www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Meine Kommentare auf scilogs.spektrum.de 2018/12 (T.J.)



Kommentar vom 30.12.2018 13:23 auf
https://scilogs.spektrum.de/das-zauberwort/philosophisch-physikalische-adventsgedanken-platon-quanten-und-die-zeit/

@nichts Neues

Die Wissenschaft macht seit Newton nichts Neues mehr. Immer nur Regelmäßigkeiten entdecken bzw. in komplizierten Experimenten herauskitzeln, und gucken ob man mathematische Konstrukte findet, die hier sinnvoll beschreiben können, was man messen kann.

Man hat sich da so dran gewöhnt, dass das heute vollkommen selbstverständlich ist, in einer relativ berechenbaren Welt zu leben. Zu Newtons Zeiten sah das etwas anders aus. Als berechenbar galt nur der Sternenhimmel mit seinem ewigem Kreisen der Planeten und die Fixsterne im Hintergrund, die sich eben nicht bewegten. Dass auch auf der Erde die gleichen Gesetze und eine grundsätzliche Berechenbarkeit vieler Phänomene vorliegt, hätte vor Newton kaum einer gedacht.

Im Prinzip nichts Neues seit Jahrhunderten, aber in der Praxis dann doch eine technische Revolution nach der anderen. Erst Dampfmaschinen in allen Fabriken, dann Elektrizität für alle, Computer für alle und jetzt Roboter – hoffentlich auch für alle Menschen, und nicht die letzte Revolution, die uns Menschen ersetzt.

Ja nun. Das ist nicht mehr, aber auch nicht weniger. Was sich in der Unberechenbarkeit der Komplexität und in den spirituellen Bereichen des Lebens abspielt, bleibt noch zu entdecken. (T.J.)



Kommentar 30.12.2018 12:50 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Ausssichten

„Erneuerbare werden in schon 2 Jahrzehnten weltweit einen Anteil von über 40% an der Stromerzeugung haben,...“ Dieser Teil Ihrer Prognose erscheint mir plausibel. Insbesondere wenn wir anfangen auf Elektromobilität umzusteigen, haben wir die nächsten Jahre durchaus Gelegenheit, reichlich Erneuerbare Energien auf dem Stromsektor dazu zu bauen.

Was die Zeit nach 2 Jahrzehnten angeht: bis dahin kann noch viel passieren. Ich halte den Menschen für intelligent und die Kultur für wandlungsfähig. Insbesondere neue Generationen kommen auf ganz neue Ideen, und setzen die auch um, wenn sie an die Reihe kommen, die gesellschaftliche Realität bestimmen zu können.

So habe ich die Hoffnung, dass wir eine wachstumsfreie Weltwirtschaft einrichten können, und sogar unseren übertriebenen Wohlstand auf ein vernünftiges Maß reduzieren können. Wenn wir in 20 Jahren in den meisten Ländern einen passablen Wohlstand erreicht haben, macht noch mehr Wachstum keinen Sinn mehr, und ich hoffe, dass die Menschen das dann eben einsehen und entsprechend reagieren.

Supergrids, billige Speichertechnologien und vor allem auch noch deutlich kostengünstigere Photovoltaik-Paneele würden auch die Situation entscheidend verbessern. Aber eben auch ein Rückgang von Verschwendung bei Flugreisen und PKWs würde die Karten ganz neu mischen. Auch Neubau und Renovierung von Häusern bringt über die Jahrzehnte gesehen entscheidende Verbesserungen auf dem Energiesektor.

Die Robotertechnik in Verbindung mit nicht weiter steigendem Wohlstand eröffnet in einer wachstumsfreien Wirtschaft natürlich Kapazitäten in der Produktion von erneuerbarer Energietechnik, dass wir gut möglich in 40 oder 50 Jahren bei 100% Erneuerbar in allen Bereichen ankommen werden. Naturgemäß sind Prognosen für diese Zeiträume Sciencefiction. Die Menschheit könnte auch in Wirtschaftskollaps, (Atom-/Bio-/Cyber-)Krieg und Chaos untergehen. (T.J.)



Kommentar 29.12.2018 15:48 auf
https://scilogs.spektrum.de/das-zauberwort/philosophisch-physikalische-adventsgedanken-platon-quanten-und-die-zeit/

@Material und seine Regeln

Ich stell mir mal vor, dass ich eine Computersimulation von dem Verhalten von Molekülen machen will, z.B. weil ich wissen will, wie sich Proteine falten. Da bräuchte ich erstmal die Regeln, wie sich die Elektronenhüllen der beteiligten Atome im Zusammenspiel miteinander verhalten. Die Regeln, wie sich die Elektronen in den verschiedenen Atomsorten einrichten, bräuchte ich auch noch.

Dann brauche ich einen Raum, in dem sich das abspielt, also ein 3-dimensionales Datenfeld, indem dann die Positionen der Atome und der aktuelle Zustand derer Elektronen abgespeichert sind. Wir haben also ein Datenfeld mit Einträgen, und Funktionen, die diese Einträge bearbeiten. So kann ich z.B eine Nanosekunde simulieren, in der sich dann hoffentlich mein simuliertes Protein so faltet, wie es das auch in der Natur tut.

Zur Frage nach dem Unterschied von Material und Regeln habe ich hier eine einfache Antwort: Das Material entspricht Einträgen im Datenfeld, die sich im Fortschreiten der Gegenwart ändern, und zwar so, wie die Naturgesetze bzw. die Funktionen in der Simulation das vorschreiben. Der Unterschied von Materie und Naturgesetzen ist klar gegeben.

Im Computer selber, auf dem die Simulation dann läuft, ist das aber alles so ziemlich das selbe: eben ein Prozess, der Information programmgemäß bearbeitet. Der Unterschied ist eher im Kopf des Programmierers. Durchgeführt dann in Maschinensprache, noch verteilt auf unzählige parallel arbeitende Prozessorkerne und verschiedene Stufen von Arbeitsspeichern und Festplatten, ist das alles eben ein informatischer Prozess, wie jeder andere, der auf Computern laufen kann. Das Gemeinsame von Materie und Naturgesetzen ist hier auch klar gegeben.

Ich vermute, das sich in der Wirklichkeit auch ein informatischer Prozess im Vakuum abspielt, der die Welt generiert. Deswegen komme ich auf dieses Beispiel, wie man das Falten von Proteinen im Computer simulieren würde. Allein, dass sich solche Simulationen von Proteinfaltungen auch im Computer simulieren lassen, ist für mich eins der Argumente für den vermuteten kosmischen Supercomputer. Anscheinend ist die Welt so gebaut, das genau das möglich ist.

Wenn die Wirklichkeit tatsächlich ein informatischer Prozess ist, dann wäre hier Platz für spirituelle Effekte aller Art. Der Computer könnte ja gezielte Ausnahmen von der Regel, und auch höhere Stufen der Emergenz produzieren, die an die gewünschten Ergebnisse gezielt angepasst sind. So wie der Kosmos sie haben will, und nicht einfach nur so, wie sich sich aus den grundlegensten Regeln von selber ergeben.

So wäre hier Platz für Vorahnungen, Schutzengelereignisse, Telephatische Anwandlungen und was Menschen so alles erleben können. Auch eine direkte Verbindung zwischen lokalem persönlichem Bewusstsein und dem Kosmos ist dann denkbar. Und unser Mitfühlen mit Mitgeschöpfen wäre dann etwas mehr, als nur psychisch auf den anderen zu reagieren, oder auch eben nicht zu reagieren. Mitfühlen würde dann die Existenz ausmachen, und der Kern der Lebensqualität sein. Nicht nur weil wir biologisch darauf programmiert sind, sondern weil das dann zum Wesen des Kosmos gehört. Über alle Artgrenzen hinweg wären wir dann miteinander verbunden, so wie man das tatsächlich so fühlen kann, wenn das Leben wirklich gut läuft. (T.J.)



Kommentar 26.12.2018 18:58 auf
https://scilogs.spektrum.de/das-zauberwort/philosophisch-physikalische-adventsgedanken-platon-quanten-und-die-zeit/

Was ist Zeit?

Mit der 4-Dimensionalen Raumzeit und der Klassischen Physik vor der Relativitätstheorie ist ein „Jetzt“ kaum zu definieren, so weit ich weiß. Die Zeit vor dem „Jetzt“ als Vergangenheit und die Zeit nach dem „Jetzt“ als Zukunft ist somit auch nicht leicht zu definieren.

Unsere intuitive Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist wohl auch eher ein Ergebnis des Lebens als biologisches Informationsverarbeitungssystem. Bei uns im Kopf wird die Gegenwart ständig aus den einlaufenden Sinneswahrnehmungen neu konstruiert, und Schritt für Schritt alle paar Sekunden aktualisiert. Dabei wird ständig ein Teil des Erlebens platzsparend im Erinnerungsystem des Gehirn abgelegt, und so die Vergangenheit unseres Seins produziert.

Gleichzeitig haben wir unsere Erwartungen an den konkreten Verlauf einer wahrscheinlichen Zukunft, und wir haben unsere Ziele, die wir in eben dieser Zukunft erreichen wollen. Die Zukunft ist also im System Mensch ganz klar definiert. Während die Gegenwart quasi ein langjähiges Durchlaufen der Zeit bedeutet, in dem sich kontinuierlich Zukunft in Vergangenheit verwandelt.

Auf alles, was erst in entfernter Zukunft abläuft, müssen wir geduldig warten. Wir haben hier aber die Möglichkeit, einzugreifen oder uns wenigstens vorzubereiten. Gleichzeitig wird irgendwann alles zur Vergangenheit, auch wenn es heiß ersehnt, und wir jahrelang darauf hingearbeitet haben. So bleibt von dem Ersten Platz beim 100-Meterlauf bei den Olympischen Spielen in erster Linie die Goldmedaille übrig, der aktuell schnellste Mann der Welt zu sein müssen wir schon bald an andere abgeben.

Der biologische Tod ist nun aber eine andere Nummer, dabei gehen nicht nur die Vergangenheitsaufzeichnungen im Gehirn verloren, auch das Bewusstsein erlischt und die Zukunft, als Zeit und Ort, der noch gestaltet werden kann, verschwindet genauso.

Aber wie sieht es mit der Gegenwart der physikalischen Welt aus? Wenn klassisch betrachtet die Gegenwart gar nicht definierbar ist, muss doch auch die Vergangenheit genauso wenig verschwunden sein, und die Zukunft sich nach Ablauf aller Prozesse sogleich nach und nach in Vergangenheit verwandeln. Das „kosmische“ Gedächtnis könnte doch einfach neben der flüchtigen Gegenwart auch alle Vergangenheit in Erinnerung behalten, in dem jeder kleine Schritt in allen kleinräumigen atomaren Prozessen genauso in seiner Zeit vermerkt ist, wie wir uns im Kopf auch alles merken, was wir erlebt haben.

Wir als Mensch kommen erstmal nur an unsere gelebte Vergangenheit heran, der Kosmos selbst aber scheint unsterblich zu sein, und die Schätze des kosmischen Geschehens könnte ihm selbst erhalten bleiben.

So wie ich die Quantentheorie als Laie interpretiere, ist die Idee von einer durchlaufenden Gegenwart, wie sie in der Psyche wie beschrieben abläuft, hier auch vorhanden. Quantenvorgänge, die noch in Superpositionsgeschehen schweben und noch verschränkt sind, werden nach und nach durch Messungen zu konkreten Ereignissen, die dann nicht mehr rückgängig gemacht werden können, und sich als feste Vergangenheit zum bis dahin schon insgesamt im Kosmos sich endgültig Ereignetem hinzugesellen. Der Ort und die Zeit dieses aktuellen Schwebezustandes entspräche dann einer Gegenwart ähnlich unserer menschlichen Gegenwart, die aber auf der Informationsverarbeitung unseres Gehirns beruht.

Eine „Messung“ muss ja kein Physiker vornehmen, ein Zusammenbruch der Wellenfunktion und die Festlegung auf einfache Fakten wird wohl von selber regelmäßig alle paar Nanosekunden (oder auch kürzer oder länger) verbreitet im ganzen Geschehen auf der Welt sich abspielen.

So wie ich mir hier die Vorgänge auf Quantenebene vorstelle, haben diese Vorgänge eine unübersehbare Ähnlichkeit zu dem, wie wir als Informationsverarbeitungssystem durch Raum und Zeit gehen. Vielleicht hat der Kosmos ja selbst ein Bewusstsein, welches wie wir durch die Zeit geht, und vielleicht ist dieses mit dem unserem mehr verbunden, als man glaubt.

Ist es nicht genau das, was jeder Spiritualität zugrunde liegt? Religionen sind umfangreich, komplex und auch zielgerichtet zurechtgebogen, meist noch im Sinne der Mächtigen, die ja in früheren Zeiten auch das Monopol auf die Wahrheit hatten. Religion meine ich hier nicht. Aber die Erfahrung, mit dem Kosmos und auch mit seinen Mitmenschen und anderen Mitgeschöpfen verbunden zu sein, und sich gegenseitig zugleich zu erleben, ist Realität in dem Sinne, dass sie zweifelsfrei erlebt wird. Nicht nur zu Weihnachten, zumindest bei Menschen, die eben genau so fühlen. Wie real hier was ist, ist glaube ich keine einfache Frage.(T.J.)



Kommentar 26.12.2018 14:18 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Martin Holzherr

„..müsste der Strompreis bei 0.2 Cents pro Kilowattstunde sein, damit synthethischer Treibstoff gleich teuer wäre wie heutiger Diesel, heutiges Benzin“
In Ihrer eigenen Quelle steht „...< $20 / MWh ist die magische Zahl, die Audi's e Diesel und Extra Virgin Jet Fuel wettbewerbsfähig gegenüber fossilen Kraftstoffen machen würde...“

Nach meiner Rechnung sind 20 $/MWh nicht 0.2 ct/KWh sondern 2 ct/KWh. Das ist ja schon ein Unterschied.

Da hier nur Überschüsse verarbeitet werden sollen, sind die 2ct nicht weit weg. Preise von unter 5ct für Überschusswindstrom halte ich für realistisch.

In Ihrer Quelle sind die Zahlen für Flugbenzin von „..der Jet A1 über 200 $ / bbl kostet, verglichen mit 62 $ / bbl heute...“ genannt. In Liter und Euro umgerechnet sind das 34ct/L heute bzw. 111 ct/L für synthetisches Flugbenzin aus Onshore-Wind.

Wenn man denn endlich mal Steuern auf fossiles Flugbenzin einführen würde, wären wir nach meiner Rechnung mit synthetischem Flugbenzin aus Stromüberschüssen wohl dabei. Die Preise für Stromüberschüsse sind ja durchaus niedriger anzusetzen als für den regulären Strom zu Zeiten jenseits von Überschüssen. Das könnten bei 3 oder 4ct/KWh vielleicht um die 90ct/L Sprit sein.

Die Nutzung von 2 oder 3 mal mehr installierter Windstromleistung als heute halte ich in 10 oder 15 Jahren für realistisch. Vor allem, wenn man mehr neue Windräder im Hinterland aufstellen könnte. Die dann regelmäßigen zeitweiligen Überschüsse wären energetisch am besten zum mehr oder weniger flexiblen Aufladen von Elektroautos einzusetzen. Die nächstbeste Möglichkeit, lokale Überschüsse zu verwerten wäre dann den Strom einfach zum Heizen zu verwenden, vorausgesetzt man schafft es endlich einen flexiblen Strompreis einzuführen.

Wenn man dann immer noch Überschüsse hat, dann wären die synthetischen Kraftstoffe an der Reihe. Supergrid und neue Stromspeichertechnik würden noch mehr Möglichkeiten bieten, aber darauf warten brauchen wir keineswegs. Es ist auch so genug Gelegenheit, die Windenergie in Deutschland auszubauen.

Und die Akzeptanz beim Wähler könnte man ganz leicht damit bewirken, endlich mal die Industrie und den Flugverkehr an den Kosten für den Klimaschutz zu beteiligen. Die derzeitige Konstruktion der Ökostromumlage ist auf Dauer komplett kontraproduktiv für die Energiewende. Bei wieder sinkenden Strompreisen für den Privatverbraucher wäre die Zustimmung für eine Fortsetzung des Klimaschutzes ziemlich sicher. Schließlich haben wir lange genug mit unserer privaten Stromrechnung die Industrie subventioniert.(T.J.)



Kommentar 24.12.2018 15:25 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Treibstoffe aus Stromüberschüssen

Also wenn an der deutschen Küste hergestellter Treibstoff statt mit 2ct aus Solarstrom in der Atacamawüste mit 5ct teurem Überschussstrom aus Offshore-Windenergie hergestellt wird, wird das dann nur 33ct pro Liter teurer. Das ist weniger als die Mineralölsteuer, die man auf diesen Überschusssprit wohl reduzieren kann. Den überschüssigen Windstrom kann man durchaus für 5ct anbieten, wenn man ihn abregelt, gibt es gar nichts dafür, auch keine CO2-Einsparung.

Wenns denn mal den flexiblen Strompreis gibt - die Zähler, die das können, werden zur Zeit schon angeboten so weit ich weiß - könnte man auch in Überschusszeiten einfach mal den Heizlüfter anwerfen. Gas kostet ab 1.1.2019 für mich 5,6 ct die Kwh, und meine Etagenheizung hat schätzungsweise nur 80% Wirkungsgrad. Ein einfacher Heizlüfter könnte dann ab einem Strompreis von 6 ct oder weniger zum Einsatz kommen. Wenn man denn zumindest den Überschussstrom zum Marktpreis auch dem Privatverbraucher anbieten würde, anstatt ihn einfach abzuregeln.

Sollte sich solche Überschussverwertung langfristig als Option erweisen, wird es vielleicht sinnvoll, einen kleinen 2-Kw-Heizstab auch in Gas-Zentralheizungen und Heißwasserbereitern einzubauen, der automatisch die Heizung unterstützt, sobald der Überschussstrom günstiger als das Gas ist. Das könnte in unseren Breiten kostengünstiger sein als Warmwassersonnenkollektoren, und wäre genauso emmissionsfrei.

Klar ist es energetisch günstiger, den Strom im Supergrid europaweit zu verteilen und auch als Strom zu nutzen, aber hier muss man gut ausrechnen, was jetzt kostengünstiger ist. Eventuell ist hier das Heizen mit Überschüssen und das Herstellen von Treibstoffen eine gute Alternative, in jedem Fall als Ergänzung zu einem kleinerem Supergrid. Perspektivisch noch mehr Elektromobilität von über 50% bei den gefahrenen Kilometern in vielleicht 20 Jahren brächte auch noch einiges zusätzlich an Stromnachfrage-Flexibiliät und insgesamt mehr Stromnachfrage und damit auch verwertbare Windstromleistung.

Dass die Energiewende in Deutschland weniger Freunde hat, als eigentlich nötig wäre, ist das Ergebnis der Konstruktion der Ökostrom-Umlage. Da werden einfach alle Kosten der Energiewende den Privathaushalten zugeschoben, und die Industrie darf den Strom zu Dumpingpreisen einkaufen.

Hätte man mehr auf Windkraft, und dann vor allem im Hinterland, gesetzt und die Fotovoltaik in Deutschland weniger gefördert, wäre das mit dem selben Einspareffekt auch noch locker zum halben Preis gegangen. Das scheint insgesamt so konstruiert worden zu sein, um der Strompreis für den Privatverbraucher so hoch wie irgend möglich treiben zu können.

Wenn die Politik mit diesem Kurs weitermacht, wird die Energiewende wohl wirklich irgendwann demokratisch abgewählt. So macht Klimaschutz nicht viel Freude. Das Beseitigen der Umweltschäden durch den ungebremsten Klimawandel werden dann wohl die Arbeitsplätze der Zukunft sein.

Es wird Zeit, alle Stromkunden an den tatsächlichen Kosten gleichmäßig zu beteiligen. Ein paar Exportprodukte weniger können wir meiner Meinung nach locker verkraften. Zumal wir bei einer erfolgreichen Energiewende auch immer weniger Gas, ÖL und Kohle importieren müssen.(T.J.)



Kommentar 24.12.2018 00:22 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Flexibler Strompreis

5 Terawatt abgeregelter Windstrom entsprechen 4% von meinem privaten Stromverbrauch, umgerechnet auf 80 Millionen Einwohner, das ist schon schade drum.

So weit ich weiß, hat Norwegen schon seit 20 Jahren einen flexiblen Strompreis. Die haben sehr viel Wasserkraft, die so billig ist, dass man dort am günstigsten fährt, wenn man komplett mit Strom per Heizlüfter heizt. Aber nicht immer. In einem Winter hat es im sonst regelmäßig verregneten Norwegen monatelang nicht geregnet, und ein Wasserkraftwerk nach dem anderen ist ausgestiegen.

Auf einmal war der Strom richtig teuer. Manch einer hatte noch Alternativen und hat mit Holz geheizt, manch einer hat die Gelegenheit genutzt und in Griechenland Urlaub gemacht. Aber es soll auch Leute gegeben haben, die sind im eigenen Haus erfroren.

Das interessante daran war, das viele Gewerbebetrieben Verträge mit Festpreisen hatten. Dann hat man diesen Betrieben dann viel Geld dafür angeboten, dass sie vorrübregehend die Produktion einstellen, dass genug Strom für die privaten Haushalte und andere essentielle Bereiche da ist. Wer konnte, hat das Angebot angenommen, und ein paar Wochen oder Monate den Laden stillgelegt und die Belegschaft in Urlaub geschickt. So ist es selbst in dieser Extremsituation nicht zu Abschaltungen gekommen.

Bei uns mit der Windernergie sind die Schwankungen einiges kleiner als bei Wasserkraft in Norwegen, Niederschläge sind unregelmäßiger als Wind und Sonne.

Mit einem flexiblem Strompreis könnte man nicht nur Elektoautobesitzer motivieren,
denn Akku nur voll zu laden wenn weite Fahrten geplant sind oder eben wenn Stromüberschüsse im Netz sind. Man könnte aber auch vielen Betrieben anbieten, ihre Produktion vielleicht 1 oder 2 Mal im Jahr für eine Woche einzustellen und Urlaub zu machen, wenn große Windflaute ist und der Strom besonders knapp ist.

So kann man das europäische Supergrid vielleicht doch langfristig etwas kleiner dimensionieren, wenn man alle Möglichkeiten der Regulation der Stromnachfrage nutzt. Das könnte auch vielleicht schneller gehen, als Planung, Genehmigung und Finanzierung von neuen Stromtrassen noch brauchen werden. Auch eben mit Überschüssen in den Überschussregionen selbst Kraftstoffe herzustellen, würde hier wirksam sein. Die kann man dann auch vor Ort in den Regionen zum Auftanken von Fahrzeugen anbieten.(T.J.)



Kommentar 23.12.2018 23:33 auf
https://scilogs.spektrum.de/wild-dueck-blog/die-wertschaetzungs-schere-wir-wollen-nicht-immer-unten-sein/

Wer schätzt hier wen Wert?

Wer schätzt hier wen Wert? Wer will von wem Wert geschätzt werden? Muss man denn seine Wertschätzung ausgerechnet bei Menschen suchen, die Macht über Dich haben? Natürlich ist die Beziehung zu dem Lehrer als Schüler, und die zum Chef als Arbeitnehmer eine besondere. Man braucht erst die Noten, und dann das Geld. Reicht das nicht, hier pragmatisch und selbstständig gute Mine zum manchmal bösem Spiel zu machen, und zu gucken, dass man unangenehme Menschen wieder los wird, sobald das möglich wird. Dass man die Schule hinter sich bringt, und sich eine bessere Firma sucht.

Aber man hat seine Freunde, seine Partner, seine Kinder und auch einfach nur den netten Tabakhändler von nebenan. Man trifft Leute in der U-Bahn, auf Ausstellungen oder diskutiert hier mit in Scilogs. Man muss Geld als Belohnung bzw. das Fehlen dieser Belohnung ja nicht persönlich menschlich nehmen. Leistung, die Geld schafft darf doch mit Geld belohnt werden, solange die Dienstleistung selbst nicht kriminell gewesen ist. Und wenn eine Leistung gut ist und Freude bereitet, macht man das oft gerne ehrenamtlich oder im Freundeskreis auch kostenlos.

Es gibt Firmen, die gute Arbeit machen, wo man auch gerne mitarbeitet. Wo man als Mitmensch wertgeschätzt wird, auch wenn man nur durchschnittliche Leistung oder weniger anzubieten hat. Das man damit weniger verdient, liegt schon einfach daran, dass bei weniger Tempo eben auch weniger produziert wird. Aber der Wert des einzelnen Produkt, und der Wert der Arbeit am einzelnen Produkt steigt nicht mit dem Arbeitstempo.

Aber es scheint immer mehr Ausbeuter zu geben, die nicht nur ihre Mitarbeiter schröpfen, sondern auch ihre Lieferanten und Kunden betrügen und ihre Steuern hinterziehen. Sich da hochzuarbeiten und auf Boni zu schielen, ist nicht jedermanns Sache. Und ein Unding ist es, wenn die Arge einen dazu zwingen will, in solchen Scheißfirmen zu arbeiten.

Dass eine Leistung generell Wertschätzung erfährt ist wohl unter Menschen sehr verbreitet. Ein General, der im Krieg gut kämpft, wird auch geachtet, wenn der Krieg ungerechtfertigt war oder verloren wurde. Respekt vor Leistung, und vor außerordentlicher Leistung noch mehr ist wohl dem Menschen eingebaut.

Was hier zu kurz kommt ist die Wertschätzung fürs Sein selbst. Es fehlt die Wertschätzung für den Frieden unter uns, für die Freude, zu sehen, dass der andere lebt und es ihm gut geht. Oder dafür, dass er leiden muss, weil er eine schwere Zeit hat als Mensch.

Der Mensch als lebendes, fühlendes und bewusstes Wesen, das zu einem Gegenüber und zu einem Mitgeschöpf wird, hat großen Wert. Wer mal in Einzelhaft war, wird wissen, wie wichtig einfach nur ein Gegenüber sein kann. Mir nehmen das so mit, als wäre ein Miteinander selbstverständlich, trivial und unbedeutend. Aber das ist es gar nicht. Haustiere und die Natur draußen sind ein Trost, Geisteswelten nicht nur im Sinne der Religionen sind mehr als Trost. Die Seelenwelten sind der eigentliche Ort, wo die Begegnung stattfindet und zu dieser Qualität wird, ohne die wir nicht leben können.

Was ist denn dagegen, dass einer schneller als Andere irgendwas arbeiten kann, in Zeiten, wo viel zuviel hergestellt und konsumiert wird, dass es schon an die Zerstörung der Lebensgrundlagen dabei geht. Da ist ein Furz im Kopf der modernen Leistungsgesellschaft, die so tut, als könne sie nicht anders. Als sei das System so, wie es eben ist, und in seiner Realität nicht veränderbar. Als wenn man nicht jenseits von wirtschaftlichen Beziehungen einfach mehr Miteinander wagen könnte, und nicht die Wahl hätte, aus den Hamsterrädern auszusteigen und sich auf die Suche nach dem Leben zu machen.(T.J.)



Kommentar 23.12.2018 15:27 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Ende des Kapitalismus

Ich hätte auch Angst vor einer finalen Krise des Kapitalismus, wenn sie denn kommt. Auch wenn ich selbst relativ genügsam bin, und in meinem Konsum unter 50% vom deutschem Durchschnitt lebe. Richtig dicke Wirtschaftskrisen erscheinen mir auch gefährlicher als der Klimawandel, zumindest in meiner Perspektive. Ich bin jetzt 55, und werde mehr als 2 Grad in keinem Fall mehr miterleben. Für jüngere Menschen sieht das etwas anders aus. Man müsste mal darüber nachdenken, wie eine Weltwirtschaft ohne Wachstum funktionieren könnte. Aber das ist jetzt nicht das drängenste Problem. Noch leben Milliarden Menschen im Elend, und Wachstum macht deshalb Sinn.

Die Frage ist also, was können wir jetzt tun. Ich meine ja gerade, das Deutschland als Exportweltmeister durch entschieden mehr Klimaschutz eher noch zur Stabilität der europäischen und weltweiten Wirtschaft beitragen würde. Wenn unsere Exporte wegen Ökotechnik teurer würden, hätte das einen ausgleichenden Effekt auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer Handelspartner und würde damit Wirtschaftskrisen weniger wahrscheinlich machen.

Sollten wir tatsächlich in den nächsten Jahren die Installation von Windkraftanlagen und Fotovoltaik nochmal verdoppeln, könnten wir das glaube ich noch national verwerten. Erstmal, wenn wir nennenswert Elektroautos haben, kann man die auch eher bei Stromüberschüssen aufladen, weil Elektroautos nur einen Teil ihrer Kapazität in den Akkus an einem Tag nutzen müssen. Bei Windflaute müssen nur die Autos voll aufgeladen werden, für die eine weitere Fahrstrecke geplant ist. Und bei Überschüssen im Stromnetz können dann die anderen Fahrzeuge, die nur halb aufgeladen waren, dann damit ganz aufgeladen werden, was in den meisten Fällen bis zu einer Woche halten kann. Das würde schon bei 10% Anteil von Elektroautos nenennswerten Effekt haben. Auch steigt mit Elektroautos insgesamt der Strombedarf, und damit die nutzbare Leistung von Wind und Solarenergie.

Wir könnten mit Stromüberschüssen auch unterschiedliche flüssige Treibstoffe herstellen, die dann die immer noch wohl zahlreichen genutzten Benzin und Dieselfahrzeuge tanken können.

Europäisch gemeinsam handeln ist aber für den Klimaschutz eine gute Sache. Was die Fotovoltaikanlangen betrifft, wundert es mich etwas, dass man die nicht erstmal rund ums Mittelmeer aufstellt. Dort ist der wirtschaftliche Ertrag bei gleicher Investition rund doppelt so hoch, und zugleich auch die Klimawirksamkeit. In Deutschland wären weitere Windkraftanlagen am wirtschaftlichsten, vor allem im Hinterland, und nicht etwa mitten in der Nordsee. Dort ist das Aufstellen teuer, und der Strom muss weitere Strecken transportiert werden, in Küstennähe ist wohl bald der Bedarf an Windstrom gesättigt.

In ganz Europa sind noch reichlich Investitionen möglich, die von den Kosten von Kohlestrom nicht so weit entfernt sind, dass das nicht finanzierbar wäre.(T.J.)



Kommentar 22.12.2018 16:48 auf
https://scilogs.spektrum.de/wild-dueck-blog/die-wertschaetzungs-schere-wir-wollen-nicht-immer-unten-sein/

Selbstverständnis im Miteinander

Ich bin Mitglied in einem Selbsthilfeverein, der sich seit Jahren um Alternativen bemüht. Wir gucken selber, was wir machen können, uns alternativ zu beschäftigen. Wir kümmern uns umeinander, wir machen was zusammen und unterstützen uns gegenseitig in unseren kleinen Projekten. Das Miteinander ist hilfreich, Zuspruch tut gut und auch die Aufschieberitis lässt sich im Miteinander vermeiden.

Wir haben Glück, dass wir kaputtgeschrieben sind, die meisten von uns gelten als psychisch Krank und nicht mehr arbeitsfähig. Wenn man damit alleine ist, kann man sonst nur die speziellen Angebote für psychisch Kranke nutzen, wie Tagesstätten oder Behindertenstätten. Dort wird der Schein einer arbeitsartigen Umgebung gewahrt, aber Leistung ist das gar nicht, und das damit verbundene Ansehen entsprechend sparsam.

Manch einer schafft es, nur soviel zu arbeiten, wie es reicht. Das kann gerne Akkord sein, wenn der Lohn gut ist, reichen 2 harte Tage die Woche. Die Dosis macht hier das Gift. Wenn man denn noch was hat, sich neben der Leistungsarbeit selber beschäftigen zu können.

Was schönes machen und sich gegenseitig unterstützen, ein Miteinader aufbauen,
sich gegenseitig Bekochen, Skat, Doppelkopf, Pokern. Wir machen eine Vereinszeitung und schreiben Bücher, die wir in Kleinstauflage von 100 Exemplaren oder mehr drucken lassen. Das ist heutzutage mit Online-Druckereien sehr kostengünstig geworden. Druckkosten für unter 1 € pro Stück bei 100 Seiten A5 Softcover sind heute möglich.

Man braucht Begeisterung für irgendwas, dann hat mans erstmal geschafft. Leistung muss das nicht sein. Gute Arbeit, die Freude macht reicht.

Die Grausamkeit der Schulausbildung wirkt bei vielen Menschen heute noch nach, der Leistungsdrill tötet die Eigeninitiative. Neben der Leistung wird vor allem auch die bloße Leistungsbereitschaft belohnt. Wer nur das Nötigste macht, bekommt noch schlechtere Noten, als die Leistung es wert wäre, die er doch bringt. Man verlernt schnell die kindliche Neugier und Kreativität. Selbst Kunst, Musik und Sport werden als Leistungsrennen inszeniert, als wolle man eigentlich den Schülern die Freude daran austreiben, dass sie bloß nur noch arbeiten wollen und gar nichts anderes mehr können.

Zur Zeit haben wir hier unser eigenes Ökosystem. Das ist aber durchaus bedroht durch die möglichen Krisen des Kapitalismus und auch durch die zeitweilige Grausamkeit politischer Übergriffigkeit, z.B. keine Soziales Netz mehr (in Europa heute nur in Griechenland) oder unsere Tabaksteuer, die bereits arme Menschen entscheidend finanziell ruiniert oder exzessive Bauvorschriften, die selbstständige Kunst am Bau unmöglich machen.

Alltag in der Gesellschaft ist immer noch oft destruktiver Aktivismus mit dem Ziel Profit durch Wirtschaftswachstum, der neben dem unsinnigen Stress auch Klimawandel und weitere Umweltschäden verursacht. Ein Spruch von einem arbeitsscheuen drogensüchtigen Kriminellen ist mir in Erinnerung geblieben: „Die Arbeiten doch alles kaputt.“(T.J.)



Kommentar 23.12.2018 00:04 auf
https://scilogs.spektrum.de/quantenwelt/von-der-lorentztransformation-zu-zeitdilatation-und-relativitaet-der-gleichzeitigkeit/

@Längenkontraktion von Lichtstrahlen

Wenn man einen Lichtstrahl erzeugt, der z.B. eine Sekunde lang auf die Erde gerichtet ist, kann man die Frage, ob dieses Objekt Lichtstrahl eine Längenkontraktion erfährt, nicht sinnvoll beantworten.

Ist doch klar, weil ein Lichtstrahl im Vakuum kein Objekt sein kann, an dem man z.B. Messungen vornehmen könnte. Die Einzelnen Lichtquanten können ja überhaupt nicht untereinander wechselwirken, weil sie keinerlei Eigenzeit haben, in der sie überhaupt irgendetwas machen könnten. Von einem „Objekt“ würde ich erwarten, das da atomare Teilchen irgendwie wechselwirken und so etwas größeres aufbauen.

Es ist auch gut eingerichtet und wichtig, dass Lichtquanten, die sich unterwegs im Raum begegnen, nicht miteinander wechselwirken, weil das die Sichtbarkeit des Universums überhaupt erst ermöglicht.

Wenn ein Lichtstrahl dagegen in ein Medium wie Glas eintritt, und dann die Elektronenhüllen der Glasatome mit dem Licht mitschwingen und deshalb der Lichtstrahl langsamer wird, könnte das ganz anders sein. Meine Frage an alle: gibt es hier dann doch was wie Längenkontraktion?(T.J.)



Kommentar 20.12.2018 17:34 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Martin Holzherr 09:17

Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, eine Volkswirtschaft und die Weltwirtschaft so genau zu modellieren, dass man ihre Entwicklung einigermaßen genau einschätzen könnte. Letztlich spielt da so viel Psychologie der unterschiedlichsten Beteiligten mit, die kaum zu fassen ist.

Aber das muss nicht dazu führen, dass man nichts Neues mehr ausprobieren kann. Die Wirtschaft ist sowieso prinzipiell instabil, z.B. haben einfach nur Banker-Zocker in der Finanzkrise 2008 ein Riesenproblem verursacht, an dem Staaten wie Griechenland oder Italien heute noch dran zu knacken haben. Vorher wollte niemand überhaupt davon wissen, dass solch eine Zockerblase dabei ist, ein Problem zu verursachen. Aber natürlich weiß man, dass sowas immer wieder passieren kann.

Auch weiß niemand, ob der Kapitalismus nicht sowieso irgendwann endgültig vor die Wand fahren muss, wenn die weltweiten Wachstumsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen und auch nicht wieder hergestellt werden können. Das müssen keine verbrauchten Ressourcen sein, die Wachstum verhindern, dass kann auch einfach die Robotertechnik sein, wenn sie zu schnell so viele Arbeitsplätze kostet, dass die Arbeitslosigkeit Dimensionen erreicht, die von den Sozialsystemen, die immer noch größtenteils von den Arbeitnehmern alleine getragen werden, das nicht mehr ausgleichen können. Wenn der Konsum auf breiter Front zusammenbricht und auch die Investitionen in die Konsumgüterindustrie und die Immobilien ihren Wert verlieren, ist keiner mehr da, von dem man noch neue Steuern zur Wiederankurbelung der Weltwirtschaft nehmen könnte.

Das 2-Grad-Ziel käme dann auf bittere Art und Weise doch noch in den Bereich des Möglichen, wenn das Ende des florierenden Kapitalismus in den nächsten 20 Jahren schon kommt. Ansonsten stimme ich Ihrer Einschätzung zu, dass das 2-Grad-Ziel ökonomisch und volkswirtschaftlich unter den heutigen Rahmenbedingungen nicht mehr erreichbar ist.

Unsere Chancen, die sich aus unserer – meiner Ansicht nach – übermäßigen Konkurrenzfähigkeit in Deutschland ergeben, sollten wir dennoch nutzen, um hier klimapolitisch sehr viel mehr zu unternehmen. Mir persönlich ist es wichtig, nicht unnötig Teil eines Problems zu sein, auch wenn die Lösung des Problems weltweit gesehen durch meinen Beitrag noch nicht gesichert ist.

So oder so, nach 2-Grad kommen 3-Grad und 4-Grad, und wenn dann immer noch nichts passiert irgendwann 5-Grad und 6-Grad. Jeder, der Emmissionen einspart, trägt ein Stückchen dazu bei, das sich das Klimaproblem entschärft.

Ich glaube auch nicht, das volkswirtschaftliche Bedenken in Deutschland der Grund dafür sind, dass die Bundesregierung kaum was unternimmt, sonder zur Zeit schlicht eine Maximierung des Profits der Wirtschaft das Maß aller Dinge ist, vorbei an allen demokratischen Prozessen.

Was die Verschwendung seitens des Konsumenten angeht, das ist ein Thema für sich. Da kann jeder, der Geld zum Ausgeben hat, was dran ändern, ohne auf die Politik zu warten. Sorgen um die Wirtschaft würde ich mir zumindest in Deutschland dabei nicht machen. Der weltweite Kapitalismus bleibt gefährdet und gefährlich, das hängt kaum vom privaten Konsum in Deutschland ab. Die Prozesse der Weltwirtschaft laufen weiter und gehen den Weg, den sie gehen müssen, ob wir das jetzt vorhersehen können oder nicht.(T.J.)



Kommentar 19.12.2018 19:01 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Pro US-Bürger werden auf 0.5 Hektar Nutzpflanzen für Tier und Vieh angebaut

Meintest Du Nutzpflanzen für Mensch und Vieh? Soweit ich weiß, exportieren die USA eine Menge Nahrungsmittel aller Art, und nutzen reichlich Mais als Energiepflanzen. Ist das hier mitgerechnet?

Man muss den USA aber auch zugestehen, dass sie ein kostenintensiveres Klima haben als wir in Europa. Man muss im Schnitt im Winter mindestens doppelt so viel heizen, und braucht im Großteil des Landes für den Sommer eine Klimaanlage. Dazu kommt, dass in den USA die Wege viel länger sind als bei uns. So verbrauchen US-Bürger bei gleichem ökotechnischem Niveau doppelt so viel Energie zum Heizen und Klimatisieren und verbrauchen auch mindestens doppelt so viel Energie für Verkehr aller Art. Dazu kommt das schon traditionelle Außenhandelsdefizit, dass hier die ganze Volkswirtschaft tatsächlich gut aufpassen muss, dass nicht das ganze Land pleite geht, wenn ökotechnische Maßnahmen die Exportchancen noch weiter belasten.

Ganz im Gegenteil zu Deutschland. Wir haben seit ewig einen richtig dicken Außenhandelsüberschuss, dass sich regelmäßig unsere Handelspartner zu recht darüber beschweren. Da ist Luft für Ökotechnik. Wenn bei uns wegen Klimaschutzmaßnahmen die Herstellungskosten steigen würden, würde sich endlich mal unser Export reduzieren. Dann hätten wir auch keinen Facharbeiter- und Krankenpflegermangel. Unsere Wirtschaft ist so überhitzt, dass hier die Einwanderung den sozialen Frieden und vielleicht sogar die Demokratie gefährdet. Und was macht die Politik? Lässt die privaten Stromverbraucher die Energiewende bezahlen, und das noch so, dass die Industrie ihren Strom so günstig wie nie bekommt.

Eine Reduktion der deutschen Exporte wegen höheren Kosten durch Klimaschutzmaßnahmen würde auch die Überlebensfähigkeit der Europäischen Union verbessern, wenn die anderen Mitgliedsländer mehr Arbeitsplätze in der Produktion abgekommen würden. Auch würde eine Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen beim Wähler in Deutschland besser ankommen, wenn hier erst einmal die Industrie an der Reihe wäre, dann die richtigen Verschwender und zum Schluss erst der kleine Stromverbraucher, der kaum was anderes machen kann als LEDs anzuschaffen und seinen Kühlschrank zu testen und bei Bedarf mal zu erneuern.

Wer hier mit fetten SUWs rumgurken muss und 2 mal im Jahr auf die Malediven fliegt, hätte hier doch etwas mehr die Möglichkeit, Klimagase einzusparen.

Vielleicht sollten wir wirklich mal unsere Chance sehen, aus unserer komfortablen Situation heraus den Klimaschutz und die zugehörige Technik voranzutreiben, und nicht mit den Fingern auf die USA zu zeigen, die dort tatsächlich mit zu viel Ökotechnik schnell in wirtschaftliche Not geraten könnten.

Nebenbei ist der Stress auf der Arbeit zur Zeit recht hoch. Das ist nicht nur ungesund, sondern eben auch ziemlich überflüssig. Die Verschwendung ist ein anderes Thema, da muss jeder selber wissen, was er meint was er an Lebensstil braucht.(T.J.)



Kommentar 19.12.2018 10:57 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

@Der Planet an sich ist nicht schützenswert. Sondern das auf ihm vorkommende Subjekt.

Ich denke auch Tiere und Pflanzen sind schützenswerte Subjekte, auch wenn man mit ihnen hier nicht diskutieren kann. Die Natur ist wunderschön, auch die geologische Grundlage des Lebens ist wunderschön. Das gefällt nicht nur uns Menschen, sondern das ganze Leben auf dem Planeten hat sich hier eingerichtet.

Wir können, wenn wir wollen, dies erhalten und auch einiges an Erdoberfläche absichtlich nicht nutzen, um dort der Natur freien Lauf zu lassen. Wir können da mitfühlen, und wir können da wandern gehen, und in der freien Natur Campen, wenn das Wetter mitspielt. Das wir hier zuhause sind, ist ein Geschenk nicht nur an uns Menschen, auch all die andere Lebewesen leben in ihrer eigenen Natur in sich und in ihrer Umgebung.

Wir müssen uns selbst drum kümmern, hier ein Dach über dem Kopf und was zu essen zu haben, insofern geht der Mensch erstmal vor. Aber der Natur selbst Raum geben, das kommt gleich als zweites finde ich. Je weniger Menschen die Erde bevölkern, desto einfacher ist das, die Natur leben zu lassen. Aber wir können uns auch im Lebensstandart zurückhalten, mit weniger PS herumfahren und ohne Flugreisen Urlaub machen und vieles mehr.

Nicht nur um uns selber willen, sondern mit Rücksicht auf die Natur um uns herum. Wenn es darum geht, wie wir uns selbst hier zuhause fühlen, wie wir mit der Natur um uns mitfühlen, macht das einen Unterschied. Man ist ja auch ein Geisteswesen, und der Rest der Welt irgendwie auch. Ich sehe das so, und lebe danach. Ich habe keine Lust, irgendwelche Götter anzubeten, ich halte mich an das, was um mich herum lebt. Insofern mag ich auch kein Weihnachten.

Trotzdem schöne Festtage (T.J.)



Kommentar 17.12.2018 13:05 auf
https://scilogs.spektrum.de/umweltforsch/im-auge-des-sturms

Mit der Katastrophe leben

Offenbar wird das mit dem Klimaschutz nicht so viel werden. Da wird sich der Mensch wohl anpassen müssen. Aber Angesichts der Zeiträume von vielen Jahrzehnten gibt es aber Anpassungsmöglichkeiten, die gut denkbar sind.

Am Beispiel Deutschland. Wenn sich in den nächsten 60 Jahren klimabedingt die Produktivität der Landwirtschaft bei uns um 30% reduziert, muss man dann eben gucken, dass sich auch die Bevölkerung bis dahin um 30% reduziert. Da müsste man nicht mal was ändern, sondern einfach den Geburtentrend so lassen wie er ist. Wenn die Geburtenzahlen so bleiben wie sie heute sind, wird sich das sowieso einstellen. Also einfach den Rückgang zulassen, und nicht durch Einwanderung ausgleichen.

Die sinkende Bevölkerung sorgt dann auch für einen deutlichen Rückgang beim Wohnraumbedarf. So kann man dann auch Hamburg, Bremen und noch einiges mehr aufgeben, und diese Gebiete dem ansteigenden Meeresspiegel überlassen. Das würde noch nicht mal was kosten. Einfach in 20 Jahre anfangen, dort nicht mehr in die bestehenden Immobilien zu investieren, und dann nach und nach da wegziehen und die nicht mehr nutzbaren Häuser abreißen und den Schrott gut recyceln.

Einen neuen Hafen weiter im Hinterland bauen wäre für Deutschland auch nur eine Kleinigkeit. Ich denke, man wird in 60 Jahren auch nicht mehr diesen übermäßigen Welthandel haben. Die Roboter werden da betrieben werden, wo die Güter, die sie herstellen, auch verkauft werden. Die derzeitigen Verhältnisse, dass China mit seinen niedrigeren Löhnen uns mit Massenwaren versorgt, und dass wir hier die ganze Welt mit Qualitätsprodukten versorgen, wird es dann längst nicht mehr geben.

Insbesondere die Rohstofftransporte werden ganz wegfallen, wenn bis in 60 Jahren die Energiewende – wenn auch sehr spät - vollzogen ist, und durch umfassendes Recycling kaum mehr frische Rohstoffe wie Eisen, Lithium oder Kobalt benötigt werden.

Wir werden uns nicht gegenseitig umbringen müssen, um genug zu essen zu haben. Und wir müssen auch keine riesigen Investitionen leisten müssen, um mit dem Anstieg des Meeresspiegels klar zu kommen. Eine grundlegende Anpassung der Bevölkerungszahl machts möglich. Will man das aber? Wollen wir die Gene der weissen Rasse gegenüber den anderweitigen Genen der Menschen dieser Welt durchsetzen? Wenn man das nicht will, dann steht einem geordneten Rückgang der Bevölkerung eigentlich nichts im Wege. Nur wer gerne viele Kinder hat, der muss sich hier einschränken.

Manch andere Länder trifft es härter, wie Holland etwa, aber Länder wie Russland werden vom Klimawandel sogar profitieren, wenn ein Teil der riesigen Taiga Landwirtschaftlich nutzbar wird. Man könnte sich dann ja auch gegenseitig helfen.

Klar wäre es machbar, den Klimawandel aufzuhalten, und in den nächsten 100 Jahren sogar teilweise wieder rückgängig zu machen. Bei dem technischem Fortschritt, der zur Zeit stattfindet und der noch zu erwarten ist, eigentlich ein Klacks. Aber wenn es kaum einen interessiert, wirklich was für den ganzen Planeten zu tun, geht’s ja nicht.(T.J.)



Kommentar 14.12.2018 13:41 auf
https://scilogs.spektrum.de/wild-dueck-blog/sake-news-ueber-das-nutzfaktische/

Kulturschaden
Geistige Umweltverschmutzung durch Sake- und Fake-News sind ziemlich maßgeblich. Das hetzt Menschen gegeneinander auf, stiftet Verwirrung, erschwert sich gut zu informieren und frisst damit viel Zeit auf. Eigentlich müsste sich jeder, der etwas publiziert oder auch im privaten Rahmen von sich gibt, stets fragen, wie es mit der Wahrhaftigkeit seiner Aussagen aussieht.

Personen im Freundeskreis, die so unwahrhaftig sind wie die meisten Politiker, die Massenmedien und die Gerüchteküche im Internet, würde man meiden. Weil das kaum was wert ist, da zuzuhören. Gerede und Wirklichkeit sind zu weit voneinander entfernt, dass man mit dem Gerede wenig Produktives anfangen kann. Zudem gerät man in Gefahr verleumdet zu werden, wenn man in die Nähe von Menschen gerät, die stets nur Kommunikationsziele haben, denen sie die Inhalte ihrer Äußerungen unterordnen.

Merkwürdigerweise gerät man gerade in der Psychiatrie und Psychotherapie als Patient regelmäßig in die Situation, nur manipuliert zu werden. Zwar theoretisch im Sinne der eigenen Gesundheit, jedoch in der Praxis öfter nicht. Die Praxis wird nämlich von der verbreiteten Hilflosigkeit der Behandler geprägt, die nicht recht wissen, wie sie dir helfen können, und viel damit beschäftigt sind, das zu verstecken.

Insgesamt ergibt sich eine trostlose Welt, die diese Form von vergifteter Kommunikation in der gesamten Kultur anrichtet. Man bekommt schon im Freundeskreis Kommunikationsschwierigkeiten, wenn der eine die Aussage A im Internet gefunden hat, und man die eigene Meinung - Aussage Nicht-A - nur aus den Massenmedien belegen kann, denn denen kann man auch nur bedingt trauen.

Das wäre so wichtig, dass Menschen nicht ihre eigene Wahrhaftigkeit den eigenen Zielen opfern, solange sie damit gut leben können. Eine gute Kultur und ein gutes Miteinander brauchen das einfach. (T.J.)



Kommentar 13.12.2018 10:10 auf
https://scilogs.spektrum.de/quantenwelt/von-der-lorentztransformation-zu-zeitdilatation-und-relativitaet-der-gleichzeitigkeit/

Künstliche Galaktische Zeit

Durch die ausgiebige Diskussion der ZD und LK hier habe ich mich so langsam an die Fakten der SRT gewöhnt. Aber ich will ja keinen GPS-Satelliten bauen. Mich interessiert eher ein Mitfühlen in etwa gleicher Zeit mit dem weiteren Universum im näheren Umfeld der Milchstraße, wenn ich in den Sternenhimmel schaue.

Wenn ich mir eine intergalaktische Gemeinschaft vorstelle, wie könnte die denn ein künstliches Zeitsystem festlegen? Eines, dass zwar nicht natürlich ist, aber alle Sterne in ihrem Bereich und die umherfliegenden Raumschiffe miteinbeziehen kann. Per Definition eben.

Man könnte doch einfach zunächst das Bezugssystem wählen, in dem der Mikrowellenhintergrund isotrop ist. Einfach der Einfachheit halber. Jetzt bewegt sich jeder Stern in seiner Weise relativ dazu mit einer anderen Eigenzeit, die vom Hintergrundbezugssystem aus gesehen dann mehr oder weniger langsamer läuft. Jetzt verpassen wir einfach jedem Stern seine eigene Zeitkorrektur, dass je nachdem wie schnell der Stern sich bewegt, dort eine Eigenzeitsekunde ein bisschen kürzer gezählt wird. Dann hätten wir eine zwar künstliche, aber doch überall definierte Zeit.

In Raumschiffen, die ihre eigene Flugkurve haben, müsste man nach jeder Beschleunigung die Eigenzeitsekunde wieder neu einstellen. Bei Raumschiffen, die nur mit ein paar Prozent der Lichtgeschwindigkeit fliegen können, würde man das kaum merken, wenn die Tage nach Spezialdefinitonszeit nur einige Minuten kürzer sind, als sie an Bord tatsächlich ablaufen.

So ähnlich wie man in Flugzeugen, wenn man durch die Zeitzonen auf der Erde fliegt, einfach an der Uhr dreht, wenn man am Ziel angekommen ist, und schon kommt man in der Zeitzone zurecht. Der Jetlag ist real, aber man weiß wenigstens, wann der Kiosk aufmacht, dass man seinen Kaffee bekommt. Die Zeitzonen sind künstlich, aber das System funktioniert trotzdem ganz genau. Was will man den mehr. Zumindest, wenn man nur mit den Sternen mitfühlen möchte, und sich vorstellt wie das Leben auf Planeten um Sterne ist, die man am Himmel gerade sehe kann.

Das Licht des Sterns, das ich jetzt sehe ist zwar Jahre bis Jahrhunderte alt, aber jetzt gerade ist da die selbe galaktische Zeit wie hier, zumindest per Definition. Da der Stern in ein paar hundert Jahren wohl genauso aussieht wie jetzt, fällt das für den Hausgebrauch doch nicht auf. Mitfühlen braucht ja nicht heißen, überlichtschnell kommunizieren zu müssen. Oder?(T.J.)



Kommentar 12.12.2018 11:44 auf
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/von-der-umweltethischen-indifferenz-der-wirtschaftsfuehrer-das-beispiel-glencore/

Druckluftspeicher

Ich hab auch mal gelesen, dass man einen Druckluftspeicher sehr effektiv einsetzten kann, wenn man ihn mit einer Erdgas- oder Biogasbetriebenen Gasturbine kombiniert. Solange genug Druckluft vorhanden ist, kann man den Kompressorteil der Gasturbine abschalten, was dann bei gleichem Gasverbrauch die elektrische Leistung verdreifacht. (T.J.)



Kommentar 11.12.2018 12:49 auf
https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/von-der-umweltethischen-indifferenz-der-wirtschaftsfuehrer-das-beispiel-glencore/

Geht doch eigentlich einfach

Ich denke mal je mehr Menschen das Problem Klimawandel ernst nehmen und bereit sind was dagegen zu unternehmen, desto mehr passiert dann auch an Abhilfemaßnahmen. Das kann der Verbraucher sein, der seinen Konsum überprüft und anpasst, das kann der Wähler sein, der Parteien wählt, die mit neuen Gesetzten den Klimaschutz voranbringen, das kann der Politiker sein, der auch mal Klimaschutzmaßnahmen durchsetzt, die nicht nur auch der Wirtschaft helfen. Und das können auch Wirtschaftsbosse sein, die die Produktion ihrer Produkte klimafreundlich machen, und die sich Gedanken machen, wie sie umweltfreundliche Produkte verkaufen können.

An alle Beteiligten gibt es das Angebot, wenigstens nicht Teil des Problems zu sein, sondern Teil der Lösung zu sein. Und damit die persönliche Beziehung zu den Mitmenschen, der Erde und vielleicht sogar zum Kosmos zu verbessern.

Je mehr Menschen sich ändern und reagieren, desto mehr passiert. Zur Zeit passiert im derzeitigen Tempo noch wenig. Obwohl Windkraft im nordwestlichen Teil Europas dabei ist konkurrenzfähig zu werden, ebenso Fotovoltaik an sonnenreichen Standorten rund ums Mittelmeer. Und Klimaschutz darf auch was kosten, die Sache ist es wert.

Wenn das doch zu teuer wird, kann man auch etwas an Wohlstand opfern, dann wirds gleich wieder finanzierbar. Wenn z.B. Elektroautos und emissionsfreier Strom zum Aufladen zu teuer wird, kann man auch einfach die Städte fahrradfreundlich machen und für weite Fahrten mehr Fahrgemeinschaften bilden. Das würde beides richtig viel CO2 und gleichzeitig richtig viel Geld sparen. Dieses Geld kann man dann in Außenwandisolierungen von Altbauten stecken, was finanziell ziemlich aufwändig bei gleichzeitig nicht so großem Nutzen ist.

Sowieso kann man sich in Punkto Wohlstand fragen, ob nicht eine stressfreie und entspanntere Arbeitswelt mehr Wert wäre als regelmäßige Fernreisen, große Geländewagen und riesige Wohnungen, ganz unabhängig vom Klimawandel. Die gängige Leistungs und Verschwendungskultur verursacht neben Klimaschäden auch direkte Personenschäden in Form von Burnout und weiteren psychischen und somatischen Krankheiten, und frisst die Lebenszeit auf, nicht nur die der Verschwender.(T.J.)



Kommentar 09.12.2018 14:20 auf
https://scilogs.spektrum.de/quantenwelt/von-der-lorentztransformation-zu-zeitdilatation-und-relativitaet-der-gleichzeitigkeit/

@Joachim Schulz 09.12.2018 12:02

Gefühlte Gleichzeitigkeit

Also wenn man das Bezugssystem wählt, in dem der Mikrowellenhintergrung isotrop ist, kann man für das ganze Universum eine Gleichzeitigkeit definieren? Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Wenn man das macht, mit welchen Fehlern bekommt man es dann zu tun? Oder kann man damit leben?

Hier auf der Erde ist das egal, weil wir Menschen sowieso spätestens mit einer Zehntelsekunde Verzögerung sogar in Kommunikation wechselwirken können. Also können wir ein Gefühl von gleichzeitiger Existenz und Zusammengehörigkeit entwickeln, das sich mit der Physik in jedem Fall verträgt.

Die Bewusstseinsspanne für ein gelebtes Jetzt liegt glaube ich beim Menschen bei 3 Sekunden, das ist ja in Bezug auf die Lichtgeschwindigkeit weit mehr als die Entfernungen auf der Erdoberfläche. Selbst mit Menschen in einer Kolonie auf dem Mond wäre unser Jetzt noch ganz direkt verbunden.

Anders sähe die gefühlte Verbundenheit mit Außerirdischen in beispielsweise 100 Lichtjahren Entfernung aus. Lichtschnelle Kommunikation würde dann Jahrhunderte brauchen, also wäre die eigentlich nicht praktikabel. Aber wenn es eine gleichzeitige Bewusstseinsexistenz gibt, die eben in dem Bezugssystem mit dem isotropen Mikrowellenhintergrund stattfindet, dürfte ich mich ja wenigsten direkt verbunden fühlen.

So bekommt ein verträumter Blick in den Sternenhimmel eine neue Dimension, eben verbunden zu sein mit dem was da mit meiner Existenz gleichzeitig überall auf den sichtbaren Sternen und darüber hinaus abgeht. Das gefällt mir. Wäre schade drum, wenn das völlig abwegig wäre.(T.J.)



Kommentar 08.12.2018 14:33 auf
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@Joachim Schulz 8.12.2018 13:38

Interessant Ihr Beitrag „Nicht so schnell, Licht!“ vom 22.09.2014 und „Was Polarisation noch alles so kann“ vom 25.09.2014. Das wusste ich noch nicht.

Also bedingt das Mitschwingen von den Atomen im Glas mit dem Licht, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit des eindringenden Lichts langsamer wird. Die Quantentheorie wirkt dann eine Stufe tiefer, indem sie den Aufbau der Atome und deren Schwingungsfähigkeit beschreibt? (T.J.)



Kommentar 08.12.2018 11:59 auf
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@Kudi Knoth 8. Dezember 2018 07:45

Klar widerspricht die geringere Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts in Medien wie Glas oder Wasser nicht der SRT. Aber wenn ich wissen will, wie hoch die Lichtgeschwindigkeit in bestimmten Medien ist, muss ich mir doch die speziellen Chemisch-Physikalischen Eigenschaften des Mediums anschauen und gucken wie die mit Licht reagieren. Dafür brauche ich doch eher die Quanteneigenschaften von Licht und dem jeweiligen Medium?

Wenn ich dagegen Licht im Vakuum betrachte, komme ich da mit der SRT aus?

Insofern finde ich den Moment spannend, wenn Licht auf eine Glasoberfläche trifft, und sich hier die Zuständigkeit der Theorien abwechselt.(T.J.)



Kommentar 07.12.2018 16:19 auf
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Lichtbrechung

Wenn Licht in Luft oder Glas gerät, verringert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit, habe ich im Physikunterricht gelernt. Gehe ich richtig in der Annahme, das die RT diese Phänomene in keinster Weise beschreiben kann?

Wenn dem so ist, hat man hier ein Beispiel, wie das Verhalten eines Lichtstrahls erst im Vakuum von der RT perfekt beschrieben wird, und sobald der Lichtstrahl z.B. auf Glas trifft, übernimmt hier wohl die Quantentheorie. Hier hätte man einen Grenzfall für die RT, der nicht im Urknall oder in schwarzen Löchern gesucht werden muss, sondern quasi ganz direkt vor unseren Augen untersucht werden kann.

Wie kann ich mir vorstellen, was in diesem Übergangsmoment passiert, wenn der Lichtstrahl die Glasoberfläche berührt?(T.J.)