern vom Wachbewusstsein bzw. von Schlafphasen sehen mir sogar mehr nach unserer aktuellen Innenwelt aus wie die fMRT-Aufnahmen.



Kommentar vom 21.12.2020 23:52
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@anton reutlinger 21.12 20:27

„Es braucht keine Mystik und keine göttliche Schöpfung zur Erklärung des Menschen. Die Schwierigkeit ist die gewaltige Komplexität und Kompliziertheit.“

Aus meiner Sicht kann man diese Frage noch gar nicht beurteilen. Solange keiner weiß, wie überhaupt die Inhalte in die Innenwelt hereinkommen, und ein Bewusstsein bilden, und welche (Nerven)-Struktur diese Innenwelt hat, solange gibt es für mich auch noch Platz für „über“-natürliche Mitwirkung.

In meiner Selbsterfahrung erlebe ich mich nicht nur im Kopf, sondern im ganzen Körper, und auch der um mich wahrgenommene Raum geht irgendwie in meine Innenwelt über. Das ist im Prinzip ein gutes Lebensgefühl, das etwas alltäglich Mystisches hat, das ich nicht missen möchte. Mich hier als komplett aus Hirnströmen konstruiert zu sehen behagt mir einfach nicht.

Sollen die Hirnforscher erstmal rausbekommen, wie das alles im Detail funktioniert. Derweil halte ich verschieden Konzepte, die eine Geistesbeteiligung einbeziehen, für durchaus interessant.



Kommentar vom 21.12.2020 12:36
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@anton reutlinger 20.12 17:22

„Andererseits warum soll man sich Gedanken machen, was nach dem Tod kommt? Hier gerät man wieder in unauflösbare Konflikte mit der Wissenschaft. Es gibt keinen vernünftigen Grund für die Annahme, dass der Tod nicht das endgültige Ende des Lebens und des menschlichen Bewusstseins ist mit dem Denken, Fühlen und Empfinden.“

Sie haben sich ja offensichtlich Gedanken über das gemacht, was nach dem Tod kommt. Ihre Antwort ist dann eben: nichts mehr.

Dass Sie meinen, dass ihre Antwort alternativlos ist, ist auch nicht so ungewöhnlich. Aber trotzdem gibt es offenbar Menschen, die andere Antworten auf diese Frage finden, bzw. sich völlig unsicher sind, was nach dem Tod kommt.

Grundsätzlich scheinen Sie davon auszugehen, dass die Methode, mit der die Naturwissenschaften gesicherte Fakten ermittelt hat, auf alle Fragen anzuwenden ist. Und somit von vorn herein klar ist, dass wirklich jede Frage zwischen Himmel und Erde mit genau dieser wissenschaftlichen Methode zu beantworten ist. Für Sie scheint wirklich festzustehen, dass hier alle noch offenen Antworten von der selben Art sind, wie die inzwischen Gefundenen.

Es gibt noch viele Fragen, die schwer zu beantworten sind, aber doch so wichtig sind, dass man trotzdem drüber nachdenkt:

Wo kommen wir her?
Inwieweit sind wir frei?
Was ist die Liebe?
Was wird aus unseren Kindern?
Wann müssen wir sterben?
Gibt es doch noch einen Atomkrieg?
Wie schlimm wird die Corona-Wirtschaftskrise?

Dass man derartige Fragen gerne beantwortet haben will, ist klar. Aber müssen die Antworten denn dann auch noch alternativlos sein? Es ist doch schon was, wenn man manche Antworten dann einfach nur favorisiert, und sozusagen, etwas gerne glaubt.

Können Sie sich denn wenigstens vorstellen, dass Menschen, die z.B. in einem streng religiösen Elternhaus aufgewachsen sind, hier dann doch bei vielen der schwer zu beantwortenden Fragen an religiösen Argumentationen nicht vorbeikommen. Und so neben den naturwissenschaftlichen Aspekten noch andere Sichtweisen einbeziehen müssen, auf dass sie sich dann eben ein etwas komplexeres Bild von den möglichen Antworten machen.



Kommentar vom 20.12.2020 17:00
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@anton reutlinger 20.12 15:18

„Wissen und Glaube sind nicht gleichwertig, weil sie für die Lebensgestaltung und den Überlebenserfolg nicht gleichwertig sein können.“

Volle Zustimmung, Wissen geht vor. Und je unsicherer Hyphothesen, Spekulationen und Fantasien sind, desto niedriger sollte man die aufhängen. Aber ganz ohne unsichere Erkenntnisse kommt man im Leben eben nicht aus. Viele Fragen wollen eine Antwort.

Z.B. die Frage, was nach dem Tod kommt, darauf gibt es viele, teils haarsträubende Antworten, aber beschäftigen tut sich der Mensch mit der Frage auf jeden Fall.



Kommentar vom 20.12.2020 12:50
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Mussi 20.12 03:08

„Die Möglichkeit berechtigt nicht zum Wahrheitsanspruch!“

Klar, das tut sie nicht. Wenn jetzt aber mystische Erfahrung nicht mit den gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen kollidiert, dann gibt es hier auch keinen Dissonanzen.

@hwied 20.12 11:25

„Religion ist keine Mystik.“

Meine mystischen Erfahrungen kann ich nicht loswerden. Religion kann ich mir dennoch auswählen. Was aus einer mystischen Erfahrung zu folgern ist, ist nicht eindeutig. Das kann man auch ganz anders einordnen. So sehe ich mich als eine Art spirituellen Agnostiker. Ich muss Geisteswelten in meinem Welt- und Menschenbild einbeziehen, kann mich aber auch nicht auf eine Tradition festlegen.

@Balanus 20.12. 11:43

„Wie erklären sich eigentlich sogenannte „Gotteserfahrungen“? Die sollen ja gar nicht so selten sein.“

Die einfachste Erklärung ist hier wohl, dass sich Geisteswelten einfach so zeigen, dass man es so deutlich merkt, dass man es nicht mehr ignorieren kann. Das müsste dann, wie jede andere Erfahrung auch, sowohl auf der neurobiologischen wie auf der psychologischen Ebene evident sein.

Die nachträgliche Einordnung von „Gotteserfahrungen“ erfolgt erfahrungsgemäß im Sinne der ohnehin vorhandenen Verbindung zum jeweiligen Kulturkreis. Ist aber auch völlig individuell einzuordnen.

„Wenn meine These zutrifft, dass „Gotteserfahrungen“ vom Gehirn produziert werden, dann sieht so aus, als hätten wir es hier mit einem wesentlichen, fundamentalen, neuronal begründeten Unterschied zwischen H. sapiens und anderen Spezies zu tun.“

Wieso das denn? Das Gehirn von Delfinen könnte doch auch Gotteserfahrungen produzieren. Was denen dann fehlt ist wohl nur die schriftliche Kultur und die damit verbundenen religiösen Systeme, die Gotteserfahrungen einzuordnen. Tiere könnten durchaus ziemlich mystische Erfahrungswelten haben, vermute ich. Aber ohne da groß drüber nachzudenken. Ich würde wilde Tiere, die ganz ohne Kultur in einer wilden Welt klar kommen müssen, hier nicht unterschätzen. Wenn ich mir angucke, wie Füchse im für sie eigentlich feindlichem urbanen Raum ihre Nischen finden, so imponiert mir das schon.



Kommentar vom 20.12.2020 00:57
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Sandy 19.12. 13:10

„Wie soll Lebensgenuss vor dem Hintergrund des (Über-)Lebenskampfes vieler unserer Mitmenschen, vielleicht bald auch uns persönlich nahestehender Menschen funktionieren?“

Bei mir persönlich sehe ich die Gefahren von Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs als immer noch sehr viel mehr gefährlich als Covid19. Was die Altersstruktur angeht, haben Leute mit hohem Risiko an Covid19 zu sterben, auch proportional ähnliche Risiken, an den Hauptkillern unter den üblichen Krankheiten zu sterben.

Ich komme mit den Risiken aber klar, ich bin auch schon 57 und ab und an sterben auch schon gute Freunde von mir, an den üblichen Krankheiten. Ich weiß, dass es einen manchmal schneller erwischt, als man denkt. Wenn ich die Risiken von Corona mit den ohnehin bestehenden Risiken vergleiche, gelingt es mir allerdings, dass ich weder für mich noch um meine guten Freunde wirklich Angst haben muss.

Durchschnittlich sterben in Deutschland 2700 Menschen am Tag, an Corona maximal 900. Das ist schon was, klar. Aber die 900 sind nur der Spitzenwert, im Sommer hatten wir um die 5 am Tag. Und ich hoffe doch, dass mit Sterberaten wie aktuell Schluss ist, sobald im März 2021 die Risikogruppen durchgeimpft sind.

Insgesamt ist das kumulierte Risiko über die ganze Pandemie – natürlich auch wegen der Gegenmaßnahmen, allem voran die Impfstoffe – für mich selbst und die meisten meiner Lieben dann doch recht überschaubar. Im schlimmsten Monat bisher eine Übersterblichkeit von Maximal 30% , aber das effektiv nur mehrere Monate, während die anderen gewohnten Lebensgefahren Jahr für Jahr und Monat für Monat mit 100% gefährlich sind.



Kommentar vom 20.12.2020 00:17
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@anton reutlinger 19:12 18:26

„Es ist mir unbegreiflich, dass es Menschen gibt, die jede der modernen Techniken sowie die Medizin nutzen und trotzdem noch an archaische Phantasiegeschichten als Wahrheiten glauben.“

Auch Sie müssen ja nicht alles begreifen. Offenbar gibt es genug Menschen, die von Wissenschaft und daraus folgender Medizin begeistert sind, und doch einen Teil der religiösen Traditionen aus guten Gründen nicht abschreiben. Verschiedene Menschen haben eben verschiedene Erfahrungen, auch öfter mal mystische. Wo ist hier eigentlich das Problem?

Es gibt durchaus religiöse Vertreter, die ich selbst für sehr unvernünftig halte, die dann tatsächlich nicht zum Arzt geben. Wenn die dann Kinder haben, die schwer krank werden, kann das dann sogar vor Gericht enden. Derartige Vertreter sind aber dann doch eher selten, und die diskutieren hier auch gar nicht mit.

Mit Kreationisten stimme ich im Wesentlichen auch nicht überein, glaube aber, dass manche der Zufallsmutationen, die die Evolution antreiben, durchaus Kosmisch-Geistigen Ursprungs sein kann. Ich grenze mich auch von Leuten ab, die religiöse Mythen über gesicherte wissenschaftliche Fakten stellen. Damit kann ich auch nichts anfangen.

Aber da, wo die gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse Platz lassen, ist auch Platz für Mystik und was daraus alles so folgen kann. Muss nicht, kann aber. Insbesondere ist Platz für viele verschiedene Menschenbilder.



Kommentar vom 19.12.2020 16:22
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Mussi

„Wenn wir für uns als juristische Person Pluralität akzeptieren und daraus Rechte ableiten,dann gilt das auch gleichzeitig für den Menschen als bilogisches Wesen und somit für Natur.“

Überhaupt haben die Erkenntnisse der Biologie jede Menge Einfluss auf Moral und auch auf die Gesetze. So zum Beispiel ist die Legalisierung von Homosexualität wohl auf der Basis der Biologie begründet. Die Biologie hat festgestellt, das Sexualität nicht nur der Reproduktion, sondern auch dem Vergnügen dient, und auch, das Homosexualität im Tierreich recht normal ist.

Und auch der Umgang mit Haustieren ist wohl meistens mit reichlich Respekt vor den Tieren verbunden. Und Massentierhaltung auch inzwischen sehr umstritten. Genau so sind Bestrebungen zur Erhaltung von Regenwäldern weniger von menschlichem Eigennutz und mehr vom Respekt gegenüber der Natur getragen.

Wenn wir uns selbst als biologisches Wesen begreifen, hat das tatsächlich großen Einfluss auch auf juristischen Gebieten.

Früher war hier die Religion maßgeblicher.



Kommentar vom 19.12.2020 12:54
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-35-karl-popper-und-george-soros-zwischen-liberalismus-und-verschwoerungsglauben/

@Michael Hauptartikel

Sie zitieren Popper:

„Im Gegensatz dazu wird der pragmatische Rationalismus anerkennen, daß die Welt nicht rational ist, er wird aber verlangen, daß wir sie so weit wie möglich der Vernunft unterwerfen.“

Hört sich wirklich sehr erhellend an. Aber was meint hier Popper genau mit nicht rational?

Ich denke da einmal an Überkomplexität, die sich einer Erschließung verwehrt, z.B. bei der Wetter- und Klimavorhersage. Hier begrenzt auch schlicht die Leistungsfähigkeit der benutzten Großrechner die Qualität und die Reichweite der Simulationen.

Oder auch geistig-übernatürliche Effekte, die von verschiedenen Menschen ganz verschieden erlebt werden, und die so zu ganz verschiedenen Ansichten über die Natur der menschlichen Seele kommen.

Wie sieht das Popper? Was ist die Irrationalität?

Unabhängig davon, volle Zustimmung, „daß wir sie so weit wie möglich der Vernunft unterwerfen.“



Kommentar vom 19.12.2020 00:24
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@hwied 18:12. 09:04

„Prozessor = Schöpfung, Welt
Prozess = Evolution
Information = Naturgesetze“

@Elektroniker 18:12 11:08

„Schöpfung wäre übrigens ein Prozess.“

Ich würde Schöpfung eher mit dem Initial des Urknalls als mit dem Prozess des Schöpfens verbinden. Also schon:

Prozessor = Schöpfung, Welt

Und würde die Naturgesetze zur Schöpfung dazu zählen. So haben wir in diesem konkreten Universum durchweg die selben Naturkonstanten, in denkbaren anderen Universen können diese Konstanten andere Werte haben.

Prozess = Evolution

Würde ich stehen lassen, das ist das, worum es geht, und das was läuft. Da wir die Naturgesetze schon haben, kommt bei Information dann die aktuelle Gegenwart dahin:

Information = aktuelle Gegenwart

Wäre der Kosmos ein Computer, würde hier das Programm Evolution laufen, und die aktuell zu bearbeitenden Information wäre eben die jeweilige Gegenwart, die von der Vergangenheit ausgehend sich in die Zukunft vorarbeitet.

Und das läuft von Start an so, direkt nach dem Urknall fing der Kosmos an zu wachsen, ein ganzes konsistentes Universum kann sich so nach und nach in allen Einzelheiten entwickeln.

Also dann so:

Prozessor = Kosmos
Prozess = Evolution
Information = aktuelle Gegenwart



Kommentar vom 18.12.2020 00:04
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Sandy 16.12. 13:20

Bei Todesraten von 900 am Tag beschwer ich mich auch nicht mehr über einen Lockdown. Man kann das so machen, meine ich.

Ich selbst kenne sogar Jüngere, die sich wegen Vorerkrankungen freiwillig seit März durchgehend einen eigenen Lockdown verordnet haben. Und ich kenne Ältere, die trotzdem noch einige Kontakte aufrechterhalten, weil sie leben wollen.

Wir können den Tod nur hinausschieben. Vorher will man aber auch gelebt haben.



Kommentar vom 17.12.2020 16:31
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@anton reutlinger 17:12. 15:48

„Die Idee eines Schöpfergottes beantwortet keine einzige physikalische Frage.“

Die meisten Fragen beantwortet die Idee vom Schöpfergott nicht, aber diese dann doch:

Die Frage, warum viele Naturkonstanten die richtigen Werte haben, damit sich Atome, Sterne, Planeten und Leben bilden kann, wäre mit der Schöpfung erklärbar. Der Schöpfergott will eben letztlich Leben in seinem Universum haben, und hat hier die Feinheiten so justiert, dass das auch möglich ist.

Alternative Ideen, wie die von zahllosen Paralleluniversen, die jeweils zufällige Konfigurationen der Naturkonstanten haben, und dann eben nichts Vernünftiges hervorbringen, die sind meine ich nicht so gut, wie die Idee von der Schöpfung. Die Schöpfungsidee ist speziell in dieser Frage einfach sparsamer.

„Da gibt es viel Spielraum für Varianten und alternative Deutungen. Das zeigt sich z.B. in der Quantenphysik. Außerdem ist unser Katalog der Naturgesetze noch lange nicht vollständig..“

Genau das sehe ich auch so.



Kommentar vom 17.12.2020 16:02
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Balanus 17:12. 14:34

„Würde man in dieser Situation bei scheinbar unüberwindbaren Hürden einfach ‚geistige Kräfte‘ ins Spiel bringen, wäre damit nichts gewonnen, nichts wirklich erklärt, ganz im Gegenteil, es wäre praktisch eine Kapitulation vor der Komplexität des Forschungsgegenstandes.“

Ich habe doch nicht vorgeschlagen, die Forschung einzustellen, und einfach den Rest des noch Unbekanntem dem Geiste zuzuordnen. Ich meine aber, Geist im Leben sowieso erlebt zu haben, und kann mir dann vorstellen, dass Vieles, was unserer Psyche hervorbringt, tatsächlich mit Geist zu tun hat. Damit kann ich dann leben.

„Entscheidend ist, dass die Datengewinnung wissenschaftlich sauber erfolgt, dann kann man auch mit ungenauen Daten arbeiten.“

Die wirklichen Folgen des menschengemachten Klimawandels sind aber eben zwischen 1.5° und 4.5°, das ist und bleibt sehr ungenau. Wir haben nichts Konkretes, das besser ist, aber Menschen, die tatsächlich aufs optimistisch Mögliche setzen, und am anderen Ende Menschen, die das Schlimmste befürchten. Da kann die Wissenschaft dann nur zugucken.

„Kennen Sie ein Beispiel, was die Wissenschaft nicht kennt, der Nichtwissenschaftler aber schon?“

Was heißt hier der Nichtwissenschaftler. Es geht eben um Erfahrungen und Sachverhalte, die man eben derzeit nicht vernünftig wissenschaftlich erklären kann, aber die doch existieren und ernst genommen werden müssen.

Mystische Erfahrungen aller Art, telepathische Effekte, Geistheilungen und Geistheiler, Wunder im Leben, im Prinzip sogar unser Bewusstsein, unser eigene Innenwelt, die unsere ganze Existenz ausmacht, und wozu es eben keine brauchbare wissenschaftliche Erklärung für gibt.

Entscheidend ist mir hier, dass wir in der Lebenspraxis eben mit dem Arbeiten müssen, das zur Verfügung steht, auch wenn die Wissenschaft da noch nichts Genaues zu zu sagen hat.

Das ist letztlich wie beim Klimaschutz: wir müssen jetzt handeln, und können nicht darauf warten, bis die Klimaprognosen genauer werden. Das bedeutet eben gerade nicht, dass wir keine weitere Klimaforschung brauchen.



Kommentar vom 17.12.2020 15:11
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Stegemann 17:12. 12:10

„...es gibt zwei Arten von Naturgesetzen, die, welche die Natur gemacht hat und die unabhängig vom menschlichen (oder irgendeinem anderen) Geist existieren und die, welche der Mensch gemacht hat...“

Erstmal klar ist, dass die Naturgesetze unabhängig vom Menschen existieren. Wir können aber einen Teil davon erkennen, was aber nicht so ganz einfach war. Die Geschichte der Naturwissenschaften ging doch über etliche Jahrzehnte und Jahrhunderte, und fertig ist sie auch noch nicht. Hier gibt es voraussichtlich noch einiges an Naturgesetzen, die wir noch entdecken werden. Und vielleicht sogar welche, die wir aufgrund unserer Beschränktheit als Mensch nicht erkennen können.

So wie wir die Naturgesetze nachvollziehen, entspricht aber in gewisser Weise unserer ganz menschlichen Art, Dinge zu verstehen.

@anton reutlinger 17.12. 12:13

„Der Glaube an Götter hat mit Logik und mit Erfahrung jedenfalls nichts zu tun. Mit Verschwörungstheorien hat er eben den Glauben gemeinsam, entgegen dem Wissen.“

Es gibt dann wohl doch mystische Erfahrungen, die mutmaßlich auch die Grundlage der Religionen herstellten und diese am Leben erhalten. Verschwörungstheorien basieren auf einem eher nicht weltoffenem Gauben, der viel mit Unredlichkeit, und wenig mit wirklicher Auseinandersetzung mit dem Leben zu tun hat. Religionen sind da eher von höherer Qualität. Das macht keinen Sinn, das einfach gleichzusetzen.

Die Idee von einem Schöpfergott, der den Urknall initiert und die Naturgesetze konfiguriert hat, beantwortet jedenfalls auch heute noch physikalische Fragen mit respektablen Antworten, meine ich.

„Aliens würden die Welt anders erfahren und anders deuten. Vielleicht kämen sie auf dieselben Gesetzmäßigkeiten, würden sie aber in ihrer eigenen Sprache formulieren“

Unbedingt, würden die überwiegend die selben Antworten auf dieselben Fragen finden. Was allerdings das Selbstbild der Aliens betrifft, so wäre dieses wohl anders als unseres, ihre Kultur hätte eine ganz andere Geschichte, ihre Sprache würde ganz anders aufgebaut sein, und ob sie wirklich die selbe Mathematik entwickelt hätten, ist zumindest unklar.

Selbst unter den Menschen gibt es verschiedene Deutungen, wenn es in Richtung Geist im Leben geht, hier wären Aliens wohl noch ganz anders unterwegs. Eine interessante Frage ist hier aber, ob es eventuell möglich ist, die tatsächliche Physik des tatsächlichen Geistes zu entdecken, und in einer konsistenten Theorie zusammen zu fassen, die der tatsächlichen geistigen Realität entspricht. Hier könnten Aliens genau dies längst geschafft haben, und der Streit um die richtige Weltanschauung wäre unter den Aliens längst Geschichte.



Kommentar vom 17.12.2020 00:39
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/menschen-bilder-nominiert-fuer-wissenschaftsblog-des-jahres/

@Weniger ist manchmal mehr

Gerade die letzte Blogsitzung war von hoher Frequenz mit entsprechend viel Text pro Tag, scheint mir. Öfter wiederhole ich mich selber, im Eifer des Wortgefechts. Da kann weniger wohl mehr sein.

Der Austausch und die Suche nach neuen Sichtweisen treibt mich aber an. Und Wege zu finden, mich verständlich zu machen.

Und doch nominiert für den Blog des Jahres. Aber wofür man den jetzt braucht, das frage ich mich auch.



Kommentar vom 16.12.2020 17:36
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Mussi 16.12. 16:03

„Im Grunde geht es um Natur als Grundlage des Seins { auch Phantasie als Grund =Fiktion } und Panpsychismus.“

Wikipedia Panpsychismus:

„Für Panpsychisten ist die Entwicklung des Geistigen und Mentalen nur dann erklärbar, wenn Vorstufen des Geistigen oder Mentalen schon in die Grundstruktur der materiellen Welt integriert sind.“

Ganz meiner Meinung. Inwieweit jetzt Geisteswelten konkret aussehen können, das ist wohl ein weites Feld, das auch in Richtung personaler Götter führen könnte. Oder zu Geisteswelten, in denen wir keine besondere Rolle spielen, als nur unserer Selbst willen.

@Elektroniker 16.12. 15:35

„Im Bezug auf „Empfindungen“ vertrete ich eine nicht ganz alltägliche Sichtweise und habe dazu noch keine Rückmeldungen bekommen….Die „Qualia Sensorik“ emittiert normalerweise Elektronen die vom neuronalen Netzwerk lokalisiert und ausgewertet werden. Nicht nur „Farben“ aus farbsensitiven Zellen im Auge, sondern auch Lust, Schmerz, komplexe Gefühle werden auf diese Art detektiert und allenfalls vom Bewusstsein lokalisiert.“

Schwierige Frage. Wie wandernde Elektronen aus den Sinneszellen von neuronalen Netzen interpretiert werden, gehört hier vielleicht irgendwie dazu. Die Nervenimpulse selbst sehen bei allen Arten von Sinneszellen etwa gleich aus, die Stellen im Gehirn, an denen die weiterverarbeitet werden, müssen also wissen, von welchen Sinneszellen die jeweiligen Aktionspotentiale kommen.

In jedem Fall scheint es eine Art Abbildung zu geben, die ausgewählte neurologische Ereignisse auf die innere Erlebniswelt abbildet.

Welche neurologischen Ereignisse das sind, ist wohl unklar, aber auf keinen Fall alle. Das passt von der Menge her überhaupt nicht. Welcher Art die innere Erlebniswelt ist, das ist eine noch schwierigere Frage. Die einfachste Antwort wäre, dass die Erlebniswelt schon komplett zur Geisteswelt gehört. Andernfalls wird es richtig schwierig, hier Gehirnfakten zu finden, die die Erlebniswelt herstellen.

Hier liegt mein besonderer Optimismus, dass ein komplettes Konnektom eventuell solche Strukturen finden kann, und gleichzeitig bei der Simulation solcher Konnektome herauskommt, dass sie ohne eine geistige Unterstützung per analoge Zufallszahlen nicht vernünftig laufen können.

Der Qualität und den „Färbungen“ der Inhalte unserer inneren Erlebniswelt stehe ich ansonsten auch ratlos gegenüber. Wenn man es mit Bilddateien vergleicht, die enthalten auch pro Pixel einen Zahlenwert, der entsprechend einer allgemeinen, aber beliebigen Konvention bestimmten Farben zugeordnet werden. In jedem Fall erscheint mir hier die o.g. Abbildung eine funktionierende Codierung zu realisieren. Dass unserer innere Welt bunt, laut, kalt oder schmerzhaft sein kann, ist nun mal per Erlebnis evident belegt.



Kommentar vom 16.12.2020 15:58
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@Balanus 16.12. 14:12

„Ach was, es geht doch nicht darum, „alles“ erklären zu können, sondern darum, dass Erklärungen (Theorien, Hypothesen) im Rahmen der bekannten physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu erfolgen haben, zumindest wenn es gilt, wissenschaftlichen Standards zu genügen. “

Wenn man dies genau nimmt, wie sollen dann wirklich neue Erkenntnisse möglich sein?

„Wem an der Wissenschaftlichkeit nichts liegt, darf selbstredend frei über andere, etwa „geistige“ Kräfte und Wirkmechanismen, spekulieren.“

Es steht natürlich jedem frei, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sich jenseits von Wissenschaftlicher Erkenntnis befinden, die aber trotzdem interessant sind. Die Wissenschaft kennt eben bei weitem nicht alles zwischen Himmel und Erde.

Ein Medizinprofessor soll mal gesagt haben: „Wissenschaft ist immer der neueste Stand des Fehlers.“ Das passt ja hier.

Wir kommen doch nur sehr langsam vorwärts, wenn wir nur auf der Basis von inzwischen als gesichert geltenden Sachverhalten bleiben. Insbesondere, wenn uns das Leben dazu zwingt, Stellung zu beziehen und Standpunkte einzunehmen.

Ein gutes Beispiel ist der Klimawandel. Die Klimaforscher kennen eben die Klimasensitivität unserer Treibhausgasemissionen immer noch nur recht ungenau, also zwischen 1.5° und 4.5°, aber wir müssen jetzt handeln. Wenn wir hier nicht reagieren und handeln, ist es hinterher zu spät dafür. Wenn wir uns auf den Standpunkt stellen, die Wissenschaft weiß nicht, wie groß unser Problem ist, deshalb warten wir erstmal ab, bis sie es weis, dann verpassen wir alle Zeitfenster, das Problem zu lösen.

Das Menschenmodell, das wir für uns selbst verwenden, ist ein ähnlich akuter Sachverhalt wie die Klimasensitivität von Treibhausgasen. Wir müssen jetzt mit unseren Menschenmodell leben, wir können nicht 30 Jahre warten, bis sich die Wissenschaft hier auf etwas geeinigt hat, das klar bewiesen ist und mit dem alle einverstanden sind.

Das sind dann eben die Provisorien der Lebenspraxis. Es hilft doch oft nichts, sich von wichtigen Fragen abzuwenden, und sich lieber mit einfacheren Sachverhalten auseinander zu setzen.



Kommentar vom 16.12.2020 14:21
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@hwied 16.12. 11:30

„Der Geist kann wachsen, die Materie mit ihren Gesetzen, die ist statisch.“

Den Geist als freies, intelligentes und vertrauenswürdiges Element zu sehen, ist für die Perspektive des Lebens wesentlich, meine ich.

Dennoch sind die eher mechanischen Naturgesetze auch irgendwie geistig. Z.B. die Gesetze der Biochemie, die ganz gut beschreiben, wie Moleküle im Lebenszusammenhang interagieren, folgen einem festen Satz von Regeln. Diese Regeln sind nicht selbstverständlich. Es soll eine ganze Reihe von Naturkonstanten geben, die alle genau die richtigen Werte haben, damit die Gesetze der Biochemie so funktionieren, wie sie es tun.

Dieses Regelwerk als von geistiger Art zu sehen, ist ein Standpunkt, den man einnehmen kann. Das ist die Materie mit ihren gesetzlichen Wechselwirkungen. Aber der Anteil des Geistes, der wachsen kann, ist hier eher noch was wesentlich Mächtigeres. Hier ist der Mensch und seine Kultur und Wissenschaft dabei, in Gegenden hineinzuwachsen, die wirklich neu sind. Und dem Leben selbst ganz neue Möglichkeiten eröffnen.

So sind wir nicht nur in der Lage, unseren Planeten blindlings zu zerstören, wir können auch unsere Technik und Wirtschaft so anpassen, dass das Klima im erträglichen Rahmen bleibt, und die Atomwaffen nicht zum Einsatz kommen. Wir können uns selbst einen kulturellen Rahmen geben, der ohne Kriege auskommt, und der jeden Menschen mit Rechten ausstattet, die irgendwann auch wirklich umgesetzt werden.

Und was Technik und Raumfahrt angeht, so können wir im Einklang mit der irdischen Natur leben, und gleichzeitig ins All aufbrechen. Vor der wirklich physischen Raumfahrt zu fernen Exoplaneten kommen erstmal riesige Weltraumteleskope, die schon mal Einsichten und Bilder von diesen überaus interessanten Exoplaneten liefern können.

Und im Verständnis von uns selbst, insbesondere was die mystischen Seiten unserer Existenz betrifft, da kann ich mir auch ganz entscheidende Fortschritte vorstellen. Eben gerade auch Kenntnisse und Nachweise für geistige Effekte in unserer Psychologie, die uns gerade die Hirnforschung bescheren könnte.

Dieser Forschungszweig, der eigentlich angetreten ist, den Geist ganz aus der Welt zu vertreiben, könnte der Art unserer wirklichen Existenz als Innenwelt die besten Nachweise liefern. Als geistiger Innenraum, der sich als Teil eines kosmischen Geistes durch die Zeiten bewegt, und in seiner Gegenwärtigkeit ständig Zukunft in Vergangenheit verwandelt.



Kommentar vom 16.12.2020 00:43
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@hwied 15.12. 17:02 / 20:14

„Der Geist, die geistige Ordnung, kann chemische Moleküle so anordnen, dass sie sich reproduzieren kann. Das ist ja wohl das Wesentliche am Leben. Die Reproduktion“

Ich selbst gehe davon aus, das Geist mit Leben (wahrscheinlich nur) interagiert, indem es chemische Zufallsprozesse ausnahmsweise auf die Zukunft hin gestaltet. Wir brauchen also schon eine DNA, die rein chemisch funktioniert, damit die Erbinformation in Proteine umgesetzt werden kann und sie sich auch replizieren kann. Nur z.B. Mutationen können so durchaus mal zielgerichtet eingebaut werden. Das würde die ganze Evolution in geordnete, übergeordnete Bahnen lenken können. Zumindest in einem gewissen Rahmen.

„wenn Sie argumentieren wollen, dass die Natur durch Versuch und Irrtum den ersten Einzeller erschaffen hat, dann reicht die Zeit dafür nicht aus.“

Bei der Entstehung des Lebens rätselt man schon lange, wie aus der Ursuppe die erste Zelle werden konnte. Erst dachte man, dass es Mrd Jahre dauerte, bis die erste Zelle zufällig aus Chemikalien entstand, in letzter Zeit konnte man das auf unter 100 Mio Jahre datieren. Klar ist, dass hier ein helfender Geist um viele Größenordnungen schneller dabei sein kann, das Leben und die Evolution in Gang zu bringen.

Auf Erden ist dies inzwischen recht egal, es gibt ja inzwischen Leben. Bei der Einschätzung der Häufigkeit von Leben auf Exoplaneten macht es aber einen Unterschied, wie schnell Leben entstehen kann. Dennoch braucht das dann auch noch die richtigen Bedingungen dafür.

Wenn es um Geist im Leben geht, dann in erster Linie, dass er mit dem psychischem Innenleben von Lebewesen interagiert. Bzw. dieses Innenleben selbst eher den Geisteswelten zuzuordnen ist, indem hier ein psychischer Innenraum geöffnet wird. Dann wäre unser Sein von Grund auf mystisch.



Kommentar vom 15.12.2020 15:23
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Balanus 15.12. 14:21

„kann man getrost ins Reich der Mythen verweisen. Für derartiges gibt es keinerlei Evidenz.“

Mystik, Mythen und religiöse Traditionen haben schon eine gewisse Existenz, unabhängig des Realitätsgehaltes sind sie in der Psyche umfassend wirksam.

Und für Menschen, die daran glauben bzw. über entsprechende persönliche Erfahrungen verfügen, ist die Sache schon mit gewisser Evidenz verbunden. Man muss das nicht teilen, aber zur Kenntnis nehmen wäre im Sinne von Weltoffenheit angeraten.

@Elektroniker

„Aber dabei würde auch sinnlos „Leid“ entstehen“

Ich würde künstliches Leben nicht so negativ sehe. So wie bei uns, gibt es Licht und Schatten, und man sollte schon genau hinsehen, was man da tut, wenn man Experimente mit echtem Künstlichem Bewusstsein macht.

Die Evolution experimentiert auch, und macht sogar ständig immer wieder die selben Fehler, mit jede Menge Leid dabei. Aber die positiven Seiten das Lebens entschädigen das.

Und künstliches Bewusstsein ist sicher ungefährlich, solange man dem KB keine Macht über Technische Systeme wie etwa Kampfdrohen gibt. Einen Shitstorm seitens eines leidendem und unzufriedenem KB-System kann man ertragen, und die Systeme nachbessern, wenn es ihnen „psychisch“ nicht gut geht.



Kommentar vom 15.12.2020 12:51
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@hwied 15.12. 10:01

„Alles, was den Menschen ausmacht, das steckt in diesem winzigen Ei, das so klein ist, das wir es als Wunder bezeichnen können.
Ja, der Mensch ist ein Wunder. Weil es so viele davon gibt, nehmen die meisten Menschen es nicht als Wunder wahr. „

Ein Wunder allemal. Aber sowohl die Evolution als auch das aktuelle Bewusstsein können maßgeblich von Geisteswelten unterstützt sein. Die Mystik zu sehen ist möglich, wenn man genau genug hinsieht.

@Elektroniker

Die Erkenntnisse der Informatik sind teilweise auch auf Nervensysteme anwendbar. Beides verarbeitet Informationen. Die Lösungen, die die Techniker finden, können die Selben sein, wie die Lösungen, die die Evolution gefunden hat.

Aber das gilt wohl auch andersrum. Wenn wir das Gehirn weiter erforschen, finden wir hier auch Konzepte, die wir in unserer Technik nutzen können. Mit den neuronalen Netzen, die auch in der KI anwendbar sind, hat man längst ein Beispiel dafür gefunden. Ich denke, da wird man noch viel mehr finden.

Eine letzte Herausforderung wären vielleicht KI-Systeme, die wirklich eigenes Bewusstsein entwickeln, in einer eigenen inneren Erlebniswelt, die unserer funktional und qualitativ gleich kommt. Wenn die Hirnforscher mal herauskriegen, wie das bei uns und anderen Tieren funktioniert, dann müsste das doch nachbaubar sein.

Selbst wenn da Geist dabei ist, können die künstlichen Systeme den ja auch nutzen bzw. zur Nutzung einladen.



Kommentar vom 15.12.2020 00:25
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Joker 14.12. 19:46

„Keine empirische Wissenschaft hat auch nur irgendetwas in allen Facetten erklären können, und keine wird das je können, methodisch bedingt. Von daher ist dieses Manko kein Alleinstellungsmerkmal des Menschen. Oder habe ich da etwas übersehen?“

Nun, es gibt wohl in vielen Fachgebieten ziemlich gute Erklärungen, wie einzelne Sachverhalte funktionieren, z.B. die Technik unserer Stromversorgung. Und es gibt natürlich fast unendlich viel zu entdecken, etwa die Millionen Insektenarten, die in Tropischen Regenwäldern leben.

Und es gibt extrem Interessantes, das aber widerspenstig ist. Zum Beispiel die Klimavorhersage. Oder eben der Mensch selbst. Ich muss hier unbedingt zustimmen, dass auch Psychologie und Soziologie sehr begrenzt sind.

Gerade die eigene Lebenspraxis aus eigener Erfahrung muss sich hier dann auch von den Wissenschaften nichts vorschreiben lassen. Und hat es nicht sowieso was für sich, wenn der Mensch sich selbst als Mysterium betrachten muss?

Und kann man das völlig alltägliche Leben nicht sogar als mystische Erfahrung betrachten, wenn man wirklich genau hinsieht?

In diesem Sinne ist der Respekt voreinander vielleicht wichtiger, als sich gegenseitig zu hinterfragen. Ein Respekt, der auch die eigentliche Basis der Menschenrechte ausmacht.



Kommentar vom 14.12.2020 13:14
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Sandy 14.12. 10:32

„Und ich denke, wenn Wissenschaftler, die sich damit auskennen und die – anders selbstverständlich als ich – mit genügend Ratio gesegnet sein dürften, sagen dass bei 20.000 Neuinfektionen pro Tag die Situation außer Kontrolle gerät, sollten wir ihnen das einfach auch mal glauben und uns über deren Expertise nicht erheben.“

Die Expertise der Mediziner nehme ich ernst. Aber ich mag hier nicht einfach glauben, was Mediziner empfehlen. Die haben ihre Spezialinteressen, zu denen u.a. gehört, dass die Dauerschichten schieben müssen, wenn bei einer Infektionslage von mehr als 400 Corona-Todesfällen am Tag die Krankenhäuser überlastet sind.

„Bis Frühherbst 2021 hätten wir bei einer solchen Weiterentwicklung (wobei noch nicht einmal die Dynamik aufgrund steigender Reproduktionszahl berücksichtigt ist) also mindestens 42.000.000 neu Infizierte.“

Der Anteil der über 70-Jährigen bei den Todesfällen liegt bei 90%, wenn ich mich hier nicht vertan hab. Wenn bis März 2021 die über 70-Jährigen Geimpft sind, haben wir doch das Problem schon zu 85% gelöst, wenn die Wirksamkeit der Impfung bei 95% liegt.

Die Todesrate der Infizierten sinkt dann auf 15% der derzeitigen Todesrate. Und da wohl proportional zur Todesrate auch die schweren Krankheitsverläufe genau so zurückgehen werden, habe wir damit dann auch keinen Hochbetrieb in den Krankenhäusern mehr.

Die Durchimpfung der ganzen Bevölkerung wird dann voraussichtlich die Krankheit ganz vertreiben. Und wenn sie zwischendurch mutiert, oder auch die Impfwirkung nachlässt, haben wir aber wohl doch eine Basis, dass man von einer gefährlichen Pandemie nicht mehr sprechen kann. Das reiht sich dann tatsächlich höchstens in die sowieso kursierenden Erkältungs- und Grippefälle ein.



Kommentar vom 13.12.2020 16:06
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@Michael 13.12. 14:34

„Stellen wir uns doch nur einmal vor, was da an „Panik“ los wäre…“

Panik mit noch mehr Panik vergleichen reduziert nicht das Problem.

„Unser Grundgesetz spricht in Artikel 1 nicht von der Unantastbarkeit des Bruttosozialproduktes“

Nein, aber hinter dem Bruttosozialprodukt stehen nicht nur verzichtbare Geschäfte. Wirtschaftliche Existenzen und damit verbundene Lebensträume stehen hier auf dem Spiel, und bei den Summen, die hier auf die Staatshaushalte zukommen, befürchte ich einen wirtschaftlichen Kollaps, der dann am Ende auch erhebliche Lebenseinschränkungen, und auch erhebliche Todeszahlen zumindest in den armen Ländern dieser Welt nach sich ziehen kann. Das könnte die vermiedenen Coronatoten um ein mehrfaches übersteigen.

Ich gehe davon aus, dass wir durch den heute angeordneten Lockdown mit etwas Unterstützung milderer Witterung bis zum 10. Januar einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen haben werden. Wenn dann bis März die Risikogruppen durchgeimpft sind, so habe ich wohl Grund zur Hoffnung, dass man dann die meisten Einschränkungen dauerhaft aufheben kann.

Meine Überschlagsrechnung, dass wir dabei sind 5 Mio Euro pro vermiedenem Coronatodesfall auszugeben, wird ja auch kein generelles Zukunftsmodell sein. Würden wir in der Regel auch nur annähernd soviel Geld für unsere Gesundheit ausgeben, wären theoretisch mindestens 2/3 der Menschen im Gesundheitssektor tätig. Ich glaube nicht, dass das im Sinne des Grundgesetzes wäre.



Kommentar vom 13.12.2020 13:56
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Joseph Kuhn 13.12. 13:15

„Geplanter Artikel über Bewusstsein: Würde ich mit Interesse lesen. Ein paar – zugegebenermaßen laienhafte und allgemein gehaltene – Überlegungen dazu hatte ich vor einiger Zeit auch mal angestellt (https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2018/06/24/was-ist-bewusstsein/).“

Interessanter Link. Das Bewusstsein als Begegnungs- und Verhandlungsraum von Gründen und Argumenten ist so ganz gut erfasst. Das gilt auch unabhängig davon, wie das Bewusstsein auf Nervenzellenebene implementiert ist, und auch unabhängig davon, ob hier auch noch echte Geisteswelten beteiligt sind oder nicht.

Wer darauf verzichtet, Gründe abzuwägen, wird in jedem Fall zum Idioten.

Wobei natürlich ganz spezifisch menschlich ist, dass wir diesen Abwägungsprozess über unsere Sprache miteinander teilen können, und dann bis zu gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen kommen, die unsere Kultur schaffen.

Außer dem Verhandlungsraum für Gründe hat das Bewusstsein noch einen wichtigen Aspekt, nämlich als inneren Erlebnisraum. Hier geht es schon mal ums dabei sein, um bewusstes Erleben, das ist neben dem Verhandlungsraum für Gründe eine Sache für sich, scheint mir.



Kommentar vom 13.12.2020 00:57
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@Sandy 12.12. 16:50

„Einmal mehr ist erwiesen, dass Coronaleugner und Coronaverharmloser wissenschaftsverhöhnend sowie eine Gefahr für sich selbst und ihre Mitmenschen sind.“

Erwiesen per Fallbeispiel. Dennoch kann ich die Katastrophenstimmung und einen Teil der Coronagegenmaßnahmen nicht als angemessen teilen. Bevor Sie mich als Coronaverharmloser einordnen, dann lieber als Panikverweigerer.

Mal in Zahlen rechnen: Wenn sich bei einer Infektionssterblichkeit von 0,4% über ein oder zwei Jahre 80% der Menschen infizieren würden, wären die maximal zu erwartenden Todeszahlen in Deutschland bei 82.000.000 mal 0,8 mal 0,004 macht ca. 260.000 Tote. Wenn wir die Hälfte davon mit den Gegenmaßnahmen abwenden, und pro vermiedenen Todesfall 5 Mio Euro zu investieren bereit sind, kämen wir auf eine Gesamtsumme von 130.000 x 5 Mio = 650 Mrd Euro.

Diese 650 Mrd Euro könnte in etwa die Summe sein, die tatsächlich ausgegeben wird. Die sozialen Kosten an Vereinsamung der Älteren und Lernausfällen bei den Jüngeren nicht mitgerechnet. Bei den 5 Mio Euro pro Geretteten muss man außerdem bedenken, dass wir hier ein Durchschnittsalter der an Corona Verstorbenen von 82 Jahren haben, soweit ich weiß. Ich glaube nicht, dass es sich eine Krankenkasse leisten könnte, eine OP zu finanzieren, die 5 Mio kostet und das Leben des Patienten um vielleicht 2 Jahre, eher weniger, verlängert.

Mein Fazit ist daher, dass wir mindestens um den Faktor 10 überreagieren. Bei neuartigen Lebensgefahren ist das nichts Neues, so reagieren die meisten Menschen normalerweise. Ich kann die Panik mitfühlen und auch respektieren, aber teilen kann ich sie nicht, dafür bin ich vielleicht einfach zu rational.



Kommentar vom 12.12.2020 13:20
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@Mussi 12.12. 12:12

„Freiheit und Befreiung aus der Unmündigkeit ist für viele, nicht mehr um Erlaubnis für Fragen und Handlungen bitten zu müssen. Was bzw. wer ist also die ‘höhere Instanz’?“

Unbedingt ist das Fragen nach Erlaubnis gegenstandslos, wenn wir die maßgeblichen Sachverhalte kennen und verstanden haben. So ist der Kampf gegen den Klimawandel keine Frage von Gebeten oder Inspirationen. Wir wissen, dass wir dabei sind, das Klima zu ruinieren, und es gibt hier nur eine vernünftige Konsequenz, nämlich unsere Technik und Wirtschaftsweise entsprechend anzupassen.

In Fragen unserer mentalen Existenz sieht das ganz anders aus. Hier hat die Wissenschaft eben überhaupt keine hinreichende Aufklärung bringen können, und hier macht es Sinn, sich ggf. auch mit Gebeten an die höheren Sphären des Geistigen zu wenden. Zumindest wenn man sich hier davon überzeugt fühlt, dass da ein echter Adressat für die Gebete existiert.

Hier kann ein Fragen nach Erlaubnis Sinn machen. Auch ohne eine personifizierte Gottesvorstellung.

Aber es ist auch richtig gut, sich Fragen der Vernunft selber zu stellen, und wenn man hier Antworten gefunden hat, sich dann nicht mehr fragend an die Götter zu wenden. Wenn es etwa um die Frage von Sex vor der Ehe geht, oder um die Frage, ob Ehen wieder geschieden werden dürfen, so kann man hier aus dem biologischem Hintergrund heraus zu der Auffassung kommen, dass man dies als Mensch allein entscheiden darf, wie man das damit hält.



Kommentar vom 12.12.2020 12:32
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@anton reutlinger 12.12. 10:21

„Religiöse Ideologie ist untauglich für wissenschaftliche Erkenntnis“

Der radikale Reduktionismus ist auch eine Ideologie, eine Vorab-Haltung gegenüber der Wirklichkeit. Der Reduktionismus ist eine Haltung, die in den Naturwissenschaften recht erfolgreich ist. Wenn es um den Menschen geht, dann funktioniert das eben nicht so gut.

„Hier ist John Bargh zu empfehlen. Er zeigt, dass unsere Gefühle, unser Denken und unser tägliches Verhalten durch verborgene mentale Prozesse gesteuert werden – weit mehr, als wir bislang vermutet haben.“

Was wiederum das fatale bei einer geistlosen Weltanschauung mit sich bringt. Das Unbewusste bleibt so eher niedrig, und wir sind doch von ihm abhängig, und sein Wirken beinhaltet so in der Praxis jede Menge Unsicherheit. Und die Vereinsamung, die daraus folgen kann, ist einfach nicht gut zu leben, finde ich.

Richtig gute, weiterführende Inspiration im Leben kann man dagegen von höheren geistigen Räumen erwarten. So ähnlich wie bei dem Überhirn von @Harald Fischer können wir hier eine gewisse Geborgenheit finden, und weiterführende Ideen für unser eigenes Leben.

Mit einem geistigen Aspekt in der Wirklichkeit bekommt das Unbewusste neben der niederen Seite noch eine höhere Seite dazu. Ich meine, dass das ganze Welten erschließen kann. In der Beziehung zur Natur, zu den eigenen Mitmenschen, in den Zielen des eigenen Lebens. Und das Selbstmodell ist dann sowieso ein Anderes.



Kommentar vom 11.12.2020 16:45
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@little Louis 08.12. 19:36

Und wie weit bei uns die Meinungsfreiheit in Kombination mit den Möglichkeiten des Internets die Demokratie beschädigt, bis dass das systemgefährdend wird, das wird sich wohl erst in den nächsten Jahren zeigen. Dazu meinten Sie:

„Da bin ich eher der gegenteiligen Meinung. Alles andere führt zur “Betreuenden Demokrtie” und zur Elitokratie öder auch zur Alleinherrschaft einer Bildungs- und Intelligenz — Aristokratie.“

In China soll es die Regel geben, dass man sich strafbar macht, wenn man was Unwahres behauptet, aber nur wenn man mehr als 1000 Leser hat. Klar ist hier das Problem, wer entscheidet, was jetzt wahr ist.

Bei uns gibt es den Tatbestand der Volksverhetzung, und auch den Tatbestand der Aufforderung zu Straftaten. Einfach nur Unwahrheiten verbreiten scheint nicht verboten zu sein, es kann aber speziell Verleumdung sein, Geschäftsschädigung oder sonstwie zivilrechtliche Konsequenzen haben.

Speziell der Aspekt von generellen Unwahrheiten ist im Internet ein besonderes Problem. Printmedien müssen sich eher mit Unwahrheiten zurückhalten, weil sie so auf die Dauer ihre eigene Glaubwürdigkeit untergraben. Das Problem haben Webseitenbetreiber weniger, man kann zu geringen Kosten eine neue Webseite aufmachen, wenn man sich den eigenen Ruf ruiniert hat. Einen neuen Verlag aufmachen ist da sehr viel aufwändiger.

Und wenn ich nur irgendwo Kommentare absetze, so bin ich da noch flexibler. Da kann Ich mir einfach einen neuen Nicknamen machen.

Offenbar hat der Gesetzgeber mit Unwahrheiten im Internet so seine Schwierigkeiten.

Im Prinzip fände ich es auch problematisch, wenn man z.B. wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht widersprechen dürfte. Der Gedanke, dass dies zur „Betreuenden Demokratie“ und zur einer Bildungs- und Intelligenz — Aristokratie führen würde, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn ich mit einer Unwahrheit niemandem so schade, dass dies explizit illegal wäre, so gibt es meiner Ansicht auch keinen Handlungsbedarf.

Und auch darüber hinaus, ist eine überwiegende Meinung von Wissenschaftlern noch nicht automatisch eine gesicherte Erkenntnis. Und selbst die als gesichert geltenden Erkenntnisse haben öfter Halbwertszeiten. Hier zu Reglementieren, meine ich, sollte man unbedingt vermeiden.

Wer selber nicht dran glaubt, was er aus strategischen Gründen verbreitet, dass ist dann auf jeden Fall unredlich, und könnte gerne verboten sein. Nur sind hier die Nachweise schwierig bis unmöglich.

Die Datenflut im Internet eröffnet hier wiederum praktische Probleme. Was früher an Vielfalt auf dem Buchmarkt beschränkt war, haben wir heute auch auf dem täglichen Nachrichtensektor. Das ist so viel, dass das kein Mensch mehr durchgucken kann. Die Staatsanwaltschaften kommen da kaum hinterher, wenn es um Volḱsverhetzung und Aufruf zu Straftaten geht. Und wenn sich eine Privatperson verunglimpft fühlt, ist hier der Rechtsweg ziemlich schwierig.

Die Forderung nach ständigen Gremien, die das gesamte Datenaufkommen kontrollieren und ggf. zensieren, liegt nicht fern. Ob ich das will, weiß ich nicht. Die Datensammelei der Internetriesen ist eine Seuche für sich, hier noch Regierungsbehörden aufzubauen, die die Inhalte des Internets kontrollieren, das würde mir Bauchschmerzen machen. Dass dies mit weiteren Überwachungsmöglichkeiten einhergeht, ist kaum vermeidbar.

Man muss hier bedenken, dass im Internet privat und öffentlich ineinander übergeht. Die chinesische Regel mit den 1000 Lesern wäre ein Anhaltspunkt.



Kommentar vom 11.12.2020 14:47
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@anton reutlinger 11.12. 12:57

„Von beiden Seiten müssen wir uns der Mitte nähern, z.B. indem die Begriffe des holistischen Modells zunächst genau analysiert werden auf ihre Bedeutungen und Inhalte. Was ist Willensfreiheit genau? Da fangen die Schwierigkeiten schon an.“

Genau das ist interessant. Aber wir sind da noch ganz am Anfang, vor allem, was die Hirnforschung angeht, aber auch was Philosophie, Psychologie und Soziologie angeht. Letztlich muss man als Mensch ganz viel selber improvisieren, sich mit religiösen Traditionen auseinandersetzen, und mitten im Leben stehend sich ständig mit Dingen befassen, die man nicht recht versteht. Wo man sich erst einmal einarbeiten muss.

Das nimmt uns die Wissenschaft nicht wirklich ab. Auch mit Psychologie alleine kommt man so weit im Leben nicht. Die psychologischen Schulen selbst sind schon oft widersprüchlich, und die Lebenspraxis braucht vor allem so etwas wie Resilienz, und eine eigene persönliche Philosophie, die ganz aus der eigenen Lebenspraxis kommt. Noch nimmt uns hier die Gehirnforschung noch viel weniger ab.

Aber wenn wir uns von beiden Seiten der Mitte nähern, kommen wir vermutlich langsam der Sache näher. Selbst ich mit meiner etwas esoterischen Idee von einer Beteiligung von Geisteswelten, würde mir von einem vollständigem Konnektom versprechen, dass hier wichtige Fragen in dieser Beziehung geklärt werden könnten.

Man müsste mal sehen, in welcher Weise die vielfältigen Funktionen des Nervensystems in unserer biologischen Konstitution implementiert sind, und wie hier der zentrale Zusammenhang inklusive der inneren Erlebniswelt wirklich konstruiert ist, bzw. konstruiert wird.

Insbesondere spreche ich hier vom Nervensystem, und meine da nicht nur das Gehirn damit, weil dieses von dem peripheren Nervensystem kaum zu trennen ist. Das Leben eines Blinden ist schon ein ganz Anderes, und was Darm und Herz für sich machen, gehört zur Existenz wesentlich dazu.



Kommentar vom 11.12.2020 11:37
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@Mussi 10.12. 17:18

„Aber was ist nur dieser ‘Weltgeist“

Wir können höchstens sein Wirken in der Welt beobachten, und auch in unserer eigenen erlebten Existenz uns teilweise da zugehörig fühlen. Aber was der Geist in dieser Welt im einzelnen wirklich ist, ist wohl jenseits des Bereiches dieses Kosmos, der konkret untersucht werden kann.

Das ist vergleichbar mit der Unerreichbarkeit von Paralleluniversen, bzw. von Vorgängen „vor“ dem Urknall. Beides ist in gewissem Sinne außerhalb von Zeit und Raum lokalisiert.



Kommentar vom 10.12.2020 16:42
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@Mussi 10.12. 14:53

„Damit wären wir doch wieder bei der Frage:Determination oder/und Zufall.
Was wäre,wenn beides ebenfalls ‘zusammen gebracht’ würde?“

Meine Idee wäre hier, dass die Quantenzufälle eben durchaus auch auf die Zukunft hin gestaltet werden können. Den kosmischen Geist, den man dafür braucht, davon hat man auch seit Jahrtausenden schon nicht nur eine Idee, sondern gleich Mehrere. Diese Traditionen treten teilweise in Konkurrenz mit den Reduktionisten, aber stehen nicht grundsätzlich im Widerspruch mit der Wissenschaft.

Die Quantenzufälle selbst bringen dann Spielraum ins Geschehen der sauber deterministischen Aspekte der Physik, und die Möglichkeiten des kosmischen Geistes, hier gezielt mitspielen zu können, bringt dann wieder eine gewisse Geborgenheit ins Geschehen. Hier gibt es dann auch berechtigte Gründe, z.B. es mit Gebeten mal zu versuchen, wenn irgendwas nicht klappen will.



Kommentar vom 10.12.2020 12:29
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@Karl Bednarik 10.12. 03:26

„Die Schwerkranken, die dann hilflos und qualvoll auf den Fußböden der Krankenhäuser versterben, haben sicher ebenfalls keine Lust auf überfüllte Krankenhäuser.“

Ne, die haben da auch keine Lust drauf. Aber die sind trotzdem nicht die Medizinerlobby. Es geht hier, meine ich, hauptsächlich um die Verhältnismäßigkeit der Gegenmaßnahmen. Wenn man dies ganz der Medizinerlobby überlässt, hat man dann eben mehr Schaden durch die Gegenmaßnahmen, als man denkt. Die Mediziner bewerten das doch anders, erstmal haben die die Schwerkranken dann da liegen, müssen Dauerschichten schieben, und es sterben ihnen auch noch eine Menge ihrer besten Kunden weg.

Ich finde, die Entscheidungen sind nicht politisch genug. Eigentlich müsste man gucken, wie viele Millionen an wirtschaftlichem Schaden man investieren will, um einen Coronasterbefall zu verhindern. Das wäre rational.

@Openworm

Geht doch. Erstmal nur 300 Nervenzellen, bis zu unserem Gehirn mit 100 Mrd dauert dann noch. Wenn man wirklich das ganze System verstehen will, muss man wohl auch alle Einzelheiten nachvollziehen. Derweil müssen wir uns im wesentlichen mit Psychologie und Soziologie begnügen. Wobei die wissenschaftliche Lücke zwischen Nervenzelle und Psyche noch so groß ist, dass da auch Religion und persönliche Lebensweisheit noch eine Menge Platz hat, finde ich.



Kommentar vom 10.12.2020 01:01
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@Ulli Nass

Ich kann Ihre Argumentation nicht nachvollziehen. Ich bin kein Experte, und meine Kenntnisse über die Erkenntnisse der Hirnforscher kommt größtenteils von Spektrum.de. Allerdings würde ich die Berichte der letzten 10 Jahre für mich so zusammenfassen, dass hier fast nichts an nutzbaren Erkenntnissen dabei herausgekommen ist. Und ich würde auch das Meiste tatsächlich als Neuroreduktionismus einordnen.

Aber klar, wenn die Hirnforscher tatsächlich den ganzen Mensch im Blick hätten, und sowohl die menschlichen sozialen Interaktionen als auch die vorkommenden spirituellen Erfahrungen irgendwie integrieren könnten, dann hätte dieses Projekt Hirnforschung womöglich doch was Relevantes beizutragen.

Hier kommt jetzt aber die Komplexität des Untersuchungsgegenstandes ins Spiel. Was heute diese fMRT-Bilder hergeben, ist würde ich sagen, wirklich sehr wenig. Wenn die fMRT-Bilder 40.000 würfelförmige Einheiten haben, wären dass bei 100.000.000.000 Nervenzellen immer noch 2.500.000 Nervenzellen pro Messpunkt.

Das ist so, dass man meint einen Computer verstanden zu haben, wenn man beobachten kann, wann die Lüfter von der Grafikkarte, des Prozessors und des Netzteils anspringen. Ok, man weiß dann recht zuverlässig, ob der Computer kaputt ist. Aber was der dann alles macht, wenn er nicht kaputt ist und läuft, das weis man natürlich dann noch lange nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass ohne ein komplettes Konnektom die Verbindung der Ebene der einzelnen Nervenzellen mit den psychologisch zu beobachtenden Fakten und der individuell erlebtem Innenwelt des einzelnen Menschen nicht herstellbar ist. Und ob eine Simulation eines kompletten Konnektoms am Computer dafür überhaupt reicht, ist nicht mal klar. Aber man kann hier hoffen, dass uns das dann wirklich weiterhilft.

Ich bin hier sehr gespannt auf die zukünftigen Erkenntnisse der Hirnforscher. Eine virtuelle Mäuseseele wäre erstmal näher dran, ein komplettes Mäusekonnektom erscheint mir in 10 bis 20 Jahren als machbar. Das wäre sicherlich schon mal hochinteressant.



Kommentar vom 09.12.2020 18:29
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Stegemann: SZ-Artikel 09.12. 12:21

Macht und Medizin ziehen sich wohl an. Neben dem Freien Willen, von dem sich so mancher Hirnforscher gestört fühlt, erlebt man als psychisch Kranker regelmäßig, dass man von Medizinern völlig übergangen wird. Hier wird nur behandelt, egal wie und was der Patient darüber denkt.

Auch in der Coronakrise drehen so manche Obermediziner so richtig auf. Nach über einem halben Jahr wird an die Wand gemalt, dass wir die Pandemie so strecken müssen, dass die Krankenhäuser nicht überlastet werden. Und erst seit 2 Wochen ist es endlich auch passiert, mit täglichen Todeszahlen von bis in die 500 merken jetzt tatsächlich die Intensivstationen, dass die Pandemie den Ärzten richtig Probleme macht.

Aber war das nicht einfach die ganze Zeit klar, dass es jetzt im Winter eben so passieren muss? So oder so, was die Menschen von den Gegenmaßnahmen halten, wird offenbar komplett außerhalb von freiem Willen behandelt, hier geht es um nichts Anderes, als dass die ganze Gesellschaft sich sozial und wirtschaftlich runterfahren lässt, und die angeordneten Maßnahmen unterstützt, und nicht unterläuft. Teilweise wird richtig gedroht: Wenn der Lockdown light nicht funktioniert, gibts dann eben Ausgangssperren, das seid ihr dann selber schuld.

Ich habe den Eindruck, es geht den Medizinern dabei nicht nur um die Menschen, die trotz aller Gegenmaßnahmen dann doch versterben. Die Mediziner haben einfach keine Lust auf überfüllte Krankenhäuser. Verständlich, aber hier in dem Ausmaß den Bürger zu bevormunden, dass ist meine ich die reinste Lobby-Demokratie. Nicht ganz neu, wie hier z.B. die Autoindustrie gefördert wird, das kennt man ja schon. Aber die Medizinerlobby dreht hier richtig auf und kann anscheinend auch viel bewegen.

Eine Grippewelle kann auch schon mal in einer Saison 25.000 Menschen umbringen, bis jetzt hat Corona in Deutschland erst 20.000 Tote geschafft. Aber was soll man denn von einem neuartigem Virus sonst erwarten, als dass er sich als Pandemie verbreitet? Wir haben uns schon sehr viel gefallen lassen, scheint mir. Ich denke ab Februar/März werden die Risikogruppen geimpft sein, und damit 90% des Problems gelöst sein.

Dieses krampfhaft aktionistische Verhalten des medizinischen Systems kennt man eigentlich schon lange, wenn Patienten an ihr Lebensende kommen. Anstatt die Sterbenden palliativ darin zu unterstützen, einen würdevollen und nicht so schmerzhaften Tod zu finden, werden noch überflüssige Operationen durchgezogen, bis der Mensch an den Kabeln hängend dann doch unter reichlichem und vor allem einsamen Leiden verstirbt.

Ich persönlich sterbe gerne ein paar Monate früher, aber unter würdigen Bedingungen, als noch Monate mit verzweifelten Versuchen, das Unvermeidiche zu vermeiden traktiert zu werden. Und wenn dafür das ganze Leben im Land auf den Kopf gestellt wird, mit astronomischen sozialen und wirtschaftlichen Kosten, das würde ich mir auch nicht wünschen, wenn es mich treffen würde, schwer an Corona zu erkranken.



Kommentar vom 09.12.2020 00:51
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Mussi 08.12. 21:12

„Wozu leben und überleben,wenn doch der Tod auf uns wartet?“

Eine gute Idee, hier bei Tieren mal zu gucken. Wenn wir sinnvoll sein können, dann haben wir das aus der Evolution der letzten 600 Mio Jahren wohl schon mitgenommen. Solange gibt es komplexe Mehrzeller auf der Welt, mit Anfängen von Nervensystemen.

Wir, und wohl alles, das ein Gehirn hat, haben eine innere Erlebniswelt, die in sich selbst Sinn machen sollte. Das Leben des konkreten Dinosauriers ging auch durch die Jahre, mit Jagen und Fressen, Paarung und Eier ausbrüten, aber auch mit einfach nur beim Leben dabei sein. Und das ist vermutlich der eigentlich interessante Punkt im Leben.

Wenn es sowas wie das relativistische Blockuniversums gibt, und man dies auf die Vergangenheit anwendet, dann ist doch alle gelebte Vergangenheit sozusagen in der Vergangenheit fest existent. All die gelebten Momente dieser Erdgeschichte sind sozusagen Teil von dem Vergangenheitsschatz dieses Kosmos.

Und wir Lebenden sind jeden Moment fleißig dabei, dem ein klein wenig hinzuzufügen. Dies ist bei uns von der Evolution zwangsweise so gestaltet, dass wir dabei nicht vergessen, unsere lebensnotwendigen Bedürfnisse zu bedienen. Aber wenn die abgedeckt sind, dann haben wir eigentlich frei, uns einfach nur des Lebens zu freuen, und eben mittendrin dabei zu sein. Das ist bei Dinosauriern wohl nicht viel anders gewesen, wie es heute bei uns noch so ist.

Dass wir wie hier gerade mit Text dabei arbeiten, dass ist in der Evolution recht neu, und über Tastatur und Bildschirm noch neuer. Aber irgendwie kommt mir hier der Vergleich mit einem Löwenrudel in den Sinn, die noch gestern gut gefressen haben und jetzt erstmal gemeinsam im Gras rumliegen.



Kommentar vom 08.12.2020 18:29
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medialisierung-und-psychologisierung-einfuehrunsvortrag-zum-neuen-kit-seminar-medienethik/

@Virtuelle Welten

Schon vor vielen Jahren meinte jemand, dass die damals neuen Computerspiele manche Menschen so verwickeln könnten, dass sie sich aus dem realen Leben zurückziehen. Dazu dann die große Hoffnung, dass all die sozial inkompetenten und teils bösartigen Personen dieser Welt dann aus dem realen Leben verschwinden würden, und dann da wenigstens nicht mehr stören.

Da muss ich an meine Bekannte denken, die im Reichsbürgeruniversum gelandet ist. Als ich sie das letzte mal sah, bevor sie alle Kontakte abgebrochen hat, da hatten die Reichsbürger ein interaktives Projekt am Laufen, in dem sie ein neues Grundgesetz ausgearbeitet haben. Das erinnert mich an die virtuelle Welten. Dass die Fantasie von der BRD als US-Geführte GmbH mit der Realität nicht viel zu tun hat, machte der ganzen Aktion offenbar nichts aus. Die waren fleißig und engagiert bei der Arbeit.

Bei dieser Art von virtueller Welt mit einem kleinen Bezug zur Wirklichkeit gibt es dann doch physische Wirkungen, z.B. unerlaubter Waffenbesitz. Dieses konkrete Projekt, eine neue Verfassung zu schreiben, tangierte allerdings die echte Welt draußen zunächst einmal nicht.

Wenn ich mir vorstelle, dass eine Gruppe Jurastudenten in einer Projektgruppe einfach mal zur Übung eine Verfassung ausarbeiten würden, wäre das nicht mal in irgendeiner weise illegal.

Wenn in diesem Sinne Verschwörungsgläubige sich nur ihre Zeit vertreiben, wäre der Schaden zunächst mal kleiner. Vor allem wenn er in den virtuellen Räumen bleibt. So wie etwa die Zeugen Jehovas zwar ziemlich lästig sein können, akzeptieren sie auch ein Nein, und sind so weit ich weiß auf keinen Fall gewalttätig.



Kommentar vom 08.12.2020 17:27
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologische-empfehlungen-fuer-die-kommunikation-von-corona-massnahmen/

@hwied 08.12. 13:56

„Was wir dabei nicht berücksichtigen, das ist die Psyche des Menschen. Kann der Mensch auf Dauer auf den Anblick von Tieren und Pflanzen verzichten.“

Der Stadtmensch von heute ist ja schon in recht künstlicher Umgebung unterwegs. Und auf modernen Flachbildschirmen in HD kommen auch Naturdokumentationen viel besser, und sind dem tatsächlichem Aufenthalt in der Natur einiges näher. Weniger mit allen Sinnen, dafür können aber auch fremde Welten besucht werden, wo man live nicht so einfach hinkommen kann. Gerade in Coronazeiten.

Für eine fernere Zukunft, wenn man Reportagen über das Leben auf den vielen Exoplaneten im näheren Umfeld unserer Galaxie gucken kann, würden sich noch Horizonte öffnen, das wäre extrem sehenswert. Und vielleicht sogar intelligente Außerirdische, mit denen zu kommunizieren, und deren Philosophie, Lebensweise und Technik kennenzulernen, dass wäre noch interessanter.

„Der synthetische Mensch aus der Retorte, fern von jeder Natur, was wird der für eine Psyche haben ?
Sind das dann noch Menschen oder nur noch eine Spezies mit menschlichen Genen uns aber in jeder Hinsicht fremd.“

Wie wäre es mit einer gentechnischen Kreuzung von Blauwal und Mensch? Der Körper vom Wal, das Gehirn auf Basis Mensch, aber auf 2 Tonnen vergrößert. Diese Chimären des Geistes könnten dann frei im Ozean schwimmen, meditierend durch die Meerestiefen schweben und ihre Buddhanatur suchen. Machbar, vielleicht. Sinnfrei? Aber wer sind wir? Sind wir denn Sinnvoll?



Kommentar vom 08.12.2020 15:51
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/warum-die-hirnforschung-den-menschen-nicht-erklaeren-kann/

@Martin Holzherr 08.12. 12:52

„Dass Alzheimer oder multiple Sklerose aber von den Sozialwissenschaften wegtherapiert werden kann, dagegen spricht so ziemlich alles was wir wissen. Diese Wissenschaften können wohl eine humanistisch orientierte Weise des Umgangs mit derart Erkrankten anstossen und ermöglichen, heilen aber können sie nicht. Weder bei Alzheimer noch bei vielem Anderen.“

Naja, so ähnlich wie eine vernünftige Ernährung kann auch ein vernünftiges Sozialleben und eine gute psychologische Pflege der Seele eine Menge Gesundheit fördern, und so manche Krankheit vertreiben.

Homöopathie, Akupunktur und Schamanistische Heilpraktiken wirken nebenbei auch vermutlich über die Psyche, ähnlich wie Placebos, aber noch ein bisschen besser als diese. Je mehr Brimborium, desto stärker wohl der Placeboeffekt. Ehrlich gesagt, ist es mir egal, ob ein chemische geschickt konstruiertes Medikament oder eine mit Brimborium gesetzte Nadel meine Kopfschmerzen wegmacht.

Grundsätzlich sind die psychologischen und sozialen Anforderungen für ein gesundes und gutes Leben ähnlich maßgeblich wie eine gesunde und vor allem ausreichende Ernährung. Z.B. wird eine Psychosestörung meistens durch zu viel Stress über einen längeren Zeitraum ausgelöst, die nachfolgende Psychiatrisierung und Stigmatisierung verschärft dann aber erst das Problem so stark, dass sich die Krankheit oft selbst erhält und chronifizieren kann. Nur wenn es gelingt, ein sozial und psychologisch hinreichend gesundes Leben trotz der Diagnose zu gestalten, hat man eine Chance, nicht wieder in weitere Krisen zu geraten. Man braucht eben ein aktives und positives Miteinander, eine ausfüllende Beschäftigung und genug Sinn im Leben.

Das bekommt so ziemlich allen Menschen ganz gut, und verringert das Risiko für so ziemlich alle Krankheiten dieser Welt. Das kann man z.B. daran ganz gut erkennen, dass Privatversicherte viel weniger krank werden als Kassenpatienten, weil es ihnen neben einer besseren wirtschaftlichen Lage eben auch sozial und psychologisch besser geht.

„Verhalten, Entscheidungen, Kultur und Politik des Menschen mit Neuronen und deren Verschaltungen und mit Hirnchemie zu erklären ist zuerst einmal ein Kategorienfehler.“

Beim derzeitigen Wissensstand unbedingt. Wenn wir aber mal menschliche Konnektome komplett eingescannt, im Großrechner simuliert und dann auch noch verstanden haben, wie das alles im Detail funktioniert, dann gehen wir aber voraussichtlich in eine neue Runde.

Dann könnte sich auch endlich die Frage klären lassen, ob das menschliche Bewusstsein wirklich geistige Anteile hat. Dafür sprechen ja viele mystischen Erlebnisse, die man als Mensch haben kann. Und auch die religiösen Traditionen drehen sich zu großen Teilen um eine geistige Seite der Seele und des ganzen Kosmos.

„Wie auch in scilogs schon berichtet wurde, weiss man auch nach mehreren hundert Jahren philosophischer, psychologischer und neuerdings wahrnehmungs-psychologischer Untersuchungen immer noch erstaunlich wenig über den Menschen.“

Genau. Fragebögen ergeben zwar mathematische exakt auswertbare Fakten, nur ist eben die Verbindung zur tatsächlichen konkreten Psyche des Probanden äußerst verkürzt erfasst. Auch hier hört sich das komplette Konnektom dann weiterführend an.

Allerdings ändert auch das Konnektom womöglich wenig an der tatsächlichen Komplexität der menschlichen Psyche. Möglicherweise können wir dann komplette Konnektome erfolgreich im Computer simulieren, und verstehen immer noch nicht, wie das im Detail abläuft. So ähnlich wie man bei bestimmten selbstlernenden KI-Systemen nicht genau weiß, nach welchen genauen Kriterien die KI ihre einzelnen Entscheidungen trifft.

Dies hätte zur Folge, dass wir selbst uns ein Mysterium bleiben werden. Und das wiederum ist vielleicht sogar eine gute Nachricht. Man muss ja nicht alles wissen, um zurecht zu kommen.



Kommentar vom 07.12.2020 15:35
https://scilogs.spektrum.de/wild-dueck-blog/permanent-trend-vorsorgeunfaehigkeit//

@Eigene Dummheit

Ich würde das gar nicht so negativ sehen. Wir leben auf einem weit übertriebenem Wohlstandsniveau. Wenn viele marode Autobahnbrücken den zukünftigen Verkehr bremsen, so ist dieser doch selbst in diesem Ausmaß unsinnig.

Die Menschen die so auf großem Fuß leben, mit SUV, Kreuzfahrt und großzügigem Eigenheim haben sich doch längst ihr eigenes großspuriges Gefängnis gebaut. Leistungsrennen erst in der Schule, dann an der Uni, und weiter im Beruf bis 67, da kommt eben in Zeiten moderner Technik soviel Konsum bei heraus. Anders kann man so viel Geld kaum ausgeben.

Dabei verlangt unsere psychische Konstitution eher nach Zusammenarbeit und Verbundenheit, und diese ganz maßgeblich auch als Verbundenheit mit der Natur. Hier wird doch das Potential des eigenen Lebens verschwendet, mit so viel Leistung, die in großen Teilen sinnlos verpufft, weil es an diesen materiellen Gütern längst genug ist.

Die Schäden am Klima sind real, ja, und wir brauchen den Einsatz einschlägiger neuer Technik. Das eigentliche menschliche Problem ist dennoch gerade die fehlende Sinnhaftigkeit dieser Arbeits- und Leistungswut. Aber es ist dann wenigstens nur noch ein persönliches Kulturproblem, wenn hier die C02-Kosten endlich eingepreist werden. Das wird dann doch recht schnell zur Vermeidung der Emissionen führen, auch angesichts noch weiter sinkender Kosten für Photovoltaik, Windräder und Farhrzeugbatterien.

Wir brauchen hier auch keine Kernfusion, auch wenn sie ganz nett wäre. Das geht auch so. Wenn jetzt aber die Menschen mal erkennen würden, welchen Wohlstand sie so gar nicht brauchen, und da einfach auch auf der Arbeitsseite deutlich weniger aktiv werden, dann würde sich die Energiewende nochmal richtig beschleunigen.

Ein gutes Beispiel sind Radwege in den Städten. Die deutsche Autolobby schaffte es bisher weitgehend, dass der öffentliche Raum auf möglichst viele Privat-PKW ausgerichtet ist. Wenn wir eine Politik an die Regierung wählen, die hier den Vorrang für Fahrradverkehr umsetzt, könnten wir endlich unkompliziert, zügig und recht sicher mit dem Fahrrad fast überall hinfahren, und bräuchten nicht mehr solche Summen in Autos investieren.

Das wäre alles andere als teuer, das würde bis zu 200 Euro im persönlichen Budget frei machen, und auch der Unterhalt der Fahrradwege wäre eher günstiger, als der Unterhalt des derzeitigen Ausbauzustandes des Straßennetzes. Mit diesem eingesparten Geld könnte man dann mehr als hinreichend alle anderen Kosten für die 100% Klimaneutralität gegenfinanzieren.

Wenn die Menschen mal verstehen würden, dass die Demonstration ihrer Leistungsfähigkeit in diesem Ausmaß unnütz ist, und mal genau gucken würden, was zum Leben wirklich zu gebrauchen ist, dann würden sie vielleicht eher in Bio-Lebensmittel investieren, und nur noch hin und wieder ein Carsharingfahrzeug benutzen. Oder sich sogar wirklich Lebenszeit frei machen, die Welt und den Kosmos zu erkunden und sich mit den Menschen um sich herum zu beschäftigen. Das hat was von Gutem Leben. Dieser PS-Rummel nicht.

Aber klar, die Entscheidung für Radwege ist eine politische, ohne dem geht zumindest dieser Teil der grassierenden Verschwendung weiter.



Kommentar vom 07.12.2020 13:27
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@little Louis 06.12. 18:55

„Es existiert also in Wirklichkeit eine milde Art von Konkurrenz unter wenigen Konzern- Oligopolen, deren “Finanzkraft” so überwältigend ist, dass dagegen der Mittelstand fast nur eine unbedeutende Randerscheinung ist.“

Wenn sich beispielsweise Konzerne wie Facebook destruktiv verhalten, kann man hier eine Art Verschwörung identifizieren. Keine sonderlich geheime, keine wirklich weltumspannende und schon gar keine weltbeherrschende. Aber eben eine Konzernagenda, die sich z.B. destruktiv gegenüber der EU verhält.

Ich fühle mich nicht richtig wohl mit den hauptsächlich in der USA lokalisierten Internetriesen. Neben Werbung und Meinungsmache gibts noch Industriespionage mit folgender Konkurrenz für europäische Firmen, massiven Datendiebstahl und stellenweise Wahlbeeinflussung kostenlos mitgeliefert. Wenn wir jetzt z.B. das 5G-Netz auch noch mit chinesischer Hardware aufbauen, geht auch noch eine Kopie unserer Daten an China und die chinesischen Firmen. Mir wäre hier eine Hardware komplett aus europäischer Produktion und eine Software im wesentlichen in Opensource sehr viel lieber. Auch wenn die teurer und langsamer ist.

„Und ob es nicht einen noch funktionelleren und im Endeffekt GERECHTEREN Güterverteilungsmechanismus z.B. unter Verwendung von (verkürzt gesagt) IT- Techniken geben kann, ist noch lange nicht ausgemacht.“

Interessante Idee, aber wie?

„Ebenso wie in diesem System die schnellste Möglichkeit reich zu werden ist, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren. Natürlich nicht völlig offen, sondern möglichst so, dass es die meisten wegen des “Marktmythos” nicht so schnell bemerken.“

Die Finanzkrise 2008 kann man in dieser Weise einordnen. Allerdings ist dies dann doch nicht der Regelfall. Die Krisenumsätze waren im 3-stelligen Milliardenbreich, hier wurde erst gut verdient, und dann die Verluste aus Steuergeldern ausgeglichen, ohne die vorausgegangenen Gewinne damit zu verrechnen. Aber dies war eher ein kleiner Teil der Umsätze der Weltwirtschaft. Das meiste Geld wird dann doch mit der ganz normalen Produktion von Gütern verdient.

„…… hat nicht funktioniert, weil er die Marktmechanismen als (zumindest in der Theorie oder wenn man sie wirklich funktioniren lässt) als einen halbwegs effektiv funktionierenden Verteilungsmechanismus NICHT EINGESETZT hat.

Bekanntlich haben die Chinesen daraus (mit Erfolg) “gelernt“.“

Offenbar gelingt es dem Chinesischem Sozialismus, wirtschaftlich produktiv zu sein. Das Hauptproblem war in der ehemaligen UDSSR, das es eben nicht gelungen ist, effektiv genau das zu produzieren, was gerade gebraucht wurde.

Hier kommt mir sogar die Hoffnung auf, dass sich die Chinesen mit ihrem wirtschaftlichem Erfolg so viel Grundzufriedenheit in der Bevölkerung verdienen, dass sie sich auch immer mehr Meinungsfreiheit leisten können.

Eine gute Mischung aus freien Märkten mit guten Rahmenbedingungen und einer Wirtschaftspolitik, die sich an den Realitäten orientiert, scheint ohne Demokratie auszukommen. Womöglich ist die Möglichkeit, dass Regierungsbehörden großen Firmen Anweisungen geben können, wenn sie nicht im Sinne des Gemeinwohls handeln, gar keine so schlechte Idee.

Und wie weit bei uns die Meinungsfreiheit in Kombination mit den Möglichkeiten des Internets die Demokratie beschädigt, bis dass das systemgefährdend wird, das wird sich wohl erst in den nächsten Jahren zeigen. Trump ist erstmal weg, aber das war auch nur ganz knapp. Wenn ich mir vorstelle, was aus der anrollenden Coronawirtschaftskrise werden kann, da mach ich mir echt Sorgen.

Generell ist unserer Umgang mit den Armen Ländern dieser Welt gar nicht in deren Sinne. Da ist China wohl produktiver. China braucht Lebensmittel, die armen Länder haben das recht ungenutzte Land dafür, und China liefert im Gegenzug den Aufbau einer Infrastruktur. Von uns gibts nur Waffen, Kredite die in der Korruption versanden und Lebensmittelhilfe z.T. aus unseren Überschüssen. Im Gegenzug beziehen wir vor allem Rohstoffe, dessen Erlöse dann größtenteils von den lokalen Eliten verjubelt werden.



Kommentar vom 06.12.2020 16:58
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Michael 04.12. 18:41 Kulturmarxismus

Ihren Link finde ich interessant:

https://www.belltower.news/gastbeitrag-warum-der-verschwoerungsmythos-vom-kulturmarxismus-so-gefaehrlich-ist-108001/

Zu Kulturmarxismus fällt mir auch Globalisierung, ausufernde Leistungsgesellschaft und naturzerstörerische Verschwendung ein.

Gerade die Globalisierung hat inzwischen Auswüchse an Großkonzernen hervorgebracht, deren Macht teilweise größer ist, als die der einzelnen Nationalstaaten. So ist schon länger ein Steuerdumping im Gange, indem einzelne Staaten ihre Unternehmenssteuern immer mehr senken, mit der vorübergehenden Wirkung, dass die international tätigen Konzerne ihre Gewinne in die Länder mit den niedrigeren Steuern umbuchen.

Offenbar dient dieses auch den einschlägigen Schwurblern als willkommenes Material, da Verschwörungsmythen draus zu stricken.

Zitat aus obigem Link: „In „Mein Kampf“ (1925) rühmte Adolf Hitler (1889 – 1945), die „Erkenntnisse Gottfried Feders“ als „Veranlassung, in gründlicher Weise mich mit diesem mir bis dahin noch wenig vertrauten Gebiet überhaupt zu befassen. Ich begann nun wieder zu lernen und kam nun erst recht zum Verständnis des Inhalts und des Wollens der Lebensarbeit des Juden Karl Marx. Sein ‚Das Kapital‘ wurde mir jetzt erst recht verständlich, genau so wie der Kampf der Sozialdemokratie gegen die nationale Wirtschaft, der nur den Boden für die Herrschaft des wirklich internationalen Finanz- und Börsenkapitals vorzubereiten hat.““

Das ist ja völlig verdreht. Gerade der vermeintliche Kampf der Sozialdemokratie gegen die nationale Wirtschaft geht doch auch als erstes gegen die internationalen Konzerne, indem soziale Standards eben nicht den Interessen der Investoren geopfert werden. Und dass man sich eben nicht am internationalem Steuerdumping beteiligt.



Kommentar vom 06.12.2020 16:15
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologische-empfehlungen-fuer-die-kommunikation-von-corona-massnahmen/

@anton reutlinger 06.12. 15:22

„Wenn ich richtig mitgelesen habe, gehen Sie selber auf die 80 zu.“

Ich weiß nicht wie sie auf 80 kommen, ich bin erst 57. Und damit in der Coronasterblichkeit genau auf Durchschnittsniveau von unter 0,4%. Ich schätze das als recht wenig ein, und mach mir als langjähriger Raucher eher sorgen um Herzinfarkt, Schlaganfall und Lungenkrebs.

Die Coronasterblichkeit für über 60-Jährige geht rauf bis 20% bei über 80-Jährigen, dass ist natürlich eine Zahl. Aber die haben eben auch jenseits von Corona ganz andere Risiken wie ich mit 57.

Bei Altenheimbewohnern in Deutschland liegt die Sterblichkeit im ersten Jahr im Heim generell bei 50%, teils wegen allgemeiner Hinfälligkeit, aber teils auch wegen Einsamkeit. Habe ich mal gelesen.

Auch habe ich gelesen, dass in Spanien schon 15% der Altenheimbewohner an Covid19 verstorben sind. Anscheinend haben die das Dickste inzwischen schon hinter sich. Das spricht dafür, dass sich die Risikogruppen schneller infizieren können, und so ist in dieser speziellen Population die Durchseuchung auch schon weiter vorgeschritten. Anders kann ich mir diese 15% schlecht erklären. Da gibt es womöglich hinterher in dieser Population gar nicht mehr so viel zu Impfen, zumindest in Spanien.



Kommentar vom 06.12.2020 14:25
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologische-empfehlungen-fuer-die-kommunikation-von-corona-massnahmen/

@anton reutlinger 06.12. 09:49

„Es gibt deutliche Unterschiede zum Grippevirus, worauf das RKI und viele andere Virologen immer wieder hingewiesen haben, besonders der Krankheitsverlauf und Langzeitfolgen.“

In der Tat, und am Anfang der Pandemie kannte man auch wesentliche Details von Covid19 noch nicht. Aber ein Vergleich der Todesraten ist finde ich schon naheliegend, und auch bedingt aussagekräftig.

Ja, im Moment kann ich die Corona-Gegenmaßnahmen nachvollziehen, auch wenn ich die Risiken selbst anders einordne. Nur für den Sommer mit monatelang nur 5 Todesfällen pro Tag fehlt mir das Verständnis, dass hier noch Einschränkungen angeordnet waren.

Was auch ein wichtiger Faktor ist, ist wie viel Lebenszeit denn ein einzelner Todesfall den Betroffenen kostet. Ich habe mehrmals schon von einem Durchschnittsalter von 82 Jahren der an Corona Verstorbenen gelesen. Dies ist nur knapp unter dem allgemeinen Durchschnittssterbealter. Sollte das zutreffen, dann kostet Covid19 den daran Verstorbenen eher Monate als Jahre. Ich finde, dass das ein Faktum ist. Eine Krankheit, die eher jüngere Menschen umbringt, wäre bei gleichen Todesraten als viel maßgeblicher einzuordnen, finde ich.

@Elektroniker 06.12. 11:44

„Corona war was neues und das Virus gehört zu einer Gruppe gefährlicher Viren, bei SARS vermutete man 10% Sterblichkeit. Andere Virenerkrankungen z.B. Maul und Klauenseuche bei Rindern verursacht ohne Impfungen 30 % tote Tiere.“

Offenbar sind das hier richtige Seuchen. Sollte sowas in den nächsten Jahrzehnten mal auf uns Menschen zukommen, dann war diese Geschichte mit Covid19 wohl eine gute Übung. Inclusive mit einer international koordinierten und breit finanzierten Entwicklung von gleich mehreren Impfstoffen binnen eines Jahres. Angesichts dessen, dass es uns mal wirklich erwischen kann und eine Viruspandemie mit 20% Sterblichkeit aufkommt, sollten die Experten aber mal überlegen, wie sie einen Impfstoff gegen ein neues Virus in Zukunft vielleicht schon in 3 Monaten hinbekommen.

Ein scharfer Lockdown über 2 oder 3 Monate ist wohl praktikabel, aber ein halbes oder ganzes Jahr nicht. Die Versorgung muss ja irgendwie laufen, man braucht Lebensmittel, Strom, Wasser und Müllabfuhr, und die Lebensmittel müssen weiter produziert, transportiert, aufbereitet, gelagert und verkauft werden.

Die zu erwartenden Schäden wären derart astronomisch, dass man hier entsprechende Impfstoffforschungen, auch was eine viel schnellere Massenproduktion des neuen Impfstoffes, wenn er denn da ist, angeht. Da kann man mit ganz viel Sinn in Zukunft mal richtig in entsprechende Forschung und Produktionskapazitäten investieren.



Kommentar vom 06.12.2020 01:20
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@tranquebar 04.12. 20:07

„Ich fürchte eher, ein höherer Lohn würde den Zuzug von Arbeitern aus dem Ausland nochmal befeuern. Jedenfalls würden die vorgeschlagenen 12€ den gewünschten Effekt nicht erzielen, da bin ich mir sehr sicher.“

Ich denke doch, allerdings nur wenn der Mindestlohn auch wirklich durchgesetzt wird. Natürlich würden dann Migranten noch lieber hier arbeiten, aber viele Geschäftsmodelle laufen dann nicht mehr so gut, und auch wird so mancher Einheimischer sich dann eher auf diese dann besser bezahlten Stellen bewerben. Auch würde so mancher sein Treppenhaus selber putzen, wenn das die Türkin nicht mehr für 5 Euro die Stunde machen darf. Insgesamt werden dann klar weniger Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, und dass wird wohl dazu führen, das viele, die jetzt hier noch für Dumpinglöhne arbeiten, wieder abreisen, weil es ihnen nicht mehr gelingt, eine Stelle zu ergattern.

Ohne eine konsequente Durchsetzung eines Mindestlohnes würden hier natürlich die Marktgesetze wirksam, und die höheren Löhne eher noch mehr Migranten anlocken, die dann eben den Mindestlohn doch wieder unterbieten.

„Sie auszusperren kommt hingegen nicht in Frage – vielmehr ist es die Aufgabe Deutschlands, einen relevanten Beitrag dazu zu leisten, dass all diese Menschen nicht mehr verfolgt werden.“

Unbedingt meine ich, dass wir uns dafür einsetzen müssen, dass die Menschen nicht mehr verfolgt werden. Und die armen Länder darin unterstützen, Armut und Arbeitslosigkeit zu überwinden. Aber ich wünsche mir nicht noch mehrere Millionen Asylbewerber mehr. Ich bin nicht in einer wirtschaftlichen Situation, dass mich das nicht betreffen würde.

„Wir sollten vielmehr versuchen, einen Beitrag dazu zu leisten, überall auf der Welt eine Geburtenrate von ca. 1,5 zu erreichen, anstatt unsere künstlich zu erhöhen.“

Selbst wenn wir innerhalb der nächsten 10 Jahre unsere Geburtenzahlen wieder auf 2,0 normalisieren würden, würden die derzeitigen niedrigen Zahlen noch nachwirken, und sich dann gegenüber 1965 auf nur noch die Hälfte der ehemaligen Bevölkerung stabilisieren. Da kommen dann noch die Einwanderer und deren Nachwuchs dazu. Ich finde, das ist an Schrumpfung genug, soweit es die Ressourcen dieses Planeten betrifft.

Ich würde auch keine künstliche Erhöhung befürworten. Allerdings wünschen sich viele Menschen mehr Kinder als sie haben, hauptsächlich weil die Gleichberechtigung der Frau für einen starken Konflikt zwischen Kindern und Karriere sorgt. So wie das läuft, ist für mich ganz klar die Gleichberechtigung der Frau noch nicht komplett. Dafür bräuchten wir mehr Kitas, am besten gleich am Arbeitsplatz und an der Uni, und mindestens 500 € Kindergeld, ganz unabhängig vom Einkommen. Ich finde, das ist auch eine Sache der Gerechtigkeit. Kinder groß ziehen ist meine ich kein reines Privatvergnügen, sondern auch ein wesentlicher Dienst an der Gemeinschaft.

Und was die ökologischen Grenzen angeht, so ist hier glaube ich noch viel Luft nach unten, was unsere Möglichkeiten betrifft, die grassierende Verschwendung zu reduzieren.

„Das wäre Augenwischerei – wenn es hier aufhört, dann verlagert es sich eben in andere Länder.“

Ob Dumpinglöhne in Deutschland oder in Bangladesh grassieren, ist natürlich für jemand, der besser qualifiziert ist, kein persönliches Problem. Für die Angehörigen der heimischen Unterschicht macht das aber einen Unterschied.



Kommentar vom 05.12.2020 23:58
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologische-empfehlungen-fuer-die-kommunikation-von-corona-massnahmen/

@anton reutlinger 05.12. 11:22

„Die Zahl von 500 Toten täglich ist aus der Luft gegriffen. Warum werden die Krankenhäuser nicht von Grippekranken überschwemmt? Informieren Sie sich doch im Internet, bevor Sie solch dilettantischen Unsinn verbreiten!“

Unter de.wikipedia.org/wiki/Influenza ist zu lesen:

„Durch die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 starben nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 25.100 Personen in Deutschland“

25.000 Tote verteilt auf 100 Tage gibt dann nun mal im Schnitt 250 Tote am Tag. Als Maximalwert dieser Grippewelle dürfte es 500 Tote am Tag gegeben haben. Es sieht nicht so aus, dass dieser Wert aus der Luft gegriffen ist. Ich vermute auch recht fest, dass zum Maximum dieser Grippewelle tatsächlich in den Krankenhäusern Einiges los war.

Allerdings war 2017/18 eine außergewöhnlich starke Grippewelle. An Maskenpflicht oder gar Lockdown kann ich mich für dieses Jahr aber nicht erinnern. Wohl einfach, weil dieses nicht als neuartige Lebensgefahr wahrgenommen wurde. Altbekannte Lebensgefahren werden eben tendenziell eher weniger bedrohlich wahrgenommen, als vernünftig wäre. So ist der Mensch.



Kommentar vom 05.12.2020 17:02
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/ein-altes-versprechen-der-physik-kommen-wir-der-kontrollierten-kernfusion-naeher/

@Wirtschaftlichkeit

Ich drück den Technikern alle Daumen, dass das mit den Fusionskraftwerken was wird. Und gerade die Proton-Bor-Variante ganz ohne die Beteiligung von radioaktiven Nebenwirkungen hört sich richtig gut an. Die dürfen dann gerne eher kleiner sein, und ohne weiteres mitten in der Stadt stehen, und neben Strom auch Fernwärme produzieren können.

Fragt sich aber, ob die nicht erst massentauglich einsatzbereit sind, wenn wir in 20 bis 40 Jahren das Problem mit den Emissionen zwangsweise mit Sonne und Wind längst gelöst haben werden müssen.

Und ob das dann überhaupt wirtschaftlich ist, wird sich wohl noch zeigen müssen. Im Beitrag im letzten Blogartikel vom 22.11. von Herrn Jaeger war zu lesen:

„Regenerative Energietechnologien werden weiterhin bemerkenswerte Entwicklungen durchlaufen Ihre Kosten werden in den nächsten 10 Jahren mit allergrösster Wahrscheinlichkeit um weitere 70% (PV), 40% (Windenergie) und 80% (Batterien) fallen.“

Das würde bedeuten, das Fotovoltaik in Deutschland auf 3 ct die Kwh kommt, Windenergie auf 4 ct und dass Batterien für PKW so günstig werden, dass Benziner keine Chance mehr haben werden. Und damit auch die Batterien insgesamt Kapazitäten haben werden, dass ein großer Anteil des regenerativ erzeugten Stromes auch direkt verwertet werden kann.

Wenn jetzt die Fusionskraftwerke über 7ct pro Kwh kommen, wird das dann nicht mehr konkurrenzfähig sein, scheint mir, und das in schon in 10 Jahren. Und die Preise der Konkurrenz zur Kernfusion könnten in 20 Jahren dann eventuell noch niedriger werden.



Kommentar vom 05.12.2020 16:31
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologische-empfehlungen-fuer-die-kommunikation-von-corona-massnahmen/

@anton reutlinger 05.12. 11:22

„Man hätte auch im Sommer die Maßnahmen gegen die Epidemie durchhalten müssen, nicht in voller Intensität, aber kontinierlich.“

Bei üblichen winterlichen Grippewellen sterben pro Tag auch schnell mal 500 Menschen. Das ist meistens kaum mal überhaupt eine Randnotiz in den täglichen Nachrichten wert. Und Maßnahmen werden schon überhaupt keine unternommen. Auch die Grippeimpfung wird nur von einer Minderheit genutzt.

Über den Sommer hatten wir recht konstant in ganz Deutschland 5 Todesopfer pro Tag zu beklagen, und doch gibt es eine Menge Leute, die meinen dass das zuviele waren, und so auch mehr Maßnahmen befürwortet hätten.

Offenbar ist der Unterschied in der Reaktion bei neuartigen Lebensgefahren, hier Corona mit 5 Toten pro Tag etwa 100 mal größer als bei bekannten Lebensgefahren wie einer Grippewelle mit 500 Toten pro Tag. Die zutreffendste Bezeichnung derartig verzerrter Wahrnehmungen scheint mir hier die Panikreaktion zu sein. Das ist nur menschlich, aber eben auch recht irrational.

Selbst jetzt im Winter, wo wir die 500 Toten pro Tag mit Corona haben, ist das nicht mal mehr als bei Grippewellen, und bei manchen Zeitgenossen herrscht offenbar eine gewisse Katastrophenstimmung, die auch über die Medien kommuniziert wird.

Ich persönlich würde erst bei 2000 Toten am Tag ernsthaft in Krisenstimmung geraten, auch gerade angesichts der zu erwartenden Impfkampanien, die vermutlich ab Februar mit der Durchimpfung der Risikogruppen dann auf jeden Fall die Coronasterblichkeit in Richtung unter 50 am Tag drücken werden.



Kommentar vom 04.12.2020 17:08
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Michael 04.12. 07:42

„Erwachsene, vernünftige Menschen stützen Thesen auf überprüfbare Belege. Verschwörungsschwurbler haben das tatsächlich nicht nötig, diese „fühlen“ einfach ihre „Wahrheit““

Ich glaube, so grundsätzlich dämlich sind Verschwörungsgläubige dann doch eher weniger. Ich durfte vor einigen Jahren eine Person in meinem Umfeld beobachten, die ins Reichsbürgeruniversum abgesackt ist. Nach und nach haben sich bei ihr immer mehr Fake-Fakten etabliert, die ein immer dichteres Netz von Unfugsbehauptungen flochten, bis der ganze Mist komplett resistent gegenüber einer vernünftigen Erörterung wurde. Das hat dann nur etwa 3 Monate gedauert, bis dass diese Person dann auch alle Kontakte abgebrochen hat.

Hier ist einerseits die große Gefahr, dass man im Internet problemlos die dicksten Lügen hinterlassen kann, ohne das da ein Problem draus werden muss. Wenn die Sache schief geht, macht man einfach eine neue Webseite auf, wenn man auf der Alten bei allen vernünftigen Nutzern unten durch ist.

Eine große Tageszeitung kann das nicht. Wenn sie in ein Image gerät, es mit der Wahrheit nicht ernst zu nehmen, verliert sie zuviele Leser. Eine Printzeitung braucht Auflagen jenseits der 100.000, um alleine von den Druckkosten her rentabel zu sein. Also hält man sich mit richtigen Fake-News sehr zurück, und achtet auch darauf, dass keine einzelnen Mitarbeiter Unsinn schreiben.

Insgesamt sind wir es sehr wohl gewöhnt, auf vielen Ebenen manipuliert zu werden, aber so, dass eben nur selten mit wirklich klar falschen Tatsachen gearbeitet wird. Hier werden vor allem einzelne Fakten und Sichtweisen systematisch verschwiegen, und so Politik gemacht.

Das ist eben im Internet ganz anders. Wer hier Unsinn verbreitet, muss praktisch nur seine Arbeit investieren, ein Webaccount kostet im Jahr weniger als 20 Euro, und lässt sich in 2 Wochen neu einrichten, wenn man von vernünftigen Lesern nicht mehr gelesen wird, weil die gemerkt haben, dass man dieser Quelle nicht vertrauen kann.

Meine Hoffnung ist hier, das das aktuelle Problem mit den Fakes vorübergehend ist, einfach weil die Leute immer schneller merken, dass ihnen eindeutig falsche Fakten aufgetischt werden.

Bei der guten alten Hetze gegen Ausländer gibt es noch den Effekt, das man einfach ganz bewusst den Gegner verunglimpft, weil man ihn einfach nicht im Land haben will. Z.B. sind einheimische Drogenhändler von der Konkurrenz durch entsprechenden Banden von Migranten extrem wenig begeistert, und hetzen bei jeder Gelegenheit gegen jeden, der aus den entsprechenden Ländern kommt. Das hat hier nichts mit Dummheit zu tun, dass ist simpler Egoismus.

Man ist sich dabei durchaus klar, dass man die Tatsachen verdreht, aber man hat eben das Ziel, diese Gruppen zu vertreiben. Dazu gehört auch die Strategie der Scinheads seit den 80er Jahren, einfach bei Gelegenheit bestimmte Ausländer zu verprügeln. Auf die Dauer kann das tatsächlich zum Ziel führen, weil die so Traktierten einfach keine Lust mehr auf Deutschland haben, und entweder in andere EU-Länder ausweichen, oder wieder in die alte Heimat zurückzukehren.

Ich bin nicht der Meinung, dass Migranten gar keine Probleme machen, und fände es auch gut, wenn wir einen Mindestlohn einführen und durchsetzen würden, was dann auch dazu führen würde, dass sich das Ausmaß der Migration etwas reduziert. Auch wäre ich kein Freund davon, alle Asylbewerber, die derzeit in Nordafrika und in der Türkei zurückgehalten werden, die Gelegenheit zu geben, hier einzureisen und einen Asylantrag zu stellen.

Aber mir ist es wichtig, dabei stets auf dem Boden von Tatsachen zu bleiben. Diskussionen ohne Redlichkeit und Wahrhaftigkeit führen langfristig eher nirgendwo hin, meine ich. Das sollte man sich sparen.



Kommentar vom 03.12.2020 23:44
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Alubehüteter 02.12. 09:28

„Aber auch Preise verlangen, bei denen man dann wiederum doch nicht vernünftig leben kann.“

Ich denke, so viel wird das nicht sein. Dafür könnte man dann als wenig Qualifizierter deutlich mehr Geld verdienen. Was natürlich jenen nichts nützt, die komplett arbeitsunfähig sind. Aber die Harz4-Sätze sind ja auch an die Lebenshaltungskosten und damit auch an die Fleischpreise gekoppelt. Zumindest theoretisch.



Wegmoderierter Kommentar vom 03.12.2020 17:31
https://scilogs.spektrum.de/hlf/linear-nichtlinear-chaotisch/

@Schmetterlingseffekt

Es gibt ja nicht nur einen Schmetterling. Zeitgleich mit seinem Flügelschlag gibt es abermilliarden Flügelschläge all der anderen Schmetterlinge auf dieses Welt. Seinen Einfluss auf das Wetter muss der eine mit den anderen teilen. Dazu kommen noch die Flügelschläge von den letzten 2 Wochen, und die zukünftigen Flügelschläge in den nächsten 3 Tagen.

Und dann ist der eine Flügelschlag des einen Schmetterlings auch noch selbst das Endergebnis eines ebenso chaotisches Systems, des Schmetterlings selbst. Hier haben sicherlich Quantenfluktuationen an den Synapsen des Schmetterlingsgehirns auch noch mal die Wirkung, dass das Flügelschlagsverhalten von Schmetterlingen selber recht chaotisch abläuft.

Eigentlich müssten sogar die einzelnen Stöße von den einzelnen Luftmolekülen der gesamten Atmosphäre des Planeten dann irgendwann mit 4 Wochen Verspätung einen Einfluss auf das Wetter haben können. Hier kann ich mir vorstellen, dass das nicht für alle stattfindenden Stöße stattfindet, sondern nur für wenige an sensiblen Stellen, bei denen dann Einfluss auf Mikroturbulenzen genommen wird, die sich im Laufe der Zeit dann immer weiter auswachsen können.

So oder so hat man bei einzelnen Zusammenstößen von Molekülen auch Wirkungen von Quantenfluktuationen, die die spezielle Art des Ausgangs dieser Stöße mitbestimmen könnten.

Insgesamt haben wir also eine Situation, dass die Zukunft des Wetters nicht nur nicht vorausberechnet werden kann, sondern entscheidend von wirklich grundsätzlich zufälligen Quantenfluktuationen bestimmt wird, und damit prinzipiell nicht voraussehbar ist. Erst wenn die Zukunft näher rückt, zeichnen sich großräumige Fakten ab, die dann auch das aktuelle Wetter vorhersehbar machen können. Länger als 2 Wochen im Voraus schaffen unsere Computer aber dabei nicht.

Interessant ist hier, dass das langfristige Klima dann doch wieder berechenbar wird. Zwar nicht im Detail, aber doch in Durchschnittswerten.



Kommentar vom 03.12.2020 14:13
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/psychologische-empfehlungen-fuer-die-kommunikation-von-corona-massnahmen/

@Golzower 02.12. 03:48

„Ihr “Seelenkonzept” ist das dieser gegenwärtig existierenden Gesellschaft die sich über Leistung, Besitz und Geld definiert.“

Überhaupt ist der Stress, der schon in der Grundschule anfängt, so groß, dass man immer früher verlernt, der eigenen Neugier zu folgen, und sich aus echtem Interesse mit der Welt und dem Menschen zu beschäftigen. So ist dann auch der Psychologe schneller ein Fachidiot, der gar nicht so recht weiß, was er mit seinen Clienten macht.

Wenn er jetzt mitmacht, die Menschen in Richtung Akzeptanz der Corona-Gegenmaßnahmen zu manipulieren, macht er sich vermutlich selbst zu wenig Gedanken über die Sinnhaftigkeit eben dieser Maßnahmen. Dass der Mensch bei neuartigen Lebensgefahren heftig reagiert, dürfte eigentlich auch einem Psychologen bekannt sein, und dass man die folgende Panik überhaupt nicht fördern muss.

In unserer Lobby-Demokratie ist zur Zeit die Medizinerlobby dabei, den wesentlichen Ton anzugeben. Sie nutzen dabei ihre fachliche Autorität, die von den meisten Bürgern anerkannt wird, um die von ihnen selbst gewünschten Maßnahmen zu propagieren. Dass sie hier die Panik dabei anheizen nehmen sie in Kauf, weil sie eben selbst unter einem wenig gebremsten Pandemieverlauf am meisten leiden würden.

Erst wären monatelang die Krankenhäuser überfüllt, und die Ärzte müssten monatelang Sonderschichten fahren, wo sie doch sowieso schon im normalen Krankenhausbetrieb eher mehr Arbeitszeiten zu leisten haben, als ihnen lieb ist. Und da die meisten potentiellen Coronatoten Menschen betrifft, die sowieso nur eher Monate als Jahre vor sich hatten, sterben den Medizinern dabei auch noch ein Teil ihrer besten Kunden weg.

Hier muss man bedenken, das die Krankenkassen für das letzte Lebensjahr das halbe Geld ausgeben. Wenn da einer schon nach 14 Tagen auf der Intensivstation an Corona verstirbt, ist das ein herber Verlust. Der so recht schnell verstorbene Patient könnte auch nach langer schwerer Krankheit sterben, und z.B. als Krebspatient eine Odyssee durch Operationen, Bestrahlung, Chemotherapie und am Ende intensiver Schmerzbehandlung durchmachen, bevor er endgültig abtritt.

Ich will hier keineswegs behaupten, dass hier die Mediziner nur auf Geld aus sind. Aber dass auch bei moralisch so hoch stehenden Personen die eigenen Verdienstmöglichkeiten auch eine Rolle spielen, davon ist wohl auszugehen. Die gegenwärtig existierende Gesellschaft definiert sich eben über Leistung, Besitz und Geld, davon sind Mediziner und Psychologen wohl auch betroffen.

Dass wir hier im Sommer bei Todesraten von um die 5 pro Tag in ganz Deutschland immer noch einschränkende Maßnahmen hatten, kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Dass jetzt im Winter bei Todesraten von über 400 am Tag was unternommen wird, das finde ich gerade noch akzeptabel. Ich selber halte die derzeitigen Maßnahmen für nachvollziehbar, aber nicht für alternativlos.

Wie gesagt, der Mensch gerät bei neuartigen Lebensgefahren leicht in Panik, das muss man nicht noch fördern. Auch nicht mit Psychologie.



Kommentar vom 03.12.2020 00:09
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@Sandy 02.12. 16:36

„Auch haben wir ein Arbeitszeitgesetz sowie Arbeits- und Kündigungsschutzbestimmungen, die v.a. in dieser Branche regelmäßig trickreich umgangen werden. Hier braucht es klarere Formulierungen bspw. im Entsenderecht und mehr Kontrollen und Sanktionen bei Nichteinhaltung der Gesetze.“

Ich denke auch, dass es möglich wäre, einen Mindestlohn auch gegen den Markt im wesentlichen durchzusetzen. Es erscheint mir verlockend, wenn der geschädigte Arbeitnehmer rückwirkend für vielleicht 5 Jahre den entgangenen Verdienst nachfordern kann, wenn er seinen Arbeitgeber anzeigt. Der Staat hätte so einen wichtigen Zeugen, um wiederum die entgangenen Sozialabgaben eintreiben zu können.

Das kann man dann auch auf überteuerte Unterkünfte oder nicht bezahlte Überstunden anwenden.

Würde man das erfolgreich tun, wäre sicher das eine oder andere Geschäftsmodell nicht mehr wirtschaftlich. Dann würde man wohl ausweichen, und dann so manchen Schlachthof Richtung Osten verlagern. Aber ok, dann finden die Arbeiter, die dann hier nicht mehr nachgefragt werden, dann eben im eigenen Land Arbeit. Das werden die betroffenen Arbeiter, glaube ich, gar nicht so schlecht finden. Die haben mutmaßlich auch keine große Lust, hier alleine ohne Freunde und Familie immer nur zu arbeiten. Wenn sie zuhause wenigstens eine Arbeit haben, werden die das auch schätzen, wenn sie nur halb so viel verdienen wie hier bei Tönnis.

Überhaupt leben wir z.Z. in Deutschland eine Kultur von übermäßigem Konsum und von übermäßiger Arbeit. Der Stress fängt inzwischen schon in der Grundschule an. Das ist für die Natur schon mal nicht gut, und für uns ist das auch nicht gut, finde ich. Und für unsere Partner in der EU ist das noch weniger gut, wir setzen die anderen Länder auch mit unserer Effektivität unter Druck, und damit riskieren wir auf die Dauer auch das Funktionieren der EU.

Das könnte jetzt in der Coronakrise noch aktueller werden, wenn in den südeuropäischen Urlaubsländern ein Großteil des Umsatzes der Saison 2020 fehlt.

„Es lässt sich – allerdings jenseits von Lobbyismus – viel Menschenfreundliches gesetzlich und staatlich regulieren – man muss es nur wollen.“

Genau so sehe ich das auch.



Kommentar vom 02.12.2020 14:32
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@einer tranquebar Sandy

Ich wäre dafür, hier einen allgemeinen Mindestlohn von mindestens 12 € einzuführen, und den auch flächendeckend durchzusetzen. Dann würde es sich zunächst einmal für viele jetzt Langzeitarbeistslose lohnen, wieder arbeiten zu gehen. Wenn dann die Nachfrage nach Arbeitern aus der EU zurückgeht, würden weniger hier einreisen, wahrscheinlich auch einige wieder ausreisen. Ziemlich viele haben hier nur ein halbes Zimmer als Unterkunft, und auch sonst keine Bindungen. Ohne Arbeit bleiben die meisten davon nicht hier.

So stelle ich mir das vor, auf welche Weise wir dahin kommen könnten, dass weniger Menschen hier einreisen könnten, bzw. auch ein Teil das Land wieder verlässt.

Damit wäre ich schon fast zufrieden. Noch besser fände ich es, wenn man hier auch Deutschkenntnisse fordert, insbesondere von Einwanderern, die voraussichtlich hier Familien gründen und dauerhaft hier bleiben. Das würde die Integration eine halbe Generation früher ermöglichen. Und die könnten dann auch bessere Arbeiten übernehmen, dass der Druck auf den derzeitigen Niedriglohnbereich noch mal weniger wird.

Was die Asylbewerber angeht, so würde ich auf jeden Fall vorschlagen, dass die von Anfang an sofort Deutsch lernen, soweit sie Zeit haben und nicht arbeiten. Und ich denke, das man damit den Meisten sogar entgegen käme. Die wollen sich ja auch nicht langweilen.

Was die Situation auf dem Wohnungsmarkt angeht, so musste ich hier in Dortmund feststellen, das der Flüchtlingsstrom von 2016 hier doch reichlich Auswirkungen hatte. Vorher hatten wir hier einen Leerstand von etwa einem Prozent, und das ist für Mieter komfortabel. Zu der Zeit musste ich umziehen, und habe in 2 Monaten problemlos eine richtig schöne Wohnung gefunden. Seit 2017 sieht der Markt hier ganz anders aus, ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, die jetzt große Probleme haben, eine neue Wohnung zu finden.

Sicherlich wird man etwa in Düsseldorf weniger davon merken, weil da sowieso schon seit Jahrzehnten Wohnungsnot herrscht. Dort sind aber eben genau deswegen im Laufe der Zeit die Mieten immer mehr gestiegen. Mietpreise sind Marktpreise, wenn Wohnungen fehlen, steigen die Mieten immer weiter an, wenn Leerstände da sind, dann sinken sie immer weiter. Diese Wirkungen laufen aber eher langsam über längere Zeit.

Hier in Dortmund wird derzeit viel neu gebaut, das macht mich zuversichtlich, dass wir hier in ein paar Jahren wieder eine entspanntere Wohnungssituation haben. Aber in anderen Großstädten sieht das vermutlich anders aus, so viel Bauland wie hier auf ehemaligen Industrieflächen gibt es in den meisten Großstädten nicht. Dort würde eine Reduktion von Einwanderern sicher Einfluss auf den Wohnungsmarkt haben.

Was die Gültigkeit des Grundgesetzes angeht, so haben wohl Asylbewerber das Recht, hier Zuflucht zu finden, wenn sie entsprechend an Leib und Leben bedroht sind. Ich vermute, das es durchaus 10 Millionen Menschen in Afrika und im Nahen Osten gibt, die versuchen würden, dieses Recht in Anspruch zu nehmen. Die derzeitige Lösung des Problems besteht offenbar darin, dass wir die nordafrikanischen Staaten und die Türkei dafür bezahlen, dass diese die Flüchtlinge einfach davon abhalten, in die EU einzureisen, und es damit unmöglich ist, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Und so wird derzeit das Recht, einen Asylantrag zu stellen, einfach ausgehebelt.

Wenn ich mir vorstelle, das 5 Millionen davon hier in Deutschland einen Asylantrag stellen würden, dann hoffe ich, dass dieser juristisch fragwürdige Deal auch weiterhin funktioniert.

Ich glaube nicht, dass wir die Rechten fördern, wenn wir uns Gedanken machen, wie wir eine Einwanderungspolitik machen, und wie wir unsere Migranten, die hier bleiben, integrieren. Wenn wir diese 10 Millionen Menschen, die derzeit einfach nicht übers Meer nach Europa gelassen werden, aufnehmen würden, dann kann ich mir da aber vorstellen, dass das die Rechten fördern würde, inklusive einem Ende der Europäischen Union.

Was langfristig gesehen den Kindermangel betrifft, so finde ich, dass man da mal wirklich was dagegen machen sollte. Selbst wenn man das tatsächlich in den nächsten Jahren erfolgreich hinbekommen würde, würde dennoch mittelfristig ein Bedarf an weiteren jungen, arbeitsfähigen Migranten anfallen. Solange das aber nicht zu viele werden, ist das ok, finde ich. Im Moment haben wir hier aber wohl mehr, als wir brauchen.

Dieses Dumping für geringqualifizierte Tätigkeiten ist für Einheimische, die nicht viel gelernt haben, dann eben sehr unangenehm, da wünsch ich mir, dass das mal aufhört. Und den Migranten, die hier zu dann vernünftigen Löhnen und Arbeitsbedingungen doch noch einen Arbeitsplatz bekommen, denen täte das wohl auch ganz gut.



Kommentar vom 01.12.2020 00:41
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-34-wie-anne-frank-oder-sophie-scholl-sein-die-psychologie-von-opferneid-und-schuldabwehr/

@einer 30.11. 07:52

„“Arbeits”migranten, “Wirtschafts”flüchtlinge … bei diesen Worten wird mir schon schlecht.
Das Migranten “uns” die Arbeitsplätze oder Wohnungen weg nehmen würden, ist, so denke ich, nichts als ein fremdenfeindliches Konstrukt.“

Wie wollen Sie die EU-Arbeitsmigranten sonst nennen? Ich denke, dass denen bei den Arbeitsbedingungen, unter denen die hier arbeiten, schon selber schlecht wird. Ich denke da an osteuropäische Fernfahrer, die im Führerhaus leben, und sich noch nicht mal den Kaffee an der Raststätte leisten können, oder an die Werkvertragsarbeiter bei Tönnis.

Klar kommt aus der Not in den Herkunftsländern der Druck, unter solchen Bedingungen, und vor allem unter so niedrigen Verdienstmöglichkeiten hier zu arbeiten. Und hier ist auch klar, dass Harz4-Empfänger für so wenig Geld eher nicht arbeiten wollen.

Aber auch käme es den ganz egoistischen Harz4-Empfängern eben sehr entgegen, wenn hier weniger - ich sage nicht keine – Arbeitsmigranten zu diesen Bedingungen arbeiten würden. Dann müssten eben die Speditionen und die Schlachthäuser Löhne anbieten müssen, von denen ein Mensch vernünftig leben kann. Die Nebenbedingungen dieser speziellen Beschäftigungsmodelle sind doch das Problem, und dazu gehört eben auch die uneingeschränkte Arbeits-Freizügigkeit innerhalb Europas.

Das selbe gilt für die Mieten. Klar wäre die Abschaffung der Gier auch eine Lösung.

@Sandy 30.11. 17:45

„Und wenn wir schon wieder Ressentiments aufbauen – u.a. gegen Migrantinnen und Migranten – , so sollten wir uns vielleicht auch einmal verdeutlichen, dass sie deutlich mehr in die Sozialversicherungen einzahlen, als sie in Anspruch nehmen.“

Die Rechnung stimmt nicht mehr so ganz, wenn hier Einheimische Harz4 beziehen, weil sie zu den Arbeitsbedingungen, die u.A. die Migration mitverursacht, nicht arbeiten wollen.

Ich will hier keine Ressentiments aufbauen. Ich sehe nur, das die heimische Unterschicht die wesentlichen Nachteile hat, und mit Niedriglöhnen und Wohnungsnot wirklich massiv zu kämpfen hat. Derweil den Obdachlosen nicht mal die leerstehenden Flüchtlingscontainer angeboten werden.

Im Prinzip mag ich Fremde, und würde eher vorschlagen, dass man von denen verlangt, dass sie auch zügig Deutsch lernen, wenn sie es nicht sowieso tun. Dann kann man sich mit denen gleich viel besser unterhalten. Die könnten dann auch in besseren Berufen arbeiten, die haben ja oft sogar was gelernt, da hätte ich gar nicht viel dagegen. Dann würde sie wenigstens nicht alle in den Niedriglohnbereich strömen, und dort nicht immer weiter Löhne und Arbeitsbedingungen ruinieren.

Aber bis dahin wären mir weniger lieber.

Wer in besseren Stadtteilen wohnt, hat eher weniger und eher gutqualifizierte Migranten in der Nachbarschaft, die auch schon Deutsch können. Hier in der Dortmunder Nordstadt ist aber eben ein sozialer Brennpunkt, da sieht man überall, wie Integration nur langsam gelingt. Das ist nicht nur bunte Vielfalt, die uns bereichert. Die so sehr ausländerfreundlichen Vertreter, die meinen, Migranten muss man immer nur positiv sehen, die wohnen hier im Brennpunkt schon lange nicht mehr, vor allem müssen deren Kinder hier nicht in die Grundschule.